Bevor man den Austausch von Wälzlagern gegen Gleitlager vornimmt, sind folgende Feststellungen zu machen: 1. Sind ein oder mehrere Lager an einer Welle auszutauschen? In diesem Falle dient gewöhnlich ein Lager der Feststellung der Welle gegen Axialschub. Man soll versuchen, dieses Lager zu erhalten und nur die reinen Querlager auszutauschen. 2. Welche Quer- oder Längsbelastung haben die Lager im Betriebe auf zunehmen? Und welche Längs- bzw. Querlast können die vorhandenen Wälz lager nach den Katalogwerten aushalten? Sehr häufig sind die Abmessungen der Wälzlager nicht durch die Be lastung, sondern durch den gegebenen Wellendurchmesser bestimmt und daher stark unterbelastet. Die einzubauenden Gleitlager sind daher stets nach der effektiven betrieblichen Belastung zu bemessen. 3. Es ist festzustellen, welcher Raum in dem gegebenen Lagergehäuse durch den Ausbau des Wälzlagers frei wird, und zwar a) auf der Welle, b) in der Außenbohrung des Gehäuses. 4. Der Zustand der Welle an der Sitzfläche des Innenringes des Wälz lagers ist darauf zu prüfen, ob er durch Anfressungen beschädigt ist (Mitdrehen des Innenringes, Reibkorrosion usw.) und ob sich die Welle durch Überschleifen oder andere Nacharbeiten soweit glätten läßt, daß sie unmittelbar als Lauffläche dienen kann. 5. Nach diesem Befund ist die Entscheidung zu treffen, ob man ein so genanntes Einringlager oder Zweiringlager einbauen will bzw. kann. Beim Einringlager gleitet die Welle unmittelbar in der Lagerschale, die zentrisch in die Gehäusebohrung oder mit seitlichen Flanschen in entsprechende Zentrierflächen der Stirnseiten des Gehäuses ein gesetzt werden kann.