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Dresdner Nachrichten : 07.10.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-10-07
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189110077
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18911007
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18911007
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-10
- Tag1891-10-07
- Monat1891-10
- Jahr1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.10.1891
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Nndenau lnar.-ltb). e) für den 12. städtischen Wahlkreis (der Zwenkau. Borna. Pegau. Groitzsch. Rcais. Rötha. Brandts, Laucha und Markranstädt umfaßt): der NeichStagsabgeordnete, Eigarrenhündler Fritz Gevrr in Leipzig lSoz.) und der bisherige Bertreter. Bürgermeister Ähnert in Zwenkau cnot-llb.). — Der Borsland des Nationatliberalen BereinS sür das Königreich Sachstn hat seinen Wahlaufruf an die Parteigenossen im Lande erlassen, dem wir folgende Stellen ent nehmen : Die natianalliberale Partei hat sogleich bei ihrer» Ei»- tritt in die Zweite Kammer auf dem Landtage von 1869 bi» tt»70 es als ihre Msgabe betrachtet, aus eine möglichst stetige, aber rumge, allmähliche, den praktischen Bedürfnissen weder vorau-eilende, noch dinier ihnen zurückbleibende Fortbildung unserer staatliche», wirtb- schriftlichen, sozialen Zustände hinznarbetten. Bei dieser ihrer Halt ung glaubt sie sowohl den Konservativen, wie der alten sächsischen Forlichrittspartei insoweit nicht allzu fern zu stehe», als einerseits der echte Koniervalismus eS nicht blv» mit der Erhaltung des noch lebensfähige» Alten. sondern ebenso mit der rechtzeitigen Beseitig ung des für nnholtbar Elkannten zu thnn hat, als andererseits die sächsische ForlichnttSparlci noch beiden letzten Landtaaswahlen 1889 sich zu dewselben Ginndiotz einer genräfriglen. praktischen Reform- polltrk bekannte. Mit dieieu beiden Parteien wild daher eine Per Zu Ehren tNli .'Nt zu cksicht jtändigung und ein Zusammengehen möglich sein Bon de» Weiler links siedenden Pariere» trennt uns die Maßlosigkeit wenigstens vieler ihrer Forderungen, sei es. daß solche gegen langbewähue Be stimmungen unserer Bcrsassung verstecken, wir das Bcrlairgen der Deiltschrrelsiiinigen nach Einführung des Einkamniershstems und jährlicher Finanzl'erioden. aliv auch jährlicher Landtage, und folg lich einer alliahrlich sich wiederholende» Wahlagitation. sei es. datz sie die Grundiagen bäuslichcr Zucht und Sitte, dieses nnveräutzrr licheu ErbiheilS unseres deutschen BolkeS. zu untergraben drohe» wie die von den Sozialdemokraten geforderte gänzliche Abschaltung — nicht dlos Reform — der Gesindevidnung. Bor Allem ist es diese letztere Partei, die erklärte Feindin unserer ganzen Staats und Gesellschaftsordnung, und daS von ihr versuchte rinnier weitere Eindringen in unseren Landtag, wogegen unsere Partei. Schulter an Schulter mit allen übrigen Ordnungsparteien, entschieden Front — machen hat. Wo eS diesen Kampf gilt, mutz schweigen (?!). — Rach einem RathSbcschlusse soll von mm ab der erste tech nische Beamte des BcrmeffnngSonites den Amtsliicl .Permes sungSdirektor" sichren. Der bisherige Inhaber dieser Stelle Herr Bcrmessungsinlpektor Hottenrolh, welcher gm 1. d. M. in Ruhstand getreten ist, wird mit diesem Titel belieben. — Unter der regsten Thcilnahme der gelammte» Bewohner schall von Löbtau und RauSlltz hat geilem dir neue schmucke Friedenskirche in Löbtau in der Werner- und Rcisewitzerslratze ihre feierliche Weihe empfangen. Der Festorl trug zur Feier des Tages, selbst aus den von der Residenz zumündeuven Strotzen. Fahnen-- und Blumcuschmuck. Bor dem alten Bethause fand sch schon von früh 9 Uhr an eine hochansehnliche, zahlreiche Theil nehmerschaar zu dem eine Stunde später unter den Klängen der Schützenkapelle obmcwchireiiden Fcstznge ein. Zuvor galt es. an dern bisherigen Belliauie, das die Geistlichkeit. Kirchenvorstände ic mit dem Geiauge ..llnscm Anöaang segne Gott" vcilietzeu, die heiligen Gefatze. Bibeln und Agenden tu Empfang zu nehmen, die in überaus reicher Anzahl von edlen Spendern gestiftet worden waren. Tauieube und Abertausende bildeten aus den vom Fest zuge berührten Stratzcn, «IS Schul-, Wilsdruffer- und Reisc- witzerittatze. Kops au Kopf Spalier. Höherer Weisung zufolge gingen die belebenden Klänge »Gott sei mit Dir. mein Sach'en- ü AA5>aiid". Sachienmarsch von Werner, plötzlich in de» Ehoral .Ein' S s-^-Lw'Ie Burg ist unser Goll" über, der de» gewaltigen Zug weihevoll s L ^2 —stimmte. F' ' LiL «.-Pohle und selrctcr des «»ktzic Kllcheiiiiispekiion und als'Vertreter de? Sladlverordneten -kolleginm? die Herren Dorn. Gmeincr und Krause. 50 Geistliche .im Ornat, meist heilige Ge,ätze tragend, schlossen sich mir Herrn Z-bSchulruth Grüllich «in. Tic nächste Gruppe bildeten der geiammkc Z Kienzkirchenvorsrand von Löbtau, die Genirinbevertrctnngen und rs ^Schiilvoistände von Löbtau und NauSÜtz,geführt von den Herren Gc- 7Lmei»devors:ändeii Koübade und Hnlrsch. ES folgten nunmehr die ffenilichen Beamten, die AmtShauptmannschaft war durch Herrn 'egierunaSitttb Tr. ,Ste!nert vertreten, die Lehrerkollegie» und meinem Schlutzgelang leerte «ich die ^eilige Stätte, des Tage« fand Nachmittags in Saupr's Etablissrment'Festmahl und Abend» Eoncert und Ball statt — Im Juli IM» war der erste Spatenstich zu dem Kirchengedäude erfolgt. Am 11. Oktober desselben Jahre- fand dir feierliche Grundsteinlegung statt, am II Juli 1890 auf dem Thurmgerüste die Hebeseier. Die drei Glocke», ein Geschenk des Kreuzkirchenvorstande». in llss-üur stehend, sind von dem der Frier beiwohnenden Kunstgirtzer A. Bier ling-DreSde» gegossen worden — Bei dem Mangel an wirklich feinen RestauratlonSlokalen i» TreSden-Nrustadt ist es mit Freuden zu begrüben, datz die 9keu städter Easino -GrirÜichait durch Schaffung eine» Restaura tionSlokals in ihrem schönen Grundstück, Köiiigstratze. diesem Be dürsnitz abgeholsen hat Die Beivirthschastnng dieser Lokalitäten wie der vrachwolle» Räume in der erste» Etage, die durch Um u»d Nknbau eine ganz weientlicbe Berbesserung und Berschönerung erfuhren, ist dein lang,ädrigen KaNella» und Oekonomen bcS Garde- 9kriter-OssijierS-Easino'S. Herrn Braun, der auch auf dem Gebiet der seinen Küche ein Fachmann erste» Ranges ist. übertragen worden. Wir behalten uns vor. kurz vor Eröffnung, die gegen Ende d. M. erfolgt, nochmals durch genauere Beschreibung der Neuschöpsuiigen ans diese znrückzukoinme». bemerken aber heute , « eiche» >»« diesen sehr begreiflichen Gründen ist die Zahl der Passanten in Schandau in den letzten Schandau au» nicht zu erreh ' erP Lik dritte und hervorragendst« zurtickgeaangen -an» wird durch Wjchi»»i die bekannten Etablissement« der Aktien« arg in unser Gott nver, ver de» gewaltigen Zug weihevoll . Tie Herren Kirchenbanmeistcr Architekt Häncl. Baumeister und Schreiber erossneten denselben. ES solgten als Bcr- eS LanbeskonsistoriiimS Herr Kvnsistoriolrath Tr. Tibelins, Sr» rrs- Mililirvercins-Trpntalion mit Fahne. 60 glesidgesieidete ^ Ehreninngfianen, in Weitz mit grünen Schärpen, erossneten die Tb Abibeilung. gefolgt von Frauen. Privatpersonen, die der -Kirche Ge'chenke grstistet haben, Bürgcrverein, Gärtirervercin, ^ Gesangvereinen. JüiigüngSveieincii. Gewerbevercim HaiiSbesitzcrvcr- em. wnsiigen Gcmciiibeiinlgtiedcr» und Tnrnerii. Feuerwehr bildete Z's'T Adie T«'tc und den Schlus; des bunksorbigen Zuges. Bor dem »eil- j-^^6elich geichmiickten GvlteShauie hatten die Herren Oberbürgermeister Dr. Stiibel, Stadträthe (tzrabowskt. Geier. Hollsiein. Wagner. Wcigandt und Stadtbanraih Prater Ausstellung genommen. Als A der Zug vor dem Hauvlportal einen grotzcn Halbkreis gebildet .halte, stimmien die Theilnehmer „Thut mir a»i die rcböne Pforte, LS Führet mich in Zion ein!" weihevoll an. Herr Architekt Hänel ^ A gedachte znilächst in knapp gchaitener ErössniingSansprache dcS «^verstorbenen Prof. Arnold, der den Plan zur Kirche entworfen L Uhat und nicht niinder Ehrend des ^»zwischen ebenfalls^heimye schon, datz die Easino-Geiellfchaft in Mitbenutzung ihrer Räume durch andere Gesellschaften sehr liberal verfahren ivird und etwaige Anfragen deswegen an de» Orkonvmen, Herrn Braun, im Hinteren Parterre, zu richten sind. Bei dem notorischen Mangel an genü genden Lokalitäten zur Abhaltung von Wintersesllichkeiten für nufere feineren GeiellschanSkleiir. zur Feier von Hochzeiten -c dürste diese Notiz vielleicht Manchem willkommen lein. TaS aus wärtige Küchengefchäst wird Herr Braun in ausgedehntem Matzslabe pflegen. — Tie sechste Internationale Wanderversammluiin der Bobr- Ingenieure und Bohr-Techniker wird vom i>. bis 12. d. M in Dresden abgehalten. Man bosst aus die Anwesenheit von etwa 200 Tbeilnebinern Am Freitag ist Begrüßung im Königl. Belvedere, Sonnabend Hauptverianiniluna in der Aula de- Königl. Pvlhtech. nikunis. Vorträge: Bergrath Tecklenburg ans Tarmsladt .lieber Neues in der Bobr-Tectmik". Ingenieur Zsigmondh Bela ans Bndapcst .lieber die Behebung von Bohr-UnsaNen". Obcrberg Inspektor Köbrich ans Schönebeck .lieber die tiefsten Bahrlöcher der Erde" re. Nachmittags Festmahl im Belvedere. — Sonntag weitere Bvrlräge in der Aula der Herren Ingenieure Fauck aus Wien und Köbrich Schönebeck .lieber die verfchiedenen Methoden zur Bestimmung deS Streichens der GebirgSichichle» im Tiefsten eines Bohrloches" rc. Besonders interessant dürste auch ein Bortrag des -Herrn Uiilelert-Amstcrdam über die Fundstätten der Diamanten für Bvhrzwecke fein. Nachmittags Fahrt nach Meitze». Montag AuSflug in da- Kohlenrevier des Pianeiisthen Grundes zur Besich tigiing von Sprriiabvhrungen mit elektrischem Betriebe. Bestich von Tharandt: die Dame» haben Ausflüge nach Loschwitz, Blaiewitz, Schillergorte». Be>uch dcr Lammluiigen rc in Aussicht genommen. Wohnnngsbeslellnilgen vermittelt Herr Ingenieur Röber, Kaiser- slratze 5. Für das W oh lfa h r tSp o l iz e i a m t machte sich die weitere Anstellung von 2 Beziiksinivektoren. 1 Oberaussehcr und 21 Aufsehern »ölhig. Ter Rath genehmigte die deshalb vom Wohl- sahriSpolizeiamt gemachten Borschläge. Ein Theil von diesen neuen Mannschaften soll schon am 1. Januar, ein anderer Theil erst vom 1. Juli lM>2 angcstellt werden. Seit 1866 ist eine Ber- mrhrnncr der AnssichtSmai»i!chasten nicht erfolgt. TaS Herhilfest desA l t g e m e i n e n T u r n v e re i ns füllte vorgestern die weiten Räume des festlich geschmückte» GewerbehanS- saale- bis auf den letzten Platz. Nur die stattliche Arena inmitten deS Saales, auf welcher dle .Einweihung des Friedrichstädter HasenS" in Szene ging und später Tcrpsichore die Huldigungen des lustigen TuiiieroölkchenS entgegcnnahm. wcir zeitweilig die einzige Fläche, aus welcher ein Apfel zur Erde kannte. Tie Aus stattung und Durchführung de- von Humor belebten Festspieles ivar nach jeder Richtung gediegen. Bon namhaften Gönnern der wackeren Turnenchast hatten n. A. die Herren Professoren Zeibig und Scheffler. Stadtrath Grabowski. die Stadtverordneten Türke und Götte. Oberlehrer Tr. Netzich rc. Platz genommen und auch ein Borkämpfer des deutschen TnrnwelenS im fernen Australien, Herr Ernst Pnstknchen (langjähriger Borsitzendcr des deutschen Turnvereins zu Adelaide) ivar erschiene». Tie Kapelle deS Pionier- Bataillons unter Leitung des Musikdirektor-Schubert erössnete den Reigen der musikalischen Gaben mit dem grotzen Maisch von Andrich, und nachdem daS Lied .Nur einmal blüht im Jahr der Mai" (Solo für Posaunet von Heiser und die Cvncert-Polka .Ter kleine Solotrompeier" verklungen, »ahm nach einer begrützeiidcn Jahre» Schandaus gkiellschait Leidig vertreten. Dieselbe» rrpräsentlren Schandau alS Äommersrnchr und Nachkurort allererste» Range», sie sind durch Lage. Komsort und gediegene Bewirlhschastung zu einem Welt- rrnaininee und einer allgemeinen Beliebtheit gelangt, sadatz sich ihr« Besucherzahl nicht nur au« den besten Familien des engeren Vater« lande», sondern auch au« den verwöhntesten Kreisen aller Herren Länder gebildet bat. Wenn unserem freundliche» Badeort wie bis« brr die Huld der Allerhöchsten und höchsten Herrschaften erhalten bleibt und wenn ein nur rinigtnnake» verständiges Sommerwetter im nächsten Jahre die Menschheit endlich beglücken sollte, so ist für Schandau, lvetcheS mit so antzergewöhnlicher Oviersreudlakrit auf den jetzigen rejvektablen Standpunkt gebracht worden ist. die Hofs« »ung wohl berechtigt, datz die frühere Frequenz nicht nur erreicht, sondern auch wett überflügelt werde» kan». Wenn überdie» von 18.000 Baffanten, welche -Schandau tm letzten Gommer besuchten, in dem früheren Bericht die Nede ist. Io sind darunter polizeilich angrmeldrte Nachlfremd« zu verstehen, nicht aber Touristen, welche Schandau berührte», uni Partieen zu machen. Dir Zahl der letzte ren würde eine weit größere Ziffer ergeben. — Durch einen schuß in die Stlrn entleibte sich am Donners tag der erst 22 Jahre alle Gärtnergehilfe Richard Bischer au- Markneukirchen i B — Am Montag wurde auf der Station Benig der Bahn- hvsswüchier Hösselbarth durch eine Maschine überfahren und sofort getödtet. — Amtsgericht. Die Dienstmagd Alma Martha Boden, am 5 Mürz l87l zu Lenben geboren, stand bei einem Gutsbesitzer daselbst in Diensten. Diese Stellung benützte sie zu nichrfache» Ladendiebstcihlen bei dem Flciichermeliter Hosmnnn. von dem sie 'fleisch- und Wurstwaaren zu holen hatte Die jugendliche Ange- agte. bisher unbestraft, verwirkt wegen Eiaenihumsveraebtns 4 Tage Gesänanitz. — Äon der Anklage, sich durch widerrechtliche» Berkauf von Fenstervorsctzern des Betrugs schuldig gemacht zu haben, wurde der Kolporteur Hermann Ludwig Martin kostenlos sreigriprochcn. — Wege» Bouiahme unzüchtiger Handlungen wurde unter AnSschlutz der Oessentlichkeit der Tagearbeite, Earl August Möge zu 3 Tagen Geiüngnitz vernrthcilt. — Ohne am RechtSsahren verhindert z» sei», hielte» die beiden Kutscher Max Otto Bochmann und Gottlieb Moritz Büurich am 3 September die Mitte der Kaiserstratze al« geeignete Stelle, mit ihren Lastwagen durchzusah- ren. Wegen Ucvcrtrelnng des Fahrregnlativs erhielten die beiden Rosinaiitensührer Geldstrafen von je 3 Mk. zndittirt, gegen welche sie Antrag aus gerichtliche Entscheidung stellten. Diese blieb für sie jedoch ohne günstigen Erfolg. — Durch sein üliermätzia rohe« Auftreten und Bcrhattcn in seiner aus der Ziegrlstratze gelegenen Wohnung verübte der Handarbeiter Del»»» am 17. August groben Insug und veranlatzte dadurch einen Menschenauflaus vor dem Hauie. ES wurde ihm eine Haststrase von 6 Togen zudiktirt. — DeS BcttrliiS und LandslreichenS machte sich der 32jährigr Eckers berg. der schon längst der Bnchdrnckerkiinst de» Rücken gekehrt und ich ans das Bnmmlcrlehc» gelegt, schuldig. Er wird zu einer lltü- aigen Hast und nach verbutztcr Strafe zur Uederweliuna an dle LandeSvolizci vrrurtheilt. — Am 4. August griirlh der Arbeiter August Albert Reumann, am 13. September 1867 zu Grünebaum geboren, mit dem Zeugen Barke einer Gabel wegen in wörtlichen und thätlichen Streit. Sie scitzen gerade beim Kaffeetrinken und wurden durch den Mokka immer mehr erhitzt. Seiner selbst nicht mehr Hen, ergriff Reumann die leere Kaffeekanne und schlug sie dem Barke von hinten ans den Kops und zwar derart, datz der Ge- irosseiie sich in ärztliche Behandlung des Herrn Dr. Schwendler begebe» mutzte. Es entstanden mehrere kleine tiefgehende Wunden, welche geheftet werden mutzten. Der Angeklagte bestreitet jede vor sätzliche Körperverletzung und wollte die braune Kaffeekanne dem feugcn nur »an den Buckel" werfen, wohin er eitrig zielte. Wege» Körperverletzung wurde der Angeklagte zu 1 Monat Gefängnis verurtheilt. aangenen datz Gottes Segen Banmciiteis Konstantin Tretzler. Mil dem Wunsche, über der Kirche und ans der Gemeinde ruhen möge. übergab Redner den Schlüssel zum GolkeShauie dem Kirchenvatron. Herrn Oberbürgermeister Dr. Stübcl. Letzterer sühne mit weithin vernehmbarer Stimme aus. datz der Vorstand der Kreuzkirche (die Friedenskirche ist die Tochterkirche der Kreuz kirche) große bleibende Verdienste sich um die zu weihende Kirche erworben habe Nach wie vor werde die neue Kirche der Mutter- kirche am Herzen liegen. «Es bleibe zwischen dem Ralh zu Dresden und der Gemeinde Löbtau beim Alten. Gott möge dieieS Ver- hältnitz segnen, wie die Stätte. Möge die Stätte der Ausbreitung deS Wortes Gottes ferner dienen und die Gegenliebe sich fernerhin als die Liebe zu Gott, dem Höchsten zeigen." Herr Konsisiorial- ratb Tr. Tibelins übernahm den Schlüssel aus den Händen des Stadtoberdcuiptes zu Ehren Gottes und zum Heile der Gemeinde und übergab ihn Herrn Pastor Woilhcr, der die Kirche im Namen des dreieinigen Gottes crichlotz. Bald waren die lautend Sitzvlätze von den Feilziigideilnehmern eingenommen, Hunderte mutzten der nunmehr anhebendeii zweistündigen Weiheirier stehend beiwohnen. Beim Betreten ver heiligen Stätte, die vornehme Einfächlieil kenn zeichnet, herrschte eine Stimme des Lobe- und der Freude über Anlage und Ausrüstung. Altarplatz und Ehor zrigien sich in ichvnstcni Palmen- und Älumcwchmuck. Jmpomnte Trinnivtzbogen. über denen sich eine die Akustik riiiteistützciide Kassettcudecke schiietzt. zieren das Gotteshaus. Durch Ruhe. Abtönung und heiligen Emst zeichnet sich die Kirche aus. Tie vom Gemeindcrath zu beschaffende glotze Orgel wird erst vom Hosorgelbaurr Jehmlich ipärer ausge stellt. Acutzerst günstig und der Nachahmung empiehlenswerth sind die Lichlverhalinisie. Tie schmucken, sauberen Steinmetz- und Bildhauerarbeikcn tie'erle dle Firma Bogel und Müller, die ge diegenen Malereien Herr Tamme - Dresden, die Tischlerarbeiten Herr Köhler-Löbtau, den Altar und die Kanzel, letzteie ein Ge schenk deS Herrn Kammcrhcrrn Baron v. Burgk, die Firma Fritziche in Nieder-Lck.ö,:ci, die Bilder Herr llrban-Tresden und Historien maler Tröbs-Trcsden. Wer die übrigen Lieferanten und Spender gewesen sind, besagt ein am Schlutz des tyolkesdienstes zur Ber- kheüung aelangkes Gedenkblatt. Tie Weiherede und das Weihe- gebct hielt Herr Konsistorialrath Tr. Tibelins mit der Einleitung: „Festtage sind Bcrgeshöhen" Redner zeigte, wie Löbtau schon im Jahre 1065 urkundlich genannt wurde, asio reichlich >00 Jahre vor Dresden. Sein mitcmwcsender Amtsvorganger Oberkonsislonalrath Dr. Franz habe den ersten Beisuch zur Gründung eines kirchlichen Wesens in Löbtau. daS heute mit Nanslitz 13.000 Seelen zählt, unternommen. 1874 war unter freiem Himmel der erste Geistliche ordinirt worden. Auch hier ward wiederum des verstorbenen Prot. Amold rühmend gedacht. Ans Grund von Joh. 20. Bers 10—21 empfing die Kirche ihre Weihe: „Friede sei mit Euch." 1. Tie Pforten dieser Kirche sollen Allen offen stehen, dle da Frieden suchen. 2) In dieser Kirche wolle Der sich offenbaren, der da ist der Frledenssnrst. 3) Von dieser Kirche ouS mögen Biele den Weg finden zum ewigen Frieden. Nach Schlutz der Weihe brachte Herr Tr. Tibelins den Grntz und die Segenkwüniche des evangcl Landeskoiisistornlms dar und dankte Alle», die an dem Bon der Kirche gearbeilel. Alls daS Gebet folgte allgemeiner Gesang und Schrlstvorlesniig (Psalm 100) Kanzel zu ticsernster Festvredigt Amvrache deS verdienten Pereinsvvliltzenven z^venevrer 'La. Weidenbach das Feststnel mil einem Auszug der zum Tbeil prächtig kostnmirten Fest-Gruppen seine» Anfang. An der Spitze marichirte die Feuerwehr von Froschdors mit dem ersten „Musik- kmps", bestehend aus 2 Signalisten : weitere fünf wesentlich stärkere Kapellen eröffneten die Züge der Schisser und Matrosen bez. des „Weitzelidmüilduiigsliilngans". der Schnitter und Schnitterinnen vom Ostra-Borwert, der Italiener n»d Italienerinnen mit der Turnerveleinigniig „Frieien" und des von der Edineien-Riege dargestellten GemeindciatbeS von Friedlichsdors. Ten Schlutz der Auszüge bildeten die Werkmeister des Friedrichstädler Hafens. Nachdem sich der betäubende Lärm der säinintlichen Kapellen dcS Festzuaes gelegt, hielt daS Gcnieiiideoberhanpl von Friedrichsdors i Tninwart Büttel) die mit lokalen Anspielungen durchsetzte, jubelnd begrützkc „Weihcredc" und schlotz mit Hochs ans die neue Seestadt Friedrichsdors. Dem folgenden Malroien Rciaen reilste sich ei» Knilstradfahre» der ..Ga»-Radliegc" an. wobei zwei »igendlichc Künstler der Rndiahrerveremigiing „Turner" brillirlcii. und dem allerliebst arramzirten Schnitter Reigen iolgle als Glanzpunkt der Aufführungen ein Tanz der Italiener Wohlverdienlc Anerkennung für die sorgsam eiiisindirten. zum Theil ichwieriaen Darstellungen fanden die Arrangeure. Turnlchrcrin Frl. Pötzsck und Turn- vcreinsmilglied M-ctmel. Nach dem Wicderabmarsch deS „Feit- ziigrS" begann der Ball und im Berlani desselben boten die .ver einigten Turnerscha'ten des nntcrcn WeitzeritzturiigaueS" de» nach vielen Hnnderlen zählenden Gäste» noch ein effektvolles Schauspiel — einen Lalemenreigcn. — Tie Zchiiftleitnng der Allgemeinen deutschen Lebrerzeitung seht wiederum, ohne eine besondere Ausgabe zu stellen. 10 Preise in« Betrage von zusammen 500 Mk. und zwar einmal 100. einmal 90, einmal 75. einmal 50, einmal 40, einmal 30 und einmal 25 Mk. iür die 10 besten ver ihr zugebenden Original aussätze unter den üblichen Bestimmungen aus. Tie Ernennung der Pieisrichier bleibt der Allgemeine» deutschen Lehrerveriamm- lung oder deren Ansichntz überlassen. — Tic beulige Nummer enthält für Dresden und Umgegend eine Sonderbeilage der Herren Preutz und Brendecke. hier. — Gelegentlich von allgemeinen ^Milchrevrsionen, welche wohlsadrtsvolizeiliche Organe am Sonnabend und Montag früh an den Schlägen abgehallen baden, sind wieder drei Proben verdächtiger Milch entnommen und der chemischen Untersuchung rc. zugeführt worden. Tie Zahl der dabei vorgenommenen Einzel Prüfungen hat über 700 betragen. — Tie Parforcejagden des aus Königl. sächs. Offizieren gebil- sowohl' nach der politischen a Grotzenhainer Hetz - Clubs. die am 3. b. M. ihren Seite hin. Offenbar strebte . . * - - - * .... deten Ansang genommen habe», finden bis zum 3- November an jedem Montag, Mittwoch und Sonnabend statt. — Morgen wird die von dem Bezirksobstbauverein Großenhain in Radednrg veranstaltete Obstansslcllung, der vorgestern im Anstrage des Königl. Ministeriums der Bestich des Herrn Geheim raths v. Bosse ward, geschlossen. Tie Preisrichter konnten in An betracht der reichen und vortrefflichen Beschickung der Ausstellung drei silberne. 6 bronzene Medaillen, 17 Ehrenzeugnisse und drei Ehrenpreise vertheilen. — Bon berufener Seite schreibt man nnS: Ter Bericht, wel cher i» de» letzte» Tagen über die Freguenz Schandaus in hiesigen Blättern erichicilen ist, rückt nicht allenthalben das richtige Bild der Entwickelung dieses unsers beliebten vaterländischen Kur ortes. Wenn auch zohlengemätz nachgewiesen wird, datz die Quan tität der Besucher Schandaus in den letzten Jahren etwas nachge lassen bat, so ist wobt nicht zu bestreiten, datz die Qualität dersel ben sich von Jahr zu Jahr erheblich gebessert hat. Schandau vertritt Nicht Darbietung erstmaliger allewege! von F. M Schulze die geweihten verschiedene Richtungen, einmal die allgemein gebräuchliche Somincr- friiche mit dem Bad und der städtischen Kuranstalt. Dieselbe ist , . .. gut geleitet und den meisten neue» und älteren Orten dieser Art Cbe Herr Pastor Walther die ! ebenbürtig zur Seite zu stellen. Zum anderen dient Schandau als bestieg, erfüllte in vortrefflicher ^ Ansgangsort der beliebtesten und hervorragendsten Partieen der TaaeSgeschichte. Deutsches Reich. Die Rückkehr deS Kaisers nach Berlin welche sich um einige Tage verzögert hat, wird über eine Reihe von Fragen, welche für Landtag und Reichstag vorbereitet werden, endgiltige Entscheidungen bringen. Wenn hier und da von einem in nächster Zeit bevorstehenden Kronrath die Rede ist. so dürste auch das zulrcffcn und nur einem Herkommen entsprechen, welches man stets vor der Berufung der Parlamente beobachtet hat. Der Kaiser nimmt, wie verlautet, einen ganz besvnderS regen Antheil a» dem baldigen Inkrafttreten der Novelle zur Gewerbeordnung Tie Ausführnngsbesiimninngcil dazu haben, wie bereits miigelheilt worden, zu Erhebungen aus verschiedenen Gebieten des Gewerbe betriebes bezüglich des Arbeiteiichntzes :c. gcsnhrl. Es hcitzt, datz dem Kaffer über die Ergebnisse dieser Erhebungen fortlaufend Be richte erstattet werden. König Karl 1. von Württemberg ist gestern früh 6 Uhr 55 Mi» verschieden. Tic Mannschaften des 4. und 11. Armeekorps, welche in der Koffer-Parade bei Erfurt gestanden, haben statt der bei solchen An lassen üblichen 50 Psg. eine lehr hübsche Tentniünze erhalten. Die selbe hat die Grütze eines Filiffmalkstuckes, ist gut versilbert und zeigt ans der einen Seile den Kopf des Kaisers mit Bollbart und der Umschrift: »Wilhelm II., deutscher Kaiser. König vvn Preußen", aus der anderen Sette eine Gruppe von >e einem Kürassier, Ulan, Husar, Muskeiier und Artillerist mit der Ueberichrift: »Kaiier- manöver 1891." Zeichnung und Prägung der Tenkmünze sind gleich vorzüglich. Tic vielerörterte Meldung der ...Krcuzztg ", datz anläßlich der vorübergehenden Anwesenheit des Czaren in Deutschland in Tra- lehnen ein Londerzug für den Kaiser bereit gestellt war, ist durch den „Rcichsanz." nachdrücklich in Abrede gestellt worden. Gleich wohl hält der Gewährsmann der „Krcnzstg." seine Mitthellnng im Wesentlichen durch das Fahrende aufrecht: „Ich habe die Nach richt über den Sondcrzug Tralehnen-Alexandrotvo insofern mihver- staiiden, als ein Sonderziig allerdings überhaupt nicht ausgestellt zu weiden brauchte, denn der kaiserliche Sonder,ng stand während der anzen Zeit des Ausenihaltes Sr. Majestät in Ostpreußen aus fahnhos Trakehnen bereit. Es bleibt jedoch unzweifelhafte That- sache, daß die Fahrt Trakehnen-Alexandrowo per Sonderzug erwogen wviden fft, da, wie ich von nächitdctheiligiei Seite bestimmt erfuhr, Dispositionen, welche aus eine solche Fahrt Bezug hatten, getroffen wurden." — ES scheint also, bemerkt hierzu die Redaktion der „Kreuzztg.". datz die ReisediSposilionen des Czaren die Ausführung vereitelt haben. Ter elsässische NeichstagSabgeordnete Tr. Petr! gab einem französischen Journalisten kürzlich Erklärungen über die Stellung des Elsaß zu Frankreich, die er selbst in einem Berichte an die „ Stratzb. Post" folgendermaßen ergänzt: Die Nachricht von der Milderung des Patzzwanges hat m ganz Effaß-Lolhringen sehr lebhafte Befriedigung bervorgerufen. Diese Maßregel, welche wir seit Jahren lebhast ersehnten, wird eine große Tragweite haben, der polnischen als nach ver volkswirthschastlichen die deutsche Regiernng darnach, in Elsaß-Lothringen die sranzösischen Svnwathiecn zn unterdrücken, wohlverstanden diejenigen, welche einen politischen Charakter an nehmen und, niittelbar oder unmittelbar, dahin zielen, die Bande zu lösen, welche uns mit dem Deutschen Reiche vereinigen. Da gegen wurde es nicht richtig sein, auch diejenige» Shmvathiern zn bekämpfe», welche infolge einer mehr als hundcrljährigen Ber- einianng ohne jeden politischen Beigeschmack in Elsaß-Lothringen für Frankreich bestehen Ich glaube, und viele meiner Mitbürger mit mir. datz unsere Eigenschaft als deutsche Staatsbürger diese Hmpfindnnaen nicht ausschließt. Wir würden freudig, als den Beginn besserer Zeiten sür die ganze Welt, den Tag begrüße», an welchem Frankreich sich Denlschland aste Ai Frankreich sich wollte und eine danerhas als Annäb befreundete Nation beider großen Chorge'ang: Freuet Euch in dem Herrn Gast unter Leitung des Herrn Kontor Räume. Ter Herr Geistliche legte seiner säckns-hc» Schweiz. Wenn speziell in den letzten Jahren diele schönen Partieen etwas vc>»nchlämgt worden sind, io ist der Hanvtt giiind dafür nicht nur in der tliiqnnst der Witterung zn inchcn. lan ge . , . Predigt den Text Haggai 2. 10 zu Grunde: .ES wll die Herrlich-; der» ganz besonders auch in der Anfmacduna der benachbarten keit dieses letzten Harnes größer werden, denn des eisten gewest» ^ Edmundsllamm. welche an und sür sich als Neuheit eine außer- Sarnrs gro r,t. spricht der Herr Zebaoth: und ich will Frieden geben an diesem Orte, spricht der Sen Zebaoth." Nach Gebet. Segen und allge« I ordentliche Anziehungskraft ouLgeubt hat. Bedauerlicherweise ist die tzdmundSklamm infolge der ungünstigen Straßenverhältnisse von onichlietzcn ^ Völker statlsinden würde, deren vorzügliche Eigenschaften sich gegenseitig ergänzen. Wir haben den berechtigten Wunsch, unsere verwandtschaftlichen und freundschaftlichen Beziehungen in Frank reich »nsrccbt zn erhalten. Aber in» Interesse des Weltfrieden« ist es nolbiveiidig. dag wir keinem Zweifel und keiner zweideutigen Auffassung darüber Raum lasse», wie wir die inlemationale Lage auffasscn. Die unlösbare Deiblndnng Elsaß-Lothringens mit dem Tcntichen Reiche ist eine geschichtliche Thaisache, von der man nur wünschen mutz, datz von keiner Seile mehr daran gerüttelt werde. Gewiß gicbt eS unter uns noch Leute, welche ihren Blick mehr auf die Bergangeirhcit. als auf die Gegenwart richten und sich nicht dazu entscheiden können, die politische Lage nnzuerkennen, welche wir I>nbcn. Es ist dicS eine Gcffnnnnq, welcher man die Achtung nicht vermgen darf und welche, unter manchen Verhältnissen, sehr begreiflich ist. Aber selbst unter denjenigen Leuten, welche so denken, girbt es nur sehr wenlg«. welch« einen politischen Wechsel
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