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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.04.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-04-21
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187704219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18770421
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18770421
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1877
- Monat1877-04
- Tag1877-04-21
- Monat1877-04
- Jahr1877
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.04.1877
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2373 Heute in früher Morgenstunde entschlief saz st nach kurzen Leiden mein geliebter Mann Herr Earl AndrcaS Worch in seinem 82. Lebensjahre. Leipzig, am 20 April 1877. Im Namen der Hinterlassenen Paultue verw. Wsrch, Ho-pitalftraße 7. Heute Nackt verschied nach laugen, schweren Luden mein braver guter Mann, E«rl Städter. Die- zeigt allen Frcuneen und Bekannten hier» durch tiesbetrübl an. Leipzig, den 20. April 1877 P «u liu e Städter. Freunden und Bekannten hiermit zur traurigen Nachricht, daß unser liebe- Kind Helene nach schwere» Leiden verschieden ist. Reudnitz, den 19. April 1877. H. Ldproff, Rosette Tdyroff geb Gyltax. Ties bewegt durch die zahlreichen Beweise so allseitigen Ln Heil», welche unö bei dem Heimgänge unserer geliebten Mutter, Frau Wilhklmm «tiw. Arges, zu Theil geworden sind, sagen wir Allen, ore der tdeuren Entschlafenen iu so überaus ehrender Weise gedachten, unfern tiefgefühltesten Dank. Leipzig, den 19. Avril 1877. Die Htuterbliebeue». Nachtrag. * Leipzig, 20. April. Wie bereit- erwähnt, wurde an die Mittheilung, daß Sachsen i« Bunde-rath erklirrt hat, aus einen eigenen obersten Gerichtshof verzichten zu wollen, m mehreren Blättern die Bemerkung geknüpft, daß für Preußen über die Frage, ob taSOder- tribunal beizubehalten, die Acten noch nicht geschlossen seren. Hierzu wird nun össiciö- be merkt: Offenbar rst mit dieser Bemerkung ein mißtrauischer Seitenblick auf die voraussichtliche Haltung der preußischen Regierung verbunden. Formell ist allerdings richtig, daß die Lcten noch nicht geschlossen sind, denn für Preußen bestand keine Nöthigung, über diese Frage zur Ent scheidung zu gelangen, bevor der endgültige Be schluß über den Sitz de- Reichsgerichts vor lag, während für Sachsen wegen des bekannten Zusatzes zum Gesetz die Entscheidung dringend war. Nachdem die Frage entschieden, ist Preußen formell erst bei -er Ausführung deS Gerichtsverfaffungsgesetze- genöthigt, seine Entscheidung zu treffen, welche di» dahin auf Grund einer dem Landtage zu machenden Vorlage erfolgen wird. WaS aber den sach lichen Stand der Frage betrifft, so hat,die letzte Erklärung de» Iustizminrsters Leonhard im Reichs tage schon erkennen lasten, wie tie Entscheidung auSsallen wird. Zur Richtigstellung seiner früheren Aeußcrung, welche so ausgesaßt worden, als wolle er mit der Aushebung des Obertribunals gleichsam drohen, falls die Wahl für den Sitz des ReichSgerichts aus Leipzig falle, sagte er, daß die preußische Regierung allerdings vor die Frage gedrängt sei, ob daS praktische Bedürfruß der Justiz verwaltung die Aufrcchterhaltung eine- eigenen oberste« Gerichtshofes für Preußen fordere. Grundsätzlich habe er immer den Gedanken an eine» obersten particularistischen Ge« richtshof im Allgemeinen und für Preußen de- souders von sich gewiesen. Er habe nicht gesagt, Preußen werde dir- oder da- thun, eben so wenig habe er eine eventuelle Drohung aus gesprochen. Er Hab« nur sagen wollen, daß die preußische Regierung in eine sehr unangenehme Lage milder Ausführung de- Gerichtsverfassung-, gesetzes kommen werde. Der Minister schloß mit den Worten: ,,klebrigen- können Sie sich in dieser Beziehung (in Bezug auf die Beibehaltung eines »bersten Gerichtshofes) beruhigen." Man wird diese Leußerungen wohl mit Recht dahin verstehen, daß es «icht m der Absicht der preußischen Re gierung liegt, der Beibehaltung des Obertribunals das Wort zu reden. —r Leiptzig, 20. April. Iu einer Correspon denz in den „Hamb. Rachr." aus dem Königreich Sachsen wird gelegentlich der Berichterstattung über di« Landesversammlung des Reichs- Vereins für Sachsen lebhaft bedauert, daß sich «egeuwärlig wieder aus Seiten der reich-treuen Parteien ganz dasselbe Schauspiel zu wieder holen scheine, welche« diese Parteien in den drei Jahren zwischen den vorletzten und letzten Reichstagswahlen dargrboten haben. Anstatt, wie es doch dringend nöthig sei, der auf Zerstörung de- Reiches hinarbeitenden Socialdemokratie eine stete und energische Thätigkeit entgegenzusetzen, versenke sich die große Mehrheit dc- Bürgerthuws wieder in träge Ruheund Beschaulichkeit Wir können dem Berichterstatter nicht ganz Unrecht geben and glauben seinen Warnurgsruf dringmd unter Kitzen zu sollen Die national-gesinnte Presse in Lachsen läßt es au Bemühungen, eine kräftige rwd ausbauerr.de antifocialistefche Bewegung her- dorzubringrn, zwar nicht fehlen, und auch der Vorstand »es Reich-Verein» thut seine Schuldigkeit »ach dieser Richtung hm, indessen sie allein können bat angestrebte Ziel nicht erreichen, sondern die kffoße Masse der Bürger muß au» ihrer Gleichgültigkeit herauStrete«, wenn die RttctS- taa-wahlen da» nächste Mal in Sachse» ein bessere« Ergebniß babeu solle». Man sollte insbesondere die Kreis- und Local-Wahl- «mttbS, welch« sich bei der letzten Wahl in den verschiedenen Orten gebildet haben, nicht aus- zemander gehen lassen, sondern fie zu daueruden reiutgungen umaestalte» und während der Zeit zur nächste» Wahl durch Abhaltung von vier- . Boriräge, Dilcufflone» von politischen lleulv 5ruli 3 llbr 5tarb n»«b laugen uad »ebner«» beiden unsere lnoiggeliebt«. tbeaers llnck brave krau, Llattsr, Lcbvester, SebvLger.n und Tante sagiuto Vübelwiae ged. l-odsttät io ibrom «9. b-odenszabre Ilm stille Tbeilaatuns bittet b.eiprix, den 20. ^prU t877. rogleiok im kamen der übrigen Mutsrlasseueo. Gestern Aberd r/,tü llbr starb nach schweren Leiden unser theurer Alfred i« Alter von 17 Jahren 2 Monaten Leipzig, den 20. April l877. Jul. Hager nebst FamMe. Heute Morgen 10 Uhr ist meine liebe Frau Mcdmlk, geb. Wiith auß H»s sae.jl verschieben, wa- ich im Namen ihrer Kink er und Sdwicgerkinder tiefbetrübt anzeige. Reudnitz, 20. April 1877. Earl Gdd. Gramer, Cbausseestraße Nr. 5. H<r; l»i>e» Dank für die ehrenvoUe Theil- nahme, welche mir bei dem Tode meines guten Manne» I. F. Pönitz bewiesen wurde jtzriedertke verw. Pönitz. - 81»»« Verlobt: Herr Bernhard Hreiklotz in Tre-rden mit Frl. Tlotilde ^ofsmana in Wcktenberge. Herr H.'oriv Wagner in Bischofswerda mit Frl. Thekla Werren dasribst. Fragen, Sammlung von Geldbeiträgen rc. er sprießliche Anregungen unter die Wähler tragen. — Der Reichskanzler Fürst BrSmarck wrrd ncch den bisherigen Bestimmungen seinen Aufent- ball rm Lauenburgischen bereits nach vierzehn Tagen abbrechen und sich al-vann nach Linem ein- bis zweitägigen Aufenthalt in Berlin mit seiner Familie nach Varzin begeben. — Fürst BiSmarck hat s. Z dem sogenann ten „Union--Parlament" zu Erfurt als Mitglied angehört Zum Andenken an jene Zeit ist dem Fürsten von Erfurt aus eine Photographie tel Hause- am Anger, wo er damals wohnte, zum Geburt-tage bescheert worden. Gleichzeitig hat Hosphotograph Festge zu Erfurt daS Innere der Augustinerkirche, de« einstigen SitzungSsaaleS d«S Erfurter Parlament-, ausgenommen und dem Fürsten mit einem GeburtstagSwunsche übersandt Hierauf ist. wir die „Th Ztg." berichtet, folgen de» Dankschreiben an Herrn Festge eingegangen: „Durch die mir zu meinem Geburt-tage mit so herzlichen Glückwünschen übersandte Festgabe bin ich sehr erfreut worden und sage ich für diesen Be wer- Ihre- Wohlwollen- meinen verbindlichsten Dank. v. BiSmarck". — Die „Deutsche VerkchrSzcitung" enthält über die jetzt vorliegenden Ermittelungen der Unter suchung in der Kantecki - Affaire folgende Darstellung: „ES ist gelungen, die Quelle zu ent decken. auS welcher die Redaction de» „Kuryer PoznanSktz" — dcS in Posen erscheinenden polni schen Blatte- — im September 1876 die Mit- therlmH über den Inhalt der Verfügung der Ober-Postdircrtion in Bromberg Wege» der von der OberstaatSanwaltschast beantragten Beschlag nahme von Briefen de- Cardinal- Ledochowski zugefiossen ist: Der Postagent v. W. — polnischer Natronalität, zu O , im Reg-Bez. Bromberg — hat, durch Bewerfe überführt, zugestanden, daß er die Verfügung gleich nach deren Eingang im Kroge zu O. in Gegenwart fremder Personen laut vorgelesen, auch einzelnen Personen die Ein sicht ermöglicht habe. Der katholische Probst drs Orte- — Namen- S. — hat ferner ein- grräumt, daß er von dem Inhalt jener Ver- sügung die Redaction de- „Kuryer Poznanzki" durch eine M'ttheilung in Kennt«,ß gesetzt habe. In Folge dessen hat die Ober-Posttireclion in Bromberg mrl Genehmigung de- Herrn General- Postmeister» ihren Antrag auf zeugenerdlicke Ver nehmung de- Redakteur- Kante cke telegraphisch zurückgenommen, worauf Kantecki au- der Haft entlassen worden ist." Mit dieser Darstellung stimmt eine Mrttheilung, die der Reichst.nzerger bringt, in den wesentlichen Puncte» vollkommen Überein. Gegen den schulbigen Beamte», der sich nicht freiwillig der Behörde gestellt hat, wird sofort im DiSciplinarwege vorgegangen werden. Vkrmüdlt: H:rr Max Kretzschmar m Zwickau mit Frt. March, Aritzsche daselbst Herr Albert Hayner in M« Heu mit Frl Clara Herrmaou daselbst Herr karserl Minne-Ingenieur Max Garde in Dresden mit Ail «atbanua vnkeostaedt daselbst. Herr Gustav Winkler in Chemnitz mit Frl. Martha Pickenhabn daselbst. Herr Otto Rudolph in Dresden m,t Frl. Selwa «gsteu das. Geboren : Herrn Carl Goetze in Dresden em Sohn. Herrn Selpert Serr-o nr Plauen ein Sohn. Herrn Professor Besser in Magdeburg ein« Tochter Herrn Oteo Praetsck >" Wurzen eue Teckter. Herrn Buck- druckerrckesi^er William B llig in Ohligs b. Svlrngni ein Sohn Gestorben: Krau Friederike verw Bertheleu geb. Kimm in Dresden Herr Carl W lhelm Römtz m Lhemurtz. Herr Carl Heinrich LwNer iu »hemui». Herrn W Lndtmann'S n Ehemurtz Sohn Radolpv Herr Mühlen- und Guesbesttzrr Carl Gottlob Lautrich io Göppersdorf. Krau El sabrth Uagerland geb Dnwetz in Älrendurg. Frau GerrcktSamtmann «nua »Schmidt geb. Leovhardt,u Obelwirsrnthal. Herr Franz Louis Orhmig m NiederlLßaitz. Herrn L. Knauth's iu Zwickau Tochter Elsa. Herrn Richard Schlegel'» iu Dresden Tochter Elsa, yenn Rittmeister Ernst v Wiedchach'S in Puna Sohn HanS Herr Hofrath Frarz Havsstaevgl in München. llMtv k v. 6. Ii.«. I. — 8 v. » Ist. l_ n v r. l.. * Leipzig, 20. April. Die neueste Nummer der „ Illust rrrtenZei tung" bringt ein gewaltiges B>ld der „Albertstadt bei Dresden", der KasernrpolrS von Elbflorenz. Unsere Leser kennen den Zweck, den ungeheuren Umfang, die großartige Manmchsaltigkelt der Anlagen dieser Soldatensravt schon au» früheren ausführlichen Schilderungen, wir dürfen des halb hier ur.S auf die angenehme Pflicht beschränken, das zwei Großsolio-Seiten der Jllustrirlen einnehmende Bild rühmend hervorzu- heben, welche- unser weitbekannter Mobil lger Acolf Eltzner mit ler ihm eigenen unerreichbaren Meisterschaft entworfen und auSgrsührt hat. Wie so viele frühere Bilder au- der Vogelschau, weiche diesem wackern Künstler einen glänrenden Namen geradeaus diesem Gebiet« gemacht haben, so ist auch di«se- neueste eine Leistung ersten Ranges, und Jedermann wird die herrliche Per- pective, welche da» Blld ziert, mit wahrem Ver gnügen betrachten. * Leipzig, 20. April. Wie un- von gärtne rischer Seile mitgethiilt wird, haben die jüngste, Fröste, wo- unsere Gegend »»laugt, mit wenigen Au-nabmea nur den Aprikosen, stellenweise auch eru Pfirsichen geschaket, während der Schaden, der jetzt vielfach an Rosen rc wahrgenommeu wird, »cisteutheits aus die Wirkungen de- über raschend schnell eingetreteven ersten Frost«- im vergangenen Spätherbst zurückgrsührt werden Di? Beerdigung unser.« Mitgliedes, dts Herrn OtS« llL«»»», sinket Sonnkag Nachm. 4 Uhr statt. Bers. 3 Uhr GohliS Wei»tr««be. llopklsobad, IW. MimIM A". tßn PoOftraHe «r. 7. Täglich glöffnet von Morgen- b:S Abend«, auch oLo»K»»S»»R»«s>lFS»'tz»d Sonntag-. Wannencurbäder genau noch ärztlicher Verordnung. Meteorologische Leobichtimgeu »ur «>«»' Gtvi'Mvvosi'S« Ii» I^vkpLlU. Uüds: ll8 blotsr llbar dsr Ostsss Leit Ser iteobLeluuox. r«<i. »>it 0" StilUintr xd«nr>om,r«r. tixksit. ?rLve»t« Vtinilriektnv^ unit üimwkl»- »riiekt. 10. ^pril Xd»o>I» 10 Udr 20. - 8 Odr 20. - 2 vdr 745.3 751.3 753 Z 54 l- 2.7 -i- " 4S > K8L 3 »3 I ki 4 73 ! X 3 trLV« krük» trüb« g«r Hwper»iur: — 2".7. muß. ES sieht also da- mehrfach beklagte Vor- kommniß, daß verschiedene Rosen verkommen sind, mit dem letzten Frost in keinerlei Zusammenhang, wohl aber hat derselbe unter den Hyacinthen viel Schaden angerichtet. Leipzig, 20. April. Die k. k Statthalter« in Prag hat. wie unS geschrieben wird, die gegen vaS Königreich Sachsen verfügt gewesene Grenz sperre, nachdem oie Rinderpest in Sachsen al- vollständiz erloschen anzusehen ist, wieder aufge hoben. Der Versandt von Wiederkäuern und der von diesen abstammenden Artikel, wie Wolle, ungesalzene Häute, Knochen rc. ist daher von Sachsen nach Böhmen wieder frei. (Dagegen hat die königl. sächsische StaatSregierung soeben noch eine neue Verordnung erlassen, in welcher Maß regeln zur Verhütung der Wiedereinschleppung der Rinderpest ausgestellt sind.) — In der Nummer diese- Blatte- vom letzt- verwichenen Sonntag befand sich eine die ganze Seite 2208 einnehmende Darstellung der EiS- schränke, wie sie die hiesige Firma Emil S tuck (Georgenstraße) seit Jahren ansertigt. AuS den bildlichen Darstellungen jener Nummer ergiebt sich, wie auch in diesem Zweige der Industrie die beachtcnSwerthesten Fortschritte zu constatiren und die Schränke fürs die verschiedenartigsten Zwecke diestbar gemacht worden sind. Da nun die ge nannte Firma vor der Vollendung de- Exemplar- Nr. 5000 steht, so ist diese- für das Geschäft ehrenvolle Ereigniß wohl Veranlassung, auch einmal aus die Wichtigkeit der Ei-- schränke mit einigen Worten hinzuweisen. Die E,-schränke bieten nicht allein einen vollkommenen Ersatz für maugelnde Kellerräume und sind für HauSwirtbschasten, für Gastwirthe, Conditoren, Kraukenhäuser u. s w. ein geradezu unentbehr liche- WirthschastSsilick geworden, ja auch für die Länder der heißen Zonen haben sie einen hoben Werth gewonnen, seitdem man da- nöthigc Ei- theilS auf künstlichem Wege daselbst erzeugen kann, tbeils alS Handel-Product dort einpeführt hat. Das Haupt-Absatzgebiet für die Firma Stuck war zwar bi-her meisi Deutschland, doch auch nach Belgien, Italien, Rußland, Süd-Ame rika und nach Indien sind Exemplare exportirt worden — wieder ein Bewei- dafür, daß da deutsche Fabrikat, sofern eS die Vorzüge einfach- praktischer Construction und solider Ausführung an sich trägt, auch in den fernsten Gegenden Absatzgebiete findet. Die Ei-schränke bedürfen, je nach der Größe, einer täglichen Füllung von 3—20 Kilo ErS. — Wie unS von gut unterrichteter Seite mit- getheilt wird, ist in dem gestrigen, sicher wohl- gemeinten „Eingesandt", da- Hau- des Kauf männischen Verein- betreffend, der Besuch der Räumlichkeiten de-felben bedeutend unterschätzt worden. E» sind thatsächlich seit Eröffnung de- Vereinshause- jeden Abend gleichzeitig mehr alS hundert Personen in den Unterhaltung--, Lese- und Spielzimmern — ganz abgesehen von r^n getrennten Clubzimmern und der Kegelbahn — anwesend gewesen. Ost ist diese Zahl wesentlich überschritten worden, und an denjenigen Abenden, an welchen Verein-Versammlungen stattsanden, hat die Frequenz 2—300 Personen und mehr betragen — Die Direktion de- SchützenhauseS, welche es nun bereit- mehrfach mit durchschla gendem Erfolg erreicht hat, für die Meßabende in ihren Lokalitäten große und geschmackvolle Au-staltungspossen in Scene zu setzen — wir erinnern hierbei nur an „Der Schah im Schütz«n- Hause", „Der Empfang de- Prinzen von Malt in Indien" rc. hat wiederum für die die-maligen letzten Meßwochen mit einem trefflichen und wirk lich zeitgemäßen Stesse vorgesorgt, mit einem Stoffe au- dem Lande, auf das die Augen der ganzen Welt al- den Schauplatz d<- in nächster Zeit zu eröffnenden russisch-türkischen Krieges mit Span nung gerichttt sind. Da- neue Stück führt den Titel: .Ratisiza", große Parodist,sche Posse >n 2 Acten mit Gesang, Tanz. Evolutionen und komischen Schattenspielen, und ist nach de« eigenen Angaben der Direktion von dem bekannten Ber liner Possenschr ststtller Eduard Linderer nach der berühmten Operette „Fatinitza" bearbeitet und von dem sehr begabten Emil Reumann in Mvsik gesetzt worden. Daß es hierbei neb« den türkischen Vorgängen an massenbasten politischen und localen Anspielungen nicht fehlen wird, ist wohl selbstverständlich. Von der Direktion de- ScktitzenhauseS ist Alle« ausqeboten worden, - die Posse mit aller möglichen Pracht und Aus stattung zu infceniren Der Cosiumier Herr Semmler bat die sämmtlichrn Costume nach Ori ginalen vollständig neu hergestellt; 50 Personen, darunter alle engaairt n Künstler, wirken »arm m,t; die größeren Partien sind nur altbewährten Kräften zuertheilt worden; die hochkomischeo Schattenspiele sind nach den Vorschlägen eine- bekannten Humoristen in wirksamster Weise zur Aussübrung gebracht; Musik wie Gesang ist in jeder Hinsicht at- ausgezeichnet gelungen zu be zeichnen, und Auszüge von Baschi-Bozuk-, russi schen Soldaten, Odali-ken, Sklavinnen rc. wer den lebhafte und farbenreiche Bilder in anmuthiger Abwechslung darbieten. — Wie die Operette .Fatinitza" bi-her in allen Städten, wo sie zur Aufführung gelangte, wie Wien, Berlin, BreSlau. DreSben. Halle, Frankfurt a. M. rc. außerordent liche Erfolge erzielt hat. so wird eS auch ihrer parodistischen Schwester „Natifiza" im Schützenhause beschieden sein, da- Hau- zu füllen, da- Publicum zu fesseln und zu unterhalten, durch prachtvolle Ausstattung wie durch heitere, humoristische und ausgelassene Einfälle und Späße in die fröhlichste Stimmung zu versetzen. — „Natifiza" wird von Sonntag den 22. April ab allabendlich i« Saale de- Trianon ihr munteres und gefälliges Treiben entwickeln — In dem allabendlich iu Trietschler's Concertsaal (Schulstraße) auflretenden Künstler personal ist eine weitere Ergänzung insofern ein- getreten, als außer den in unser« ersten Berichte genannten Bortrageuden noch der SalonkÜnfller Herr Eugen Hamann im zweiten Theilc aus- tritt. Die Pioductionen diese- Künstler» sind insofern um so fesselnder und unterhaltender, al- sich Herr Hamann zu seinen Zaubersiückchen fast gar keiner HülsSmittel bedient und mancherlei neue Sachen vor den Augen de- Publicum» ent rollt. Die Einschaltung emcr derartigen Nummer in da- Programm ward deun auch gleich beim ersten Auftreten Hamann'- durch reichen Beifall gewürdigt. I« Uebrigen ist in Herrn Enger eine gesangliche Krait gewonnen, die in den ernsten wie heiteren Vorträgen gleich tüchtig ist, während außer dem schon im ersten Berichte genannten Fräul Dahlström, hie fast aus schließlich Opernsätze vorträgt »ud damit Aner kennung findet, da- Gebiet der meist heiteren Bor- träqe dorch die Damen Fräulein Brandt und Fräulein Moeller vertreten ist, und auch ihnen fehlt es nicht an dem Beifall de- Publicum», welches auch während der Pausen von Herrn Capell- meister Lewinsky durch Piano - Vorträge an genehm unterhalten wird. kct». Herr I. G Hempel hat in dieser Messe sein Atelierfür Glasbläserei, Glas spinnerei und Glasweberei wieder auf dem Roßplatze aufgefchlagen, und waS für interessante und in Form, Farbe und Glanz wahrhaft schöne Kunsiwerke »eben netten Nipptischsächelchen hier angefertigt werden, da- können wir ersehen aus den Gegenständen, welche tbeils in den zwei Schaukästen, theils aus einer Tafel am Eingänge zur Ansicht und zum verkaufen ausgestellt sind. Im linken Schaukasten erblicken wir ein reizendes, ganz auü Glas gesertigtcs Damenhütchen, von einer ebenfalls aus Glas gesponnenen, sehr feinen und weichen imitirten Baumwolle umhüllt, im rechten Kosten abcr eine große schöne und moderne Damen- schärpe und eine blonde LcckenPerücke, beide eben falls au- den feinsten GlaSsäden geflochten und gewebt und durch den schönsten Sezdenglanz sich au-zeichnend. Ueder erwähnter Tafel präsentiren sich Fenster-Rouleaox rc. aus Glas gewebt und auf der Tafel selbst sind viele auS Glas geblasene oder zum Theil gesponnene und gegossene Kunst- sächlichen, z. B. allerlei Thirre, Blumen und Früchte, Riechfläschchen, vexir- und andere Gläser, Thermometer. Eigarrenspltzen rc ausgestellt, alle sich durch zierliche und gefällige Form auszeichnend. So interessant es aber ist, alle diese schönen Sachen vor uns fertig zu sebeu, so list es doch bei Weitem noch iotereffauter, I lebrreicher »ad zugleich unterhalteader, wenn s wk sie im Iuneru des Ateliers auch von der
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