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Dresdner Nachrichten : 16.08.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-08-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189108160
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910816
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910816
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-08
- Tag1891-08-16
- Monat1891-08
- Jahr1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.08.1891
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von Roggenbror UN» Kartoffeln und selbst daran hätten sie Man-N. E» sei auch eine Bewegung unter idnen in Fluß. nach Amerika uuszuwanbern und dort ihre Thütigkrit wieder auszunrbmen. Der Berichterstatter bezeichnet sie als rrne erwünschte Klaffe von Aus wanderern, die unter Umständen der industriellen Entwickelung Amerikas sehr «üblich tverdc» konnten. Anders wäre die Lage in Annaderg >m Erzgebirge, wo Spitzen, Besatz und Stickereien ange- fertigt werden, vier dätte sich die Aussudr seit dem Erlab deS Mc. Kii-len-Tariss verdoppelt. Denn diese Industrie könne unter keinen Umständen nach Amerika übertragen werden, und zwar der wohlfeilen Arbeitskräfte und des vrrwlckettrn Betrieb- halber. Plauen mit seinen wollenen Kleiderstoffen ging von 1,9861 (11 Dollar- im Jahre 168990 aui 1,796,675 im Jahre 189091 herun ter Bon den Firmen in Greiz wird besonders die von Arnold nnd Sohne, die saft zwei Tausend Hände befchäsligt. erwähnt. Sie batte sich rechtzeitig nach anderen Absatzgebieten nmgeiehen: auch halte sic eine Faktorei in Passair iNew-Jrrtev) eingerichtet, die in bestem Gange war. Andere Fabrikanten waren weniger zusriede»: ihre Ausfuhr hatte sich uni die Halste vermindert und manche er warteten einen noch größeren Niedergang. Eine» andern grobe» Industriezweig im Plaucner Gebiet bildet die Verstellung von Spitzen nnd Stickereien. Die Ausfuhr in diesen Artikel» war be denklich gefallen, doch iei dies mehr einem Wechsel der Mode als den hoben Tarifen zuzuichreiben. — Aus dem iin Bureau deSLandeSkulturralbS zusainmeirgestellten Bericht über den Saalensta » d in, Königreich Sachsen Ende Juli fft folgende allgemeine Ilebersicht zu enlnehnien: Die Ungunst der Witterung in der Berichlspeuode war allenthalben gleich grob., Es waren in, Monat 22 bis 29 mehr oder minder stark verregnete. Tage und zahlreiche Gewitter zu verzeichnen, wobei gleichzeitig die Temperatur starken Schwankungen nnierivorfe» war. sodatz dieiclbc i» Rcltzenl.ain mit der MonalS - Mininialleiuperatnr von nur 1.0 Grad bis ans 25.2 Grad Wärme stieg nnd andererwikö in Leipzig mit dem höchste» Wärmegrad von Ül.2 aus 9.6 Grad zurückgiiig. Unter dieser Ungunst der Witterung hatte in erster Linie die Heu ernte zu leiden: dieselbe zog sich iir vielen Bezirken wochenlang hi» und cS konnte das Heu nur mit mehr oder weniger Schaden geborgen werden. In den Niederungen der Lausitz rit auberdcm viel Heu weggeichwcmmt worden. Ebciffo verzögerten die ungün stige» Willerungsverhältnisse die Wciiere»lwick>l«lNg der Halm- irüchie. iodab deren Reffe ui» 8 bis l l Tage gegen normale Jahre zurückgeblieben iir. Auturdem velltriachten die zahlreichen und zum L lieft heftigen Niederschlage starkes Lager in allen Halmfrüchte» und vielfach Lvhe im Weizen und theilwcise auch im Hafer, Ge menge und in den Eibien. Ganz tesi'uders hahen aber Kartoffel» und znm grvben Theil auch Rüben durch die Nasse gelitten. Aus nassen Felder» faulen erslere bereils stark im Buden nnd die Ernle in dieser Frucht stt. wenn nicht bald trockenes und warmes Wetter eintritk. in Menge und Güte stark gefährdet. Abgesehen von dieirn Elschciliniigcn hat sich aber der Ltand sämnitlicher Halmiriichle! gebessert nnd besonders die Sommerlrüchle lassen eine schöne Ernte erwarten. Tw Rapscriile ergab, wie nicht anders zn er warten stand, geringen Ertrag. Der Rvggeuschnitt hat i» den Niederungen begonnen nud bcniedigt iniosern. als die Güte des Kornes zumeist ausgezeichnet in. In den Gegenden mit leichtem Boden wuiden bereits auch Weizen. Gerste und Hafer gemäht. Zumeist gut bis ausgezeichnet ist der zweite Kleeschniit und der GrummetiiachwuchS, iodoß zn eihosscir fleht, dag dieselben de» Aus'all der Heuernte decken werden. Die Hbstcriile ist besonders in Birnen und Aepselii auberordcntiich reichlich. — Trotz der zahl reichen und oil heftigen Gewitter blieb Sachsen auch im ver- ^.slossenen Monate von verheerciiden Hagelwettern, wie sie ander- s-t^AwärlS so vernichtend anslraicii. veuchont. 2iur die Umgegend von Rötha wurde am 26. Juli von einem starken Hageischiug hctrosse», der die Ernte znm Theil gänzlich vernichleke. .cL — Die SrlSbehorden der beiden Königl. Amkshaiiptnia»»- ^ Z.schasten sind »»»mehr bcauslragl worden, das neue tlicaulalib. be- ^ lressend das U nter m leih n n g s-, S ch las >! elle n- ii»d K o st- - « s«g ä n ger - Wc s e n , in Kraft lrelen zu laisen. Obwohl die Beholdcn ur gecigncle» Falle» ans Grund von Eiwägungc» von einzelnen — Bestimmuiign dcsViegiilalioszcitiveffe zn dispensiren sich vorbeho.l- ktt .ten, wr>d doch, nanuuttiick, in Fabriiorlen wie Löbtau. Pieschen, »2 . IEolta :c. die Durchsuhrung desseldc» ans Schn icrialeileii stoszen ^ ^rmd in manchen H ric-l.altungcn von ciiffchileide,ffier Wirkung sein ^ 2 «Das llieguialiv tchieiht n. A. vor: Wer Schlafstellen vcrmiellien Personen in Unlermielhe nehmen will. m»b nnbeicholnii ^»A."^siin und hat diese »eine Absicht vor deren Ausführung dem Burger- -Meister bez. Genuinüevorslgnd anzuzeigeir. Bor erfolgter Revision x I und behördlicher Elkiärnng der Zulässigkeit der Jngebraiichnahme it für Su-tva-l sehr schöner rwd gsso, ' »stände gesorgt' und r» kommen außer dm^?ia«ttlichen uptge^t«»». dem, erster, «le schon erwähnt, eine vollständige ltattung sür 18 Personen in Meißner Tafelaufsätzen und Gläsern ist. zur Verlovsuna: 10 grobe Speise- servier, WO Kaffeeservice, 200 vollständige Waschgamlturen. 900 Vasen und Blurnenbaltrr. 80 Bowlen mit je 12 Gläsern, 400 klirrst, lerisch auSgekührte Fla ge Vau je», gemalte Waal kannten Verkaufsstellen au-gegrben. »en die Verhandlungen der 3. Bierteliabrs- chwurgerichtS bet dem hiesigen Land- l diiifcii die o ........ — >-chl strellen deni Ernilelher zur Benntzuiig nicht über- .lasse» werden. Die Schlafstellen dürfen mit der Wohnung des «L, ^Verniielhers, weder in offener Verbindung, noch durch eine Thür .'S Z—verbunden sei».^ Alle Räume, welche zur Uittermwthung beftinant L^L'Lsind oder als Schlafstellen verniiethet iverdcn sollen, müssen nii»- kVdeslens mit >inenr ins Freie ve>sel>e»c» Feuiier versehen nnd ^ ^ müssen für jcde Person mindestens 10 Kubikmeter Luftraum nnd M S.nadratmelcr Bodenstäche culliallcit. In Knchcn, Hauc-stiiicn ^ .Korridoren. Vorsalea. Kellern und iolchen Ränine». deren Benutz- — Anng znm banecnden Lluseuihalt von Meirichen ans sicherheitS- oder Z zUgeiundheilSvoli;'ittcl-en Gründen unzulässig ist. dürfen sich Schlaf- stellen üheibanot nicht befinden. ^-2- -7 Nach vvrläiingen Festsetzungen betrugen im Monat Juli d. I. k«>r>d!e Gcsammleiiiiiahmen aus Len Säckgöchc» S l a a t s e i i e n - Bahnen 9.132,26«1 M. !gegen den gleichen Monat des Vorjahres ein Diebr von 2I.>:!6 2N.i. Hiervon entfallen auf den Perwncn- vcrkebr 6.070.586 M. l4-5D>.082M.), aus den Güterverkehr 4.700.051 M. (— rl.I tO MO und aus sonstige Einnahmcancllcn 661.026 Br', l-f- 12.191 M >. Tic Entnahmen von Aniana des Jcsines ins Ende Juli 1691 hclwgen iusgcsamnit 5ti.l!>8.92'9 Bk. (gegen de» gleichen Zeitraum dcS Vorjahres -i- 501.069 MI. und zwar 15.022.269 M. (-f- 6l0.20«> M.1 ans dem Pertonenverkehre. 6,1.9>7,281 M. (->- 76,779 2N6 alls dem Güterverkehre und ans sonstigen Einnahmegnellcn 2.629.109 M. (Z- I« >7.991 Mark). — Eine gcwisz allgrnieine Ueberrajchnng wird der Victoria- Salon seinem Publikum bei der bevorstehenden Wiedereröffnung bieten: Das ganze Etablissement ist in allen seinen Räumen voll ständig neu hcrgcskellt und in seiner wtzigen Renovinma nicht! wiederzuerkeimen. Vor Allem sind eS Zaschauerrauni und Bnlnie. j die in ihrem neuen Gewände die Blicke unwillkürlich scsiel». Ter ganze Saal ist in bellen, lichtslrahlenden Lelfarben onSgesührt, gekraac» von imiiirten Marmorsanlen. weiche sich »ach oben in vlastischer Srnamcntik auSladcn. Uebcrall ist eine reiche und ge- tckmackvalle Vergoldung, reicher Bilderichmuck w. angebracht und oanz besonders sind es die Hohlkehlen des Saales, welche durch ihre effektvollen Malereien und plastischen Verzierungen auffaUen., Der allgemeine Farbenton ist dabei >o glücklich getrvsicn, daß das^ Ganze eine höchst gclnngeiie einheitliche Slimnnmg bewirkt. Tie! Galericen sind enveitcrt nnd bcaucnier gemacht nnd nicht nur ist hier iür die ünsterliche Anrstatknng außerordentlich viel gekhan worden, sondern es iir auch dem Eomt'ort dte möglichste Rechnung getragen. Tie Brüstungen und Äiödcl der Logen sind mit rolhem Sammetplüsch bekleidet, an Stelle der früheren unpraktischen Tische sind kleine, zierliche Marmorplaiten, von eisernen Geländern ge tragen, angebracht, die Gänge erscheinen varnehmer und lustiger, kurz, es ist, soweit es der alle Bau des HauieS gestaltet, nichts unberiicks.chtigr gelosten, um dem langgchegle» Wunichenach Luxus und Comfort in jeder Beziehung nachzukommen. Dem Zuschaüer- ranme würdig ist die Bühne renovirt. Tie Dekoration, eine antike Landschaft, ist ganz vortre'stich. und gleich effektvoll giebk sich der neue Vorhang, welcher eine ans die Spiele des Hauses abzielende Avotbeoie darstcllt. Tie Rcnvviumg in allen ihren Theilen — selbstverständlich haben auch Vorhalle, Tunnel, Treppenhäuser rc. eine vollständige Umnestattung erfahren — ist die sorgfältige und vortreffliche Arbeit des hiesigen Malers Herrn Aug. Mebert. Für bessere Ventilation ist durch Anlegung von AhzugStchornsteinen Sorge getragen worden. Tie Beleuchtung geschieht durch elek trisches Licht Die Vorstellungen beginnen mit Sonnabend, den 29. d. M.. und wenn das Programm und die leibliche Versorgung DaS mit hält, was alle anderen Neuerungen versprechen, so hat Direktor Tbieme unstreitig ein unserer Residenz würdiges Etablisse ment geschaffen. — Am Ende dieses Monats wird planmäßig die Ausstellung für Tbonwaaren und Glasgewerbe in den Räumen de« Gewerbehaiiscs wieder geschlossen werden und es ist nicht nur allen Denen, welche den Peiuch bisher »och ausgeschoben haben, sondern auch Denen, welche bereits krüher mit der Ausstellung sich bekannt aemacht haben, die Besichtigung jetzt besonders anzuempseblen. Tenn es sind nickt nur noch mancherlei eigentliche Ausstellungs gegenstände nochgckommen, sondern ganz besonders sind auch sebens- werth die nun säst vollständig angelieserten sür die Verloosung. welche am 31 August und den folgenden Togen stattfindet, be stimmten Gewinngegenstände. Dieselben sind wie bisher in allen Theilen der Ausstellung, jetzt aber auch noch in dem Hinteren Ge- wrrbehauLsaale übersichtlich ausgestellt. Der Ausstellungsausschuß nrrn. ferner Leuchter, Uhren in Porzellan- „ . ndplatten, Palmrnstünder. vollständige Tbee» nicke mit Servicen u. v. a. — Loose sind noch zum Preise von 1 Mk, II Stück für 10 Mk. zu erhalten. — Wie au» einer heute in diesem Blatte enthaltenden Anzeige zu ersehen ist. werden jetzt auch neben den Eintrittskarten zu 50 Psa. FomMeneintrtttSkarlea zu 30 Psa. an den bekannten Berkaufsslellen — Morgen beginnen sitzung des Söirlgl. Sch ... gericht unter Vorsitz des Hern, L-indgericht-birektor» Dr. Eberhnrdt. Die letzte der Verhandlungen findet Donnerstag, d. 27. Aug. statt. — Nachdem der Anbau an der Kapelle des Trinitatis- Friedhoses, wodurch der Hallenraum beinahe doppelt so grob geworden ist. vollendet worden ist, erfolgte im Laufe dieser Woche die Wlederingebrauchnahme derselbe». Die Umgestaltung und Er neuerung der Kapelle bat ziemlich ei» Jahr in Anspruch genommen. Der Altar hat seine» Platz in einer Nische der Ostsrite gesunden. Zwei BuntglaSsrnster an der Nord- und Südseite erhellen den Raum. Das Oberlicht der Decke ist wesentlich vergröbert und Decke wie Wände sind mit acichnurckvolleu Malereien versehen werden. Der Uehclsland. dak bei groben Beerdigung-feierlichkeiten ei» grober Theri dcr Trauerversammlniig im Freien verweilen mnbte, ist nunmehr gehoben, da die Kapelle einige Hundert Personen zu fassen vermag. — Pünktlich um 1 Uhr verlieb gestern Mittag der zweite nnd letzte diesiahrtge A lv e n - S v » d e r, u g den hiesigen Böhinisrhe» Bahnhof. Derselbe führte 18 Personenwagen, in denen über 600 Personen Platz genommen hatte». Weitere Tbcilnchmer kamen noch in Freiderg und Ehcmnitz dazu, sodatz der Zug mit gegen 100 Reisenden in Hvs cinkani. Ein von Leipzig, Altenburg u. s w. ebenfalls nach den Alpen abgegangcner Sonderzug brachte gegen 100 Personen »ach Hof. Tie Ankunft in München findet heule früh gegen halb 6 Uhr stall. — Die Feuerwehr wurde vorgestern Abend »ach der Eirkus - st ratze 9 aiarmirl. woselbst in einenr Schlafzimmer durch Herah- falle» einer Petroleumlampe ein kleiner Brand entstanden war Derselbe konnte alsbald gelöscht werde». — Der vorgestern Nachmittag und Abend anhaltend niedcr- slrömende Regen hat die Prietz » itz und Weitzeritz. welche wahrend der letzte» drei Tage nicht mehr viel Wasscr hatten, aus's Neue erheblich aiigcschwelil. TaS Belt des Prietzuitzbach» war gestern früh gegen 1 Nbr am stärksten gefüllt, während die Weitze- ritz noch von 6 llhr an im weiloen Steigen begriffen war. ein Zeichen dafür, datz cs auch in der Umgegend von Dippoldiswalde, «chmiedeberg :c., jolme oberhalb Tharandt und Edle Krone stark geregnet haben mutz. In der erste» Morgenstunde nahm die Hef tigkeit. mit welcher die nwikcuhruchattig sich entladenden Regen mengen auch in Dresden hcrabstürzten, so zu. datz durch dar Rau schen des Wassers wohl mancher aus deni Schlafe geweckt wurde. Die Dachrinnen vermochte» d e Wasserfulle nicht mehr zu fassen und ergossen sich unmittelhcir aus die Strotze. — Die XV l. Hauptversammlung dcö Sächsischen Real- schulmännervereinS findet vom 2. bis 4. Oktober d. I. in Bautzen statt. — Die 2. Kompagnie deS S ch ü tzen regi m en ts hielt gestern im Liucke'schcn Bade ihr Sommerfest ad, welchem auch Se. König!. Hoheit Prinz Friedrich August längere Zeit seine Tbestii-ihme schenkte. Das Fest bestand r» Eonccrt und Vorträgen verschiedenster Art seitens der Mauuichast. — Wegen Vornahme unzüchtiger Handlungen mit Kindern wurde ein hier wohnhasker Kellner i» Hast genommen und mrchmais an das Gericht ahgcliesert. Datz derartige Fälle so oft Vorkommen, ist ein iraurigcS Zeichen der Zeit. — Das iimge Mädchen von hier, Frl ^h. die, wie gestern mitgetheili wurde, vor einigen Tagen da-S elterliche Hans hier mit Selbstmordgedanken verlassen hatte, ist gestern früh in Bläse rn i tz als Lerche auS der Eitze gezogen worden. — Badersrcgne n z. Karlsbad, 16. Aug: 21.691 Parteien mit 29,260 Personen; Frauzcnsbad. 12. Ang.: 6272 Parteien mit 6977 Personen: Augustusbad b. Radedcrg, 10. Ang.: 708 Personen: FlinSberg, 10. Aug.: 1068 Parteien mit 1576 Personen: Gießhübel- Pnchstein. 13 Ang.: 262 Parteien mit 673 Personen; Borkum, 13. Aug.: 4831 Personen: Lhlt, 11. Aug.: 5189 Personen: Reichenhall. 11. Aug.: 5732 Personen: Franciistein. 11. Aug.: 1161 Personen: Teplitz u. Schönau, 16. Ang.: 6612 Parleien mil 4816 Personen. — Leipzig, 15. August. Seil heute Morgen 10 llhr brennt die noch nicht lange erdaiile Fabrik älyeiiicher Lele von Tr. Wil- helmi in Leipzig-Reudnitz. Bereits drei Gehäuse sind vom Feuer >» Millcidemchast gezogen. Es dauert gegenwärtig noch ungc- ichwücht fort. Tie umliegenden Gebäude sind nicht in Gefahr. Tie Feuerwehr arbeitet zur Bewältigung dcS Brandes ficbcrhask. Zwei Lamptipritzen sind im Gange. Brandstiftung liegt nicht vor- Bedeutender Schaden. — Gestern Abend verunglückte m der Leiv- zigcr Baumwollspinnerei der Fabrikarbeiter Johann Chrisiovh Kämmerer aus Lintcnau dadurch, datz er an-S dem Fahrstuhl im genannten Etablissement 1 Stock hoch herunterfiel. Schwere innere Verletzungen, die seine Unterbringung im Krankenhaus noidwendig machten, waren die Folgen dieses — wie wir hören — von ihm durch eigene Unvorsichtigkeit verschuldeten Fglls. — Etzemn > tz . 15. August. In recht rgssiuirtcr Weile hat in letzter Zeit ein hiesiger Expedient seine Braut, eine in einem hiesigen Geictiä't thätigc Veikguseiin. betrogen. Letztere hatte von einem ihr beiicuudcleir auswärtige» Händler einen Posten Grairat- waaren m, Wertste von über 100 Mi. zum kviiimiffioirswciieir Ver kauf erhallen. Ter »gefällige Bräutigam" dvt ihr an. er wolle den Berkans besorgen, sie möge ihm die Maaren geben. Ties ge schah und das Mädchen mutzte eine längere Neffe rn's Ausland antrelen. Nach ihrer Rückkehr verlangte sie den Erlös der angeb lich verkauften Waarcn. von denen der Expedient kein Stück mehr im Besitz hakte. AlS jedoch der Geliebte alle möglichen Ausflüchte machte, erwachte sie aus ihrer Vertrauensseligkeit und machte All onge. Nun stellte es sich heraus, datz der saubere Bräutigam einen Theil der Waarcn tücils verschenkt, theils verkauft hatte. Den Rest hatte er versitzt und den Erlös in cirrlai.jnhilo^vcrthan. — Infolge Fciicmnlichung bei der Station Licbenau an der Relcheuherg-Turnauer Eiiendahnlinie bat der gesammle Güter verkehr nach und über Liebenau btnaus eingestellt werden müssen. Ter Personenverkehr wird an der Unsallstelle durch Uinstcigen auf recht erhalten. Tie Verkehrsstörung dürfte ungcsahr 6 Tage on- dauern. — Auf der Station Mittelgrund entgleisten vor gestern Abend gegen bald lO Uhr beim Abstvtzen von Wagen von einem Tresdcn-Bodeubachcr Gütcrzuge der Tender der Lokvmotive nnd der Zilgsührerwageir. Hierbei wurde ein Wagenrncker leicht verletzt. Ter Verkehr war infolgedessen aus dem einen Gleise für einige Stunden gesperrt. Fortsetzung des örtlichen TbelleS Gelte v. TasikSgeschichte. Deutsches Reich. Die Reise des Staatssekretärs v. Bötticher nach Kiel bezweckt die kaiserliche Genchniiqung zur Einbringung verschiedener im Rcichsamt des Innern ganz oder nahezu fertig- gestellter Grietzcniwürse be'm Bundesrath »ach dessen Wicdcr- zusirnimeniritt. Dazu gehört in erster Linie der fertige Entwurf wegen Bekämpfung der Drunksticht, ferner sind im Neichsamt des Innern Vorlagen betr. den Verkehr niit Wein und die Regelung des Verkehrs mit Wiste» sertigacstellt. In dem Befinde» des Großherzogs von Mecklenburg-Schwerin ist eine erfreuliche Besserung emgetreten. Die Nahrung wurde in vermehrtem Maxe ausgenommen. Das Reichsamt des Innern, im Einvernehmen namentlich mit dem preußischen Kultusministerium, hat alle Vorarbeiten zum Ab schluß gebracht, die zur Errichtung einer biologischen Station aus Helgoland erforderlich sind. Diese Station soll in Rücklicht auf ihre bevorzugte Lage eine in jeder Beziehung mustergiltige Wissen schaftsanstalt werden, und zur Erreichung dieses Zieles wird der nächstjährige Reichretats-Entwurs eine gröbere Summe auslverfrii. Zur Ausbringung der Mittel erachtet sich Prentzen in erster Reibe ffir verpflichtet. Zugleich soll die Hochseefischerei die sorglichste Pslege erfabren. Mit den Anstrengungen des KriegsniinisterS zur Befestigung der Insel Hallen die Bemühungen der inneren Ver waltung de» ReickS und des preußischen Kultusministeriums zu wissenschaftlicher wie praktischer Ausbeute Helgolands gleichen Schritt. Es wird als eine Ehrensache angesehen, der neuesten Erwerbung des Reiches jeden Vortheil zuzuwenden, der der Insel eine erhöhte Anziehungskraft zu sichern geeignet ist. Die Errichtung eine, btolo, Folge, da» und dir 77 aroßen btib der Insel werden fortan nicht blo» von ihren Sommergästen sondern al» Fischer einen lohnenden Berns wählen. In Düsscldors halt« kürzlich Freiherr von Schorlemer-Alft er- klärt, die deutlchen Katholiken müßten die Darlegungen de» Politik g» Der Papst , , , , ein dlele Erklärungen de» dentsche» Eenlrumssührer» betreffender Artikel de» genannten vatikanischen Blattes erschienen, welcher vom Papste selbst geschrieben sein soll und viel besprochen wird. Schor- lemer soll an Rnnipolla geschrieben haben, die deutschen Katholiken würden nie ihr Vaterland verralhen. Schloezer'L Avberusung wird für möglich gehalten. Der Papst sandtc an den Bischof Komm in Trier ein Schrei ben. worin er die Ausstellung dcS heiligen Rockes billigt und die Notiiwendigkeit anerkennt, die Wohlthatcn dr» wiedrrerlangten Friedens zur Nahrung und Stärkung des Glaubens zu benutzen. Gleichzeitig wendet der Papst aUen rinheiiiiischen Pilgern eine» päpst lichen Ablatz zu. Im Dom zu Trier bat man bereit« mit der für die AussleUiMgSzcil geplanten inneren Ausschmückung begonnen. DaS Ganze macht jetzt schon, trotzdem noch acht Tage zur vollstän digen Vollendung übrig sind, einen hübschen Eindruck. Von den an die Stadtverwaltung cingereichtcn Gesuchen, während der AuS- slrllnngszeit »Fremde beherbergen und denselben auf Verlangen Speisen und Geiränke verabreichen zn dürsen", sind bis setzt 900 genehmigt und 250 noch unerledigt. Da man bei der, Eingaben besi'»dc>s darauf gesehen bat. ob Wasser in den betreffenden Häu sern sei, findet man augcnbticklich kaum nrehr eine Straße, welche nicht »ur Anlegung der Wasserleitung an verschiedenen Stelle» ansgerisscir ist. Zudem wird a» allen Ecken und Winkeln derselben Tag und Nacht tavser an im Entstehen begriffenen Verlaus»-. WiilhichaftS- und ähnlichen Buden gearbeitet. Allmählich zeigen auch die Gesihäslslade» der Sladt ein anderes Gesicht und rücke» in ihren Fenstern nur mehr mit dem heilige» Rock in Vr>bi»dn»g stehende Artikel in den Vordergrund: nranche Geschäfte kennt man als bekannte Manufaktur-, Walt- und Weißwanren- und andere Haudlunaeu ichv» nicht mehr wieder. Tie llittcrsclieidiiug der Ko»- seffwu iit ebenfalls, da bewndeis Geschäfte von Andersgläubigen stark mit Rosenkränzen, frommen Figuren, Bildern u. s. w. versehen sind, nicht mehr möglich. Tic Zahl der ausgestellten Sachen mit Abbildungen des heiligen Rockes auf CigarreiietiliS, Zuckerwaaren, Geldbeuteln, Talchciitnchcrn, Ringen u. s. w. wird immer bunter. Die kleinen WallsahrtSbüchlcin sind in da? Unendliche airgewachsen. Tie Preise schwanken zwischen 20 und 40 Psg. Schritte, welche gethan waren sür die Äilsdebnuiig der Herbslserien in den höheren und anderen Schulen aus die ganze Zeit der Ausstellung dcS hei ligen Rockes, die bekanntlich aus sechs Wochen anbcraumt »st, waren ohne Erfolg. — Der Evaiigelische Bund hat fick an daS Konsisto rium der Lrheiiiprovinz mit dem Ersuche» gewandt, zu verhindern, daß bei der Anssirlinng deS heiligen Rockes zu Tlicrlevangeiischen Beamten und Offiziere», wie früher, zrigemnthet werde, sich an der Eronnuiiasseler zn bctheilige». Der Bund macht von diesem Vor gehen der LesfentÜchkeit Mittheiluirg und schließt die letztere wie sol.ft: „ES ist in der Thal an der Zelt, dak evangelisches Edr- und Pflichtgefühl erwacht, daß protestantischer Bekeuuermuth sich zeigt. Insbesondere darf jetzt von allen Gliedern der evangelischen Gei»ciude zu Trier in jeder Beziehung die Erweisung solcher-Sinnes art erwartet iverdcn". Ei» ungewohntes Schauspiel ereignete sich bei der Rückkehr dcS Kaisers im Großen Belt. Als die „Hoheuzollcm", die den Kaiser dcr Hcimalh zurücksahrte, gciolgt von der „Prinzeß Wilhelm" und dem Kreuzer ,.Irene". Mittag? die genannte Wasserstraße durchfuhr, kam von Agcröiiiud ein dänisches UebiiiigSaeschwader. das seinen EurS westwärts nahm. Kurz bevor die Geschwader rinaudcr passirlen, wurde aus den dänischen Scbisfen die deutsche Flagge gehißt und Salut gegeben. Sogleich hitzle die »Hohen- zollern" die dänische Flagge, während der Salut von der »Irene" erwicdcrt wurde. Die SekmidelenttiaiftS Tbicsen und Arnold vom 6. Thüringischen Infanterie-Regiment Nr. 95 in Coburg hatten sich anheischig ge macht. den Weg von ihrer Garnison nach Bamberg und zurück, 101 Kilometer, innerhalb 24 Stunden zurückzulege». Am7. August 12 Nl>r 25 Mi». Mittag« verließe» Beide Coburg in Uniform (W»ffeiirock, Mütze. Seitengewehr, lange Beinkleider mit Stegen, gewöhnliches Sckiuhwcrkj und erreichten 8.5 Abends Bamberg. Nach einem ln GeicUschast dortiger Kameraden eingenommenen Abendessen begaben sich die Offiziere um 10 Uhr zur Ruhe, traten 2,30 Nachts den Rückuicmch an und trafen am 6. August 12,1o Mittags wieder aus dem Theatcrvlcrtz in Coburg ei», ohne besondere Ermüdung zu zeigen oder irgend welche Beichädignng der Füße erlitten zn haben. Das Wetter war ff» Allgemeinen günstig gewesen. Tie ganze Strecke von 1»1 Kilometern ersorderle 23 stunden 45 Minuten, wovon 16 Stunden 65 Minuten iiiarschirt wurden, durchschnittlich der Kilometers» 9.1 Minuten, 3 Stunde» M Miuulcn aus d>r Raiipauscn und 3 Stunden 10 Minuten auf Schlaf eittsiclcii. Tie „Kisstiiger Saale-Zeitung" meldet: Die von verschiedenen Blätter» gebrachte Nachricht, daß der Ehrcirhuuipcn. welcher dem Fürsten Bismarck ans der Mitte der Deutlchen Stildentenirhaft aller Hoctpchulcn überreicht wurde, nach der Ucberreichnng wieder an den Fabrikanten behufs völliger Herstellung znrückgehen müsse, ist eine leere Erfindung. Der Eisrlcur Herr Gustav Lind i» Berlin hat den aus Feiusilber getriebenen, außen oxiidirten. innen vergoldeten Humpen selbst nach Kissingen gebracht und zwar nach vollständiger tadelloser Herstellung. Ein aus den, Oberschlcsischcli Bahnhose zn Breslau unlängst vorgekomniciirr Eiseubahir-Uiisall, der jedoch mir mit Beschädig ungen an Material verbanden, war i» erster Linie dadurch ver ursacht. daß ein Telegraphist bei schriftlicher Weitergabe einer tele- grapbiichcn Meldung über daö Einlaufen eines Zuges statt der Glciü- »nmnier 4 die Ziffer 5 geschrieben batte. Ter Telegraphist machte bei der gegen ihn eiiigrleltetcn gerichtlichen Verhandlung zu seiner Ent schuldigung gellend, daß er nnveihältnißiiläßig viel ru thun habe; es >ci vorgekomineii. daß er in 24 Minuten 25 ivieldiingen zu er ledige» halte. Ani Tage des inkriminirten Unfalles habe er. abge sehen von einer anderthalbslüiidigcn Mittagspause, von 6 Uhr früh bis 6 Uhr Abends Dienst gehabt. Seine Angaben wurden durch die Zeugenvernehmung bestätigt. Ein als Sachveiständiger gehör ter Regiernngs- und Banrath gab an, daß die Telegraphisten in dem Slationö-Tclegraphen.Burean an fünf Tagen der Woche je 8 Stunden, an den beiden ander» Tagen je 12 Stunden Dienst haben. Eine» dienstfreien Tag haben diese Beamten nur alle neun Wochen einmal. Ter anaeklagle Telegraphist wurde zu einer Woche Gcsäiigiiiß verurlheilt. Ter Vorsitzende bemerkte bei Begründung des Unheils, datz der Angeklagte trotz der iiachgewicienen Ucberlast- unp sich unter keinen Umständen bätte verlesen dürfe», denn zum Richtiglcsen gehöre nicht mehr Zelt als zum Falschlesen. Eine Thüringer Korrespondenz will von der Fuldaer BffckwfS- konsercnz erfahren haben, die Hauvtbcrctthuilgsacgeirstände hätten die soziale Frage und die durch daö Sperrgeldergesetz bedingten Maßnahmen gebildet. Außerdem iolle eine Adresse an den Papst beichlossc» werden, lieber eine Petition sächsischer Katholiken, die Ausstellung des heiligen Nockes ru inhibiren, lei man zur Tages ordnung übergegaiigen. — Da die Bcratyungen der Konferenz sekret geführt werden, haben diese Angaben cinen sehr zweifelhaften Werth. Zwei Schaffner, welche gleichzeitig kn den Gepäckwagen deS von Oidec-loe nach Hamburg abfabrenden ZugeS springen wollten, glitten aus und kamen zu F " ' " wurde überfahren und ihm trat sofort ein. Der andere letzunaen davon. Nach einer Zusammenstellung deS ReichS-Eisenbahn-AmtS über Unfälle beim Eisenbahnbetriebe (mit Ausschluß der Werkstätten) aus deutschen Eisenbahnen (ausschließlich Bayerns) tm Monat Juni d. I. sind bei den Eisenbahnuirfällen 45 Personen gelödtet oder innerhalb 24 Stunden gestorben und 242 verletzt worden. Ein gemischter Zug zwischen Diedenbosen und Völklingen ist aus hohem Tamm auf einer Krümmung bei Buiendors entgleist: vter Güterwagen stürzten um, der Personenwagen, dessen Kuppelung riß, blieb aus der Strecke, es fand keinerlei Perionenbeschädignng statt. Mit verblüffender Frechheit habe» in Meschede (Westfalen) Diebe gehaust. Dieselben brachen Nachts in nicht weniger als zehn Häuser ein »nd nahmen Alle« mit, was ihnen an Werthsachen zu Händen lag. Von den Dieben hat man noch keine Spur. Die Leiche des verstorbenen Parlamentariers LoniS Berger ist von Horchheim mittelst SondcrzngeS nach der Bcgräbnißstätte in Witten übergesührt worden. Der mit Palmen und Kränzen reich geschmückle Sarg wurde von sechs Bürgern HorchheimS ge tragen. Dle dortlgen Vereine, der Krieger-, der Turner», der Handwerker- uird der Geiellenvrrein. ließen e» sich nicht nehmen.
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