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Dresdner Nachrichten : 05.04.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-04-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188904053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18890405
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18890405
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1889
- Monat1889-04
- Tag1889-04-05
- Monat1889-04
- Jahr1889
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.04.1889
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Region durch Hunger, MO Leiste herab. Metzger Münchens bitten uni Abweisung dec von dem Deutschen Flelicherverbande enigereichie» Petition uni EinMruna lillgrnieiiirr Fleischschau. Elnuiidzivanzlg Petenten, besonders Bvitchermeister, bitten um Beseitigung der hoben Branntweinsteuer und Hebung des Ezporlbaiidels mit Sprit. Aus dir bekannte Beschwerde dec Nedaktenre der „Volkszcrtung" Hotdheim und Ledebonr ivege» des gegen sie verbnrigle» Zcnanitz- zwaiigeS beichlotz dir Slralkannnec des Landgerichts, dieBvllzieh»»» der angefochtenen (Lnticheidung Vvrlttnsrg arrSzuietzen und von weitern Zwangsinatzrcgcln gegen die Genannte» bis zur desinitiven Entscheidung des Beschwervegerichls Abstand zu nehnir», ferner zunächst zu eruiittct». ob jetzt fesljlebl, das? die Stellung eines SlraianiragS wegen des inlrnninirlen Artikels vom !», Mürz nicht z» erwarten ist. Die Aushebung des Termins gegen die „Bolks- Zeitung" ist vom Landgericht best,alb vcrsügl worden, weil »och iinmer kein Strafantrag wegen des Artikels vom 0. März vorlicgt. ES verlautet, das; nunmehr der Zimier als Eber der Familie einen Strafantrag gegen die „Bolkszcilnirg" wegen „Beinnglimvinng dcö Andenkens des Kaisers Wilhelm" stellen will, nachdem die dazu Berechtigten, die Kaiserin Angnsta und die Grvtzhenogin vv» Baden, die Stellung des StraiaiilrageS verweigern, In Bezug a»t den Artikel wegen Bisinarck-Belerdiauiig wird den beiden Re dnkteuren ausgcgeben, in glaatihastcr Weste, eventuell eidlich die Tlialsacbe glaubhaft zu machen, das, sie selbst die Gefahr einer slrasgerichllichen Becsolgnng sich znziehen würde», wenn sic die Frage »ach dem Beriasser wnhilieilsgeinätz b-r-antrvvrlc-n. Gleich zcrlig hat daS Amtsgericht den ans den 4. April airgesetzttn Zcugen- lerinin nusgeliobr» und die Anfsordernng zur Zahlung der Geld strase znrückgenoinine». In den letzte» Jahre» haben in Beil!» die Eikrankrurgen an zimstinZim ean-biä8i>i»iilin (Geliirii-stiückeuinarksltani-Enizirndnng oder KopfgenickkrarnpO, die srüher nur ganz vereinzelt ausgetreten sind, in ausfälliger Weite ziigenonimen. Tn durch die Wissenschaft sestgestellk ist, das; diese meist zum Tode snhrende Krankheit an steckender Natur ist, so hat das König!. Polizeipräsidium Anias; genommen, Massnahmen gegen die Bcebieilung der Krankheit zu treffen. Am 1. April früh um halb 7 Uhr wurde im Hole deS Gcrrchts- gesäugiiisses in Oppeln der Gattenmörder Eduard Clemens aus Zlönitz (Kreis Oppeln) durch de» Scharfrichter Krauts aus Berlin hiugcrlchtet. In Sulzbach (Baher») hat am 25. Mär; der Militarposlc» am Pulvermagazin den Sergeanten Sölliicr deS «>- Bahr. Jns.-str'cg. erschossen. Sergeant Soltner hatte in der sh'acht den Posten zu konlroliren; als er sich nahte, rnst ihm der Posten vorichustSgernäi; :> Mal mit Halt! oder ich schiebe! a». Söllnec wollte aber de» Posten scheinbar aus die Probe stellen und antwortete auch beim vierten Anrnt nicht. Nun feuerte der Pollen vorschcislsmätztg. und die Kugel trat den Sergeanten, der alsbald starb. Oesterreich. Ter Kauer empfing in Wien die prenbische Mtlilardeputation. welche im Anstrage des Kaisers Wilhelm das Modell des neuen Imnutrriegewchres riberbrachte. Bei Entgegennahme des Bealanbigungsichreibens des serbischen Gesandten Petronwie tagte Kaiser Franz Ioies. er habe den Ent schlns; des Königs Milan sehr bedauert. Er werde dem jungen Könige ebenso seine Lyinvathieen znweiiden. wie seinem Pater. Er sprach schlieblich die Hoffnung ans, das; die Regentschaft die ihr gestellten Ai»gaben glücklich lösen werde. Frankreich. Tie (in einem Theil der Auflage schon erwähnte) Soiree denn deutsche» Botschafter Grasen Munster wnr von mehr als 500 Personen vesiieht. unter den Ailwesendeli befanden sich auch die nnhcren Minister Ferr». Flvurcns und Lockrvh, daS ge saminte diplomatische Corps, die Spitzen aller Behörde» nud zahl- reiche '.Oritglieder der vornehmen Welt. Ter Präsident Erunot und 'eine Gemahl», verweilte» bis II Nbr, die übrige Gesenichatt ver lies; das Bolicha'tsvalais ers! nach Mitternacht. Die Komik der Flucht Boulangc-is tvird dadurch erhöht, dab Bontanger's.Köchin nach der Flucht noch, ans eine Anträge durch das Telephon antwortend, aitt daS Haupt ihres Kindes schwor, dec General sei zu Hanse. Ja, emem Blglie znivlge habe sie seine Stimme nachgealmii, Ter „Gil Blas", bisher bonlangistiich, >chrcibt: Tiefe biüske Abreue habe aus die treuesten Anhängrr den schlechtesten Emdruck gemacht. Bonlaiiger empsing in Brüssel mehrere belgische Journalisten in seinem Hotel und tbeilte an, Betragen mit, dag er ruelleicht bis zu den Ottoberrvahlen in Brüssel bleiben ivcrde. Er Hube Paris an» den st,'alb seiner Freunde verlassen. Boulauger fügte hiriz.r: „Soll das Haupt einer nationale» Partei sich zwischen vier Mauern cuuverren lassen, wo ihm jede Eommnuikaiion nut iemen Fnemit'en abgeschnitten ist, oder soll ec sieh aus treum Boden hegebcn? Tie cinsinbreichsteii Pritgliedec der Nationalpartei halten leine iviortige 'Abreiie vorge;ogeu. Seine Partei ivvile ans dem Wege der Le galität und Geduld vorwärts lommen. Heute sei es aber gerade d>e regierende Par lei. welche die Unruhen in Frauläeuh hervorrnit. Wir wollen zum Ziele lmmien uud werben »tun Ziele lommen, Ivas imurer sich auch creiguen möge." Tie in Paris zurückgebliebenen 'Anhänger Boulangers sühren eine starke Sprache gegen die Inhaber der stregierung. Laanerre schreib! in der Presse: „Bonlnugee hat sich den flehentlichen Bitten seiner treue» Freunde gcstigt, namentlich derjenige», die ,elst vor dem Richter stehen. Sie haben ihm seit l l Tagen nnabläisig ge- ichrieben und getagt, dag er seiner Partei nad dcc Repnblik schulde, den Streiche» der n» der Mach! befindliche» Bande nicht cmSgesetzt zu bleibru. Wir writzten, da» diese Eienden, nachdem sie einen Staatsanwalt wcggejagtz der sich zu keiner Schändlichkeit hergeben gcwallt, nud nachdem sie ihn durch einen zu jeder Arbeit bereiten Manu ersetzt halte», entschlossen waren, den General vor rin Ans nabmegkticht zu stellen und ihn nicht lebend aus den Händen zu lassen. Trost der Entrüstung, welche der Mord verursacht hätte, wäre dcc opporinriiststch rrdikalen Berbiudruig uut Hilst' gcsalschler Wahlen vielleicht imch ein augenblicklicher Tnumoli möglich gc- rvorden. Tiefes Unglricl inntzten ivie um jeden Preis nie nuferen geli.btcn nähree und irir die stirpnblik, deien lestierPertheidiger er istut ciaeui Iah>e i>t, vermeiden. Franlceich ist in de» Händen von Banditen: von diesen Leuten musste man sich ans Alles gefasst machen. Tie 000,000 Wähler, die lest einem Jahre »ul Boulangers Rame» die Republik der Schacheicc verurthrust baben, ivcrde» ihrem^Erwähltcn für seinen Enlickllgtz Taut wissen. Was liegt nn uns Soldaten, wenn nur der Führer und die Fahne in Sicher heit sind?" Tie Perhandlung gegen die Führer der Pcstuotenliga hat alles Interesse verloren. Tie Thcilnnhme ist schwach. Ter Staatsan walt begründete die Anklage. Er beschuldigt die Liga, sich von ihrem Zweck abgewendet zn haben, um eine Armee für die neue Partei zu bilden. Ramcntlich babc die Liga aber in dem A>chi»oss- Falle sic!, unbegreiflicher und albrrner Handlungen schuldig gemacht. Ais dcr Slacstsaiiwalls-Sstellveilretec Lombard dabei sagte, die Aiigellagten seien keine Republikaner, kam es zn einem heftigen Zwischeniall. Lagnerre erhob sich und rief: „Ich lgsse nicht sagen, das; ich keui Republikaner bin. Leinbard: „Und ich erlaube Ihne» nicht, mich zu unterbrechen." Tmonb dc: „Tie sind dumm »nd tücii'chst Laisant: „Man vcrrrrlheile »ns. aber inan zerre uns nicht i» de» Koth!" Ragnct: „Lassen Sie den Staatsanwalt! geisern!" Ter SluatSanwalt verlangt unter grotzer Erregniig die' Anwendniig des StrnsgcietzcS gegen stc'agnet. Lagnerre: „Ick vcr-! lasse den Saal, wenn der SlaatSauwalt dielen Ton veibehalt." j Tmonb'de: „Gehen Ivic fort." Sclstietzlich beruhigen sich die An-! gcklaglen ans Zureden des Boisitzcnden, und Lonrbard kann die! Anklage weiter entwickeln. Paris. Unter dem Schlitze dcr deutschen Gesandtschaft! finde! nächsten Sonntag im grasten Saale des Gelniidlichaslshcllels ein Wohllhäligkeitscvncerst zum Briten der denlichen Schulen i» Paris stall Als Milwirkendc verzeichnet das Programm den Tenoristen Labalt von der Wiener Hosovcr inid Tanien aus hohen aristokratischen Kreise». — Als enic weitere Sehenswürdigkeit der öfscntlichen LcharOpiele in der Ausstellung wird ein grotzc-r Feckt- laal figuriren, in welchem sich die besten französischen und italie nischen Fleuret-, Säbel- und Bahvnel-Fcchrer messen sollen. — Seit einigen Tagen sind die leisten Urberrcsle des früheren Tnilcrlen-Palaslcs verschwunden, und das ganze graste Terrain ist nun der Erde gleich gemacht. Ria» beginnt jcht über de» Plast eine breite Strafte zu ziehen, die ani beiden Seilen von Garlen- nnlagcn begrenzt tvird. — Tie Ab reue des Schah vvu Persien ans Teheran nt offiziell auf den 15. d. M. festgesetzt wvrdc». Pier Wachen später svll er in Petersburg und Mitte Juni in Paris zu erwarten sei». — Jin leisten populären Eoncerl von Eolvune ln, Eliatelct-Theater gclnnglen last ausichlicsstich nur Wagurr'sche Werke, Im lcstlcn Theil nur Fragmente,,»ö „Parfiial" zur Ausführung, die eine ungewöhnlich warme, zum Theil enlhnsia- sktiche Ailinahme erfuhren. Italien. Ruch weiteren ans Massanah ringcgaiigcncn Telk- grainnicii haben zwilchen dem Ncgns vv» dlbcssinien und den Der wischen zivei Gefechte a» der sudanrsitchc» Grenze slastgesuiiden. In dem zweilen bei Mclemmch, wurde dcr Regus tödllich vcr- zu bewachten. wnndet. Menelik, dessen Arnree an der Grenze von Schoah und Abessinien lagert, überlics; den NeguS seine», Schllksal. Nach einem Telegramm deS Generals Baldtssera zieht Tebrb südwärts, um den Terwischen die Spiste zu biete». Der Nesse des Ni'griS, Tebrb und Menelik streite» um die Erbfolge. „Italic" »nd einige andere Blätter wollen wisse», der Ministerrath werde sich mit der »ach den jüngsten Ereignissen in Abessinien e>»z»iichi»cnde» .Hal tung Italiens sowie mit den dem General Baldissera zu crtheilen- den Instruktionen beschäftige». Bclaie«. Bvnlanger ist i» Brüssel, von Billvn, Skochesort und Fräulein Rockeiort begleitet, cingelcosscii. Bonlaiiger »nd Tilloii sind im Hotel Mrngelle abgeslieaen: stiochesort und Fil. Rochesvrt begaben sich in'S Hotel de Flmibre. Tie Menge drängte sich am Bahnhose mit dem Geschrei: „Es lebe Bonlaiiger!" Auch ertönten einige Rute: „Nieder mit Bonlanger!" Es entstand eine Piügelci zwilchen leinen Anhängern »nd seinen Gegnern. Die „Jndcp. bclgc" kündigt nn, die bclgstche stkegicrung werde leine Agitation gegen Frankreich gestatten. Ans eine bezügliche Aniiage erklärte Bonlaiiger, er habe sich ei» wenig nach Brüssel grslnchlct, denke aber nicht lange dgsclbst zn verweile». Gegen Nvcheiorl besteht »och ein Ausweisungsbefehl von früher, dcr jedoch voraussichtlich nicht mehr Anwendniig sindeir wird. Tie Regie rung wurde vom Bürgermeister Sainetelelie in Mvns von der Anweicnheit Nvchcsortü unterrichtet. Lestlerer kehrt nach Mo»s zurück Nustland. Tie Nrberschiveinmung in Russisch-Pole» hat iinmer grösjrre Ausdehnung genommen. Die Weichselslnlhcn haben zahlreiche Brücken sortgerissen und in Usergeineindeir graste Pcrheernngen niigeiichtet. Biele Hänicr-Einstürze sind nahe. Tic Bewohner mussten anderswo nntergebraclst werden. Tie ProSna ist bei Kritisch ausgclrelc». TaS Hochwasser drang jäh bis I» das Innere dcr Stadl und überslulhete die .Hauptmaste». Während der Theater-Brnslellung stand das Theater-Gebäude vlöstlich unter Wasser. TaS alarunrte Publikum und die Schau spieler iiiustlen sich voller Schrecken rasch flüchten. iliuniänicn. Ter Ministerprasideiil Rviclti machte Milthci liing in der Tepuiirlentamnicr, dast das Enbinet seine Demission gegeben habe, Tie Sitzung wurde darnach ansgehoben. Das Bukarestcr Amlsblnlt verösscntliclst ein Dekret des Königs, wonach Prinz Ferdinand von Hohenzollem sortan den Titel Königl, Hoheit Prinz von Rnnicinie» sührrn wird. Amerita. Wie verlautet, wird das Mininedeparteinent die Kohleiistalioii in Pagopago nicht vor Znsannnciliritt der Saiuoa- kontcrcn; errichte». Slsrika. In einem lange», jetzt in London ringctrossencn Schreibe», datirt Bnngageta-Insel, Flust Jlnri oder Arnwimi, 2N Angnjt, schildert Staubt, den 'ücchleilichcn Acarick der Porhnl seiner Erpedilion, welche, als dieselbe an, 28. Inn; 1887 von 2)ain- bttUa ausbrach, :l8li Man» zähste. Tiefe Kolonne schmolz anieinem liägigen A.'aische durch eine unersocithle, von Arabern verwüstete sResidenztheater. Zum ersten Male: «Tie Spitzelsammler". Dresden m Wort und Bild, m 6 Ab- lhellniigen von E. Karl. Musik von B. Sänger. Nach der Gvethe'schcn Anweisung: „Greift nur hinein i»'s volle Meirichen levcn, und wo Jhr'S packt, da ist eS interessant" hat Direktor Karl diesmal ei» Stück mitten aus dem Leben und Treiben unserer Residenz geschaffen, daS eine geradezu stürmische Ausnahme fand Im Gange dcr.Handlung selbst, die zwischen Posse und Poltsstrick steht, passtet zwar nichts Neues, und Alles gleist sich, wie wir es täglich vor unseren Ohren und Augen vorübcrziehen sehen und klingen hören, aber die brillant getroffene Lotgl'grbe des Sstirkes. mit seinen örtliche» Figuren, Dekorationen und Witzen, die mit ivrinlich photographischer Schärfe ansgenoniinenen Aeusterlichkeiten niiserer hiesigen alltäglichen Lebens wirken austerordenilich lebendig und drajluch und Hallen daS Interesse ungeschwächt bis zum Schlüsse wach. Tie Handlung beginn! gelegentlich einer Sedan »cier in Zschcvgv's Restain-nit, das nicht nur dekorativ genau nach der Natur wiedergegeben ist, sondern auch in uiiverlennbarcr Por- Irätähiilichkeit eine ganze 'Anzahl hicsiger Periönlichkeitrii wieder- ipicgcst. Ter iiberraschende Eindruck dieses Bildes wurde durch die Scene ans dem Altinaikle »och überholt. Das Theaicr stellt hier, »mH der Natur grünst, die Ostseite dcs Platzes mit dem Sieges- denlmal dar. Ancl, hier bewegen sich eine ggnze 'Anzahl lokaler Figuren, n. A. die 'Mnlter Werner», die gerade ihre» 85. Geburts tag feiert, eine bekannte Dame, die durch ihre epceiilruchen Toiletten stetes 'Aussehen zn erregen gewohnt ist, und noch verschiedene Andere, die man ohne Evimmmlac sofvit erkennen wird. Natürlich fehlt mich die Strabenbahn nicht: sie ist sogar mit praelicabeln Wagen, lebendigen P'erdcn, Kn sichern, Kondnilenren und Pastaglcren vcr treten. Ticie, vom Dekorationsmaler Herrn Habbichl »ul grobe»! Geschick hcrgestclsten Dekorationen finden im leisten Bilde „Bor dem Hoitliealer", mit de», enlhnllten König-Johann Tentmale und der anticipirten Wetlinscicr ihren Givielpnnkl. Das; daneben das East' König, das llresidcn; Easö, der „Tächsöche Prinz" in Slrieien, dcr Peirvn des Leipziger BalmhoseS inilberührk sind, dient dem Stücke nicht zn seinem geringeren Eriolge. In den Gang der Handln»^, der fliehend vor sich geht, sind eine ganze An zahl hübscher und zündender Couplets, ein wirksames Operetten- O.nodlibet, Austnttsliedec und Chöre euigeslrent, die das Ganze beleben »nd variiren. Das Stück, das keinen anderen Zweck ver folgt, als den, für ei» paar Stunden zn unterhalte» und die Lach- ninskelii in gehörige Bewegung zu setze», erfüllt seine Bestimmung vollkommen und wird Jeden interessiren, der für »mcr lokales Lebe» und Treiben ein offenes Auge und Lbr Hai. Bei dem fühl bare» Mangcl an wirksamen Novitäten hat sich Direktor Karl »nt seinen „Svitzelsammlern" ei» Stück geschaffen, da-S ihn für längere Zeit aller Ncvertoirivrge» enthebt. — Tie vorgestrige erste Aus- iübruiig dcr Komödie war zugleich Bcucsiz-Bvrstcllung >äc Herrn Regisseur R. Scarlc. Ten beliebien, slcihigcn und talentvollen Darsteller begrühte ein last ausverkanstes Hans und eine reiche cnertion lind Kamine mit den Eiiigebrnenen ! llebecraichniig von Bestall, Lorbeeren und Blumen. Er spielt die " saaupttigur des Stückes, den Schneidermeister und Rentier Bär- i'r flotte Hausdiener Fcli^dcs Herrn Erl und die tleinen, effektvoll inid weilte bei ihnen Ins'zum 25. Mai, ohne Einin bewegen zii I aespielten Episoden der Herren Naud^Hauvttnann,,Kros.seck,.Wagner 2si. 'Avril lrai er nur 'N'u.rnza-See mit Einin und Eaiati zuianiincn, > d" können, inst ihm „ach Earopr, ;»,ück;»lchren. - tanke» lrai als- >'"d des ,nls. Wa ther hervor- Tw Mujrk Saugers itt hübsch dann den Ruckmari.h nach Aambnha an, nm wirre Nachhut ab;,,- und geichickt gcinacht und lchinicgt „ch der Handlnng vagend an. holen, und gedachte am einem tmzeren Wege »ach dem N»a„;a-See.! Sammtlrche HauptdmstcUer, Ticeklor Karl, K.ipellmestlcr Langer woselbst er seine Europäer- gelajsen Halle, znlückzntehren. Die Briet-j und owtoralwnsinalcr Habbrcht wurden.«n Lame desZAbends ern marke des SclnerbcnS von Stanle» stammt ans Aalana, an der 'Mriildnng Ves Eorrgo, sie trügt den Poststempel „FeblNirr", woraus ersichtlich ist, das; der Brief sniff Monate nach der Küste nnler- wegs war. sinnst und Löissr'llschrist. f Jur Königl. S ch ansvIel li a n s ging vorigen Birttwoch Goethe's ,.G ötz von Berlichi n g e n" wieder einmal über die z Bretrer. Ter graste Tichler selbst hat oil »nd verschiedenartig j probict, de» „Götz" aniiniühreii, ohne dast die Probe gegluckt wäre. ^ Und beute sollte dieselbe gelingen, wo der Zwnchenaklö-Borhang ! das Slrick ani »nerlräglrche äLrrie zerstückelt? tstian tanschc sich ^darüber nicht: wir leben in einer narivnglc» Strvrnnng, n»0 das ! Publikum nninnt den nationalen Götz al-s lilcratrirgeschrchlirche 'Ansinnttät in den Kam. Tabei weist »'der Gsirmrasiast, wie unge ichirhilich diele 'Aliffaiinng der Reror»iationszel! und dec limnamstncheii Morgenrölhc isi, wie nndiainaliich zugleich die Ziompositio» dieses Tranias, in welchem dem nmimstöstlichsteii gller ! dramalffchen Glundgesetze, dem rtzcietz grsichlossener Einheit der i H.rndtnng, in tnmnltnarisilrer 'Weise Holm gesprochen tvird. Trotz- j dem weist ein uricher Harrrh mrtlerblicher Poesie durch den „Götz" und gewinnt ihm noch heute die Sympathie der Herze». 'An der Berhcrrlichmig des Fnustiechts und Ranbuttrrihnms, vor dem , ielbit ei» Pairii't wie Justus Möser nicht znrückgeschrrckt rvar, cr- , grstst sich leir^ »roscriier MeMckr rnchc. aber krrnliailes dcrstsches ^ rille dichterischer Gestaltung, parr Trrtzend Male gcrmen. H c rrm a n n S t arck e. p In der heutigen Auffahrung von Friedr. Halm's Trauerspiel „Ter Fechter von Ravenna" im Königl. Schansprel- lianse verabschiedet sich Herr Richard Franz in der Rolle des Tlurmelicrrs. Zugleich tritt Herr Wienc sein hiesiges Engagement als Eajns Ealrgnla an. Mit seincni heutigen Fest-Aussührungs-Abend im Gewerbe- hanie eröffnet der T o n k ü n st l c r - B e r e r n den Reigen der mnsikalischen Huldigungen zur SstOjährrgen Jnbclicier des Königs. Hauses. Ter Aufführung werden Sr. Majestät der König. Mit glieder des König!. Hauses .und zahlreiche hohe Persönlichkeiten bei wohnen. (Tie Mitglieder des Tonküiistlervercins erscheinen selbst verständlich in Feslkleidnng und eS stetst wohl zn erwarten, dast auch iämmlliche andere Besucher und Tlicitnehiner des Hnldignngsaktcs — festliche Kleidung (Herren: Frack und wciste Kravatte, Tarnen: Geiellschaststoilettc) — anlcgcn werden. v Irn nächsten Sonnabends-Sin so nie-Eon ce rt der Geiverbebanskavellc gelangt die Mvzart'sche U-riiasl-viasonie und alS Novität die Ballesinnsik ans der Lrlvlss'schen Oper: „Tie Tempelherren" zur Anssiilming. Die Balletmnsik besteht ans 5 Lätzen: „'Adagio", „Ezardas", „Die Bogenschützen des Königs", .Kleine Tanpeene" und „Gigue". r Das Pa l in s o n n t a gS - E v n e e r t der .König!. Hoioper bringt diesmal unter Hoirapellincister HagcnS Leitmrg und unter Ri'itivrrknng von Frau Schuch, dcr Herren Gndehns, 'Nebnschka und der Trcystig'schrri Ssiigakadenire die Hahdn'sche „Schöpsrmg" Weien und Tnckstigkeil, die Fülle, bichtcriicher ^Gestaltung, die ehsichtheik lind ekrasl iailrger, crlst Llilhcrischer Sprache, die nn- i zur 'Arrisührnng inittelbarr sinnfällige Treue in dcr Wiedergabe des Lebens — das! ä Frau K a rch ow-L i nd n cr wird i» ihrcin am 12. si Allrs ist beute noch von packender Gewalt. Ter „Götz" als st» Börwiiiaale zn erwarlc»dcn BortragSabend den 2. und , .letzier stiitler , schwärmt, vorn o. M. 1. Alc ih»l cs der Jugend an, die siic alles Letzte letzten Mohikaner" oder dein „letzten Abeiicerragen" bis zum „letzten Postillon" berrrnler. Dazu du- gewiffc S.hen vor dcr „esternen Hand", die Respekt einslosti, wahrend das hölzerne Bein des clnemesten Seihst-, eher hmnoustffch wirlt. TaS Trainatiichslc sind die Gegensätze in den Gruppen und Figuren. Ans dcr einen Seile biederes benliches, risterlrchrs Weien: Götz, , Srckingeri, Selbitz. Elisabeth, die ichlrchre dcnsiche Hanstran, Marie,! . ! das siltiairie »rnringe Franlri», der ichnerdigc. llrertcrtnabc Georg ! alle Birhncn-Angehörige zn Beiträgen mrssordern wird. ! und der handiestc Lcrie: am dcr anderen Seile die (in »Mercr! s- In 'Arstwcrvcn wurde dieser Tage „L o h e n g r i n" znin i Bnhiieiibcarbestmig gcöstienthrrls gestrichenen) Träger sittlicher i erste» Male girfgesührt und zwar unter lebhaftem Bestall. Eines ! Fäiilnist und nichlswrirdrgstrr Sclhssincht, wie der wetterwendische der führenden Blätter, L'ESeant. gickst da-s Lrbrelto im 'Auszug ! Waislingen, die lirslerne Iritrignansin und Berbrrchrrin 'Adeiherd, rvieder und spricht bet Erwähnung des Schruans die überraichcnde i der hglllvie, mstrcuc Fra»; und die nr ihrer Berlominrnheit grotrsl! Meinung aus, Wagner habe dieies „Geslirgel" (volntilot in das l erfchernrrrde» Offiziere dcs Rcichsheeres. Alle diese Figirre» sind Stück amgenvmmcn, um anzudeutcn, dast letzteres zur Zeit Hein des Wudenbrnch'schcn SchanipielS „Trc O.nitzow's" reeiliren und zum besseren Bersländnist den Bottrag mit eurer gedrängte» Skizz«- des übngen Inhalts der Komödie cinlcitc». 'An dem Prograrnm bestn-iligt sich für die innsikalischen Interrirczzl die Pianistin Fri. Else Alsteben. s- Tie Mitglieder der Königl. Bühnen bcalfficlstigen, wie ver laute!, dem vcrstordcnen Herrn von H nIsc n er» Grabdenkmal zn errichten. Es soll demnächst ein Ansrni erlassen werden, der schampieleiinh mehr oder wc-mger darrkbar und wurden^vorgestern durch die Bank durch mit bester» Gelingen dargcsicllt, Lv naincnt- liclr die Gestalt Götze»'s durch Herrn Pvrth: ierrug, wnchtig, ganz ani sich selbst ruhend. Man glaubte einen etwas derben, aber echten alten Hottichnrtt zn ir-hcn mit der dckannten klntcrsihrist: „Ein denliches 'Ritterhcrz cmvmnd mit Peur — in diesem 'Wust den Trieb, gerecht zn rein". Tre Herren Jaffa (Lelbitz), Swobodn (v. Wangcnari), Bauer (Sickingcn), Busse (Lcrie), Hagen rGevrg), ! Mareks (Kaiser Mariiirstiani waren alle rn ihrer Art gelmigrue ! charakleriffsiche Figuren; der „Waistingen" dcs Herrn Tettmer ivnr »nmentlich im crite» 'Alt recht zniriedenNeUend und vestprcchend; die Tainc» Gnimrnd (Esisabelh) und Breiec (Maria) sind gieich'glls ! bervvrzuhebeii. Eine hack-,interessante Leistung ist die „'Adelhrid" nmercr Pmilinc Ulrich. Eleinentare Linnischleit. aber mehr nach das durch alle Künste seiner Koketterie vrittlhreiide buhle,»che Weib, sür welches Männer blvS Erlronen sind. Frl. Ulrich wusste dieser lüsternen Eiree den 'Adel geistiger lim- llonr uuszudrücken, und zugleich wnr ihr Evicl. was es eben sei» soll, der > richö des BoglecS spiele! v In cincin Eoneerte der Odcon-Gcsellschast in 'Annabcrg- Bnchhvlz erzielte dreier Taste Herr Hofopernsänger M cincte mit Gesängen und 'Arien von Jemen nrrb Mcndelswhri, sowie »ick dein crstniatige» Bortrag einiger neuen, dein Sänger gewidmeten Lieder von U i o Seifert (Dichtungen von Th. Storni) einen anher ordentlichen Eriolg. -l- Das neueste Kolvssalgemiildc deS polnstchcn Historienmalers Siciniradzki, eure Darstellung der Phryne, die sich vor den ?! ich lern entschleiert, ist »r Petersburg sür die Snmine von 50,OM Rubel verlaust worden. Vermischtes. z»»> Verständnis; des „Franz". Dicicn von verzehrender Sinnlich krtl gegnällc» Jüngling, irr dejst-n hrihei» Herze» kern Atom Wider- slandskcait gegen die Bcisirhrinig ist, gav Herr Franz vom Hoi- Ihealer »r Stnttgarl mit dcr ganzen wirmgcn Lcbensstilche des echte» Talentes. Wie angenehm berührte dns 'Naive, ja Kindliche, das die immerhin auch von bcmerleirswerlhern L Indium zeugende Leistung so gesund »nd natürlich erscheinen iies;! Zmn Glück hat der Gast keme dcr veliebte» Ligeln in dcr Kehle, die leider lv hänsig als Selbstzweck vebandelt werden: er benntzle lein ans- reichendes Organ nur als Mittel zum Zweck, daher es weder ver misst nach als unsdniiglich ernpsnnden wird. Mag. wer Lust hat, darüber streiten, ob es hart, weich, spröd oder ansprechend lei. — die 'Aussprache ist sehr gut, kein Wort geht verloren. 'AlS „Franz" lcgle dcr wiederum »ist ».-ichein Beiiait anügezecchnele G»sl neben bei auch eine ausgesprochene Begabung >nr daS Naturbirrscheichasle an den Tag; eine mit echtem Humor getränkte Schalkhailiglcil nrildcrtc das W>ldsi»nliche der cvncenttirtc» Rolle, die dcr Dar steller von A bis Z dnrci, den Reiz der Naivrlät znvcrsüs;en wusste, DaS Vcrlegcnheitslvicl mit dcr rechte» Hand abgerechnet, war er seiner Bewegungen mehr Herr als irn „EarloS" und iah ganz io hübsch ans, wie der „Franz" auf dem Blatt „'Adelheid" in „Goethe's Frauengrslalten" von W. v. Kaulbach. Noch hübscher Halle er ansgescln'ii, wen» er nicht geglaubt hätte, sich die interessante Blässe des Liebeskummers anschminke» zn müssen. Es wird wohl fanm noch des „Fechters von Ravenna" (heule) bedürfen, nm das Gait-Tournier vereils als zn „Franzm's" Gunsten »nsgewchtc» T r. Franz K c> pp el - El I > el d. * An bitteren Erfahrungen reich ist dieser Tage eine Ber linerin in das Elternhaus ans China zttrückgekehrt. Fräulein E, . die Tochter eines Berliner Gendarincrie-Obeiwachlnicinc-rs, begab chliijsi-t j sich voc st Jahren mit Bewilligung ihrer Elter» nach Elana, wo ihr Bräutigam al-S Missionar thälig rvar, nm sich dort zn vechci ralhcn und ebenfalls in der Million Ihätig zn sein, Ter Baker begicrtele sie nach Hamburg und übergab sic iiir die Dauer dcr stresse dem Schutze des Schrffseaviläns. 'Nach langer ichwrrcr Et-creste sand sie den Verlobten nicht mehr am Leben: arr> die Frage »ach seinem Befinde» wurde die Unglückliche mich dem Gottesacker geführt. Bieinndzwanzig Stunden vor dein Eintreffen de» Braut hatte man ihn zur letzten Ruhe bestattet. Ec war an der Schwindsucht verstorben. Jetzt, nach st Jahren, hat die trauernde Branr in Begleitung zweier Kinder des denlschen Ge- ucrabEoiiinls. welche hier die Schule besrichen sollen, den vatcr- ländnchcn Boden wieder betreten. '' Tre inrzlich >» Hanibnrg cingcirvffenc erste Ernte der wesl- ascitgnischcn Ecicaobärnne berechtigt zn den schönsten Eiwgrlnngen. Sachveriiändige »ulten die Bobnen glcrchwcrthig mit der Bahia bahne. Es sind dcmnächst grvtzcrc Seirdringen dcr Frucht von den Plantagen der Karner»» Land- »nd Plantagcngciellfchait Woer- »ig»n, Tliorrnttlen und Evinp. zrr erwarlen. welche vor st Jahren 120,000 Ecicaobaumc crngcvslanzt hat. die der „Alrika-Post^znrolge a»s;crordenl!>ch gut gedeihen und zur» Theil schon 10-12 Fritz hoch crusgetchoste» sind. * Ein Gönner. Eommelzic-nrath: ..Jnrrgei Freund, Sie könncn de» ganzen Sommer ungenirt in meinem Gartenhaus«; ver weilen, Es ist ei» so lauschiges Plätzchen nnd zum Dichten wie geschaffen," — „Das nehme ich mit grotzenr Dank an, Herr Eom inecznmrnih," — „Und nebenbei, nicht wahr, ichaiicn Sic daran!, patz lein Obst gestohlen wirb Ist Nr. Seite ». »» Freitag. 5. April I8XK
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