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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.12.1861
- Erscheinungsdatum
- 1861-12-15
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186112155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18611215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18611215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1861
- Monat1861-12
- Tag1861-12-15
- Monat1861-12
- Jahr1861
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.12.1861
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S384 weit als wir der sehr langen Aufführung beiwohnen konnten) ebenso für die Begabung der genannten Zöglinge des Conserva- toriums, wie für die Gediegenheit der Ausbildung, welche die Schüler bei unserer Musikschule empfangen. Vor Allem gilt das von dem Instrumental-Solospiel und von dem Quartettspiel Als das Hervorragendste, da- wir an diesem Morgen hörten, müssen wir die Vorträge der BeethovenschenLi» moU-Sonate und der Bachschen Chaconne nennen. F. Gleich. Vas neue Leipziger Theater. Wie wir gelesen haben, ist bereits ein Ausschuß erwählt wor den, dessen nächste Aufgabe sein soll die nöthigen Geldmittel zum Theaterbau zu beschaffen. Man kann wohl sagen, eine glücklichere Wahl als die genannten Herren hätte man nicht treffen können Nach dieser Wahl dürfen wir hoffen, daß bald Hand an's Werk gelegt wird, um der Stadt eine neue Zierde zu schaffen. Eine Hauptfrage ist nun der Bauplatz, und sehr zu wünschen, daß auch da das Richtige getroffen werde. Der in Vorschlag gebrachte jetzige Theaterplatz liegt zu tief und feucht, um einen guten Grund für das neue Gebäude zu geben. Auch ist der Grundbau in der Nähe des Wassers, wie bekannt, bedeutend theurer als in hoher, trockener Lage Ein weiterer Grund gegen die Benutzung dieses Platzes ist die Feuersgefahr für den Brühl. Man denke sich einen Theaterbrand am jetzigen Platze bei West wind; würde da nicht der ganze Brühl mit den großen Rauch- waarenlaqern und Speditionsgülern große Gefahr laufen, oder gar ein Raub der Flammen werden? Es ist zu grauenhaft dies Bild der Vernichtung weiter auszumalen. Beim Fleifcherplatz fänden wir ganz dieselben Uebelstände. Es bleibt uns demnach nur der Augustusplatz und Königsplatz zu beurtheilen. Gegen den Augustusplatz spricht die größere FeuerSgefahr der nahen Meßbuden*), die Beeinträchtigung der Promenade**) und der leichte Baugrund. Auf dem Königsplatze finden wir in hoher, trockner Lage den schönsten Baugrund, behalten von allen Seiten genug freien Raum und an der Rückseite noch einen schönen viereckigen Platz.***) Der jetzige Theaterplatz ist in der Nähe des gewerblichen und Meßverkehrs gelegen; der Augustusplatz hat die Post, das Museum und die Universität. Nun lasse man auch dem Petersviertel etwas zukommen, um da den Verkehr zu beleben! Immer der alte Bürger im Namen des Peters-Viertels. *) Die verlegt werden könnten und verlegt werden müßten, so wie die lärmenden Schaubuden am Königsplatz, wenn auf diesen das Theater käme. D. Red. **) Im Gegentheil. Die Promenade würde durch das Theater einen wirklich schönen Abschluß finden. Man denke sich z. B. eine Terrasse am Theater nach dem Park zu. Daß der Augustusplatz zu einem der schönsten in Europa würde, wenn man dem Museum gegenüber ein entsprechendes monumentales Gebäude errichtete, unterliegt wohl keinem Zweifel, und eine solche Zierde sich zu schaffen, sollte Leipzig sich nicht entgehen lassen. Eine so günstige Gelegenheit findet sich so leicht nicht wieder. Auf dem Augustusplatz wäre das Theater auch in der Mitte der ganzen Stadt, wie das jedoch nur beiläufig bemerkt sein mag. D. Red. ***) Die Feuergefährlichkeit dürfte hier wenigstens eben so groß sein als auf dem Fleischcrplatze. D. Red. Leipziger Äunjtvcrein. Neben den noch eine Woche hier verbleibenden Landschaften von R. Bauer und der vorzüglichen Rei n h ardt'schen Copie nach Claude Lorrain sind gegenwärtig drei Oelgemälde von Prof. I. Hübner in Dresden ausgestellt. — Das bed-utendste und umfangreichste derselben, „Magdalena bei dem Leichnam Christi," befand sich auf der Kölner Ausstellung und die Studie zum Kopf der Magdalena war bereits in diesem Sommer hier ausgestellt. Hübner hat darin den Moment gewählt, daß der vom Kreuz abgenommene Leichnam und dir Gestalt des im tiefsten Schmerze an demselben knieenden Weibes hell beleuchtet allein auf dem dunkeln Grunde der düster bewölkten Landschaft sichtbar sind. Ein zweites Bild, „Christus als Knabe im Tempel," stellt in symbolischer Auffassung die jugendliche Gestalt des Herrn mit lehrend erhobener Hand im Tempel die Schrift auslegend dar; die symmetrische Haltung in der architektonischen Begränzung des Rundbogens deutet die Bestimmung des Gemäldes als Altar bild an. Endlich ist ein lebensgroßes Portrait (Halbsigur) des berühmten Stechers der „DiSputa": Prof. Joseph Keller in Düsseldorf, von demselben Meister ausgestellt. Neben diesen größeren Werken ist ein Theil der dem städtischen Museum gehörigen Dörrien'schen Handzeichnungssamm. lung — Werke deutscher und niederländischer Meister des 15. und 16. Jahrhunderts — ausgestellt, unter denen eine die Perle der Sammlung bilden dürfte: eine Gruppe anbetmder männlicher und weiblicher Heiligen, als Entwurf eine- AltargemäldeflügelS aus- geführt. DaS Gegenstück dieser unglaublich fein und in schönster Formgebung auSgeführten Tuschzeichnung befindet sich im Städti schen Institut zu Frankfurt a/M., woselbst eS dem älteren Hol bein zugeschrieben wird. Außerdem werden eine meisterhafte Federzeichnung von LucaS Cr an ach und eine sehr ausgesührte Gouachemalerei v. Alb recht Dürer: ein schreitender Löwe, in vorzüglichem Grade das Interesse der Kunstfreunde erregen. Die Verloosung -es Münchner Künstler- Unterstützungsvereins. Vielen hiesigen Kunstfreunden, welche in diesem Sommer München besuchten, wird die reiche Ausstellung von Oelgemälden und Aquarellen erinnerlich sein, welche der KünstlerunterstützungS- verein im KunstauSstellungSgebäude behufs der Verloosung ver anstaltet hatte. Die Ziehung der Lotterie findet am 3V. Decbr. statt und sind bis dahin durch die Vermittelung d»S Comites Loose zu neun Neugroschen im Local des Leipziger Kunstvereins zu erhalten, woselbst auch der Katalog und der Aiehungsplan zur Ansicht ausliegen. Lunstnotiz. Es wird für Leipzigs zahlreiche Freunde und Verehrer der dramatischen Kunst die Mittheilung von Interesse sein, daß — wie Einsender von dem betreffenden Künstler selbst erfahren hat — Herr Bogumil Dawison in nächster Woche hier zwei Gast vorstellungen qrb-n und zwar am 18. d. M. als Wallenstein, am 19. als Mokiere in Gutzkows „das Urbild des Tartüffe" auf- treten wird: beides Rollen, die der gefeierte Darsteller in Leipzig noch nicht gespielt hat. In der zweiten Vorstellung beabsichtigt er ferner auch s.in berühmtes Genrebild, den Bonjour in Holtei's „die Wiener in Paris", vorzuführen Au bemerken ist noch, daß oer Künstler seine erste diesmalige Gastvorstellung zu einem edlen Zwecke giebt, indem er seinen Honorar-Antheil für eine arme talentvolle Schauspielerin bestimmt hat, die zur Zeit fast hoff nungslos erkrankt in einem Dresdner Hospital darniederliegt. , F. G. Universität. Pedell Nischwih^-. —n. Leipzig, den 14. December. Gestern, den 13. d. M., Nachmittag hat die hiesige Universität ihren ältesten Beamten verloren, den Koturius xublieus und Ruutius juralus und ersten Pcdell Friedrich Ferdinand Nischwitz. Derselbe gehörte seit dem 19. März 1826 dem Beamtenpersonale des Universitäls- gerichts*) an. Er gab seit sechzig Semestern „unter Oberaufsicht der akademischen Behörden" das „Personalverzeichniß der Uni versität Leipzig" für jedes Studienhalbjahr heraus. Ebenso be sorgte er das „Verzeichniß der (in dem Sommer- oder Winter halbjahr) auf der Universität Leipzig zu haltenden Vorlesungen" zum Druck. Geboren den 27. Oktober 1801 zu Zwickau, ist der Verstorbene etwas über sechzig Jahre alt geworden. Sein Tod erfolgte nach langjährigen Magenleiden, zu denen zuletzt eine acute Bauchfellentzündung gekommen war, zwei Tage, nachdem er sich gelegt hatte. Der Verstorbene war bei Docenten wie bei Studenten durch sein würdiges und humanes Auftreten allgemein geachtet und beliebt. Sein Begräbniß findet morgen, den 15. d. statt. *) Pedelle — svrvltore« nuivorsllulis — kommen schon im Jahre 1410 vor. DaS UniversitätSgcricht nach seiner gegenwärtigen Einrichtung bestand damals noch nicht. Die Gerichtsbarkeit wurde bis zum 11. März 1829 durch ein unter dem Borsitz des NectorS stehendes Loveiliuiu Perpetuum verwaltet. Die peinliche Gerichtsbarkeit hatte die Universität bereits 1819 verloren, in welchem Jahre das vereinigte Eriminalamt der Stadt Leipzig leinschließlich des Weichbildes) in'S Leben trat. Auch die Polizeigewalt der Nniversikät wurde 1822 durch ein k. Rescript beschränkt. Die Patri monialgerichtsbarkeit fiel 1855 vollends weg. Das Lan-watsenhaus zu Leutzsch. Der Geburtstag Seiner Majestät des Königs wurde in dem Landwaisenhause zu Leutzsch festlich begangen. Das Bild Seiner Majestät, ein Geschenk aus dem Atelier des Herrn Buchhändler Werl, war schon frühzeitig in dem Lehrsaale der Anstalt auf gestellt und bekränzt worden. Zu dir Festfeier selbst hatten sich Vormittags 11 Uhr der königliche Commissar Herr RegierungS- ralh von Berlepsch, so wie da- Vorstandsmitglied Herr von Römer eingefunden. Nach einem einleitenden Gesänge der Zög linge und nach Verlesung des 21. PsalmeS hielt der Vorsitzende,
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