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Dresdner Nachrichten : 13.01.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-01-13
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189701136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-01
- Tag1897-01-13
- Monat1897-01
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.01.1897
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de- FreibafengebletS. Dostzeiposten besetzten die Zuallna« u,.o wiesen alle Penonen zurück, weiche ihrem Aeiißeren noch zu den Ausständtschen gehörten: Leute, welche sich wetgerten, den Anord« ruulgen Folge zu leisten, wurden verdöstet. — Die Farbvereintg- ungen der vasenarbeiter in ESbjerg (Dänemark) haben die Sperre argen die Limburger Schisse aufgehoben; gestern wurde daS erste Hamburger Schiff wieder gelöscht. ^ ^ ^ Danzig. Daß durch den Streik stellenlose Kaufleute sehr leicht Arbeit erhalten, isl gänzlich unrichtig. ES bleibt dielen Leuten bei der Ankunst nur übrig. Arbeit im Vasen zu nehmen oder umzukehren. .(Karlsruhe. Heute Nonnittag wurde der außerordentliche Landtag ini Aufträge des GroßherzogS durch den Präsidenten deS Sraaisiniiiisterimns Dr. Nokk mir einer Ansprache eröffnet, welche die Einbringung der Borlage belr ssend die Umwandlung der lprozenligeu StaaiSreme in eine 3'sproz. anküiidigte. Eine mei ere Herabsetzung des Zinssußcs sowie außerordentliche Tilgungen der unigewandelten StaaiSanIeihen finden vor Ablauf von 10Jahren non der «solaren Umwandlung an nicht statt. P a d c r v o r n. Gestem traf der russische Militärattachü in Berlin. Oberstleutnant Prinz Engalilicheiik. hier ein. um dem Westsäl. Husaren Regiment Nr. l8 das Bildniß des Kaisers Niko- laus von 'Rußland zu überdüngen. Am Nachmittag wurde das in, Speiseiaale des LchlosseS zu NeudauS ausgestellte Bild über- geben woraus daselbst rin Festmahl abgehalten wurde. Saarbrücken. Der BeleidigungSprozeß des HospredigerS a. T Stöcker gegen den Redakteur Schlichow, der aus heute Vormittag anberaunit war, ist auf Nachmittag 2 Uhr vertagt worden da zu der festgesetzten Zell weder der Privatklager Stöcker noch sein Anwalt erschienen waren. Der Angeklagte und sein Vertheidigcr erklärten, daß sie ein großes Interesse an der Ver handlung hätten und deshalb mit der Nerkagung einverstanden seien. Freiherr v. Srnmm isl kommissarisch vernommen worden. Bern. Das Schweizer Konsulat in Hamburg warnt in der lchwnzerischeii Presse die Arbeiter vor der Zuwanderung nach e>anibnra. da sie der strengen Arbeit in den Häsen nur ganz kurze Zeit gewachsen und auch genügend 'remde Kräfte anwesend seien. B e r n. Nach der vorläufigen SchätzuiH beträgt der durch da» Jener in dem Dor'e ZizerS angerichkete Schaden 200,000 FrcS. Ein Hilfskomitee jsr gebildet. Pest. DaS ungarische Handelsministerium verhandelt mit einem englischen Konsortium wegen Herstellung einer direkten lampselverbindling nach den Levante-Häfen. Paris. Der Ministerrath beschloß, bei der Kammer zu be antragen. daß die Zlickersteucigesetzvorlage vor Wiederaufnahme der Budgetvorlage zur Berattmng gelangt. Ferner wurde be- 'chlos'en. einen Kredit für das auf Slaaiskosien zu veranstaltende Leicheilbeaä'ngniß des verftorbenen Generalgouverneurs von Jn- dachina. Rusow. zu beantragen. Paris. Die Kammer wählte Brisson mit 205 von l>17 St.mmen zuni Präsidenten. K v n sl ankinope l. Die Boiichakier überreichten der Pforte den Drgant'aiioiis und Budget Eniwurs für die Gendarmerie aus Kreta m:i einer Berbalnoie. welche aui die Einstimmigkeit des KommüsionsbeichlusseS Enttt-urss hlniveist. er es und die Nothwcndigkcit der Annahme deS N cw - Bvr k. Wie eine Depesche dem „New-?)ork World" anS Havana nietdet. erklärte der amerikanische Konsul in Havana die ihm zugeschriebene Aeußerung. die Ansicht des Mitglieds des NeoraienlantenkoinlkeeS zur auswärtige Angelegenheiten. Mone». daß Spanien nicht in der Lage sei, den Aufstand zu unterdrücken, . ei auch die 'einige, sür unbegründet. — Nach einer weiteren . ichüchtigk, Spanien Nlennger Richter bleiben über das. was «einen Kolonien das Beste 'S und könne es feiner auswärtigen Macht, so befreundet sie mit van:en auch sein möge, gestatten, im Namen Spaniens Zu- ge'tändni'.w machen oder eine Entscheidung darüver zu Irenen, wclö e Jahreszeit die beste sei zur Ausführung von Reformen. D e heutige Be: lin er Bö ne setzte bei stillem Verkehr '.eia,r abge-chwäckt ein und -war c»ff dre Meldung, daß dem Bui'desrakhe ver'chir'ende Zusatzbestimmungen zum Börsengesetze zugegangcn «'eien Weiterhin aber b.'seit'gtc sich die Haltung bald an- nmiangltche Kauft in Kohlen-Aktien. Die Kurie stellten sich 'a't dt ichweg envas höher. Am Markte für Bank-Aktien waren Kredit-Aktien anfangs adge'chwächr, erholten, sich aber später. lnsangan behauvket. Koiiimanbit-Aiilhelle H.'imiiche Banken von ehr üi!.' Recht fest lagen Handelsanilieile aus Gerüchte über 'Neltgriiridringen. sowie Deutsche Bank. Eisenbahn-Aktien gut be haunen Pen deur'cheii Bahne» namentlich Lübeck-Buchener und L.ortit'und-<tzron,uer beachtet, von fremden Bahnen in erster Linie Lnikich-Limburger, iodan» Aachen-Maastrichter und Prince Henri- Bal'n aus Verftaarlichnngsgeiüchte seil und steigend, die übrigen Wende kaum verändert. Für Montau-Aktien bleibt die bisherige ante Meinung besiehe,i. Kohlen- wie Hüttenwerthe weiter an- i.'Send Renten ie'l. aber still. Mexikann und Türkenwose fest. .Falmner etwas nach?,ebend. heimische Anleihen fast ohne «sle'chätt. Lnvatd-ic-lont .' Pco:. — An der offiziellen Getreide- borie war auch l,eure kein Berkehr. Am offiziellen Spiritus- ^nackt trat an» die g.nlrigc Festigkeit heute eine erklärliche tlieaktion cm. Aut größeres etwa M P Llvtirungen >nr Sviritus einstellen, da ein geietzmäßia« Börsen- "vr'tand nicht eiisiire. Am Frühmarkt war das Geschärt still, di- : eneenz ober fe,t: bewnders beachtet und hoch bezahlt wird feine N erste, auch >?aser sehr gesucht. Im Freien Verkehr im Feenpalait war die Haltung eiwas abgeschwächt, erholte sich aber 'väkcr etwas, als sich einige Kauflust zeigte. AIS nicht verbind liche Piene wurden ermittelt iAlles sür Mailieserungs: Weizen I7.".2ö-l7!',5l>: Roggen I3".5k). Hak« irL.25-i:LöY M.. Sviri- :ns i -'r Moi l.'L'i, per Deptember 13,5,0 M. — Wetter: Nebelig, «LÜdvslWÜtd. R ish'Ulr cruairltirc größeres Anaebot in Loco-Waare gingen die Preiie um D'g. .zurück. demnächst will man auch sämmtliche Loco- '2.:!«ß.' trr-edit Zl« 87. Ti-como . -. xeii-eari-cn Kt'/,. Lama ics.W. til so. Dresdner Urig. Gold —. ;>rank'«rr a. Pa>>,. ^Zlr: Nrck,n:-.tea-:.z Reute ies.I7. -«atremr SI.W>. Svanier cs.r. urlci: Lurkcnleo'e tc«.c.v. Lnomanl'aiik 52t. »:ea:stür» rn». z..meare»n . »Zc«. Z:ai>-.-. 't'::S>ukirn 'LÜ.:;»«'. ÜSc-'ai, »7 Januar rr.SL. rer Mai-Auaim .? - mL,:. : rum :.-r gmiuar Ls.ov. vcr Mai-Äusuit 3-',. matt. Nüvöt i .. gauaar . rer ')>,,? .maml Ltv,„ ralna. A»!f,c>s,„„. a/icdaii.!, '^gentt! rer Mätt voi. rer Mai voo rcr r.'lürz uo. rcr Mai 112. rer Sali —. Kam bürg. Der Dampier „Perus" ist heute Morgen 8 Uhr in Aew Aort anewan neu. OertllcheS «Kd LächsischeS. — An der vorgestrigen Dase! bei Ihren Kvui glichen .Naiestäten in Villa Strehlen nahmen Dheil: Ihre König!. Hoheileii der Prinz und die Frau Prmzemn Johann Georg, die ,Han Herzogin und der Herzog Robert von Württemberg, die diensthabenden Damen und Herren der König!. Hofstaaten und s die Tunen der vorgenannten Herrschaften. — Ee. Maiestät der König zeichnete gestern Abend doS Ball'est der „Dresdner Kilnstgenossenichaft" im städtischen Aus- stellungsvalaste mit seinem Besuche aus. — Ihre Majestäten der König und die Königin siedeln am Sonnabend von Villa Strehlen ins König!? Residenz schloß über. — Auch in diesem Jahre werden die Königlichen M a ie- stäce n zu mehrtägigem Besuche in Leipzig eimressen. Die An- t'timt der allerhöchsten Herrschaften wirb voraussichtlich am !.'. Februar erwlgen. — Dem Senats-Präsidenten beim Oberlcmdesgerichte Thier bach ward bei seinem Uebertritt in den Ruhestand dos Komthur« kreuz 1- Klas'e vom Albrechtsordcn verliehen. An der Seite ihres Gemahls unternahm gestern Mittag bemerkte, ehrfurchtsvoll begrüßt — Im Au'trage Sr. 'Majestät des Königs hielt vorgestern Se. Königs. Hoheit der Prinz 'Albert ans Böhlitz-Ehrenberger Revier eine Fewiagd ab, zu der mehrere Einladungen ergangen waren. Die Strecke betrug 169 Hasen und 1 Wildente. — Bei Ihre» König!. Hoheiten dem Prinzen und der Frau Prinzessin Johann Georg fand vorgestern Abend :m Palais Parkstraße ein Ball statt. Die hierzu mit Einladungen beehrten Tamm und Herren versammelten sich von H>9 Nhr ab in dem in der ersten Etage gelegenen Ballsaale, wo di« Gäste von der Ehrrndame ,Freifrau v. Finck, der Hofdame Irl. v. Plato und dem persönlichen Adjutanten lSranlnlenrnant v. Nottltz- Wallwltz empfangen Wucher,.. Unter den Festcheilnehmern besan. den sich: daS 6orp» äiplowatiqus mlt den Gesund Oesterreich» und Bayern» an de. Spitze, die Herren ( mit Gemahlinnen, die Damen und Herren der Ho! .. Dame» der Aristokratie. Dreiviertel 9 Uhr erlchinten mit .... lauchtigsten Gastgebern, welche die fürstlichen Gäste im Vestibül empfangen hatten, Se. Maiestät der König, welcher die Uniform des Könial. l. (Leib-I Grenadier-Regiments Nr. 100 trug, ferner die zum Besuch in Dresden anwesende Mutter der Frau Prinzessin Johann Georg. Ihre Kaiserl. und Königl. Hoheit die Frau Her zogin Philipp von Württemberg, und deren Sohn. Se. Königl. Hoheit Herzog Robert von Württemberg. Ihre Königl. Hoheiten ' «Pr e Hoheit die Frau Herzogin zu Sck .. ^....»..sin-Tochter Feodora. Nach einem k begann der Tanz mit «mein Walzer. Um U Uhr fand in den SalonS der ersten Etage und deS Parterres an kleinen Tafeln das Souper statt. Nach demselben wurde der Tanz, bei den, die Kapelle deS Königl. Schützen- «Füsilier-) Regiments Nr. 108 die Musik auSsübrte, fortgesetzt. Sc. Majestät der König, welcher, gleich den übrigen Fürstlichkeiten, eine große Anzahl Damen und Verren mit huldvollen Ansprachen ausgezeichnet hatte, verließ um 12 Uhr das Balltest, welches mit einem Blumenkotillon gegen M2 Uhr seinen Abschluß fand. — Ans doö von den städtischen Kollegien beim Jahreswechsel an Se. Maiestät den König gerichtete G l ü ck w » n I ch sch re i - den ist dem Rathe ein allerhöchstes Handschreiben folgenden Inhalts zugegangeii: „Dem Rathe und den Stadtverordneten Meiner Residenz- und Hauptstadt spreche Ich sür die Mir und Meinem Hause aus Anlaß deS Jahreswechsels dargebrachtcil Glück- und Segenswünsche aufrichtigen Dank aus. Die Bezugnahme auf die ini vergangenen Jakre erfolgte Enthüllung des Wettiildenkinats und die daran sich knüpfende Erinnerung an die 800iährige treue mit Meinem Hause verbindet. . Die an die Eröffnung des ) geknüvtlen Erwartungen sind zu Meiner Freude brr'cilü im ersten Jahre der Benutzung in den zwei ver anstalteten woblgelunaencn Ausstellungen in der Hauptsache in Ecküllung gegangen. Wenn hierbei zugleich untrügliche Zeichen eines Aufschwungs des ganzen wirthschaftlichen Lebens zu be obachten gewesen sind, so ist zu hoffen, daß der weiteren Entfalt ung desselben die künftigen Zeiten günstig sein werden. Mit leb Hafter Befriedigung habe Ich endlich den Ausdruck der Freude, mit welcher die Adresse des gegen JahreS'chluß eingctreienen glücklichen Ereignisses in Meiner Familie gedenkt, sowie das erneute Gelöb- niß unwandelbarer Treue und Hingebung cntgeaengcnonimen. Ich danke dem Ratde und den Stadtverordneten auch sur diese Kuiib- gebling mit der Versicherung Meines landeSvätcrlichen Wohlwollens. Dresden, den 8. Januar 1897. Albert." — Den Höhepunkt des „Patrioli'chcir Festes" der „Dresdner Kunstgenossenschaft". das gestern Abend m unserem städtischen Ausstellungsvalasle statrsand und über dessen glanzvollen Verlauf wir morgen ausführlich berichten werden, bildete das Fest spiel mit seinen sechs lebenden Bildern. Ging die eiste 'Anregung zu dem ur'priinglich geplanten Ballfcste der Kunst. genossenicriast von Herrn Baumeister Schnarchen, die Grundidee und künstlerische Ausgestaltung zu den vatrwtl'chen Aussührimgen von Heirn Maler Nödig aus. so darf sich Herr Dr. Pollack rühmen, die geschmackvolle terittche Fassung des Ganzen bewerkstelligt zu haben, und durch sein Festspiel „In der Heimaih" die lebenden Bilder in sinnigster Weise verbunden und den voihandenen Ioeen künstleriiche und poetische Tiefe verliehen zu haben. Der Ort der Handlung, das Sccnarium. das die ganze Hintelwand der Mittel- Halle, den eigentlichen Schauplatz des Festes einnimmt, stellt eine wildromantische Gegend der sächsischen Schweiz dar, die. vom Atciiervorstand des >?errn Hofmalers Schultz, von Herrn Ä. LooS äußerst wirkungsvoll entworfen und malerisch durchgeführt worden ist. In ihrer Mitte erhebt sich, kühn geschwungen, ein riesiger Felsbogen, umrahmt von gemalten und natürlichen Tannen, die einen ebenso eigen- wie einzigartigen Rahmen sür die einzelnen Bilder abgeben, die ein leider nicht aus leichten Woikenschielern bestellen der Vorhang ent- und verhüllt. Fanfarenklängc verkünden den Beginn des Fest'piels. das inhaltlich, wie formell ähnliche Ge legenheitsdichtungen dieser Art um ein Bedeutendes über ragt und in eine düh»rambische Huldigung unserer eihwren Heimath und unseres erlauchten Königshauses ausklingt. Sein Inhalt isl kurz folgender: Ein junger Künstler — Heinrich mit Namen —. von Herrn Maler Gensch verkörpert, — kehrt nach langsähngem Aufenthalt in den paradiesischen Gefilden Italiens zurück in sein Vaterland, nicht gern und willig. Das eherne „Muß" zerrt ihn gefühllos zurück und „deS Heimwehs Bitteniß nach scemeem Land erfaßt sein junges Herz an seiner Hrimath langgemiedner Schwelle". Während er langsam unter seinem Glockengeläute von der Höhe herabsteigt, um einen Fels- block im Vordergrund der Bühne zu lang ersehnter Ruhestatt zu gewinnen, auf der er vom schonen Land Ilalia träumen kann, neckt ihn der lustige Kobold Echo «Frl DiaconoL Während der junge Künstler sich in daS ferne Italien und 'eine .Herrlich keiten ziirückttäumt, erscheint aus der r-'öhe des Felsblocks das Echo und preist mit begeisterten Worten das im Morgenstrahi schimmernde Land zu seinen Füßen. Heinrich hört diese» Preis, er blickt die holde Gestalt und bittet sie zu sich. In dem folgenden Ge spräch glebt der junge Künstler der Befürchtung Ausdruck, daß ihn nach all' der Schönheit, die er hinter sich gelassen hat. nur Leer heit erwarten werde, und daß die Hetmath nicht neben deni frem den Lande werde bestehen können. Echo ist deswegen außer Sorge: sie ruft ihren Vater, den alten Erdgeist, zu Hilfe, der m seiner Hoble dos ganze Gespräch belankcht hat und unter leisem Donnerrollen aus der Tiefe aiifsteigt. Dieser, von Herrn Holthaus verkörpert, läßt Heinrich hart an und spendet in voll dahin- stlömenden, schwungvollen Versen dem herrlichen Sachsenlande ein preisliches Lvv: „Mutz ich Dich lehren, daß Dein Vaterland Ein lösilicheS Juwel in Teul'chlands Krone. Im Staaienkran; ein seltnes Blümlein ist? ! Suchst Du der Schönheit goltenlstaininle Svur Thiö aus Dein Herz und löse seine Rande' Bei jedem Schritt in Kunst und in Statur Findst Tu sie in erhabenem Gewände. WaS Mewchcn Großes je gewollt, gedacht Du sieht cs hier aus kleinem Ni,nun vollendet Und edler Fürsten Neih'n hat seiner Macht Und seiner Huld den Schaffensdrang gespendet. 'Kimm, wen Du willst, aus Sachsen's Herrscherhaus, Ron Kunstsinn wird erzählen die Ge'chichte. Sein Streben ging am hohes Ziel hinaus, Und leinen Wohnsitz macht er zum Gedichte. Heil nnierm Volke, dem das Weltgeschict. Solch' edle Männer krönte zum Negieren! Und Heil den Fürsten, dis ein freier Blick Und Lust an idealen Werken zieren!" Immer großartiger werden die Worte des Erdgeistes, immer höher seine Gestalt. Begeistert lauscht das Echo den Worten des Vaters und blickt au? Heinrich, dessen Augen in sckwännerischem Glanze schimmern. Wie Sachsens Herrscher der Menschheit ideale Geister gepflegt, das soll setzt des JUngllngs Auge in leuchtenden Bildern erschauen, und während die handelnden Personen etwas bei Seile treten, theilt sich unter den melodischen Klängen des Liedes Hein- rich's des Erlauchten, das von Reinhold Becker mit gewohnter Meisterschast in Musik gesetzt ist. der Vorhang und zeigt das erste, von Herrn Maler Rödig gestellte Bild: „Heinrich der Er lauchte Pflegt den Minnesang i Frelbcrg!210). Um geben von riricm glätttenden Losstaat thront als holde Minne- konigin aus goldenen: Sitz Constantia Frl. Schäfer^—: in der It de» ,,V»ua«amu» vom Bildhauer mit setn«, Imebr die ert (FrlS. die markige drille Bild, gi ganz in lieber, na. .Der sächsische Prlnzenraub Einholung der geretteten Prinzen , _ nd Schramm.) Glockengeläute ertönt, jauchzend«« Volk drängt sich vor dem Thorr der Stadl Edemnik. und Friedrich Saiittmütdsae «Herr Prüm) mit seiner Gemahlin (Frl. ' armt die geretteten Kinder. Recht- im Bordergrun braven Kömer-leute «die Herren v. Alvensleben und ! link- knirscht der gefesselte Kunz von Kauffungen «Herr ^ ^^ der Zivil edemaner —. danken ist, die „Dresdner Liederiasel" ieitur" erklingen. — Daß Rassau. nennte sich. >Mt Darstellung srlerllche - - - Kinze) um« stehen die undrrlich). Franz tdoch- kauee Amt«« dessen Ver mittelung bekaiiiitltch Ernst'S Betretung zu danken ist, da» Ganze überschaut und den Klängen des Chor« „Jauchzet dem Herrn alle Welt" — für Orchester und Jrauenchor von D. Engel komvomrt. gesungen von den, Kieker schen Damenchor — zu lausche» scheint. HubertuS «Iaad-lFaum«» leiten das nächste, von Herrn Maler Hochmaim gestellte Bild ei»: „August der Starke nimmt bei einer Jagd zu Moritzburg die Strecke ab." Im Mittelpunkt de« Bildes steht der Grandseigneur aus den, sächsischen Königsthron «Herr Waldcrk'. ihm zur Seite Irin ritterlicher Adjutant «Herr Dietrich): zu seinen Fußen liegt da- erlegte Wild, das im weiten Halbkreis das Jagdgcsolge umsteht, tn dem zu Pferd« di« schöne Gräfin Köiiigsmarck «Frau Dr. Eich«) die Blicke auf sich zieht. Im Hintergrund lädt das Schloß Moritzdurg — von Herrn A LooS gemalt — zum Iagdsrühstäck ein. daS man nach Ver klingen des Iägerchors aus Weber s „Eurnankhe" «Dresdner Liedec- taiel) wohl zu erwarten haben wird. — DaS sünue Bild, gestellt vom Maler Nödig: .August III. empfängt die Madonna S>x- tina von Nasael" «1751). hat den Moment sestzuhalten versucht, in dem der Kurfürst — Herr Hosschanspielrr Schmidt — (hinter ihn, zwei Damen Frau Armbrust« und Frau Gensch) mit den Worten .Platz für den göttlichen Rassel" den Thron lessel bei Seite schiebt, um dem Meisterwerk des Künstlers den Ehrenplatz cinzirräumen unter den Klängen der „Salve Maria" von Mereadante (gesungen von den, Ktrterjchen Damenchor). Erstaunt umstehen die Herren und Damen des Hoies in der kleidsamen Rococvtracht das eben enthüllte Ge mälde und weiden ihre Augen an dem erhabenen Anblick. — Nach diesem Bilde nehmen der Berggeist und das Echo Abschied von dem lungen Küiittler. ihm »och ein letztes Bild versprechend, aus dem eine ernste Mahnung zu ihm sprechen soll: „O halte fest an Deinem Aaierlanbe! Drin wohnt «in Volk von köstlich hoher Art. Das s»U und im be'Leidenen Gewände Ein königStreuea, sriscbeS Herz bewahrt, lind wenn sich Lied' und Treu' dem Herr)«!)« weihen, Wenn Fürst und Volk sich reiche» io die Hand, Da mutz des Volkes wahres Glück gedeihen lind stark und frei sich fühlen jeder Stand." Echo: „Und schwellt Regeist'rung Deines Busens Enge, Weckt alte Treue der Saxonia, So milche freudig Dich in das Gedränge! Bon ihrem Volk umjudelt steht sie da." Heinrich: „So laßt mich hin zu ihr! Und laßt mich schwören Der schönen Heimaih Treue unverwandt! Und mächtig brausen soll'ü im Iubelchore Veil König Dir! Heil Dir. mein Sachienland !" Während der letzten Worte bat die Musik leise die Nationalbvnme intonirt, deren rhythmische Melodie immer stärker aus der Tiefe dringt: nun geht der Vorhang auseinander und zeigt das letzte, von Male, Ebrenberg gestellte Bild, die „Apoiheoic der Saxonia". Ter Hintergrund zeigt das Panorama Dresdens von der AugustnS- brücke aus- gesehen: die ganze Mitte der Bühne nimmt das monn- mcntale Bild ein. Im Eentrum steht die ragende Gestalt der Saronia «Frau Baumeister Arnold), über deren Haupt ein Engel 'Frl. Holthaus) den goldenen Lorbeer hält. Genien umgeben mit Kränzen »nd Kconrnsingien die Saronia. Links und rechts gruppiren sich die bildenden Künste. Poesie und Musik, die em- zelnen Wissenschatten und zahlreiche andere allegorische Figuren. Heinrich tritt, überwältigt, in das Bild und huldigt der Saxonia. 'Rauschend fällt das Orchester ein mit „Ten König segne Gott": das Publikum «hebt sich von den Plätze» und stimmt begeistert ein und das schöne Festspiel hat sein Ende erreicht. Skortseyuug de- örtlichen Tvette» ans Leite 4 und V. lueni . Sitz Constantia — Frl. Schäfer Linken hält sie den blumengeichmückten Stab, in der Rechten den Kranz voll erblühter 'Rosen. Bor ihr steht in demüthiaer Haltung geneigten Hauptes ihr fürstlicher Gemahl Markgraf Heinrich der Erlauchte, «in Schüler WalthevS von der Vogelweive — Herr Hofopernjänger Bruns —, bereit, den köstlichen SiegeSpreis auö ihren Händen zu empfangen. Gespannt blicken die ausgezeich netsten Vertreter der Dichtkunst, der Musik, und der bildenden Künste, die damals der Hof zu Jreibcrg sah. auf das fürstliche Paar. Historische Fanfaren leiten das zweite Bild ein: „Friedrich der Streitbare gründet die Universitär zu Leipzig" (11»9>. daS auf Grund einer Skizze von Professor Diethe die Herren Bildhauer Armbrust« und Maler Stagura gestellt haben. Die ungemein wirk ungsvolle Mittelgrirppe bildet'. Friedrich der Streitbare — Herr Prof. Richter — und lein Bmd« Wilhelm — Hen Architekt Engert. neben und hinter ihnen stehen ihre beiden fürstlichen Frauen «Frau Hänksch und Frl. Kunze), vor ihnen der NunkinS des Papstes «Herr Geruhe), der Kanzler «Herr Häsin«) und sein Decan «Herr Seemann). Während dies«? Bilde» läßt — allerdings stark anachronistisch — rageSgrschichle. Deutsche- Reich. T« Kaiser von Oesterreich hat. wie bereiis erwähnt, den deitt'chen Militär-Attachn Grafen von Hüisen- Häselcr in Audienz empfangen. Es wird augenommc». dag dieser dem Kaiser einen Vortrag über daS neue Kanonen-Mvdell ge halten habe. Tie Kommission deS Berliner Magistrats für die Vorbereitung zur Hunderiiahrieler deS Geburtsiags Kai,« Wilbelm's l. hat unter dem Vorsitz des OberbürgerrueisterS Zelle beschlossen, der gemilchten Deputation porzmchlagcn, daß den Schülern der städtischen Schulen am Sonnabend vor der Feier mttgetheill werden «olle, sie hätten sich am folgenden Sonntage in den Kirchen einzusindeu. Ferner soll der Stadlbaurath Hoffman» beauftragt werden, mit Nciuhold Begas in Bcralhung zu treten, aus welche Weise der Platz vor dem Denkmale des Kaisers Wilhelm am Feil- montnge seitens der Stadlgcmeinde ansgeschmückt werden solle. AlSdann sollen alle Bürger ailsgeiordert werden, ihre Häufte zu schmücken und zu illmmniren. Am selben Tage soll im Ber linischen Nachhause eine Festrede gehalten, die beiden Rathhäusn festlich geschmückt und illuminirt werden, sowie von der Galerie deS RachhausrhurmS und un Saale des Berlinischen NathhauseS Festmusit stattfinven. Am dritten Tage (am Dienstag) sollen die siädtischen Arbeiter bei Auszahlung des vollen TageloknS frei haben und in der großen Turnhalle in der Prinzenstraße Vete ranen gespeist weiden. Die mit der Berathung von Fragen bezüglich Ausführung der Handelsverträge bc'aßte deittsch-rnlsi'che Konferenz, welche wegen des russischen WeihnachtssestS sür kurze Zeit vertagt war, bat ihre Verhandlungen wieder ausgenommen. Dem Vernehmen nach haben die Verhandlungen z» einer Verständigung gesuhlt und sind die Telegirtcii zur Zeit damit beschältigk, das Ncjultat ihrer Be- rathungcn sestznslcllen und in geeigneter Form schriftlich nieder- zulegen. Zu der Frage der Erwerbung einer Kohlenstation am Rothen Meer schreibt die „Teltt'chc Kolouinlzciiuiia": „Wir wundem uns nicht so sehr über die 'Anwesenheit der Russen ini Rothen Me«, die doch zu erwarten war. als darüber, daß wir es noch nicht ver standen h ibm oder nicht haben verstehen wollen, eine Kohlenstation ini Rothen Meer zu erwerbe»! Wir hätten von dem uns be freundeten Italien sicher die Abtretung eines Haiens zur rechten Zeit erlangen können, während es jetzt nach dem Friedensschlüsse mit Mcnelik und dem «immerhin nicht «tanz ausgeschlossenen) völligen Rückzüge der Italiener aus Abessinien viel schwieriger sein oürite. Seit den großen kolonialen Erwerbungen unter dem Fürsten ViSmarck ist in der llcbersee-Politik eine Stagnation eln- getrelen. welche von sremden Staaten nur zu sehr als ein ver- hänpnißvollcs Moment der Schwäche auigefaßt wird. Wir haben weder die Station ,m Rothen Meer noch einen Stützpunkt in Öftesten und lasten uns tn einer Weise von andern Nationen überflügeln, welche, ganz abgesehen von politische» Interessen, aus die Dauer auch aus unsere HandelSverhältnisse ungünstig ein« Wicken muß." Wie die „Koist. Korresp." berichtet, hat Herr Graf zu Limburg- Stirum jüngst in Breslau als Parole sür die nächsten Reichstags- Wahlen die Aufforderung auögegeben, dafür zu sorgen, daß von koniervattvcn Männern kein Abgeordneter gewählt werde, welcher bereit ist. Handelsverträgen seine Zustimmung zu geben, in denen eine Bindung der Zölle ausgesprochen ist. In der Haltung der „Grenzbotrn", die Jahre lang im sozialistischen Kielwasser getrieben sind, scheint ein Umschwung eiiigctreten zu sein: wenigstens findet sich in dem neuesten Hefte eln Artikel üb« die zweideutige Haltung der sozialdemokratischen Partei im Hamburg« Haseuarbeiierauöstano, in welchem diese scharf gegeißelt wird: „Die svzi wiederholt öffentlich kundg gerochen und nach seinem . , , . >srnalsvorschlagS. d. h. zur Wiederaufnahme der Arbeit unter den alten Bedingungen, also zur Unterwerfung rmiahnt hätten. Kann man das glauben? Der Beweis dafür, daß sie dir Wahrheit sagen, ist nirgends gebracht. Mit Recht wird im Gearncheil auf die hinreichend erprobte Macht der Führ« Über die Arveirermasseir hingewiesen. dann auf die Leichtigkeit de« doppelten Spiel« durch die Wohlorganistrte, mündliche Beemflusiung der Arbeit« mltrel« ein« Schaar blind ergeben«, agitatorisch mustergillig geschult« Genossen neben jenen öffentlichen, gleichsam oifizleNcn Kundgeb ungen. Vor Allem aber muß stutzig machen daS Verhalten per
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