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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.02.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-02-11
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187002110
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18700211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18700211
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1870
- Monat1870-02
- Tag1870-02-11
- Monat1870-02
- Jahr1870
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.02.1870
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1S22 Orffentltche Verhandlungen der Stadtverordneten vom 9. Februar 1870. (Auf Grund des Protokolls bearbeitet und veröffentlicht.) Herr Borsteher Nr. Georgi theilt auS der Registrande mit, daß der Rath die zu den Plänen der Nicolaischule von den belr. Architekten gegebenen Erläuterungen mitgetheilt habe, und daß dieselben aus dem Bureau ausliegen werden. Eine Einladung der deutsch-katholischen Gemeinde zur Feier ihres 25jährigen Bestehens wird zur Kenntniß gebracht. Das Lehrercollegium der Thomasschule hat folgende- Schreiben an die Stadtverordneten gerichtet: „Einem hockgeehrten Collegium der Stadtverordneten zu Leipzig beehren sich die ergebenst Unterzeichneten zur geneigten Kenntnißnahme beifolgendes Schriftstück als Beitrag zur Frage der Gehaltserhöhung an den Leipziger Gymnasien zu überreichen und knüpfen hieran die Hoffnung, daß die ge ehrten Mitglieder des Collegiums auS demselben die Ueber- zeugung gewinnen werden, daß dasselbe Interesse für das Gedeihen der Schule, welchem auS der Mitte der Herren Stadtverordneten wiederholt und auch bei der bereuten Frage in den wärmsten Worten Ausdruck gegeben worden ist, in erster Linie die Unterzeichneten bei diesem Schritte geleitet hat, von dem sie nichts inniger wünschen, al- daß er zum Segen der Schule gereichen möge. Leipzig, den 9. Febr. 1870." (Folgen dre Unterschriften.) Die beigefügte Schrift kommt zur Bertheilung, und bemerkt der Herr Vorsteher, daß zunächst die weitere Vorlage deS Rathes in der Angelegenheit abzuwarten sein werde, daß aber die Lehrer der ThomaSschule sich einer gewissenhaften Prüfung der Schrift Seitens des Collegiums versichert halten dürfen. Es wird in die Tagesordnung eingetreten, und referirt Herr vr. Erd mann für den Schulausschuß über folgende Angelegen heiten : Der Rath schreibt: „Die Herren Stadtverordneten haben beantragt: 1) daß die Vorerörterungen wegen der Aufnahme schulpflich tiger Kinder in die Bezirksschulen nicht mehr durch dre Armenpfleger bewirkt werden sollen und 2) daß die Aufschrift „Armenschule" von der zweiten Bezirks schule entfernt werde. Zu 1 bedauern wir Ihrem Anträge nicht entsprechen zu können. Denn einmal vermögen wir nicht zuzugeben, daß darum, weil die Armenpfleger diese Erörterungen vornehmen, denen, welche kein oder nur ein niedrigeres Schulgeld bezahlen können, „der Stempel der Armuth aufgedrückt werde"; indem wir dies für eine ideale, in der Wirklichkeit nicht begründete, Anschauung halten. Demnächst verlangt aber auch die Sache selbst die möglichst zweckmäßige Ein richtung, und in dieser Beziehung wird es kaum bezweifelt werden können, daß die Armenpfleaer gerade um ihres stetigen Verkehrs willen mit dem hier in Frage kommenden Theile unserer Be völkerung am besten zur Anstellung der nothwendigen Erhebungen geeignet sind. Würden wir aber diese völlig geeignete Vermitte lung für diesen Zweck mit einer anderen vertaiffchen wollen, so bliebe uns nichts übrig, als entweder das Polizeiamt dazu her beizuziehen, oder aber Ihren Vorschlag praktisch zu machen, andere Bürger damit zu beauftragen. Der erstere Weg würde aber Ihren Intentionen noch weit weniger entsprechen, da derartige polizei liche Erörterungen gewiß viel unlieber gesehen werden, als die durch die Armenpfleger, während dagegen der zweite Ausweg nur eine neue Behelligung mit freiwilligen öffentlichen Functionen zur Folge haben würde, die um so bedenklicher sem müßte, als die damit betrauten Bürger weit mehr Mühwaltungen auf diesen Auftrag zu verwenden hätten und dessen ungeachtet doch nur zu unvollständigeren Ergebnissen gelangen würden, als die Armen pfleaer. Wenn somit die jetzige Einrichtung praktischer und zweck mäßiger ist, als die von Ihnen beabsichtigte, und wenn der ideelle Nachtheil, welchen Sie derselben beimessen, in der That damit nicht verbunden ist, so würden wir irgend einen Gewinn mit einer Aenderung deS Bisherigen nicht erzielen und müssen daher Be denken tragen, auf eine solche einzugehen, zumal auch da- Artnen- directorium auf dteSfallsige Anfrage erklärt hat, daß dasselbe nach wie vor gern bereit sei, dieses Geschäft durch seine Armenpfleger vornehmen zu lassen. Wenn auch nicht im Anträge, so haben Sie doch in dessen Motivirung daran Anstoß genommen, daß die Anmeldungen un mittelbar vei den betreffenden Armenpflegern und nicht vei der Schulexpedition erfolgen. Würde aber letztere zur Anmeldestelle gemacht, dann würde dadurch nicht- weiter als eine wekkkäitfitztte Behandlung deS Geschäfts herbeigeführt werden, indem daraus ein doppeltes Hin- und Herschicken rtsultirte. Solche rtüvkchigr Wei terungen zu vermeiden, ist ja auch die Absicht der Herren Stadt verordneten, und deshalb sind wir Ihre- Einverständnisse- gewiß, wenn wir auch hierin etwas nicht ändern. Zu 2. Die Beseitigung des Worte- „Urmenschule" von der zweiten Bezirksschule war vereits vor Eingang Ihre- Antrag- beschlossen, konnte aber, weil deshalb ein Gerüste gebaut werden mußte, erst während der Sommerferien bewirkt werden. Bei deu Beratungen im Ausschüsse waren verschiedene Aus kunftsmittel vorgeschlagen worden, so das, daß der Rath künftig nur die Namen der Bürger bekannt machen möge, bei welchen die Anmeldung zur Aufnahme erfolgen könne, hierbei aber die Bezeichnung Armenpfleger nicht mehr zu gebrauchen, und ferner das: mit dem Armendirectorium sich dahin zu verständigen, daß künftig die Armenpfleaer die Bezeichnung „Bezirkspfleger" er hielten. Der Ausschuß hatte sich jedoch keinen dieser Vorschläge angeeignet, hatte auch von dem Gedanken, Stadtverordnete zur fraglichen Prüfung, wie bei der Rathsfreischule, zu verwenden, abgesehen, weil dadurch eine neue nicht geringe Last auf das Col legium gewälzt würde, unS schlug deshalb vor, bei der RathS- vorlage Beruhigung zu fassen. Herr Bicevorsteher Director NLfer kann sich mit dem Aus- schußvorschlage nicht einverstanden erklären; er sei durchaus nicht gegen dre Verwendung der Personen der Armenpfleger, welche eine große Personalkenmniß besäßen, aber die Vermischung von Schule und Armenpflege sei zu vermeiden. Dies sei der leitende Gedanke bei Uebernahme der Armenschulen als BezirkSfchulen ge wesen, und hiergegen werde verstoßen, wenn die Anmeldung bei den Armenpflegern als solchen zu erfolgen habe. Die Sache sei ganz leicht zu machen, wenn der Rath eine ausreichende Anzahl von Personen für die Prüfung ernenne, wozu er immerhin Ar menpfleger nehmen könne, wofür sich aber auch andere Personen, namentlich auch Stadtverordnete finden würden. Den Namen „Armenpfleger" durch „Bezirk-Pfleger" zu ersetzen, sei kein Anlaß, da der Name für ihre eigentliche Aufgabe: „die Armenpflege", der ganz richtige sei. Er beantragt daher: „die Anmeldung soll nicht bei den Armenpflegern, sondern auf dem Rathhause erfolgen, wobei es dem Rathe unbe nommen bleibt, behufs der Vorerörterungen Armenpfleger zuzuziehen." Herr Cavael. Der Vorschlag deS Vorredners treffe so ziemlich dasselbe, was er im Ausschüsse angeregt habe; nach seiner Ansicht könne der Rath die Namen der sämmtlicheu Armenpfleger für die Anmeldung bekannt geben, aber nur nicht als Armen pfleger; nachdem man die Armenschulen in Bezirksschulen ver wandelt habe, sei eS folgerichtig, daß der Armenpfleger als solcher die Vorprüfung der Aufnahme nicht mehr zu besorgen habe, sonst nehme mansmit Vereinen Hand, was man mit der anderen gegeben. Herr Fiedler hätte gewünscht, daß die Begutachtung der Aufnahme überhaupt gefallen wäre, da die Gemeinde jetzt das Deficit der Bezirksschulen trage und also jedem Bürger daS Recht zustehen müsse, sein Kind in diese Schulen zu schicken. Die Gefahr der Ueberfüllung der Bezirksschulen bei Wegfall der Vorprüfung befürchte er nicht. Redner schildert sodann daS jetzt bei der Auf nahme beobachtete Verfahren und gelangt zu dem Anträge: die Prüfung der Bedürftigkeit bei der Aufnahme in die BezirkSfchulen in Wegfall zu bringen, und da er die weittragenden Folgen dieses Beschlusses nicht verkennen wolle diesen Antrag zunächst dem Schulausschuffe zur Begutachtung zu überweisen. Herr Scharf macht auf die Consequenzen de- Fiedler'scken Antrages aufmerksam ; wenn man die Prüfung der Bedürftigkeit fallen lasse, so würden dadurch die Bezirksschulen in die Reihe der gewöhnlichen Zahlschulen gestellt, und werde dadurch unser ganzes Schulwesen umgestaltet werden. Herr Advocat Schmidt: Gerade die vom Vorredner an geführten Bedenken machten eine Prüfung deS Fiedler'fcheN Antrags wünschenSwerth, für den er sich deshalb verwende. Der Fiedler'sche Antrag findet hierauf gegen drei Stimmen Annahme. Die Rechnung deS GeorgenhauseS für daS Jahr 1865 hatte den Stadtverordneten zu mehreren Monita Anlaß gozeben. Der Rath hat hierauf unter Beifügung eines Gutachten- der Deputation zum Georgenhause geantwortet und die Monita wegen der Beerdigung der Waisen - Erzieherin Wehle und wegen Ge währung einer Auslösung von 1 Thlr. Nn den Transporteur einer Geisteskranken für begründet erklärt. Wegen der an Laux und die Dottermusch gewährten BrnchbäUder bemerkt er, daß dieselben als Beamte fretärztliche Pflege und Medicamente zu beanspruchen gehabt hätten, und hierzu Bruchbänder, wenn solche vom Haus arzt angeordnet worden, zu rechnen seien. Zu den Monita 4 und 5, den Gemüsebau beim Georgenhaus und den Verbrauch an FVcksck Md -listigen Getränken, hat die RathS - Deputation zum Georgenhause sehr ausführliche Erläuterungen gegeben: Im Durch- schmttkdukNrchattfVies65TM de-Iahre-1865: 312«"/»6L Personen, nLAilitz I. CkM 8—43 Officianten Aebst 18—21 Wärtern und KüchealeitkÄr And 24—28 Angchörtgen dtt Erfteren -- 55 Personen. II. Versorgte 77. IN. Waisenkinder 46. kV. ExmitHrte 42. V. Correctivnäre 73. VI. Strafarbeiter und Attestaten 25 (unter Weglassung der Brüche). Auf diese 321 PeHvNerr sind 117,422 Ver siegtem chNittli ährlich eliefer eisch 1 903^/4 n Sur inder, rbeite für die deren s 2987 § MeW 17 Pei 9—10 sorgten Für S 16^/s-r Fr Lerinx Jahre und 4 Famil Gegen HauSs mann arbeit« täglich Waise auf « warte' 100 10 Kc Perso 20 Tl 12 § 4 Au d. i. mit? Von die ü Brar von mach gefal stellr Lege wert Stif nöch buch Z»> »es« »u will übe alle ben die »es cm vei ges C. du fr« zv ar la ei ai 5 2 d r e 6 1
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