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Dresdner Nachrichten : 24.01.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-01-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188901247
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18890124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18890124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1889
- Monat1889-01
- Tag1889-01-24
- Monat1889-01
- Jahr1889
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.01.1889
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Nachtö ei,»aeiia,»aen. tlwr in ei»«m Hielte der Auslaie.1 Lahr i. B-, 23. Aon. Der Dekan Förderer wurde deute Nachmittag von ri»em Hand. werkSburschcn ermordet. Der Mörder spricht irre und stellt« sich selbst der Polirei. PariS. 28. Januar. Die Blatlermeldung von der Rück kehr des Herzogs von Aumale nach Frankreich wird deinen- tirt. 34. Jahrgang. Aufl. 47.V00 Stück ZRRvZsvL « -tzavvos, MlLntvI vmijM 8e!i!»sl'0e!Lsil!tl'i!i von^^o^r jun ^raoonntr. »» 4 un«t ». Dresden, 1889. Dt« «M-ner AMriMen" Itnd de« Oeickrettatst« iSchiNLk Blatt. ««Icker in allen Lchickien der Bc- »Slternna kinaana aclunden llai Die uuoatteitiche. unabkiäiiaiae. frei, «ütblae LückNina welche die »Dredd- ner «ackricklen" nach allen Leiten di» Verlaine», dal dem Blatte in den Köcks,en und einlacklien Leier' keilen die Beliebtheit verschallt, «etcke llch in der lortwabrrnden Au- nallme der Leier äußert. Die Re daktion wird ft,t» bemüht lein, durch Leramikkuina tückliaer Ickrist- llellerüchei Ikrälte da» Blatt immer nüvlicher und interessanter zu ac- stallen, um sich hierdurch auch ferner dt« Gunst de» DudiilumS »u dewa-hren. Ilieilter- u. IlliMii-Verleili-IiiMiit 0«>it»elil«n«l» V«»Fh^I,ß 2 «alvrli-stni»»»« 2, ZU»»L part..I..II.u.III.IAnM. ! Anktrüxo nsclr ausvilrts n orrlan s>rom,>t otkootuirt. loloplran 389. sjMvlis oiiscns von Idlstsn 6 i 8 n 0II-Ill0^ vom friss llrrrörnltyvmüklsusrt.5. Ledi'iiüsr'^Iöissnell ? BÄ'. WÄSIl'l'«, E I Xxl. 8ü.e1i8. u. X^. I*ron88. llosiilioßo^raxik, ^ Vrosüvn, trnnkdnnl,, Seostraslla Xo. 10. Vvilln, l.vtprlj;vrpl«»t« IS. K»ANBl«S»S»«j«NiSr «E« l'rok. vr. Kzer'8 OriZiilLl-UsrMal-^sMMLsods oin^siollld Nr. 24. KMel: Die Deklaranten de» -IsLll. ZMsms Fgcjgk., rnu^Udlitv»' irt»u>ln»r»8. rauten in der Kreut-Zeitttna, Deiitschlaud und England, amerikanische Maßregeln gec Tr. Hans Meyer, Ausbildung der Einjahrig-Freiwilligen, Gerichtsverhaiidluugen. j nnstvercinsausstcllniig. Für die Monate Februar und Miirz werden Bestellungen auf die „Dresdner Nachrichten" für Dresden der Unterzeichneter Geschäftsstelle zu 4 Mark 7tt Pf., sür auswärts bei den Kaiserlichen Postanstaitcn im Deutschen Reichsgebiet zu 1 Mark 84 Ps. angenommen. GeschaslsStlle der „vresdner Aachrichlrn" Maricnstrasrc 13. dcnste. Da übrigen» das deutsche Eonsulat nebst niedreren Waarenspeichern niedergcbrannt worden iss, so wirre damit wohl ein den Amerikanern zugesügtes Unrecht schon thatsächlich gesühn! worden. Die Republik Amerika selbst r..,,., um sich gegen die fernere Eimvanderniig lästiger Elemente abzuschließen, Anslalten. wie sie von keinem der inonarchischcii Staaten Europa» je Angeführt Ivurden. Dem Repräsentantenhaus«: in Washington liegt ein Ge- setzentwurs vor, der der EmwanbcrungSfrcchcit mit einem Schlage cni Ende niackt. Zunächst soll jeder Einwanderer bei der Landung eine Steuer von 5 Dollars <20 Mark) zahlen. Das wird schon Tausenden von armen europäischen Answaiwercrn unerschwinglich sein. Aber selbst »ach Entiichtimg dieser Tnmine darf er nicht landen. Ihm, dem Auswander,idcn, muß in seiner Heiinath der nord- Er da pflegt der strafende Blitzstrahl nicht lange anszubleiben. So ist! Krankheiten behaftet, kein Mormone, Anarchist oder Sozialist und er denn auch jetzt nicdergesahren, da die „Krcuzztg," in Sachen > keines gemeinen Verbrechens wegen bestraft worden ist." Hat ihm Gessckens Hand in Hand mit de», sonst von ihr scharf bekämpften > nbcc der amerikanische Eonsnl da-s üchlen aller dieser Tinge be gann nonen dm, Kürste» Nisnmrck Rä„ko srdmi?d^t Die z-oit! ^'dimgt, ,o erlangt er damit immernoch Nicht das Recht, zu lande», izrersinn gegen den Furtten BiSniarck Pranke schmiedet. ^ie Zcrt!^^ amerikanische Behörde wird ihn dann noch ins Gebet darüber der „Deklaranten scheint wledergekommen. da r» der „Kreuzztg. ' , einige Dutzend Krauljunker „Deklarationen" losließen, welche das Wirken des damaligen Bundeskanzlers Grafen Bismarck alS e>» büchst verderbliches bezeichnet«:». Tie junkerhasten Angriffe erschütterten damals die Stellung Bismarcks beim Koni« Wilhelm SenmiworllIcker Redakiem kür Politisches o>. «mit Biere» ln Dresden. Wenn ein Junkerblatt, wie die „Krcuzzeitung", zärtliche LicbeS- nicht »n mindesten, sondern halten nur zur Holge, daß dieser Hurst das Blatt nickt mehr las. Später hat eS Buße gcthan, aber ein Rest von Dcklarantenstimmung hat sich inunerdar in diesem Blatte erhalten. Lange bezähmte jene altprrußiiche Partei ihren Groll gegen Bismarck, der ursprünglich aus ihren Reihen hcrvorgegangen war, aber sich ihr nicht verschrieben hatte, sondern bei der Errich tung des Deutschen Reichs den Weitblick eines wahren Staats mannes bewährte. Sie hoffte» den jungen Kaiser Wilhelm II. umgarnen und für ihre einseitigen, beschränkte» und selbstsüchtigen Partennleressen gewinnen zu können. Auf Umwegen suchte sic den Rcichslanzler aus seiner Vertrauensstellung beimKaiscr zu verdrängen. Bis in die jüngste Zeit hoffte dicKrenzzeitiingSpartei mit günstigem Winde ihre schlaffen Segel zu füllen. Als aber der Traum zer rann. als sich die Wicderberui'nng PuttkaiiicrS zerschlug, als ihr klar wurde, daß der junge Kaiser kein Parteikaiser, sondern ein Kaüer Aller sein will, da kam ihre wahre Gcsininliig zum Vor schein. Tic Milch der frommen Denkungsart wandelte sich auch bei der frommen „Krcuzztg." in nährend Trachrngisk um, der letzte Rest der Selbstbeherrschung ging in Stücke und heute steht die „Kicuzztg," mit ihrem Häuflein Junker und orthodoxer Eiferer in Heller Feindschaft gegen den Fürsten Bismarck. Sie veröffentlicht einen Aussatz, der das monarchische Gcsühl der altpreußischen Patrioten sür beleidigt erklärt. Eine solche Beleidigung dieses Ge- sühls habe u. A. in dem Aussätze der Dresdner Nachrichten „Keine Frauenzimmer-Politik" und in anderen Erscheinungen der Neuzeit gelegen. Jetzt aber habe Fürst BiSmarck durch Veröffentlichung der Anklageschrift gegen Gcffcken daS monarchische Gefühl der alt- preußischen Patrioten tief beleidigt. (Beiläufig bemerkt: die Drcedn. Nachr. können sich ein besseres Lob als obigen Tadel der Kr.-Zlg. gar nicht wünschen.) Die FcindschastSerklärung gegen den Fürsten BtSmarck ist aber der Kr.-Zig. recht übel bekommen. Die heuch lerische MaSke, als ob das Blatt, welches nur die selbstsüchtigen In teressen der bornirten Junker vertritt, damit die Sache deS König- thums führe, ist von Jedermann sofort durchschaut worden. Um ober daS Maß deS Mißgeschicks vollzumachen» veröffentlichten jetzt die konservativen Parteien deS Reichs- und des preußische» Land tags Erklärungen, worin sie obige Auslassung der Kr.-Ztg. schart tadeln und sich von dein Blatte feierlich lossagcn. Sie theilten außerdem diese Erklärung, wornach die Leitungen der conscrvativen Parteien keine» Einfluß aus die Kr.-Ztg. besitzen, sowohl dem Kaiser wie dem Kanzler mit. Das Wunderbarste aber hierbei ist, daß der eigene Redakteur der Kr.-Ztg., Abg. v. Hamnicrstcin, im Vorstände der conscrvativen Partei sitzt und damit erklärt: er entbehre jeder Einwirkung auf das von ihm redigirle Blatt. Die Kr.-Ztg. mag daher künftig einsam an ihrem Haffe gegen Bismarck kauen und gegen Alles belfern, waS nicht gewillt ist, dem habsüchtigen Junker« tlmme Spanndienste zu leisten. Es geht eben nicht an. die Politik eines großen Reichs noch den Macht- und Pcrmögcnsansprüchen der preußischen Rittergutsbesitzer einseilig zuzuschneiden. Auch daS gebildete Bürgerlhum, der Handelsstand, die Handwerker und die große Masse der Arbeiter haben Ansprüche auf Berücksichtigung ihrer Interessen. Wir unsererseits befürworten einen billigen Ausgleich zwischen den Interessen der Industrie und des Handels einerseits niit denen oeS Ackerbaues. DaS Wohlergehen deS Einen ist auch der Vortheil des Andern. Mil dem üblichen Behagen verzeichnen unsere freisinnigen Zei tungen das Gerücht, daß sich zwischen England und Deutschland wegen des Sultans von Sansibar Schwierigkeiten erhoben hätten. Dieser habe sich über das Bombardement ostafrikanischer Küsten- döricr beschwert. Wie viel daran Wahres ist, wird vei der ReichS- togsberaihung über die ostafrikanische Vorlage wohl zu Tage kommen. Im Ucbrigen versteht es sich ja von selbst, daß wir an jener Küste Ordnung schaffen müffen und den gangbaren Weg dazu bat der Vortrag, den unser Landsmann Dr. Mever vorgestern in Dresden hielt, bezeichnet. Wir empfehlen den Bericht darüber der Ausmcrklamkeit der Leser. Ebenfalls nach freisinniger Meldung bereiteten sich auch auf Samoa Schwierigkeiten zwischen Deutsch land einer- und England und Amerika andererseits vor. England nahm bisher auf Saoioa eine vermittelnde Stellung zwilchen Deutschland und Amerika ein. Es ist nicht wahrscheinlich, daß darin ein Wechsel einaet«eten sei. Die Amerikaner sprengen aller dings fortgesetzt gehässige Nachrichten über Deutschland au«: Mannschaften deutscher Kriegsschiffe tollen mehrere Amerikanern gehörige Häuter niederaebrannt. amerikanische Flaggen beronter- aerissen und verbrannt haben. Dir Offiziere deS deutschen Kanonen- b»otS .Eber" jedoch bestreuen diese Vorkommnisse aus'- Entschie- nehmen, ob er auf Grund eines in seiner Heiinath von ihm abge schlossenen ArbcitScontractcs einwandcm will. Will er DaS. lo muß er wieder zurück. Jede Verlegung dieser Bestimmungen wird nnt's Strengste gestraft und die Amerikaiiec fackeln da nicht lange. Die NnauSsührbmkeit dieser Bestimmungen liegt auf der Hans. Wie will man eS de» Leuten an der Nase ansehen, ob sie Sozial demokraten oder Anarchisten sind? Es ilt zu verstehen, daß die Bereinigten Staaten sich derartige Elemente gern vom Leibe halten wollen, aber ist eS nicht auffallend, daß die freie Oiepublik die Aechtung der Gesinnung als StaatSgrundiatz ausstellt? Was sagen unsere Sozialdemokraten dazu? So etwas kommt doch nicht einmal in dein als tyrannisch vcrsctniecnen Tentschsand vor! Sozialdemo kratische Gesinnung mit Blödsinn. Vcrbiechen. Vielweiberei oder rkelhatlen Krnnkheilen aus eine Stufe zn stellen, war der großen Republik, der letzten Zuflucht aller Bedrängten und Unzufriedenen, Vorbehalten! Das allerdings wird man den Amerikanern nicht ver denke», wenn sie sich die Zusendung von Vcrdrechcm und.Hilflosen ernstlich verbitten, zumal sogar deutsche Gemeinden, sowie englische und Schweizer Behörden auf ihre Kosten solche Snbj'klc »ach Amerika geschickt haben. Ter Gesetzvorschiag meint, „cs sei Zeit, die guten von den schlechte» Einwanderern abzusoiidcrn." Unter ,,schlechten" versteht er Sozialdemokraten und Anarchisten. Auch sollen Arbeiter zurückgcwieien werden, die nur mit der Absicht hinübertommcn, dort eine Zcit lang z» arbeiten und dann nach ihrer Heimath zurückkehre» wollen. Dieser Satz neblet sich gegen Italiener, Ezechen. Polen und namentlich Ehineirn. Man will alle Eimvandeler ternhallen, die namentlich in die Kohlengegenden gehen und dort „wegen ihres niedrigen Bildungsgrades, ihres schmutzigen und lasterhaften Lebenswandels und ihrer Ekel einslößendcn Ge wohnheiten" verhaßt sind. Warum sich die Bereinigten Staaken jetzt so schroff gegen die Eimvnidenmg zur Wehr setzen, bedarf einer längeren Darlegung. Der Vorschlag, wie er jetz! dem Neprä- sentnntrnhanse unierbreitoi ist, wird in dieser Tagung noch nicht Gesetz weiden. Seine Folge», selbst wenn man die schärfsten Be stimmungen mildert, werden sehr nachhaltige sein. Ob zum Heil der Vereinigten Staaten, ist sehr die Frage. Nur soviel lieht fest, daß der jetzt üppig iu's Kraut schießende Amerikanismus den Henker darnach fragt, ob eine Maßregel despotisch ist oder nicht und was die anderen Völker dazu sagen. Die Amerikaner sind sich selbst genug. Neueste Drahtbcrichte der „Dresdner Nachr." vom 23. Jan Berlin. Der Ncichslog beriet!, heute die Arbcilcrlchutzanträge der Abgeordnete» Dr. Blumhach (srcis.) und Hitze (Ccnlr.s Zunächst begründet Banmbach seinen Antrag, noch im Lause dieser Session eine Vorlage betreffs der weiteren Ausbildung der Arveitcrjchutz- gcsetzgebnng in Ansehung der Franc»- und Kinderarbeit zn machen. Gegen den von Hitze wieder eingebrachten Antrag habe er fast kon stitutionelle Bedenken. Der Reichstag würde eS nicht in der Ord nung finden, wenn die Regierung einen vom ihr cingebrachlc» Gesctzentwurs wörtlich wieder einbringcn wollte, wie dies bei dem Äiitcng Hitze geschehen ish mit einem Amendement Merbach'S, wo nach anstatt „in dieser Session" „bald möglichst" gesetzt werden soll, womit sich Redner einverstanden erklärt. Staatssekretär v. Bötticher erklärt, daS Motiv der Ablehnung des vom vorigen Reichstag beschlossenen Acbeiierschntzaesetz-s lei nicht der Eigen wille des Reichskanzlers, sondern der Umstand, daß keine der ver bündeten Regierungen sich veranlaßt gesehen hat. dem Entwurf in vollem Umfang zuzustimmen. Mangel an Arbeiterfreundlichkelt liege bei dem BnndcSralhc nicht vor. Vielmehr waren eö drei Gesichtspunkte, aus denen den Regierungen die Ablehnung geboten erschien: erstens war kein dringendes Bedüriniß vorhanden, zweitens würde das Wohlgemeinte aus dem Wege, den der Antrag vorschlug, auch nicht annähernd zn erreichen icin, drittens halten dieRe- gierungen daran fest, daß die Gelegenheit ZilrAiiSnützmlg der Ar beitskraft dein Arbeiter in keinem höheren Grade entzogen werden dürfe, als dies im Interesse der öffentlichen Wohlsahrt geboten sei. Die Fabrik-Inspektoren berichieten übereinstimmend, daß eine Ueberbnrdnng nirgends stalifindet, wohl aber liege die Gefahr vor, daß bei beschränkenden Bestimmungen die gesündere Fabrikarbeit beseitigt »nd an ihre Stelle die imgesmrdc Hausarbeit treten würde. Eine wirksame Konlrolc der Hausindustrie seitens der Fabrikinspck- toren sei nicht möglich. In Oesterreich hätten sich die Bestimmun gen über die Kinderarbeit nicht bewährt. Von der Schulpflicht die Beschttitigung abhängig macken, würde zu Ungleichheiten füh re». da die Beendigung der Schulpflicht zwischen dem 14. und 16. Jahre variire. Der Frau das Recht zu versagen, in Nothsällen sür de» Bedarf der Familie mit ,u sorgen, bloS einem Prinzip zu Liebe, sei nmso bedenklicher, alS^dcr Arbeitsverdienst der Frauen beispielsweise r» Oberschlcsien jährlich IV« Million betrage. Der Bundesrath sei bereit, die Arbeiter gegen Ausbeutung zu schützen, aber er könne sich nicht dazu entschließen, allgemeine Vorschruien zn erlassen, die einen ungünstigen Einfluß am dlc Lebenslage der Arbeiter ausübcn n»d auch die Lage der Industrie verschlechtern könnten. — Hitze (Eeutr.): Tie Berichte der Fabrik-Jnlpr'kiorcn be stätigten eine Zunahme der Zahl der in de» Fabriken beschältigle» Kinder und ebenso die Mißstände, welche die Ausnütznirg der Frauenarbeit mit sich führe. WaS nütze die Sozialreiorm, wenn auf halbem Wege flehen geblieben würde. Die Arbcitcrschntz- gesetzaebung lei mehr werth als die ganze Alters- und Invaliden versicherung. — Merbach (RcichSpartci) kann sür eine Beschränkung der Kinderarbeit nur dann stimme», wenn ihm eine Garantie ge liefert werde» daß diele Kinder nicht der Hausindustrie anhcmr sollen. Die in den Fabriken in Sachse» beschäftigten Kinder Würden durch die König!. Achs. Regierung mehr geschützt, als eS )outterstag, 24. Januar. bei den in der Hausindustrie beschästigien Kindern mögiich sei. Redner erklärte sich gegen eine Reihe weiterer Bestimmungen i» dem Hihr'schen Entwurr. ist aber mit dcr^Bescitigung der Nacht arbeit der Frauen einverstanden. Die Säulen unserer Sozial, gesetzgebrrng bedürften allerdings noch des Ausbaues durch ein Ar- beiterschirtzgesetz. Seine Freunde würden dem Anträge Banmbach? zuslimmen, weil sie sich von demselben einen größeren Erfolg ver sprächen, als von der wiederholte» Annahme des vom Brindesrath ab- gclcbiitenHitze'schenAiiIrages. K»lle (natlb.): KciiiNalwnalllberaler ist für den Antrag Hitze, ebenso die Abg. Becielsky (Pole) und v. Kleist Rctzow (cons.). Meister (Sozialücm.): Man müsse noch weiter gehen, als der Antrag Hitze und die Beschäftigung von Kiuoern unter >4 Jahren ganz verbieten. Schließlich wird die -Abstimmung über den Antrag Banmdachs auSgcsetzt. Der Hitze'schc Entwurf kommt ohne vorherige kommissarische Vorberatlnrng zur zweiten Lesung auf eine Tagesordnung. Das Haus ermächtigt das Präsi dium. die Geburtslagsglückn'üiische dem Kaiser zu übermitteln. — Morgen: Etat der Zölle und Gcbrauchssteiicrn. Berlin. Der König von Sachsen trisji Ende dieser Woche zn mehrtägigem Ail>e»chalt hier cm. Um dieiclbe Zeit werden er wartet: der Großhenog, der Erbgroßherzog und die Pmizesjrn Alix von Hessen, der Herzog von Sachicn-Aitcnbnrg. die Fürsten Reriß älterer und jüngerer Linie, der Fürst von Schmnrzbnrg-Nrldol- ktadt und Prinz Leopold von Schwarzbrrrg-Sondersharistm. — Die Oiiizlcrc der dcutichcm Marine legten aus kaiserlichen Befehl sür den verstorbenen Admiral Grasen Monts ans 3 Tage Trauer an. — Die Ausführung der „Götterdämmerung" im Opernhause vor dem Kaiser findet Freitag Vormittag ll Uhr statt und währt 5 Stunden. — Die Hochzeit der Prinzessin Sophie mit dem Kron prinzen von Griechenland findet im Frühjahr in Athen statt, da in Berlin Schwierigkeiten hinsichtlich der religiösen Trauung in Folge der Verschiesenhert der Konfessionen entstehen würden. — Zwischen Deutichlrind und den Vereinigten Staaten von Nordamerika soll ein dennitioes Einvcrständniß bez. der Samoarnseln erzielt sein. — Die Erirennnng des Staatsiekrcrärs v. Schelling zum Justizmini- ster gilt als wahrscheinlich. — Der Kaiser genehmigte das Ab schiedsgesuch des Vizeadmirals v. Blanc. Knorr wnrdc zum Vice- admiral und die Kapitäne znr See Hausner und Schering zn Eontre- Admiralen ernannt. — Die Neichstagskommlisron sür daS Alters und JnvaliditätSgesetz letzte de» Eintritt in die Altersrente aus das 65. Lebensjahr fest und beschloß die Gewährung einer Rente sür vorübergehende Invalidität, wenn der Versicherte nachweislich während eines Jahres crwcrbSnnsühig war, inr die Tauer semer Erwerbsmuähiakcit. — Dem Reichstage ging die ostasrikanikche Vorlage zu. Die Verathung findet Soiinalieiid oder Montag statt. Berlin. Die Ncichstagskommii'sion für da? Äenvsscnschasts- geietz strich die Bestimmungen, wonach das vom Vorstände zu sich tende Verzeichnis; der Genossen füc Jedermann vffenilich auSgelegt werden sollte. Eine längere Debatte veranlaßte ine Frage, ob dre Mitglieder de? AMchlSrathes Besoldung oder Tanliome beziehen sollten. Schließlich wurde eine Bestimmung angenommen, welche den Bezug von Tantiümcn »ittersagt. Ans der Bestimmung, welche die cinstiminigc Genehmigung des Aussichtsraibes vorschreibt sur jede Gewährung von Eredtt an ein Vorstandsmitglied, wurde das Wort „einstimmig" gestrichen. Berlin. Ta? Abgeordnetenhaus beendete die erste Etat- berathuiig. Graf Limburg (kons.l koustatirte, eine Fi»a»zlage wie die Preußens habe kein kontinentaler Staat ail'zuwciicn. Trotz dem sei bei Feststellung der Ausgaben Vorsicht geboten. Die günstige Finanzlage verdanke man der Initiative des Reichskanz lers, dessen Politik leine Freunde auch künftig krallig unterstützen werden. Rickcrt (stell.) meinte, es gebe Zeilen, wo eS ehrenvoller sei. zur Ovposittvn zu gehören. Er klagte über honible Corruvtion. Die sreiimnige Presse >ei dagegen das Werk charaklcrvvllcc Männer. Sattler (»atlv.) wies ans die Lügen und Verleumdungen hin, oic die freisinnige Zeitung über ihn gebracht und irrig, ob daS auch charaktervoll sei? Ter Etat wird an die Kvmmiisivn verwiesen. Bremerhaven. Ter norddeutsche Lloyddnmpst'r „Nürn berg" ist Nachmittags mit den sür Apia bestimmten Ersatzmann- schaiten abgegange». Wien. Bularester Privatnachnchten zufolge sicht der König von Rumänien Vulerircuden entgegen. — Die berühmte Ketten brücke zu Ost'ii-Pest ist durch eine Gasexplosion beschädigt und in Folge dessen adgespecrt. — Unter dem Vorsitz des Kaisers fand in der Hosbura ahcrmals eine militärische Konferenz statt, an welcher Kronprinz Rudolf und Erzherzog Albrecht Weil nahm. Tie Berliner Börse cröfsnete slustlos und still, später schwächte sich die Tendenz noch mehr. Banken waren vorwiegend fest, Ereditakticu zu große» Beträgen für Pariser Nechnnngcn ge kauft, Bahnen still, dcutscke schwach, österreichische behauptet. Bergwerke vorwiegend fest. Fremde .Renten still: Nnbelnotcn ver loren gegen Schluß 1 Mk. Im Kasiaverkchc waren Banken leid lich behauptet, Bahnen strll. Jndustr>een vielfach zu Ncalllasioncn geneigt, in Folge dcssen Conrsrückaänge stattfanden. Deutsche Fonds belebt, sächs. Renten begehrt, österreichische Prioritäten wenig verändert. Privatdiskont NR Prozent. Nachbörse schwach. ffrauItur » I>. M.. LI. Credit r«3>'„ StaatSIiadn '-'i7,a<>. Lom- dardra At'/„ Sialtrirr —. C,<vtcr na.c>». »vr«c. U»,. («»ldrrnie 8L,bS, »r!u" - ' " ' ' 2 ö-W «--U Visconti! CiaNNer —. 20. Dre«»». «k. lül.c,». Darmit. 172.00. Lnnra —. Fes«. w t e » . 2N. Janunr. Cre»» -»2 00. Stoaisoahn 200,60. üomdordc» 100,00 Slordwestb. Z77.00. vlarkiwic - OS,IO. N->-i. Credit -110.00. Schwächer. V , e 1 0. LI. Jan. >Schli>1I.> «rnir 8i!,0.'>. »laletl-e 101,82, Ii-ulrner S0,01, ktaiitttbad» 007,00. 2o»-d»ro-,i 222.00. »o. vriorltitcn —. tzoaaier 70'.,. Saovtcr 120,00. Oktamoncn 006.20. rlltlcn —. Blhaoptrt. V » r > 0 rod Itktenl, 20. Jonnar. iSchluO.I rvclrrn per Januar 20,7». per März.Juni '.'6,10, »I-III. SrNrltns ocr Januar 08,00, rcr Mat-2l»auft 11,00, still. 01 Ob Ol per Janoar 70 20, Orr Mai Riignf« 60,70, fkit. «mtlerdam. 20. Januar.» »rodulicn tSaNui». w-t,eo Orr März 200, Per Mai 2»6, weichend, «toaaru l-rr März 121. Orr Mai 126, wcichcnd. S » u » an . rg. Januar, ivrodnlirni S-tiluO. Wcizr» rnliig, fall nomi nell, „„«eräudcrt, aoarkooimrnc Laiungcn ftrtigcr. Ucdrlar Artikrl träaej«. «inser abhaltcn». — Äritcr: Stachtlroll. Oertliches und Sächsisches. — Ce. Majestät der König bat dem Airikarcisenden Dr, Hans Meyer a»S Leipzig den AlbrcchtSorden 1, Klasse verliehen und dem Minister des Innern, Herrn v. Nostitz-Wallwitz, beauftragt, denselben Herrn Dr Richer persönlich zu üvcrreichen, DaS geschah vorgestern. - Nächsten Sonntag findet ans Beschs Sr. Königs. Hoheit des Prinzen Georg aus Anlaß des GebnrtSststes Sr. Majestät des deutschen Kaisers Mittags l2 Uhr 30 Minuten dre Parolc- ausgabc sür die Garnison Dresden in Verbindung mit der Wachparade aus dem Thcaterplatze statt, wobei zwei Mrliiärnrusik- lorpS concerlicen weiden. -D De» nachdenanntcn Arbeitern der Firma Jordan und TimauS zu Dresden, als: dem Packmeister Johann Karl Gottfried
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