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Dresdner Nachrichten : 24.09.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-09-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188009246
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800924
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800924
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-09
- Tag1880-09-24
- Monat1880-09
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.09.1880
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allerdings. nmneukll-d «. allein dleselbrn btt lt sächsischen Staatoelß apltal von 586 " §«MW seit weniger en rrpräsen. n, > > Matt. Vis Sientt der Bahnen beträgt o.87 Proc.. wävrenb den Gläubiarrn der «iaatSIchulb nach dem «lande der Staatßrrnte 4.10 Proc. detablt werden. Dg« bedeutungsvolle Ereignis det Kvlichen Oesterreich-Ungarn und Deutschland neu geschlossenen Freund- kchaitSdund««. welches von allen Leiten so iteubig begrücht wurde, bat einem anderen Wunsche von nicht »linder großer Tragweite wieder »um lebhaitenAnSkrncke verhol,e». tenFrlebr.LN« bereits die politische Man kann wo Millionen ca. V20 Mil- im Jabre 4841 anregte und vertrat: da» nämlich auS Deutsch land und Oesterreich «in großes nalionalcS Mannsakturgeblet In vollster Unabhängigkeit slck' bilden und dass aus die politls Einigung auch eine wlrtlsck'aftllche folgen möge! annedmen, das, Oetterreich-Ungaiii jährlich etwa 800 "äiark an Werth aus Deutschland elnsübrt und lilr „ l Mark babi» erpvrtirt, maß ca. ein Sechstel der Gesamint- r Deutschlands (067t> Millionen Marks auömachen dürste, tm Allgemeinen gewann die Ansicht daö lltbergewlch», das! da- Werk einer deutsch - österreichischen Zolleinlgnng seine Krönung nur durch die Schaffung eincs erweiterten vereinigten Zollgebiets sinke» würbe, welches Holland, Dänemark, Schweden. Norwegen und die Schweiz umfaßte Erst wenn diele Bereinigung ge- schebeu. würde», wie man glaubt, die Bedingungen zu einem wirklich unadbängigc» Zollgebiet criüllt sein. — Eiscnba hnrück b l icke Ul. Die erste Lokomo tive, welche nach Sachsen kam. war von Rolümcll u. Co. in England erbaut und batte das Svurmasl der Lipcrpool-B.'an- chesterbahu, was maßgcbend tür alle deuticlrcn Bahnen geworden ist. Sie piek „Komet ', kostete circa 27,000 Mark und trat im November 1806. in 15 Kisten verpackt, in Leipzig ei», wo ma» das Wunderthicr aegc» ei» Entree öffentlich ausstellte. Sie that lm ersten Betriebe lvre Schuldigkeit, war aber schon nach 0 Jahren invalid, während im Iadcc 1870 noch Lokomotiven im Betrieb standen, welche inebr als eine ooiährlge Dienstzeit hinter sich habe». Mit einer amerikanischen Lokomotive „Eolmnbus". welche über ll.000 Timler gekostet hatte, war die Leivzig- Drrsdncr Bah» entsetzlich angrsübrt worden; sie war nämlich effektiv zu gar nichts nütze. Zur Zähre 1840 waren in Sachse» 2l Lokomotiven im Betrieb, Ende >870 dagegen besaßen die sächsischen StaatSbahiicn 714 Lokomotiven und 546 Tender, mit einem Anichaffungswerthe von ca. Lt Millionen Black. Jene 2i Lokomotive» legten im Jabre t840 46,868 Vteile» zurück, die 7l4 Maschinen tcS Jahres >870 dagegen 22 Ätillloncn Kilo meter. also last 60 mal die Entkernung zwischen Erde und Blond. Im Durchschnitt liei sede Maschine 1840 22:i2 Meile». 1870 4104 Mellen. Eine Leistung, wie sie 1870 dleEilzugslokomotive „Darmstadt" zuwege brachte, indem sie 8045 Meilen durchlief, wäre I» lener früheren Zelt nicht denkbar gewesen. Die sd fleißige Maschine bat übrigens in >8jährigcr Dienstzeit a!S höchste Leistung unter de» Lokomotiven einen Weg zurückgesegt, welcher der 2^ maligen Entfernung zwischen Erde nnd Mond gleich kommt. Eine schwerere Sorge war in der ersten Eiieiibahineck die Lokomotivbeizung. Es Ist inst nicht zu glaube», daii diese Heizung im Jahre 1840 ca. 284,000 Black und damit den süntten TbeiI der ganzen Einnahme verschlang, Wenn man nun vergleicht, daß die Feuerung bei den sächsischen Ltaats- vahncn im Jahre 1870 mit l.602,000 Black, kaum :i Procent der Einiiabme. also last siebenmal weniger absorbirle. Da mals ging dem Lokonwtlviübrer ohne engllsche» Kok, der B r Mark pro SWessel kostete, der Dampt aus. Zwickauer Kok wäre allenfalls zu brauchen gewesen, aber er stellte sich damals — eine interessante Thatsacke — tür Leipzig thencrcr, a!s der englische. Heul« hat bie iortgeschrsttene Maschinentechnik sogarticBraun- kohle. von der man ven Eentner für 28 Pfennige bekommt, der Lokomotivbeizung dienstbar gemacht. Komisch klingt uns heute ein Stoßicuncr her damaligen Leipzig-Dresdner Vcrwatt- uug, die „starken" Steigungen ihrer Bah» s l: 2uos seien mit anderem FenernngSmatcrlal als Kok nicht m überwinden. In unserer Zeit sind der Braunkohle die 40,000 Bieter Staatsbabli mit Welgung von 4:40 biö 1:50 »och keineswegs zu „iiacl". Und ^welche Leistungen lorbert imiere Zeit! Im Jahre 1840 wurden aui der ersten Eisenbahnlinie Sachsens 400.000 Personen und 014,000 Erntner Güter beiördert: im Jahre 187'.» lranö- vorkirtcn die iäcl's. Staatühahncn 17 Millionen Passagiere nnd 1>l Blillione» Eentner Güter. Diese Personen haben ruiammcn einen Weg von 462 Millionen Ki'omcier, k. i. :i mal die E»t- ternung zwischen Erde und Sonne, zurückgeleg,. Als am 7. April >860 unter großem Jubel der Thcilnchmcr die erste Eiienbahniahrt zwischen Leiczig und Dresden brr sich ging, da schneite eö den Fettzüglern derKlasse aui die Kopie und die der 2. Klane iroren sehr, denn die Wagen Kiasse waren »»bebeekr und die 2. Klasse a» den Leiten offen. war, indes? nach einem Fcilbcricht der „Allgemeinen Zeitung " der Heiterkeit durch aus keinen Abbruch tbat. Heute sieht mau die Wärmflasche oder den Oien selbst in der 4. Klasse als ein unverletzbares Pasiagiergrunkrecbt an. Aus 405 Personenwagen, 8:i7o Plätze enthaltend, und 120 Güterwagen init 10,780 Eentner Trag fähigkeit bestand der erste Wagenpark, der einem Aktionär jener Zeit unverantwortlich hoch erschien. Ende 4870 besaßen die sächs. Staatöba onen 2067 Personenwagen mit ca. 80,000 Plätzen und 492:15 Güterwagen mit über 0 Millionen Eentner Tragkrait. Ihre AnschastungSkoiten Delikten sich ans 57 Millionen Mark. In Dresden nnd In Leipzig verkehrten in der ersten Zeit des Eiienbahnb.triebcs täglich se 8 Züge. Im Jahre 1870 liefen i» dem gleiche» Babuboe zu Dresden täglich Hl und in Leipzig 45 Züge aus und ein. Im ganzen Bereiche der Staatöcise»- bahnen verkehrte» im Jahre 4^70 nicht weniger denn 006.468 .lüge, im Durchschnitt 026 an jedem Tage und 08 iu iedcr «tunke. Aul der sreaucntcsten Strecke der Bah» (zwilchen Ncu- inark und Brunns verkehrten im Durchschnitt alltäglich 94 ',üge. In einer Schritt von >847, welche den „luxuriösen" Ban res iächs.-bavr. BahnhoieS in Lcivzig vertheidigt, wagte der Beriasscr die kühne Behauptung, daß künftig in diesem Bahnboi mindestens 42—16 Züge täglich ein- und auslaufen würden. Der »och lebende Verfasser tleicr Schritt wird sich freuen, daß im Jahre 4^70 iogar 8L Züge täglich am diesem Bahnboi verkehrten. Ein «olcheS Älnwachscn des Verkehrs har Niemand geahnt, ebensowenig wl: die ersten Bahnwärter an die Blocksigna'e und gar an die Signallhürme der Gegenwart dachten. «IS sie ln primltivstcr Weise sich die Signale einander durch Fähnchen übermittelten. - Nur noch wenige Veteranen anö den Napoleonlichen Kriegen sind am Lebe» und einer von diesen Wenigen feiert am 21. September seinen 02. Gebuctölag. Herr Johann Gotthels Zorschke, seit 1808 Lohnkcllner im Hotel Stadt Berlin, wurde im Jahre >808 zum Regiment „König" anSgehsdc», kämpttc 4809 bei Wagram mit, marschirte 184 4 nach Rußland, woselbst t >S ganze Regiment gelangen genommen wurde. Nach Sachsens li cbertritt zu den Verbündeten ausgelieiert, marschirte er mit dem Regiment „Prinz Friedrich" nach Frankreich und tocht bei Water loo mit. AIS 1810 die Sachsen von der Occupation in Frank reich zurückkebrten. erhielt er seinen Abschied. Wenn auch an Geist und Körper noch gesund, zeigen sich doch die Spuren des Alters und der überstantencn Strapazen, daß er wohl der Theil- nahme unserer Leser empfohlen sein darf. Seine Wohnung ist an der Krenckicche 0, 4. Etacic. — Am Donnerstag früh ist im großen Oslragehcge i» der Näve der Restauration „Onkel Tom'S Hütte" der L e i ch u a m eines Biauncö angesch w 0 m m e n nnd aus der Elbe gezogen worden. — Nach neuestem Arrangement wstd während der ganzen Winterialion die SoimtagS-Eonccrte im Trtanon Herr Musik-' dircktor E. LLerncr mit seiner vollen, 58 Mann starken Kapelle ^ Da« Wem» NM dW MlWtzn^ gSffM«. d er icht. okale deS Haus, elngedrochen worben. rkautSläven von per Hausflur ««st«, der Rübchen » »a.LNn"dü- beginnen mutzte, Ne! rrolUUj s« »«1 r«i ai» diese! Spblllttschen « le lm Elnverst dem einen etwa 00 Mark, au« dem anderen Gegenstände «» Wende von ca. 2a Mark aesiobien. — Bei einem Pland lelber «n der Palmstratze wurde gleichlallS ln b«rtstaa>t»ur Mltt- . «estodien wurden 28 Stück tbellSsilberne. Anker-. ELlInder- und Remontvir-Uhren lm ", ..ran tz mit ihrer sich vamal« ln . ,— Palmstratze woch elngedrochen theilS nensilberne rrlbe von zusammen Ot« Mark. ^ ^ . — Der Dresdner Kunstaewervcverein gedenkt in diesem Winter eine kunstgewerbliche WeibnachtSmess» adzuhallen. Nur in Sachsen entwvrlene ober auSaesübrte Segenstänbe sollen ausgestellt werben. Die Leitung deö Unternehineutz untersteht einem Komit". dessen Vorsitzender Herr Hvlrath C. Grass ist. — Die Gartenbau-Geselllchatt Flora wirb morgen Nach mittag »Ine lkrkurston »ach Wehlen u, blisiement de-durcv seine Züchtungen weit über Sachsens Grenzen hlimuS bekannten Herrn Holllelerant Lubw. vomsel einen Besuch abzuslatten, kessen tveorgmenstor letzt in vollster Pracht kastelst. — Der rübmlichst bekannte Gärtner Pomsel auS Wehlen veranstaltet iu dieser Woche eine Georginen-AuSstellung Im Kuraarten von Trplltz. — Wie schon am Todestage Theod. Kbrner'S, den 26. August, die Statue aus dem Georgplatz und dle vlnßenselten dev GeburtsbauseS in der Neustadt mit Blumenschmuck versehen worden waren, so war auch dieses am gestrigen Ärgurtötage tcö Dichters von „Lener n»b Schwert" geschehen. - Die Einiiabme an Wechselstemvelsteuer Im deut schen Reiche betrug im Monat August d.I. 500.247.05 M., da von entfalle» aus den OverpostdirektlonSbrztrk DreSbc» 9026,<>o Bl. und aus de» OberpollblrektionSbezlrk Lcivzig 0L.27tl.50 Bl — Jetzt Ist die Zeit der Pökl ingöcsicr und tür diese wird es eine willkommene Notiz iel». bab Küvnel'S Fischhanblung (Weveraasse 9) setzt größere Sendungen wahrer Prachteremplare von Pöklingen in O.uailrät und Größe erhalten hat und diese Praclstwaare zu billigstem Prelle vertäust. - Ein t» Frriberg Bergwisie»schalt studlrentcr Mr. Elark anö Sa» Francisco bat von Glien,ich auS vcr Verociped tol- gcnte nnstänglichc Fahrt auSaelührt. Er stibr am 49. Aug. von Eisenach ab über Nürnberg, NegeiiSbnrg, München, Oberammcr- gan. Innsbruck, Breaenz. Konstanz. Basel, tzrelbnlg tmit einem dreitägigen Abstecher i» den Scbwarzwalbi. Straßburg, Baden- Baden, Karlöeuhe Mannheim, Darmstadt bis Frankfurt, woselbst er am 16. dies, cintrai. — I» Pirna zeigt sich viel werkthätige Menschenliebe tür die noch lebenden Tbomaö'ichen Kinder. ES gebt Gelb ein und der altere» Tochter, Hedwig, hat der Knrhansbesltzer Eduard Franke zu Reitzenhain tür längere Zeit ein Asvl angcdote»; leider erlaubt der Zustand derArmen »och nickst eine längere Fahrt - Die während der Leivziger MickacUSmesse abzuhal- tende Garnhö »sc beginnt am 27. b. M. in den Oiäuincn der Leipziger Börsenbaüc. - In Freiberg wart ein vor mehrere» Tagen von seiner Truppe entwichener Grenadier-Sergeant auigcgrisfe». — M cißc», 22. Seplbr. Heute diacknutttag 0 llbr ver unglückten beim2>bpntz des Schlosses Sicbenelchen durch un- anigeklär!: Lösung eines «etleS 2 Biaurer. indcin das Fahrgcrüst 2 Stock hoch hcrghstüezte. Wählend man den Einen tovr vom Platze getragen, mußle man den Sintern schwer verletzt dem Kran kenhaus in Eölln überweisen. — Am so. dö. ist vom Sck'wliraeiickst in Bautzen ein TokeSurthcit ansgcsprochen >r erben. Dasselbe trifft die 28 Jahre alte Dieustii'.agb Johanne Nabele Olbrich, weil sie ihre drei n»- chclichen K!ndcr, jedes ungefähr ein Vierteljahr nach seiner Ge burt, tbeilo erstickt, lhcils vergiftet, an ihrem vierte» Kinde da gegen einen mißglückten ErsticknugSvcrsuch begangen hatte. — Ncichenba ch I. V. Dem verstorbene» Bürgcrlchuldirrktor Bester wurde, ohne daß er nur eine Abnnng hatte, am 6. d. M. von der SchulinspckUon tür Rclchcnbach eröffnet, daß man sich genötlstgt sehe, ibn seiner Funktion als Scknilkircktor und Orts, schnlinsvektor zu cntutzcn, weil daSW 0 bi der Schu! e ge- läbrbct sei. das? er lern« lediglich alü Lehrer nnicr Bcl- bchalNing iciiicS Titels und Gcbalteö an der Schule zu Oicick en- bach weiter zu amklien habe. Dieser Beschluß wurde kurz daraus vor versammeltem Lehrerkollegium vubUcirt. Was die in der berr. Notiz der „Dr. N. erwähnten Differenzen" mit dem Lcbrcr kollegium betrifft, io in zu berichtige», daß dieselben sich nur aui einen kleinen Theil desselben beziehen, daß vielmehr der größte Tbeil der hiesigen Lehrerschaft leine Gelegenheit gehabt hat, in Differenzen mit seinem von iom hochgeachteten Vorgesetzten zu gcrcUheu. Die gemeldeten Differenzen „zwischen ihm und den Ellcrn verschiedener Kinder" rcdnzircn sich ebeniails aui 2 Falte, den des I. Geistlichen und den eines intime» Freundes von letz terem. Unwabr ist, daß „noch sonstige unliebsame Zwischenfälle stattgeiuttken haben." T er Verstorbene war ein lenntnißreicher. stubiamer Mann, der nur seinem Amte und seiner Familie lebte. Lein Amt hat er bis zum letztenAugcnhlick peinlich gewissenhusl vcrwaltet, obgleich dasselbe bei zwöii wöchentlichen Unterrichts stunden und einem Kollegium von gegen 4>> Personen kein leichtes war. Lediglich seine große Gewisfenhaitigkcit hat ihn dazu vermocht, noch 4 Tage in dem ihm zugcwicsenen ArbeitS- trcis zu wirke». Drei Slnnden vor seinem Tobe noch wankte er. ein gebrochener Mann, anö der Schule seiner Wohnung zu. Obwohl er bcreilö Schritte gclha», einen andere» Wirkungskreis zu erlangen, so wurde er trotzdem zu seinem letzte» nnhehvoiien Euliehluh'e hauptsächlich getrieben durch die ihm noch »ach seinem Sturze widcriahreuru Unbilden seiner Feinde. Nickst genug, das, inan die Lh.usache seiner Entsetzung möglichst inkorreit in geheimnißvo!! gehaltenen Andeutungen ln answäriige Blätter brachte nnd ihm diese in verletzender Weise überientete, sondern man fertigte auch gemeine Pamphlete in Form von Entbindungö- anzcigc» und bedachte damit ihn. seine Verwanokcn und Freunde. Diese bedauerliche s aiidinngSweiie brichlennigte seinen Tob um somehr. als ec glaubte, sein Reckst nicht gesunde» zu haben. — In Z i ch 0 p a n hat sich am Mittwoch früh der lOjäbrige Pslegesohn keS Handelsmanns Ludwig Franz von einem Eiscn- babnzuge übcriabren lassen. Der jugendliche Selbstmörder, der sich vor einer Züchtigung gefürchtet haben soll, ward entsetzlich zerrissen und starb erst gegen Mittag. — In Zwickau hat am 21. b. AbendS ein Schlossergeselle ans der über die Schwarzendcrgcr Eisenbahn hlnwcgfübrcnden Brücke aus bloßem Muthwillen daö Rührige Töchterchen des Handarbeiters Neef, weiches sich aus dein Fußwege In einen Tragkerb gesetzt batte, mit stimmt dem Korbe uiiigeworsen, wo bei aber daö Kind durch das weite Geländer der Brücke hindurch ans einer Höhe von etwa OMeter aus daS WleiS derEiscnbahn stürzte und sich verschiedene schwere Verletzungen, ». Sl. auch den Bruch des rechten Vorderarmes zuzog. Der unbesonnene Mensch, der keineswegs die Absicht hatte, dem Kind ein ernstliches Leid znzu- snge», mag nun in Verzweiflung sein und kommt auch, wenn die kleine Unglückliche sterben sollte, in schwere Strafe. - Am selben Abend wollten im genannten Orte drei eisjährige Knaben ln allein Ernste mit de» Messern über einen Vierten verfallen. waS Im letzten Augenblick »och durch einen Erwachsenen verhindert werden konnte. - S eh wurgerIcht. Hauptverhcmdlung gegen die Han delsiran Emilie Auguste verebel. Schuhknecht geb. Wirth von hier wegen ZeugcnincineibcS. Staatöanwaltschalt undVerlbeidl- gnng sind von den Herren Iustizratb Reiche Eiienstuck nb Rechts anwalt Fränzel vertreten. Am 48. Juni d. I. fand bet den, hiesigen Schöffengericht gegen de» schon inebrtaeh bestraften Ehe mann der Aligckiaaten. de» ehemaligen Fleischer und Grün- sSchützcii-Regimeiit» spielen. ! waarenhaiidler Ehristia» Lcbcrectst Schuhkncclst eine Haoptver- — Nächsten Soiintag findet in Dresden eine Versa mm-Handlung wegen Unterschlagung statt und erfolgte dabei, luug fortschrittlicher Abgeordneter und Vertrauens- trotz des Lengmus Schuhkiiectst'ö und ungeachtet der für »minier aus dem Königreiche Sachse» statt. Es gilt den Vorbe»! denselben sebr günstig lautenden und beschwornen AuS- rcltuiigcn süc dle künttigc» Reichs-und Landtagswahle». ! sagen der heutigen Angeklagten, welche zuvor über ihr — Geiler» waren cS 25 Jabre. daß der Schiffer Kretser>Ableb»uiigSrccht als Zeuge Vvrschrittsmäßlg belehrt worden war. alS Ueberlabrcr bei den unterhalb der Auguilusbrücke während die Verurtbeilnng S's zu 0 Wochen Gcsäiigniff. Wegen bcing- des Sommer- autgestelltcn IohanncS-Bävcrn tnnkllouict. enden Verdachts, wissentlich falsch geschworen zu haben, erfolgte — Den oberen Klassen der 10. BczlrfSsthult blerwurke vor« aber auch alsbald dle Verhaltung der vcrcbei. Schubknecht, die gestern durch die Eoulanz der sächstsch-böhmlichen Dampisck'lff-! bereits bei ihrer ersten Vernehmung ein ziemlich limiaffendcSGc- tadrtögelellsthait der Bestick, des Sck,tolles Pillnitz und Um- ständistff ihrer Schuld ablegtc, daiieldc aber später und nament- gegcnd vermittelt. Der Fahrpreis war iür dle Kinder so niedrig Uch den Geschworenen gegenüber, widerrief. Der Beweisaui- gestellt worden, daß cS auch den Untcmittclsten ermöglicht nähme liegen folgende Details zu Grunde. Marie Pantine Jobst, der Ang,klagten - Schubkvecht detanb - Ihre Habsellgkelten, bestehend an« Kommsbe. mttrenn Schürzen «m Gelam«t«erlhe von iS , einem Dienstbuch im Quartier survck. Nach derndktrr 3 Nbckrn und Mark, sowie tier Kur. Zeit daran langte von ck'ieu Schuhknecht bei der Jobst uud .. eiben io oder ll Mark als Gebühr kür die "Aufbewahrung der Sachen, wurtr setoch mit diesem »»sinnen abgewlesen und nachdenr die Jobst eine lm Januar d. I. beglnnrnbk nochmallgc Kur am 40. Avril beend« hatte, erklärte dir Schubkucckst. ihr Mann habr die Sachen verkamt, soll auch blnzuaesügt haben, derselbe hätte von ibr edentaüS Sachen vercamt und sie. bie I.. möge nur Anzeige machen. Letzteres geschah auch und ln brr karaut etngrleltetcn Unteriuch- ung, vcz. ln der Hauistverhaiitlmig beschwor dann dle verrhel. Schuhknecht im Sinne rer Angaben Ihres MauneS. sie habe die Sachen der Jobst bereits im Derember 4870 von dersrlben süc 46 M. erkaufst auch habe sie nicht am >3. April dir bereits er wähnte Bemerkung zu der Jobst gemacht. Thatlächltch räumte Schuhknecht seinerzeit auch em, die Sachen der Jobst vertäust zu haben. Die StaatSanwaltsck att land bie Anklage deö MeineldS ans Grund der Bewelsausnabme gedeckt und beantragte tem- gemäß die Beladung der ersten Schuldsraae, während die Ver- tbcidigung nicht alö erwiesen erachtete, daff die Angeklagte wissent lich falsch geschworen habe und vcmgrmäß de» Geschworenen die Beladung der zweiten, aus Fahrlässigkeit gerichteten Schulbirage anempsahi. Im letzteren Sinne iältte die Jury den Wahrsprucb mit der Beschränkung. rS sei nicht erwiese», daß die Schubknecht zur Jobst auch die Bemerkung, sie solle Ihre» Mann anzeige». geäußert habe. Der Gerichtshof erkannte »ach 8 >60 aui 6 Mo nate Gefängnis?, wovon 2 Monate alö verbüßt zu betrachten sind. — Schwurgericht. Hanptverhanbluiig gegen den Schuh- machcrgelellen Ernst Juli»- Richter von hier wegen versuchter räuberischer Erpressung. Staatöanwaltschalt und Vertbeltigung Ist von den Herren Justlzrath Reiche-Elsenstuck und Iustlzratv 1)r. Sckmffrath bcrlretcn. - Alwine Louise Winter, ein tanz lustiges Dienstmädchen, hatte am 42. Juli Abcntö In der 1». Stunde, als sie eben im Begriff war. sich im Ballstaate nach dem Tanz. Etablissement „Gambrinns" ans der Löbtauersiraße zu veriüge», ei» schlimmes Abenteuer zu bestehen. Von Löbtau herclnkvmmcnd, machte sie. noch etwa 6 - 7 Minuten von ihrem Ziele entfernt, die Wahrnehmung von dem llmherschleichung eines Mannes aui der Ehniisee »nb vcriüate sie sich alsbald ans die andere Wegseite. Schon in den nächsten Augenblicken ging der Unbekannte ans daö ängstliche Mädchen IcS, griff mit der rechten Hand nach der Gnrgcl. mit der linken Hand nach temHalie dcrWin- ker und gab mit LenWortcn,.Gclc her!" unverhohlen seine räuberische Absicht zu erkennen. Die Angegriffene war nur im Besitz einer Baar- schait von 5 Pi. und ließ den Angreifer über vieEbbc in ibremKasie»- bcstanke nickst im Unklaren; lelttcrechielt aber trotzdem das Mädchen eine Strecke von 50 Schrille» an tcr Keble lest, dabei erklärend, er werbe nickst eher loslasscn. bis er im Besitze deö vermeintlichen Geldes sei. Erst nach angestrengter Gegenwehr und laute» Htlie- rnic» der Wintcr, namentlich aber unter dem Eindruck de« Er scheinens mcblcrer Personen, ließ der Räuber sein Opfer lob und verschwand, tauchte aber später im Tanzlaale des „Gambrinns" aui und wurde hier von der Wintcr alSbald erkannt, l» Folge dessen auch sokort scstgenomme». Der Gefangene entpuppte sich alö der bereits mehrlach wegen Diebstahls brstrattc Angeklagte, war zur Zelt ohne Este Arbeit und iührle bloS eine Baarsckiait von 00 Pfennigen bei sich, behauptete aber, am Morgen des TaaeS habe sein Vermögen noch 4 Mark betrage». Anfänglich versicherte Rlckster, er kenne die Wlnter gar nicht, später ln die Enge getrieben, gab er tlcs zwar zu. lemi- »etr auch nicht, sich an dem Mädchen vergriffen zu haben, halte sich aber inzwischen ein schlaues Plänchen erdacht, wie er sich am wohlfeilsten aus der Schlinge ziehen könne. Der Ange klagte erzählte nämlich, er sei kurz vor dem Ncnkontre mit der Winter mit einem Mädchen zusammeiigrtroffeii. der er ein Markstück zu einem, hier nicht naher detinirdarc» Zwecke gegeben habe und wäre sie plötzlich unter Mitnahme des Geldes und der Aeußcrung „cS komme Jemand", anbgcrisicn. Er habe die Flüchtige verfolgt und ln der Dunkel- beit dieselbe ans der Straße mit der Wintcr verwechselt, von welcher er dann mit de» Worten: „Geben Sie mein Geld her oder ich lasse Sie arretlren," daö Geld zurückgcsordcrt habe. Diele Angabe enlbebrte in Verbindung mit den übrigen belastenden Momenten lerer Wahrscheinlichkeit und beantragte daher schließ lich die Slaatöanwaltschall Bcsahnng der Scbuldirage. Dem Wahrspinch der Geschworncn gemäß wurde Angeklagter Abends 7 Uhr wegen räuberischer Erpressung <8 255 des R.-St.-G.-B.s unter Ausschluß mildernder Umstände zu 2 Jabre» Zuchthaus, 5 Jahre» Ehrcnrcchlövcrlnst und Stellung nnttr Polizrlgussicht veructheilt. — Landgericht. Lim Abende des 1. August d. I. ver lor der Fabrikant Gebhardt anS Zittan gelegentlich seines hiesigen SluicisthallcS eine Brieftasche mit 200 M. Inhalt, die von inch- rcre» Kindern ans einem Prellstein am Kaiser Wilhelm-Platz ansgeittiibe» und zunächst der Agenlenbchcicau Bertha Louise ver- ehelichte Gnsckste aus Neumark l» Schlesien, deren Klud sich mik unter den Fludern befand, überbrachi wurde. Die G. beförberie die Börse alsbalb an ihren Mann u»b dieser überclciste seiner Frau 40 Mart von dem Inhalt der Brleitasche für den Haus bedarf, während ec selbst sich 180 Mark anctgnctc und davon 50 Ni. an Jemand zur „Auibewahrung" übergab. Als tie Bricltaschc von einer Frau, deren Kind mit bei dem Fund bekhelligt gewesen war. znrüekgcsordert wurde, enlhielt dieselbe nur noch 40 Mark. Gusck'ke, der aus Pohlßdori bet Breslau stammt und seit 4872 hier ansässig ist, batte sich gestern wegen Unterschlagung und seine Ebcirau wegen Hehlerei vor der 2. Straikammer unter Vorsitz des Herrn LandgerichtSdircktor Hotrath Elnert zu verantworten. Er suchte baß Vergehen mit seiner Notl'lage einigermaßen zu ent schuldige» nnd leistete auch 50 M. als Ersatz. Herr Wtcarlals ratb Lufft dielt die Anklage aufrecht und stellte betreffs de; vcrehel.H. anheim, aus eine möglichst milde Strafe wegen Hehlerei zu erkennen. Der Vertbeltiger, Herr Rechtsanwalt vr. Kunath. wlcö betreffs des noch unbescholtenen G. auf besten offene« Geständ nis?, Notblage und tbeilwelscn Ersatz bin, betonte, daß lm Publikum die Meinung verbreitet sei, eine Fundunterschlagung wesentlich milder als andere Unterschlagungen geahndet «and tn Bezug aus die Mitangeklagte rvensallS nur elne Unter schlagung, die mtt einer Geldstrafe gesühnt werben könne, tür erwiesen. Der GerickstSbos erkannte lm Sinne der Anklage gegen Guschke unter Ausschluß mllvernbcr Umstände aus 4 Monate, gegen bie verebel. S. aus 1 Woche Gefängnlß. — Als rückfälliger Dieb betritt ein iugcnbllcher Strolch, der kaum 44 Jahre alte Carl August Bär. genannt Förster, anS Muscheiwttz bei Bautzen, ln Hemdsärmeln ble Anklagebank. Da» seinen Eltern «n Grnna schon wiederholt entlaufene und bereits mit 14 Tagen und 5 Monaten Gcsängniß bestrafte Bürschchen lies lm August d. I. wiederum unter Mitnahme einer Sparbüchse, worin sich mindestens 48 Mark brlundcn haben sollen, eines mit Kleid ungsstücken lm Wcrtde von U» Mark geiüllten Sackeö und einer Sense von zu Hause fort und verlauste den Sack sammt Inhalt tür 00 Pfennige (!), während er bas von seinem Vater erst ge liehene Mäbinttrnmcnt im Wald zurückgclassen haben will. Auch bestreitet der Dieb, baß der Inhalt der Sparbüchse 18 Mark be tragen habe, mit dem unglaublichen Bemerken, er habe bl öS 1 Mark 60 Pfennige vorgesunben. Der Antrag des Herrn Staats anwalt v. Bcschwltz aut exemplarischeBcstrasuNg beö lugenbllchen Verbrechers wurde >m ausgedehntesten Maß« berücksichtigt, denn Bar findet ans volle zwei Jahre Gelegenheit, sich tu brr Straianstalt hoffentlich zu bessern. - Wegen Kuppelei erkannte ble Straikammer gegen den Maurer Friedrich Traugott Hanlch- mann und dessen Ebeira» Karoline geb. Haetinann auS Schilda aui je t Monat Gklüngiiiß. Der Hanbarveitcr Joh. Wilhelm Gräff ans Zabeltitz widerrief zwar sein früheres Geitänbuiß, im Juli po» einem Schicnbenba» a» der Con.corhlenslraße eine «vltzhackc im Wcrthe von 0 wlark gestohlen zu habe», und suchie sein Verhalten mit der Erklärung, er habe bloö na werbe et rc. und
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