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Dresdner Nachrichten : 17.03.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-03-17
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188903171
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18890317
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18890317
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1889
- Monat1889-03
- Tag1889-03-17
- Monat1889-03
- Jahr1889
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.03.1889
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kl -- .cdrr,»i!«!:. -V- Sache. ovustandige Beberrichnnn dev Slostc :vv7ier!rc>gcne Führung der Verhandlung Si uudm. :ltcn vi'i /^il. — D« derzcisig« charastrrisirt»^taat»anwalt Let« Land«, richte Chemnitz. Herr Dr. Max Alfred Otto Gchtrlttz, «stsur dir Zeit vom 1. April 1888 an zur» etat-mäßigen Staatsanwalt bei genanntem Landgericht ernannt worden. — Dem Prozessor von der M ühll in Leipzig wurde die außerordentliche Professur iür matbemalische Phvsik an der Uni versitär Ba'el übertrage». Professor von der Mühll soll, wie daS «L. T." dort, dem ehrenvollen Rufe folgen. — Dem Posthaltec Jäger in Leipzig ist der König!. Pnuß. Kronenviden lV. Klasse verliehen worden. — Der Briellragee Berndl r» Chemnitz und die Postschaffner Anders m Dresden. Steuer in Leipzig und Weise m Dresden er hielten das Allgemeine Ehrenzeichen. — Dein PrkariatSrath und Hosprediger Cauvnicu» Ludwig W a h l irr Dresden, sowie dem Senior des DomstiitS St. Petri zu Bautzen, Coniinorialassessor Jakob K nt schonk daselbst wurde von Papst Leo Xlll. daS Kreuz dcS Ordens Lro Leelosür st Lau« rilieo peellchen. — n.iliueifler ;. D. HanS Joachim Gras von Wallwitz und Riilineoler d. N. Nikolaus Graf von Seebach wurden zu Kannnerherren ernannt. Bon Sr König! Hoheit dem Prinzreqenten von Braun- ichweig wurde gestern das Ankigiiitalcii-Magazin von E. E. Weite, Pragerstrage. nut emem längeren Betuche beehrt, und machte der- -elbc dni'tpn Einkäufe. Nit Genehmigung des Ministeriums des Innern sind vom a. Mm- d ö. av die zeitlierigen Gemeinden Cleuden. Neutzsch und Plöien zu einer Landgemeinde unter dem Namen «The kl a" vereiiligt ivorden - Der voigesici» plötzlich im kräftigsten ManneSalter seiner er'olgeeicheii Wirtsainkeil durch den Dod entrissene Senatspräsident Karl' Waldemar Hüttner war im Jahre 1833 zu Grimma ge boren. >u! nlueiil 20. Jahre bereits bestand er mit Erivlg die llniverntatspiil'ung und trat dann als Accessist beim Könial. Ge richt iii Pausa ein. Nachdem er bet den Gerichten in Plaue», Krhrc», ,Höhlung thäkig m'weie» war, wurde er >856 als Actuar :.m- zlouigl. Geiicbisaiiil,nohburg sächsischer StaatSdiener. Zwei J. hie uai.r a» das Bezntsgeücht Zwickau versetzt, wurde er l8t>7 ei eieieiü i'Orrchl '.'lsscssor und un nächsten Jahre i» gleicher nagen >lw: als Gerichtsralh zum Bezirksgericht Eibenstock versetzt. 1870 tum er gts HilisrirbcUcc zum AppHlationSgerichl Zivickau und ! i 1870 als Nach in diese Collcgialvehörde ein. Cr bewährte sich in all i, dielen Stellungen io unSgezeichiiel. das; er bei der !870 ec olgie» Jililizocgailiiglioii rumKginincrdirector den» hiesigen audaeuch.'. 1882 »per zum Präsident des Landgerichts Zwickau .uaunl winde !880 -nil dem Ritterkreuz l. Classe des Berdienst- cdeiis ge>chiiui.Il, iviirde er in dcinielveir Jahre znm Senatspräsi- dei.cen teiin Oderiniidesgerickt!>icr er»gnni. Scnalspcäsidenl Hüttner i ä! a.s ein ausgezeichn.icr Ewilrst. Pststlergiltig war die Art Wehe, wie er de» Borsitz bei den von ihm geleiteten Brr- indla'- a„ inhrte. Knappe ui>d doch er'chövseiidc Behandlung der Dlosies, energische und dabei , ivaien ihm in hohem <»,ade eigen. Der Ltc.atsdienst erleidet durch Hüttners Tod einen .-erben VerlnU. — Am 1 'Nuvember v. I. erossnelc die hiesige Maler in n u n g cpsberiiieislcr A Mebert) eine Jach'chnle, mittelst e.neu mau der lnesigen Dckoratlvusmalerei eine hcsonderS tüchtige äan.- ..sseu iruli. Die Lehnte ist aus eigenster Initiative der ,'uuuii z iiel"0igegg»geii uiid lvird aus Jniiuiigsiuitlctu unterhalten, lenu n c Jeu sieh, die Innung in dieser Hinsicht ohne jede Unter-' ,.ung ca Um 0l.' Schule lebencsichig und »tttzbriiigend zu aocheii. haben sich die Mitglieder der Innung vcrpllrchlct, jeden eluliug m>ildc>leiiS einen Cuuns durchmarden zu lassen: der Liia lbeuicii ist at'o ob!ig»iori>ch. was durch BcreinSstatut geregelt "uao durch hlegulativ tcitgeiteUt worden ist. 'Am 1. Febuins d. I. a-ar oe- eine Emo-.:- der Schule beendet und die Innung legt i» il!e! . il-,aetlnng. di.' IN den Räumen der I. Bnrgerichnle ent- >aliel !>i sie Ergrimme ihrer Beurevunge» dar. Die Ausstellung -eurde .-.c'.e'ii e.v'iner und bleibt heute »och geöffnet^ ihr Besuch g eu' vvo tg ii.ec dcr er,teil Besucher war gestern Se. Cxeclleliz .. NUniiter v. Nostitz-WaUwitz. welcher, von Herr» Obecmcinrr . u. grtublt. emge-eud Keiiuttuß von den ausgelegtcu Schulrr- .'li.s deu iaiiuulluhen '.äussielluiigsobickten leuchtet -n es den Lehceudeu ernst ist und dich sie sich fern ou dem Li'.oeu. aur den Crsekt iür AiiSslellungen zu ar- D:e Au'g'A'.'u b-n: u.de» in der Haupluicke ,n den 4kach- ..oungea chiliiirter Borlageu. In der untersten, b> Klasse lLebrer: secc '.'Auiieric:chu».l Bauer. zeichne» die Schiller ciu'ach i» Blei- . u oder .Meide ua.h ,H.-gVorlagen: ui der L. Kl. cLehrcc: Herr' Micherzeichue, Haebler wird bereits gemalt, aber es wird nur uv-h uhon voihaudeiiec 'ulbiger Borlage gearbeitet, in der 1. Kl. Heu Maler Nichalb Mebert) Nabcir die Schüler die — e sisiou iclbit zcr iiule». 'Ai.s die'eu letzteren Arbeiten el.tcn cv- i>.e recb: ei'rculich liervor, die durch Geschmack III der ,v. coeazagiuii.ienii.Iluag und lheilwene sehr tcichiige »i-rleri'che! Dech.st sich auszeichiien. Ais bobc>e Auigabe wird später »och vi de.i Lehr; tan die Aomposinou selbst mir aurzunelinieii sein. — Aügesichlv der im Üscichstage siatlgeiuiidcneii Debatten » er di> '>-xch;.,,.c!>o.':sberichle der Regierungen, belr. die nach ä L8 . e - a. o z i a I l u e ii g c > e tz e s criolglen Anorduungeii. wird cs nicht uls.uieie-'gill iciu, zu euai»ei>. weiche gerichtlichen Bemrlhei- uv gen uns Bcas.nahmen der Civil- und Militäibchörden wegen nca'bacer.^aiidlungcn ur.d sonniger aus das geietzloie Treiben der Souachcinokre.:.«: »niückzu'ührender Ausichreitungcn in len Jahren ^---7 >g . allein m Leipzig nol!»ve»dig geworden sind: Cs ie bis zu 1>> Mo- uiislnchcr Schriitcu dcisilbcn Bergeheus in Berbiuduiig mit bei» B- gedachten !Grbklii>buud) lö Bergeheus allein tzü Persoucn: L!i Pcrioncir: wegen MaicstälS-> , . wegen Pretzbeleidiguug 2 Perione» : wegen i uns I Per'ou: wegen Beiheiligung au verdoteucn Berciucn! > Be> .ne» Jeruer wurden mit Halt bez. Geld bestralt wegen - .coiener Demouslraliou dci einer Bccrdignirg 4 Personen. Tie iiiem.iig der in V :>4, Abs. 1 des Soz.-Ges. gedachten gewerb- .c. - Be'ngnriie wurde in zwei szüüen ausgriplvchen. Berbolcn acdeir am «»rund des Sozialisten - Gesetzes 2 periodische Truck- i i ci'ien. I 'Aniianer einer wichen und 2 Jlugblalter.^ Aulgelöst b. i von I ocnl..'rei>> perboien wurden am Grund des SvzialijtkN- Ge-etzes bez. Bereinsge'ctzrs 12 Bereinc Answenungen von Per- 'onen lourdcii un Jahre >887 34. »n Jahre 1888 8 verfügt. 27 osieililiche Beuamnüungen wurde» aus Grund des Svzialisten- .entzes und des Beremsgcietzcs theils von vornherem verboten, iliciis amgelosl. Dncch das Koiugl. Garnlioncvinniando wurde den Milum! erwnen der Besuch von 7>. die Zwecke der Svziuldemo- kiai e i.aScliideu Wiltbichaitcii nntcrsagl. — A - kein Werrrncr Gumuaiium wurde am 14. und b> M,ir! unter dem Borsitz des zum Pcmungskommisscw ernannten Peliors P"'>- Sv öNcitzer die Rei'cprMnng »bgehalten, ivelcher sich v - L >oii!naiwc und ein von dem Königs. MDnisierinm Zugcwieie- . >> unwozogci. Sainimlicheu Prustlngcn wurde das Zeugnch der reue zu Theii: und zwar erhielten drei 11u; sechs 11: sechs 11b; n: s vier III Aicherdem bestanden Lwci nutzere Rralgviima- u.men eii.e >»c das von ihnen gewählte Studium mörderliche Cr- gaü-uagsprüning. — Das aUhrhrliche grvhece Souper der priv. Bvgen- icuutzeii Geicllichast, das svgenaniuc Convent-Svnper, .e nde oorgeneu! Abend in AceinboldS Sälen wiederum m nel.!>cbslcr Sninmuiig algebalten. D>e Tasel währte zienilich lauge: zu dem obwaltenden körperlichen Wohlbehagen trat auch der iveunk emer vorzüglichen Taiecinusik, ausgeuchrt von der Ehrlich »cheu Hapelle. De» erste» Trinkspruch brachte dcr Borstanv. >?err Laudlagsapgccrdneter Tr. Mehncrt, mit Schwung und Humor Mit die edle Gilde seihst ans. Das Schützeniahr gehe zu Ende; man merke das sogar hier, da der Besuch nicht ganz so zahlreich wie loasl und sogar der Schützenkönig fehle, der wohl ln der An nahme. seine Herrlichkeit >ei icbo» aus, nicht als entthronter König habe ugnlileii wollen. Um so mehr sei eö freudig zu begrüßen, c-ns: die Schützrnkvniaiii, Zrau Barlhel, den königlichen Glanz bei dieser Tatel amrech: halte. Tie Geiellschatt werde auf dem allen iesreu Boden der LonaUtät. im treue» Bürgersinn, in der Anhäng lichkeit an König und Vaterland und der Liebe zur Stadt unbeirrt weiter irbrellen, und io werde sie wie seit Jahrhunderten kräftig weiter biühen. Darauf bringe er ein dreifaches Hoch aus. Be geistert summte die Gesellschaft drei Mal unter den Klängen emes dreiiichen Tusches der Kapelle ein. Vorher Halle Herr Troitzsch mir ichvirer Stimme und künstlerischer Empfindung zwei Lieder uocgetcagen. denen er später noch das Trinkliev aus «Undine" wlge.r lieh. Der Beifall iür dieie vorzüglichen Gaben dcr Muse war aukerordentlich stürmisch. Ebenso wirkte zündend das aller liebste TcuclUeS. aus welches Mreits der Vorstand hingewiesen hatte; die eingefiochtenen Hochs ans die Schiekkunst. die Treue zum «ktsaNau«. »aUh! seitig gi Geister v:rtcii in di c!cm Zc:i! .an!» mit >il >' belegt: Wcgci' V crNceilumr L'.'rv'mm; wcne» bi csielbcii Ve IW un d 120 d...' Tic. Gc>.- '.^VN.N'. r cegcn des icl.iere» . v.'ii '.lusiri in»,; :nm Cln!>c»I>as! . i Per'c'N: wegen Pic dl« >al. och« all- Glanzpunkt etn sardir ä>» eachsenlaud" bi üiaehoben« Tasel. der«, svarvlerunai _ .rotze» Lob et»trugen, solgch der Hll. —. «ize-d arrangirt« Kotillon blitzete. ES erschien zunäck aroher ftLcher. besteckt mit laute, klriuoi. el«a»trn Sachen, Damen; dann rzplodkt« ein französischer Schlag, der arohe öfinrre stck. und <m Innern zeigten sich zahlreiche glänzende Ge- schenke. Die Zeit war schon «emllch weit in tzen Sonnabend hmeingerückt. al» die letzten Ballgäste flch m da» lustig« Schnee gestöber binauSwagten. — Da« Panorama international bietet diese Woche eine köstliche vaterlönbtsche Neil«. Sie führt durch den Har». — Die Ladungen der beiden großen El drillen, welche am 1L. d. M. Vormittag» bei Melken untergingen. bestanden aus 18,008 Centnern Zucker, die einen Wertd von mindestens :L8.lXL» Mk. rrpräsentircn. In Höhr d,e!er Suuinie dürste ev- auch die Bersicherung Ersatz zu leisten baden. Der Unfall selbst wurde durch daS herrschende Schneegestöber, verbunden mit bekttgem Wind, herbeigrführt. Al« die beiden »usammengekoppelten Fahr zeuge Nr. 47 und 152 zu Thal die Eisrndabndrücke possirt hatten, brach das Unwetter von Neuem los und vrrdindcrt« io icden Aus blick zur Passage der zweiten Brücke: der Anprall an den Pfeilern und der Untergang dcr beiden Schiffe war »n Folge dessen von Menschenhänden nicht mehr abzmvendcn. Die Mannschaften der sinkenden Schisse, darunter auch eine Frau, konnten sich nur mit knapper Noll, retten: last Alle aber verloren den grössten Tbcil ihrer Hadscligkeiten. Unter Hinzuwchnung der vor Kurzem bei Torgau verunglückten zwei Kavrzruae. die ebenfall» mit Zucker be frachtet waren, hat die Oesterieichiscye Nordwest-Dampsichlffiahrts- GrseUschait nunmehr ichvn den Vertust von 4 großen Schiffen in vielem Jahr zu beklagen. — Vom I. Jul, d. I. ab werden die Restaurationen und Konditoreien im König!. Altstädter Hosthrater pachlstei. Angebote sind an die König!. Generaldireklion schriftlich zu richten. — Wie bekannt, werden denn Verkauf abgcravmter Milch in Dresden 'eil I.März nur noch solche Gesäße zugelafien. welche mit einer deutlich erkennbaren, fest anhaftenden, «Abgerahmte M ilch " lautenden Amsckuist versehen sind. Da sich nun bei einer am Freitag srnh an den Schlägen abgehaltenen Revision ergeben hat. daß eine größere Anzahl Milchzusührcr mit dieser Neuerung noch in, Rückstände sich befmdet, ist stra'wcneS Vorgehen wider dieselben »unmebr in nahe Aussicht genommen worden. Daraus hiiizuweisen ist bei dieser Gelegenheit noch, daß Aufschriften wie: Blaue", «Blaue M", «Magece", «Magere Milch" und «Mager- milch" der Boischrift nicht entsprechen und daher ehestens in „Ab gerahmte Milch" adgeändert werden müssen, ferner, daß das Auf kleben beschriebener Zettel nut die Krüge nur einstweilen überleben werden darf, und daß endlich da« Anhängen an sich sonst richtig hezeichnctcr Tüielchen mittelst BindlädenS e-oer Draht an die Gesäße ebrmalls nicht statthaft ist. — Einige Am-sichlSbeamte haben vorgestern Beranlassung ge sunden, in einem größeren Butterverkautsgeschärt zu einer Prürung des GrwichteS der seilgcbaltenen geformten B u t ter st ü ck ch e n zu verschreiten. Der Erfolg ist insofern rin überraschender gewesen, als dabei an mehr als IM Stückchen ein Fehlgewicht von 2 bis 87 Gramm, un Ganzen aber ein solche» von mehr als 1000 Gramm sich heransgeilelll gehabt hat. Die Erhebung von Ordnungsstrafe wird die Folge davon sein. — Herrn Ernst Lößn > tzer. langjährigem Küchenchef im Hause dcS Herrn Kammerherrn v. Wuthenau, wurden kürzlich ver- ichiedcue hohe Anerkennungen zu Theil. Derselbe versüßte rin BerdeulschungS-Wörlervuch der Fachsprache der Kochkunst. Ihre Majestät der König und die Königin nahmen dasselbe gnädigst ent gegen Anerkennung« und Dankiagungsschrriben von Sr. Königl. .Hoheit dem Prinzen Friedrich August, dem Herzog von Meiningen, dem regierenden Fristen Neuß >. L. und dem Fürsten BrSmarck wurden außerdem dem hocherireulen Bcrsass'rr übermittelt. DaS Berdeulschuiigs-Wvrlerbuch Lößnitzer's enthält 8000 Verdeutschungen der in der deutschen Küche noch heule üblichen Fremdworte und Bezeichnungen. — Die Sachs.-Böhm. Dampfschifffahrt mußte gestern ihre Fahrten wegen Eisganges wieder einstrllcn. — Ter heutige» Llabtauslagr ist eine Sonderbeilagr, die Damen-Mäiitel-Fabrik von Franz Cohn. Künig-Johannslraße 4b belr., beigegeben. — Gestern Abend "/<«> Uhr ward die Feuerwehr nach dem Ostrage he ge geruien, woselbst ein alter Lmdenbaum in Brand geratheu war. Das Feuer konnte bald gelöscht werden. — Borgestern Nachmittag brach ein Mann aus dem Jagd« wrge z u i a m m e n und kam mitten aus die Fahrstraße zu liegen. Man glciudle eS mit einem Erkrankten zu thnn zu haben, der Menich aber war völlig betrunken und kam auch nach längerer Zeit lacht wieder zu sich, ivdaß er „n Stadlkrankenhauie untcrgebracht werden mußte. — Aus der Coiicordienbrücke, welche über die Leipziger Eisen bahn in Ncudbrs führt, scheuten vorgestern Nachmittag dir Pserde eines beladenen Holstvagenv vor dein Pfiff eurer Lokomo tive, welche linier der Brücke dnrchsuhr. gingen durch und wurde» durch die Gewalt des schwere» Wagens a» eine Einfriedigung einer aui dcr Glvßenhainerslraße gelegenen Gärtnerei getrieben, wo ein Feld dieser Elniriedigniig um-und die Deichsel des Wagen» »erbrach, z.en Pferden ist nichts geichchen. Fortsetzung des örtlichen TtzeUeö Sette Tagesgeschichte. Deutsches» Neich. In dcr weiteren Berathung der RrichS- tags-Kvi»nii>iion der Alters- undJnvaliditäts-Borlage erhielt der 8 !>4 folgende Fassung: «Personen, ivelche aus der BersichrrungSpflichl aasicheiden, sinv berechtigt, das Bersicherungsverhältniß srenvillig dadurch sortzuictzen, daß lie Marken drricniaen Versicherungsanstalt, »i deren Bezirk sie sich au,halten, iveiter entrichten und gleichzeitig iür ,ebe Woche freiwillige Beitragsleistung einer Zusatzmarke be>- bringcn. Die Cntwerlhung der genial; Absatz 1 beigebrachten Marken erfolgt durch die von der Landes-Centralvehorde zu bestimmenden Stellen und darf nur dann vorgrnommen werden, wenn der enl- >p rechende Betrag an Zuiatzmacken r8 86) beigcbracht worden ist. Bei 8 119a gab Slaatsministcc v, Boellicher die Erklärung ab. daß, da besonderer Werth ans die Errichtung der Renteniparkassen gelegt werde, die verbündeten Regierungen gegen dieselben keinen enlichicdencn Widerspruch erheben würden. Er für seine Person wolle auch iür die Rcnleniparkassen im BundeSrath eintretrn. Di« Komnmsion hat schließlich die zweite Lesung und damit ihre Berath- nngcn beendet.^ Das Gesetz wurde von ihr m der durch die^Kom- kn und den zwei dcunch-sreisinnigeir Mitgliedern. Ter Kai'er hat einer gairze» Reihe bisher unbenannter Straßen Berlins 'Namen gegeben. Tic Wahl ist eine vielfach hochmler- essanle. Unter den Straßennamen befinden sich Folgend«: Willi bald Alcxisstraße. Arndlstraßr, Hohenslausenplatz, Bachstraße. sfiichard Wagnerstraße. Stephanslroße, Slephanplatz. Prinz Eugen- slruße. Wohlerlslraße, Pflugslraßr. SchwartztopMtruße. Neuerdings sind bestimmte Beiehle noch Potsdam ergangen, Schloß FricdrlchSkron iür die kaiserliche Familie bis zum 1. Ma, fertig zu stellen. Dcr westfälische Provinziallandtaa bewilligte für da» Kaiser Wilhelni-Tcutmal 500,000 Mk. und beschloß mit 43 von 79 Stim men die Errichtung desselben an dcr Porta Wcstsalrca, jedoch für Westfalen allein, ohne Verbindung mit Hannover. Tie Niederlegung dcS ReichStagSmandoles seitens de» Protest lers Antoine bildet in Metz daö allgemeine Tagesgespräch. Die Gründe, welche ihn zu diesem Schritte veranlaßtcn, sind wohl aus die ihm von Freunden ertheilten Rathschläge zurüctzuiühren. An toine stellte sich bekanntlich von jeher aus den Standpunkt de» schroffsten Protestes. Inzwischen ist die Zahl seiner Getreuen immer mehr zusammengeichmolzen. Offenbar ist Antoine nur gegangen, »m nicht bei nächster Gelegenheit gegangen zu werden. Daß al» Ersatz für ihn ein Abgeordneter von gemäßigten Anschauungen ge wählt werden wird, kann heute schon mit Sicherheit angenommrn werden, zumal die verschärften Bestimmungen der Frcmdenpolizrt und d.e Emsührung de» Paßzwanges der Regierung die Mittel an dir Hand geben, einer Verhetzung, wie sie namentlich be, den R da ladt Lothringens und de« Landkreise« Metz. Ewige meinen. )aß ihn der infolge de» TodrS des König» von Holland wahr scheinlich bevorstehende Regier»». —,—^ in einem am ^ stolz: .T« ,w Großsprecherei. De, Metz Au»rzabe: Herr Antoine t Name nicht al« Vorwand 23. August 1888 is «t <« rvst-a ehn ,Lor habe fein i » iür barte dem einträchtigen Zuiammengrhrn von Negierung tretung liegt die Gewähr für da« Gedeihen eine« wenn auch hier und da Meinungsverschiedenheiten s> habe. Andere glauben, daß er jahre in Frankreich um «in Abneordnetenmandat zu bewerben, wieder Andere sagen, daß durch die Auflösung der Patriotenliga seine Geldouellrn versiegt seien, und er sich jetzt eine gesicherte« ak, die chW, voll«« p«s cks^Skt»'.' «» war die« rrain" bemerkt in einer Wra- Mandak »irdergelegt. damit s«M barte Maßregeln gegen seine Land»» leiste dien». Der .Lonain" dankt Herrn Antoln,. für seinen Ent schluß und wüiiicht. daß sein Rücktritt dem Lande nützlich sein möge. In Metz, wo die Nachricht aanz unerwartet anlamste. hat sie einen tiefen Eindruck bervoraerusen. Herr Antoine wlrd von Luxemburg, wo er bitzder sichaushielt. nach Frankwich rurückkshi« und sich dort naturalifiren lassen. Der Vorgang ist immerhin aus fällig. und man wartet wohl am besten nähe« Aufklärungen ab. Urber die Schädigung, welche Leute wie Herr Antoine den Retch»- landen znsngen, ist kein Zweifel möglich: Überraschend ist dagegen, daß Herr Antoine die« jetzt eingrschcn bat- Zu Ehren des Präsidenten Schlumberger fand in Straßburg i. E. ein vom Land«Sau»scduß gegebene» Festessen statt. An dem selben nahmen auch der Statthalter Fürst Hohenlohe mit keinem persönlichen Gefolge, der Staatssekretär und der UnterftaatSsekretär Theil. Nach einer vom ersten Vicepräsidenlen Freiherr» Zorn v. Bulach gehaltenen Rede brachte der Statthalter folgenden Trink spruch au» : «Meine Herren ! Tie Begrüßung de» ersten Bicepräsi- dnsten, drS Frciherm Zom v. Bulach glebt mir die erfreuliche Gewißheit, daß dir wenigen Worte, dir ich in letzter Zeit an die Mitgliedrr de» Landesausschusses gerichtet bade, ans guten Boden gefallen sind und einen irrundlichen Wiederholt gefunden haben. Sie sagt aber noch mehr, sic gieht mir die Versicherung, daß meine Bemühungen, die Hindernisse zu beseitigen, die noch der normalen Entwickelung unsere» Landes entgegensteben. auf die loyale ver trauensvolle Mitwirkung der Mehrheit de« Landesausschusses rech nen können. Das ist viel, dnS ist von großer Bedeutung, denn i» . . Negierung und BolkSver Staates. Und . . . scheinbar störend dazwtschcnrretr». so sind wir doch in wrlentlichen Dingen einig. So glaube ich denn, mit Zuversicht in die Zukunft blicke» zu düsten und wenn ich heute das GlaS erhebe aui den LandeSouS'chuß, so da« ich wohl ohne Illusion lagen: Ich trink« aus da» Wohl treuer Freunde im Reichslandr. Der LandeSausichuß und seine Präsiden- len lebe» hoch'" Der zur Bearbeitung der von den Abgeordneten Kulmann und reihen» v. Buol gestellten Anträge ntedergeietzten Reichstags- ommission gehören von sächsischen Abgeordneten an: die Abgg. Ackermann. Klemm und Schneider. — Die Anträge Kulmann ver folgen dle Tendenz: die Dienst- und Geichäitsverbältnissr der Gerichtsvollzieher, deren Regelung nach dem bestehenden Gesttzc beim Reichsgerichte dem Reichskanzler, bei den Gerichten der Emzclstaaicn der LandcSjnsti,Verwaltung übertragen ist, namentlich was die finanzielle Stellring jener Beamten betrifft, durch rrichs aeictzliche Borschristen einheitlich zu gestalten. Sodann handelt es sich umöZereinsachung de« Zustellung-Wesens und um 'Vereinfach ring und Abkürzung des Prozeßverfahrens von den Amtsgerichten, also i» den Füllen, in welchen die Parteien — ohne Anwaltsrwang — unmittelbar mit den, Gerichte in Bernhrung treten. — Mittel bar wird insbesondere durch die Anträge auch Abminderuna der Prorrßkosten angrslredt. Der Anlrog von Buol beschränkt sich aus die Rewrm des ZustellungswescnS, will dieselbe aber in einer wei teren Ausdehnung bewirkt wissen, als die Anträge Kulmann. Den 'Vorsitz in der Kommission führt der Abgeordnete Klemm. Die Ervrdition de» Dr. Hanü Mevcr aus Leipzig hatte be kanntlich aui ihrem erzwungenen Rückzüge von Usainbara »ach der Küste und durch die Ge>angenscha»t bei den Leuten Bnschlris Alles verloren. Die ganze Ausrüstung an Instrumenten, an Proviant war nicht nur verloren gegangen, sondern auch sämmtliche Aistzeich- nungen, Tagebücher und ähnliches konnte »,cht gerettet werden; man mußte nach Erduldung vieler Mißhandlungen froh sein, mit dem Leben davongekommen zu sein. Jetzt ist nun ein Theil dieser Dinge und zwar der am schmerzlichsten vermißte wiedergeinnden und gerettet worben. Ein Inder batte aus Pangani an den englischen Generalkonsul Kolonel Evan Smith nach Sansibar gemeldet, daß er die Auszeichnungen der Europäer in seinen Besitz vekommen habe und sie für 1000 Dollars verkarsten wolle. Die esache war so ge kommen: dcr Begleiter Dr. H. Meyers, der Wiener Geograph O- Baumann, hatte die sämmtliche» wichtigen Papiere mit ihren Beobachtungen über Meereshöbe, Temperatur, geographische Lage und die von der Reise entworfenen Kurteistkizzcn sich unter die Kleider aus den Leid gebunden, um sie den Blicken der Räuber zu entziehen. Als sich aber die Sklaven Buschiris aut die Europäer warten und sie so mißhandelten, daß ihnen die Kleider vom Leibe aeriisen wurden, kamen bei Baumann auch diese Papiere zum Vor schein und wurden abgeschnittrn. Die Reisenden mußten sie für vollständig verloren halten. Später wuroen sie aistgesunden und un den Inder verkauft, der natürlich einen möglichst hoben Preis herausschlagcn wollte Dr. Meyer ließ zurück melden, daß ihm der Preis von 1000 Dollar zu hoch wäre, unter dieser Bedingung wolle er aus den Ankauf verzichten. Daraufhin trat dcr englische General konsul Evan Smith mit dem Inder über den Ankauf der Manu skripte in Unterhandlung und erwarb die Papiere für 85 Rupien lrtwa 140 Mk ). Kolonel Smith hat nun die Karten und sonstigen Auszeichnungen an Tr. H. Meyer abgesandt, da dieser sie noch ver arbeiten und für die Veröffentlichung Herstellen will Hieran« Ist ersichtlich, welche Rührigkeit der britische Generalkonsul entwickelt und wie auch scheinbar ganz fremde Dinge seiner Aufmerksamkeit nicht entgehen. Ueberhaupt hatten sich d>c britischen Vert>eter in Ostlstnka gegen Dr. h. Meyer in hohem Grade aufmerksam und entgeaenkommcnd gezeigt. In der Ostsee treiben riesige Eisfelder. So bat der Spanen, ein schwedischer Posldampser, aus seiner letzten Fahrt zwei solcher angetrosse». Es gelang ihm. das eine zu durchbrechen, das andere, das sunt bis tcchS Fuß dick war, widerstand seinem Andringen. Er mußte es in mriienweitem Umwege »mtcchren. Ter wegen Vatermvrdes bez. Beihilfe dazu angeklagte frühe« Kautmann Johannscn au« Heiligenhasen. im Juni v. I. vom Kieler Schwurgericht 'ür schuldig befunden und vom Gerichtshof zu 12 Jahre Zuchthaus und 10 Jahren Ehrenverlust verurtheilt, wurde ani 13., nachdem die Sache zur nochmaligen Verhandlung an die Geschworenen verwiesen, von diesen, nach einer glänzenden Ber- theidignngsrede des Rechtsanwälte» Dr. Thomien. für unschuldig erklärt, vom Gerichtshof in Folge dessen sreigesprochen und sofort auf freien Fuß gesetzt. Der in Breslau kürzlich verurtbeilte RabbinatS-Kandidat Bern stein wurde verhaftet, weil der Verdacht begründet erscheint, daß er noch gegen einen älteren Knaben ein unsittliches Attentat auSge» sührt, d. h. Christendlut abgrzapst hat. um eS einer grauenvollen Wahnvorstellung entsprechend zu verwenden. Zu Beginn de« Sommers wird ein russisches Geschwader nach Kiel abgehen, um den Besuch der deutschen Flotte zu crwiedern. DaS Geichivader wird dem Zaren das Geleite geben, welcher nach Dänemark reist. Entweder vor oder nach Ankunft des Zaren auf Seeland wird die Begegnung zwischen Kaiser Alexander und Kaiser Wilhelm stattsinden. In der Stacht zum Montag ist e» in Solingen zu einem Au- sanrmenstoß zwischen der Polizei und einer lärmenden betrunkenen Bande von ca. 40 Personen gekommen. Die Polizei schlug mit der blanken Waffe drein, d>e Tumultuanten mit Ochsenziemern und Stöcken. Aus beiden Seiten sinh viele Verwundungen vnrgekom« men. Der Haupträdelssührer lst verbastet. Gegen die Tumultuan ten wird die Anklage wegen Aufruhrs erhoben. DaS .Hamburger Barkschiff «Emilie Hessenniueller", welches kür Rechnung einer Hamburger Kausmannssirma mit Kanonen und Pulver nach Sansibar abgesandt war. wurde in den oslairikanischm Gewässern von den deutschen Kriegsschiffen „Sophie", «Pfeil" und Leipzig" angehallen und revidirt, erhielt fünf Marinewldaten an ord und wurde von ihnen nach Sansibar escortirt, woselbst dir tlöschung unter Aussicht der Behörde stattfand. Eine Beschlag nahme oder sonstige Hinderungsmaßregrln sind nicht erfolgt. Oesterreich. In der Noch, schreibt die „Deutsche Ztg ". lernt man keine Freunde kennen. Davon können letzt die nrunhundert- ackUia Fnmilien in vierundzwanstg Ortschaften des Böhmcrwalde» ein Liedchen singen, welche schutzwS dem hohläugigen Gespenste de» HunaerS preiSaegcben sind. E» ist schreckhalt, was in diesen Tagen au» der bezeichne»«« Hungcraegend mitgctheilt wird: «om, Kar toffeln, Kraut waren des zu lruh heremaebrochenen Winter« Wege» nicht reif geworden, mußten auf den Feldern liegen bleiben und aeriethen in Fäulnis,. Diese verdorbenen Früchte dienen, soweit sie vorhanden sind, als Nahrung. Sie werden auf dem Ofen ge trocknet. zerrieben und dann gekocht. In dielen Familien fehlt daS Salz, um diesen eklen Brei, den das Vieh verschmäht, zu würzen. In Folge der ungenügenden Ncchrum, ist in mehreren Ortschaften bereits der Unierlcibslyphns ziim Ausbruch gelangt. Eine HilsSbewrgung, geleitet vom Deutschen Böhmerwcldbnnd. ist im Zuge. Ter letzte Ausweis lautet aus etwas über 12.000 fl« wa« demnach durchschnittlich 12 ft. stk jede dar dem Hunger a»
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