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Dresdner Nachrichten : 14.03.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-03-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188903149
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18890314
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18890314
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1889
- Monat1889-03
- Tag1889-03-14
- Monat1889-03
- Jahr1889
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.03.1889
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Dvesdnev W er schien. Ltr. Ti. S-Ue 2. ^»Dvnncrstacr, 11. Nkarx »n rütteln ole Abneigung vor tkel »lnlchnridenden Maßregeln, deren Tragweite und Elnwirküng auf das Erträgniß der Bahn nicht zu übersehen war. Die RctvnrbllletS. die festen und kom- bii»cburen lltundreisebilletS, die SaisonbilletS und wie die Billets mit ermäßigien Jnhlpreise» heißen „lügen, sie sind alle nur Kinder der Verlegenheit. in welche die Ansprüche des Publikums auf der einen und die notbwcndige Rücksichtnahme auf die Stetigkeit des Budgets, wwie dnS Bestrebe», die hentigcn Ansprüche des Verkehrs mit den Iicigebrachten Um->»>d Zuständen in ein lmlbwrns leidliches Venhällniß zu dringe», geführt hat. Man bilde sich nicht ein, daß die Verlegenheit beseitigt ist. nachdem Engel mit seinen Reform» Voilctstägen, die oocd ,»chts als eine Auswärmung der Perrot'schen find, »crvorgetreien ist. i»r Gegenlheil, diese Vvischltige treten mit dem emflliasren Ansprache aut. befriedigt zu werden, während doch ihre Annahme ganz unmöglich ist. Das Radikalmittel eines Zoncntari's würde kein deutscher Finniizmiiiisler annehmen könne», dem das Bsohl der sleuerzahlende» Bevvlke.una mehr am Herren lagt, als dasjenige von ein paar Hundert Reiseonkels. Aber Etwas ist auch aus diesen nndurchlübrdaren Borschlügen zn lerne», nämlich die Einsicht, dal: mit dem verwi>ke!ien Klame der tlietour-, Rlittdre>ie und sonsliqe» ermiihigten Billetö aufgeräumt werden tan», und daß dafür einfache Einrichtungen getroffen werden tonne», weiche chunUchü in ganz Deulschlaiid für jede Art von Rene» den billigste» Fa'irvrris gewälueii. Warum toll 5es incht möglich sei», den Preis des Relvurbillets auf zwei einfache Billets zu u'oeltr»ge», troiuit nicht nur das Vorhandensein des Reionr- dillets überflüisi >, geiiiacht. sonder» auch die grvfzen Ungleichheiten in den Gittigkellsbessimmuiigen sitr diele Billets mit einem Schlage deieiilgt ivurde»? Und wen» man den Zonentarif als einen phantastische» Auswuchs betrachte» »ins!, io kann daneben doch die Fraae recht wohl in's Auge gefast werden, ob es nicht richtig sei. uir Rciien aut weitere Entfernungen steigende E>mäßiguiigen zu gewahren, ivei.be eine gesunde Entwickelung des Fernverkehrs ver- büigen. So einfach, wie sie ausfreh:, ist diese Frage freilich aanz »ewig nicht Weiiii es aber gelänge, in Verbindung mit der Her ben» »ang de» ggi plen Biltci-Eiinr.chhel! und Einheitlichkeit, durch zun.hmeuoe Ermntzinung der Fahrpreise mit zniiehmendec Ent- ! ri.ung ten bi eveiteiir aut weitere Entfernungen zu erleichtern »ad zn h.oe:i, io würde die Fange zweifellos als gelost zu betrachten >eul, Elnili.ichtich »st das Prinzip der Erinäszigmig bei größeren tücne» »bon Niii ben Rtiiidrciscbillcls angeiirnnmen ivorden, und ivenii auch in anderer Weste. so zeige» doch die AbonnenientSbrtletS ulir il rer neigeneen Erin chign,.g be. ziinehmeiider Giltigkeitsdaner das Anraten»!,ich eines ähnlichen Prinzips. Man erkennt damit an. das ei» R'ei »der, der oil und regelmäßig eine Strecke betährt. der Bahnoeciralinug mein iveüh stl, als ein anderer, der sie nur einmal ianahrr, und ebenso inns ihr ein Reuender mehr wcrlh sein, den eine längere Sirene benutzt, als derjenige, der nur wenige Kilv- nieler nrhrt. StUien die'c Einrichtungen auch Ausfälle in den E>»>ia>!nien in 'Anssichi, so wurde» dieselben doch zumeist allen Renen:.'» zu Eint.' gehe» mid neugens mit g.oger Wahlichcin'.ich- lett diueh eine naturgeinuße Znnaiime des RenevcAehrs bald ans- gcglnleii wendeii. In jedem Falle winde» sie einen ungeheuren Forvchlitt bedeuten gegenüber de» verivickelteu und vielfach gnind- iaptoseii BeUliianrmgeil, welche Herne nvch auf den deutschen Elien- bahnen beslehen. — Einer Esnladung dcs provisorischen ComIteeS (Iiitt- ' emi.rleiiti'a»! lltechtsamvalt Meister a. D. Freiherr v. Hausen, Grat Lnckncr. P v. Trcski'w Fabrikbesitzer Lentil.int a. D. Schelle. -ani -r Fritz e-lünkh-'r' 'olgend hatten sich vorgestern Abend L. r.'.'oitt.' an- dein Ko>iigl. Beioedere zahlreiche den Austen der Aristokratie und der. end,ästiger Konslicairnng eines P ierLe; n en t und R e n neu Sehr.den >o. der Stadl Zocsitzender ile Herr Ekadte.u!) ilrhle'.e Freunde des Rennsports ans .nianzivel: cmgesnndcii behoste I iächsischci: Bereins m. resden". Seitens dec König!. Polizeipchsident Schwans, als Vertrete! ..r!edu>h der BeiRrminlnilg bei. Als .e.r Rittmeister Freiherr von Hamen zunächst be r.. mde Worte an die Bcriaminlung. woran er eine all gemeine Tarlegnug der t ^ oliee gete. .senen Vorbereitungen knüptte. Der Kostenanschlag von IR'.ev» Pik. werde voraussichtlich um ein Wen g-s ».bei .laittcn werden, doch wien die Mittel dazu reichlich vornan!e.i. Die vdriän.frae V.lanzo.uittellunq beruhe auf durchausj iolide» Erundlnge. Erfreulich iei cs se.i'er, das dem Dresdner Ver ein 'eite,>s des Berlin ' Uuionllubs nd des HiideriiisvereinS Preises im pocun.-si.den ri-.uege von lst.ost' und lLOO'Mk. zuaesickert wsrd'-u ienii. Sa n. st'., erw.-hale der Herr Vorsitzende noch, das bereits seile!.:- eines « n VAoclvrdver-.lnS ein Gei'uch um Ab- trctung oes Platzes i'.r ec>.mimte ^age vorliege. Herr Premier- leutnant v. Tieslow t-'richtete hierani über den geaenwärtiaen Stand der Platzfragc. Er checkte mit, das: mit de», Pächter des Oi'tra- bc-.etts ein Vertrag behufs p.wtiwci>er Ncbcrlassung dieses aogenoiosse» iei. d.r nur no.a der VeNäiignng des König!. Finai-ziiiiittsietiiiniS bcdüiie, die map in den nächsten Tagen zn er hall. II : -i ' Herr Ban kirr Fritz. Eiünlhrr rc-e'-iric über die Fman- 'urung de^ Unternehmens. Es Die» >>crci!s Illtz.WV Mk. gezeichnet, j W.itere :.i -Fnciichl g'-'.ellte Ii..ii<->i ,„,i„ >»»1»»»^ noch .. > en. um noe'o nni. Tp0ii-.-'ren.>ten eie Ettvcrbnng der. i.i.a't z»c eiinozii n, ^Tie tenl.-n lt« g'inihcil'chciiie wnr-! e V.'l'amniUong ..eze-.iniekt Fn Ai»chins l - die E i'tiüawiii g, des Vereins nntec dem! an ich - orruchk und tüeni.ci'. zu Tcestcn",! vunt en Er initee wrg'attla ansgearbeitelen ^ ti'ilahine >n: den. F i das siakniengem.»; zli geheges P.o.nes ! en ai io v! PF den an dv r B.ni, Namen..S, woran» die r Dinuileii cli>> erinitmiide E .arend Ec er ol '»'.'her 'd- cm prcr niige imle.' ivncsen uaci.s:.» .nee ll! Herren inilteiil Aklla-^ Mr". sin: gor . .. lt: "...n.erb-tt v. Ariilii! Peru. Kon-ul 2 Irnstedt, '1'' ' io c>. A '.in-ri-it. Binon v. Burat-Schönicld. Holla th E reLn. : ''.(c/ -.-ul, cord tcicr Ginnst t, Vankiec Fritz 6 "iinlhcr,: Ru .:>:.isl>-c -err v. »>:.!,'en, Rittmeister v. Hnrnsker!. Ritter-: Ml: Besitzer licrr v. Knvhcrl-P'obsis, Rccht-Saiiiuail Lesky, ii nun Herr .lAiier, Rentier LcniS Mcyer, Lbcillmdstall- Meister Srni Piunner. Fabrikbesitzer Leutnant a.D. Scheller. Ren tier D »nitd-Hech. idorr. ''senkraluiajor v. Schonberg, Jiittmci'lcr "'-r,' Sc. tu»!. Premit eic iinant v. Treskow, Rechtsanwalt Lr. j Witte n' . "'.'ei.tier Bruno Wunderlich. Diesem Eonutee sicht das Rech: s.ch durch Zuwahl bis zur slatutengemäsen Hochuzahl ven -D Pii'gltcdciu zu ergänzen. Ter cttle schritt dieses Ans- sehnstes .".'i,d inch Awchlus der crsorderilchcn Verhandiungen mit dem König:. Finanzminisrer sein, 2c. Majestät den König durch eine D.'l.'garw": uia sein ollcriiochiles Wohlwollen >ür das junge Ui.tcrnel io.eir zu bitten. Mit einem Hott, ans Sc. Majestät König Aloen wn.de die Ven immirmg ge'chiosien. — Siivcciiuenbcnl Lic. Tr. chrogmann in Grimma, der vor wenig Tagen von Seilen der Univrrsität Leipzig zn >iemc:n sünsznttäi rigcn Toktorjubiläulir bezzlückwünickt wurde, erhielt jetzt von Seiten der Universitäl noch die Würde eines Doktors der Theologie. — Unsere A'enslüdter Milbinger haben weder den Mnth noch die Hoffuilng aingegeben, doch noch zu erreichen. Las der Huldi- g n » g s z n g beim Wettiner Fnbiiiinin die ssecustadt berührt. Eine daraw gericotete neuerliche Emaabe. die irrthümlicher Weise an den Fti'.an'uitsicol»: gelangt war. rjt von demselben dem h»erkür zustän digen neuen Fcsizngsansschns zugestellt worden. Man baue die Tlha iw.! .en mchl so etagenhoch, wie sic von einzelnen Künstlern proie. i.t wäre»: dann wird es nicht schwierig sein, die Steigung er Auoonnsbnicke zu übcttvindcn. Jcden'alls ist die Nkeinung, man dune die vieustadt nicht übergehen, weit verbreitet. Auch im Lrdl-.lt,-.asansichul; wurde das Reccitädler Gesuch lebhaft befürwortet. — Tie Verleihung von Orden mit der Zahl 50 tritt in allen Fällen bei König!. Preus. Orden (Rolhcr Adler-, Kronen- Ordcns hinzu, wenn die Anszcichmmg einem Staatsbeamten »Rcichsbciinueii, bei Gelegenheit des öttjährige» Tleniliubrläums venln-l cil wird. Tie vor einigen Tagen erwähnte Ordensverleihung dcs Kr uni O rdens Klasse mit der Zahl 5o an den Nechnu»gs- rath Tb. Müller in Leipzig war ans demselden Anlas erfolgt. — Die Moneits-Sitzni g des Königl. Sächsischen Älter- t I, u m s v e r c in s (anr Muntag) mnd unter dem Vorsitz Sr. Königl. Hoheit Prinz Georg statt. 'Aus den Mittheilungen, die zunächst Le Ezeelien; Herr General v. Earlowitz gab, sei her- »orgehaben, das anr die geleaentlich des Aettincizubiläums vom Verein zu prägende Denkmünze bereits zahlreiche Exemplare be stellt worden sind. Du anr l. März daS Vercinsjabr abläuft, so war Neuwahl des Vorstandes vonnnchmcir, weicher wiederqewählt ward. Se. Exc. gedachte auch mit warmen Worten der im Vcr- einsp.lhr verstorbenen Mitglieder. Ten Hanvtvortrag des Abends hielt Herr Freiherr v. Mansbcr»: »Mark und Bisthum Meisen zur Zeit des Königs Karl von Böhmen." Nach einleitenden! Ucbccbiick über die Geschichte dec terntprialcir Gestaltung, der staatsrechtliche»' und gesellschaftlichen Entwickelung von Mark und Bisthum seit ihccr Gennanisattyn bis zur Mitte des 14. Jahrhun derts und einem ferneren Ueberblick über die reit dem 11. Jahr hundert bemerkbaren Bestrebungen der benachbarten böhmnchen Fürsten, in den wettirmchen Land-n Einfius zu gewinnen, gurg der Vortrciacnde aus seinen eigenllichcn Gegenstand ei». Mit dem Tode Markgrar Friedrichs I. (lülv.T der vier unmündige Söhne htuterlieb. begann für die Marl Melken elne sehr gefährliche Zeit, da eben damals auch Böhmen in der Person veS Luxemburgers Karl ilV.I «inen Herrscher erhielt, der mit zäher Energie und einer keine Mittel scheuende» Verschlagrnbrit die Macht keines HauseS auf Kosten der »»grenzenden Staaten und des Reiches zu mehren strebte. Dir eingebende Edaraktenstik diese« Mannes, die der Bor- tragende gab. ließ denselben mehr als Czechen denn al» Deutschen, die Geicbichle der böhiiiiich-iiieisnischen Bestehungen ln der 2. Hällle drü 14. JabrhundertS als eine Epllode ln dem uralten Kanipse zwischen Slavrn und Germanen erscheinen. Karl benutzte in schlauer Weise dir oben angedeutrten Gegensätze zwischen den Marlgrase» einerseits, dem höheren Adel und der Kirche anderer seits. Eine» nach dein anderen unter den Groben des Landes brachte er unter böhmischem Einstich. Bon noch gröberer Bedeu tung waren seine Bestrebungen, auch aus kirchlichem Gebiete Ein fluß zn acivmne». — I» diesem Jahre vollenden sich drei Jahrhunderte, seit eine der schönste» und interessanteste» Zierden Dresdens, die grobe Elb- baslion, stüber „Jungsembastci" genannt, welche letzt ,die Briübl'sche Terrasse" heißt, erbaut wurde. Sie kostete, weil ei» starker Rost in die Elbe geschlagen werden musste, die für die damalige Zeit nngeheure Summe von 98,»X) Guide». Am 18. August 1589 wurde der Grundstein gelegt und m demselben eine Gedächtnißschrirt nebst einer silbernen Medaille im Gewicht von zwei Lothe» verwahrt. Die Erbauer waren Hans Claus R»k- wlliin. Hanplnrami de> Festung Dresden, »nd Paul Büchner. Zeug- meistcr und Baumeister. Wo letzt da« Belvedere sicht, ließ Kur fürst Johann Georg l,>17 ein prachtvolles Lnsthans errichten, daS am 22. September 17,7 die Explosion eines darunter in der Kase matte befindliche» Pulveilaboratorimi'S zerstörte. Kurfürst August schenkte de» verödeten Platz seinem Premierminister Grasen Moritz Brübl, der den sogenannten Brühl'ichen Garten anlegte und ein neues kostbares Lnsthans erbaute, das samml seinen Knnsttchütze» 1759 von de» Preußen zerstört wurde. Erst im zweiten Jahrzehnt unseres Jahrhunderts wurden die Ruinen dieses LusthauseS abge tragen und ans der Stelle eine Wnsthichast angelegt, aus welcher das jetziae Belvedere hervor gegangen ist. — In dem Resinat über die Chemnitzer Pastoral-Konserenz, bez. den von Herrn .Hosprediger Kmrsistorialralh D. Löber gehalte nen Vorlrag wird uns beinerki: Bon „korrupter" Bidelkritlk ivnr nicht die Rede. Es wurde die Frage beantwortet: Wird das von uns verkündete Gvtteswvrt auch gegen die neueste Bibelkritik sieb behaupten können? Tie Tlieien lauteten: 1s Das von uns verkündete Gvttcswort ist selbst von den gesichelten Ergebnissen der neueste» Bibcnkcittk nicht io abhängig, wie manche Kritiker meinen. 2i Wenn die neueste Bcbelkritik von unberechiigten Bvrnrtheiien ausgeht, io sind auch ihre Eraebnisje zu beanstande». 3) Von der vollberechtigten Bibelkrilik ist unser Schristverständniß dermaßen geläutert und geschärft ivorden, daß hierdurch das von uns verkün dete Goticswork an Reinheit und Kraft nur gewinnen kann. — Der vorgestrige Vortrag des Herr» Prof. Dr. Fr. Schnitze behandelte den Somnambulismus und die visionären Zustände des in e n i ch lichcn Geiste s. Ter Hypnotismus, das künstlich herbeigesübrtc Tianmwandeln, bat Klarheit über den Somnanr- buliömns gebrachi, welcher sich aus dem MesiiieriSmilS entwickelte. Somnambulen, meist schwächliche Personen, verfallen von selbst oder durch Anwendung knnsrli'ber Mittel in den magnetischen Schlaszustand, dem vier Ebarakterziiae eigen sind. Die somnambule Person befindet sich mr tiesn-n Schlafe, gleichwohl auch im hellsten Wachen: im Zustand des Schlafwachens rst die Th..tigkeit der Sinne verändert t die Perion ist visionär, weil sie in die weiteste ränintiche Ferne zn 'sicken vermag, und prophetisch, well cs ihr ge lingt. auch in die .zeitliche Ferne zu schauen. Tie Reihe der vmo- iiären Z islünde: Illusion HaUricinatloii. Vision und als Abzweigung das zweite Gesicht erklärt sich ans dein Tranmzustande. Bei der Illusion deute» erregte Phantasie und erregtes Gcmüth eine äußere Erscheinung falsch. Ter Vater in Gvethc'S .Erlkönig" sieht nur den Nebelsueisen und die Weid-nbü'che. wo sein Sohn den Erlkönig und dessen Töchter erblickt. Die Hallneiiiation kommt auch zu Stande durch innere centrale Reizung. Durch den Reiz-Zustand wird eine lebhafte Phantasie-Vorstellung erzeugt, die so stark sein kann, daß ans der Netzhaut von innen heraus ein äußeres Bild er scheint. Günstig rür Hallucinalioncir ist die Zeit der Dämmerung und Dunkelheit. Tie Vision ist in ihrem Phhsiologischen und psychologische» Verlaine nichts Anderes als eine Hallncmntion: doch bestehen Unterschiede zwischen beiden. Die HaUncination ist ein einfacher Vorgang und wiederholt sich unter denselben Verhält nissen : die Vision ist ein kompiizirter Vorgang und »siegt einmal aarzulrc!<ni. ausgenommen du: Visionen ans religiösein Gebiete. DaS zweite Gesicht finde! sich da, wo die Bevölkerung in eng be grenzten Verhältnissen lebt, in Alpenthälcrn, aus öden Inseln: weil die Leute ihr Denkvermöaen nicht auSbilden »nd in dumPem Da- hiiihrüteii leben, sind die Trannizuslände bei ihnen häufig. Die Personen haben cm Veageiühl für daS Eintreten eines Ereignisses; das zweite Gesicht ist eine prophetische Gabe. Den visionären Er scheinungen gegenüber müsse» wir uns kritisch verhallen, d. h. wir werden versuche», die Erscheinungen anr natürliche Eindrücke zurück- ziuührei!. wir wollen aber nicht oie Möglichkeit der Thatsachen leugnen, wenn wir den Zusammenhang nicht verstehen. — Wer von Berlin aus nach Rußland reisen und nickt die selbe üble Eriahttiag mache» will, wie vorige Woche unsere Prima donna, Frl. Thcree Malten, der möchte letzt ein Schlafcvrrpec iiiindesteiiS eine Woche vorher bestellen. Obwohl nämlich Frl. Prallen zwei Tuge vorher bei der Königs, preußischen Eisenbahn direktion ein Schlaicoupee für die Strecke Bcrlin-Eydtkuhncn bestellt hatte, fand sie 'Alles ichon belegt vor. Die Direktion sollte doch anr einer so stark dciahrcncn Strecke iür ausreichende Verkehrs mittel sirpcn! — Em älterer Herr mit weißem Vollbart wird seit 6. d. M. in Niedcrlößnitz bei Nadcbeul vermißt. Bekleidet war der selbe mit dunklem Rock, grauer Hose, sowie einem Pelz mit Bisam besatz. Tic Wäsche ist Tr. ^ oder E. K. gezeichnet. Der Ver schwundene trug '.ine goldene Brille, sonst aber keine Gegenstände »oir Wcrlh bei sich. Tcr Gemeindevorstand ln Niederlößnitz nimmt . anlend jede Mitthcilung entgegen, die über den Verbleib dcs Vermißten irgend welchen Ausschluß giebt. — Morgen Vormittag II Uhr findet im Sitzungssaale der AmtSbauplinaiiiischart Trcsden-Neustadt Sitzung des Bezirks ausschusses statt. - Seit gestern ist die Fernsprechverbindung zwischen Dres den und M etßcn hergestcllt. — Ein ehemaliger Geistlicher, ein Emeritus, der in Fricdrichsladt wohnt, toll sich ans »einer Wohnung entfernt und. wie inan vermiithet, sich ertränkt oder gehängt haben. — Ein Bäckerlehrling, weicher sich gegen einen Gehilfen un botmäßig benahm, wurde vorgestern von Letzterem mit einem blechernen Schöprcr auf de» Kopf gc' chlagcn und erhielt dabei eine solche Wunde ani Kopfe, daß dieselbe zngcnäht werden mußte. — Einige Warnungen iür Ru » dreiscndc. Das Verzeich niß der RundreisccvnponS birgt in seinen harmlosen Spalten manche werthvollen Geheimnisse. Es giebt da »lange" und „kurze" Cou pons mit sehr verschiedenen Preisen, und ost genug ist die Preis- luminc zweier „kurzer" Coupons zwischen zwei Punkten billiger oder theurer als der eine lange Coupon. An Beispielen fehlt es nickt. Das seltsamste Beispiel einer Äerlhcuerrmg durch die Rundreise- loupons bietet der Coupon Hamburg-Altona: er ist wahrscheinlich ein Unicum. Es sei ausdrücklich vor diesem Nnicum gewarnt I Er ist nämlich theurer als ein reguläres, vollwichtiges Billet! Der Coupon Hamburg-Altona kvstri für die zweite und dritte Klasse 40 Psg, reip. 30 Pfg.; dagegen das reguläre Billet 35 Psg.. celp. 25 Pfg. Außerdem gewährt das letztere Freigepäck, das Rundrcise- billct nicht. Wer alio nickt durchaus gezwungen rst, diesen heim tückischen Coupon in sein Rundreiscbillcl auszunehmen, der unter lasse cS. Eine andere Warnung hat zn lauten: Man nehme sich für eine Fahrt 2. Klasse, die durch Leipzig von Norden nach Süden oder umgekehrt führt, den Coupon 683: Leipzig-Berliner Babnbof- Leipzig-Bayrischer Bahnhol nicht zweiter, sondern nur dritter Klasse. AuS geheim»,ßvollcn Gründe» berechtigt nämlich ein Coupon 3. Klasse auf dieser Strecke auch zur Fahrt in der 2. Klasse. Auf's Eindringlichste mutz gewarnt werden vor einer Bcnachldriligimg des Publikums durch EvuponS, wie z. B.: Nr-897 Olmütz-Prag 2. Klasse 13,40 Mk. Der Reisende, der sich ein gewöhnliches Billet für diese Strecke nimmt, zahlt genau denselben Preis und hat obendrein das Recht, 50 Psnnd Freigepäck aufzugeben, Ganz besonders gewarnt muß noch vor den beiden Coupons Skr. 686 und 8!>5 <Brü»n-Wicn und Brünn-Prag) werden. Diese beiden Coupons kosten 2. Klasse 3P0 Mk. zusammen 23P0 , pon 684 zurückgclegt, kostet nur 18,90 Mk! DaS Verzetchnth iotcher gefährliche» Coupons ließe sich leicht vervollständigen. Allo Vor- Geiiau dieselbe Strecke, aber mit dem Cou- .icyt beim Gebrauch von Rundreiseconpolls! Im Eisenbahnwesen giebt cs für jede Reise einen noch billigeren Weg; man muß lhn nur ausfindig machen. Fortsetzung de- örtlichen T-eilrs Seite r>-e»seschichte. Deutsche- . unerwartet andtag». als dessen Session soeben geschlossen .— . . Wiedereröffnung der Sitzung nahm brr Kaiser daS Wort zu einer wache. Bekanntlich hat der Kaiser als Prinz Wilhelm bei dem sidenten Dr. von Achenbach die Civilverwaltniig «n der- ^ alinstanz kennen gelernt und seitdem jährlich am Festmahl des ProvinziallandtagS tbrllgrnommen, so auch un vorigen Jahr am 8. Februar. Darauf Bezug nebmend. entschuldigte sich der Kaller zunächst, daß er in diesem Jahre der Einladung nicht habe lvlaeu können, well das Festmahl am Tage vor dem Sterbeüig König Wilhelms stattgesunden habe. Um aber nochmal« einig« Augenblicke „unter den Brandenburgern" zu weilen, sei er ge« kommen, um den Herren »och seinen Gruß entbieten zu können. Der Kaiser fuhr dann wörtlich fort, wie folgt: „Der erste und vor« nehmste Name in Meinem großen Königlichen Titel ist der eine- Markgrafen von Brandenburg, und als Solcher sehe Ich Mich natürilch, wenn Ich unter Ihnen bin. als Denjenigen a», der Ihr direktes Haupt, und halte Mich verpflichtet, wenn Sie zusammen sind, auch unter Ihnen zu weile». Wie haben in diesem Jahre speziell Tage und Zeiten dnrchgemachl, wie sie wohl schwerlich je ein Bvlk und eine Familie durchzumachen gehabt bat; soweit die Geschichte Mir bekannt ist. ist kein Fall den Unierigen ähnlich. Wir habe» zwei Könige verloren, ich habe einen Großvater und Bater in kurzer Zeit vor Mir dcckinslerben sehen: Ich glaube, das ist gkiiua der Schule iür einen jungen Herrn, der berufen ist zum Herrscher über ein solches Land. Daß Ich besonders der Sym« palhieen der Provinz Brandenburg und speziell ihrer hiesigen Ber« tretec theilhanig war, dessen war Ich Mir bewußt. Da Wir ÜnS aber schon seir langer Zeit »aber und gut kenne», so war Ich über« zeugt, daß Sie. der Schmierigkeit der gegebenen Verhältnisse ein« gedenk, keinen Augenblick zögern würden, Mi» auch innerhalb der Provinz Ihre Sympathie zu bezeugen und Meine Thäbakeit zu unterstützen. Wce Meine Grundsätze sind, das wissen Sie: ich habe es Ihnen im vorigen Jahre gesagt, und Ich überlasse es Ihrem Urtheile, ob ,ch dainach gehandelt habe ober nicht. Ich glaube aber sicher sein zu können, daß in jeder Beziehung in der Provinz die Gewerbe sich heben und Handel und Wohlstand in Zunahme begriffen sind. Ich siene Mich, den heutigen Tag nvch gesunden zu haben, an dem Ich einen Augenblick unter Ihnen habe weilen können, und hoffe, daß rü dem Provinziallandtag geglückt sein möge, auch in diesem Jahre mit Erfolg seine Ausgabe zu löten. Ich Höste, daß W»r im nächste» Jahre wieder Gelegen heit haben werden, zusammen zu kommen, und bitte nur, daß die Herren nach wie vor Ihre alte gute brandenhurgische Treue Mir bewahren und beweisen mögen wie bisher." — Ter Vorsitzende Geh. Reg.-Raih von Bornstedt erinnerte in seinem DankeSwort an die Jnschritl am Landcohauie: „Hie Brandenburg allewege!" ver sicherte, daß die Brandenburger icoerzcit bereit sein würden, Gut und Blut für den Kanec zu vpiern, und brachte dann ein drei maliges bonnernvcs Hoch auf den Kauer aus. Da der Kaiser in seiner Ansprache daran erinnerte, daß er im vorigen Jahre dein ProvitizlaUandtag icine Grundsätze »utgcthcilt habe, und es dcm- selvcn) überlasse, zu urtheilcn, ob er danach gehandelt habe oder nicht, so drucken wir den bezüglichen Tlieii dcs TrinkspruchS, welchen der damalige Prinz Wilhelm am 8. Fcbr. bei dem Festmahl deS Provinziallaudtags ausbrachre. hier nochmals ab: „Auf meinen Ritten durch die Mark im Lame der Manöver haben mich die blühenden Gefilde und die im vollen Belrieb befindlichen Gewerbe genugsam davon überzeugt, worin der wahre Grund des Volks wohlstandes und der snichlbarcn 'Arbeit zn finden iei. Ich weiß wohl, daß im großen Publikum und speziell im 'Anslande mir leichtsinnige, nach Ruhm lüsterne Kriegsgebanten impulirt werden: Gott bewahre mich vor solchem verbiccherischen Leichtsinn — ich weise solche Amchuldigungen mit Entrüstung zurück! Doch meine Herren — ich tun Soldat und alle BraiRciibnrger sind Soldaten — daS weiß ich. Daher lassen Sie mich imt dem Worte schließen, welches ani 6. Februar unser großer Kanzler dem Reichstag zurief, der an jenem Tage das großartige Bild der geschlossen Hand in Hand niit der Regierung gehenden Volksvertretung uns zeigte, indem ich den Aue-ipruch ans die Mark Brandcnliurg speziailsirez „Wir Brandenburger fürchten nur Gott und sonst nicht« aus dieser Welt!" In dieser Gesinnung erhebe ich mein Glas und trinke auf daS Wohl der Provinz Brandenburg!" Die Wiener „Pol. Korr." meidet: Kaiser Wilhelm wird im Oktober von Athen, nach Vcrheirathnng der Prinzessin Sophie, in Koiistantinvpcl den Sultan besuchen. Der Reichslagsabgeordnete Antoine (Metz) hat se'n Mandat uiedcrgeleat. Zur Verhaftung dcs CxerziermeistcrS LcS Deutschen Kronprinzen wird dem „Fr. G. Anz." geschrieben: „lieber die Ursache dieser mysteriösen Angelegenheit, mit der sich bereits der osfisiöse Tele graph zn bcschä'tigcn hatte, siegen nunmehr nachstehende Meldungen vor. Der Feldwebel Hauct war damit beauftragt, für die zum Avancement vorgeschlagcncn Uirleroifizicre re. die FühriliigSlistcn anszuickirelbei!, welche dem Kaiser unterbreilel wucaen, weicher als dann das Weitere über die Rangerhöhungen verfügte. Hanck soll nun in dem Nationale eines zum Sergeanten vorgelchlagenen UnkerossizierS den Vermerk einer von denneibe» abgebüßlen Strafe unterdrückt haben, und zwar soll er hierzu durch ein Geldgeschenk i bewogen worden sein, welches der Betreffende ihm machte. Der ! Kaiser jedoch, welcher derartige Vorlagen vor ihrer Erledigung genau zu prüfen pflegt, hatte, da er als Prinz in Potsdam in Garnison gcnandcii, gerade von der unterdrückte» Strafe Keniitniß und ordnete weitere Recherchen an, welche die Schuld des Angeklagten ergaben. — Andererseits wird erzählt, daß der im verflossene» Jahre wegen eines ganz analog liegenden Dienstvergehens abgeurtheilte Feldwebel Wissigreit nach seiner kürzlich erfolgten Enllassnng eure schon früher ausgestoyene Drohung ausgesülm habe, indem er sowohl Hanck, als auch andere Kameraden dennnzirte. Aus diesem Grunde sei Hanck in dienstlicher Hinsicht schon seil einiger Zeit besonders scharf überwacht worden. Auch der .Kaiser habe von der durch Willigkeit cingereichtcn Denunciatwn Kennlniß gehabt und sich dadurch ver anlaßt gesehen, alle militärischen Vorlagen, welche durch Hauck's Hand gegangen waren, einer äußerst svrgsältigcn Kvntroie zu unter ziehen. Durch Bekanntgabe dieses ThatbcstandcS wird am wirk« lamstcn der volksthümlichcn Mhlhenbildnng enigegen gewirkt werden, die im Reiche »nd selb» im Auslcnde bereits im schönsten Zuge ist, aus dem „Fall Hanck" eines jener sensationelle» Ereignisse zu mache», denen das Publikum in Folge der jüngsten Ereignisse aus dem Gebiete der zeitgenössischen Geschichte von Tag zu Tag mehr Geschmack abgcwinnt." Einem preußischen Artillerie-Ollizler ist es gelungen, aus der Karbolsäure einen neuen Sprengstoff hcrzustellen und denselben zur Füllung eines GeichosscS von einer bisher nvch nie erreichten Zer- siöcungsgcwalt zu verwende». Die Versuche mit den betreffenden Geschossen, aus Mörsern geschossen, haben sich, wie eine Berliner Korrespondenz zn berichten weiß, bis jetzt stets bewährt »nd werden »och fortgesetzt. Drei dieser Geschosse gegen rin Fort stärkster Kon struktion verwendet, sollen, wir hinzugesügt wird, auörcichen, dasselbe dcni Erdboden gleich zu machen, wobei die Trümmer auf wette Entfernung hin noch mit zerschmetternder Krall wirken. Ein Gerücht, daß zwei Sekundaner des Realgymnasium- (Lausitz), beide etwa 16 Jahre alt. sich erschossen hätten, hat sich leider bestätigt. Der eine von beide» war gleich todt, der ander« erlag erst später seiner Verwundung. Am 7. März »eierten zu Düdelsheim (Oberhessen) die Heinrich Krämer'schen Eheleute die siebzigjährige Wiederkehr ihres Hochzeits tages. Das Jubelpaar ist noch ungemein rüstig und erfreut sich der besten Gesundheit. Der 92 Jahre alte Ehemann betheiligt sich noch an den Feldarbeiten, und die 93jährige Frau liest noch ohne Brille. Die deutsche Kaiserin ließ dem Jubelpaare durch den OrtS« geistlichen eine schöne Bibel übermitteln, in welche die hohe Frau eigenhändig nachstehende Widmung aus das innere Schutzblatt ein geschrieben : „Eph. 5. 20. Saget Dank allezeit für Alles rc." In Hamburg explodirte der Dampllessel der Zollbarkasse „Hamburg". Letztere begann mit ihrem Personal zu sinken, wurde icdoch noch ans eine Werst geschleppt. Der Maschinist ist schwer em Zollbeamter, sowie ein Bootsmann sind anscheinend leichter verletzt. Alle Drei wurden ln'S Krankenhaus überführt. In der Rottweiler Pulverfabrik wurden durch die Entzündung zweier Werke 7 Personen verletzt, 2 schwer. Bet dem Brande des Zuchthauses in Kassel sind doch zwei Menschen vernnalückt. Bei der Ausräumung des Schuttes wurden am II.d.M.zwn verkohlte Leichen aufgelunden, welche nls dte der Gefangenen Grnbe und Wagner rrcognoScsit wurden. Dieselben waren nach dem Brande bei der Musterung der Zuchthäusler schon vermißt worden. Man nimmt an, daß siebet AuSbruchde-Feuer- sich flüchten wollten und dabei die richtige Thür verfehlt haben. Koloniales. Ter RetchSkommissar Wißmann wird in Ost- asrika sein Hauptquartier zu Dar-eS-Salum nebmrn und von dort au- die nordwärts gelegenen Plätze Pcmgoni, Saadani und Baga«
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