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Dresdner Nachrichten : 23.07.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-07-23
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189807239
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18980723
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18980723
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1898
- Monat1898-07
- Tag1898-07-23
- Monat1898-07
- Jahr1898
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.07.1898
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. «ew- Rs'inrieL vrsll «!'088L3I1älükA Lsdilsxssse 2 erin»,«r Sir. 201. Seite 3. Sonnabend, L3. Juli 18l>8 ^London Im Unterhaus« erllärie Goschen bei Begründung I Ständigkeit eingeführt, die sämmtliche juristische Beamten beiipiels- wird. Die Versammlung der Barbier- und Friseurinnung führte K> "Nachtcagss/idetimgen für die Flotte, Rußland baue 6 neue weise einem bestimmten Gericht beiordnet, ferner werde» für die Stand- vorläufig zu keinem Beschluß über die eventuelle Umwandlung der der Schlachtschiffe, von denen ursprünglich im Programm nur 2 vor aeiehen seien, er verlange daber 4 neue Schlachtschiffe. Das russische Programm sebc ferner den Bau von 4 neuen Kreuzern vor. Die Regierung fordere daher 4 neue Kreuzer und 12 Torpedobootzerstörer. Die Koste» der neuen Forderung für die neuen Schisse leien aus 8 Millionen Pffind zu veranschlagen, sodak der Gesammtbctraa ein schließlich der alte», 7 Millionen betragenden Forderung die Höhe von 15 Millionen erreichen würde. Die neuen Schlachtschiffe sollen speziell für die Durchfahrt durch den Suezkanal geeignet sein. (Beifall.) K vnflantinop e l. Ter Sultan hat dem Staatssekretär des NcichspostamtS v. Podbielsli den Großcordo» des Osmanic- Ordens verlieben. — Die Regierungen Englands. Frankreichs, Rußlands und Italiens beabsichtigen, an die Pforte eure Note zu richten, in weicher sie erklären werden, nicht zu gestatten, daß die Türkei nach Kreta Truppen sende. Morgen findet aus diesem Rn laß eure Znsoiiimenkunft der vier Botschafter statt. — Der hiesige Gesandte von Montenegro wurde Pom inoirtcncarinische» Minister des Auswärtigen davon i» Kenntnis; gesellt, daß er den montenegrinischen Telegirten angewiesen habe, die Protokolle, vetr. Entschädigung der im Pilaict Bcrana Geschädigten, zu unter zeichnen. obgleich die Entschädigung gering sei. Belgrad. Die vom obersten Rcchnnngshos angeordncte genaue Prüfung aller Kassen der autonomc» Monopol-Verwaltung wurde gestern geschlossen. Es wurde überall die beste Ordnung gesunden, sogar einige Dinar nrshr in den Kasse» als da sein sollten. Alle gegenseitigen Meldungen über große Unterschlcise, es hieß 8 Mill. Tüiar. sind Erfindungen. * Washington. Depeschen von General Andersen in Manila melden, Aguinaldo habe die Diktatur und das Kriegs recht proklamirt. Die Eingeborenen erwarten die Unabhängigkeit der Philippinen zu erlangen. Die Berliner Börse verlies heute wieder fest, wenn auch das Geschäft ruhiger als gestern war. Anregend wirkte weiterer Deckringsbegehr, den die Nähe des Ultimo mit sich bringt, namentlich in Bergwerken. Der Geldstand gestaltete sich leichter. Tie nicht allzu große Nachfrage nach Prolvngationsgeld konnte meist glatt befriedigt werden. Banken still und gut behauptet; Kom- mnnditantheue reger beachtet. Bon Eisenbahnen deutsche östliche leicht nachgcbend: von fremden waren amerikanische in Realisa tionen ungcboten und niedriger; Transvaal ans Deckungen steiaeird. Bergwerke sest. Fremde Renten sehr still und kaum verändert. Heimische Fonds fest. Privatdiskvnt 3'/« Prozent. Ultimvgcld 4 bis Pwzent. - Für Loco-Sviritus zeigte sich einige Kauflust: der Preis behauptete sich. Termine setzten ungefähr um 50 Psg. niedriger ein, erholten sich aber später auf die günstige Haltung für Loco-Spiritus. Im Getreide -Verkehr herrschte Flaue infolge des warmen Wetters. Im Mittagsverkehr trat starkes Angebot für effektive Juli-Lieferung hervor. Auch vom Auslaiche lagen matte Meldungen vor. Weizen verlor etwa 3Mk., Roggen etwa 4 Mk. : Hafer schwach. Es wurden bezahlt für effektive Juli-Liescrnng: Weizen 185. Roggen etwa 132,5 Mk. Nach Ermittelung der CentralnotirungSstelle der preußischen Land- wirthschaftskammcrn wurden bezahlt in Berlin: Weizen 108, Roggen 146, Hafer 168 Mt.; in Stettin-Stadt: Weizen 208, Roggen 145, Hafer 144 Mk. — Wetter: schön; Südwind. rzr-nlsur» a. M. cLcklub) Credit s»i.7S. Tieconto IW.sa. Dresdner Bank —. Siaciikbalm —Lombarde» es'/«. Laurakmtle — —. Unaar. >?oid - . Vorriiaielen —Je». Parts. >z Ubr Nachm Maos.» Rente I0S.20. Italiener S2.3S. Svantei SS.vo. Dortuaicien rs 10. Lücke» Was. Tuckcnlooie WS.oo. Ottoman- bank S43.V0. Elaate-badii —. Lombarden —. Fest. Paris. Lioduktei'mockt. Weiten der Juli 22.00. der Sevtbr.-Dczbr. 20.IS. bebaiwl. Nüböi ver Juli so.oo. ver Januar-Avril S2'/«. bcbam't. SvmiuL ver Juli S3.oo. ver Januar-Avril S3>/«, mliia. «mnerdam. Produtten-Berichi. Weizen ver November I7S. Rossen ver Oktober ns, ver Ma s IIS London, Produkten - Bericht. Getreidcmackt iclir rabia. cnaliichcr Weizen reichlich Angeboten. V- Eli. »iediisier. iibriuc Artikel miveräiideri. Bon schwim meiideni Sictrcidc Weizen ielir irliac. Gerste weac» »alter Anlunkl feil, MaiL üramm. Lavlalauiais matter. - Wetter: Schwül. VertlicheS «uv Sächsisches. nahm im Laufe der gestrigen im Königlichen Schloß zu i dem privatisirendcn Fleischcr- Anlaß seines vor Kurzem gc- das Üllbrechtskreuz verliehen. Hoheit die Frau Prinzeffm der.Herren GemcindcrathS- — Sc. Majestät der König Vorniittngs- »nd Mittagsstunden Pillnitz Ministervorträge entgegen. — Sc. Majestät der König hat mcister Rchn in Leipzig aus feierten 60jährigen Meisterin!,,läums — Ihre Kaiser!, und Kvnigl. Friedrich August hat aus die Bitte Mitglieder Friedrich, Dr. Oucnzel uitd Schmidt in Löbtau ge nehmigt, daß die von dci, genannten Herren begründete Stiftung zur Erhaltung eines Kranlenfreibettes im neuen Krankenhause den Namen „Luisen-Stiftung" trage. — Ter diesseitige Gesandte ani König!. Prcuß. Hose, Wirk!. Geli. Rath Gras v. Hvhenthal und Bergen, Exccllenz. hat einen mehrwöchigen Urlaub angctreten. — Dem Briefträger Groß in Rcichcnbach (Bogtl.l und dem Postschaffner a. D- Otto in Frankenbcrg (Sachs.) ward das Allgemeine Ehrenzeichen verliehen. — TaS Ministerium des Innern erläßt eine Bekanntmachung, die Ausbildung der Lnicnsleischbcschaucr betreffend. — Der Bezirksichnl-Jnsvettvr für Dresden II. Herr Schnlraih wird während seines Urlaubs in der Zeit vom 22. Juli bis gcrichtc der Vorsitzende und ein Beisitzer für das ganze Jahr im Vor aus kommandirt und sind dieLbcikrieasgerichtcuno dasRcichsmilitär- aericht in ihrerZuiamniensctzung zu ständigen Gerichten geworden. Bei den Kriegsgerichten ist ein Wechsel in der Besetzung der militärischen Mitglieder natürlich aus dienstlichen Gründen nicht zu vermeide», doch ist auch hier bestimmt worden, daß die Berufung der Offiziere zu diesem Dienste nach Maßgabe einer für das ganze Gerichts- ,ahr i»> Voraus ausgestellten Neihensolge statthaben soll. Endlich wird dem juristischen Element eine weit größere Bedeutung zu- gcbilligt als durch das bisherige Gesetz. Da die Standgerichte nur Strasthaten von geringem Umfange zu verhandeln haben, wird man sich damit versöhnen können, daß für diese die Mitgliedschaft eines Juristen von Beruf nicht durchgesetzt wurde, überdcm ist für die Standgerichte eine Berufungsinstanz geschaffen: für die Kriegs gerichte, sobald sie schwerere Fälle — die eine Freiheitsstrafe von über 6 Monaten in "Aussicht stellen — zu verhandeln haben, ist die Besetzung mit 2 Juristen und 3 Offizieren gesichert. Da auch im militäraerichtlichcn Verfahren zur Schuldigsprechuna eine Zwei- drittel-Mcyrheit erforderlich ist, kann mithin gegen die Stimme der Juristen in schwerere» Fällen in Zukunft eine Vcmrtheilung nicht erfolgen. I» leichteren Fällen bestehe» die Kriegsgerichte aus l Juristen und 4 Offiziere», während bei den Obcrkriegs- gcrichtcn ständig 2 Juristen miizuwirken haben. Das Verfahre» selbst schließt sich ün Wesentlichen an das bürgerliche Straf verfahren an. Die Untersuchung und die Hauptverhandliliig ver lausen in der Hauptsache wie vor dem Ewilgericht. Das Ver- baiidlungsvcrfahrcn mit strenger Trennung der Parteien, des An klägers und des Vcrthcidigcrs. die vor dem Gericht zu verhandeln haben und denen gegenüber ein eigentliches inguisitorisches Ver fahren dcS erkennende» Gerichts nicht in Frage kommt, ist vor allen Dingen als eminenter Fortschritt zu betrachten. Wir er halten jetzt eine Militäranwaltschaft und eine Rcichsmilitäranwalt- schast, welche die Dienste des öffentlichen Anklägers zu verrichten haben. Bei den Standgerichte» wird die Anklage durch einen vom Gcrichtsherrn zu bestimmenden Offizier vertreten. Dem Ankläger gegenüber steht der Anaeschuldigte. der sich in gewissen Fällen eines VerthcidigerS bedienen darf, nur vor den Standgerlchten existirt ein solcher nicht. Nichtmilitärs dürfen nur insoweit, bürger liche Vergehen und Verbrechen zur Verhandlung stehe», als Ber- thcidigcr erwählt werden, sie müssen dann Rechtsanwälte sein, die bei den Militärgerichte» zugclassen wurden. lieber die wichtige Frage der Oessentlichkcit des Verfahrens ist schließlich sehr schnell eine Verständigung erzielt worden. Darnach kann dieselbe für einen Theil der Verbaiidlimg. aber auch für die ganze Dauer der selben durch Gerichtsbeschluß ausgeschlossen werden, wenn sie eine Gefährdung der öffentlichen Ordnung, insbesondere der Staats sicherheit oder eine Gefährdung militärdienstlichcr Interesse» bezw. der Sittlichkeit besorgen läßt. Dem Kaiser steht überdcm der Erlaß von generellen Bestimmungen zu über deir Ausschluß der Oesfeiitlichkeit im Interesse der Disziplin. Aktive Militärpersonen haben als Zuhörer nur Zutritt zu den Verhandlungen, insoweit sie nicht unter dem Range des höchstgestellten Mitangeklagten stehen. Damit, daß die Militärstrafprozeßordnuna für daS militärische Strafverfahren eine Berufung bringt, die wir im bürgerlichen Verfahren noch immer entbehren müssen, hat sie vor der bürgerlichen Prozeßordnung einen wichtigen Vorsprung ge wonnen. Das Heer kaim man nur zu dem großen Fortschritt beglückwünschen, der in der Einführung dieser neuen Prozeßordnung liegt. — Be tri ebScrgeb nisse der Sächsischen Staatseisen bahnen. Die vorläufig seslgestellten Einnahmen im Monat Juni d. I. betrogen 10,683,360 Mk. (-4- 179.3N Mk.). wovon 3,442,277 Mk. (— 595,021 Mk.) ans den Personenverkehr, 6,058,272 Mk. <-s-6l>8,673 Mk.) ans den Güterverkehr und 1.182,811 Mk. (-4- 105,684 Mk.s aus sonstige Quellen entfallen. Die Gesainmteimrahiireii vom 1. Januar bis 30. Juni d. I. betrage» 59,117,ÄS Mk. (-z-3,661.525 Mk.i. Hierzu trugen der Personenverkehr 17,215,238 Mt. (->- l.281,393 Mk.), der Güterverkehr :S,056.291 Mk. (-4- 1.741.175 Mk.). sonstige Quellen 6,846,436 Mt. (-4- 638,957 Mk.) bei. Die Mindcrcinnahme des Juni rm Personenverkehr ist darauf zurück- . ruführcn, daß der rimfairgreiche Psingsiverkehr in diesen, Jahre in : der Hauptsache znm Monat Mar zählt, während er im vorigen Jahr in den Monat Juni fiel. — Eine besondere Spezialität des Bogtlandcs sind die so genannten G cld män nctg e s ch ich t c», die meist ini oberen Vogtland«: und da sich alffpielen. wo die Grenze Sachsen von Böhmen scheidet. In der Regel geht die Sache so vor sich, daß die Geldmännel, die ihre Kunden meist in den Krcilc» Derer suchen, die nicht alle werden, für eürige Hundert Mark gutes Geld das Zwei- und Dreifache an nachgenrachtcm versprechen. Irr den meisten Fällen haben aber die Hinciiigesallciie» natürlich das Nachsehen gehabt. „Hier ist", so melden die „Reichenbachcr Nach richten", „ein neues Kapitel zu dem oft behandelten Thema ge liefert worden, nur mit dem Unterschiede, daß hier dos Geldniäiinel Fink. zum tl. August von Herrn vchulrath Lehmann in Pirna vcr- treten. - Militärische Plauderei. "Als im vorigen Herbst der Entwurf der Militär Straf - Gerrchtövrdnung im Reichstag eingebracht wurde, tauchten allerseits die größten "Ze denten auf. ob es getingen werde, dieses Werk zum glücklichen Ab schluß zu bringen. Die erste Lesung, wie auch der Beginn der Kvininissionsbcrathungcn schic» der pessimistischen Auffassung Recht zu gebe», denn zusehends erweiterten sich die Meinungsverschieden heiten zwischen der Regierung und der Reichstagsmehrheit über einige der wichtigsten Punkte der Vorlage. Plötzlich machte sich wahrend der Kvnimissionsbcrathniigen ein Umichwung geltend, Alles arbeitete darauf hin, ein Kompromiß zu erzielen, das die längst ersehnte Einheit im militärischen Prozeßverfahren beim deutschen Heere sichere. Nachdem sich diese Kompronilßvcrhaiid- lnngen gewissermaßen unter den "Augen und unter thätiger Mit hilfe der Regierung vollzogen hatten, war es selbstverständlich, daß auch der Bundesrath dem ReichstagSbeschlu^ zustimmte und so stehen wir denn endlich der hocherfreulichcn Thatsachc gegenüber, daß die deutsche Rechtseinhcit nunmehr auch aus den Militär- Slrasvwzeß ausgedehnt ist. Freilich ist das erreichte Ergcbniß noch insofern ein unvollendetes Werk, als gerade der Punkt, der von Anfang an die größten Schwierigkeiten bei den "Verhandlungen machte, die Zuständigkeit des Reichsmttitärgerickts für das banerhche Kontingent, noch seiner endailtigen Losung harrt. Es wird den weiteren Verhandlungen der Regierungen überlassen bleibe», diese Lösung zu finden. Wenn Jemand geeignet ist, aus Grund seiner Bergnngcirheit zur Lösung dieser Frage beizrrtragen, so ist es der Reichskanzler Fürst Hohenlohe. Seiner Vermittlung wird cs wohl auch hier, wie in schon so manchem Falle, gelingen, die »och schwebenden Difscrenzprucktc auSzuglcichen und so bas Werk zu krönen, für das er aus das Ernncste einaetreten ist. Daß dieic Reform, wie sie nach den Beschlüssen des Reichstags vorliegt, sür den bei Weitem größeren Theil des deutschen Heeres einen über aus wichtigen Fortschritt bedeutet, wird von keiner Seite bestritten. "Nur die bäuerischen Abgeordneten sehen in dem Gesetz für ihr Heer einen Rückschritt und haben deshalb rum größten Theil gegen dasselbe gestimmt, doch wird man bei unbefangener Beurtheiluna ciirräumen müsse», daß auch der bäuerische Militär-Strafprozeß manche "Verbesserung durch die Reform erfährt. Für den übrigen Theil des deutschen Heeres erhellt dieselbe schon durch den Um stand, daß diese an -stelle des vielsach noch aus mittelalterlichen "Anschauungen beruhenden Verfahrens ein solches setzt, welches voll und ganz dem Geist der Jetztzeit entspricht. Diejenigen Militärs. Die Bcthciligtc» sind zwei . „ Hiesige, nenne», und ein Zwickauer Geschäftsmann. Ter ,,n A. nach hier und Beide verabredeten, den R., von die wir aus de» Leim ging. A. und R. Letztere kam ... welchem behauptet wurde, daß er in letzter Zeit merkwürdig viel Geld gehabt habe, einmal aut eine Probe zu stellen. Der Aus wärtige mußte nun erzählen, baß er in Verlegenheit sei und Geld gebrauche. R. hatte dies gehört und ging dem Geldbcdürftigcii. als dieser in der Restauration, wo sich der Vorgang zutrrrg, einmal das Zimmer verließ, sofort nach. Er hielt ihm nun eine Anzahl Scheine vor und verwrach, für einen bestimmten Betrag eine größere Anzahl solcher Scheine liefern zu wollen. A. nun, der sich auch hcrbeigescklichcn hatte, griff rasch nach einem solchen Scheine ! und erklärte, denselben so lange in "Verwahrung behalten zu wollen, bis R. die übrige» dazu geliefert hätte! Der Scher» stellte sich als ein echter Füiifzigmärkcr heraus, den R. bis heute von A. noch nicht zurückverlangt hat Wohl aber hat A. die Polizei von dem in seinem Besitze befindlichen Schein, sowie von den Einzelheiten der Sache verständigt, die nun auf R. jedenfalls ein wachsames Auge haben wird." — Eine scchswöchentliche Hebung absvlviren gegenwärtig etwa 120 Volksschnllcyrcr bei dem in Zittau garnhonireirdeii 2- Bataillon des Infanterie-Regiments Nr. 178. Sie sind zu einer Kompagnie vereinigt unb in den Räumen der neuen Kaserne untergebracht worden. — Heute feiert die 70 Jahre alte Frau verw. Leonore Kubasch aus Straßgräbchen ihr 50jährigeS Jubiläum als Botenfrau. Das Bewußtsein, während dieses Zeitraums stets zur Zufriedenheit ihrer vielen "Auftraggeber ihren Obliegenheiten treu und ehrlich nachgekommen zu sei», wird die gute Alte am heutigen Tage mit großer Gcnugthuung erfüllen. — Am 1. Oktober sind 2-5 Jahre verslossen, seitdem die Königs. Sachs. Unterosfiziersschule von Klcinstruppen bei Pirna nach Marienberg verlegt worden ist. Das auS diesem "An laß in der alten anmuthigen Bergstadt geplante militärische Fest verspricht ein recht schönes zu werden sind doch in diesem Zeit raum mehr als 3066 junge Männer in die Truppentheile des Sachs. Armeekorps übcrgetrcten, nachdem sie in der Unlerossiziers- schule ihre militärische Vorbildung genossen. In Dresden und dessen Umgebung hält sich ein großer Theil der ehemaligen In struktoren und Schüler der Untcroffiziersschule aus. ES wird daher von Dresden aus auf eine rege Betherligung an dem Feste gerechnet werden dürfen. Die Bemühungen einer Anzahl früherer Unter- ossiziersichüler. von der König!. Generaldirektwn der Stoatseisen- bahnen Fahrpreisermäßigung bcz. Gestellung eines Sonderzugcs sür die Rene nach dem gestörte zu erlangen, scheinen erfolgreich zu sein. "Alle Dieienigen, welche am 1. Oktober nach Marienberg en. mögen ihre Adresse baldigst an K. Fr. zu reuen Jrmicher, Dresden-Neustadt, Wilhelminenstraße 3 (Postamt 8) ein senden. — Freiberg. 22. Juli. Wie alljährlich, wurde heute am Tage Maria Magdalena von der Belegschaft der fiskalischen Grube Himmelfahrt der sog. „Streittog" mit Kirchenparade nach-dem Tom begangen. Der stattliche Zug zählte etwa 850 Theilnehmer und wies 2c Züge Häuer, je 2 Zuge Bergmaurer und Zimmerer welche noch vor dem Jahre 18tz6 in Sachsen dienten, werden durch ! sowie die Schüler der Königs. Bergschule — iämmtlich in schmucker viele Bestimmungen des neuen Gesetzes sich angeheimclt fühlen, da ^ Paiade-Unnom« — auf. Dieter bergmännliche §e>ertag besteht be- das der Reorganisation in, Jahre 1867 zum Opfer gefallene säch-! kannklich int uralten Zeiten und wurde zuletzt im Jahre 1 <38. suche Militär-Gerichts-Versahren ' — — ahschiedctcn neuen dcuticken vielsach cuiaeseindete Steuun„ dunkt uns kein Fehler, hat er doch nach der neuen Ordnung keinerlei richterliche Befugnisse auszuüben, sondern lediglich Aufgaben zu erledigen, die das bürgerliche Verfahren der ItaatsaiiwalNchast zumeist. Feste Regeln schränken seine Befugnisse ein, von diesen Innung . — Vor einiger Zeit wurde in Zwicka u ein evangelischer Arbeiterverein gegründet. In ihn hatten sich einige Sozialdemo kraten unter falscher Flagge einzuschleichcn gewußt, »nd sie ver suchten nun. in de», Verein Stimmung sür ihre Lehren zu machen. In der letzten Vereinssitzung wurde ihnen jcdvch deutlich zu ver stehen gegeben, daß sie in einen, solchen Verein nichts zu suchen hätten, und so zogen sie es denn vor, schleunigst wieder auszutrcte». Fortsetzung dcS örtlichen TtzeileS aus Seite 4 und ». Tagesaeschichte. Deutsches Reich. Ter Kaffer hat dem Ecntralkomitee der deutschen Vereine vom Rothe» Kreuz 16.000 Mk. infolge des Aus rufs zu Gunsten der amerikanischen und der spanischen Gesellschaft vom Rothen Kreuz überweisen lassen. Die Kaiserin hat lOOO Mt. gezeichnet und die Kaiserin Friedrich 500 Mk. Die Ankunst des Kaisers auf Schloß Wilhelmshöhr, wo die Kaiserin mit den kaiserlichen Kindern weilt, wird voraussichtlich am 2. August erfolgen. Von Wilhclmshöhc begicbt sich dann der Monarch nach Kovurg, um an den Feierlichkeiten anläßlich der Hochzeit des Herzogs Ernst Günther zu Schleswig-Holstein inff der Prinzessin Dorothea von Kobnrg theilzunehnie». Äon hier aus kehrt der Kaffer wieder nach Schloß Willielmshöhc zurück, wo er bis znm Beginn der großen Herbstübunge» des 10. Armeckorp Aufenthalt zu nehmen beabsichtigt. Eine llcbcrraschnng hat der Kaiser den noch jetzt lebende» Offiziere» der früheren hannoverschen Armee bereitet; er ließ jedem derselben ein Eremvlar deS Werkes „Geschichte der hannoverschen Armee von 1803 bis 1866" übermitteln. Das Werk ist von dein General von Sichert bearbeitet und reichlich mit Plänen und lithographischen Bilder» versehe». lieber die Trauung des Herzogs Günther zu Schleswig- Holstein und die Konscauenzen der Mischehe schreibt die „Brannschw Lds.-Ztg.": „Die Training der Prinzessin Dorothea von Kobnrg. Tochter des Prinzen Philipp von Sachsen Kobnrg-Gvtha, mit den, Herzog Günther zu Schleswig-Holstein wird am 2. Anglist in Kvburg stgttfinde». und zwar vorerst auf dem Stnndesonite, sodann i» der katholische» Schivßkavclle und hierauf in der evungeiischen Kirche. Bekanntlich ist die Prinzessin von Kovurg Katholikin, Herzog Günther zu Schleswig-Holstein Protestgut. Die "Verschiedenheit des Rcligionsbelcnntnisses schien einige Zeit hindurch ernste Schwierigkeiten formeller Art zu bereiten. Kobnrg gehört zur Diözese Bömberg, »nd von dem dortigen Erzbischöfe war nicht zu erwarten, daß er zu der kirchlichen Eheichließung der Prinzcisi» mit einem pwtestantiichc» Bräutigam ohne Weiteres seine Zustimmung geben werde. Dieses Hindernis; tonnte jedoch durch den mildernden Sinn der Wiener geistlichen Behörde beseitigt werden. Zwgr nt Kobnrg der Stammsitz der herzoglich koburgiichen Jamffie, da ledoch die Prinzessin als minderjährige Tochter des Herzogs Philivv dem Domizil des Letztere» folgt, und der Prinz in Wien rcsidm. so erschien der Wiener Pfarrer als der karoclrug propriuo. "An, das "Ansuchen des Prinzen von Kobnrg erklärte sich nun — in Abwesenheit des Kardinals Gruscha — Erzbischof Angerer bereit, seine Zustimmung zu geben, daß die Trauung des Paares durch einen katholischen Geistlichen erfolgte und deleairte den kntholiichen Pfarrer in Kobnrg zur Vornahme oer Ceremonie. lieber die Frage der Kinder-Erziclnuig war schon früher eine Vereinbarung getroffen worden. Dieselbe hat hausaesctztich nach den Vorschriften der lutherischen Konfeisio» zu erfolgen. Es scheint hiernach alto, daß der Pavst Dispens ertheilt hat" Das fünfzigjährige Militär-Dienstinlffläum des General Adjutanten Karser Wilhelm s I., Generals der Kavallerie Grasen v. Lehndorff, wurde am Donnerstag aus S bloß Prell bcr Könias- berg i. Pr. rin engsten Familienkreise begangen. Viele Beglück- wünschnngcn tu. A. vom Kaiser und dein Fürsten Bismarck) und Ehrengaben waren eingetrosscir. Gras Lehndorff war es, zu dem als diciisttlniciideni Flügelndiulanten bei der Brnnnensccne in Ems am l3. Juli 1870 der durch den französischen Botschastcr bcleidigie König Wilhelm die Worte sprach: „Lagen Sie dem Herrn, daß ich ihm nichts weiter mitziilheilen habe". Worte, an die sich in weiterer Entwickelung der deutsch-französische Krieg knüpfte. Einem der Mitglieder des Komitees zur Errichtung der Kaffer Wilhelm-Bibliothek in der Stadt Posen, Herrn Geh. Justiuaih Pros. Tr Kivehl. ist anläßlich dieses "Vorhabens vom Fürsten Bismarck folgender Briet zngcgcingcn: Zu »reiner Freude höre ich durch Herrn Prof. Schwcninger, dcrß Se. Majestät der Kaiser und König die Benennung der in Posen zu errichtenden Landes- bibliothek nach Kaiser Wilhelm I. huldvoll genehmigt hat. Ick, hoffe, daß der ruhmreiche Name meines alle» Herrn dem patrio tischen Ilnternehincn, dem ich meine wärmsten Sümpathien cnt- gegenbringc, Erfolg und Gedeihen verleihen möge. Dem Vernehmen nach sind im Rcichsamt des Innern und im Reichsgesundheitsamt die Vorbereitungen für eine einheitliche Regelung der Geheiinmittelsragc zu Ende geführt worden, so das; binnen Kurzem ein Bnndesrathsbcichluß zu erwarten steht, welcher de» Klagen über die ungleichmäßige Behandlung dieser Frage in den verschiedenen Bundesstaaten Rechnung trage» soll. Die offiziöse „Berl. Korr." schreibt: Der Landwirthschafts- minislcr hat am ll. vorigen Monats die säminllichcn Regrerungs Präsidenten ermächtigt, die im vorigen Jahr zum Schutz gegen die Geflügelcholera ergangenen Anordnungen dahin zu ergänzen, das; daS Treiben von Geflügel zu andere» als zu Weidezwcckcn verboten wird und im klebrigen die Beförderung nur in "Wagen, Käsigen, Körben re. erfolgen darf, deren Einrichtung das Herabfallc» von Koth und Streu verhindert. Der Minister weist in dem Erlas; daraus hin, daß der Zweck des Verbots im Wesentlichen erreicht werde, wenn die nnmilteibare Berührung von getriebenem Ge- slügel mit Ortschaften, Dorfteichen, Dvrfslraßcn und solche» Wegen und Plätzen verhindert werde, die sonst von Federvieh benutzt ;u werden pflegen. Zur Vermeidung unnöchiger Härten seien daher Ausnahmen für solche Fälle ziizitlasse». in denen Gcslügcltransporte aus dein Fußmarsch slattnnden könnten, ohne daß gefährliche Be rübrnngeir zu befürchte» seien, und es sei sowohl bei dem erst maligen Erlaß der Anordnung zu erwägen, ob und inwieweit eine Beschränkung des Verbots durch die örtlichen Verhältnisse von vorn herein gerechtfertigt erscheine, als auch künftighin in diesem Sinn Rücksicht walten zu lassen. Tie Regierungspräsidenten haben die preußische Laiidtagscibgeordnete Fuchs (Centrum) stürzte mit seinem Fahrrad, fiel unter einen Rollwagen und wurde Bewilligung der hiernach zulässigen Ausnahmen theils der eigenen Entscheidung Vorbehalten, theils den Landräthen übertragen. Die Ausnahmen werden, sofern es sich nicht um Bewilligungen nur sür einen einzelnen Transport, sondern um die dcmernde Freigabe von Straßen handelt, wie in einigen Fällen bereits geschehen ffl, öffentlich bekannt gemacht werden, (Wiederholt.) Wie der „Köln. Zta." aus St. Petersburg gemeldet wird, werden die russischen Zollmaßnahmcn jedenfalls nicht vor dem 29. d. M. in Kraft treten. Oberpräsident v. Köller hat den geplanten Umzug der Turner in Altona am Sonntag Vormittag mit Rücksicht ans die „Heilig Haltung des Sonntags" verboten. Ter pre: in Köln mit . überfahren; ein Arm wurde vier Mal gebrochen, außerdem erlitt der Gestürzte Verletzungen an der Stirn. Aus Anlaß der in letzter Zeit überhandnehmenden Streiks im Baugewerbe hat der Arbeitgeberbund sür das Maurer- und Zimmergewerbe eine Eingabe an die Behörden gerichtet, in welcher die Aufnahme einer Streikklausel in die Bauverträge verlangt wird. Der Bund, welcher die hauptsächlichsten Berliner Bau firmen umfaßt, sagt in der Begründung: „Es ist eine bekannte Thatsachc, daß dort, wo die Arbeitnehmer ihre Arbeitgebec durch hohe Konventionalstrafen zur fristgerechten Herstellung der über nommenen Arbeiten verpflichtet wissen, die sozialdemokratischen Führer ein fruchtbares Feld sür ihre agitatorischen Pläne finden, um die Forderungen der Arbeiter aus eine Höhe zu bringen, die den allgemeinen Verhältnissen des Arbeitsmarktes durchaus wider spricht. Indem der Arbeitgeber durch die .Härte seiner Verträge gezwungen wird, auch die nngerechtsertigffte» Ansprüche der Arbeiter anzuerkennen, wird bei diesen die Meinung erweckt und durch den Einfluß der Agitatoren noch bestärkt, daß die sür kurze >"2 i -zeit künstlich zu ihren Gunsten vereinbarten Lohn- und Arbrits« chccii in gor Vielem d^n webe» > ^-^^^""^eniollte, von den Bergleuten von Neuem „er- hcd»ig»»ge» solche seien, die immer innegehaiten werden könnlen, : Geietz glich, ^aß auch in diesem die Mitten und rhnen wieder zugestanden. j,,„d die nur durch die den Arbeitern feindliche Ilitternehmerschasl ag des Gerichtsherrn deibehalten wurde. — Von den in Fre > berg bestehenden Jnniinnen haben sich.! wieder zerstört würden." siegeln gestaltet das Geietz ein Abweichen nur in besonderen "Aus- während die Huuna »öÄmeWen. 2» drn Gerichten selbst wird jetzt eine gewisse' nehmen, vorläufig ohne daß jedoch vorläufig ein endgiltiaer Beschluß vorliegt, die Tischler-., die Schneider-, die Schuhmacher- und die Bäckerinnung sür die Zwangsinnung ausgesprochen. Nur die Fleischerinnung be schloß aus materiellen Gründen, als freie Innung witzubestehen. Die Soldaten-Erkrankungen in Altona sind, wie die „All gemeine Fleischer-Zeitung" ans Grund genauer Informationen mittheilen kann, durch die Verwendung von verdorbenem ameri- . . . kaniichen Schweinefleisch hervoraerusen. Dieses Fleisch ist in der > eine abwartende Stellung ein-^ Kantine der Kaserne des 3l. J»fa„ter>e-Reaime„1s zu Fricnndellen all« ak« freie Innung fort bestehen > verarbeitet worden und noch dem Genuß dieser Fricnndellen sind
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