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Dresdner Nachrichten : 11.04.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-04-11
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189704111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970411
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970411
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-04
- Tag1897-04-11
- Monat1897-04
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.04.1897
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L> r -ch-ck « LI L -k -Li - L> 7 Q- - 71 — «2 Vernicht« nnd GSchftiche«. — Se. Königl. Hoheit der Prinz Johann Georg bat den Fabrikanten künstlicher Mi»«alwäjs«, Brauselimonaden und Fruchlivrupe, Herrn Otto Bo »de hi«, Königsblückerstruße 47. zu lemem Hostieseranlen eruaniii. — Dem Nüigerichiillehier Tbümmel in Dobeln ward das Albrechtskicuz verliehe». Tiejeive Auszeichnung ward dem Fürstlich Schönburgischen Reviettörsler Mav in Sireitivalo. — Die K ö n i gsp a ra d e. die am 23. 'Avril auS Anlaß des Geburtstags Sr. Maieslrst des Königs au> dem 'Alaunplatz stalt- znfinden pstegi. lallt d,c>eS Jahr im Hinblick auf den späten Osterlermin ans. — Se. Mai. der Kaffer wohnte gestern Abend halb 8 Nhr einem Liner bei dem Königi. Sächsiichen Äeiandten Grase» Hohcnlhal in Berlin bei. — Unermüdlich pocht, hämmert und schasst eS in der Aus stellungshalle an der Slnbel-Allee, nm die großen stiänine zur Eröffnung der Internationalen K n n st a n S st ellung am I. Mai fertig «» stellen. Es Nettst noch sehr viel zu lhnn, und man wird mit Anstrennung aller Kräfte zu arbeiten haben, um bis zn dem icstgeietzie» Tage das Begonnene zum Abichlich zn bringen. Tie Herien Proici'or.nr rtnhl und Kießjing sowie Geh. Bainaih Wallol honen allerdings eine ganz eignianige und sich von dem gewöhn lichen Zubehör rnlierneiit'e Ausstattung der Kunstausstellung Her stellen ui können. Ersülleii sich dieie Erwartungen, so wird damit allein mir krustiger Anziehungspunkt geschossen. Im Vestibül sieht inan schon das zu dem Hanpiiaal inbrcnde Portal in seiner Stuck- verzicinng nahezu volleudei. uns »tun sind auch anS dem Königs. Gardemeiiblc die Lecken und GobelniS lierbeigeschassc ivorde». um den Raum wolnilicher aiisinstnlieii. Im groszen Haupisaal sesseln daS Wafferhaffin in der Mitte und der Linon mit ieinem reich- geschniückicn Baldachin den Blick. In de» kleinen Seitenkabineitcn rechtS davon wird noch n» der Ausstattung der Wände durch Stuckateure und Maler gearbeitet, wählend gegennbe, der Sohn des Parsier Kunniiändlecs Bing mit leinen Leuten be'chättigt in, die kleinen Salons mit den neuen Berkleidnngen und Einricht ungen anSzuiiatten. Lie vorderen zehn groben Läle und die bei den Hinteren Knppelrämne inart,en slelleniveise schon den Eindruck der BoUendnng. die Säle der Franzosen und Skandinavier und der Münchner Künstler vorn, ferner die der Schotten und der Lrcsdner Künstlerlchaft hinten sind schon mit Bildern behängt, einzelne Gruppen der Künstler sieht man vor diesem oder jenem inlercs'anten Gemälde stellen und ihre Meinung über die neuen Eindrücke auslaniche». Andere Sale sind noch vollständig von de» Packer» und den Steuerbeauiten in Anspruch genommen. Lrauhen im Parke wird ein leeres Wanerbcsisiu mangels einer Drehscheibe dazu benuhk. um für den.Katalog die photographischen Ausnahme» zu machen. Bor dem LÜdsingel bat sich der Holzbau des Restaurants erhoben, in der Nähe davon sieht man den Kwsk iür den Berkan' von Paotogravhien, an e:»er andeien Stelle dcS Parkes wird ein ähnlicher kleiner Pavillon errichtet, in den, kine- inaroginplnsiche Bilder zn iehen 'ein werden. L.nl'e» im Verwatt- ungsgehäiide isi schon zur Linken das Ponantt der Ansnellniig in Lhäligkeil. in den Zimmern rechiS w id vom Geschäftsführer der .Kaialog zitsanimengesicUi und meid.» Ge mannigfache» schriittichen Arbeiten erledigt während in dem Sumngszimmer die Berathnngen der AnSstelliiiigskoiiintission immer hänsiger iverden. Iür die tcietliche Eröffnnug, die sich am I. Ncai VounittagS li Ul>c in G-gentvari Sr. Maiestä! des .Königs nnd der gesainiiiten Königl. sz.uiiilic voll ziehen wird, sind gcohe Porvereiningen getcofsen. Iür de» Nnch- mitlag des l. 2Nai hat Se. Mniestät den 'Ausschuß der Inter nationalen .KunstanSsielliing. die srenidiändischea .Komniissarien jund die sonst um die Ausstellung verdienten Herren zu einem (Laladiner in daS.König!. Resibcnzichloß geladen. Am 3. Mat veranstalten die Mitglieder dcS Ausichnsses in dem Anbau der Halle, der sog. blauen Grotte, aut ihre .Kosten zn Ehren der Be hörden u. s. w. ein Festmahl, woran sich am 5. Mai ein von dem Herrn Staatsminisicr v Metznh zu Ehren deS 'AnsstellnngsaiiS- 'chusses gegebenes Festmahl schließeu wird. Zwilchen die letzteren beiden Festlichkeiten toll sich e n von der Sind! LreSde» ouszu- richtender Aussing nach der Bastei anschließen, dem der Komvo- sirio nsvcre.u „Ncappe" ieine kimslicrffche Bsilwirknng zugeiagk hat. er „Dresdner Rennverei n", iveichec am Oster- monrag eistmalia in dieicm Jahre seine Pionen den iport- Ziehendcn Residenzlern zu cincm großen F r ü h i a h r S r e n n e n !öffne» wird, icheint wieder etiimai lütter einem glücklichen Stern jzu stehen t denn nach Iallsis Provhezcinng in heileres FrnhiahrS- weiter zu erwarten, weiches den Damen unseces Eibsioren; an genehme Gelegenheit geben dürfte, den anerkannten seinen Ge schmack in der Entialttiiig von prächtigen Frnhiahrs-Toiiettcn zu ,beweisen. Die ühcrans zahlreich eiiigegangenen Nennungen — nicht weniger denn US Pferde sind für dm 6 Nennen angemeldei ! worden, wornnler sich solche Sr. Hoheit des Pttnzen Aribert von ! Anhalt als auch österreichischer Offiziere wieder befinden — laue» in »'der Weise gnlen Spoct voranssagen. sodaß ein starker Besuch der Rennen ans Seidnitz« Flur am Lstermomag zu erwarten ist. Für dicwniocn Faniiiicn, ivelche das Bcittagsmahi außer dem Hanse eninehmen wollen, ist warme Küche vor den Rennen in den lTribünen-Resiaurciiirs vorbereitet, und der Traiteur des Dresdner Mennpiatzes, Herr Hoielicr Earl Herold, wird hierfür wie stets sein Bettes einsttzeil. Ta die Nachfrage nach nnmniericieii Logen- ,'und Tribüncn-Billcts. deren Borveckniff nur im Sckrelariat des Nennvereins Bwtoriaslraße 26. pan., wihrend der Bnreanzeit von l>—4 Uhr. slallsindet. ein reger ist, dürste es cmvfehlciiswcilh scin, sich rechtzeitig damit zn verwrgem — Gelcgemlich der 22. Dresdner P s e rd e - 'A usst rl l u n g sollen auf Anordnung deS Kömgl. .Kriegsminislcnums wie bei den 'rüheren Dresdner PseideausNellnngcn Voc'ührungen von Rem outen verschiedener Trnvpeistheue des >2. (Königl. Sächsi) 2lrmeekorpS und des lliemontedcvvts Skassa erfolgen. Im In teresse der Hebung der särh'. Pferdezucht auch für Armeezwecke wird dieie Anordnung allseitig mit Freuden begrüßt werden, da an! dieie Weise Len sächsischen Pierdezürbtern Gelegenheit geboten wird, sich von dem mit Pferden sächsischer Zucht in der Zitrinee er zielten Effolgcn :n überzeuge» und selbst zu beuciheilen. welche Anwrdernngc» seitens des Königl. Kriegsministeüums an branch- dare Remonten gestellt werden. Das Königl. Kriegsministerium beabsichtigt außerdem, von den zur Ausstellung angcmeldeten Pferden irichsiicher Zuckt durch eine Kommission Remonten, soweit sie sich inr die Zwecke der Armee eignen, anznlausen. — Geilem Nachmittag 5 Uhr wurde das erste städtische Bolksbad zum E ä m m ch e n, welches an Stelle des schon seit 1808 im Hose des GrundilückS Annenstraße 37 bestandenen EämmchenbadeS neu errichtet worden ist. von der Sladtvertrelung übernommen und beieiis eine Stunde später der Sefseullichlett zur Benutzung übergeben. An der vorhergegangcnen Besichtigung betheiligteii sich n. A. die Herren Bürgermeister Lenpold und Nake, Skadträihe Jii'her. Kaiser, Braeter. Biere», Tstingwih, Raschke. Wohl'ab.rksvolizeilommissar Bock von Wu.singen. BezickSarzt MediZnalrath Tr. Niedner, Stadtverordnete Schristsührer Krieg und Tr. Lehmann^ Vanraih Pagenstecher. Hartwig II, Elauien. -Häckel. Albamis. Stadtbanmelster Geißler und S.iadtbaninivektor Schmidt. Das schmucke Gebäude von unverputztem Ziegelmanerwerk enthält besondere Eingänge iür Iranen nnd für Männer und um- mßt auf einer hchantcii Fläche von 210 S-nadcatmeter außer den Warte- und BetriehSrcnimcn 42 Badezellen für Brause- und Wannenbäder. Herr Stadlbauraih Bräter berichtete ans der Vor geschichte des Baues, daß das Lämmchengciindsiück 1806 von der Stadl für den ungemein billigen Preis von 60.0M Mark erlauft wurde. Den ersten Anlaß znr Errichtung von Volksbraniebädern habe Herr Lherhürgermcistcr Stübcl gegeben, der bereits 189! nach dem Vorgänge anderer Städte die Einrichtung von Volksbrailse- bädcm anregte. Unter Verwendung der anderwärts gemachten Erfahrungen habe man dann in deni vorliegende» Gebäude die neuesten Elsmdlingen angebracht und das beste Material mit einem Ba»mttwande van 8l.(H)0 Mark verwendet. Der zum Verwalter des Bades vom Rathe bestellte Herr Stndtrath Tr. Biere» über nahm ans den Händen des Vorredners die Schlüssel und gelobte mit freudigem .Herzen treue Pflichterfüllung. Es sei für ihn eine perlönlichc Liebhaberei, dieses kleine gesundheitliche Schmuckkästchen zn einer Art Volksapotheke für Gesundheit zn gestalten, welche znr Kräftigung der körperlichen Wohlfahrt und Pflege der Reinlichkeit diene. Nicht ans große materielle Eriolge sei es abgesehen, sondern eine gemeinnützige Einrichtung solle geschaffen werden, der, sobald sie sich bewädre, ähnliche in anderen Stadtlheilen iolgen werde» Hieraus erfolgte eine gemeinsame Besichtigung der Nänmltchkeiten, wobei der praktische» Eintheilnng und den vorzüglichen Heizungs anlagen warme Anerkennung gezollt wurde. Jedes Bramevad hat einen abgesonderten Vorraum zum Umkleiden, icdes Wannenbad ist mit einer geräumigen, eiienemaillirten Wanne, Sihbank, Spiegel. Tritt und Kleiderrechen ausgestattel. Tie Bedienung hat die >chon »om alten Bad her bestens bekannte Familie des Herrn Simon übernommen. Tie Besichtigung wurde ausgedehnt aus das nebenan ne» eingerichtete Neben grbklud> Ainimer sür Sescksig, ein chemlsi. ^ , . „ . und chemische Unterrichisräume enthält, die auf die modeeN Weise ausgestatlel sind. — Der vorgestern hier verstorbene Königl. lächssiche Oberland- sorslmeister a. D. Oskar Dieirich v. Witzleben war am 7. Februar 1826 in Kamenz geboren, stiidirie 1814 bis 1817 in Tharandt Forftmissenich st. 1817 bis 1818 in Heidelberg Kamera«- und Naturwissenschaft und tial 1818 am l. Apiil bei der Jorlt- eiiirichiunasaittlalt atS Hilisaibeiier ei». Bet diesem Institut wurde er 1854 Forstvermesser, 1856 Iorfttondukreur und erhielt im Jahre 1861 den Titel eines prädizirlen OberlörsteiS. 1862 übertrug ihm die Slaatsregierung die Verwallnna des Eolditzer StaalSforst- revieiS und ernannte ihn 1866 zum Forslinipektoc. 1376 erfolgte sein Aufrücken zum Obettorlimeisler und Voiftand des Focstbeziiks Auerbach. 1880 überiiabin er die Direktion der ForsteiiirichtilnaS- ainialt »nd trat dann im Jahre 1885 als Nachfolger des Ober- laiidsorstmeisterS Roch mtt dcm Titel eines LaiidforftmetsterS und Geh. Finanzraihs als Referent in das Finanziniiiisteriiim ein, ln welcher Sielliing er bis zu seiner am >. Sepiembec l8!>6 erfolgte» Pensioniinng zum Wöhle des sächsischen Forstwesens segensreich gewirkt har. — Die Königl. Staatsanwaltschaft giebt bekannt: Ai» 24 März bieseS Jahres. Abends gegen '/»8Uhr. wurde der Schuh macher Robert Emil Bernd! auS Bleichen ans der Leipzigerstcaße hier, in der Nähe der Einfahrt zu den Gütcrspeichcm des Leipziger BahnbosS, von zwei Unbekannte» angcieinpell und dergestalt an eiiien Bann, aiigewocien, das; er eine L>chädeiverlevung davontrug, die seinen Tod h e r b e i s ü h r t e. Die Thärer sind bisher nicht i zn ermitteln. Es ergeht an die Augenzeugen des Vorfalls das ! Ersuchen, sich uiigesänntt bei der Behörde zn melden. AtS Zruge j lammen in Frage, ein Man», der de» Thälern ziigernsen hat: > „Nehmt Eneh >» 'Acht nnd rempelt die Leute nicht an" und eine Alheiierin Namens Klette. — 'Als "isizielle Vertreter der hiesigen kaiserlichen Oberpost- direklion begehen sich heute früh die Herren SberpottSlrektoc Halle, Postralh Tr. Könizz und Poslinipektor Bcrr zur Bei- selZNiigSseier für den Herrn Skaalönftcelär Dr. v. Stephan, Exc.. »ach Bc'ilin. 'Ans gleichem 'Anlaß reise» »och mehrere andere Herren dahin, u A. Herr Poslhaiter Hoimann. — Der Kirchenvoriiand derK r e u z p a r o ch i e erläßt folgende Danksagnng: In der schweren Heiminchnilg, die u»S nach Gottes Nach hetrosse» und unsere erst voi Kurzem zur Freude der Ge meinde sihön euieneite Kirche in wenigen Stunden zur Ruine gemacht hak, ist die her,licke Theilnahme nnd die optertrendi e Hille, die wir in reichem Maße von nah nnd lern erfahren Häven, uns wc'hlthnende Eignicknng nnd wahre Siaikniig gewesen. Da mir außer Slandc sind, jedem Einzelnen bejonderS zu danken, so Villen wir, mit diesem Wege unterer liesempinndciie» Dankoarkcit Ausdruck geben zn dürfen. Znm Wieoeraitthan der Kreuzkirche sind tt eils dem Kicchenvorftand bez. dessen Vorsipenden direkt, ibeil-s den Frauen der Kirchrnvorsteher in Folge deS beionderen Annm'S derlelben bis heuic — aur-ichließlich der von der Kirch gemeinde und der politischen Gemeinde Löbtau uns gewählten Beihilfen — 51.7ll Mark zngegannen. lieber die spezielle Ver- mendnilg dieser LieveSgaven veim W>ederansban der Kirche behält tick der Klichenvorttand seine Enttchiiehnng noch vor, ruft aber schon legt alle» Gebern ein ttetcmosiliioeneS „Vergelt's Gott!" zu. Lie Gabenlitle liegt in der Kanzlei des Kirchenvarltalids zn Jedermanns Einsi hi anS. — In der Sihniig deS Seniorenkonvents der Mit glieder dee Zweiien Kammer halte die Foclt.vrittspnclei für den i>. ländlichen Wahlkreis Anerkenntnis; der Kandidatur Traber vellaiigk. Ta icdvch die SOuatiou im Wahlkreis »och nicht geklärt zu sein scheint, so Hut znnachst der Seniorenkonvent diese Iorver- nng der FoitichrittSpartei einttimmig abgciehnt, sprach aber nach den Beslttiimuiigen des Kartells der Fortschrittspartei im All gemeinen den Wahlkreis zu. — 'Vorgestern Vormittag wurde ein stellungsloser Hausdiener in einer hiesigen Schcinkwurlvchaft um sein Baacvermögen durch Lzppcilspiel mit 3 B a u e r n s ä n a e r n gebracht. Dtetelven hatten iiideß dre Rechnung ohne den Wiith gemacht, denn sie konnten noch rechtzeitig teUgeiiominen werden. — Tie Uitterichlagniigeii. die sich der frühere Kajsirer deS Lokalvereins deS allgemeinen Musikerverbands, Hanisch hat zn Schn den komme» lassen, erstrecke» sich auf viele Jahre zurück. Tre Vcmnlreunngcn erweisen sich als höchst umfangreich. Eine dnrchgrenende Revision sämmllichec Mttglieoerguittungsbüchec ist erioideclich. — Tie heutige Nummer ds. BI. enthält eine Sonderbeilage iür die Gesammtauslagc betr. Prospekt in Frühjahrs-Neuheiten von A dolph Ren >ier hier, 'Attmarki; ierner eine dergl. für Dres den und Umgebung belr. Herren- und Kinder-Garderove von Hcrm. Mühlberg. Hoftiefcrant hier, Ecke Wallstrahe und Webergasse. — Ta die Räume der Königl. p o l» i e ch n i j ch e u Hoch schule schon geraume Zeit nicht mehr ausreiche», um alle die verschiedenen Lehrzw'cke zn erfüllen, die Errichtung aber besonderer Gevaude für die neueren llnierrichtszweige und Laboratorien in unmittelbarer Nähe des wlzigeii Pochiechnikums unmöglich ist. so Ministerium, des KuiiuS und llnterrichlS iie fass« belekht UMMlltÜttk Weis« mit 4proz«nttg« vyvotvrk Md dk. ^ »anksiliale kommt den Industrielle» bereitwilligst entgegen. Jede gewün ckte Auskunft ertheiien der Ausschuß zur Hebung der In dustrie RoßwetuS (Vorsitzender Herr Äruvt» und Prilgeanstalt-- besitzer F. O- Naupert) und der Stadtrath zu Nohwein. ^ — In Zwickau ist eine bergtechnrsche Kommission aus Bergdirektoren des Zmickauer und OelSiutz-Lugauer Revier- zur Rriltung der Frage, bl- zu welchem Umfange unter der inneren stadt Zwickau die Kohlen abgebaul werde» dürfen, zusammen- getreten. — Der auS Neusalza gebürtige Maschinist August Förster ist nm Mittwoch tn der Fabrik des Herrn Reitz in Wendisch- Sohland a. d. Spree, in welcher er erst seit Montag angestellt war. auf gräßliche Weile tödtlich verunglückt. Er wnrde m der Nähe des Schwungrades der Dnmpsmalchine im Kesselhause mit zertrümmetiem Kopfe tndt anfgefiinden. Es wird vermitthet, daß Förster beim Anlassen der Maichine nach der Frühstückspause den bei dem Schwungrad angebrachten Hcbelapparat gebraucht hak. um daS Schwungrad in Bewegung zu ietzen und somit der Zug stange über den sog tobten Punkt hinwegziihelfen. .Hlerhet ist ihm durch die grvhe Wuchl, durch welche die Hebeldcttckftauge niedec- giilg, der Kops bis zur Naieuwurzei gespaltet worden. — Bei zwei in Bodenbach wegen unsittlichen Gebahrens verhafteten Siovaken wurden über 300 Gulden in baarem Golde vorgetiindcn, ein Beweis, daß die Drahtbinderci und der Handel mit Mausefallen immer noch ein ziemlich einklüglicher sein muß. raaeSsikschtchte. Deutsches Reich. Der „Hamb. Korresv." Beziehungen zur Reichsreglerung ersrent, giebt »scheu dem der sich ofsiZ'rstei die Entfremdung zwilchen dem Kailer »nd dem Fürsten Bismarck zu und benierft dazu: „'Aber darüber darf denn auch keine Tanschung walten, daß in sehr weiten Kreisen, und gerade solchen, die am treuesten zu Kaller und Reich halten, die Thatsache dieser Entfremdung, die als kaiserliche Ungnade den Baumeister des Reichs im Grellenalter trifft, ties und schmerzlich empfunden nnd bitter beklagt wird. Wer dem Kaller von vieler Stimmung im Volke Kunde giebt, sagt ihm nichts als die lautere Wahrheit." Der Kaiser hat am Freitag einen längeren Vortrag deS Reichs, kanzlers in dessen AnitSivohnnng entgegcngenommen. Zur Theilnahmc an den Beiietzungsseierltchkeilen deS Staats sekretärs des RcichSpost ttiitS Dr. v. Stephan sind schon zahlreiche Aboldiiiuigen anS dem Reich und dcm Auslände angemeldet. 'Außerdem haben viele aus dem Gehirne des Postwesens hervor ragende Persönlichkeiten des Auslandes, so der russische General- postmeister. ihr Erscheinen zu der Beerdigung angezeigl. Voraus sichtlich wird der Kaiser am Trauerakt im Postmuseiim theil- ucl»»eii, wo der Genecalsupcriittcndent Dryunder sprechen wird. Die Zahl der eingehenden Beileidsbezeugungen wächst von Stunde z» Siiinde; mit dr» 'Angehörigen der Reichspost wetteifern Be hörden. Magistrate. Korporationen. Rhedercien und Private in Kundgebungen der Trauer. Nach Hunderten zählen die Beileids- drnhiiingc», die ans allen Welitheilcn, auS 'Afrika, ans Asien und 'Australien, vornehmlich aber ans Amerika voclicgen. Der Präsident des Reichstags legte gestern Vormittag 10 Uhr am Sarge des Staatssekretärs Dr. v. Stephan einen kostbaren Lorbeerkcan; mit Palmen nieder Das eine Band des Kranzes trägt die Widmung: „Dem Aiidenk n des Staatssekretärs des Reichspostamtes SlaalsministerS Dr. Heinrich v. Stephan. Der Piüsidcnt des Reichstags. 8. April l897." Das andere Band irügt das Chrisiuswort: „Ich Lin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubet, der wird leben, ob er gleich stürbe." Die 'Nachricht, daß der Kaiser an den Fürsten Neuß ein Schreiben in der bekannten Fahnenangelegenheit gerichtet habe, eiubehrt, wie nunmehr aus Greiz in undezweiielbarer Weise ge meldet wird, vollkommen der Begründung. Der Erbprinz von Reuß j. L. bat von verichiedenen seiten Telegramme erhalten, in der der Frcude über seine Erklärung zu der Greiz« Fahnen- angelegenheit Ausdruck gegeben ist. Als der Erbprinz in Schleiz einiras, um der Abiturienienprüsung am Landesseminar beizu wohnen. wurde er am Bahnhof von einer dichten Menschenmenge mit lebhaften Hochrufen begrüßt: die Stadt war beflaggt. Pattiotisch gesinnte Bürger setzten eine Adresse an den Erbprinzen in Umlauf, in der ihm Dank sür seine Kundgebung ausgesprochen wird. In Gera beherrscht diese Kundgebung noch immer das öffentliche Interesse: mannigfache Anzeichen beweisen, einen wie freudigen Wiederhall sie in den Herzen der Bewohner gefunden. Um der allgemeinen Stimmung Ausdruck zu geben, har auch der Vorstand des Reichövereins beschlossen, dem Erbprinzen eine Zu- stttiimniigs- und Dankad.esse zu überreichen. ^ Gras Caprivi ist am Freiing, von seinem Gute Skhren kommend, zum ersten Male in diesem Jabre aus einen Tag in Berlin eingeirosscn. Sowohl Haltung wie Aussehen des früheren Kanzlers sind stramm und frisch wie früher. Ec trägt jetzt einen Vollbart. Nach der „Frks. Ztg." beansprucht Bayern bei der Militär- strafprozeßreform 'einen Obersten Mllftärgerichtshos. JmBuudes- »at das Königl. Minisiecinm des KuiiuS nnd Unterrichts schon ralh scheint ein mit der Mtlitärboheft der Krone Baherns zusammen längst sein Auge ans anderes Terrain gerichtet. Hierzu kam. daß bangendes Zugesländniß in dieser Richtung bereits gemacht worden die Erderichütterungcn durch die vornbersahrenden Ellcnbahnzüge zn jcin. Für das übrige Deuftchland würde allerdings ein Oberster die Genanigkeir vieler feineren Untersuchungen erheblich beein-! Militärgerichtshns eingerichtet, aber bas banecische Kontingent irächiigkcn. Tie Staatsregiecung hat daher mehrere große Bau-! wäre ihm im Frieden nicht unterstellt. Im Kriege jedoch wird blocke ans der bcnachvarleii. an Plauen angrenzenden Flur von! wahrscheinlich der bäuerische Oberste Gerichtshof ruhen oder in der Dresdner Bangesellichaft erworben, um dort eine neue pol» technische Lehranstalt mit allen ihren Anneren von Gebäuden für chemische Laboratorien, eleltrvche Untersuchungen u. s. w. zu er richten. Der nächste Landtag dürste sich mit dieier 'Angelegenheit beschäftigen, lieber die Einzelheiten dieses, auch für die Stadt Dresden hochwichtigen Unternehmens laufen verichievene Gerüchte umher, die ichwer in Bezug aus ihre Richtigkeit zu kontroliren sind. U. A. wird auch von einem Umtauich von Areal zwischen der Staatsregieruna und der Dresdner Ballgesellschaft gesprochen. — Das Sektion sergebniß des Generals von Lippe, der vor mehecren Monaten in der Behandlung deS Dresdener .Herikünsilers" Gössel gestorben ist, wird letzt, nachdem man lange Zeit versucht hatte, den Scktionsbesund geheim zu halten, bekannt. Die „Bert. Wissenichaftl. Korrespondenz" schreibt darüber: Lie Sektion hat ergeben, daß bei General von Lippe in der Thai ein Rückenmarkleiden Vorgelegen Halle, wie es die Berliner Aerzkc ganz richtig erkannt hatten. Daneben wnrde aber eine Vereiterung der Harnmege bezw. der Nieren gefunden, wie sie bei solchen Rückenmarkleiden wohl manchmal von selbst, sehr häufig aber durch unzweckmäßige Behandlung auitriti bezw. gesteigert mild, iodnß die Patteisten daran früher als an dem eigentlichen Rückenmarkleiden zu Grunde gehen. — vinwin«: ^.urc»g>m>mS dci Pferde verunglückte am Donners tag der Geschlrrführec Robert Jäppeli aus Possenborf. Beim Transport nach dem hiesigen Krankenhause erlag I. seinen Ver letzungen. — 'Aussehen erregt in Pirna die polizeiliche Sistirung des in Copitz wohnenden Privatns H.. der unter dem Verdacht steht, Beihilfe zu einem betrügerischen Bankerott geleistet zu Huben. — In Dittersbach b. Glashütte brach am Freitag Abend in dem mit Stroh gedeckten Beigut des Gutsbesitzers Kühnel Feuer aus. Das Element »erbceilele sich ungemein rasch, doch konnte ein großer Theil der Habe des in dcm Hause wohnenden früheren Besitzers gerettet werden, lieber die Entstehung des Brandes konnte bis jetzt nichts festgestellt werden. — Roßwein. In diesem Jahre entwickelt sich hier eine besonders rege Banthclliglest. Viele neue Wohnhäuser werde» gebant und bedeutende Fabliketabiissements nehmen Erweiterungs bauten vor. Roßwein blüht weiter empor Arbeitslöhne, Bau material und Bcinareal sind in Roßwein billig. Roßwein ist besonders günstig inmitten Sachsens gelegen: Dresden, Leipzig nnd Evemnitz sind von Roßwein ans in kurzer Zeit zu erreichen. Ein besonderer Vorzug Roßwcins ist die Vielseitigkeit seiner In dustrie. Es mögen folgende Industriezweige hervorgehoben werden: 2 Wagcnachlen- und Wagenfcderistavriken, l Werkreugmaschinen- tabiik, l Metallwaarensabnk. I Eisengießerei, 2, Metallgießereien mit Dreherei und Fräseiei, l Armatureiifnbrik. 1 Fabrik für land- wirthschnstliche Maschinen, 1 Schiffchensabrik, 1 Gravir- und Präganstalt, 8 Cigarrcnsabriken, 3 Schuhfabriken, viele Filzschuh- fabrtken, 2 chemische Fabriken, I Wolstammetallfabrik, I Färberei und Wollwäscherei, l Korietsabrik. 1 Glasschleiserei mit Sand- gcblnse, 3 Strumpswaarensabrike», l Garnfabrik. > Sealskin- und Deckeniabrik, 9 Fabriken sür Haar- und Wolldecken, Lamas und Mstitärtuche, 1 Tnchmacherinnungsfabrik mit eigener Spinnerei, Walkerei und Appretur, l Tuch- und Filzsabrlk, l Filzfabrik, ( Damvl-Kunstmühle. 1 Carwnnagenfabrtk, Gerberei, Kupfer- schmiederei, Gasanstalt, 3 größere Ziegeleien. Stctnbrüche, Sand gruben und dergleichen mehr Die Sladtvertretnng ist der Er» richiung neuer FabriletablissemenlS förderlich. Die städtische seiner Kompetenz beichcänkt werden. In Bielefeld war gelegentlich des Hochs auf den Fürsten Bis marck bei der Hunderkiahrieier der Vorsitzende des Skadtverord- nctenkollegiums, Jnstizrath Bock, sitzen geblieben, was begreistich viel Aulleveil gemacht hatte. An den Vorsitzenden des Stadkver- ordnekenkollegimns hatten infolge dessen lö zur naiionalliberalen und konservativen Partei gehörige Mitglieder ein Schreiben gerichtet, in welchem sie das Vorgehen des Herrn Bock in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Stadtverordnetenversammlung mißbilligten. Der Vorsitzende erklärte in der nächsten Stadtverordnetenversammlung, nach Verlesung des Schriftstücks, Niemandem in dieier Angelegenheit das Wort «theilcn zu wollen, weil politische Angelegenheiten in der Sladtverordnctensitzung nicht erörtert iverden dursten. Da ober einem Stadtverordneten, der zur Geschäftsordnung das Wort erhalten halte und nun darauf hmwtes, daß nicht die politische Stellung des Herrn Bock in Frage käme, das Wort wieder ent zogen wurde, weil er nicht zur Gcichäftsorvnung spreche, verließen die nationalliberalen und konservativen Mitglied« die Versamm lung, wodurch biefe beschlußunfähig wurde. Damit dürste die An gelegenheit noch nicht erledigt sein. lieber die Persönlichkeit des Hofraths de Grahl. deS entlassenen Berichterstatters des „Wolss'ichen Tclegraphen-Bureaus". bringt die „Boss. Ztg." folgende Mittheilungen: „Dieser vielgewandte Herr, der jetzt Hofverichterstattec und Zuträger des offiziösen „W. T - B." ist, hat eine etwas merkwürdige Vergangenheit. Er steht in dcn Tuilerienpapirrcn verschiedentlich verzeichnet und zwar als österreichischer Offizier: im Jahre >862 unterbreitet « Napoleon lll. ein Buch über «ine mit Schießbaumwolle zu ladende Kanone; im folgenden Jahre, im März, steht er den Kaiser um eine Unterstütz ung von 4ciOO Francs an; im November wiederholt er die Bitte um Unterstützung und erinnert daran, daß scin Bat« Ritter der Ehrenlegion gewesen sei und die Medaille von St. Helena besessen habe. „Unter Bedauern abschlägiger Beicheid", verzeichnet die deutsche Bearbeitung der Tuilerienpapierc. Später tauchte Herr Otto de Gahl in Insterburg ans, wo er die oifiziöie „Preuh. Litlh. Ztg." redigirte. Dann ging er nach Königsberg in Preußen und übernahm die Leitung der „Ostpreußischen Zeitung", die konservativ und offiziös war. In dieser Stellung schrieb Hnr Otto de Grahl Briese um Unterstützung an hervorragende konser vative Parteiführ« der Provinz. DaS war in der Kulturkampfzeit. Er thcilte mit, daß die Regierung gegen ihn mißtrauisch sei und ihm die Wethnachtsgabe von 200 Thal«» vorenthalten wolle. Werde er nur von oer Partei Io gestellt, daß er aus den Zuichuß von der Negierung nicht angewiesen sei, so werde er dem Ministe rium schon zeigen, was eine Harke ist. Dieser Brief ist damals photographisch vervielfältigt und der Text im „Bürger- und Banernireund" veröffentlicht worden. Vor etwa einem Jahrzehnt «schien Herr Otto de Grahl In Berlin und wurde Vorsitzender eines antisemitischen Vereins „Bismarck". Wie er Hosberichi» erstatt« und gar Hofralh geworven ist. wissen wir nicht. Aber nach den Erfahrungen mtt dem Czareittrtnksvruche nnd dem Katser- glückwitnlche wird man hoffen dürfen, daß fortan die Presse mit Nachrichten verschont werde, die von keinem zuverlässigeren Ge« währsmanne als Herrn Hofralh Otto de Grahl vertreten werden." Zur Bntheidigung de Grahl's schreibt dagegen der .Reichsbote": „Unsere Voraussetzung, daß Hnr de Grahl bei sein« Miltheilung über die Kaiserdepelche an den Fürsten Bismarck lediglich bona tiäo gehandelt habe, wird unS nachträglich als vollkommen richtig bestätigt. Er habe die Mttthellung dem Wolff'schen Bureau mit
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