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Dresdner Nachrichten : 27.10.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-10-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189810275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18981027
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18981027
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1898
- Monat1898-10
- Tag1898-10-27
- Monat1898-10
- Jahr1898
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.10.1898
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vermischtes. der Krankheit des Dr. Müller in Wien ' gendc Einzelheiten : Am Pest-Pavillon als bchan- Verlaus . . sich in Wiener Blättem noch folgende Einzelheiten: Am Einzug in de» Pcst-Pavillvn kten Wärterinnen Pecha und Hockcgger, tcl. den er * Ueber den finde» . ^ , Donnerstag, nach seinem delnder Arzt der erkrankten fühlte Dr. Müller sich »och ganz wohl, und >eder Zette an das Fenster hielt und worauf er mit großen Buchstaben seine Aufträge an die Apotheke, an die Küche. sowie an die Direktion! des Hauses hinschrieb, enthielt nebst dem Bericht über das Befinden ^ der beiden Wärterinnen auch einen Vermerk, der von seinem eigenen Wohlbefinden und den, der miteingeschlossenen barmherzigen j Schwestern Kunde gab. So ging es bis zum Freitag Morgen. An diesem Tage hielt er einen Zettel an das Fenster, der den denkbar schauerlichsten Inhalt hatte. Der Zettel lautete wie folgt: „Ich bin an Pestpncumonie erkrankt. Bitte mir keinen Arzt zn senden, da es mit mir in vier bis fünf Tage» ohnedies zu Ende sein wird." Nach dem von Beginn der Internst»»» an ein- gehaltenen Vorgang benachrichtigte der Diener, der gerade draußen die Wache hatte, als er deS Zettels ansichtig wurde, sofort die Direktion, von der aus dann ein Arzt unter de» nöthigen Vor sichten rum Pavillon hineiltc, um den Zettel abzuschreiben. Man kann sich denken, von welchem Entsetzen der betreffende Arzt erfüllt »- HVlttl«. Schestelstr. L».2 Et.. heilt Hautaus Flechten, Geschwüre. Ausflüsse, Schwache. 9—5. Ab 7—8. Kranke finden, wenn noch heilbar, mittelst Sclbstbehandlg. e oder Erleichterung durch d. Heilstistein d. Mir. v. Alimonda MP. Schmidt -"-Haut werden geheilt - Unter Deutschlands größten Seidenwaaren - Spezial-Ge schäften ist das 8«-tck,-nI«i»ii» tlllll»«!», Nnntt», Hofliefe rant. Pragcrstraße I l. seit 21 Jahre» die beste Bezugsquelle für seidene Kleider und Besätze. Bei Angabe des Gewünschten werden Proben franko zugeiandt. 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Trotz des bestimmt ausgesprochenen Wunsches des unglücklichen Arztes erstattete aber Direktor Klimesch an das Sanilätsdeparleinent doch sofort Meldung von der neuen tragischen Wendung unter Hinzusügung der dringenden Bitte, daß Dr. Pvech zur Ucbcrnahme der Behandlung seines unglückliche» Freundes hinausgcsendet werden möge. Dies geschah und man weiß, daß dieser zweite iunge Arzt an bewunderungswürdigem Opsermuth hinter seinem Freunde nicht znrückblieb: ehe der Vormittag verging, war er ebenfalls im Infektions-Pavillon. — Bis zu dem Augenblicke, wo er die Besinnung verlor, batte sich Dr. Müller seines Zustands ganz klar bewußt gezeigt. Er hörte nicht auf. an seine Umgebung zu denken, wenn er hustete, kehrte er sich zur Wand um, um die! Schwester nickt mit dem gefährlichen AuSwiirf zu gefährden: er hustete in karbvlisirte Watte, die er dann in trockene hüllte und! der Schwester reichte. Einige Stunden vor Eintritt der Katastrophe bat er die Schwester, einen Brief, den er ihr für die Familie, dcktirte, zu schreiben. Er sagte ihr mit ziemlich lauter Stimme ! seine letzten Wünsche vor. Die Schwester diktirte ihrerseits den Brief einer zweiten Schwester, die sich in einem Ncbeiigcmache befand, und diese jührtc ihn der Bestimmung zn. An seinen ^ Bruder, den Polizeikommissar Dr. Otto Müller, hat der Sterbende' noch Freitags Vormittags selbst einen Brief geschrieben, der im! Spltale deSinfizirt und dann erst abgesendet wurde. Derselbe lautet: „Liebe Eltern, Brüder und Geschwister! Es ist keinem j Zweifel unterworfen, daß ich an der Pest erkrankt bin, und ich! weiß, daß in wenigen Tagen der Tod einlritt. Deshalb möchte! ich von Euch, liebe Ellern, Abichied nehmen, da ich Euch ans dieser Erde nicht mehr scheu werde. Verzeiht mir, was ich Euch I an Kummer verursacht habe. Lebt recht wobt und seid überzeugt, j daß ich ruhig und schmerzlos sterben werde. Das Testament, welches ich vor meiner Abreise nach Bombay geschrieben habe. ! gilt auch jetzt noch. Ich habe gar keine Beschwerden, hosse auch! schmerzlos zu sterben. Mit Handkuß Euer Euch innigliebender' «ohn und Bruder Hermann. Nachschrift: Mir ist Doktor N. 1150 Gulden schuldig, ferner ist mir Doktor T. IM Gulden schuldig. Beide Summen sind einzutreiben. Die O.nittungen sind in der vbersten, mittleren oder linken Lade dc-S Schreibtisches.» In der zweiten Lade links befinden sich die Rechnungen für die! Klinik. Jacob, der Klinildicner, wird Euch behilflich sein. Liebe j Eltern, ich müßte, um Niemanden zu gefährden, auf einemj Scheiterhaufen verbräun! werden. Die Asche ist zu sammeln, noch-! mals zu deSinfizircn und bei der Großmutter in Döbling zu ver graben. Ferner: die 1150 Gulden von Dr. 9k., die IM Gulden! von Dr. T. und die 10M Gulden der Postsparkasse im Schreib-! tische rechts schenke ich meinem Bruder Otto. 22. Oktober 1898." " Die 'Ansicht, daß es bei den Pesifällen in Wien an der! nöthigen Umsicht n»d Fürsorge einem so gesährlichen und leicht s übertragbaren Krantheitsgiste gegenüber gefehlt hat. erfährt eine > neue Illnstrirring durch folgendes Porlvnimniß. Der Labvra- j koriuiiiSdicner Barisch war am borvergairgcnen Dienstag Mittag gestorben. Bon den in Laa a. d. Thaya im Armenhansc woh> I iienden Eltern war die betagte Mutter zu seiner Beerdigung »ach! Wien gekommen, brachte einige Tage in der Wohnung des ver- l slorbcueir Sohnes bei der Schwiegertochter zu und »ahm, als sie i »ach Laa znrückkehrte, die Kleidungsstücke des Sohnes mit sich, l Am sechsten Tage nach dem PcsttodeSsaU erinnert man sich erst in > Wien daran und meldet an den Gemeindevvrstand in Laa, daß diel Mutier des Barisch wegen Pestgejabr zn überwachen nird die mit ! genommenen Kleidnngsstücke des Sohnes zn Vertuerinen seien, da durch diese eine Verschlevvnng des Kraiitliestsgiftes möglich sei. Nun wurde Fra» Barock durch Gendarmc» von der Feldarbeit weg in das Laaer Büracrhvsvital gebracht und in einem Zimmer isvlirk. Nach dem Befunde dc-S BezirtSarztcs befindet sich Fra» Barisch vollkommen gesund, doch wurden ans Anordnung desselben die, Kleider deS an der Pest verstorbenen Barock verbrannt. Inzwischen! ist aber die Mutter nicht nur mit den Mitbewohnern des 'Armen-! Hauses, sondern auch mit einer» große» Tbeil der Bevölkerung von! Laa r» Berührung gekommen, inrd wenn jetzt in Laa eine Pest- cvidcmie anSbrechen wllte, so wäre sic nur durch die in Wien be- s gairaene unglaubliche Fahrlässigkeit verschuldet. Von anderer > Seite wird hierzu noch gemeldet: Frau 'Barisch benahm sich bei der Aufforderung des städtischen Wachmanns, iln» in das Isolir- l zimmcr des BürgerlpitalS zn folgen, so widersetzlich, daß Gcndar l merie reguirirl werden mnszle nrid daß die beiden zu intcrnirenden Personell chic Eheleute Bar och, nnr unter Anwendung von Gewalt in das Bürgcrspital übersnbrt werden tonnten. Eine alle Host, die sie unter den verdächtige» Kleidern mrtbrachten, be'nnd sich bereits bei einem Schneider zur Ausbesserung und mußte erst von demselben durch ein städtisches Organ herbeigcichgsst werden. " lieber den Unfall, welcher, wie bereits gemeldet, dem Breslauer Regierungspräsidenten Dr. von Hendebrand und der Lasa beim Radfahren zilgcstoßen ist, wird des Näheren berichtet: Herr von Hendebrand, der mit seiner Gemahlin das Radfahren zn seiner Erholung schon seit längerer Zeit betreibt, ist anscheinend dem Straßenrande zn nahe gekommen, dabei i» den Graben gestürzt und mit dem Kopfe gegen die Mauer einer Billa geprallt, hierbei wurde der zum Schutze voracstreckie rechte Arm nahe dem Schultergelenk gebrochen. Ein irr der Billa wohnender Arzt leistete auf Veranlassung der ihren Gemahl begleitenden Frau von Heydc- brand die erste Hilfe, daraus wurde der Bcmnglncktc nach seiner Wohnung gebracht. 'Anlaß zu Besorgnissen liegt in keiner Be ziehung vor. ** Tie richtige Tcutuirg dc-S Todes bei einigen niedrigen Organismen ist Gegenstand einer Untersuchung des italienischen Phhsiologeir 'Angela 'Andres geweien. Schon der berühmte deutsche ! Forscher Johannes Müller hat die Ansicht ausgesprochen, die lebende organische Materie besitze in sich selbst keinen Grund zum Sterben, sie dauere als solche ewig und nur ihre Modalität ats Individuum sterbe. Die Thatsache, daß die Lebewesen, nachdem sic einmal aus der Erdoberfläche ausgctrctm waren, alle Umwälz- ungen derselben überdauerten, vhne zn Grunde zu gehen, ja. daß sie sich noch kräftigten, auSbreiteten und höher einporarbettcten, be weist, daß tue lebende Materie in sich selbst nicht die Ursache des Todes trägt, und ebenso wird dieses bewiesen durch den Umstand, daß alle Generationen in direktem, nnnntcrbrvckencm plas- matischem Zusammenhänge stehen. Tic Geiammtheit aller ver gangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Lebewesen ist nichts Anderes als eine einzige Plasmamassc, die sich in zalrlreicken Individuen darstellt, aber stets eine einzige und continliirlichc ist. ermllt ' WWWWWWWWMWWWWMWWWWIWWWMWWWWWWWWWW ?°ToA! 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Diese beständige Umsetzung, der Wechsel der Atome und Molekeln im Organismus ist der Angelpunkt deS Lebens, ist daS Leben selbst. So lange dieser Wechsel dauert, lebt die organische Materie, das Nufhörcn de selben bezeichnet den Tod; im Leichnam findet keine Nahnliiasau nähme und Umbildung derselben mehr statt. Die Unsterblichke t der organischen Substanz ist also an den Wechsel der Atome und Molekeln gebunden und erlischt, wenn sie die gortsetzlmg iiekie nächste Seite^ Beste rpirituslamve der Welt! ist Mimckui s. LnÄk« ut IlMkWt. II. MiltzMi- Slrnvegraße S. Eigene, allen Anforderungen entsprechende woselbst unter sachmännischer Leittmg gründlicher Fohr- Unterricht ertheilt wird. 8 In allen Staaten Patent. in prächtigen Mustern und hochfeinen Formen, für 6 Personen, 9-theilig, von Hvz M. an. Größtes Lager bis zn den feinsten Erzeugnissen der Branche. LivlLtv in Blnmenformcn, li.airek-rHe^olrti'ee „Königin Victoria", mit gctheilk. purvur u. grün Fond. 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Wannenbäder täglich von früh 8 bis 'Abends 8. » Geheime-u.Hautleidc», Geschwüre » Schwäche werden M geheilt Pragerstr. -1v. I» Svrechst. v. 10- 3 n 5 9. U
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