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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.02.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-02-07
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187702073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18770207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18770207
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1877
- Monat1877-02
- Tag1877-02-07
- Monat1877-02
- Jahr1877
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.02.1877
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« lln a eine nd nic- l. und lllecksl. welche ,«führt K««- Zöpsen, M fer- 33, II e fertigt aae. uf- nach n. str. 34. ö 5,1. »mmen ligsten 8 Gon- l Pelz Wa- Ulei« »»d ; t» »e,LS ihiit» leichen te be- rßner. LwM vetiage M meine ußer- »er. 28k. »r«r «sm eu. «r rte« s- >e. I^Z 38. Mittwoch den 7. Februar 1877. 71. Jahrgang. l,xxx. öffentllche plrnarlihunz der Handelskammer zu Leipzig «um LS. J«««ar 1877. 1. Araistrand«: 1) LuStrittSerklLruag und Daul.— 2) Zur Reform der Zahlung-weise — S) Bereich uullg der adgehenden Schriftstücke. — 4) Ein« Er klärung über das nene Eisenbahn - Tarifsystem. — L) Verlängerung der Frist für den Beginn de» vörsen- daue». — 8) Bescherdung auf die beim Reichstag «maerrichten Petitionen. — 7) Einiichtung von zwe, LeiegraptM.Filialen. — b) Beschwerde über di« Art der Notrrung der SpiritnSpreise. — 9) Ein Bor- schlag für die Form der Postpacket vegleitadresfen. — >u) Zur Frage der Wauderlager. — I I) Veröffent lichungen de» kaiferl. ÄefundbeitöamteS. — 12) Ein- gegangene Druckfach n. — II Gutachten über das neue Ersenbahn-Tarifsystem. — Hl. Desgleichen über Einrichtung eine» PostdiensteS im Borsen- gebäude. — IV. Anschluß an einen Antrag auf Reorganisation des Deutschen Handels tages z. A. «bgelehnt — v. Wahlen, und zwar 1) eine» stellvertretenden Vorsitzenden; 2, eines Depu- trrten zum Handelsschulvorstand; S> eines Deputirten zur Eommisflon für Abhaltung eines landwirtbsckaft- lichen Mafchinenmarltrs. An der 80. öffentlichen Plenarsitzung der Han delskammer nahmen 17 Mitglieder Theil Herr Direktor Wachsmuth als Vorsitzender trug I unter den Registranoen-Eingänqen zunächst 1) das Schreiben vor, mittels dessen der bis herige stellvertretende Vorsitzende Herr Cichorius wegen Ausgabe seines Geschäfts seinen Aus tritt aus der Kammer erklärt und sich von den Mitgliedern verabschiedet Der Vorsitzende gedenkt anerkennend der treuen Wirksamkeit deS Scheidenden, dessen klareS, umsichtiges, allezeit maßvolles Urtheil die Kammer in schwierigen Fragen oft vermissen werde, und wird ermächtigt, il>m deren Dank in einem Schreiben auszusprechen. 2) Die von der Handelskammer zu Biele feld mitgetheilten Resolutionen in Betreff der Reform der ZahlungSweise sind an den f Z für diese Frage niedergesetzten Ausschuß ab gegeben worden. 3) Zu der Verordnung deS königl Ministeriums deS Innern, die Bezeichnung der abgehenden Schriftstücke mit der Registranden-Nummer und die Bezugnahme darauf in der Antwort betreffend, bemerkt der Vorsitzende, daß die erstere Einrichtung bei der Kammer schon seit mehreren Jahren, die letztere aber nunmehr ebenfalls ein- zesührt sei 4) Ein vom Verein zur Wahrung der gemein» famen wirthschastlicken Interessen in Rheinland und Westfalen mitgetheilter Protest gegen daS neue Eisenbahn - Tvrifsyftem wird mit Rücksicht auf die frühere Beschlußfassung der Kammer für erledigt erachtet. 5) Aus daS Gesuch um Verlängerung der Frist ür den Beginn deS Baues der neuen "örsc biS 31. December d. I. ist vom Rathe eine zustimmende Antwort eingegangen. >») DaS Bureau des Reichstags tbeilt mit, daß die Petitionen der Kammer wegen Beibehaltung der Handelsgerichte und Zuziehung kauf männischer Richter zur Rechts ecbung in 2. Instanz durch die gefaßten B> Flüsse für erledigt erklärt worden, die Petition gegen Er hebung von AuSgleichsabgabcn aber nickt wehr zur Berathung gekommen sei. In Betreff der erstere« beiden Gegenstände faßt die Kammer Beruhigung, auf den letzteren wird nach Befinden zurückzukommen sein 7) Laut Mittheilung des kaiserl. Oberpost dnectorS besieht die Absicht, mit den Postämtern 4 und 6 (Obstmarkt und Weststraße) Tele- graphen-Filialen zu verbinden. Der Vor sitzende giebt der Hoffnung Ausdruck, daß dieses dankenswerthe Vorhaben, welches gewiß viel seitigen Wünschen entgegen komme, bald verwirk licht werde. 8) Eine Beschwerde »er Firma H. SandLCo über die Art und Weise der Notirung von Spiritus an der Börse vom 18. Januar wird, nachdem der Vorsitzende den leidenschaftlichen Ton derselben gerügt, an die II. Section des Börsen Vorstandes zur Auslastung abgegeben. 9) Mit Begutachtung eineü Vorschlag« deS Herrn I. Danziger hier, die Form der Post- packetffBegleitadressen betreffend, wird der BerkehrSausschuß, und zwar selbstständig, betraut 19) DaS provisorische ComitL zur Wahrung aeschäftlicher Interessen zu Düsseldorf macht Mittheilung von einer an die dortige Regierung gerichteten Petition, die Wanderlager betreffend, auf Vorschlag deS Vorsitzenden wird jedoch, da die Angelegenheit im diesseitigen Jahresberichte ein gehend behandelt ist, die Petition aber neue Ge- sichtSpnncte oder Vorschläge nicht enthält, von einer weiteren Behandlung derselben abgesehen. 11) Die Einladung zu« Abonnement auf die Veröffentlichungen de- kaiserl. Gesundheits amtes wird unter den anwesenden Mitgliedern tu Umlauf gefetzt. 12) Unter den eingegangenen Drucksachen sittv hervorzuheben: a ^nou»I report of tbs «st iutorn«! »tkairs c>f tks oommon voaltd »f I'.amsvlvaoi» kor 1874/75, überreicht von Herrn vr. Flügel. — d I I Sturz der wiedergewonnene Welttheil, ein neue- gemein fames Indien Berlin 1876. — v Hamburgi Handel im Jahre 1876 — ck Nr. 1 der Mit tbeilungen deS Mittelrheinifchen Fabrikanten Verein- vom Jahre 1876 ll Namens des verkehrsau-schusse- berichtet Herr Oclßner über die Vorlage de- königl 8 Ministeriums des Innern, das neue Eisen- >ahn-Tarissystem betreffend. Da dasMini- lerium das Gutachten bi- zum 18. Januar er« ordert, eine Plenarsitzung aber vor diesem Tage nicht hat stattfinden können, so ist einstweilen der vom Ausschüsse vorgelegte Entwucf abgesaudt worden Der Ausschuß erkennt an, daß da- neue System, welches sich alS eine Vermittelung zwischen dem eitherigen Classification-- und dem elsaß- othringischen, sogenannten natürlichen System »arstellt, die dringend nöthige Vereinfachung an- irebt, und hat, um die Einigung zu erleichtern, ich auf wenige Anträge beschränkt; über die Wirkungen deS System- werde sich, zumal da die Tarifsätze noch nicht bekannt seien, erst an der Hand der Erfahrung genauer urtheilen lasten, zu welchem Behufe die Führung einer genauen Statistik empfohlen wird. Die geplanten Ausnahmetarife für Getreide, Eisen und Holz seien nicht zu billigen, da die Einfachheit dadurch beeinträchtigt werde; die dankens werthe Absicht, diesen Artikeln die bisherigen niedrigen Sätze zu sichern, sei bester in der Weise zu erreichen, daß man sie auS dem I. bezw II m den II bezw. III. Specialtarif verweise. Wohl aber sei für Kohlen, daS LebenSelement der In dustrie, ein AuSnahmesatz von 1 pro Centncr und Meile für den Fall nöthig, daß für den Specialtarif III. ein höherer Satz alS dieser fest zesetzt werden sollte Im Einzelnen macht der Ausschuß, zum Theil in Wiederholung früherer Anträge, noch folgende Wünsche geltend: 1) DaS Gewicht soll auch bei WagenladungS- gütern (sofern eS den Mindestbetrag übersteigt) nicht von 100 zu 100, sondern von 10 zu 10 Lg steigend berechnet werden. 2) DaS Mindestgewicht soll bei Stückgütern von 30 aus 20, bei sperrigen Gütern von 40 auf 30 Lg herabgesetzt werden. 3) Wenn der Versender den Laderaum oder die Tragfähigkeit deS WagenS, für welche er die Fracht bezahlt, nicht auSnützt, so soll die Eisen bahn nicht berechtigt sein, ohne seine Zustimmung Zuladungen vorzunehmen. 4) ES soll eine Mehrbelastung bedeckter Wagen biS zu 2ff, Proc. und offener Wagen bis zu 5 Proc. über die nominelle TragsähigkeitSziffer hinaus gestattet und solchenfalls die Fracht für dieses Neberqewicht nach dem nämlichen Satze wie für die Wagenladung berechnet werden 5) WaS daS Berzcichniß der sperrigen Güter anlangt, so soll bei Nr. 19, „Heu", hinzugefügt werden „ungepreßt' ; Nr. 20. „HohlglaS, ver packt", soll gestrichen und bei Nr. 22, „Hopfen, ungeprcßt", die Grenze, unterhalb deren Hopfen- ballcn nicht alS „gepreßt" gelten, von 125 aus 100 Lg herabgesetzt werden. 6) Abgesehen von den obigen, auf die Classifi cation von Getreide. Eisen, Holz und Kohlen bezüglichen Anträgen sollen Heringe und Mühlen- sabrikate auS dem I in den II. Specialtarif ver setzt werden, wogegen anheimgegeben wird, »b nicht Hopsen seines hohen WertheS wegen in die allgemeine Wagenladungsclasse zu verweisen sei. 7) Frische Fische sollen alS Eilgut, jedoch zum gewöhnlichen Frachtsätze befördert werden. Herr Lorenz geht, in Uebereinstimmung mit den übrigen Ausschüßmitgliedern. von der Grund- ansckauung auS, daß, nachdem unter schweren Kämpfen endlich ein Ausweg aus dem bisherigen Tarif-Wirrsal gesunden zu sein scheine, man die Verwirklichung so wenig wie möglich durch neue Wünsche erschweren solle. Seine Bedenken könne er aber nicht unterdrücken. Dieselben richten sich zunächst gegen die Prima-Eilgutclaste (Beförde rung mit Eilzügen gegen die doppelte Eilguttaxe), der gegenüber anderes Gut noch mehr werde zu rückgesetzt werden; gegen das WagenladungS prmcip überhaupt, welches die Großen vor den Kleinen begünstige; gegen die Differentialtarife, die er alS da- schreiendste Unrecht bezeichnen müsse, von deren Beseitigung aber gleichwohl nicht die Rede sei. Specialtarife seien vielleicht nicht zu umgehen gewesen, ein Princip sei aber jeden falls nicht zu erkennen; die Begünstigung einzelner Artikel sei oft nur die Folge zufälliger örtlicher Umstände gewesen und dann verallgemeinert worden. Man solle aber doch nicht vergessen, daß, waS »cm einen Artikel zu Gute komme, von den anderen übertragen werden müsse. So habe er auch dem Anträge, Heringe un» Mühlenfabri kate in einen niedrigeren Specialtarif zu versetzen nur mit Widerstreben zugestnnmt. Zu billigen sei jedenfalls, daß man sich auf wenige Wünsche beschränkt habe, während z. B die Dresdener Kammer, deren Bericht ihm beute vor Augen gekommen, weit weniger zurückhaltend gewesen sei. Nur hätte er gewünscht, den Antrag wegen der Statistik in folgender Weise präcisirt und näher begründet zu sehen: „Wir haben »n- auf diese wenigen sofort in die Augen fallenden Gegenstände beschränkt, theil- um durch weiteraehende Anträge das EinigungS- werk nicht zu erschweren, theil- weil die Bedeu tung de- einen un» andern Artikels nicht vom einzelnen Handelsplatz« auS für alle Verkehrs linien de- Reiche- richtig zu bemessen ist ES is un» doch aber eine Anzahl von Artikeln ausge stoßen, die der ihnen zugedachten Begünstig«« — eine Begünstigung, die für alle anderen Artike doch stet- eine Belastung involvirt — vielleicht nickt werth sein möchten, und um hierüber an der Hand der Erfahrung Belehrung zu gewinnen, lellen wir noch da- ergebenste Gesuch, dahin zu wirken, daß aus der Statistik der Güterbewegung auf den Eisenbahnen ersicht lich werde, in welchen Mengen jeder einzelne in die Specialtarife ausgenommene Artikel befördert worden ist." Er müsse sich jedoch bescheiden, daß e- dazu zu pät sei, und begnüge sich, wenn seine Ansicht durch daS Protokoll zur Keuntuiß der Regierung gelange Hr. Schn vor ist auch nicht in allen Stücken mit dem neuen System einverstanden, theilt aber die Ansicht, daß man da- Gebotene annehmen müsse. Dringend zu wünschen sei vor Allem die Wiederaufhebung de-Frachtzuschlag- von 20 Proc., dem es jetzt au jeder Grundlage fehle. Daß die Staatsbahnen diesen Zuschlag auch auf Kohlen gelegt, schädige die sächsische Kohlenindustrie und die Industrie überhaupt gewaltig; die erstere steh« der' Concurrenz der westfälischen, schlesischen und englischen Kohle mit gebundenen Händen gegen über. Die doppelte Eilgutclasse finde er hin reichend motivirt Auch bezüglich der Differential- arife sei er durchaus anderer Meinung alS Herr üorenz; man dürfe nicht außer Acht lassen, daß eder Differeutialsatz eine Frachtermäßigung be deute, wenn auch zunächst nur eine einseitige. Die Ermäßigung der Fracht für Heringe sei Volk- wirthschaftlich gerechtfertigt; der Centner Heringe oste nur 12.-4, und sie seien ein nicht umv chtigeS Nahrungsmittel Hr. Lorenz vertheidigt seine Bemerkungen gegen die Einwendungen de- Hrn. Schn vor. Der Referent hebt die Vorzüge deS neuen Systems gegen daS bisherige einerseits und gegen daö elsaß-lothringische andererseits hervor. Die Annahme, daß die beschleunigte Eilgutclasse eine angfamere Beförderung der anderen Güter zur Folge haben sollte, entbehre jeder Begründung. Der vom Ausschuß vorgelegte Entwurf wird fferauf einstimmig genehmigt III Der kaiserl. Oberpostdirector erfordert die zulachtliche Aeußerung der Kammer über den silan, im B örsengeöäude an den Wochentagen Mittags von 1t ff, biS 2 Uhr einen Postdienst zur Entgegennabme von gewöhnlichen und einge schriebenen Briefen mit direkter Beförderung nach den Bahnhöfen einzurichten, wodurch die Schluß- zeiten für die in den Mittagsstunden abgehenden Züge biS auf 10, bezw. 20 öder 25 Minuten vor Abgang eincS jeden derselben hinauSgeschobcn werden würden Aus den Bericht deS Ausschusses für Börsen- und Mäklerwesen, welcher sich auf die eiugeholte Aeußerung de« Börsenvorstandes bezieht — Referent Hr. Bassenge — beschließt die Kammer einstimmig dicseL Erbieten dankend anzunehmen IV. DaS Vorsteheramt der KönigSberger Kaufmannschaft hat — zunächst veranlaßt durch daS Votum des HandelstagsausschusseS in der Eisenzollsiage — eine Reihe von Vorschlägen für eine Reorganisation deS Deutschen HandelStagS gemacht (veränderte Zusammen setzung und Beschränkung der Befugnisse deS Aus schusses und Abstufung deS Stimmrecht- im Ple num nach der Bedeutung der einzelnen Plätze) und beabsichtigt, falls eS die nöthige Unterstützung findet, die Einberufung eines außerordentlichen HandelStage 8 zu diesem Z wecke zu beantragen. Der für diese Frage niebergesetzte Ausschuß, Namen- dessen Hr. Bassenge Bericht erstattet, legt den Entwurf eineS Antwortschreibens vor, daS in seinem wesentlichen Tbeile lautet, wie folgt: „So entschieden wir in Betreff deS speciellen Vorganges, welcher zu diesem Schritte Anlaß ge boten, — deS VotumS deS bleibenden Ausschusses zu Gunsten der Beibehaltung der Eisenzölle — unS auf die Seite deS geehrten VorsteheramtS stellen, und so beachtenSwerth unS die gemachten Vorschläge ihrer Tendenz nach erscheinen, so würden wir doch einem Anträge der bezeichncten Art nicht zustimmcn können; wir möchten viel mehr dringend vor einem solchen Schritte warnen, weil eine im jetzigen Augenblicke ausschließlich zum Zweck der Reorganisation einberufene Plenarver sammlung leicht ihren Zweck verfehlen und, statt zur Kräftigung, vielmehr zur Sprengung de- HandelStaaS führen könnte. Dagegen empfehlen wir, eine Vorlage wie die gegenwärtige zur Be handlung auf dem nächsten Ordentlichen HandelS- tage einzureichen Wir erwarten zuversichtlich, daß biS dahin Nichts geschehe« wird, was einen Grund abgeben könnte, den Aufschub z« bereuen. Nach kune« Erklärungen der Ausschußmitglieder Herren Schnoor und Lorenz, welche ihre ver schiedene Stellung zu den KönigSberger Vorschlägen darlegen, findet der vorstehend mitgetheilte Entwirr einstimmige Genehmigung. V. Von den auf der TugeSordnung einer anzu schließenden nicht-öffentlichen Sitzung stehenden Wahlen werden folgende in die öffentliche Sitzung verwiesen: 1) Wahl eine- stellvertretenden Vor sitzenden; im ersten Wahlgange fallen von 17 Stimmen 11 auf Hrn Bassenge, 6 au Hrn. Dobel; da Ersterer jedoch mit Rückstch darauf, daß er vermöge seinergeschästlichen DiS Positionen nur einen kleinen Theil de- Tage» in oer Stadt zubringe, die Wahl entschied«"' ablehnt, so wird eine anderweite Wahl vv^..oi„„.en und nunmehr Hr. Dodel mit 16 Stimmen gewählt derselbe wird, da er verreist ist, schriftlich zur Erklärung ausgesordert werden 2) Wahl eines Deputaten in den Vorstand »er öffentlichen Handelslehranstalt «nr Stelle des Hrn. Cichorius; gemäß dem Vor- chlage de- Wahlausschusses — Referent Hr Zchnoor — wird mittel» Acclamativn Herr ^ runer deputirt. 3) Eine vom Landwirthschastlichen Kreisverein niedergesetzte Commissio« für Veranstaltung eines andwirthschaftlichenMaschinenmarktes in Leipzig bittet um Abordnung eines Mit- >liedes; die Wahl fällt in gleicher Weise auf >ru Bassenge Auf Truud des Protokoll- mitgetheilt von dem Secretär De. Gensel. politische Mouatschrovik 1877. I. VKo«at Januar. (Fortsetzung au» Rr. 29 de» Jahrgang» 1871.) IL. Die Wirren im Orient: Sitzung der Diplomaten-Conferenz zu Konstantinopel verläuft vollständig resultatloS (siehe d. 8 d M). — lnkunft de- General» Tschernajeff in Prag ruft ärmende Straßendemonstrationrn der Czechen daselbst hervor (in Folge dessen der General wlizeilich auSgewiesen wird). — Spanien: Die amtliche Gaceta publicirt ein königl. Decret. welches alle constilutionellen Garantien wieder vollständig herstellt (mit alleiniger Ausnahme in den baSkischen Provinzen). 12. Preußen: Eröffnung der Kammern; der Herzog v Ratibor zum Präsidenten de- Herren hauses gewählt. — Oberhofbuchdruckereibesitzer v Decker, ein angesehener und wohlverdienter Vertreter der deutschen Bnchdruckerkunst, stirbt in Berlin. L4. Die Wirren im Orient: Rückkehr de- General- Nikitin «ach Petersburg, da er wahrscheinlich da» Commando der serbischen Truppen wieder niedergelegt zu haben scheint siehe v. 25. Dec. 1876). — Blutige Schlägerei wischen den Matrosen deutscher und französischer kricgSschiffe zu Smyrna. — Nordamerika- niscke Union: Packard, republikanischer Gouver neur von New - Orleans, fordert die Demokraten zur Räumung deS Iustizgebäude« aus (siehe d 9. d. M). Spanien: Manuel Silvela an Stelle Calderon CollanteS zum Minister deS Acußern ernannt. L8. Die Wirren im Orient: Conferenz sitzung in Konstantinopel; der englische Bevoll mächtigte Lord Salisbury fordert von den türkischen Bevollmächtigten eine schließlich« und endgültige Erklärung über die Annahme oder Nichtannahme der sehr reducirten Forderungen der europäischen Mächte (Rectification der Grenzen Montenegros, Herstellung de- Status czuo für Serbien, Grenz- Ireitigkeiten einer schiedsrichterlichen Commission vorbehaltend, für die innere Verwaltung Bulgarien-, BoSnienS und der Herzegowina eine gewisse Auto nomie und Einsetzung christlicher Gouverneure für die nächsten 5 Jahre unter Zustimmung der europäischen Großmächte sowie endlich allgemeine Amnestie); bei Nichtannahme wird die Conferenz sich auslvsen und die Botschafter werden Kon- stantinopel verlassen; der türkische Bevollmächtigte Safvet Pascha erlangt einige Tage Bedenkzeit, um die Forderungen dem Großen Rath vorzulegen (siehe den 11 d. M). — Preußen: DaS Ab geordnetenhaus wählt v. Bennigsen (national liberal) zum Präsidenten, Klotz (Fortschrittspartei) und Graf Bethusv Huc (freiconservativ) zu Bice- präsidenten. 18. Die Wirren im Orient: Große Ab theilungen russischer Freiwillwer treten von Semlin aus die Rückkehr nach Rußland an (siehe den 9 d M). — Preußen: Dem Abgeordne tenhaus« wird der Staatshaushalt vorgelegt — Oesterreich: Eröffnung de- Landtag- in Dal matien — Nordamerikanische Union: Da die Demokraten die Räumung des Iustizgebäude- in New Orleans verweigern (siehe den 14. d. M ). fordert der Gouverneur Packard den Commandeur der Bundestruppen zum Einschreiten auf (welcher Aufforderung indeß derselbe auf Veranlassung der Regierung zu Washington nicht Folge leistet). L7. Schweden: Eröffnung de» Reichst^«-. — Rumänien: Der Minister de» Innern ver- ne-cu übernimmt da» Ministerium der öffentlichen Arbeiten mit (siehe den 6 d M) L8. Die Wirren im Orient: Versamm lung de» Großen Rathes zu Sonstanti no pel (au» 24V Mitgliedern, darunter etwa 4V christlichen Glauben», Griechen und Armeniern, bestehend); einstimmig lehnt derselbe die Forderungen der europäischen Mächte, al» der Würde deS Reiches zuwider, ab (siehe den 15. d. M ) — Preußen: Prinzessin Karl, Schwester der Kaiserin, stirbt zu Berlin. — Volksexcesse in Elberfeld, bei Gelegenheit einer Reichtagsstichwahl, von Socialdemökraten aus gehend — Nordamerikanische Union: Dem Congreß zu Washington wird ein Antrag aus Einsetzung eine» Tribunals (auS je 5 Mitgliedern des Senats, des Repräsentantenbauses und des obersten Gerichtshofes bestehend) zur endgültigen Entscheidung in der Präsidentenwahl vorgelegt (stehe den 6. December 1876 und 8. Januar 1877). IO. Die Wirren im Orient: Mehemed Rusckbi Pascha tritt alS Minister ohne Porte feuille wieder in die türkische Regierung ein (siehe den >9. December 1876) — Preußen: Erste Berathung de- Budgets im Abgeordnetenhaus«
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