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Dresdner Nachrichten : 22.01.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-01-22
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188901223
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18890122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18890122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1889
- Monat1889-01
- Tag1889-01-22
- Monat1889-01
- Jahr1889
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.01.1889
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Nachts elrraeaanaen. Mm I« einem kbeltt der AuNag«-) P,r>«.r>.s»u. n-dw »I» 30» «egen IM» lat neue Mtlltitrgeletz a«. P,ri». Ll. Januar. «Nttra, koriuit Sri vor»»» ,rt» a» >7. ». «. del Zidomai-rlchollchu etnn, S-utrn «onkinefttcher Vtrnirn «n. mite die Beivohncr dar »Unge^nt «Plündert und «kdr-ndichotU «ottkn ! Die tranzösitchrn Berlnstc detrugc» l Otstjter und 12 Mann. K.V. 34. Jahrgang. Aufl. 47,000 Stück. L.lodv » 8aflira<1i»-^VvIn, kr»o»r»t t» rin», I. Paul INaba-Nraagaii, »I» ,n»-»»8««a, »>«8«r, »»»«rllaal» nng »k», loorhnarston rrirhansta», »fehl öraalioaiio» Lbtivirmittal, .»» Latnrittttoa »ilor Xunur- amntuhian. »«.«»»> „gtöan tpp.tlt»», ran-It ln kiainan <i»6«u >11, iti-röauang nn-I luum Ulagor» Aalt ganommon »or-ion. Uong»wik»N«a-i« riiuodoo i» Ud 1.50 wir l'rooxaot 8DM" Io allva "W> Dresden. 188^ vormals: Mod-Rismsvlmsiilsr kkotoicr» pk.» srtlst. Steller I»r»«er>-,tr »8. ?ortroits, Oruppoo- oock liillltor-^llslialmioo io in zoüer Orüsso. Vor^rvs- s-.runffvn nach iouom ltloluenötlilo bi»1-ebovL- ! xiUsso. "ll Voretlxi. Xunsvkronsl ilüsnlFe kreis«! V4- «rS,»tv» Illtzstor-«. Mke«-Vtzrleil>-In8<itiit Max ösvobi, I»oiit»vlilai»a» L Va>enlv»tra««v s, part., I., II. u. III. ktussv. I tlul'tr.lxv nach ausrvtirls vvräoo prompt olkootuirt. Tolopkon 389. 6aurnenp1attsn E,W6ttinsr-8lr. ssr S/r-O'//?/' liar oinlinnctrte. ?rs»S8 L Vrsnaovllö, ltmiloii. 3 Xöuix 3oliriuv8trri880 3. K r»o»anien1on vnck iLnüpk« ei» «ro>». Ltevoe ^n- N N I«rtl»rnn^ nll<»rk'o>«nmei»t« n. It^rvlen, A N k^««Ivr - »«-.ütLe-, - tte-orntr«, Q«,r„ot»i, ka- ü>, ptoi-rvrt«^ Ostolrlkonlschc Vorloae und die Freisinniaen. AlieiS- und Jirvalideuvcrsorqnnq. DarlehnSkassen, Armeeverändecunge». Ikleuzvarochie. Gerichtsverhandliingen. T8a»«Ga»a,Ir«» NMskaiuü soliLestss ?adnkLt. vus>8LVIIV»L»V8L8LLV, LmriZss vopöt. ksdrikprsisv. Nr. 32. Kple-cl: ' Flir die Monate Fedrnar und Mörz werden Bestellungen aus die nDrcSdner Nachrichten" fiir Dresden bei Unterzeichneter Geicliäitöstelle zu t Mark 7tt Pf., sür auswärts bei den Kaiserlichen Vostanstaltcn im Deutschen ÄeichSgebirt zu l Mark 84 Pf. angenommen. Gtschiislsflellk dcr „Dresdner Nachrichten" Maric»straf?e IS. N«Iü«Ienl»t ^srt HoÜLLilv, KOMNiiiivr Vletorla-Uotol. Hosuachrichten, Seetenwcsen, !'.andwirll>schastliche SBL» Meislernnger von Nüruderg, Die drei PiutoZ. ! Lnantwortlllder Nedakteur Mr Polilischtö vr. lkmil vierev tn Dresden Die beute im Reichstag zur ersten Lesung stehende ostafrikanischc Vorlage ist ihrer Annahme durch eine überwältigende Mehrheit gewiß. Sie verdankt dies der weisen Selbstbcschränkung aus die einzigen Zwecke, sür welche es überhaupt zulässig ist. überseeisch die Machtmittel des Reichs und die Gelder der Steuerzahler zu ver wenden, Zwecke, die in dcr Neberschrift ausgesprochen sind: »Geseb- cntwuri, betreffend den Schutz der deutschen Interessen und Be kämpfung des Sklavenhandels in Ostafrika." Zur Erfüllung dieser Ausgaben soll und wird das Reich die Summe von 2 Mill. Mark zur Verfügung stellen und dem Hauptmann Wißmann als Neichs- koinmissar die Ausführung der nöthigen Maßnahmen übertragen. Derselbe wird sofort, nachdem der Reichstag die Geldmittel be willigt, sich nach Sansibar einschiffe», begleitet, wie es setzt heißt, von 9 OWeren und 20 Unteroffizieren. Tie ostafrikanischc Gesell schaft beschränkt ihre Thätigkeit künftig einzig aus daS Erheben der Zollcinlunste an der Küste. Dr. Peters ist wohl von ihr ausge schieden : wenigstens verstehen wir die Meldung, daß er demnächst auch nach Sansibar gehen solle, um die Führung des Emin-Paschm BesreningSzugs zu übernehmen, dahin, daß er mit der Verwaltung der oslasnkanischen Gesellschaft künftig Nichts mehr zu thun haben solle. Die Vorwürfe, mit denen die Engländer und ihre Bundes genossen vom deutschen Freisinn die ostafrikanischc Gesellschaft und insonderheit den Dr. Peters überschütten, sind nur zum geringsten Theile begründet. Er mag sich in der Wahl seiner Beamten vergriffen, diese mögen cs an der »iühlgen Ruhe, Umsicht und Geschick im Umgang mit de» Eingeborenen haben fehlen lassen. Zugegeben I ES gicbt keine Kolonialpolitik in der Welt, die nicht Fehler gemacht und dafür nicht hätte büßen müssen; es giebt keine Kolonie, die nicht Opfer erfordert hätte. Man braucht nur die Geschichte dcr englischen Ansiedelungen bis in die neueste Zeit durchzublättcr», und man findet Seite sür Seite grobe Fehlgriffe und herbe Opfer der auf ihre langjährigen kolonialen Erfahrungen so stolzen Briten. Woher sollten denn Dr. Peters und seine Gefährten, als sie mit glücklichem Wagemull) die Hand auf Ostafrika legten, die aus reichende Zahl erfahrener Landsleute zur Verwaltung rasch hcr- nehmcn? Vor Allem aber litten sie unter dem Uebel, daß die ihnen zu Gebote stehenden Geld- und Machtmittel in einem schiefen Ver hältnis; zu der Größe des Unternehmens standen. Ueber eine be waffnete Macht, um ihren Ausführungen gehörigen Nachdruck zu geben und den Eingeborenen zu imponircn, verfügte die Gesellschaft überhaupt nicht. Ihr Grundkapital betrug nur 3,700,000 Mk., und hiervon ist ein großer Theil nicht eingezahlt worden. Mit diesem winzigen Kapital getraute sich die Gesellschaft, «in Gebiet, daS größer ist als das Deutsche Reich, zu übernehmen und zu verwalten ! An diesem Widerspruch zwischen Ausgabengröße und eigener Leistnngssähigkeit scheiterte die Gesellschaft. Also nicht, daß sie dos zukunftsreiche Gebiet an der ostafrikani!chcn Küste sür das Deuische Reich sicherte, wird man dcr Gesellschaft zum Vorwurf machen können, sondern nur die Unzulänglichkeit ihrer Mittel. Im Gegentheil, glauben wir, wird es allezeit cm Verdienst von Tr. PelcrS und seinen Gefährten bleiben, sicheren Blicks erkannt zu haben, daß hier, bei der Austheilung des letzten Abschnitts der noch iinvergebenen Erde, die Gelegenheit beim Schopfe erfaßt werden mußte, um für das Deutsche Reich ein weites, kultnrfähiges Gebiet zu beschlagnahmen. Genau so verfuhren ja auch die Eng länder. Sic waren rasch bei der Hand, auch einen Theil Von Ost afrika in Beschlag zu nehmen, das nördlich an die deutschen Be sitzungen grenzenden Küstenland, nur mit reicheren Kapitalmitteln und mit erfahreneren Beanrlen. Auch die kaufmännisch rechnende» Eng länder betrachten also Ostafrika für eine» werthvollen Besitz, der freilich erst durch die Kultur seinen vollen Werth erhält, und sprechen daher von ihm als einem „Indien der Zukunft." Sind ihre benachbarten Niederlassungen bei dem Arabcraufstande weit besser wcggekommen, so lag dies daran, daß sie die Freundschaft der Araber durch Geld und Geschenke klugerweise erkauften und den Sklavenhändlern durch die Finger sahen, während die deutschen Beamten theilS keine Geldmittel zu Geschenken hatten, thells die Befehle, gegen den Sklavenhandel vorzugehen, zu buchstäblich nahmen und wohl auch hochfahrend gegen mächtige Arabcrhäupb linge australen. Jetzt kann eS sich nur darum handeln, ob das Reich auf jene ostasrikanischen Gebiete gänzlich Verzicht leisten oder «in Mäßige- thun soll, um die Verwerthung derselben für die Zukunft zu sichern. Giebt daS Reich die von der deutschen Gesellschaft auf SO Jahre abgcpacbtete» Gebiete heute ans. so weiß Jedermann, daß sie morgen das Eigentbum dcr benachbarten enalischcn Gesellschaft lein werden. Hierzu werden im Reichstage nur dir Deutschfreisinnigen und vereinzelte Sozialdemokraten zu haben sein. Niemand würde diele Herren tadeln, wenn sie daS Verhalten der Gelellichaft einer selbst strengen Beurthelluna unterzögen. Wenn eine Koloiiialge- scllschast die Hilfe des Reichs in Änfpmch nimmt, so muß sie sich auch die Kritik der Volksvertretung gefallen lasten ; eine solche ist ihr gutes Recht, denn eS geht nickt an, vorgekommene Fehler zu verwichen, wen» zur Gutmachuna von Mißansten von Privatper sonen die Geld- und Machtmittel des Reichs aufgebotm werden ollen. Auf eine solche berechtigte Kritik beschränken sich aber Misere - - - - ' Pys überhaupt. Auch daraus wäre noch kein Vorwurf abzuleiten. kratische Arbeiter dürsten nicht von den Arbeiten ausgeschlossen Warum soll Jemand nicht dcr Ansicht sein, den Denllchen ziemees werden. Man solle die Zulassung nur von der Qualifikation, nicht übcrhanvt nickt, u»tcr fremden Völkern dem Erwerbe »achzugehe», von der Gesinnung der Arbeiter abhängig machen. Abg. Singer überseeische Ansiedlunge» zn gründen, sie unter den Schul; des l fährt fort: Eulbclirüch sei auch, daß die Kaualarbcitec die Mütze Mutterlands zu stellen? Von diesem Slandounkt ans wird man dann mit den Buchstaben K. A. (Kanal-Arbeiter) tragen müßten und das; zumedeii sein müssen, daß der deutsche Landsmann in fremden Ländern ! alle Einrichtuiigen militärischen Zuschnitt hätten. Auch dw kontiakt- sich unter den Schutz fremder Flaggen stellt und. wenn er ve>letzt, geschädigt und vergewaltig! wird, die Hille deö Auslands anruit. Aber selbst scüher, vor 1806. als Deutschland noch keine über seeischen Hcrrschaslsrechte besaß und die Marine-Wehrkraft Deutsch lands in den wenigen Schissen Preußens bestand, meinte jeder ehr- licbende Deutsche, daß dies ein unwürdiger Zustand sei. Und jetzt erst, da wir eine große Nation geworden, da die Entwickelung des Weltverkehrs und Welthandels die Kolonialpolitik zur Nolh lichen Abmachungen, daß der Lohn immer sür mehrere Tage em- behallcn bleibe, sei nicht zu billige». — Staatssekretär v. Bötticher: eine Bestimmung, sozialistische Arbeiter nicht zu beschäftigen, bestehe nicht. Das Arbeiterabzeichen bestehe in einem geschmack vollen Reichsadler mit Umschrift und werde von den Arbeitern gerne getragen. — Abg. Peters (nationattib.): In der dortigen Gegend herrsche nur eine Stimme, daß die Verpflegung in den Baracke» kräftig und ausrcichcnd sei. — Graf Ballellrem (Centr.): Wendigkeit sür jedes Kulturvolk gemacht haben, wo wird dann noch j Ta der Kanal in evangelischer Gegend gebaut werde, io war es dcr Standvuult verfochten, daß die in fernen Landen errichteten sich den Buchof von Osnabrück schwierig, ohne materielle Unter- Handels- »nb Ackccbauvflaiizungc» deutscher Bürger vogellrei sein i slätzung die Seclwrgc zn übernehmen. Würde dcr Bau in katho- sollen? daß bei vocaekominene» Verletzungen nickt Geiiiigthunng j lischer Gegend errichtet, so würde der Bischof gewiß die Seelsorge und womöglich Schadenersatz vn» ReichSwegen verschallt werde? ohne Kostcnznschnß übernehmen. In erster Reihe sei das Reich Dcr deutsche Frejsinn steht noch aus dem vor „06er" vlilllllorhaslen ^ verpflichtet, für die religiösen Bedürfnisse der Arbeiter zu sorgen. Standpunkte des Sichdnckcns; i» dem alten fortschrittlichen P »tei^ Die Position ward genehmigt, ebenso der Nest des Ertra-Ordma- programin von vor 25 Jahren kommt nämlich das Wart ^Afrika" nicht vor, und jene Partei ist in ihrem Gedaiikcnkreiic mit jenem Programm versteinert, sic ist n»sähig. sich einen neuen, aus dem Volke sich entwickelnden Gedanken auzueiguen. Vielleicht versuchte sie doch, cs zu thun, hielte sie nicht der blöde Haß gegen die RcichSpolitck und deren Träger, den Fürsten Bismarck, davon ab. Das ganze Kunststück des Freisinns besteht ja darin, immer daS gerade Gcge»theil von Dem zu wollen, was Bismarck will. Man kan» eine hohe Wette wagen, daß. wenn BiSmarck sich gegen jedes Kolonialunternehmcn von Haus aus ablehnend ver halten hätte, dann Dr. Bambcrgcr deren Segnungen laut preisen wurde. Bamberger würde bei jedem Reichstag ani die Ncduerbühne klettern, als Freihändler sich au> den Standpunkt eines Weitkauf- manns stellen, die Kolonieen und ihre kolossale Bedeutung für den Handel in den Himmel erhebe» und nicht »nächtlich genug von den Krähwinklern sprechen, die fiir die weite Welt kein« Blicke haben, deren Auge» sich nicht über die vier Pfähle ihres in langer Klcin- pießbnrgerthumShina>ks erheben könnten. Der Unternehmungsgeist des Auslandes, naineutlick des ha»delst»nd!gen Englands, würde dein Deutschen Reiche als beschämendes Muster vorgebaltcn werden. Ans diesen Anschauungen heraus ist der deutsche Freisinn zum Bekämpfen jeder Koloiualpoliük gekommen ; er ivird daher auch !ste jetzige Airika-Borlaae ablehnen und sich sthadensroh bei jedem Mißgeschick, das uns im fernen Verlause trifft, die Hände reiben. Diese Partei ivird aber vereinzelt bleiben; nicht einmal die Sozialdemokraten bauschen jeden nns begegnend», Miß erfolg so gehässig auf. Das Cenlrum aber wird für die Ostanika- Vorlage stimmen: letzt sich diese doch als Aufgabe mit, de» Sklaven handel und die Sklavenjagden dort zu bekämpfen. Diese Pflicht hat das Reich aus der Kvngv-Kvuferen; ühernvinnien. Die erste Fcstsetzniig Deutscher an der Küste Ostamkas wird allo nnter den Schutz des Reicks gestellt werden. Ein klein,»üthiges Aufgeben würde dem Ansehen oeS Reichs erheblichen Abbruch ihn». Unter den Beschlüssen des ReichStagsauSschusses über die Alters- iind Jnvalldcnvcrsorgnng dcr Arbeoer verdient derjenige besondere Aufmerksamkeit, der sich aui das Jahr des Eintritts der Rente be richt. Leider erklärte sich vorläufig die Mehrheit sür Beibehaltung oeS 70. Lebensjahres. Der Abg. Schnndt-Elbcrfeld schlug das 65. vor. Tic Durchführung dieses Vorschlags, so wurde konstatirt, setzt eine Erhöhung dcr Reittägc der Arbeiter und Arbeitgeber um 3 Pfg. wöchentlich, des RcichSzuschusses um '/< also im Be- barriiiiaszustande eine Erhöhung dcr Gesammtleistungen um 16 Mill. Mk. voraus. Abg. Schmidt begründete seinen Antrag durch die großen Vorlhcilc, ivelche mit diesem geringen Olller den Arbcitern gewährt werden: durch die Herabsetzung der Altersgrenze werde auch erreicht, daß die Arbeiter von »orzeiliger Jnvnlidisirung abgehallen würden: sie würde» einen Anspruch ans Altersrente zn einer Zeit erhalten, wo sie noch einen höhere» Arbeitsverdienst hätte». Aehnlich sprachen sich die Abg. Hitze »iid Lohre» miS. Staatsmniistcr v. Bötticher eiiipiiilik. inr jetzt die höhere Alters grenze beiznbehalten, bis sich herausslclle, daß dtc im Gesetz festge setzte» Beträge die Vernchernngsanstalte» zu höheren Leistungen in den Stand setzten. Die Abstimmung wurde »och aiiSgeietzt. LMimlaen nicht; sie sind grunbläßliche Geaner der Kolonialpolitik Reiltste Trahtberichte der „Dresdner Nachr." vom 21. Jan. Berlin. Präsident v. Levetzow theilt mit. daß für den Abg. Dr. v. Kulniiz der Abg. Marbach i» die Koiiniiission für die Alteis- und Invalidenversicherung cingetreten ist. Hieraus wurde die Etatsberathuiig bcini Extra-Ordiiiarium des Rcichsamts des Inner» fortgesetzt. Die 8. Rate zur Eruchtuiig des NeichstagSgebäudes (500,000 Mk.) wurde debaitelos gciiebmiat. Als 3. Rate zur Her stellung des Nordoslseekanals sind 11 Millionen Mk. eingestellt. Münch (sreis.): ES sei ja erfreulich, daß etwa 50 Millionen er spart werden würden: die Ersparniß würde aber noch größer sein, wenn ein anderes Verfahre» bei dcr Submission cingeschlaaen worden wäre. Die Arbciterbarackeir seien gut, Praktisch und billig gcdant. Anstatt zu 8 hätte man die Znnincr zu 4 Personen rin- richlcn sollen. Auch in sanitärer Beziehung sei gut gesorgt, aber man sollte dielArbeiicr nicht zwingen, die Baracken zu beziehen und man tollte ihnen Überlassen, sich selbst zn verpflege». Die schneidige Baracken-Jnstruktion erzeuge große Unzufriedenheit unter den Ar beitern. Staatssekretär v. Bötticher: Ohne einen gewissen Zwang sei eine giikc ausreichende Verpflegung dcr Arbeiter nickt zu er zielen. Die Arbeiter hätten bisher keine Klagen erhoben, auch wohn ten nicht alle,Arbeiter in den Baracken, so »amcirtlich nicht die Einheimischen und die Verhciratheteu. Der Miiidestlohn dcr Ar beiter betrage 2 Mk 60 Pfg. per Tag. Die Kosten für Verpflegung und Unterkommen betragen täglich 1 Mk, sodaß die Arbeiter täg lich 1 Mk. 50 Big. ersparen können. Nur die Miltagömahlzcit seien die Arbeiter verpflichtet, in den Baracken einzunehmcn. Die Ordnungsstrafen würden nur von den Baracken-Jnsvektoren verhängt, einem höhere» qualifizirten Beamten. (Zuruf: Major a.D.) Lingens (Centr.) wünscht, bei dem Gottesdienste in den Baracken die Inter essen nicht bloS der evangelischen und katholischen Arbeiter z» berücksich tigen, rö solle auch am die Seelsorge der italienischen und polni schen Arbeiter Bedacht genommen werden. Ebenso sei zu wünschen, daß bei den zwei zu errichtende» Lazarethen eine unterschiedliche Behandlung der Konfessionen statisiude. Staatssekretär v. Böttr- cher: wegen der Seelsorge für die Arbeiter habe sich duS Konsisto- rlum zu Kiel bereit erklärt, die erforderlichen Vorkehrungen kosten los zu treffen. Der Bischof von Osnabrück habe dagegen erklärt, sich ohne emen ReichSbeitrag noch nicht entschließen zn können. Die Verhandlungen schwebten noch. Singer (Soz.) wunschtHaß der Mini« malarbeitrrlobn kontraktlich iestgesetzt werde, damit nicht polnische und italienisch« Arbeiter ven Lohn brruntrrdrückten. Sozialdemo- riunis niid des Etats des Innern. — Die Budgetkomimssiou bean tragte die Ablehnung der an sic znrückgewicscnen Position dcr Ver legung dcr Cavalerie-Gamison von Babenhausen nach Darmstadt. Dcr Antrag ward nach längerer Debatte angenommen. — Mitt woch : Arbeiterschutzantcüge. Berlin. Dcr Kaiser fuhr Nachmittag? allein bei dem Reichs kanzler vor und stattete demselben einen halbstündigen Besuch ab. Nachmittags ü'/r Uhr empfing dcr Kaiser daS Präsidium des Herrenhauses und daraus das Präsidium des Abgeordnetenhauses," welche hieraus auch die Kaiserin empfing. Beide Präsidien wurden zur kaiserlichen Taiel gezogen. Mittags wurde auch der Poiener Erzbischof Dinder vom Kaiser empfangen. Der Erzbischof von Köln, dcr dieser Tage hier cintrifft. wird ebenfalls beim Kaiser eine Audienz haben. — Der „Kreuz,tg." zufolge würden dis deutschen . Fürsten am 27. Januar dem Kaiser die Glückwünsche zu seinem Geburtstag persönlich Überbringer,. — Die Vorbereitungen deS Hauvt- manns Wißmanii sind im Wesentlichen abgeschlossen. Derselbe wird mit 7 Offizieren und 24 Unteroffizieren nach der ersten zu- stnnmendeir Bejchlnßsassnng des Reichstages sofort nach Ostafrika ' auibrechen. — Die Beerdigung des komniandircirden Admirals Grafen Monis findet morgen Nachmittag statt. Zu derselben treffen a>rs Kiel ein Kommando von 20 Unteroffiriercn uns Mann schaften der Matrosen-Dioision. 15 dcsgl. der Werft-Division und 6 Uriterosfliiere des Seebataillons ein, ferner als Repräsentanten vom Offifferkorvs, der Avmiral Knorr und die Kapitäne Schering und Bodcnhaiiseir re. — Dem Reichskanzler ging ans München nachstehendes Telegramm zu: Genehmigen Eure Durch- lnnchl für ihre Anordnungen znni Loskaiffc unserer Missionare in Ostafrika unseren liefftempsnndencu Dank und den Segenswunsch der deutschen Bcnchiktiisaeuossenschaft und ihrer Superiors. — Bei dcr l Audienz des Rektors und der Dekane der hiesigen Universität soll sich der Kaiser scharf über den unkicchlicheii Geist der Studenten ausgesprochen haben, der zu dem viel besprochenen Duell geführt habe. — Dle Erhöhung dcr Civilliste durch den Landtag um 3'/» Millionen gilt als gesichert. Brüssel. Das Ministerium vergab die Lieferungen sämmt- licher Panzerlbürme für die Maaßbefesliguna im Betrage von 20 Millionen. Den größten Theil erhielt das Magdeburger Gmsoir- werk. den Nest die französischen Werke Crenzot. St. Chamond und Comnieiitry. 5 belgische Werke sind mit den französischen Werken assvciirt. London. Nach einer Meldung dcr „Times" aus Sansibar wird in der Nähe von Bagamoyo ein großer Sklavcnmarkt errichtet. Die Berliner Börse crösfucte fest und belebt, bald trat indes; Abschwächnng ein. die an! Grund auswärtiger Abgaben und Realinrungen bis zum Schluß anhiclt. Erst gegen Schluß wurde die Tendenz wieder fester. Im Vordergründe des Verkehres standen Coiiimandil-Ailthcile, welche 2'/< Prozent höher cinsetzten und diese Avance auch nach mehrfachen Schwankungen bchrupteken. Andere spekulative Banken waren gleichfalls meist besser. Eisenbahnen Ware» schwächer, Duxcr vorübergehend stark rückgängig, Bergwerke anfangs sehr fest, später schwächer. Fremde Fonds waren gut bc hauptet. Im Kussaverkehre waren Banken belebt, deutsche Bahnen vorwiegend fest, österreichische schwach. Für Jndustrieen bestand lebhaftes Interesse zn meist höheren Eonrken. Oesterrcichische Prio ritäten waren gut behauptet. Privatdiskont 1v« Prozent. Nach börse fest. Isriuksur» ». M., Ll. Aainiar. SrrdI» 26g,Ui. SlaatSbahn 2l7,«i>. Lom- bardeu 81.Z» 0i»NU«r —. >s»,>»ter >U.V>). <»ri>c. ll»,. Galdrent« 85,80, DiSco,»» 237.30. Dresd». Bi. 152.60. Diirmst. —. Laura —. »kst. iS t e ». 21. Januar. Crrd» 312 ,0. Slaaii>»ahn 257,00. 8»mdar»en 101 0». ilirdwkftd. 178,25. SUarkuoieu bg,07>/,. ll,„. Crcotl 3lZ.25. Rui>I,. v a r i «. LI. Ja». >Schluß.! !8r,»r 83.00. rinlkilik 101.82. Ilailener 25,5.8, etaalObabn 5<0,00. eo,..I>ardri> 225,0-1. »o. VriorilStcn —. Soauirr 73>/„ Zksavirr <25,00. cniomanr» 536.25. Türic» —. Tritgk. V a rl s i-vrodurteiii, 21. Januar. <8chl»0 > iSrizrn Per Januar 26,08, Prr März-Juni 26,60, slili. SrirlluS Prr Januar 38,50, vcr Mai-August <l,75, r»Ii!->. ütübiil vcr Januar 74 50. per Mai-August 70,00, fest. A in st e r l> a »,, 21. Januar. lirodnitrn iSchiugl. iSrizrn prr Mirz 206,00, Per Mal 202, brliaupic». Aoaoc» r>e> Mär, ,26. Prr Mai 128, ivclchciid. Lauda». 21. Januar, vrnduiicni Schluß, kstrrste fest, Wcl.icn saivic Hafrr >, Sch. gegen vmigc Woche biliiacr. Anariomincner Wcizr» ruhig, Mrdl zu Gliostc» näutcr, Mais ruhiger. — Wetter: Dichter Nchci. — Tie D r c s d » k r B a » k hat wieder verichirdrnc größere fiiioiizirUe sZcllhälte gngrl'ghni. So Hai dirittlir i», iNrrri» mit dom Wiener Baukveret» die Ntnaiirtniiig einer neue» iücttrinlats - cNesellichait. welcher ein inler nationale-! Patent zu sininde gelegt loeedeu loli. tn Aussicht gciiommen und zu vielem Zweite ei» rttgbliiicment in Teml'elhot angekauit. Weiter ist von ihr in Kcmeinschalt mit oer Perlincr 6andel-1gescll>chasl »n» der ülallonalbank für Tcmichlans vcr österreichische» Lgudcrbank eine i'.a»fc»-fertc auf die in deren Best» befindliche» 15,NN» Stück böhmische Nntoiidank Allte» gemacht wor den. Legiere sollen alvdann an dcr Lvrliuer Börse zur Einsührnug gelangen. 28 <iÄS OertlicheS und TiichsischcS. Mnjrstät der König kam gestern Vormittag nachdem Residenzschlosse, nahm, wie üblich, die Vorträge der Herren StaatS- mi»ister und Äbtbeüuugsvorstände entgegen und ertheilte darauf Audienzen an mehrere Offiziere und Eiviipcrsouen. Abends 5 Uhr fand in Villa Strehlen Hottasel statt. — Se. Majestät dcr König empfing gestern Mittag 1 Uhr den Afrikareiiende», Vcrlagsbnchhäudlec und Mitinhaber der Firma Bibliographisches Institut zu Leipzig. Dc.jur. Hans Meyer, in längerer Audienz. — Se. Majestät der König wird, wie verlautet, am Geburts tage Sr. Majestät des Kaisers die Glückwünsche des sächsischen Königshauses persönlich übcrbrmgrn. — Sc.
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