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Dresdner Nachrichten : 01.10.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-10-01
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189010016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18901001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18901001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-10
- Tag1890-10-01
- Monat1890-10
- Jahr1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.10.1890
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meist« in neuen Stellen hinzu, seither 468,40» Mann. ' " ' "' nung des genehmigten In Sackten findet «in Zuwachs von 37 Ostliieren. 1261 Mann mit 625 Pferden statt ; darunter kommen auf 7 neue fahrende Bat» trrien 28 Offiziere. 700 Man». 308 Pferde. Der Rest vertheilt fick aus Verstärkung der vorhandenen EadreS. Da- deutsche Reicks» Heer ivird zifsrniiäßig — di« ringcklammerten Zahlen bedeuten die seitherige Stärke — künftig stark sein: k>41 Infanterie-Bataillone >53 lß sowie 465 Eskadron». 435 Feldbatterien <3641 und 31 Ba taillone Fuß-Artillerie. 20 Pionier-Bataillone (lvi und 20 Ba taillone (181 Train Die einrelnen Kontingente sind hierbei wie folgt betheiligt: Preußen: 135 Infanterie-Regimenter. 14 Jäger- Bataillone. 73Eavallelie-Regime>tt«,33 Feld Artillerie-Regimenter. 24 Fiiß-Ailillerie-Bataillone. 20 Pionier- n»d Eiseiibnhnbataillonc. 16 Tram Bataillone. Bauern: 21 Infanterie-Regimenter 3 Jäger- Bataillone. IO iLavallerie-Reaimentei. 5 Feld-AitlUerieReginieiiter. 4 Filsj Auilleric Bataillone. 3 Pionier- und Eisenbahn-Bataillone, 2 Feld Artilleiie-Regimeulcr. 1 Fnß-ArliUerie-Balaillon, 1 Pionier- Bataillon »nd 1 Train-Bataillon. — Dieser Tage fanden im Beisein des König! K'omniissarS Hei,» Schnlralh Eichenberg und des BorflandeS die öffentlichen Prüfungen siir die Kindergärtnerinnen Schülerinnen »> derFröbcl Niflung stall. Es konnten 24 Schülerinnen als für ihren Berus vorgebildet entlassen werden. Die Ausstellung der vraktiicheu Arbeiten entzückte nnederum alle Beschauer durch ihre Reichhaltig keit künstlerischer Erfindungen und die Acrnralesse r» der Aus führung. Am 8. Oktober findet die Ausnahmeoriisung snr den neuen Kursus statt und werden bis dahin — so weil der Plah reicht — noch Anmeldungen angcnoinmc». Ter z» Ostern d. I. mit 56 Schülerinnen erössncte K i n d e rp s l e g e r i n n e n - K n r - ins rvrrd demnächst seinen ersten Ucduiigsadend abhaltcn, aber auch dicie ininrerlnn stattliche Anrahl von Pflegerinnen wird nächste O»ern »uh! hinreichen. die Anforderungen an in der Anstalt anS- gebildele Kniderbslegerinncii zu hesnedigen. Wie sehr die Fröl-cl iit'tring und ihre Leistungen auch im Auslande anerkannt werden, zeigt der „inner häufigere Besuch Fremder und Abgesancter vcr- 'ckredener slregrernngen. welche dieselbe und die hiesige» Volks- kiirdecgarten als Mnsleransralten in Anacnschcin nehmen Im lehren Halbjahre leistete Amerika besonders viel i» dieser.Hinsicht. Nachdem der llnterrtchkSnrinirrcr der Bereinigten Staaten Pros. Dr. Harris im Fiütnahr der Frau Baronin v. Marendolh Bülorv in einem Schreiben reinen Dank und den Dank der Leierwell Amerikas für ihre Schurken »her die Kiudergarlciisache nnd die der! lbatigen. hier ansgehrldeten Schülerinnen, von denen beson ders Bus; Blow iii Sl. Louis GrasieS geleisle! hat. anSgeivrochen. erschienen »nler Anderen die Hauplverlreterin der Kindergärten von Elneago. Miß Harrrso». und dierenige von Boston. M>s; Piggerell Erstcre brachte Gliche von 2rE Kindergärten. Auch diese Damen besuchten die Lrobcllslislnng. um manches hier Ge- 'chene dort als Berhesserung emiumeii zu können. In den letzten Jahren hak die Regierung »nd auch die Lelircrivell Amerikas angerangen. sich »»gemein snr Fröbel S Aiclhode zu inlereisiren. 'äe als daS Fundament aller Erziehung und deS »valeren Unler- cichls zu belrachlen. Tie Regierung und viele reiche Puvatlenle nnierslühen alle diese Beslrednngcn auch pekuniär in ausgiebigster Weise. Miß Harriivn nnterrichtele im letzten Jahre ltiOv RiiUter , — aller Stände in Frödel's Mntiec- nnd Koselredern uiivtlior i-eool>s. ! die jimge» Damen seihst der vornehmsten Klassen lernen die « § -t Kindergarkeiisache. um sich ,» de» Bolkskindergärlcn nüb.lich zu! o 2 „ »7 „rachen nnd ihren erziehlichen Pflichten in dcr eigenen Familie, geringen zrr können. ^ >2 l,z — Am Sonntag Bounikkag fand linker Borsih de? BorskandcS l » ^ -l des Konigl. sl e rr o g r a p h i s ch c n I n sl rIrrIS. Ober RrgieurngS ^ ^rarlies Proienor Krieg, die ersle Borsleherkonrereii; des »rchsrichcn ^.SGeiammlveltiiis der Slenograbheiiveieiire im Restaurant Hiuchofs' ^ Z Znalk. Anwesend waren Geheimer Rath HäjO. ScnakSvräsidenl xZ sLanrni. iämmtliche Mitglieder des Konigl. sleirogravliiiche» Jnsli-! 2s >uts. iowie Berlreler von 52 zum GeiawnUveikrn gehörenden Körher- I-- hatten. Ten ersren 'Borlrag hielt Proieiror Oi'vcrniann über den 72 nnigil in Bciinchen beschlossenen Berlrag zwischen dem Königs, slciro , g-aphircheir Institut nnd dem deutschen Gabelst-erger Slciiogravhen ^ 22 N- »Z Bunde. Sodann erstattete Tr. Rerwert Beucht über Anlegung .«-» .-^vonMnslcrbnckcieien imWerlhe von 50 dis 350M'k. Daran ichloh -Fk ^ «Och 'uue lebbatte Besoreckring über verschiedene die Stcmoguvhcm- " ^ ? Vereine heionderS bewegende Frage». Znleht berfliutivumchle LSenatSbi indeiit Lamm den Ober-9,'cgieri»igsratl> Pros. Krieg zu ^seinem 25jahcrgeii Trenstjilhilciniii nnd übergab deinseloen eine inneikalh des Geiamnttvercms gcsammelle Summe vo» 510 Mk. zur Bclsiärkrriig »r Prärnii siciwgravlnschc'ii JnsNkir! unter Borsih des Herrn Ohcr-RegierungS- --- - rath Prot. Krieg abge' Stenographie ^ halteneir L c h r a m t s v r ü s u n g in der haben die .Herren Seminaroberlehrer Schneidcr- Löbaii. Scminaroberlehrer Geißler. Lehrer Reubcrt, Lchrcr GncnS und Eand. makh. Hamiicb, lammllich arrS Dresden, die Prüfling beslandeir. Als Prüfliiigskr'mnnssare snngrrlen die Herren Hvirath Pror^Tr. Zeibig, Prorcssor Ovvermann »nd Dr. j»r. Ralich. während die <cc'kceiariatSge!chasle durch Herr» Professor Dr. Lehmann er ledigt wurden. — .Herr Edison hat dem Oberärzte des hiesigen Stadt- kionkerrhairics. in welchem seine Tochter von schwerer Krankheit genap. Herrn Geh. Medizinalratd Tr. Fiedler, die Summe von b-o Mk UObO Dollars) mit der Bersiiiinmiig übergeben, dieselbe zuin Besten von WohlthätigkeitSanslaltcii zu verwenden. Herr Tr. j)>rdler hat bereits mr Sinne des hochherzige» Gebers venügt. — Der Borairschlag für die Lparkalle aus das nachitc Jahr weist bei 2.023.000 Mk. Eninahmeir, darunter 2.0W.000 Mk. Zinsen von cnchenstehr»den Hhvothekcnsordcriingcii. Wecklivavreien, Borschrissen nnd von vorübergehenden Bankeinlagen eine Ausgabe von I.705.«M Mk.. mithin einen Ucbcrschich von 228.006Act gegen l!«7.'20o Nck. in diesem Jahre nach, von welcher Srunrne jedoch r och etwaige Kursverluste, sowie diejenigen Betrüge in Abzug zu bringen sind, welche nach der Jahresrechnnng in Höhe von 5 vom Hundert derjenigen Summe, um welche sich daö Guthaben der! Einleger im Ialwe 1801 erhöht, dem Reservefonds zuflicbe». Die j Einlagen werden nach den bisherigen Erfahrungen voraussichtlich ans etwa 4..»0.or.0 M' anwachscir. Diewr Zuwachs erhöht zwar) die Ausgabe» snr die Berzininiig der Einlagen »ach 3'.c. vom Hirn-! dcrt um llio.'M) Mk. laut aber andcrerieits auch eine Erhöhung! der Einnahmen an Zinsen von auSgelichencn Kapitalien um 104,>XiO Mk. gegen dieses Jahr crwarlcir. — Rach den, Borairschlage für das Leihamk auf das nächste Jahr ergiebt sich bei der Reuslädter Geschäftsstelle ein Ucbcrschrrb von 15.823 Nck. gehen 16,748 Mk. in diesem Jahre, wogegen die Allstadler Geschäftsstelle cinen Zuschuß von l»852Mk. gegen 10.105 Mk. im lausenden Jahre erfordert, sodast insaciammt cm Ueber- schnst von 5071 Mk. gegen 6643 Mk in diesem Jahre zu er warten ist — Die Berlnsle im vergangenen und vorvcrgangenen Jahre waren nicht unbedeutend. Bei dcr Renstädtcr Lerdrimtsslclle beirirgen sie 10,017 Mk.. bei der Altstädte» :M0 Mk Diese Ber- lnste sind ciilslandcn durch Mindererlöje bei Bcrslkigenmg, durch Molienschäden :c. Ter Rath hat beschlossen, diese Beträge bis auf len Betrag von 500 Mk., „ach welcher Höhe von einem Taxator bei der R'enslädtcr Geschäftsstelle Schadenersatz verlangt werden roll, auf die Lcibhanskasse zu übernehmen. — Tic König!. Zoll- nnd Stencrdircktion macht bekannt, daß beute. anrl.Okt.. in Unlersachscnberg imHanptzollamtsbczirke Echenslock ein Nebcnzollaml 2. El. in Wirksamkeit tritt. Bei dcm- Irlben können Waareii, welche nicht höher als mit 30 Mk. sür >00 Klg. gelegt sind, oder welche nach der Stückzahl oder nach dem Werthe zu verzollen sind, in Mengen zur Eingangsverzollung gebracht werden, von welchen die Gefälle für die ganze Waaren- ladriiig den Betrag von 75 M. nicht übersteige». Ter Eingang von höher belegten Gegenständen ist mir in Menge» von höchstens 25 Klg. zulässig. Bicb kann - soweit dessen Einfuhr nach Mah- gnbe der dicserhalb erlassenen Bestimmungen überhaupt gestattet ist — über dasselbe in unbeschränkter Menge zur Verzollung eiligerem ^ ^ ncnlrchcn Antrag der Stadtverordneten, die Brot lief e r u n g c n für die flädtirchen Anstalten für das kommende Jahr von Renern anszuschrciben und d.esclben nur an hiesige Jnmiiigs-Bäckccmcister zu vcrgcben und zwar so. daß für lede An stalt ein Lieferant bestellt wird, hat der Rath bereit- Beschluß ge faßt und die Vergebung an nur diesige Jnnnngsmeister und chic Bestellung nur eines Lle'eranlcn Rath will aber die Au»schretbuna erlassen, soweit die- unter Wah» runa der brslebenden Bertraa-verbindllchkeiten thunlich ist. — Eine irden fall» au» Berlin stammend« Korrrfvondenz. welcke sich mit der Betchafjung der Beitraa-marken und Qutttuna-kartrn für die Ztvecke der Invalidität--und AltcrSvrrUcher» ung beschästiat. ist neuerdings auch in sächsische Blätter übrrae- gangen. To richtig die Au-führungen tm Allgcnicine» und für diejenigen Lbeile Deutschland- sind, in welchen Aiiordnunaen aus Grund von 8 113 de» Gesetze» nicht getroffen werden, so sind sie dock geeignet, anderwärts und insbesondere in Sachsen Mißver ständnisse hervorzuruse». Bekanntlich ist in Sachien, wie die- dem Vernehmen nach auch in Württemberg. Baden. Hesse», den Hanse städten. der Provinz Hannover u. s. w. geschehen ist oder noch ge- ichrbcn soll, von der Bcsngiitß drü 8 112 Gebrauch grinacht nnd durch dir Lnndks Cenlralbkhörde die Einziehung der Beiträge, so wie die Verwendung der Marken den Krankenkassen und Gemcinde- bkbördcn an Stelle der Arbeitgeber übertrage» worden. Die Ar beitgeber wekdcn daher i» wachsen keine Veranlassung haben, für ihre Arbeiter Beitragsmarke» anjuschassen. die Versicherten selbst nur aiiSiiahmSwcise un Falle der Sclbstversicherung oder der fiel- willigen Fortsetzung de» VersichkruiigSverbültiiisscS. Auch die Aus stellung der O.nitlniigskgrten haben die Krankenkasse» und Gemeindc- behörden in Sachsen von AmtSwegen nnd ohne daß ein besonderer Antrag des Versicherten oder seines Arbeitgebers abaewartet wird, vorzniiehmc». Selbstveisländlich befreit dies die Arbeitgeber nicht von der Pflicht, ihre Arbeiter nach den hierfür gellenden Bestim mungen. deren Uehertretung mit Geld- bez. Haftslrase geahndet wiid. zui» Zwecke der Berlichciung antnmcldeii. Auch wird eü Sache wwvhl der Brrsicherlen als auch ihrer Arheltgeber sein, sich »öllngcnstillS dann» zu küinmer», daßdie AnSslellungdcr OililliliigS- larke nicht etwa ans Jrrthuni oder Bericht» niiterlassen tvird. Ealstehen dabei zwischen der Krankenkasse oder Gemeindebehörde cineiseitS und dem Versicherle» oder ieinem Arbeitgeber andererseits MeniungSverschiedeuheilen. Io cntscheidet hierüber »ach 8 122 deS Gesetzes die AmtSdaiipimannschaft oder der Stadtralh in erster Instanz nnd >» zweiter Instanz entgiltig die KrciShanptmannschast. — Tie Thalsache, daß die ländliche Bevölkerung all mählich im Rückgänge hegiisse» ist und daß der „Zug nach der Stadl" ein immer stärkerer wird — eine Thaliache, welche die herrschende Dienstdolen- und Arheiteinolh ans dem Lande limrelchciid illiislrirt —. wird durch einen Blick auf die statistischen Feststell ungen über die vrozentnaleir Antheile der ländlichen und städtischen Bevölkerung an der Gesammtbevölkeriiiig bestätigt. I» Sachse» betrug der Antheit des LandcS im Jahie 1834 noch 67.2 Praz.. im Jahre 187l nur 60.4 Pro; >i»d im Jahre 1885 nur 57.0 Proz. I» 50 Jahren ist alio ein Rückgang der Landhevölkerniig um fast 10 Pro;, zu koiislaliren und die bevorstehende neue BolkSzählung dürste dien- Zahl noch wesentlich zu Ungiinstc» des Landes heein- slusscii Ueherdies ist bei Belrachtinig dieser Zahlen noch zu er wägen. daß wir in Sachsen 5 Törser hahen, die mil ilnen 10,000 Einwohncr» cS jeder Stadt gleichst»»!, daß serncr 32 Törser über 7>00o Eniwohner zähle» »nd daß e>» großer Theil der städtischen Iiidnstriearheiler zwar ans dem Lande wohnt, thatsächllch aber oer städtischen Bevölkerung zliznrechilen wäre. Sv ist es möglich, daß von de» 26 ländlichen Bc»vaIli»igSbe;irkcn 22 durch Forlzng ver loren haben! Eine weitere Jllnllrativn der Ueberhandnahme der slädtischeii Bevölkerniig liegt >» der Zmiahme der Geburten in de» Großstädte» und in der Abnahme derselben ans dem Lande. Wäh- rcnd nämlich Zn- und Abgang durch Zuzug oder Forting nicht jährlich konslairrt werden, findet »her die Zunahme der Geburten eine jährliche Feststellung statt. Tiefe ergiebt sür daS Jahr 1888, daß die Zahl der Gri-oienen in de» Dörfern der Amtshaiivlmann- schasten Bautzen. Löbau. Fieiherg. Meißen. Grimma. Rochlitz. Marienhcrg. Schwarzenberg »nd Zwickau, desgleichen r» den Slädkeii dcr AmISlianvtmaiittschnslcn Bantzc». Ziltau. Löban. Ka men;. Meißen. Duw.'ldiswalde. Borna. Annaberg und Auerbach nickt »nr relativ, sondern absolut ahgeiiommeii hat. Die erheb lichste Zunahme der Gebiute» dagegen entfällt wieder ans die Großstädte und ihre Pororke jAnitSH. Leipzig st- 80Z. Stadt Ehem- nitz -st 325. Amlsh. Tresden-Oceustadt -j- 270. Ainlsh Ebemnitz -l- 212, Amlsh. Dresden-Altstadt -l- IN). Sicherlich ist dieser Be völkerungszuwachs »och verschwindend gering gegen den Zuwachs! durch Zuzug und er beweist, daß die Klagen über Mangel an j ländlichen Arbeiter» auch durch die Statistik gercchtterligt werde», j — Zur Bvrseier des 00. Gchurtstages Sr. Erc. Fcldmarschall Gras v. Bc'oltke veraiiiiallet die hiesige F>eie Bercinigmig der Ka!»vsgenc'ssc>i von 1870 7l in dcr Eenlraihallc eine» Fesl- kc'ilnners. Anjzcr Kampsgeiwstc» Iverden auch Gäste gegen zu cntnc'hinende Karle» Znlritt haben Ten Feslspnich ans v. Mollke hat Herr Hauplmann a. D. v. Santen, den ans Heer und Vater land Herr Tr med. OUtter, Slah-Sarzt d. L.. übernommen. — Ein ehrendes Schreiben erhielt dieser Tage ein Mitglied der Genossen schaft von dem greiirn Helden. ES lautet: „Herrn Schriststeller Robert Rcber, Dresden. Krcisa» dcn l!>. Scvteiiiber 18!>0. Eiv. Wohlgehvreii haben niich durch Ziisendniig Ihres EvilvgS „Im Sckl.ichlendviiner vor Metz" in prächtiger Ausstattung elsrent. ^ DaS Lesen Ihrer hühsthen Beise hat mir chemo viel Bergungen! bereitet. a!S die wohlwollenden Worte, nnl denen Ihre Send-1 nng begleiten. Indem ich der von Ihnen gegründeien vakrioliichcn! Belcinigiinzi ei» glückliches Weitervestehcn von Herzen wünsche.! viite ich Sie. meinen ansnchtigcn Dank sür die mir bewiesene j Anstnerksamkcit entgegen nehiiicii zu wollen. Sehr ergebenst Gras Mollke, Feldmalschall." — Tie Postschaltcr sind von henke allgemein im ganzen Reiche erst von 8 Uhr such geöffnet. — Wir erkalten folgende Zuschrift: „Ich sei, gewährt mir die Dille. — Ja Eurem Bunde dcr Drille!" — Anschließend an die gestrige Miitdeilung betreffs dcr Dienstjubiläcn dcr Heuen Garlen- direktor Krame und Hosgculner PvscharSkh möchten wir auch eines kreilbewahrtc» Jüngers dcr Flora »och gedenken, des Herrn Hvf- gliitiiels Albert Wcntzel in Pillnitz, welcher morgen, am 1. Oktober, sein 25iahriges Tieiistiubiläiim gesund und rüstig feiern wiid. Herzlichen Glückwunsch dem Jubilar! — Mil heute beginnl auch in Sachsen die Hasenjagd. Die Ausbeute verspricht mindestens eine mittelgute zu werde», da sehr viele sogenannte Märchaicn. die bekanntlich schon im ersten Sommer regelmäizig wieder RachwnchS haben, infolge der warmen Früh- lingswillcriliig. welch' letztere Ende Avril und fast den ganzen Mai h ndnrch herrschte, gediehe» sind. Unsere Hausfrauen werden alio aller Voraussicht nach von Mille Oktober bis gegen Weih nachten hin. zu welcher Zeit größere Jagden abgehaltcil werden, das Wildprct erheblich billiger cinkaufen können als dies während der Hasciisaison von 1888 nnd 80 möglich war. Wen» nicht die Preise der gewöhnlichen Flcrschsortcii in der Gegenwart gar so hohe wären »nd aus Oesterreich eingesührteS Wild nicht »ul 30 Pfen nige» sür jedes Kilo verzollt iverden müßte, würden wir hcner sogar billige Hasen bekommen. — Schließlich sei »och erwähnt, daß heute nach sächsischem Jagdgesetz auch die Jagd aus Fasanen cinßer- hald der Fasanerieen allfgcgangen ist. — Wie uns die Herren Lustschiffer Tamm mittheilen, werde» dieselben heule Rachnnttag 5 Uhr im Waldichlößchcn einen Parfvrccritt ans gesattcllem lebenden Picrde in die höheren Regionen macken. ES sind säst vier Jahre verflossen, seitdem die verwegene» Lnftschifscr " "" ' ° ' ------ machten. . ment in St . ... .... , dcr Kosaken-Hetmciiin Wassili Skoboloff vorstellle mit dem Wunsche, mit seinem Rößlcin einen Ritt „nach dem Himmel" zu machen. Die Tamm's lachten damals den nach ihrer Allsicht verwegenen Kosaken-Hctmann aus. Terlclbe nahm die Sache aber sehr ernst, dcponirt« die von de» Gebrüdern Damm verlangten 10,000 Rubel sür ihren Ballon und — Roß und Reiter stiegen in die Wolken. Leider war die Windrichtung für den kühnen Kosaken-Hetmaiin eine sehr nngünstlge. Er wurde mit dein riesigen Ballon »nv seinem Rößlein darunter nach dem finnischen Meerbusen getrieben und schwebte fast zwei Stunden über der gewaltigen Wasserfläche, bls eine günstige Luftströmung den Ballon nach dem Lande führte und eine Landung m der Nahe von Norm», fast 20 Meilen von betragen werden, so wäre e« nicht »u verwundern, wenn d« von den städtischen Kollegien bewilligte Gavwiiesotch- (3000 Mk.) in Anspruch genommen werden müßte. — Wenn sich anch. so schreibt un» ein hier feit Jahren lebender «Sländer. Dresden in jüngster Zeit tüchtig gerührt und manche- .sichtige geschaffen hat, so vermissen dke Fremden in Dre-den doch noch Mancherlei, wa» man in einer Großstadt von der Größe und ?! hiesige Jnnnngsmeister für jede Austritt cibgelehnt. Der St. Petersburg, erfolgen konnte. Seitdem sind die Luslschiffer Damm wiederholt mit dem Pferde aufgrstiegen. Der heutige Aus stieg mit dem Pferde wird in Dresden wohl noch größere- Auf sehen errege», als der sehr gelungene Absturz am Sonntag. Am nächsten Sonntag findet bereit- der erste Absturz mit dem Fallschirm in Leipzig statt. — Wenn auch der künstlerische Erfolg der nun geschlossenen Aquarell-Ausstellung uilstreltig ein sehr günütger ist. so dürfte doch das materielle Ergebnlß, so weit eS»ch um die Deckung der Kosten dcr Ausstellung handelt, nicht den Erwartungen ent sprechen, die man vorher haben konnte. DaS hatte mehrere Ur sachen. Zunächst lag das AnSstellimgslokal etwa« abseits vom Mittelpunkte des Verkehrs; sodann war die Dauer der Ausstellung verhältnißmäßig etwas kn» und wurde noch durch zufällige Um stände etwas atterirt; schließlich tvar daS Eintrittsgeld ein verhält« dem Range Dresden« zu suche» unbedingt berechtigt ist. Hassen Sie Ihre Aufmerksamkeit nur aus Folgende- lenken. E- fehlt rin Lefekabmet oder litterarische» Museum, in welchem man die bcden tendsle» Zeitungen des In- und AuSlande- lese» kann. Die Wiener EasSS geben dafür nur ungenügenden Ersatz. Man ver mißt ferner ein Club-Lokal, irr welchem namentlich Ausländer eine» VereinIgungSvunkt fänden. Besonder- schwer empfindet man aber den Mangel eines großen Schwimmbades. Dresden hat sich darin nicht blos von allen Großstädte», sondern anch von der Pro vinz. neuerlich sogar von dem Dorfe Plaue» überslügein lasse». Das jetzige Bad zur Hoffnung genügt in keiner Weise. In allen große» Städte» giebt es Badeanstalten, die 2 geräumige Schwimm- bassins. für Herren, wie für Damen gleichzeitig zu benutzen, babe». Bei der ciii-gczcichneten Wasserleitung Dresden- wäre die Unter haltung einer solchen Badeanstalt wahrlich kein große- Knnststück. Mache man'- doch wie t» Wien bei den Sophicnbäder». Dort dienen die Bassins zugleich als Vallläle. Nachdem daS Wasser Abend- ahgelassen itt, werden die Bassins mit Dielen überdeckt nnd dcr schönste Ballsaal ist fertig. Daß Dresden unter derSaal- noth leidet, nachdem der Hotel de Taxe - Saal verschwunden »nd dcr Böriensaal wegen der vom Stadtralh gestellten baulichen An sprüche nicht inehr für Concerte zu habe» rst. werden Sie selbst am besten wissen. Dresden har für große Milsikaussnvr»naeir nichts, was sich nur annähernd der Philharmonie in Berlin oder dein neuen Gewandhause in Leipzig an die Seite setzen ließe. — Sehr wahr! — ES tvird nun doch »och einmal jene hölzerne Silhoucite des E l> o l e ra b r il n n e ii ö ans der bekannten Rettnngsinsel ans dem PosIPlatz errichtet weiden. Die Stadtverordneten solle» dann darüber entgilligen Beschluß fassen, ob der Brunnen dort wieder aufzusteUk» ist oder nicht. Hosfeiitlich entscheiden sie im letzteren Sinne. ES giebt nicht einen durchschlagenden Grund, den Brunnen wieder auf den verkehrerdrückeiiden Postplatz zu stellen. Die in der Axe dcr WilSdrnsseistraße liegende Insel Hut man freilich so groß gemacht, daß er daraus Platz finden könnte: aber diese ment. Rückwirkung scheint bei dcr Grötzenhemessnng der Insel auch allein maßgebend gewesen zn sein; denn zur Erfüllung Ihres Zweckes wäre die Annahme des halben Durchmessers bei Weilei» ausreichend gewelen. Bei der Enge der Falirhalme» an jener Stelle ist cS niivcrstäiidlich. wie man dieselbe durch Anlage einer so großen Insel noch hat erhöhen können. — Begleitet von zwei Schutz- und zwei Je»er>vehrlenten, be wegte sich vorgestern Morgen rn dcr 8. Stunde ein Pulver ten» Sport durch die Leipzigerstraßc nach Pieschen zu. An der Stadtgrcnze traten die hezerchncten Schutzleute ab. nnd nun be wegte sich das gefährliche Fahrzeug ohne weitere Bedeckung seinem lernen Ziele z». Man war ln Pieschen aber darüber erstaunt, daß die OltSbehörde und die Gendarmerie keinerlei spezielle SicherheitS- inaßiegcln gelrosie» Hallen, um einem etwaigen Unglück, welches bei derartigen Transporten nremals ausgcschlojsen ist, vorzubcilgen. — Vor einiger Zeit hatte eine junge Frauensperson auf Ihren ei," --ii 'Wunsch im Magdalciienstisl Aufnahme nnd Pflege gcsnn- dc c-ie eine Kellnerin Raniens Pache aus Potsdam sei» wollte. Sic war aber nicht ii» Besitze genügender Legltiinationspapicie, nnd die Crkiiiidigilngcii. welche seitens der Direktion genannter Anstalt über sie eingczogcn wurden, führten zu der Annahme, daß sie Uber ihre Perron falsche Angaben gemacht habe» müsse, ins besondere war sic dcn Behörden in Potsdam gänzlich linbckaiiirt. Tie hiesige Polizeibehörde, a» welche man sich nun wendete, nahm die Jlaiiensvclson in Haft, und nunmehr gelang cs bald, sie zu entlarve». Sie ist eine S ch a n s p i e le r i n Namens W. an dern Kreise Ledns, schon wiederholt bestraft und wird auch neuer dings wieder vo» mchrecen GeiichSbehördcn wegen Betrugs und TiebrtahlS steckbrieflich Verfolgs. Als geriebene Betrügerin und Hvchsiaplerin ist sie vor einigen Jalne» a»S Oesterreich ailSgewicicir worden. Sie wird vcrmnthlich auf längere Zeit unschädlich ge macht iverden. — Heule begehen die Oherschafsner 1. Klasse Robert Tinipe in Niela nnd Ernst Silbermann in Reichenbcrg ihr 25jäh- rigeS Dicnslinbiläilm. - — Aus dcr nordwesideutschen Gewerbe- und Industrie-Aus stellung in Breme» wurde» die folgenden sächsischen Aus steller ausgezeichnet, nnd zwar ans Dresden mit bronzenen 'Medaille» die Dresdner CentcalheiziliigSsahrik LoniS Kühne, Karl Rciiiich, E Kießling n. Eo., mii einem Anerkeniinngsdiplom die Dresdner Gaslnoloreusabrik Moritz Hille. Ferner erhielten die silberne Medaille Hugo Koch in Connewitz b. Leipzig, hrvnzcnc Medaillen die dcnlschc Werkzengmaschinenfahrik vorm. Svndermann >i. Stier i» Chemnitz. Erdmnnn KircheiS i» Aue, Werkzeilg»iaschi- »enfahlik Bullau in Chemnitz, AnerkciiiiiiiigSdiplome Hermann Rudolph in Leipzig-Stötteritz. Sächsische GaSmoloreiifahrik, Tcich- maiin u. Kunze in Leipzig und Otto Thost in Zwickau. — Der kanfmäniilsche Bcrem von Vodenbach stattete der Papierfabrik des Eommerzieiilathcö Hugo H o e > ch in Köirigslel» einen Besuch ab und besichtigte das große Etablissement in allen Theilcn. — 'Alte Wetterregeln sür Oktober. Heller Oktober, viel Wind im Winter. — Ist dcr Oktober kalt, macht er im nächsten Jahr dem Nanpensrasz Halt. — Ist der Wclnmoiiat warm und fein, kommt ein scharfer Winter hinterdrei». — Viel Irrlichter auf dem Moor deuten aus einen schiieereichcir Vonvinter. — Sitzen die Blätter der Bäume fest, e», später Winter sich hoffen laßt. — Werden die Blätter bald welk und kniiiim, so sieh nach Deinem Oien Dich ni». — Oktober und März gleichen sich allcrwärts. — Durch Lktvbcrmncken laß Dich nicht berücken. — An Urinla (2l.) muß daS Kraut herein, sonst schreien Judas und Simeon (28.) drein. — Ans St. Gall (16.) muß die Kuh in den Stall. -- Trägt der Hase lang sein Svmnierkleid. ist die Kälte noch gar weit. — Polizeibericht. Bei Ausführung einer Arbeit an dcr Coneordienbrückc in dcr Leipziger Vorstadt nt vorgestern ein An streicher mit dcr von ihm bestiegene» Leiter abgenitscht und 5Meter tiefer gestürzt. Dcr Mann hat dabei einen Unterarinbruch er litten. — Vorgestern Vormittag ist ein Mädchen am Altmarkt dadurch, daß eS a»f etwas Schliipferiges trat, gestürzt, unter eine in diesem Augenblick vorbeitahrende Droschke gekommen nnd hat eine Quetschwunde am Kniegelenk erlitten. — Vorgestern früh gegen '/>Ä Uhr wurde in den Anlagen vor dem Wet tiner Gymnasium ein etwa 13 Jahre alter Knabe von einem Stadl- bezirkSbeanitcn beobachtet, wie er beschäftigt war, Gras auS der Erde zn ziehen. Beim Nähcrtreten ergriff der Knabe die Flucht und dcr Beamte fand, als er sich bückte, im Grase zwei Thaler- und 4 Zweimarkstücke m ein Stück ZcitungSpapier gewickelt. Das Gcldwnrdc darnach sogleich bei dcr Kgl. Polizeivirektivn nicdclgc- lcgt. Ter Knabe trug». Dl. kurze Hosen und dunklen Strohhut, Halle ein Körbchen mit Wäsllie bei sich und verfolgte den Weg nach dem Poslplatze zu. — Am Sonnabend ist in Meißen dcr Mcmch verhaftet worden, welcher nach Inhalt des neulichen Berichtes vor einigen Tagen hier unter dem Namen „Freiherr von Klopfer" Betrügereien verübt hatte. Der Festgcnommene aiebt sich für einen Scindrnckcr Kurt Hermann Grmrigini ans Eibenstock aus nnd besaß Legitimationspapicre aus dcn Steindrncker Karl JnliuS Klopfer aus Werdau, dem er sie gestohlen haben mag. Nach Allem, was nach träglich bekannt aewordc», hat der angebliche Gianigiin schon aus wärts. z. B. in München, auf denselben Namen Klopfer Betrüge reien verübt und scheint dadurch den eigentlichen Träger desselben in arge Verlegenheit gebracht zu haben. Ein Mann Namen- Gianigini ist übrigens erst im März d. I. nach wegen Privat» Urkundenfälschung »nd Betruges verbüßter 2'/»jähriger Strafe aus dem Zuchthailse zu Waldhelm entlassen worden. — Nächsten Sonnabend beginnt der Dilettanten« Orchester - Veretn die Hebungen unter seinem neuen Dirigen ten, Herrn Müller-Reuter, ini Saale deS Eoniervatorium». Es bielet derselbe Musikdilcttanten eine von den wenigen vorhandenen Gelegenheiten, sich Im Orchesterziisaiumenlptel auszubilden und zu üben und, da manche Jnilnnnente aus diesen Kreisen lettener besetzt werden können, auch Berufsmusikern, die sich zur Ruhe gesetzt baden, die Möglichkeit, ohne Uebcranstrengmig sich der liebgewor« denen Beschäfliaung noch ferner hinzugcbeii. Musiklehrcr aber werden gewiß schätzen und wahrnchmen. daß ihren fortgeschrittenen Zöglingen im Dtleltaiiten-Orchester-Verein eS ermöglicht wird, sich eine Weiterbildung zu geben, wie sie im Einzelspiel allein nicht erreichbar ist. Fortsetzung de- örtliche« Thrile» Seit, v.
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