Dresdner Nachrichten : 11.01.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-01-11
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188901111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18890111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18890111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1889
- Monat1889-01
- Tag1889-01-11
- Monat1889-01
- Jahr1889
-
1
-
2
-
3
-
4
-
5
-
6
-
7
-
8
-
9
-
10
-
11
-
12
-
13
-
14
-
15
-
16
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.01.1889
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Nachts eiitfleflanne». Mur in «>„«>» »steil« der LluNa,«.) Berlin. 10. Januar. Der Reichskanzler Fürst BiSniarck ist deute Abend !)'/« Uhr hier, eiiigetrosseu. N4. Jahrgang. Ausl. 47,009 Stück. s. L. vs.udö L Lo., Dressen. D'mgerklrllße 17/18. Qvnti »I-Tnnonvvi»Dxpeaitlvi». villik«to nnä prompt« Lofönloriinzz von Lnroixon in alle 2oit>MMN aller linder, ^»«niilnnspreiso ksi ssrässoron HuttrikAou. Dresden, 1889. Lte Llttduer Miichlr«" Und da» verbreitetste s仫ike Bla» welches in alle» Schichten der Be völkern»» lkiuaun» gesunden lia> Die unvarteiiiche. »»abkauaige. frei- niiilbiac Richluna welche die „Dredd- ner Nachrichten" nach alle» Seilen dln verfolgen, Kal dem Blatte tu .den köchslen und einfachsten Lelee- l kreise» die Belieblkeit verschaiil welche sich in der sorlwäkrendci, ffu- s nakme der Leier auiieu. Die Re- > daction wird stets bemiikt Icu>. durch Heran,iebuna tüchtiger schrill, ltellerilcher Kraite das Blatt immer I »üvlicher und interessanter ,u ,e- rslalten. um sich hierdurch auch ferner die Kunst des Vn'ilikums «n deivo streu. V IdeLter-». Mkeii-Vtzrlvill InMiit » »r» Ichoodt. » » ,Vusträ^ nach nunivLrtn «oräon prompt otkootnirt. 1'olvplion 389. U I'lLrlslldsiväsL mit »«i xnltiittpl« N«I«»I» v«-I„«»»n V vtnen- (izosetrl. z-b8olilttrt) Otto VolfrLM NLvdf. Löni-'-.lulzttttlldilrildjdso 2. IUu8trirto I'ronpoekv ^rntin und tinnm. ELIM H xoprürrtvr diloxol-^larliea v ?! I Iar«d>» l». tdrienelee«, 17 ^ ä <L'ev»Iprotiiai»sctiluI> > ltl> 8 Ä omp>i<ä>Ik be8on<l"rn ^oprlixlv I'nostotvor^elttu-ist- nnii F N Keliiitz-Klerli« n, nonio dittriilinoliablnnon, »11" ttnttnnMll 8 I'ni bntomp« I »ml tiiniii-.Viitt'itrn j"<l"r .V rt. 8; AeZ«r>s."ri'chi' v Varl Vomkelmod, ir»n«>«triist n ul V«I t«-> tlrr«-« «Iiti u» el^,« I»v» ml ^iißiriirrlO, ,'ila: (fornotn. tlomrlolnittor, Itoiunoltivinni, 80V,!0 lrl'mstliminJini" unil Ijomo «>l». l'.Rnlumt ,»n llörräliron, älns^nM-Jl'piunkon. Jrürütni-Kelmt/.nla^tzo» u. -Koliut^brillou, «aivio nämmtt. .Vi trlc"! />»- Xranlirnzitlocco. Nr. 11. Reichsgerichtsbeschluß im Prvres; Kesfcken, Ocsterreichiich Ungarisches Wchraesetz. Hvinachrichten. Erster Hotball, Gebirgsvereius-Fcst, Ojerichtsverhandlniigen. l Leraniwortllcher Redakteur Nir PvltlischkS 0». Lmtl Vlerev tn Dresden. In die tiefste WoMchlucht sittlicher Entrüstung werden von unserer lieben doutschfrelsiniiigen Presse alle Die geworfen, welche sich nicht zu der Höhe der Anschauung aufzuichwingen vermögen, daß der Ausgang des Prozesses Geffcken eine schwere Blamage für den Reichskanzler sei. „Tic Niederlage des Kanzlers in diesem Pro zesse ist weit mehr noch die Niederlage dcS Staatsmannes als die jenige deS Juristen oder Diplomaten", schreibt in Sperrschrist der sihorsührer unserer holde» Heulderwische, Eugen Richter. Es fehlt blos »och die Schlußfolgerung: also weg mit einem solchen stüm perhaften Staatsmann! Für diese Sorte von Politikern dreht sich Alles um das Eine: die Unfähigkeit Bisniarck's znr Leitung der Rcichsgcschäfte zu beweisen. Sie würden auch in der Kolonial politik nicht so bockbeinig sein, hätten sic nicht die stille Hoffnung, mit diesen vom Reichskanzler begünstigten Unternchmnngcn würde es schließlich ein schlimmes Ende nehmen. Sie wälzen daher dem Fürsten Bismarck auch hier alle findbaren Steine in den Weg; kniii man doch nicht wissen, ob er nicht einmal darüber stolpert I Ran. einstweilen rechnen noch zwei Faktoren ganz entschieden daraus, daß der Kanzler noch recht lange seine unvergleichliche Kraft dem Paterlande widme: der Kaiser (vergleiche seinen Neujahrsglückwunsch an den Fürsten BiSmarck) und das dcutiche Bvlk! Weit entfernt, die Ansicht zu theilen, daß der AuSgaiig des Prozesses dem Rufe Bismarck s als Staatsmann schade, vertritt nun aber, zu völliger Ueberraschung, jetzt ein Mann, den auch die Deutschsrcisinnigen als einwurffreien Zeugen gelten lassen müssen, die gegentheiligc Meinung. Es ist der Bcrtheidiger Dr. Gesfcken's. der Rechtsanwalt Dr. Wolsfion in Hamburg. Niemand wird denselben bezichtigen, daß er die Rechte seines Schützlings als Bcrtheidiger nicht vollständig gewahrt habe. Was Dr. Wolfsson gegen irrige Deutungen des NeichSgerichts- bffchlnsseS vorbrmgt, läßt denselben als einen sehr umsichtigen, gewissenhaften und scharfsinnigen Verlheidigrr «scheinen. (Wir kommen darauf gleich zurück.) Am Schlüsse seine« Aussatzes giebt aber Dr. Wolfsson die schwerwiegende Erklärung ab: selbst wenn cS nicht zur Einstellung limg gekommen und dabei würde dies Nichts gegen den Reichskanzler beweisen. Dieser habe, als Staatsmann, die Ucberzengung gehabt, daß eine Anzahl Stellen des Tagebuches nicht veröffentlicht hätten werden dürfen, weil ihr Bckanntwerden dem Neichöintcresse zuwidcrlausc. Tic etwaige Freisprechung Gesfcken's würde daher, nach Tr. Wvlffson's Worten, nur das Eine feststelle», „daß die Anschauungen der Diplomatie über die Staatsgcsährlichkcit einer Veröffentlichung sich mit denen der Jurisprudenz nicht decken und daß der Staatsmann an der Geheimhaltung einer Nachricht ein Interesse haben kann, dessen Berechtigung das Gericht vom Standpunkte der Rechtsprechung aus nicht anzuerlenncn vermag." Gegen diesen Stachel vermag selbst die scharfe Zunge Eugen Richter'« nicht zu lökeu. Wolfsson sagt also: Bismarck hatte ganz Recht, von seinem Standpunkt als Staatsmann auS gegen Dr. Geffcken strasvrrfolgend einzuschreitcn, wennschon die Rechtsprechung sich auf einen anderen Standpunkt stelle» mußte. Es war also wieder Nichts mit dem schönen dcutsch- sreisinnigen Traum, Bismarck als einen diplomatischen A-B-E Schützen zu schildern. Im klebrigen ergicbt sich auS der Wolffion'schen Erlänternng. das; inan Unrecht hatte, auS dem RcichsgerichlSerkenntniß heraus- zulcscn. daß die Einstellung dcS Verfahrens gegen Geffcken auf Antrag des Ober-Reichsanwaltes erfolgt sei. Das Gegentheil ist richtig. Das Reichsgericht hat vielmehr den Antrag des Obcrrcichs- m,waltes, das Hauptversahren gegen Geffcken rinzulcite», ausdrück lich abgelebtst. Die irrige Meinung war durch das wenig glückliche Teuisch, in welchem das Leipziger Ürtheil abgefaßt ist, hervorgeru- ten worden. Auch erklärt Tr. Wolfsson mit Nachdruck, daß sein Schützling vollständig zurechnungsfähig sei. Der Gesundheitszustand und die geistige Zurechnungsfähigkeit G.'ö sei für die Beurtheilung der Sachlage gar nicht in Betracht gekommen. Auch bestreitet der Bcrtheidiger die Behauptung. daß Geffcken trotz seiner formellen Freisprechung, doch materiell als im Unrecht bcsindlich erklärt wcrden dürfe. Darüber sei mit Dr. Wolfsson, der natürlich Alles zum Besten seines Schützlings zu kehren hat, nicht weiter gerechtet. DaS neue österreichisch-ungarische Wehrgesetz stößt in der öst lichen Hälfte des Donaureiches aus unerwartete Schwierigkeiten. Ehe der Entwurf Gesetz sein wird, muß er die Genehmigung von t parlamentari'chen Körpeeicha'te» erlangt haben: der beiden Ab geordneten- und der beiden Herrenhäuser m Wie» und Pest. Bis her hat nur das cisleilhanische Abgeordnetenhaus dem Gesetze zu gestimmt : eS bat es außerdem mit einigen czcchischcn Resolutionen bepackt, die sich gegen die deutsche Staatssprache richten "— hat nur der A> Salaiate-Eonccrk, Johann von Paris. so schlechten Karlen zu spielen, habe er keine Lnsi: auch kür das Land könne es nur nnchthrilig sein, eine schwache Regierung zu besitzen. Diele kräftige Erklärung Tisza'S rngchie zwar Ein druck, trotzdem äußerten sich ober auch »ach derselben mehrere Redner gegen einzelne Bestimmungen der Vorlage. Zn ihrer Beschwichti gung theiltc der Minister mit. er werde dem obersten Kriegsherrn Vorschlägen, daß auch die Ossiziclspriisnng in nngnrischee Sprache abgehglte» werden könne. J»i Uebrigc» >e, die Armeeiprache deutsch imo daher sei cs norhwendig, daß die Offiziere in Wort und Schrift des Tenlschen müchlig seien: davon hänge im Krieg das Leben Tausender ab. Damit die Offiziere auch genügende Kenntnis; im Teutichen er- lnngc», hat der neue ungarische Untenichlsniiniffer Gras Esalnden Millelicbnlen eine» gediegenen Unterricht darin nncnipivhlc». Diese Verordnung hat ihn, mit Recht tai,se»d>gche Anerkennung der Deutschen aus beiden Hälften des Tonanreiches eingetragen. Un garn ist niemals arm an weitblickenden Staatsmännern gcwcie»; Esaky's Verordnung zeigt, das; auch ihm nicht der Vorwurf der Engberzigkcit zu machen in. In Ungnrn besieht der feste Wille, mit der Eiviliscition dcS Westens, nninenllich der deutschen Knllirrwelt in inniger Berührung zu bleiben. Ern o!mc Kenntnis; des Deutschen heranwachsendcs Geschlecht würde dieses dazu vcnirthcilen, in einer engen Weit zu leben und in seiner spracbirche» Jiviirnng verhindert zu sein, aus den Kultiirguellen zu schöpfen. Früher har einmal ein hervorragender ZcilnrigSichrciber in Ungarn sich erfrech!, das Deutsche als die Sprache der Haustncchtc zu bezeichnen: der Erlaß des ungarischen Unterrichtsnunisterö zeigt, wie weil sich die Ansichten dort geläutert haben. Er ist ein schlagender Beweis, daß die deutsch- Sprache doch etwas mehr ist, als die zweite Landes sprache in Böhmen oder Steiermark, sa das; sie mehr ist, als die Staatssprache Oesterreichs. Sticht aus Lvmvalhieen für das Dcutsch- thnni, nicht einmal aus Werthichätznng für die Leistungen der deut schen Literatur und Wissenschaft hat Grar Clakr, den Unterricht des Deutschen an allen reinen Mittelschulen als obligat erklärt; nicht dcsbalb fordert der ungarische UnternchlSiuinister. daß jeder Abitu rient der deutschen Sprache irr Wort und Schrift mächtig sei. 'Aber die deutsche Sprache ist die Verkehrssprache auf einen! großen Ge biete Mittel-Europas, welches sich von den Genaden der Nord- und Ostsee bis aus die Balkan Halbinsel, von den Vogesen bis in lene Gegenden des Oltens erstreckt, die man als Haid-Alien zu be zeichnen Pflegt. Bei aller nationalen Absonderung haben die Natio nen das unabweisbare Bedürtniß nach eurem gemeiniarnen Verkehrs mittel. Gral Etalh hat mit ieincin Erlasse der skudircndcn Jugend Nur SK. Wettiner Jubilämm^ Az-ejtasi/ll. das Neisakrens knuder» -irr Kmuntverdand- keines Vaterlandes, diesem selbst lind dem gememmmen Heere einen »urHciiipweryanv Dienst geleistet. Dieter Vorgang wird hoffe,„sich nichtver n Geffcken frelgesprochen worden Ware, so wrcn sein »irr die österrcichijche Reichshälitc. In dieier wird, nach -- xj„xx amtlichen Statistik, beinahe an der östericichlschen Ghm- nasien die deutsche Sprache nicht einmal mehr als obligater Uirter- richtsgegensland gelehrt. In vielen Dutzenden von Mittelschulen ist cs nur eur freier Lehrgegenslaiid, wie etwa Turnen und Zeichnen. Neueste Drahtbcrtchte der „Dresdner Nachr." vom w.Jan. Berlin. Ter Reichstag beschäftigte sich heute mit WM- prüsiiiigen. Die Geschäflsordinnigskvmrnii'simi iBcrichtcrstatter Francket beantragt, dos Mandat des Abg. v. Wedcll-Piesdori, des frühere» Präsidenten des Reichstages, als durch jeine Er zürn Minister des König!. Hauses nicht für er loschen "zu erklären. Der Berichterstatter tcglc eiiigchend dar, datz das Amt eines HauSministers lein Sraatsciint sei. Das Haus tritt ohne Debatte den, Antrag der Kommission bei. Die Sozialdemokraten und die meisten Freisinnigen stimmen dageacn- Dic Walilprüfungskommiffion bcantragl Giltigkeit der Wahl ocs Dr. Götz (nalionallib.l. im Wahlkreise (Sachsen». Tie Abgeord neten Singer und Nickert beantragen Beanstandung der Wahl und wettere Erhebungen über diele in den Wahlprotcstcn behauvteten Tholiachcu. Abg. Singer beklagt sich über eure förmliche Sozia- listenhctze in dem betr. Wahlkreise. Man habe die Sozialisten mit staatsanwaitichattlicher Verfolgung wegen Gehcimb>indelc> bedroht, wen» sie sür den sozialistischen Kandiaaie» stimmen würden. Tie Großindustrielle» hätten ihre zahlreichen Arbeiter beeinflußt und mit Entlassungen bedroht. Besonders hätten sich die Kriegervercuie in die Wahlagitation in Wideriprnch zu ihren Statuten gemischt. Man müsse mich diesen Vereine» gegenüber das VcreinSgeietz nu- wcndcn. — König!, sächs. Militär-Bevollmächtigter Major v. Schlic ken bestreitet, daß die sächs. Kriegerderetne Politik trieben. Die vorliegenden Ausrufe ergeben nur, daß ein Appell an die Treue der. ehemaligen Soldaten «sollst sei. Von Politik sei in den Ausrufen ! e«,so. r» nicht die Rede. — Abg. Rickert (sieis.): Wenn man diese Austine ^ nicht politisch fände, dann sei über das, was politisch sei, ein Ver- ständniß nicht mehr möglich. Die Wahlplüsunacn seien eine der wichliqile» Ausgaben der Volksvertretung. Leider habe sich das subjektive Ermessen in der Wnhlpr>>st»igsko»iimssion liamer mehr enveitcrt. Dr. Götz habe nicht die Mehrheit e> halte». Tic Wahl- Prüsungskoinmissio» habe eine ganze Anzahl von Protestgründen für unerheblich gehalten, welche jedenfalls die Ungiltigkeit der Wahl zur Folge haben müssten. daß die Sevtciinatsvorlage die Ursache der NeichStagsuustöiung. Staatssekretär v. Bötticher erklärte dicic Bckanimiiachnng ffir nolk- tvcndig. Frhr. v. Friesen tkvns.; schilderte den von den Sozialdemo kraten geübte» WahIlcrronSmus und vertheidist: die Maßnahmen iännnlltcher Behörden. Ec wies daraus hin, daß die Svzraldemo kralen nach dem Berichte des Referenten aus dem St. Gallen« Parteitag zu de» verflossene» Reichstagswahlc» Kff/W Alk. zur Agitation auS Frcmtreicb erhalle» haben. — Abg. Bebel erklärt den betr. Bericht ffir wisst». 50.000 Mk. seien überhaupt aus dem Auslände zusammeiigckommc», darunter leider nur 500 auS Frank reich. Sie hätte» auch mein gcuammk». Tie deutschen Arbeiter hätten die französische» bei den Streiks auch nntcrstützt. — Frhr. v. Friesen nagelt diese Aeußerung als Bekundung eurer antinatim nalen Ges>i»»mg der Sozialdemokraten lest. Unter Avlchnuna des Antrages Rickerl sowie eines Antrages Hüne aus Zlirückverweisuirg an die Kviiimliirvn wurde die Giltigkeit der Götze'ichen Wahl aus- geiproche». — Morgen: Wahlvrütnngcn. Ten Jaminr hindurch finden Ihnnlichst täglich Plenarsitzungen statt, niir der Montag fällt aus wegen der Eröffnung des Landtages. Nach Ablauf des Mo «als hofft man, bas Material so weit ciuigearbcitrt zu habe», da;; eine längere Pause möglich ist, während welch« besonders die Altcrs- vcrffchcrungSlomuiissioii. die morgen erstmalig Zusammentritt, ihre Arbeit sördcrn soll. Berlin. Die Ankunft deS Reichskanzlers wird beute sicher «wartet. — Demnächst trifft eine auß«ordcnttiche marokkanische Ge sandtschaft ein. weiche dein Kaiser mehrere arabtichc Pferde a!S Ge schenk dcS Sultans überbringt. — Prcrde und Eguipage dcS Prin zen Friedrich Leopold gingen in Potsdam durch und fuhren gegen die Mauer dcs Stcidffchlosses. wobei die Are des Wagcs zertrüm mert und der Wagen seihst gegen die andere Seite der Thorcinfahrt zurückgcichieildcrt wurde. Der Prinz biirb unverletzt. Einen ähn lichen Unfall «litt der Prinz Nienburg in Wiesbaden. Die scheuen Pferde setzten mit dem Wagen über den Zaun im ticfgeiegenen Garten dcs Pauffnensffstes. Der Kutscher ward tödtiisti, der Be gleiter des Prinzen leicht perletzt. T« Prinz blieb unverletzt. — Im Hoffhealer st> Altenvurg fand eine zyasexplvsion statt. Der Schaden ist unvcträchtffch. — Auch in London wird das Gerücht einer divlomatischcn Anfrage Englands über dm Fall Morier offi ziös demcniict. — Ter Leipziger Tcsraudmit Prokurist Hahrmann ist aus «nein englischen Schisse in Port-Said aus Veranlassung dcs deutschen Konsuls mit seiucr Familie heute irüb verhallet worden. — Im Warteiaale k. Klasse des LtaatSbahnhoscS in Braunschweig erschoß sich gestern ein Schauspieler aus Berlin. B erli n. An der vffasrikauischcii Küste herrscht nach ernge- gangcnen Nachrichten seit Wochen Ruhe. — Tcutichland und Spa nien verhandeln wegen Erneuerung dcs Handetsvertrages. — Ter Schah von Persien rem nach dem Frühjahrsbeffiche in Petersburg zur Parisec AuSstellnug. Er besucht daun die südcuropäischeu Staa ten und kehrt durch Klein-Asien nach den, Kaukasus zurück. Auf der Reise nach Paris kommt er wahrscheinlich auch nach Berlin. B r ü s s c l. Der Minister dcs Auswärtigen sprach dem italie nischen Gesandten sein Bedauern über die Angriffe Bcil's in der belgischen Presse aut Italien und das italienische Königshaus aus. — Die Prinzessin Elemeniiiie ist von Kovurg nach Paris abgcreisi. Die Vermahlung Fcrvinniid's von Bnlgarien mit der belgischen Prmzeisi» Henriette ist vorläufig gescheitert. — Herzog Aumale, obwohl ans Frantrcich ansgewiescn hat sich gleichfalls ineogniio nach Paris begeben. Die Berlincr Börse war solid in lest« Tendenz aber bei ruhigerem Geschäfte als gcstcin. Spekulative Banken waren gut geiragt. Darmstädler standen im Vordergründe, auch Dresdner er freuten sich reger Nachfrage. Bahnen waren ruhiger bei festen Eurse». Für Bergwerke bestand aniangS geringeres Jntercisc v!: Bald aber zeigte sich ans diesem Gebiete stcigeiwc Bewegung. Von srcmden Fonds wnrcn Russe» slcigeno, auch die übrigen fest, aber ruhig. Im Kassaverkehre herrschte scslc Tendenz bei regein Geschält. Besonders waren Jndiislrievavicre belebt, österreichische Prioritäten abbröckelnd. Pcivatdiskoitt!P'8 Prozent. Nachbörsc sehr iest. ffranklur» n. M„ IN. zzailimi-, vrciiit RI,IN. Stimisiial», oen,M. Low- iiarvc» " «tinUUer - . rvroc. Ung. NioUilcaie DiScomo 0S7.U». Drcod». M. I lg NN. üaura —. Miiiiig. loicu, IN. ga„,,ar. ttrkdtt MN.8N. Slnaiolialin SNn.M. «»mvardeii INS,»:, Sivrdwrstb. I7:!,nri. Lüaikuctcn ügpin. Ung. prcdtt üUi.gn. Nul,lg. V a r I S, IN. Ja», l-chlus,. iNrntr SlulcNir INI.7N. ItaNrucr N.'.Sn. ktaaindaii» Nl7,'<n. ^oiubardn, M,7',. do. ivriurilaici« —. övauici re.?:,. Sgliltter 171.07. Ottomane» M.nn. Tülle» —. Trage. iv a rt » «Produkten,. IN. Januar. tSching.» Wepen »er Januar ,'N.tt>. ruhig. Svirttus her Januar -!",er>, per Mal-Augusl Jauuar 73.7L. »er Mai-SIugus! «ö.nn, fest. AmNerdam, IN. Januar, «rodittiru iSNiluil,. iwetrc» her Mltrr 2N8. »er Mat SIN. Roggen »er Mürz 1L>, »er Mai 177. LcrUichcs und Lüchsisches. — Man erwartet am König!. Hofe den Bemch der großhcrzog- . sich Toskani s chen Verwandte n. Das Eintreffen der hohen Dazu gehöre vor Allem die Agitation der,Hcrischaffen steht Ansangs Februar bevor. Ehe dies jedoch nicht Kricgervereine. Dieselbe werde so lange zur Sprache gebracht! genauer seststcht, kann der Tag, an weichem der Substrip werden, bis Abhilfe «folgt sei. DieKartcllparteien hätten Stimm-, t i o ns b a l l stattfiiidcn soll, nicht anvcraumt werde», da die Tos zettcl ausgcgeben, die sich erheblich von denen der nnderen Parteien kanischcn Herrschaften die Absicht geänßcrt haben tollen, dieses unterscheiden. Dadurch werde das geheime Wahlrecht illusorisch. — Balltest kennen zu lerne». Sächs. BiindeSbevollmüchtigt« Gras Hohenthal weist entschieden — Der König!, sächs. Gesandte am Berliner Hofe, Gral v o n die Angriffe Singer's und Rickcrt's aut die sächsiichc Regierung>Hobenthal und Bergen. i,l von kurzem Urlaub nach Berlin urück, wonach dieselbe politische Agitation linden Kricgervereincn! zurückgckchct und hat die Geschäfte der Gesandtscha't ivieder über . die sich ae Wiener Herrenhause ,e Staatssprache richten. Vom nSschuß über dasselbe derathen; dcmokratie betrachte die sächsische . . . . . _ sv er empfiehlt die unveränderte Annahme des Gesetzes, jedoch Ableb- Fachvercine würden nung aller obigen Resolutionen. Nunmehr beschäftigt sich auch das ^ Unterhaus des ungarischen NeichsratheS mit der Wehrvorlagc. Ehe es zur öffentlichen Bcrathung kommt, findet, nach ungarischer Ge pflogenheit, eine Besprechung darüber in den einzelnen Clubver ' " ' Ci ' — . -. Die Bekämpfung der umslürzicuschcn Tendenzen der Sozial, "'he Reqjctting .nicht als politische s. Sehr richtig! rechts). Die Satz- >Iösscn ivzialdcnivkcatische Tendenzen aus. behindert, so lange sie nicht der sozial, Agitation (Hört! Hört! ungen der Kriegervercin^ links. »ommcn. — Erster Hol ball im Jubeljahre des Wettiner Königs hauses. Wenig mehr als Rn obere» Tausend — nicht Zehniauseiid — ist eine Kenntnis; der heirffchen Räume unseres Köiiigsicblosses vergönnt. Das DresdnerKüiffgsschloß ist ein historisch bestenlsames lammlunaen statt. In dem Club der RegiuungSparlei erklärten sich nun zahlreiche Anhänger des Ministeriums niit auffälligem Elfer gegen die Wehrvorlagc auS nationalen, staatsrechtlichen und finan ziellen-Gründen. DaS Schicksal der Vorlage schien gefährdet, sodaß Minist« v. Tisza die Kabtnetssrage stellen mußte. Er spielte diesen letzten stärksten Trumps mit folgenden Worten aus: eine so wirb lige Frage wie rin neues Wehrgesetz sei nicht das Werk eines ein zelnen Ministers, sondern deS gesammten Kabinetö. Wer es nicht billige, solle dagegen stimmen: er -ninsche nur, daß in diesem Falle die Opvvsitwn groß genug ist. «in die Negierung zu stürzen und die Folgen zu tragen. Bedauerlich würde eS ab« sein, wenn die Vorlage nur mit einer kleinen Mehrheit angenommen würde, weil da« Ministninm dann am Platze bleiben müßte, seine Autoritär, ob« sowohl nach oben als nach unten geschwächt sein würde. Mit > Rolle. demokratischen Agitation dienten. Die freisinnige Partei komme in Baudenkmal, dessen Anfänge aus der Regicnuiaszett Otto s dcs Sachsen überhaupt nicht in Betracht, da sie dort keinen Boden habe. Reichen stammen. Das Georgcnthor selbst und der über dcnffelbe» — Abg. Zeitz (nat.-lid.) vertheidigt die Kricaervercine. Wenn wirk-! dcsindliche Theil der Residenz wurden im zweiten Drittel des sich in einzelnen Fällen Verstöße gegen die Statuten vorgekoinmcn 10. Jahrhunderts von Georg dem Bärtigen im denlichen Stile er» wären, so dürste man nicht allgemeine Vorwürfe gegen ganze Ver- baut. Semem Erbauer »ach trägt die,« Echioßtbeil den Name». eure erheben. Das haben die Leute, die uns unser Vaterland wicdcrgcgeben haben, nicht verdient. Die politische Agitation sei zuerst von den Sozialdemokraten iir die Kriegcrvcreinc hrncingetra- acn worden, speziell im Meining'schen. Angesichts der dortigen Vorkommnisse war es geboten, iozialdenwkratffchc und antiiiionar- rhische Elemente von der Ausnahme in die Kriegervcreine auözu- schtießen. Was hätten die Sozialdemokraten in einem Krieacr- verelne zu thun? Die Aufforderung eines Vo,sitzende»: „Thnt Eure Schuldigkeit" sei keine Beeinfli»snna, da der Vorsitzende für Mitglied« keine Behörde sei. — Von E'el (nat.-lib.) verthcidrat die WnhlvriffungSkommission gegen die Angriffe Rickcrt's. Abg. Träger: Die Kricgervereine spreiten auch bei der Wahl deS Abg. Zeitz eine "ko ' Im Jahre I70l brannte das Schloß zum großen Tbeile ab und der prachllievcnde August II. baute damals den nach der katholischen Kirche zu bclegcueu Flugei, der in seiner 2. Etage die Paradeiäle enthält, wieder auf. Die lliircgclmäßigkeil der Bauart des Schlosses erklärt sich also aus de» verschiedenen Bnuperwden, denen cs seine Entstehung dankt. Niemand, der diese Baulichkeiten nur von Außen sicht, denkt, daß die iiulcren Räume zu dem wenig anmuthenden Baue >»i grellsten Widerspruche stehen und daß dieselben cbenw behaglich wie prächtig eingrrichirt sind, und dabei Kimslschätze bergen, die ihres Gleichen tuchen. DaS edel angelegte, in ternein schlichten Weiß mächtig wirkende Treppenhaus leitet uns niit seinen spielten auch bei der Wahl des Abg. Zeitz eine-breiten mit glauenVelrmlslcpplchcnbeicgtcnStuscn.nl, einem hohen gitatorisch sei auch die amtliche Bekanntmachung gewesen/Kamine, der dem Bilde des Knrilirsten Moritz als Sockel dient.
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- No fulltext in gridpage mode.
- Show single page
- Rotate Left Rotate Right Reset Rotation
- Zoom In Zoom Out Fullscreen Mode