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Dresdner Nachrichten : 28.02.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-02-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188902280
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18890228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18890228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1889
- Monat1889-02
- Tag1889-02-28
- Monat1889-02
- Jahr1889
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.02.1889
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Dr'esHnev ci)1en s > 7! > » ' ,Z> 2 stk I E> « t-7 zug von der Kunitgenvflenlchaft betrauten Künstler sind zwar ebenso wie der aus angesehenen Männern verschiedenster BeruiSkreise be stellende Llu-scknß tnr die Vorbereitung dieses JestzugeS uncmiüd- lich thätig gewesen; je weiter aber diese Arbeiten vortchntten, um io mehr mußte nian erkennen, daß die der AuS'übruna dieses Unternehmens eiitgcgeirstedenden Scbw>e>iakciten in der veryältniß- mäkig kunen Frist von ungeiähr 5 Monaten sich nicht desiear» lasse». Diese Schwierigkeiten sind uinio größer. als >n Dresden znm ersten Maie an r>» wlcheS Unternehmen herangetreten worden ist, denuiach nicbl blv) eine Huldiginig der Stadt Dresden, sonder» zugleich auch anderer Städte und Orlichaslen deS Landes in histo rischem Gewände geboten werden sollte, Ta nun das Jude liest keuiesiaUS weiter als dis in den Monat Juni verschoben werden kann, so wird die Anstnhrnng des historischen FestzugS wohl aus gegeben weiden müsse»; die Frage, ob deni hohe» Königsbauie eiiie Huldigung »1 anderer Horm darzilbtiiigen sei, wird damit selbüoersiandlich »och nicht verneint" — Damit bestätige» sich die chcriilble. die schon lange in der Stadt ninberlieien. Alle Welt tvird nagen. wie es gekommen ist, das; der mit io großen Erwar- lnngen degiüßle geschichllichc Festzug »»»mehr unterbleibt und daß alle bisher aut ihn verwendete gcoße Mühe vergeblich gewesen ist, jtonnlen lliiicre >o»sl io geich—ä'lsknndigc» Künstler nicht schon vor einigen Monaten übersehen, das; ein historischer Festzug i» den proiektlne» Diinensionen biS t»m Juni niimöglicb icrtigzustellen iei? Haben die Künstler an ihrem lmivrocheii Festtug ohne Be rücksichtigung der Fiiianzttagen gcaibeitet? Jedenfalls ist das Be dauern über dieses Fehffcknagen eniG gros;a>tigen Unternehmens begrüiidet und ivird im ganzen Lande aetbeilt werden. Gerade in der Provinz ist man »nt lettische» Vorbereitungen weit vorge schritten, Unmöglich können diese gleichtalls umsonst gemacht sein. Datier meiiieii wi>, wenn die Kilnitler letzt ihre Ohnmacht erklären, einen die 8 Jahihniidceie Wettiner Geichichte repräsenlirenden hittvci- schcn Heitzng ins znm Juni Herznilellen, >v muß unbedingt aui andeie Weiie da»il> gesorgt werden, das; das Heit wnidig begangen werde, Anstalt des liistouicheil Fettzug? bieiel sich da als eiiiigennatzen Ersatz et» H nld 1 gu » g s ; i, g dar. Er Halle ngmenll'ch Dasieiiige zu um- tgsien, ivaS bei den Künstlern besondere Schwierigkeit vermiacht 'aalt die U> Ntbriitgnng von Sehanwage» mit iiidnslriclle» Dar-l siellnitgen D>e retchentwiekelic Industrie Sachsens heit sich ja be reu ettläel, in inaitnigsglligsler Lveiic sich am Festzug zu belbei-! ligcn, Eliemniv hat sich bereits mit «einer Maichineninduilrie,! Meergne-Eriiiiiutlichan mit der De^tilinduslrie, Freiverg nnl dem Beriiban, Meine» itiit der Porzellaniilaiintaktnr. Rieia mit der! Fjscheiee. LNarltzbnrg nn! der Jagd gemeldet u, i, iv-, die Land- iv>rll>swail nicht zu vergesse», Lins diesen und anderen Elementen nelle maii eiiie» Hnldianngszng zusammen. Er konnte am zweiten sage vor sich gelten; am eine» batte »geh dem Gottesdienste die wirtliche Einwelbuiig des Könia.-Jahann-Denlin.ff? zu enolge». der dutte Di>g wäre nu das von der Armee veraustgttete Reiler'est z» kkw'rviren. Die'es letztere wird zdas ist wenigstens ein Drost) prächtig aus allen. Die Vcnbr>eiln»gen dazn 'chreilen vorwärts, — Folgende Ehgratterisllk des mchsiichen 'N e 1 cd S k a g s a b - ge ordne len El e l> l c r l sindet sich >n de» parlamentarischen Dkitten der „Köln, Zkg." „E m stiedner." heißt es da. „der sich ge- tvoliiilitti der allgeiiieilieir Animccffamfeff zu erirenen hat, itt der! sachsnche Livgeordneie Grhierl, Die Anslnelksamkcik ist aber nur tttellwene eiiie wohlwollende: ich alaube. Herr Gehlert hak, wenn! er antlritt, das Piivtleainm, oster unterbrochen zu werden, als - irgend ein anderes Neich?tag?milglied. Er arbeitet banplsächlich m- voltswiiilnctiattiichen Fragen, Er hat die Gabe der Lrigmalffät, und wenn tenie Gegner manchmal über ihn lache», io lieichwört j ec ai:ch ebemo vtl die veiwik-it des Hanics ans Koste» der Oiegner i herani. Um ein Beispiel von seiner Sptecriweiie zu geben, führen wir einige Satze von ilmi an. „Ach gebe ganz gern zu," tagt er,! „das; der bäuerliche Gcnndbcsih, diese soziale Perle DeutichlaiwS. um ivelche wu von aiidercil Lander» beneidet werden, lehr viel l iiueiiilver bcivirkhichailet werden könnte, wen» die Bauern Nicht Bauern, sondern Pcoieisoren der Landwiuhichatt wären, cHettec- keu, Liber, ineine Herreli, nun unsere Slaalögeietzgebung nicht aus die durch'chiüttlwhe Iittcli'gen; der Bauern ci»znrichken, iondern aui eiiizelne hervorragende Aiitellsgenzen, da? wurde doch sehr urige- reimt ein, zHoitelkett. Lehr richtig!) Wenn wir eS mit unserer aehgeänng ertt dahin gebracht batten, das; bei uns nur noch das pvence ei islenzsahia bl-ebe, wurde ich sücchieii, dah die Auswanderung noch >ehc überhand >ichine>r miiwie, lttlrohe lÖeitcrleit,) Dann wurden vor Allem auf jener Seile «die aaherstc Linke iil genielnt) lehr ivcnlg Leuie übrig bleiben, die künftig ihren Sport damit treiben konnle», mich zu unterbreche», weil» ich einmal im tlieichs- lag redeS Lliidauerndc Heiterkett.l Das Boritehendc gicbl eine Probe von winec gewöhnlichen Art, sich mit Hrennd und Heind liernmzuichlage»; dazwischen aber kämmen manchmal originelle Wa ilnehmnngeir aus der Prans, die dauernden Werth haben, Nach emen eigenen Aenhernngen ist er trnherer Kaiirmnim, jetziger Hilzlabrikani und bewhattigt lich aus;cldem mit Landwittlpchatt. hat ulio vielerlei Eriahrniiaeii butter sich und weis; diewlden lebhait darzuitelleii. Lehrreich war es B,. wie er den gezwungenen Uevergang von der toliden Industrie zur Schund-Habrikalivn nach eigenen Erlebnissen kennzeichiicte. „Handert Havrikanlcnch lauiel cs, „machen von AlierS l>er gute Waarc. Da kommt Einer aus den Gedanken, em Sltrrogrt elnzn'ilhie», welche? die Erzeugnisse um 60 Pcoz, tchlechler, aber um litt Pro;, woblwilec herzu'iellcn ge- itatiet. Soiort grcitt das Pnbltkum nach der billigen Waare: die Zwischenhändler könne» de» alten, guten Stofs nicht mehr abietze», und lir Kurzem sind alle hundert Hadrikaiitcn genothigt. denselben Lchnnd zu iniithe», wie teuer eine, weil der letzte Koii'nmenl daS Gediegene Nicht mehr kau eil will," Gehlert nennt deswegen die heunge Mas'enprodakrion einen vom Staat anerkannten Betrug ! Das ist eu> zu viel agendes Paravopon. aber ein Kvrnchcn Wahr-1 beit l egt darin; nur Irnii die Schuld der Anerkeiinung »ich! den! Slaat, svnder» das grvs;e Publikum; wären die Käufer io vcr-1 ständig, de»> Wahl'pcuch „Billig ii»ö schlecht" zu entsagen, so; wurden die Prodnwiilcn bald Nachfolge», Terarfjgc Ztvrner trifft! man otter bei io .iileil, mit iinec Swl'e hat er offenbar, wie er sich, ausdruckle, „die moschen des Hreihaiidels ausgczogen", aber sie sind uichl uiiit er so iveil verarbeitet, das; sic sich zu einem geordneten Kranz a>iei»,:ndcrrcihcii, — Wi' bereits erwähnt, hat daS provisorische Eomitre tnr Errichiuna e>nec hiesigen Ne »»bahn die Zeichiiuiigssumme von I >G aur 2>.iig-xt 1>i, cttiohl, Bon den au» liXDM lautenden Antheil- 'cheineii we>oe» icdorh niir 70 Pro;,, in Summa 1 ZO.iZOO Nrk„ cin- gezogen, während rückständige tt> Pro;, lliiäGXt Mk.) als Reierve- 'oiids ilir etwaigeBcrgrvizcrnngcli ipätercr Einzahlung vorhehalten "'7,oen Dhatiachlich sind vvn der Zeichnnngssnininc nur noch ..'>,lx O Mk, zu vergeben, Tie arotzen Porzüge, welche Dresden als Nennr latz uirzwciielhait auSzci.hnen werden, haben in de» weite sten Krettcii Interesse nn, das Unternehmen erwecken müssen und es itt zu nunichen, das; dre Ze>chau»gsn»nme recht bald durch Ilebernalnite der letzten lä Anibclltcheine lBankhnus von Günther und Nudolpht criullt wttd, damit die endgillige Eonslttaicung der Gesclltihatl in > ächster Zeit cnvlgcn kann, — ll>c,t Nechi lit die Ltrichnchl anaezwcisclt worden, datz der 9, März, der Todestag unseres tinvergetzlichen HeldenkaiierS, m Den'schland als Bits; und Brttag begannen werden soll. Ein wlcher wäre überhaupt nur »lir die evangelische Kirche möglich; die kattwttich-' Kirche kennt >ol,be Bus;- und Bettage nicht. Aber auch i,r die vei' lncüenen evangelischen Landeskirchen Deutschlands stellen lich zur Zeit dem Portchlage unnheislcigllche vindernisse entgegen. Zur Aiis'chrcihuiig von Bus;- ltiid Bettagen ist die Zustimmung der vertchiedenen Shiioden nicht zu umgehen; in Prcus;cii müssen B, die OZcncralmnode und die Lnuoden für Kilrhesse». Nassau, dgattiiovcr utiü Schleswig, in den nhligen Bnndcsstaalen die LandeS- 'miodcii cinhern'en weiden. Dazu gebricht cS tchon an Zeit. Glaubhait verlautet zudem, das; in Preutzen überhaupt nicht die bl blicht besteht, den !>, Minz als cineu i», Prcutzcn gemeinsamen Bus;- und Bettag zu h.gehen. obwohl in Kaiier Wilhelm k. den Prenhetl auch „och ilir spezieller Landesherr gestorben ist. Die ganze Notiz beruht wahrtchemlich aus einer Verwechselung mit der Anordnung, welche bereits im vorigen Jahre hinsichtlich der Jahres- GedächliiiNe'krn in den Schulen ilir die Kaiier Wilhelm I, und Friedrich ergangen iil Es würde sich auch in de» nichtpreußischen Bundesslaaien wohl ziemen, datz die Schulen des Heimgang? des herrlichen HeldenkasierS gedäcltten. Vielleicht nehmen aber die obersten Kirchengewalien der verschiedenen evangelischen Landes kirchen aus den jetzigen Erörterungen Anlab. der Frage der Ver legung der verschiedenen deuitchen Buh- und Bettage näher zu treten. Wir bringen hiermit den Vorschlag ein: künftig den 9, März, den Sterbetag weiland Kaiser Wilhelm'- l-, der in der ganzen Nation als ei» naitonaler Trauerlag emviunden wird, ol- gcmrniiomen Bub' und Bctlna zu bestimmen. Die verschiedensten Kirchenrcgimenker konnten sich bisher nicht über einen passenden Tag einigen. Nun wohlan, hier ist ein solcher. — Aus das gelegentlich des Festmahls der Radfahrer im Krystallpalast in Leipr 1 g an Sr, Ttnchlaucht den Reichskanzler 2ürU«n DlSmarck abgetanste Begrübungstelegramm ist folgendes. vollzogenes und an da- Tomltee der " Dür die agr ich .. . „ waren am Dienstag die Herren Oberstleutnant von Dreskn. Hauptmann Güll- meistrr und Leutnant v. Hagen im ausdrücklichen Aufträge de« königlich preutziichen KrirgSmimsterlum» anwesend, um die Fahrrad- AnsstkUung in Augenschein zu nehmen. — An die Rektoren der hiesigen städtischen höheren Unterrichts- anslaUen, sowie an die Direktoren der Volksschule» wird häufig das Ansinnen gerichtet. Anpreisungen von Sck>uldedars»gegen- stände». Ankündigungen von Schaustellungen und dergleichen oder Einladungen zu solche» an die Schulkinder zur Bertbetlung zu dringen. Im Interesse der Schule hat der Stadlrath jede iolcke Verlheilinig oder Ankündigung durch die Vermittelung der Schulanslalt und innerhalb der Schulgrundstücke untersagt. ES werden deshalb künslig alle Zusendungen, welche Zwecke der oben angedruletrn Art venvlgen. unbeachtet blelden, auch wird eine Zliriickieiidung nicht er'vlgen, — Ein iellenes Iagdgllick wurde am 25. d. M, dem Ritt meister Grasen Rex aus Zehista zu Tbril, indem derselbe im Mühl graben an der Walkmühle zwcr von den Hunven ausgettöberte Fiichottrm. Männchen und Weibchen, durch wvhlgrzirltr Schüsse erlegte. — Wer dark den Titel „Meister" führen ? Der Jnnungs- auSschuk in Kattowitz halte sich an den Mwtster des Innern mit der Frage gewandt, ob der 8 119,8 der Gewerbeordnung, betreffend die Führung des Meistertitels, wie cS im Erkennlnitz de« Ober- laiideSgerlchtS ui Naumburg von, 8. Dezember 1887 geschehe» ist, dahin z» verstehen sei, dab nur Jnnuiigsmrislcr de» Titel „Meister" jrlhcen dürtte». An> li>, Februar wurde in der Sitzung des Katta- wipcr JlinnngSanSichusskS die Antwort deS Ministers Herrsurth verlesen. In derselben erklärt der Minister des Inner», dab er der Ansicht des Naumdurger OberlandesgrrichteS. der andere Urlheile entgegenslcbe». mchl beiireie» könne und das; die Titel Meister mich diciemgen Handwerker sühwn dui'en, die keiner Innung angeboren. — Schwurgericht, In den vier Nachten zum 1t, Scpt. 19. September, 28 September und zum I. November v, I bannten i» den Orlen Seidnitz, Strehlen, Pieschen und Reick vier SMune» iaimnt Zubehör nieder, und der hierdurch verursachte Schaden be- zif'erl sich aut mindestens 50.000 Mk, In allen Fällen lag zweifel los böswillige Brandstölnng vor. und anbcidem waren tue Kala- iniiosen. GulSbesitzer Klotzsche i» Seidnitz, PrivatuS Zöllner, dcz, Al'red Mendel und Dr, Kranie-Bellin in Strehlen, Pterdehandler Schniidtchen »r Pieichen und Geineinbcvoritand Frievel in Re>ck csieichzettig bei dem Brande um Kleidungsstücke bestohlen worden. Der Verdacht der Thätcnchatt belresfs dieser Braiidiliitunacn und Diebstähle richtete sich gegen de» am 10, Novembe, 18ll geborenen, fchvn vtt und schtver vorbestraiken Handarbeiter Karl August Stephan, der am Dhalortc des zuletzt jtattgettlndenen Brandes in Reick verhallet worden war und sich gestern vor den Geschworenen zu veranlivvrten hatte. Die Verhandlung, zu tvelcher nicht weniger als 27 Zeugen geladen waren, war ani zwei Tage anbcrnuint, ging aber schon gestern in den späten Abendst»ndc>l zu Ende. Anklage lind Verlheidigung waren von den Herren StaalSanwalt Dr. Geniel »nd NechtSanivatt Dr, Stöckel veltreten. Stephan hat seit dem Jahre 1870, zumeist wegen Diebstahls, nicht weniger wie 1t Jahre !1 Monate au> dein Zuchthaus zugebracht, und es ist ihm, der eine tellene Gleichgilligkett und Ruhe gegeitüiier den last erdrückenden Judicien zur Schau trägt, daher woiil zuzutrauen, dab er ans Zcr- slörungswulh wiederholt zur Blandstiiliing und Diebstahl verschickt. Ter Angeklagte leugnet in allen Fällen, Von ganz besondere»! Gewicht tnr die Anklage ist es nun. dab Stephan in der Nacht zum 1, 'November zu Reick kurz vorher ehe das Feuer ausbrach. von Personen, und zwar mit einem Ueberzieher aui dem Arme, gesehen worden ist. Einige Zeit daraus erfolgte in der Nähe de? Iricbel'schen Gute? seine Festnahme, und beim Anbruch des Tage? fand inan uiiweil der Lckelle, wo Stephan gestanden, den gestohlenen Flichel'schen Ueberzieher a»r. Tic Behauptung des Angeklagten, er lei ganz zatällig zu den, Feuer gekommen und wisse auch von dem Ueverzieher nicht?, erschien uiiglaiivhatt, Stephan wohnte tu Dresden und machte ganz abenteuerliche Ausflüchte über den Zweck leiiicr Erknrsion aus die Döner hinaus, Ucbrigens ist Stephan auch bald nach der vorher staltactundeneii Brandsliitung »1 Seidnitz am Ausgange de-? DorieS von 2 Personen gesehen, wenigstens mit grober Wahrscheinlichkeit rccognoScirt worden, und ganz besonders belastend »ür ihn ist, dab er m dem Besitz der dabei gestohlenen Sackten betroffen worben ist, Ebenio haben sich Fragmente von den Diebstählen in Pieichen und Strehlen bei der HauSiuchuilg vorgcinnken. Aller will der Angeklagte von dein großen, nirgends auffmdbarrn Unbekannten — gekauft haben. Aus Grund der Er gebnisse der Beweisaufnahme erachtete die Königl. StaatSanwalt- schatk die Anklage gedeckt, die Venheidigung stellte die Elckicheidnng in daS Ermessen der Geschworenen. Dem Walmpruch der Ge schworenen ans Lchuldig gemäß wurde der Angeklagte zu der höchsten Straie von 15 Jahren Z >1 ch t h a » S vernrtheilt. Fortsetzung des örtlichen TbeileS Seite v. raftesgeschichte. Deutsches» Ncich. Ter Kaiser hat den Staatssekretär Graten Herbert Bismarck zum Oberstleutnant, den Minister v Goßler. so wie de» Regierungspcäsidenlen Grasen Wilhelm Bismarck zu Ma joren ernannt Mit der Ueberwachung der bevorstehenden Entbindung der Prinzessin Heinrich ist der Kieler Professor Dr. Werth betraut. In dem nächstens dem Bundesratb zugehenden 'Nachtrags-Etat, dessen Geiannnteriordeniiß ca. 22 Millionen beträgt, toll die Tren nung der Obcrmarinebehörden in Oberkommando und besonderes Manneamt »ür die Verwaltung berücksichtigt >ein. lieber die Segelordrc tür daS Krcuzergeschwader herrscht noch immer Slreck. Ter „.Hamb Kvrreiv " will „aus bestuiiterrichteter O.u.lle" wissen, daß das Geschwader für Sansibar bestimmt iei und dort das Krenzergeschwader adlösen werde, welches nach Samo» geben soll, Anßervem sei die Krenzrrlorvettc „Alexandrinc" zur Ablösung der durch bas Tressen von, 18, Dezember so schwer be troffenen Kreuzerkorvcitc „Liga" bestimmt. Ter „Köln, Zta " da gegen wird bestätigt, daß bas Sckiulgcschwader unter Bcicbl des EontreadiinralS Hollmann den Bcicbl erhallen, direkt nach Samoa zu fahre» und daß »eine Aufgabe darin bestehen werde, „gemein- ichattlich mit den drei vor Samoa befindlichen Schiffen volle Ge- nugtliuung von den aufständischen Samoancrn für die leider in >0 großer Zahl lniigcmordcieii und verwundeten deutschen Offiziere und Soldaten, sowie iür die umiangrciche Verletzung deutscher In teresse» zu verlangen und durchzlckuhren." Diese letztere Be stimmung deS GcichwaderS ist die wahrscheinlichere, und zwar schon deshalb, weil sich nicht annehmen läßt, daß eine durch »lonatclangen Blokadediensl »1 den Tropen angestrengte Mannschaft, deren Ge- lundheilSzustand durch Fiebercinflnjse vtelfach gelcktc» hat. als be sonders geeignet für eine kriegerische Landakiivn gebasten werden sollte, wie sic in Samoa unzweifelhaft binnen kurzen, bevorstebl. Glcichfam zur Begrüßung des in Berlin heute eintreffendcn Herzogs vvn Coburg veröffentlicht die „Kr. Ztg." em Schreiben anü Coburg, ni dem eS heißt: Als Nackckolaer des nach vierzig jähriger treuer Amlirung aus dem Staatsdienst scheidenden konser vativen Geheimen Regieruiigsraths v. Wungcnbcim ist als Land rat» deS Gothaischen Kreises der Regierungsasseffor Dietscb aus Evbnrg bestimmt. Dcr zukünstige Landratb. der als solcher zugleich Vorsitzender des Kirchen- und «Schulamts ist, bat eine Jüdin zur Frau, und natürlich war von einer kirchlichen Trauung bei diesem Paare nicht die stiebe. Daß der besonders durch die Gothaer Geldlotterie bekannte Eommrrcienroth Meyer in Koburg, derHaser- lie'erant des Herzogs Ernst. Onkel der Frau ist, gicbt vielleicht eine Erklärung der Thatiache, die alle Gntgesinntkn im Herzogthum Gotha mit Betrübnis; erfüllt. Laut Berichten Pariser Blätter anS Nizza ist der Zustand des Königs Karl von Württemberg sehr bedenklich. Der König leidet tortwährend an Schlaflosigkeit und guälendem Husten, der Schwäche- zustand iei sehr groß. Die ,Schlei. Volksztg." (Breslau) bespricht die Vrrurtheilung des Rabomats-Kandidalen Bernstein wegen Blutobzapiung und erinnert daran, daß vor einer Reihe von Jahren der damalige verantwortliche Redakteur der „Schlei. Volksztg," von derselben Strafkammer zu cnicr Woche Gefftngnib dafür vernrtbeilt wurde, daß tn der »Schles. Volksztg." eine ähnliche Thatiache aus Alexan drien in Egppte» berichtet war. Das Blatt lagt weiter: „Släqe- rin war damals dieselbe Svnagogenaemeinde, deren zeitweiliges Mit glied der jetzt Berurtbcilte ist. Der hiesige Shnaaogenvorstand stellte, unter Berufung aut Uri Helle sachverständigcr Talmudkenner. daS Vorkommen solcher Fälle rund in Abrede und klagte aus ver leumderische Beleidigung des JudenthumS und Veninalimviung der jüdischen Religion. Und der damalige veranlwottlia>c Redakteur wurde aus Grund dieses sachverständigen Gutachten«, wie gesagt, richtig zu «wer Woche Griängnch ventrltzrllb Bemerkt sei «och. daß tn den, Kollegium, welche« die Bemstein'sche Abzapfung von Ehltstenbiut als erwiesen annahm, sich auch zwei jüdische Richter befanden." Der Vertrag zwilchen der deutschen Regierung und der öfter, reichliche» WaffeusadrikS-GeseUschast in Steyr wegen Lieferung von 400,000 Stück Nepetiraewehren ist nunmehr, wie man dem otsirw- sen Wiener „Fremdrnbl," milthellt, zum Abschluß gekommen. Der Beitrag geht bahm. daß sich die Waffkn'abriksaetelllchast verpflich tet, bis znm Ende de» Jahre) 1890 mindestens 250,000 Stück Repe- ttrgewchre frrtigzustellen. Die deutsche Regierung übernimmt aber event. auch, d h. wenn die Fabrik dieses Quantum sertigzustcllen vermag, 400,000 Stück Rrvelirgewehre. Der Preis des Stückes ist um ca. drei Mark höher als oer tür das österreichische Rrpctir- gewcbr, für welches je nach der Raschheit der Ablieferung größerer Quanten 83'/» bis 35 fl. für das Stück gezahlt werden. Die FadrikSanlagen i» Slcnr werden in Folge dieser neuen große» Lie ferung schon t» der nächsten Zeit bedeutend rrweltert werden. In Bahrruth fand man am Freitag Abend 7 Uhr die Frau des BcnizeichnerS Fester ermordet in ihrer Wohnung auf. Der Bauzeichner Feiler kehrte um dir angrgebenr Zeit »ach Hause zu rück. »and aber sein Wohnzimmer verschlossen. Er ließ die Timr autbrechen und sah nun seine Frau mit eingkschlagenei» Schädel totst im Zimmer liegen. Zugleich fand man eine Schub- lade des Sekretärs eiiigrsprrngt »nd ihres Inhalts an haaren, Geld (etwa 40 Mark in Silber) beraubt. DaS Instrument, mit welchem der Mord verübt und die Schublade deS Sekretär- ailsgeipreagl worden war. ein kleines, dem Feiler iclbsl gehöriges Handbeil, wurde im Zimmer vlntbesleckt vvrgc'niiden. Die Leiche hatte mehrere Wunden aus dem Kopie, die von Schläge» mit eliicm slninpien Instrumente hccrülirteii, Frau Fester war als der Mörder »i'S Zimmer trat, mit der Zubereitung des Nachtessens brichästigt; der Tisch war bereits gedeckt. Der Thäler hat sein Qpier vv» vorne niedergeschlagen, Tie schwächliche Frau scheust bereit? aus de» ersten Hieb znlannnengesturzt zu icin und keinen Widerstand geleistet zu naben. Die gepflogene» Recherchen haben sehr dringende Verdactstsgründe gegen die ledige 17jährige Dienstmagd Wilbeliinne Stadclineier. eine Cousine der Heller, ergeben. Diele wurde iosorl in Untersuchung genommen. Bei ihrer Leibesdurchiuchung ivurdc das aeraubte Gelb, bestehend aus 17 Tlialer». in Papier effige- wickelt und mit riner Schnur um den bloßen Lbcischenke! befestigt, vorgeiuiidcn; auch wnrdeii Blnlipnren an ihren Unterröckeil cnl- dccki. Die jugendliche Mörderin hat ihre Thai schon im ersten Verhöre eiiigestanbcn, Oesterreich. Die diesjährige große UebungSreiie de? Gcneral- stabes wird sich besonders interessant gestalte». Dieselbe soll nn Mai in Galizien abgehalten werden. Tie Leitung behielt sich Erz herzog Albrechl vor, der sich »nt seinem ganze» inüiläriicheu Stade nach Galizien begeben wird Generaiiabschei Beck und sein Stell vertreter Galgoezli, zahlreiche GcneralstahSossizikre, sowie 20 Generale des »-ereS und beider Landwehren bilden die Suffe, im Ganzen 120 Theilnchiner. Erzherzog Awreckst traf in Brünn Vormittag? um 11 Uhr mit dem Blitz,»ge ans Wien ohne Begleitung ein. Ec wurde aui den, Bahuho'e vom Erzherzog Otto und dessen Gemahlin Erzherzogin Maria Joiepha enijstmigcii und begab sich in die erzherzoglichc Billa nächst dem «chrewivalde, in tvelcher er bis gegen l Uhr Nachmittags verweilte. Ui» dieic Stunde kehrte Erzherzog Albrechl mit dem Eilzngc wieder »ach Wien zurück. Eine Enlietze» erregende Thal wurde am 24, in dem wcltciil- legenen kleinen Dörfchen Hölles >»> Wiener-Nenslädter Bczirlc an?- gettihrl. Der Bauernsohn Josef Haderer, ein aller Junggeselle, ist, wie die Leuie iagen, trotz seiner vierzig Jahre sehr heiralhSnärriscb. I» dem beschränkten Kopie dieicS Burschen hatte sich nun die fixe Idee gebildet, daß seine Mutter schuld daran iei. daß er kein Weib bekommen könne; er hatte deshalb »irliriiialS lchon die Drohung nnsgestoßc». er werde die „Alle" noch einmal uinbringeii, Tic Mutter war am 24 eben mit Futtcrichiicidcn beichäfttgt; in dem Augenblicke, wo sic das Stroh weiter vorschichcn wollte, lies; ibc Sohn das Hcrckemessei lulle», und dem Weide wurde buchstäblich der Kopi vom Nnmp'c getrennt. Um die Spure» seiner uninenich- lichcn Thal zu verwischen, vergrub der Unmensch die Leiche seiner Mutter in dem Dringerhansen, Die Wiener „Presse" bringt ein Privattclegranir» aus Prag vom 24 d„ worin cs heißt: „Narodni Lisch" thctlcn mit. daß viele Ezcchen. welche hvssnungsircudig nach Rußland auSwandertech eiil- läuicht ziiriickkclire» und daS grvtze Slavenreich vcrurthcilcn. Selbst die warnisie» Freunde Rußlands werden erbittert durch die Chicanen schon gleich beim Grenzübertrilt, Im weiteren Verlause der Enquete über Arbeiterkammern ver suchten die befragten Arbeiter, die Aufmerksamkeit deS Ausschusses auf die allgemeine Lage der Arbeiter zu lenken und die Verkürzung des Vereins- und VersaiiimlungSrechteS, sowie die Unterdrückung der Presse zu tadeln. Dadurch würde ein großer Thril der 'Ar beiter in die extreme Richtung gedrängt, w daß cinsländischc Schriften erst recht Verbreitung fänden. Auch gegen die Regierung und daS Parlament siele» harte Worte, Tie Arbeiter erklärten, von dem Schulantrag Liechtcnstcin's nichts wissen zu wollen und MaukowSki griff die polnischen Abgeordncicn an. welche für die Arbeiter nichts lhnn, iondern mir an eigene Voribrile denke». Der Ausschuß-Obmann Adamek mußte den Redner unterbrechen. Be züglich des Fragebogen? gingen die Aiiichauungen über die Vor nahme des Wahlaktes durch Listenwahl und über die Koinpetenz der Arbeiteiknininern weit auseinander, so daß der Ausschuß kaum ein getreues Bild der Wunsche der Arbeiterschaft gewinnen wird, Frankreich. Der radikale Abg, Lafson brachte in der Depu- tirtenkaiiilner einen Antrag ei», welcher darauf gerichtet ist, Viel- Kandidaturen zn verhindern und Abgeordnete, bevor sie sich als Kandidaten au'stellen lassen, zur Niederleguiia ihres Mandats zu verpflichte». Tic Rechte und die Boulangistcn verlangten die Dringlichkcit und ioioclige Bcratlning des Antrages, weil diese wichligc Frage dis allgemeine Sttmmrecht helrrsfe und deshalb keinen Auischnb dulde. Die Nepnblilancr bckäinpsten die Dringlich keit und der Juslizniinistcr erklärte, er lasse es in dieser Angelegen- best an» die Entscheidung drr Kammer aiikomme». Schließlich zog die Rechte die D>inglichre>ts»order»ng zurück und der Antrag Laffon wurde den Bureaus belmis Wahl einer Kvinmissivn zu seiner Durchberatlninst >ihcrwic!en. In! Gcineliibercith von Paris hielt der ncugewähltc Obmann Ehautcinps eine Ansprache, worin er die Ucberzeugung anSivrach, Par>s habe sich bei der letzten Wahl (die von Bonlanger) trotz des L>chcinrS vom Gegenffiest nicht iür die Diktatur, sonder» für eine entschiedenere Politik, für die VerfassmigSrcform, den sozialen Fort schritt und die Beseitigung derjenigen Beamten, welche die Repu blik verriethen, aus»prcchcn wollen. Die monarchische Minderheit vrotestirte heftig und beantragte Abdankung des Gcmcindcrathes. der durch oaS allgemeine Stimmrecht mit Boulangcr'S Wahl ver- urtheill worden sei. Der Rath beschloß Uebergang zur TaaeSord- nung. Ferner cmcuertr drr Gemeindercsth seinen 1883 au» Antrag de« jetzigen Baulcnministers jflveS Gnhot gefaßten Beichlnß, die Ringninuer zu jchiri'en. Nur 4 der 15. von den Boulangistcn als ihre stillen Anhänger bezeichneten Gcmeinderätkc protestirten dagegen. 'Ans dem der Generalversammlung des Pariser „Figaro" vor- gelcgten Jahresberichte der Verwaltung dieser Aktiengesellschaft er hellt. daß diries Journal im Jahre 1888 bei einer täglichen Auflage von 82,000 Exemplaren einen Gewinn v«n 2,221,687 Francs 88 EentinicS erzielt hat, Tie drei Leiter des Blattes, die Herren Magnard, Pcrivier und du NodayS erhalten statutarisch jeder 9 Prozent des Gewinnes, waS also für jeden dieser Herren 200,>.i00 Franken beträgt, wohl das höchste Gehalt, das ein Zeitungs- Redakteur oder Adniniiitrator bezieht. Der enorme Gewinn des „Figaro" erklärt sich durch die Art und Weise, wie dieses Journal die „Publizitäl" aiiSbeutet, was eben nur in Paris und auch nur dem „Figaro" möglich ist. — Die Aktionäre des Vaubcvllle- TbeatcrS erhielten die angenehme Nachricht, daß da« Erträgmtz des Jahres 1888 die Vertheilung einer Dividende von 4198 Franken für jede Aktie von 1000 Franken gestattet. Dieses glänzende Re sultat ist durch drei Stücke erzielt worden, ^»cReprise der „Fffniro cka l)ISmk>nc«tu", ,,l-S8 Lnrprino« ckn äivoreo" (Madame Bonivard) und „l-a 8scuritö «ieu snmillv»". Das Theater hatte eine durch schnittliche Tageseinnahme von 3400 Franken. Die benridrns- werthcn Aktionäre! Einem Festessen im Saale St. Fargrau zur Feier der Wahl Bvulanger's wohnten 800 Verehrer des Generals bei, darunter auch eine Anzahl Damen. Das Gedeck kostete 4V» Francs. Beim Näch tlich wurde ein Schreiben Boulangcr'S vertesen, worin er die Ge» sellichaft begrüßt und bedauert, den ihm angebotenen Vorsitz nicht führen zu können; er wolle aber um jeden Preis auch die fried lichste Kundgebung Venneiden, da ihm seine Feinde unfehlbar be schuldigen würden, er wolle Aufregung im Lande Hervorrufen; er werd« aber im Geiste bei ihnen iem und sein Herz werde mit dem tbrigen schlagen, wenn sie aui die ehrliche demokratische Republik tränken!" Hierauf leisteten sich die Gegner des Parlamentarismus nicht weniger als 34 Reden. Es sprach u. A. Naquet, welcher den Präsidenten der Republik „Präsident Larton" (Pappdeckel) nannte.
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