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Dresdner Nachrichten : 05.10.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-10-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188010051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18801005
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18801005
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-10
- Tag1880-10-05
- Monat1880-10
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.10.1880
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»- M»», Votzod« 1MV. Di» «efittae Gr»ff»un« dieser «tuen SokaNlätt« batte den Mm».Inbaden, von Kunden und GelchäitStteunbrn einen MUe von «ratuletione». von Blumen. Bouquet« ,c. und sogar ein grobe« Gedicht gebracht; der Eingang zur Halle war gestern dicht «tt Kindern der Flora geschmückt. In der gestrige» 10. Morgenstunde sandte anch ein GeschältSiieterant s«ns. aui «denk» viele DienstmannSkarren verladene Waarenbalien. Vekotttt in eigner, sinniger Art. Die Ballen waren mit Gulrlavde« umrankt und seder trug in grober Auischrilt die Worte: .Hebriden, Black, Segen. Ruhm und Freude Der ebenso praktische wie gewtn. »ende Geiammtbau ward von den Herren Architekten Carl und Röaltz, vier. auSgefübrt. — Seit da« Publikum ln den „Dresdn. Nachr." gelesen bat: die deutsche Heilstätte zu LoichwItz habe von dem Centralcomltü sür iretwilltae Krankenpflege zwei Kapitalien, zu «000 und 15,000 Astark, erbalten, regnet es Besuche von armen Kranken um unentgeltliche Amnabme in diese bekanntlich Muster, bait verwaltete Krankenveiiaustalt. Man scheint zu glauben, die Finanzlage der Heilstätte sei überaus günstig. In Wahrheit decken sich die Einnahmen und Ausgaben derselben eben nur. Die ersten 6000 Mark sind vor 5 Jahren der Mutter Simon « tomls pr-räus gegeben und von ihr im Interesse ihres Unter nehmens verwendet worden; die weiteren I5.0i«> Mark wurden aber der Heilstätte vom Centralcomlto aiö ein bvpothekarlsch cl»- zutragendes Darlchn gegeben, allerdings zinöffei und sür den Fall der Auflösung der Heilstätte, zurückzadibar; sie werden zu Bau lichkeiten der Anstalt verwendet. — Die Erturiion der archäologischen Sektion der hiesigen Gesellschaft IsIS »ach Heidenau unter Führung deö Herrn Hoiapokhetcrvi. Caro. welche am vergangenen Sonnabend Nachmittag statttand, verlies sehr günstig. Circa -'7 Personen nabmen an derselben Tbeil. unter lvnen die Herren Geh. Hoiratb (Seinitz, Professor vr. Rüge, Geh. RegicttnigSratb rvieitze» aus Berlin u. s. w. Aui einem iilcker an der Pirnaische» Chaussee, woselbst die Grenzen von Pirna. Klcinsekiitz und Heidenau zn- saminenstoßen »nd wo bereits im Voriabre Herr Rentier FlacbS mehrere llrneniunde gemacht, hatte Herr Ingenieur Wischet in diesem Jahre weitere Ausgrabungen veranstalten lassen und hatte bis letzt »«Urnen vorgeiundcn. DaSBioslegcn weiterer 4Urne» »and in Gegenwart der Erkursioner statt. Im Innern der nur stückweise zu erlangende» Urnen fanden sich calclnirtc Knochen- reite vor. Eine Besichtigung der von Herr» Wischet anvgegrabe nen und zum Thcil wieder zmammengcstclltc» llrnen »and hieraus in der Wohnung dieses Herrn statt und erregten hier die vielen i» den Aschengesätze» mit Vorgefundenen Fibeln, vermittelst wel- eher, wie bei uno m t Plaidnadeln, die Gewänder zusammen- gebalten wurde», nebst einer schönen Bronzenadrl das Interesse der Beschauer. Entschieden hat man hier einen alten sorbische» vcgräbnitzplatz entdeckt, und rühren die llrnen wahrscheinlich aus der Zeit von 800 bis 1000 nach Christi Geburt her. - Eine wohl noch nicl, erlebte Erscheinung zeigt der deutsche Getretdemarkt: der Roggen Ist thatsäcvlich theurer geworden als der W cize n. »Nur in den besten Sorten stand der Weizen höher im Preise als der Roggen. Dauert dies Berbältnitz noch einige Zeit, so wird die Bevölkerung sich mehr dem Genüsse von Weltzbrod zuwenden, obwohl die Gewöhnung des deutschen Volks an Schwarzbrod nicht so schnell überwunden werden kan». That- sachc aber ist eö, datz viele Roggcnmühlcn in letzten Zeit als Käufer für geringe Weizenaualitäten ausgetreten sind, die sie unter den heutigen Verhältnissen in ihrer Produktion mit Portheil vcrwcn. den können. Die Ursache res anfsälligen Prcisverhältnisscö ist darin zu suchen, datz die Wcizencrnte in Deutschland im Alige weinen reichlicher ausgefallen ist alö die Roggencrntc, Rutzland aber eine so schlechte Roggenernte hatte, datz eS uns NlctstS ab geben kann. Der Roggen wird setzt bei uns nicht mehr im Preise steigen, da ihm der amerikanische Welzen starke Ko» kurrenz macht. - Jener hier seit vielen Jahren erfolgreich wirkende Berlin, die Reunion sraneiaise. hat die Reibe seiner Winterzusam menkünste wieder ausgenommen. Ihr Programin besteht bekannt, lich in der Ausbildung ihrer Mitglieder im Gebrauch der franzö sischen Sprache und Einfühlung in die Literatur der Franzosen Zu diesem Behüte finden Vorträge hierüber, gemeinsame Lektüre und Aufführung von französischen Theaterstücken statt; nebenbei ist dieser Verein der Sammelpunkt heiterer Geselligkeit, französischen Esprits und deutscher Gemächlichkeit. Von den Mitgliedern ver langt man einige Fertigkeit in der französischen Eonversalion, dab Geipräch mit geborenen Franzosen, Schweizern und Belgiern bringt rasch darin weiter. Damen müssen mindestens l7. und Herren 20 Jahre alt fein, um Mitglieder zu werde». Nächste Mittwoch findet die erste Conference stillt. Präsident ist Professor Hesselc, Räcknitzstratze Sir. l7. — P ol i ze t b e rich t. Ein im 18. Lebensjahre stehender Schüler har. seinem Hange zum Umhertreiben nachgehend, ain Sonntag Nachmittag hier die elterliche Wohnung verlassen und das Weite gesucht, nachdem ec zuvor noch seinem Vater die Summe von OM Mk. entwendet hatte. — In der Nacht zum 4. d. M. gegen 2 Uhr hat ein junger Mann, angeblich in Aufregung über einen ehelichen Zwist, den Versuch geinacht, sich von der Albertbrückc herab in ble Elbe zu stürzen, ist aber durch einige hiuzugekommenc Leute davon noch abgchalten wor den. Da der Mann an Tlcffinn zu leiten und sein Vorhaben nicht auigeben zu wollen schien, so ist derselbe vorläufig dem Stadtkrankenhausc übcraeden worden. - - Am Sonnlag Abend in der ll. Stunde ist ein Droschkenkutscher, welcher auf rem Stationsplatze am Ncumarkt mit seiner Droschke ausgeMbren war. plötzlich vom Schlage getrosten worden, vom Kulscher'oock hcrunlergetallen und sofort verschiede». — Der Geiammtvorstanv der Dresdner Gastwlrthe macht bekannt, datz er in vorgestriger Sitzung beschlossen hat. seine Mit glieder nnd alle gleichgesinnten Bcrusogenossen autzusordern, die gesammte Kolportage in ihren Lokalen zu verbieten. — Der Austrieb vom gestrigen Schlachtviehmarkte bezifferte sich mit 365 Rindern, 500 Ungar- und 054 Land- schweineu, sowie 1332 Hammeln und 103 Kälbern. Wesentlich besser wie in den Vorwochen war sowot» von hiesigen wie Pro vinzialfleischern der gestrige Markt besucht und obwohl Grotz- rxporteure gänzlich fehlten, gestaltete sich der Geschäftsgang doch ziemlich gut. io datz bei Schluß reS Marktes nur geringe lieber stände ln weniger guter Waarc zu notiren waren. Primaaualität in Rindern, unter der zwei Posten von 26 Stück Oldenburger Weldcochsen vertreten waren, wurde mlt70M.pr.Etr. Schlacht gewicht rasch umgeietzt und auch Miltelwaare wurde mit 58 Ni. noch gern gekauft, wäbrend geringe Sorte mit 2? M. pr. Etr Fleisch lcbdast angeboren wurde. Hammel waren über Bedarl autgetricbcn, doch wurde auch hierin ble bessere Waarc schnell verkauft. Englische Lämmer galten pro Paar zu SOKilo Fleisch <>8 M.. Lanthammel in derselben Schwere 62 M. AuSschutz schöpfe dagegen :;o M. pro Paar. Zulrlcden konnte» die Händler mir Schweine» sein, welche ihre Waare trotz des bedeutenden Austriebes, mit geringen Ausnahmen, zu vormöchigen Preisen umsctzte» Laudschweine englischer Kreuzung galten 66 Mk. pr. Etr.. Schlesier 60 M., Mecklenburger wurden mit 64—65 M., Oswiciner mit 60 M., serbische Bakonier mit 57 M,, ungarische desgleichen mit 60 61 M. pr. Ctr. lebendes Gewicht und bei durchschnittlich 40 Pld. Tara angeboten. In den letztbczeichneten Soricn macht sich seit einiger Zeit ein merklich besserer Geschäftsgang g llenb, da infolge zu tbeuren Obstes mcbr Schweineschmalz zum Brode verzehrt wird.Ncnnenilich in dcnWcbcrdislrikte» derObcriau- sitz, wohin mehrcreWaggonladungcnvonBakonieriiabglnaen,scheint de, Fettkonsum ein ganz bedeutender zu fein. Kälber wurden, da die Zahl der autgelriebencn Stücke den Bedarf nicht zu decken ver mochte. zu erhöhten Preisen rasch umgcletzt und stellte sich baö Kilo Flciich bester Sorte aui lio Pi., während geringere Qua lität schon mit 00 Pf. zu erlangen war. - Aus dem letzten Klcin- vlchmarkte waren 4 Rinder, 146 Schweine, 30 Hammel und :i?l Kälber ausgetrieben. Da der Markt gut besucht war und der Austrieb bem vorliegenden Bedarf gegenüber alö etwas zu schwach sich zeigte, so verlies kaS VerkamSgeschäit rasch und glatt. Die Prelle stellten sich in der Hauptsache wieder wie auf dem vorigen Montagsmarkte. — Nach einer vom Geschäftsführer deöLankeSobstbauvercinS Herrn O. Lämmerhirt. gegebenen Zusammenstellung, hat der sächsische Obstbau gegen frühere Jahre einen bedeutenden Aufschwung genommen, ebenso hat sich natürlich der Hantel und Versandt entsprechend gehoben. Der Gcsammk-Transport allen Obsteö betrug im Jahre l870 — soweit cr überhaupt festgestellt werden kann — ra. 3.100,04» Kg. in fastj 100,000 Sendungen «« «nr-e« in Sachse« a» Kttichen allein <84.050 Ka. in «SSO? Sendungen tran«p»rtirt. Aepfel wuiden InSgesammt «7.584 Kg.. Birnen etwa anbertdaib Mal io viel tranSportir». Pfiaumrn ca. »04,81« Kg, Weintrauben 11,12? Kg. und Erddeere» clrra 48,«81 Kilogramm. — Bor 25 Jahren am 1. Ottoder «nrd« da« Hostela- aravdevdurrau Pillnitz eröffnet und von da dt» setzt von dem Vorstand desselben Herrn Potenz verwalte». Letzterer, oeben- dei einer der immer seltener werdenden Veteranen von 184S, wurde durch -ahlretche Zeichen der rheilnahme erfreut. Auch dürste ble Tbatsache «uterriNren. datz daö (Hoi-jTrlrgraphenbureau Pillnitz das einzige noch sächsische ist. — Prol. Muth tz seit »temttch 2 Deeenule« rübmlichst de» kannteS ^Dresdner Sprach-Kollegium- feierte bei feinem diesjährigen EtistuagSirfte das wodl einzig In seiner «tt dastehende Ereianiß. datz der Zebu taufe «dst« in srrmber Sprache auSgediidete Schüler entlaffen werden konnte. Autzer dem Leiter brS Institute« geben iauttr Fremdnatlonale in den 5 Lebrzimmern vurch über SO Cirkel denunterttcht an dir bereits aus säst 200 angewachsene Zahl allen Ständen angthöriger Schüler. Durch da« aus Arbeitötbettung basitte Zweilebrer- svstem erreichen hier alljährlich »fiele vunvctte Svrachlustlger aus schnellrm und billigem Wege Da«, wa» tür ihre Specialität uöthig ist. Sehr praktisch kür die im Englischen und Französischen bereit-Vorgerückten (besonders lür die sich zum Wtrdrruntrrrichten ausblldenden Lebrrr und Lebrcrrrlnnen) sind die mehrsprachig ertheilten Lektionen, welche von Jedem, der sie besuchte, als der Interessanteste und kürzeste Weg zur gediegenen Ausbildung in den beiden Idiomen gepriesen ist. — Am 12. Oktober ist der letzte Termin zur Anmeldung sür die vom 20. Oktober bis >. November stattstndende GcIlügel - und Ka n i n ch e n - A uüst e > l u n g Anmeldungen nimmt Herr C. Hanbrich hier, Roieiistratze 88, gern entgegen. Zu dieser Ausstellung unter Protektorat I. Ä. H. der Prinzessin Matbilde von Sachse» sind die als Autoritäten In diesem Fache bekannten Herren Otto Hann. Fechtmeister Presche und Holschanspieier Hagen ai» Preisrichter für Fasanen, Hühner, Gänse, Enten, Apparate rc. ernannt worden. — Wie man hört, dauern die Auswanderungen auö Böh me n noch innncr fort. Im'Lame des vergangenen Monats sind i»> Badnhvfe von Reichen Vach i. V. über 200 Personen gezählt worden, deren Ziel wiederum Amerika, vornehmlich Chicago war. — Der Thierschutzverein zu Consta nt ine in Algerien erwies unserem Miibürgcr Herrn Director »Bruno Marguart die Auözelchnuna. Ihn zum Ebiciimitglieb zu ernenne». — Im Jnseratcntheile der heutigen Nummer befindet sich eine Erklärung des hiesige» khnologische » Vereins, die Polizelma,«regeln in Berlin anläßlich der dortigen Tollwuth- iälle betreffend. — Gestern Nachmittag brach In der 5. Stunde mitten un term Georgenthore die hintere Achse eines zwischen dem Alt- markte und dem Waldschlötzchcn coursirenden Omnibusses, wodurch die Insassen gezwungen wurden, ihren Weg zu Fuß zurückzulegen rcsp, eine andere Fahrgelegenheit abznioartc». Der beschädigte Omnlbiiv wurde mit Stricken verbunden der dies bezüglichen Heilstätte zugeführt. — Das Allst sür obdachlose Frauen ist Im vergangene» Monat von -150 Frauen, 451 Mädchen und 155 Kinder» benutzt worden. — Die Ausweisung der Jesuiten anö Frankreich wird auch in Deutschland sichtbar. So bemerkte man am Sonntag in der Neustadt einen dieser geistlichen Herren im Ornat, der die Blicke aller Begegncnten aui sich zog. — Zum Besten dcr Kinterbcwahranstalt zu Eotia b, Dresden batte am Sonntag der gesellige Verein „LaurentinS" hier im Gastinst daselbst eine tbeakraliiche Auisüin ung ,,Drci Väter am einmal" veranstaltet, die sehr zahlreich besucht, gut ausgenommen nnd der gute Zweck reichlich erfüllt werden konnte. — Gcithain, 2. Oktober. Bekanntlich wird die reitende Artillerie von kicr nach Riesa verlegt, welche Verlegung durch die Nähe des Barrnkcnlagers in Zclthaln und andere militärische Gründe beringt wird. An Stelle der rettenden Artillerie erbäli Geiidain 2 EökakronS des 2. Ulancnregimrntes. Hierdurch wird dieses Regiment wieder näher zusammengeiührt, da die übrigen 3 EbkadronS mit dem Stabe in Noclstitz garnisonirt sinb nnd in Folge denen der grotze Gcitbaincr Erercicrplatz im Interesse des Staatssioknö cnlbehrlich wird. Für das ganze Regiment ist der in der Rabe von Geithain aus Königsfeldcc Flur gelegen, grotze Erercicrplatz hinreichend. In Geithain macht sich sür dic zu erhallende grötzcre Garnison nur die Erbauung eines neuen grötzeren Reitbauses nothwentig. Um nun der Freude AuLkiuc! zu geben, welche hier über die Erhaltung der Garnison herrscht, brachte die Bürger- und Einwobnerschait gestern Abend unserem Herrn Bürgermeister Bauer, der sich schon seit Jahre» vielfache Verdienste um unsere Stadt erworben, einen imposanten Fackel- zng mit Gesang. Herr Schuldirektor Olbricht vielt eine würdige Ansprache, welche der Herr Bürgermeister dankend erwlcterte. Rach Beendigung des FackelzugcS wurde im Hotel zur Stadt Altenbnrg ein bürgerlicher Kommers abgehalten. Grotzhcirtmannödorf. Der hiesige Fiichzug findet gutem Vernehmen nach vom 15. bis 20 d. M. statt. Dic Aus beute verspricht diesmal eine recht reichliche z» werden, da der grotze, 2l7 Scheffel umfassende Teich 8 Jahre gestanden hat. Wurden doch schon neulich dem mit dem Teiche in Verdindung lebenden F-ischhäller Karpfen von über 12 Plund und Hechte 'bn über Meterlänge entnommen. Wegen Überbauten enthält der Teich zur Zeit nur eine pcrhältnitzniätzlg geringe Wasser- mcnge, welche aber von Hunderten von Enlen, Kiebitzen, Mövcn und Ltrandlämern belebt wird. Eine stattliche Anzahl von Fischreihern stiefelt gemessenen Schrittes einher, hin und wieder in dic Tieie fahrend, »m eine Barbe oder einen kleinen Karpfen in den unersättlichen Magen zu begraben. Wenn man den Meister Langbein mit eingczogcneni Halse und straff an- gczogenen Beinen am liier sieben siebt, so könnte man ans dieser cigcittbümlichen Körperhaltung so etwaö Vornehmes „Gehcim- cäthlichcs herausfinden. Damit bas anziehende Bild, welches das rege Leben der gefiederten Welt gewährt, ein vollständiges ci. hat sich auch noch ein Flutz« oder Fischadler eingestellt, welcher von Zeit zu Zeit erscheint, um hier seine königliche Tafel zu halten. Der Vogel soll Fische von ganz anständiger Grttzc in seine» Fängen aus dem Teiche nach dein nahen Walde schleppen. Bei günstigem Wetter dürste der Fischzug dem Orte einen Menschenziiflntz von auswärts zuiührcn. Man fährt von Dresden ans dahin über Freiberg aus der Bahn Nossen-BIenenmühlc blS Muldci. — Am Sonntag Morgen hat eS bei Oberwtesenthal geschneit, die Kuppe» des Keil- und FlchtclvrrgeS erschienen im weihen Winterkleibe. Bei einem in der Langestratze ln Chemnitz wohnenden Uhrmacher ward in der Nacht zum Sonnabend nach Zerspreng ung eines Schlosses cingebrochcn und eine Partie Taschenuhren (18 Stücks gestohlen. — Am 2. d. ward auf N a u tzliher Flur ein Erhängter aulgesundk», dessen Persönlichkeit zur Zeit noch nicht festzustellen gewesen lst. Stach bei ihm Vorgefundenen Notizen dürste er aus Leipzig sein. Vielleicht erkennt ihn Jemand aus folgender Be schreibung. Der Mann kann annähernd 40 Jabre alt sein, hat blondeö Haar, blonden Schnurrbart und graublaue Augen. Er war gut gekleidet, trug schwarzen Stosfrock, schwarz gestreifte Weste, dunkel gestreifte Stoffbose und schwarzen Fllzhnt. Die Wäsche war v. ^V. gezeichnet. — Am selben Tage, früh kurz nach 5 Uhr, stöberten der dortige Gendarm und der Gemcinde- vorstand auch io Personen — 6 männliche und 4 weibliche — am. die sich einträchtig und gemüthllch in einer Fcime bcS Guts besitzers Kaiser ein Nachtancirtlcr eingerichtet batten; alle Zehn wurden noch am selben Morgen nach der Stabt herein tranöportlrt. — Ein neunjähriger Knabe stürzte dieser Tage in Chemnitz aus einem Hause dcö JohanncöplatzeS auö dem dritten Stock in den Hos herab. Durch das Austreffcn ans ei» Zinkbach ward der Fall etwas abgeschwächt und der Knabe hat so nur unbedeutende Verletzungen erhalten. -Schwarzenberg, 1. Oktober. Von dem Bestreben geleitet, nach Kräften babin zu wirken, datz die landschaftlichen Schönheiten nnlercö Gebirges, sowie die edle» Bestrebungen des Erzgc! Irgövereins immer mehr Würdigung finken, hat Herr .«tatst Schwartender« und Umgebung", beeautzaegeben. «mich«» vie Hauptschonbeiten der,V«rle de» ErrgrbiraetG veranschaulicht. In der Mitte de» Bilde« befindet sich die Hauptausicht der Stabt- ein schöne« Landschaltsbild - umrahmt von ir kleinen Medaillon- ^eit ein Dacb«bund herum, der. nachdem er ein Kind and «inen Hund gebissen, am 28. v. Mt«, erlegt werden konnte, bet der Sektion aber sich al« bringend wutbvertächttg rrwle«. Die kgl. AmtSbauptmannlcbast Meltzen hat in Folge dessen über eine große Anzahl der dort benachbarten Ortschaften die Hundesperre bi« 14. December versagt. — In der lithographischen Anstalt der «ebr. «rsgang in Bautzen verunglückte am 1. b. M. in Folge eigenen Verschul dens eine Fabrikarbeiterin durch eine Druckmaschine derart, datz ai» ihrem Auskommen gczwelielt wird. - Landgericht. Der Musiker Carl August Schwager au« Neurber-bach gebürtig und 28 Jahre alt. schwindelte am 11. März d. I. dem Cigarrcnarbeiter vrebt vor. er sei im Besitze eine« Wechsel« von ISO Mk., einer Hypothek von 750 und eine« StaawpaplereS von 300 Mk. B, bekam dadurch einen derartigen Respekt vor seinem oberflächlichen Bekannte», datz er dessen momentane Geldklemme durch die Gewäbrung zweier Darirbne von 5 und bez. ca. 2 Mk. beseitigte. Einige Tage später machte Schwager den Versuch, eine Anleihe bei dem Maurer Kapvler in Striesen anszunehmen. und zu diesem Bebulc stellte er sich al« neuernamttrr „Stalstmustldirektor- von Bischofswerda mit dem Hinzuiügeu vor, eine Kaution von netto 200 Tb>r. eingezahlt »u bade». Kappler hatte aber vorläufig taube Obren sür die be scheidene» Wünsche Schwager s, welche darauf hlnauSlieien, in den Besitz eines später aut 30 Mk. rebuzirtcn DarlehnS von 200 Mark zu gelangt», denn der vorsichtige Gelbmann erklärte trocken, er wolle zunächst Erkundigungen über die Vcrbältnisse G.v ein zigen. Nllm»cbr ersuchte S. den erwäbnten B., einen Wechsel über 4«iO Mk. mit dein Accept des Viehhändlers Jung in Pirna zu fälschen, während sich B. ganz entschieden bedankte, diesen gefährlichen Liebesdienst zu erfülle». Aus Antrag deö Herrn LtaatöaiiwaltS Weicher erfolgte die Verurtheilung deö Ange klagten ln allen drei Anklagepunklen z» 0 Monaten Wefängnitz und 2 Jahren Ehrenrectsttzverlust. — Demnächst batte sich der Kaufmann Richard Seithel wegen einer Verletzung von 8 84 deö Patentgesetzes vor der Sttaskammer IV. zu verantworten. Ter vor 54 Jahren hier geborene Anaeschultigte Ist seit 186? anieritanischrr Bürger, war früher an einem Strohhutgeschäst be- theiilgt, ging später I» Tctschrn mit einem Geschält pleite und fungtrt jetzt alü Buchhalter i» tem VcrlagSgeschäit von Reichelt und Comp, aut der Strehlencrstratze. Eö bandelte sich um den unbefugten Vertrieb einer, einem Herrn RcmuS vom kaiserlichen Patrntamte in Berlin patentirten Flaschenverbictstung. betreffs reffe» Seithel ei» rechtswidriges Gebahren bestritt. Während die Llaatvanwaltschait die Entscheidung dem Gerichtöbole anheim- ttellte, plaldirle Herr Rechtsanwalt Richard SLanz tür die Frei sprechung seines Klienten und erkannte auch die Strafkammer in letzterem Sinne, i» den Gründen hervorhebenk, baff, wenn auch Angeklagter das Rcmuö'sche Fabrikat vertrieben habe, doch sein Ansühren. er scl von R. hierzu autoristrt gewesen, nicht zu widerlegen sei, auch' könne nicht als erwiesen erachtet werde», kaff Seitbei von Tctschen auö Fabrikate nach Deutschland ver trieben habe. - Uand,eri-bt den L. VOol,«,-. Straslauimtk III. » Uh« tzLichwerhandlung keyen dni Kaulina»» tzran., Munk an« Hochhcim wrgen ciusachkn BanlerollS II Uhr „r«k,l dkl, KlkMdiicr üarl Herma»» Prctter and Louil»a»Ich wkgc» iq>oer«»DtcdltahlS. Meteorologische Beobachtungen der d«UIch«n ktewirte In Hamburg am 3. vctotcr «m 8 Uhr Mar>«I i vr«. «ovcnhagen . . , Slockholm . . ^ Haparanda . . . -rl. Pktrrc-durg > Äaikau .... 5tll!tI)ilssA , E » «emkl . i . i garlb , , . , » Miinckmi. » ccipyg . 7 it. NcrU» c . . 7 Mir» c'reriau .... II NackilS Negcii. 7ÜI 74» 7«2 7LI 742 7L2 75.8 7.77 7.71 7.V, 75 f' S-- s" «7V «na n o 837V 7V U n 7V 7V 7V 87V b!7V WO,». mühlg madig leicht - sitll leicht schwach leicht mLHIg Ichmach still niahig «»Oe». Laib bedeckt bedeckt bedeut bedeckt wollig Regen «egen 0 wollenIoL bedeckt halb bedeckt«) bedeckt") wollig bedeckt") 4> Regenschauer S) Nacht; Rege». A NachlS Regen. . . Ucder sicht'der Witterung. Tag barometrische Minimum, welche» gestern über Liidschwrden lag. ist bis zum Rigaischen Busen lortgcschrilte», nachdem am Abend und in der Nackt an de« deutschen Küste vielsach silsriuilcheS Wetter, an der östlichen 'Nordsee stellenweise schwere Haaelstürme gchcrrschl hatten. Anch jetzt dauert die unru hige Witterung an dcr dculschcn Küste noch sott nnd es litten daselbst vielsach noch statte westliche Winde ans. Im übrige» <Ienlra!tt»os>a ist cZ trübe, stellenweise regne risch. Die Tembcraiur ist in Nordduttschland bclrüchtlich gesunken und liegt jetzt überall nnler der normalen. - Wasserstand der Slde und Moldau cnn 4. Oktober. Budweiö - 20. Prag Z- 22. Pardubitz Z- 10. Melnik Z- 6. Leitmeritz — 6. Dresden — 100. — »«ringst» glahre-asserttefen aus der sächsischen Slbstromstrecke am R>. Eept. 1880 des einem Wallerslandc von --7«im. nnlerNull am Dretzdver Pegel in Lenti»,eie«» Schöna bi» Schandau 128, Schandau bis Ralhen >2». Rathen bis Pillnitz lxll. Pill nitz bi» Dresden sRlbertbriicke) >»l, Dresden Ebettbriickei tzis Meijeu (Etsenbahn bruckei >21, Meißen dl» Riesa 122, Riesa bis üaadeS»re»zc ILO. TageSfiesSitLtt. Deutsches Reich. Graf Wilhelm BlSmarck sprach nun auch vor seinen Wählern in Langensalza. Dabei führte er auö: Beim Getreidezoli sei Hauptzweck auch eine gewisse Regcl- mätzigkeit der Gclreioeprcise. Die Grtrelbesprkulatton an der Börse sei bisher Schuld gewesen an der grotzcn Veränderlichkeit und dem Schwanken der Preise. Wenn auch baö Brod rc. durch den Zoll um einige Pfennige theurer würde, so sei baS doch besser, alö ein zu starkes Sinken des Preises, etwa auf daö Mini mum von 18??. Niedrige Preise seien gar nicht Zeichen wirto- schaitlicher Wohlfahrt oder des Wohlstandes Die direkten Steuern zu ersetzen sei besonders geeignet die Börsenstruer. Der Staat braucht sich kein Gewissen daraus zu machen, das gewissen lose llmhcrwerfen mit dem Gelte aus der „Börse" gebbrig zu be steuern. Preutzcn hätte ein chronische» Defizit, hervorgegangcn durch Rückgänge In den Einnahmen in Folge drS Campbaufen- Dclbrück scheu Stcucrshstems, auch durch Erhöhung der Gehälter dcr Richter und Lehrer. Ohne die Steuerreform hätte die Klassen- und Einkommensteuer um 50 Procrnt erhöbt werden müssen, — das hat man beim Bekämpfen brr Reformen nicht gesagt. AuS Wien wird berichtet, baff derH erzog v. Cumber» land dem Herzog vo» Braunschwelg einen längeren Besuch ab gestattet habe, und man aus der Intimität des Verkehrs zwischen den beiden Welsen den Schluß einer Regelung der braunschweigilchen Erbtolgefrage zu Gunsten des Herzogs von Lumberlanb zieht. München, 4. Oktober. Der König hat in Folge de« Ablebens des bahrischen Gesandten bei der Italienischen Regie rung. Frciberrn v. Bibra, den LegationSratb vr. Rumpler mit der liiterimislischrn Führung der grianbtschastllchen Geschäfte beauftragt. Verlin veI Nacht. Ein Offizier eine« Garde-Kavalerle- Regimcntö, dcr in der Nacht zum Sonnabend sich in Civil- klcivung von einem in der Frledrlchstraße belegcncn Caiö In seine Wohnung begeben wollte, wurde plötzlich von einer Prostitultten in zudringlichster Weise angeiprochen. so daß er sich zu einer energischen »Abweisung veranlaßt sah. Kaum war dies geschehen, als plötzlich auö brr Dunkelheit eines gegenüber gelegenen HauS- thores zwei Personen. augenscheinlich die Zuhälter der Dirne, an ihn herantraten und ihn zur Rede stellten, weil er angeblich ihre „Braut" beleidigt habe. In höflichster Weise verbat sich der Offizier alle weiteren Redensarten und wollte seinen Weg sortsetzeu, alö er plötzlich vo» hinten einen Schlag über den Kops erbtest, in Folge dessen er bewußtlos und von Blut überströmt zur Erve stürzte. In Folge des Wortwechsels waren mehrere Passanten, auch ein Nachtwächter und ein Schutzmann herbel- gcctlt, denen eS schließlich gelang, dic beiden rohen Burschen zu überwältigen. Sie wurden alö zwei bereits bestrafte Subjekte erkannt. Der schwerverletzte Offizier, dem die Wunde augen scheinlich mit einem Schlagring zugesügt war, wurde mittelst Droschke in seine Wohnung geschafft. Die Zahl der Juden aut der ganzen Welt beträgt nach einer Aufstellung des „New Bork Journal of Commerce", ein wenig über ? Millionen, die sich aus die einzelnen Länder folgen dermaßen verkbellcn: Oesterreich 1,4?5.000. Frankreich 50,0t«), . . ^Deutschland 512,000, Ruüland 2,621.000, Holland ?0,000, Lehrer Kohljchmidt hier rin nach deröiatur gezeichnete» Tableau.i Italien 35,000. Spanien und Portugal 4000. Schweben und
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