Dresdner Nachrichten : 11.11.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-11-11
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188911112
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18891111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18891111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 8-9 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1889
- Monat1889-11
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- Dresdner Nachrichten : 11.11.1889
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(d«t« H»ko) von io 6krl«tiooia» »«»»t«4» U«>M ««»O«»«». 1 Plliseds 1 Mrlc uoS »oizvvosoll. krowvtor Vorwvöt »aod ^usvLrt». lirl-MspotlM vr««A»o, Ovorzooldor. 34. Jahrgang, «ufl. 47,000 StüL Vollvuo SodlLk vvekvll V. ILstrler, Allmarkt 9. JernspreGesse 3379. belode- «ktoe, L>«rr«a- unä »auiv»-belLv nack dlrms». Keimilh Kanilke. Xür«ednsrmei8tor, ^«ttlnvrslras!»« 13. Dresden, 188S. s»örit^Ariims^ ^ItwLrkt. 18 «m! Rs.ÄvtstrLS8ö ««t«I«nv» Sau»1, «pltLvn, N Nanck- lVU^HRVIRUEII» DVIÄEIRVR W»1TIIT>V 8V»».2VIRch »»ÄII «rl»«>1o- nua allo vai»vn»vI»i»vIuer-HrtIlLvI» « ILüaoUtvI»« , § LSI»«« rmä «vvISSV L z krltr Sooooil. ; « l8vl»lv08«a»«»v »k, I», A'Iio iiülüff 0odaNN8trL886. I Z Lmpt'oiilsu von vr. M6Ü. '1'rv8linx. « A Vinkn»I«> n««rvn, Uvparatiirvn, » Vrssäsv, ^Itmarkt. v. »osso, Königlicher MlieserM. vro8<Iou, ^Uinrußt. r-Ioxkoii Xr. 188». 8ÜwlI»tI1eU« I-Ioxkan Xr. IE. k!MtzII-II.kMlltzNt-iVÄ8ckk l in größter L.usvM. Xnr oi^onvs kadrilcat. ! <1 n Nlqo« VLgeliokabillc II. /4n88li»t1an»8-6>e8«!l>äkt, ! V. V. ItlNoS, Aarleustr. 9 u. kortleus, Port. uncl I. üllg. A MB» Neueste Drahtnachrichten. Hofnachrlchten, Vortrag Oechelhäilscr's, Lehrcrpensionöveryältnisse. Tagesgeschichte. Marguerite. » vRv» Ajnrgrr. Bricskastcn. Plaudertasche. Lnßokulßvn» M> lortißv SmxrllL-Lllüpl-Lrbsitsu kÜI Li880tt, 8088«I, I>'ll88^0l8tv1' ob«. Montag. 11. November. Aernschretts und Ferns-rech-Berlchte. Wien. Der Staatssekretär Graf Herbert Bismarck ist am Sonnabend Abend 9 Uhr nach Berlin abgereist. Der deutsche Botschafter Prinz Neuß, der Äoischaftsrath Graf Monts, sowie der Generalkonsul von Blessen begleiteten denselben zum Bahnhof. Ter Erzherzog Franz Ferdinand beabsichtigte mit demselben Zuge nach Czaslau zu reise». Als derselbe die Anwesenheit der deutschen .Herren erfuhr, lud er sie zu sich in den Hvswartcsalon ein und unterhielt sich mit ihnen bis zum Abgänge des Zuges. w»<ri«ii>u<d«rftck>» »«» lii«iai«>»»a»r »vm 7. November klclwa Mkiallbekwnd . .. . . Bclimib an NelltEsseiMeineu .. . ffleiland an Noten anderer Banke» Bestand an Wemseln,. Bestand a» Lomdardiordernnaen . Be,m»d a» Effekten Äesiand a» sonlitae» Active» . . Dacklva. Guindlavital Reservefonds Betrag der uiiilamenden Note» . . SoiiMoe tiial. sättige Lerbindtickileiten Sontiiae Passiva M. 75S.0-t8.vv0 IS.147.000 g.273.000 SS8.770.N00 SI.3S2.MO -».181.000 3I.-tt7.MO I30.M0.0M 24.430.000 1.028.734.000 2SS.Sk3.000 583.0M Abit. ein«. Ab«: jjng. »verändert. 1.832 OM ISS.OM bvo.om 4I.l38.0M 8 720.0M 70.000 6S.M0 Mg. Ada. Üiig. M. 10. Novbr. (Privatverk.) Credit 207.37. . , privat Discpnto 238.45. Fest. 27.S42.0M 24.07S.0M . I76.0M StaalSb. 20s,02. renverickll Baumwolle m Ncw-Vork " ' .... - Frankfurt Lonibarde» -14.00. »t«co, « e «- v » r». g. Noveniker. Waa ... 10'/.. 00. w New-Orlean« «"/,«. Raff. Petroleum 7o"/<> Abel Le«, >n Ncn>-?,orl 7.4s <8., do. tn Ptnladelvbia 7.45 Ä. Rvbcs Veiroteiiin l» Ncw-itmk 7.7s, do. kt,» >>»« 0,kül>e«t«s rer Dezeinber IOS'/.. Seit, rulitg. SchmaN loco e.4N. do. Rode li. Broiler« sZo. Zucker <l>»ir 4. Mai« 42'/«. Nolbcr L-»>ierwet«en loco S4'/>. Naffee ik»-r Nlv-> IS'/«. Melil 2 D. 8S C. BetretdetraLt 4'/,. Knicker rer keceinder »omiiiell. Weizen vei November 83'/«, ver Deccmber «4>><. rer Mai 8S'/,. Kaffee »>„ Xr. 7 Io» vrckiim,' i,e> Dccemder >4.82. ocr Februar 14.SS ree Hamburger V«ft»am»fer „Wieland", «apitän varend«, ist am S. d. M. tn New-?-ork «tngetrosfr». OertlicheS und Sächsisches. — Ihre Kisiiigl. Majestäten und Künigl. Hoheit Prinz Georg nebst hoher Familie wohnten gestern Vormittag dem Goiteedienste in der tathcliichen Hoskirche bei. Nach demselben cr- liieilte der König in seinen Gemächern mcbreren Otsizieren und Civtlpevöiien Audienzen. Nachmittags 5 Uhr fand Faniltienta'el statt. — Se. Majestät der König wird am nächsten Mittwoch den Landtag in Person eröffnen, nachdem sich vorher die beiden Kammern durch Wahl ibrer Präsidenten konslltuirt haben. Am Freitag erfolgt die Abreise Sr. Majestät des Königs nach Sibyllen ort zu etwa 8—lOtägigem Aufenthalt daselbst. — Herr Oberförster Schumann ans Svechtshauscner Revier ist zum Künigl. Obersorstmeister für den Forstbezirk Eibenstock er» nannt worden. — Der durch die Bethätlgung seiner aibeiierireundlichen Ge sinnung in den weitesten Kreisen bekannte nationallibcrale Neichö- tagsabgeordnete Geh. Commerzienrath Oechcl hä uier hielt gestern Vormittag im hiesigen Neichsvcrein (Helbig's weiser Saal) vor einer zahlreichen Versammlung, der auch die Herren Slacils- »nwsler v. Nostitz-Wallwtb, Geb. Nach Böttcher und Oberbürger meister Dr. Stübel bciwolmtcii. einen Vortrag über soziale Tages- srageil. Einleitend legte der Redner den bereits ans den Ncicds- tagsdebatten bekannten Standpunkt der nationalliberalen Partei zur Criicuerung des Sozialistengesetzes dar. Die Partei begegne sich in, Prinzip mit der Regierung in der Meinung, das), wenn das Gesetz ein dauerndes werden solle, es bedeutender Abickwächun cn bedürfe. M't den materiellen Milderungen tollte die Vecinebrnng der RechtSgarantieen Hand in Hand geben. Zugleich aber sei seine Partei der Meinung, das; die Ausweisungsbesilgnttz aänzlich auige- hobcn weiden müsse. Freilich bringe das Sozialistengesetz, fuhr der Redner dann fort, noch keine Lötung der sozialen Frage; dieselbe sei vielmehr auf dem Boden der positiven Forderungen des Arbetter- wohles zu suchen, und zwar erstens tn materieller Bestehung durch die Verbesserung der Lebenslage der Arbeiter, und dann in sozialer Beziehung durch die Hebung ihres Standes zu sozialer Gleich berechtigung. Da habe in erster Linie der Staat hochwichtige Auf gaben. Zunächst müsse er freien Plan schaffen lür die friedliche Eliiwickelung einer Versöhnung der Klaffen (durch das Sostalisteit- gcictz), dann aber müsse er positiv zu schaffen suche», io weit an ihm liegt. Bereits habe der Staat dicic Aufgabe in großartigem Maß slave in Anariff genommen durch die BersicherungSgciclre. a» die sich noch eine Wittwen- und Waiscnvcrsorgnng anschließen werde. Die Versicherungsacietze allein könnten aber einen versöhnenden Ein fluß nicht miSüben. Der Grund hierfür liege, ganz abgesehen von dcnVerhef — der den mir aiif Einzelne erstreckten. Es müsse also auch das Gebiet der Aibelterichtitzgeictzgebung beschritten werden. Hierin bestehe nun ein schwer zu verstehender Widerspruch be> dem Vorgehen der Reichs- regierung, bei der die berügltchen Bestrebungen des Reichstages bisher keinen Anklang gesunden. Einer der von ihr geltend gemach ten Hauvtelnwände sei der, daß noch von Seiten keiner Negierung eine Anregung hierzu gekommen sei. Da ici es eine hohe und schöne Ausgabe, wenn gerade Sachsen sich um den Vorrang bewerben wurde, diesen Einwand zu beseitigen und die Reich-gesetzgebung vorwärts zu treiben. AuS der Initiative deS Reichstages allein se« keine endglltige Lölung zu erhoffen. Eine fernere Aufgabe der Re gierung sei, dafür Sorge zu trage», daß allmählich eine Aenderung in der Behandlung der ArbkiterroalilionSsrage einlrcte. Die Regie rung müsse sich zu der Anerkennung entschließen, daß eS naturgemäß ist, wenn die Arbeiter in der Verfolgung ibrer Inieressen den Hebel der Koalition voll zur Wirkung bringen, und die Polizei müsse strikt unterscheiden zwischen Koalitionen, die auf Untergrabung des Be stehenden gerichtet sind, und solchen, die die Hebung der materiellen und sozialen Stellung der Arbeiter zum Ziele haben. DaS seien die Ausgaben des Staates. Auch die Arbeitgeber hätten die Pflicht genau zwischen diesen Bestrebungen zu unterscheiden. Es erfordert dies einen hoben Grad von ruhiger und sachgemäßer Beurtheilimg Der Kernpunkt der sozialen Frage liege also darin, daß der Arbeit aeber jene Bestrebungen der Arbeiter anerkennt und sich dazu ver« steht, mit den Arbeitern als wirthschaftlich gleichberechtigte Faktoren zu verkehren. Eingehend wies Redner hierbei nuck, daß eS tatsch sei, mizrinehmea. daß der Unternehmergewinn durch die Erhöhung der Löhne ein, gerlnaerer werde, da der Arbeitslohn immer im Preis niveau seinen Ausdruck finde. Als eine tröstliche Perspektive wies der Vortragende auf die soziale Entwickelung in England hin, wo solle jeder Arbeitgeber durch Schaffung von Wohlsahrlsciiirichtiingen le tthn 1689 daß Alter der Volksschullehrer bei Erlangung der Staubigkeit an seinem Tbeile 'thun, was möglich. Ter Kaiser habe gesagt: i dnrchichniltlich über 29V- Jahre. Dagegen haben die Lehrer am „Nehmet Fühlung mit Einen Arbeitern! Gebet ihnen Gelegen-! König!. Ghiiinasium zu Dresden-Ncustaot die Ständigkeit in einem heit, ihre Wünsche zu äußern!" In dieicn goldenen Worten liege > Durchschnittsalter von ungeiähr 26 Jahren erlangr, und an der Kreuz der Schlüssel »in Lösung der sozialen Frage. Der Redner empfahl i schule waren von 22 Lehrern 3 bei der Ständigkeit noch nicht hiernach die Bildung von Arbeitcrausschüssen zur Untersuchung von i 2ö> Jahre alt, und nur 7 hatten daß 29. Lebensjahr überschritten. Strettigkettc». Begutachtung von Arbeitsordnung re. Was schließlich! Für alle 22 beträgt das Durchschnittsalter bei der Stöndigkcn die Arbeiter selbst aulange, io hoffe er bestimmt, daß sich bei ihnen i M'/ck Jahre. Und ähnlich sind die Verhältnisse am Wettiner Gym- einc ruhige, vernünftige Ueberlegung Bahn brechen werde. .Heute - ... üge Uevcrlegiing «ahn brech schon sei ein großer Uittcrschied zwischen der Haltung der Arbeiter in den 7Ncr Jahren und jetzt zu bemerken, die auch in der geinä- ßiglercn Tonart der sozialdemokratischen Führer zum Ansdmck ge kommen sei. Die Bestrebungen der Arbeiter hätten sich eben mehr ans praktische Ziele gerichtet. Bon dieser Milderung der Ansichten erwarte er den Sieg 'reilich nicht, sondern nur von den Arbeitcr- koal,ticmen. Diese allein würden die Sozialdemokratie besiegen. Zum Schluß gab der Redner seiner Freude Ausdruck, auf diesem Äebieic der Mitarbeiterschaft der sächsischen Abgeordneten zu be gegnen, die ihn crmitthigt habe, ans diesem dornenvollen Wege wcuer vorzngche». Die Versammlung dankte dem 'Redner durch lebbaftesien Beifall, den der Vorsitzende Generalagent Schwarz sowie auch Tr. med. Ritter in warme TcmkeSworte übersetzten. — Der kürzlich in diesem Blatte gebrachte Artikel über die Peniionsverhältniisc der Gwnnasial- und Nealghmnasial- lchrer hat »nS eine Fluch von Zwchri'teir cingebracht, die die Dar legungen derselben zum Thcil bestätigen und ergänze», znm Theil auch anscchten. Wir lassen, um auch dem anderen Theile das Wort testcm Motze erfreue», da beide Theile eingeichen haben, dah sie durch friedliche Vereinbarungen ihre Rechnung am besten finden. Und Hand in Hand mit den Koalitionen gingen dort die SchiedS» hte. denen man sich willig unterwerfe. " der " ' hoffte der Redner, fiter solch auch unsere Arbeitgeber tl «»n«» vuo uuu- »>ilser^ ungen gegen die Koalitionen fallen lasten würde». Zugleich aber en Umstän« hre Abneig .... tge Kürzungen hat gefallen lassen müssen. ES wißt darin: Die BolköscluiUehrcr Sachsens erstreben schon teil niehr als 6 Jahren eine günstigere Gestaltung ihres PcniianSgesetzeS, indem sie wiederholt um Anwendung der Bestimmungen des Pen- sivnSgesetzes der Eivilsiaatc-diencr gebeten haben. Die Ghmnasial- lehrcr sind auch bereits in diesem Sinne bei den Ständekauimem Vorstellig geworden und der Verfasser des Artikels in Nr. !W d. Bl. wünscht cbensallS, daß bei Berechnung der Pension der Gmnnasial- ,ind Rcalghiuiiasinllehrcr die Skala deS Civilstaal-:>diener-Pcnsions- gcietzks Amvendnng finden möge. Seine Darstellung der Sache läßt erkennen, daß er die Hoffnung hegt, Negierung und Stände- veriainmlnng würde diesen Wunsch der Ghinnasiallelmr eher er füllen. wenn sich "Gründe daiiir finden ließen, die Volksschullehrer Von der bezelchnete» Woblthat ausznscbüeßen, weil sonst deren große Zahl leicht ein Hinderaiß auch uir die GhmnasiaUehrec werden könnte. Deshalb bemüh! er sich, den Nachweis zu sichren, „wie wenig cs im Grunde genommen mtt der Billigkeit vereinbar ist. wenn man den Bolkeschnllehrcr und den Ghinnasiallehrer unter dasselbe Pensiviisgei'etz stellt". Er meint, davon dürfe „schwerlch die Rede sein", dai; „zwischen beiden Gruppen von Lehrern gleiche oder wenigstens annähernd ähnliche Verhältnisse bestehen"; denn das Lebensalter, in welchem sie eure Anstellung im Schuldienste finden, sei verschieden, ebenso auch der Geidaustvaud, den die Aus bildung für den Beruf erfordert. Der Verfasser meint, es sei „nur recht und billig, wenn man die Ghmuasial-und Nealgyninasiallehrcc in Bezug anr die Pension nicht anders behandelte als die Staats diener . Er wünscht also das Slaatsdiener-PensioiiSgesetz und be denkt nicht, daß dieses nicht bloS für solche Staalsdiener gilt, die UniversitätSbildnng besitzen, sondern auch siir die verschiedensten Gruppen von Subaltem-Beaiitten. w>e Registratoren, Kanzlisten Kalkulatoren, Kontrolciirc. Kalsirei. Steuer-, Polizei- und Eiicn- balnrbcanttc rc. Bestehen »wischen den Gnumasiallehrer» und allen diese» Beamten c wa gleiche Verhältnisse bezüglich des Lebensalters beim Eintritt ins Amt und binsicbllich der Kosten für die Vorbild ung? Doch dem Vrnasser ist es led.glich um das allerdings begeh- renswertbe Pensionsgesetz der CivilslnalSdiener zu thmr. Und des halb möchte er die Kvmnasiallchrer vor allen Dingen von der gegenwärtigen Verbindung mit d,n Volksschnllehrcm bezüglich deS Pcnsivnsacictzes gelöst sehen und wagt daher auch die kühnsten Schlüsse, denn ec behauptet: „Ganz mit dem nämliche» Rechte könnte man auch die Gehalte der beiden Gruppen gleich behandeln." Hiernach könnte man glauben, cs ivcrdc den Ginnnasinl-und Volks schnllehrern bei der Emerttirung die Pension in gleicher Höhe ge währt. Das ist natürlich nicht der Fall. Nur das ist richtig, daß gegenwärtig bei gleicher Anzahl von Dieiistjahrcii die Pension der Gymnasial- und Vollsichullehrcr den gleichen Prozentsatz des zuletzt bezogenen Gehaltes beträgt. Von einem Gehalte von 2090 bis 5400 Mk., den, abgesehen von den Rektoren, die ständigen Gmnasiallehrcr beziehen, erkalten sie offenbar eine höhere Pension als die ständigen Volksschullehrer, die in Dresden 1500 bis 3600 Mk. Gehalt em pfangen. Auf dem Lande gicbt es aber sehr viele ständige Lehrer, die anßcr freier Wohnung nur 840 Mk. Gehalt beziehen, der bis auf höchstens 1260 Mk. steigt, wenn die betreffenden Lehrer, vom erfüllten 25. Lebensjahre an gerechnet, wenigstens 25 Dienstjabre nufzuwetsen haben. Nach dem jetzigen Pensionsgesetze kann ein solcher Landschullehrer, der 1290 Mk. Gehalt nnd eine mit 180 Mk. ongerechneke Amtswohnung hat. falls er nach 34jähriger Dienstzeit und somit lm Alter von 57 bis 59 Jahren vensionirt werden muß, nicht mehr als 808 Mk. Pension bekommen, und auch, wenn er über 40 Jahre ständige Dienstzeit anszuweisen hätte und in einem Alter von W bis 65 Jahren stünde, würde seine Pension doch nur 1029 Mk. betragen. Hieraus dürfte wohl einleuchten. daß es sehr natürlich ist, wenn die " " " " ' ' " " " kür sie die Skala des erhalten möge. Ihre oft . . DIenftallersstufen eine verhällnißmäßig bedeutende Erhöhung erfah ren. Gegenwärtig sülchten die Lehrer der Volksschulen die Pensio nirung, weil ihnen dadurch ein großer Theil ihres Geholtes, der in voller Höhe lchvn niedrig genug ist. entzogen wird; denn die Pen sion beträgt bis rum erfüllten 31 Dicnstiahre weniger als die Hülktc deS GehalieS. Es fällt also keinem Volksschullehrer ein. in Pension treten zu wolle», wenn er noch zum Schuldienst fähig ist. Er könnte aber auch gar nicht mit Pension in den Ruhestand treten, weil das Gesetz fordert, daß 65 Lebensjahre und 40 Jahre ständiger Dienstzeit erfüllt lein müsjen. Daß Lehrer, die im Alter von 65 Jahren in den Ruhestand treten, nicht allzuhänfig noch 10, ja 20 und 30 Jahre ihre Pension genießen, ist klar. E» kommt jedoch auch vor, daß wegen andauernder Krankheit auch einzelne Lehrer vorzeitig dienst- »ntüchtig werden, eine geringe Pension erhalten und dann noch eure lange Reihe von Jahren leben. Der Verfasser des erwähnten Ar tikels glaubt, die Volksschullehrer kämen sehr bald tn ein ständiges Amt, so daß sie „häufig" 45 Lienstjabre erreichen und danach noch 20 bis 30 Jahre leben könnten. Da >tt er freilich im Jrrihum. Denn der Volksschullehrer ist mindestens 23 Jabre alt. wenn er ans >em Lande eine ständige Minimalstelle von 840 Mk. Gehalt bekomntt; in großen Städten aber wird er erst in einem weit üöhcren Alter t» Dresden z. B. betrug in den Jahren 1887.1888 nnd co N c/2 . ^ ... nilsium; von li ständigen Lehrern waren hier bei Erlangung der Ständigkeit 4 über 29 Jahre nnd 2 noch nicht 25 Jahre alt. ES ist wnach keineswegs „Regel", daß der Gymnasiallehrer „erst gegen das 30. Jahr ständig wird". Zwischen dem Gymnasiallehrer und dem Volksschullehici besieht mithin hinsichtlich der erreichbaren Dienst,abrc kein wesentlicher Unterschied, der erstcre berechtigen könnte, für sich allein ein besseres Pensionsgesetz als dasjenige, der Volksschullehrer zu beanspruchen. Noch viel weniger läßt sich lnr diese Forderung der größere Geldaufwand für die Vorbildung zum Bernie in's Feld führen. Tenn dieser findet schon genügende Be rücksichtigung bei der Bemessung des Gehaltes: auch bietet das Slaalsdiener-Pensionsgesetz, das für die verschiedensten Beamten gilt, für einen derartigen Anspruch nicht den geringsten Anhalt. Was in Bezug auf Verbesserung des PensionsgesetzeS dem Gym- nasiallebrcr recht ist. ist dem Volksschullehrer billig. Es müßte von den Volksschnllehrcni als doppelte Härte empfunden werden, wenn sie nicht blos niedrige Gehalte beziehen, sondern auch daS jetzige Pensionsgesetz behalten willen, während dem gut besoldeten Gym- nasiullehier das tveit günstigere Pensionsgesetz der StaatSdicner ;u Theil würde. Die Volksschullehrer haben aber io viel Vertrauen in die Gerechtigkeit der Stanisregierung und der Stände, daß sie eine Zurücksetzung nicht besiirchten. — Man ist sebr gespannt auf die diesmalige Wahl des Prä sidenten der 2. Kammer. Bereits vor einigen Wochen wurde diele Frage sehr lebhaft in der Presse behandelt, während der Land tagswahlen und nachher ruhte sie bis jetzt vollständig. Nunmehr aber muß ein Entschluß gefaßt werden. In Frage kommen der bis herige Präsident, Geh. Rath Dr. Haberkorn, und die Abgg. v. Oehl- schlägel und Ackermann. — Die Schluß - Abrechnung des Finanz-Ausschusses für das Wett in fest wird demnächst vollendet sein und alsdann allen Jnieresscitten in einem Zimmer des Altstadter Natbhauses zur Ein sicht vorgelegt weiden. Tie finanzielle Angelegenheit ist sehr gut verlaufen, io daß man aus einen verbleibenden Ilebecschuß von eini gen 30,000 Mk. zu rechnen glaubt, lieber die Venveiidirng des Letzteren würde der aeschaMübrende Eentral-Ausichuß zn beschlie ßen haben und sind bereits- Vorschläge aufgekauchk, dahingehend, ein monumentales Gedcnkzeichen an das herrlich verlauiene Fest zu errichten, re>p. einen Theil davon der segensreich wirkenden Mcttin- Stislnng für das sächsische Handwe-k zuzuwenden. — Wie an nmerem Künigl. Hofthcater die Wiederkehr des Geburtstages Fr, v. Schillcrs, der 10. November, durch die Darstellung des „Don Carlos" ausgezeichnet wurde, so geschah solches auch von Selten des KömermnseumS, insofern die Außen seite desjenigen Hauses, woselbst der Dichter des „Don Carlos" von 1786—87 einst weilte und mit der Fertigstellung des mächtigen Tra- »—» mus sich beschäftigte, mit Blumenschmuck verleben worden war. — Die gestrige Notiz über die Besetzung der Organistenstelle ftS an der Sophienkirche bedarf insofern der Berichtigung, als nicht Herr Siede, sondern Herr Paul Geist, der talentvolle Organist an der Synagoge, für das obengenannte Amt gewählt Waiden ist. Betreffs des an gleicher Stelle erwähnten Organisten Herrn ll. Seifert ist ergänzend zu bemerken, daß derselbe neben seinem in jener Notiz gedachten pädagogischen Wirkungskrris auch als Lehrer am Königs. Eoniervatorium seit Jahren bekanntlich eine erfolgreiche künstlerische Tbätigkeit entfaltet. — In nicht geringen Schrecken wurde in vorvergangencr Nacht Herr Hoff. Juwelier Rößner, dessen Geschäft sich auf der Schloß straße befindet, versetzt, da er plötzlich geweckt und ihm gemeldet wurde, daß der elektrischc Sicherhcitsapparcit in seine». Geschäftslokal furchtbar läute, also jedenfalls bei ihm cingebrochcn worden tei. Die Bediensteten de« Hotel Stadt Gotha hatten sofort bei Beginn des Lärmens alle Ausgänge des Lokales umstellt, um die vermuthetcn Diebe abzittassen, und nach Ankunft deS Herrn Rößner drang man dann in das Lokal selbst ein. Aber auch das gewissenhafteste Absuchen förderte keine nach Juwelen lüsterne Men schen zu Tage; warum der elektrische Apparat für gilt befunden hat. seine Stimme zu erheben, ist nicht erfindlich. Sehr befremdlich wurde das Verhalten des Reviernachlwächters bemerkt. Noch lange bevor man sich vergewissert hatte, daß eS „Biel Lärm um Nichts" war und Einbrecher sehr stark venmtthel wurden, ging er doch seiner Wege, weil er Leute zu wecken hätte. Mit Recht ist bei seiner Vorge setzten Behörde gegen solches Verhalten Beschwerde eingelegt worden. — In der letzten Sitzung des Concess. Sächs. SchifservereinS brachte Bürgermeister Klötzer aus Riesa die Sprache aus den Plan der Erbauung einer linkselbiichen Eisenbahn von Meißen nach Wittenberg und wünschte die Ansichten der Schiff- sahrtsnttcrcssenten darüber zu hören. Die Anwesenden erklärten, daß diese Bahn dem Schifftabitsverkchr nicht nur keinen Abbruch tbun. sondern denselben in mancher Hinsicht fördern würde, so daß man die baldige Ausführung der Bahn nur mit Freuden begrüßen könne. — Welche getahidrohende Ausbreitung die Maul- und Klaueiiseiicde unter den Rindern annimmt, acht daraus her vor, duß um Mittmeida herum nicht weniger als fünf Besitzstände veriencht sind; zwei in KönigShain, 1 in Frankenau, 1 in Weins dorf und 1 in Rößchen. Es ist nur anzunehmcii, daß diese verbrei tete Insektion durch eingeführtes Vieh vervorgerufen ist. Der diesjährige Verbandst»« sächsischer Hausbesitzer« Vereine findet am 1. Dezember in Bautzen statt. — Als Sonderbeilage liegt der heutigen Nummer ein Aufruf zur Bethciligung ander Sächsischen Rentenversiche rung S a n st a l t zu Dresden, Ostra-Allcc 9. bei. Diese bereits 49 Jahre mit bestem Erfolg bestehende Anstalt hat > in den Vorjahren auch Heuer einer sehr zahlreiche» y erfreuen. Der Beilritt zur Jabresgeselltchast 1889 iß Ende laufenden Monats zulässig. — Der Verein „HonS Holbein" hält am Freitag, den 16. dies., im Schillcrschwßchcn einen VergnügungSabciid ab. — Vorgestern Abend verbreitete sich in Cbemnitz dos Gerücht, daß aus Gablenzer Flur, und zwar in der Nähe der Clausstraße, ein junger Mensch mit durchschnittener Kehle ermordet ausgclundcn worden sei. Leider bewahrheitete sich dieses Gerücht. Man ver mutbet. daß der Todte das Opfer eines Raubmörders geworden ist. da derselbe eine beträchtliche Summe (man spricht von ca.500Mk., unter welchem Betrag sich vier Embundertmarkschclne befanden) bei ich führte. Die Könlal. StaatSamvaltschast hat sofort die nöthigcn hforichungen angestellt. — Em bedauerliches Unglück ereignete sich am Sonnabend Nachmittag in Meerane auf einem Neubau. Zwei auf dem-
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