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Dresdner Nachrichten : 12.03.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-03-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189903121
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990312
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990312
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1899
- Monat1899-03
- Tag1899-03-12
- Monat1899-03
- Jahr1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.03.1899
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WWWWWM? !M'!. ' 4- bat ciuci, cigeubändigen Brief in den belgischen König gerichtet, »oori» er seine berzliche Theilnahiue au der schweren Erkrankung der Königin ansdrüctt. Wie uns Brussel gemeldet wird, bessert nch der Zustand der Königin von Tag zu Tag ininier inehr. Die Aerzte »verden lieutc ihre kehle Beratlniug ablialten. — An Stelle deü in den "Ruhestand tretenden "Wirll. Geh. Naihes Mcincäc wurde der »ortrageiidc Rath im Fincriizininisteriuin Lesnert zinn Unterstaats- iekrctär in diesem Ätinistcriui» ernannt. — Die ReichstagS- winuiissioil für das Invaliden - "Bersichernngsneictz begann deute mit der Berathung des .51 über die Errichtung der örtlichen Organe der Versicherungsanstalten, der Renten- stellen. Staatssekretär Graf Posadowsko hob hervor, daß in der Mitwirkung des LarenelementS. bei der Benrtheilung aller Arbeitcranträge durch Arbeiter die große sozialvolitische Bedeutung der neuen Einrichtung liege. Aba. Rocsicke verlangte, das: die Rentcn- iteUcn von den politischen Behörden abgetrennt und möglichst gleich mäßig eingerichtet werden, ferner, das: sie nicht nur gutachtlich gehört meiden, sondern das; sie entscheiden solle». Regierungsseitig wurde cr- >on derselbe» für kleinere, von der Laudeseenträlbehörde zu be- uiinniende Bezirke besondere Kvntrolbeamte angeslelll, über deren Obliegenheit das Statut die nähere Feststellung zu treffen hat. Die Weiterbcrathung wurde vertagt. Berlin. Wie es heißt, soll Cecil Rhodes heute Nachmittag 2 Uhr vom Kaiser empfangen worden sein. — Englische» Blättern zufolge will Rhodes nicht nur über die Südkap-Kairv-Rvute in Berlin verhandeln, sondern auch die vorbereitenden Schritte für den Bau einer Eisenbahn durch Südwestafrrka nach Rhodesia thun. Liese Bahn würde Rbodcsia direkten Zugang vom Atlantischen Ocean gewähren und so den Weg nach England verkürzen ; sie würde von der Walfischbai oder Lüderitzbucht ausgehen. Letztere würde vorgczogen werden, falls sie sich als Hafen und als End station der Bahn passend erwiese. Dieser Weg würde Afrika eine last geradlinige Bahnverbindung von Westen nach Osten geben. — In parlamentarischen Kreisen war heute die Nachricht verbreitet, das: die Bestätigung des Bürgermeisters Kürschner als Oberbürger- meiffer von Berlin erfolgt sei. Von anderer Seile wurde dies indeß bestritten. Berlin. Der „Rcichsanzeiger" veröffentlicht ein Gesetz, bctr. die Abänderung des Zolltarifs, wonach der Zoll für ungemustcrte, tassetbündige Gewebe aus Seide des Maulbeerspinners, ohne jede Beimilchuua von Floretseide oder von Seide des Eicheiffpinners und von anderen Spinnstoffen, und beiderseitig mit festen Kanten gewebt, roh und auch abgckocht (gebleicht) 300 Mark für 199 Kilo gramm beträgt. Köln. Der „Köln. Zig." zufolge sind ans Petersburg MI- befriedigende Nachrichten über die Angelegenheit SchadowSki cin- gclausen. In sonst wohlunterrichteten Belgrader Kreisen ist die "Ansicht vertreten, daß diese Angelegenheit bald eine Erkaltung der Beziehungen zwischen Oesterreich und Rußland zur Folge haben würde, ischaoowski habe sich die Aufgabe gestellt, den Beweis zu erbringen, daß die österreichische Politik in den letzten Jahren in einer dem ausgestellten Grundsätze der Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten der Balkunstaatcn zuwidcrlaufendcn Weise thätia gewesen sei. SchadowSki sei zur mündlichen Berichterstattung nach Petersburg besohle» worden. W i e u. Die „diene Freie Presse" meldet aus Lemberg: Auf ffc Kassen der Galiziichcn Kreditbank fand ein Run statt. Die Spareiuleger füllten den Hof und die Hallen und drängten sich an die Kassen. Die Jagelonenstraße, in welcher die Bank liegt, war schwer vajsirbar. Die Anstalt hat zunächst Vorsorge getroffen, sich die nothigen Fonds zu beschaffen. Budapest. Das Magnatcnbaus nahm die Indemnitäts- Vorlage und die Vorlage betr. das Relrutcnioutiugent für 1899 an. Madrid. Der „Imparität" veröffentlicht Erklärungen Sa- gasta s. in welchen er millbeilt, daß er die Negierung nur daun betämpfeu werde, wenn uns ihrer Handlungsweise hervvrgehe, daß sie eine reaktionäre Politik verfolge. Sagasta hegt keine Besorg nisse hinsichtlich eines etwaigen Aufstandes der Earlisie», weil diese stark genug seien. Valencia. Saaten zerstört. Ehrt st ia »i a. DaS Stvrting erhöhte den Zoll aus Cigarren Cigaretten von 36» aus 459 Oere per Kilo. Die Berliner Börse verkehrte heute im Ganzen in schwacher Haltung. Das Geschäft bewegte sich, wie in den letzten Tagen, in recht bescheidenen Grenzen, doll: war eine gewisse Zu versichtlichkeit nicht zu verkeimen. Anregend wirkte namentlich die günstigere Auffassung über die allgemeine politische Lage, sowie über die Aussichten am Geldmärkte. Bevorzugt waren auch heute Bankaktien und Monlanwerthe, insbesondere machte (ich ftirKohlen- werlhe große Kauflust geltend. In zweiter Stunde wurde das Geschäft stiller und die Kurse bröckelten leicht ab. Von Bank aktien waren namentlich Kredrlanthcüe, Deutsche Bant und Dresd ner Bank beachtet. Kredrtakicn in zweiter Stunde lcbliaftcr umgc- setzt. Van Eisenbalniwcrthen mußten Lübccl-Büchener nuchgcbcn, ebenso Schweizer Bahne», dagegen österreichische Werthe fester. Montlliiaiticn, wie bereits angeoeutet. recht lest. Konsolidationen weiter steigend, Hüttenwerthe durchweg höher. Renten scst. 'Spanier anziehend. Heimische Fonds behauptet. Privatdiskont the Prozent. — Am Markte für Loeo-Spiritus war die Haltung heute matt, da cS an Käufern fehlte: 7 Oec 39,89 Mk. oder 29 Psg. niedriger. Ternnuc anfangs behauptet, später aber ans mattes Loco abgeschwäcbt. Im Äetreidcverkehr war die Haltung aus das warme Frühlingswetter und aus matte Len- dcuzbcrichte aus Nordamerika schwach. "Am Frühmarkte fehlte jede Kauflust. Im Mrttagsverkehr übertoog das Angebot von inlän discher wie von ausländischer "Waare, namentlich soll Roggen an- gcboten gewesen sein. Nach privaten Ermittelungen wurden be zahlt: Weizen 155.50 bis 155.75. Roggen 141.59 bis 141.75, alles Mciiliefernirg : Hafer füll. Nach Ermittelung der Eeirtralnotinmgs- welle der preußischen Landwirthschastskammem wurden bezahlt in Berlin: Weizen 158, Roggen 141. Hafer 142 Mt., in Stettin- Stadt: Weizen 154, Roggen 126, Hafer 131 Mk. — Wetter: Schon, trrihlingsartrg; Südwcslwind. granklurl a. M. c--chluh» Sretit L?!,rk>. ru^eicl, iSS.re. »ac-.l L!-«tSbahn —eoncd-rdkiivaurihLLkUngLr. cSv!» —. rork.gw!cn —. sw.ll. Varie. »e Uhr :7a<j>».ct«^sS.r Nenle IW.17. Jlalieicer S5.75. Ssccrccu es.«». Portcigl-W, 26.70 2url,u 2»>.,2. rürkc»clr»!e I2tM. Lttom7»ldLn! biS.M. ünastr, >a»zn —. SombarLl» !W.>>0. Fcg. Poite. VroduMnnmc!». L-eick» I» MÄr, ro.ro. per Mlü-Lugusl N.7». „ISU. »Südel »cr Aar, ä».c>0. p« c-krlrmder Dezemb« SSM, Nihtg. Spikitut per L>!-»rj <0,20, per «eprcucb« r-ccei-ciicr 10.20, s:aü. Lmftkrdaiv. Lroeuüecc-Äerc»!. »Lciien per ML« —, fi: List —, »947^1»:. Args«» per WLz NI, p.r Aa» 126, x.r L!::de: -. Hier wurden durch erneu heftigen Sturin die mW mit zur Neuwahl, wo die Verhältnisse für die Sozialdemokratie durchaus glücklich lägen. Solche Kreise den Gegner», ohne Kampf zu überlassen, das wäre geradezu ein Skandal. Schließlich wurde die bestimmte Erwartung ausgesprochen, daß die Landeskonferenz der Sozialdemokratie Sachsens, die am 4. April in Erimmitschau znßrnlinentretcn wird, sich zu derselben Auffassung, wie die Chem nitzer Genossen, bekennen werde, und daß die Leipziger, die leider anch diesmal wieder einer Betheiligung an der Wahl abgeneigt zu sein schienen, dort eines Besseren belclirt und »öthiaensalls ge zwungen werden würden, sich den Beschlüssen der Lanveskoirferciiz zu fügen. — Wir meinen, diese Ausführungen zeigen deutlich, was die Ordnungsparteieii in Sachsen bei den nächsten Landtagswahlen von der tsozialdemokratic zu erwarten haben. Eü liegt darin zugleich die beste Rechtfertigung nicht blvS, sondern auch der oeutliche Beweis für die Nolhwendigkeit des zwischen den Konser vativen und Nationalliberalen Sachsens auch diesmal abgeschlossenen Kartells. Daß dasselbe allerseits ehrlich gehalten und dadurch erst nutzbringend gestaltet werden wird, hoffen wir bestimmt trotz gewisse, in den letzten Lagen gemachter unerfreulicher "Wahr nehmungen. Daß in einzelueu Wahlkreisen Schwierigkeiten sich ergebe» würden, war vorauözuseben, und ist »ach Lage oer Dinge nicht weiter verwunderlich. Die Ansichten darüver, ob der oder jener Kandidat der geeignetere sei, können natürlich anseinander- gehen: auch das ist an sich verständlich, wenn hier und da Meinungsverschiedenheit darüber entsteht, ob bei der Wal»! des Kandidaten dieser oder iener Ort zu bevorzugen sei. Wir hoffe» aber doch, daß bei allseitig vorhandenem guten Wille» schließlich eine Verständigung erzielt werden wird. Im schlimmsten Falle wird in Wahlkreisen, in denen ein Sieg der Sozraldemotratie von vornherein ausgeschlossen erscheint, auch die "Ausstellung zweier Kandidaten von gleicher Parteistellnng. obwohl unerwünscht an sich und nicht ohne Gefahr für das Ganze, weil in solchem Falle doch immer ein Stachel znrirckbleibt. noch erträglich erscheinen. Ganz unzulässig aber ist es und würde den Bestand des Kartells auf's Aenßerste gefährden, ja vielleicht dasselbe von vornherein un möglich »rachen, wenn in Wahlkreisen, Ivo der Besitzstand noch dazu gar nicht zweifelhaft ist. Kandidaten verschiedener Partei richtung ausgestellt werden. Das muß nothwendig zu Kämpfen führen, deren Ucbergreifcn aus andere Gebiete schwer zu verhüten ist, so daß dadurch das ganze Kartell in Frage gestellt wird. In solchen Fällen tollten die zu llurecht ausgestellte»! Kandidaten seihst aus Patriotismus verzichten: es würde dies für sie eine größere Ehre sein, als ein in der Regel wohl noch dazu recht zwciselhastcr Erfolg." -- Seit Mitte vorigen Jahres laufen durch sächsische Tages- btätter von Zeit zu Zeit "Notizen, daß die Begründung von H a rrdwe r k s k a in in er» augevrdnct worden sei, daß sich die Schaffung solcher Kammern vollziehe und daß dieselben im Lause die»eS Jahres überall in'S Leben treten würden. Daneben wird schon mitgelbeili. welche Gutachten von den neuen Handwcrls- lammcrn hebördlicherseiis zuerst cingcsordert werden und in welcher Form ihre Jahresberichte zu erstatten sein würden. Diese Nach richten. welche anscheinend ungeprüft aus fremden Blättern über nommen sind, tonnen zu irriger Benrtheilung der heimischen "Ver hältnisse "Anlaß geben. Es mag deshalb, schreibt das ..Dresdn. Jonrn.". daraus hingewiesen werden, daß nach den Eröffnungen, welche den sächsischen Gewerbetannnern vor längerer Zeit gemacht LerMcheS und Sächsisches. -So. Majestät der König beabsichtigt. Dienstag Nach mittag 4 Uhr im Residenztheater der Schiußvrüsimg der Lhcater- rmd Redetunsrschulc von Scnff-Georgi beirnwohncn. — Len Kaminerherrcndienst bei Sr. Majestät dem König übernimmt von heute ab der Konigl. Kammerberr vou Schönberg-Rothschöirberg. — lieber Larrdiagswahlcrr und Sozialdemokratie bringt das „Vaterland" folgende beachtensmerthe Ausführungen: „Wie wenig die Sozialdemokratie durch den Mißerfolg bei der letzten Wahl abgeschreckt worden und daß sie fest entschlossen ist, sich auch diesmal an den Landtagswahlen zu betheiligen, hewetst folgender Beichlnß, den nach einer uns ruyegairgencn 'Mittheilung aus Chemnitz die dortigen „Genossen sin einer zu dieiem Zweck enrberuscnen. ungewöhnlich zahlreich besuchten Versammlung kürzlich mit eurer au Einstimmigtert grenzenden Mehrheit angenommen haben. Derselbe lautet: „Tie Parteiveriammluirg des 16. Reichs- kagswahltrerlcs erklärt sich für die Betherligung an den in diesem Jahre stauffndcndeu Landtagswahlen und erwart«, daß die LandeSveriammlnng in gleicher Weise beschließen möge." In der Begründung wurde ausaesührt, daß Erfolge doch nicht gänzlich ausgeschlossen seien. Fischer habe man auch den Dreimart-Eemus als ein Hrrrderrriß für eine erfolgreiche Betherligung an der Wahl angesehen und deshalb von der Wahl sich fern gehalten, dis man durch die Lhatiachen selbst eines Besseren belehrt worden sei. Das könnte bei fleißiger Betherligung an der Wahl jetzt wieder geschehen. Zum Mindesten könnten durch Betherligung an der Wahl doch die schlimmsten Gegner der Sozialdemokratie aus dem D und tag entfernt werden. Dazu kämen prinzipiell« Gründe, die - ür eine Betheiliarmg an der Wahl sprächen. Auch sei dos Wählen »öthig. um den Wählern zu zeigen, was sie verloren haben. Den Gegnern löuntc mau gar kein größeres Vergnügen bereiten, als «esu man sich nicht brtherlrzte. iLerrde diesmal ständen Kreise llcbertragung des nach dem Reichs- rHandwerkcr-) Gesetz vom 26. Juli 1897 den Handwerkertaiirmem zugedachtcir PslichtcnkrcrscS an die sächsischen Gewerbekanniicrii wird die Schaffung ganz neuer Organe ähnlicher "Art. sowie die Beseitigung altbewährter landes- rcchtlicher Organe zunächst erspart. Die gesetzliche Grundsirge hierzu ist im 8 lOtzb des genannten ReichsgcsetzcS gegeben. Wenn eine sorinale "Anordnung, die Handweikstannner-Fiinktroncn nun mehr zu übernehmen, an die sächsischen Gewerbekaniincrn noch nicht ergangen ist. so hat das seinen Grund darin, daß der ein- »chtagende Abschnitt :) des Handwertergeletzes noch nicht in Gelt ung steht. Der Zeitpunkt des Inkrafttretens ist in "Art. 9 des Gesetzes einer Kaiserlichen, mit Zustimmung des BnndcSraihs zu erlassenden Verordnung Vorbehalten. Dieic Verordnung ist noch nicht ergangen, aus deren Erlaß wird der Stand der Vorbereit- lingsarbeitcn in anderen deutschen Staaten voranssicbllich von Einslnß sein. Inzwischen widmen die zuständigen sächsische» "Be hörden de»- "Neuorganisation der Innungen ihre volle Aufmerksam- teil. sie sind hierzu um io besser in der Lage, als sie durch Vor arbeiten sür Errichtung von Handwertstammcrn nickst abgchalten werden. Ueverbnnpt erweist sich das Vorhandciöein von Gewerbe- lmnmer» in Sachsen insbesondere mich sür die gegenwärtige UebergangLpcrie.de als voriheildast, weil von "Beginn der Organiia- tionSarbeit au der Regierung bereits sachverständige Vcrtrclnngs- lörpcr mit einem wohlgeordneten Venvatlurrgsavpamt zur Seite standen, mit deren Neubcschasiung in anderen deutschen Staaten zusiolgc der Reichsgesetzgehnng man jetzt befaßt ist. - Bereits seit Mai 1897 düstren die Vorarbeiten sür das ft!. Deutsche B u n d e s s cl> icßc ». Die hiesige priv. Scheiben- Schützeugitde hatte den Entschluß geiaht, mit Rücksicht daraus, daß Dresden schon früher seitens der deutsche» Lchützc» zur Feststadt auserichcn war, auf der Generalversammlung des Deut schen Schntzenbuudcs zu Nürnberg 1897 Dresden als Fcstitadt anzubicten. Bevor dies geschehen lonnie. mnßien eine Anzahl Vorfragen erledigt werden, uameirtirch handelte es sich um einen paffenden Fcstplatz. Als dreier dann in» großen Ostragehege gesunden und die städtischen Kollegien ihre Geneigtheit bestrndcten, den Platz rnster gewissen "Bedingungen zur Versagung zu stellen, konnte die Dresdner Gilde unter Führung der Herren Hosoptitcr Roettig und Rechtsanwalt Tr. Leömaun ans dein Bnndesschicßen zu Nürnberg die ans Dresden entfallene Wahl airnchinen. Nach dem "Nürnberger Feste wurden von beiden Herren die Vorarbeiten dahin ausgedehnt, daß sie sich mit dem Fcitansichuß in "Nürnberg und demjenigen des Jahres 189! zu Mainz in Verbindung letzten, um Unterlagen der verschiedensten "Art vou diesen beiden Fest- w'idtcn kerbcizuziehcn. In Dresden selbst war cS nothwendig. die Hilsicherungeil, welche die StaLtgemeindc crthcilt batte, in konkretere Zormen zu bringen und einen Festausschuß zu bilden. In einer anßcrordenstichen Generalversammlung der Dresdner vrivilegirten Schcibcrr-Schützcn-Gilde wurde eine eilte Planung über den Fest- Platz vorgelcgt und ein engerer Feilansichuß in Gemäßheit der Satzungen aus den Herren Rechtsanwalt Dr. Lehmann, Hos- optiker Roeftig und Stadtralli Naschte gebildet. Herr Oberbürger meister Beutler, selbst Mitglied der priv. Scheiben - Schirtzcir- Geselstcbaft. übernabnr den Ehreiworsitz. Es wurden die ver schiedensten Verhandlungen mit einer größeren Anzabl betannlcr Persönlichkeiten gcvstogen und Erörterungen angestellt, welchen Kostenpunkt das Fest mit sich dringen werde, wie sich die Ein nahme früherer Bundesicbießen im Verhältnis; zu den Ausgaben gestellt, woher man die Mistel zur Deckung der entstandenen "Aus gaben genommen. Den estrigen Bemülmngcn des Festausschusses und insbewndece dessen Leiter ist es zu danken, daß seitens der ladt ein außerordentliches Entgegenkommen gemährt wurde, als beide städtischen Kollegien sich entschlossen, die Plcinirnng deS künftige» Fcstvalastes, der weit unicr Hochwasser-Freiheit liegt und welcher erst später herznstcllen wäre, schon jetzt vorzunehmen. Es sei auch hier erwähnt, daß der von Herrn Rechtsanwalt Dr. Lehmann entworfene Plan über die Gestaltung des Festpluhes seitens des Bauausschusses generell genehmigt worden ist mit dem m.-ml-vwn Mi- Mi;,-»" Misiing nicht zu linden sei, als die vom aeleaw. »4» diinem "Itlane sind anck» Bemerken, daß eine bessere , Festausschuß-Vorsitzenden vorgelcgte. Zu" dicienr Plane sind anch von demselben Gesichtspunkte entwickelt worden über die spezielle Ausgestaltung des Platzes, über das Verfahren der Bebauung, mit den Schankstättcn. mit dem Betrieb, welche die Bewilligung des Festausschusses im "Allgemeinen gesunden haben Während dieser Zeit übernahm Ce. Majestät der König das Protektorat über das ftp Deutsche Buudesschreßeir. Nunmehr erweiterte sich der Fest ausschuß und gliederte sich in einen Central- und 11 Arbeits ausschüsse. welche zusammen 329 dannen umfassen, wovon eine Anzahl Namen in mebceren Ausschüssen wrederkehreu. Im Ganzen sind es außer dem Ehrenvorsitzenden und den Ehren mitgliedern 1V7 Personen, welche gegenwärtig den Festausschuß bilden Von diesen 197 Mitgliedern des Festausschusses gehören 99 der vrrv. Scheiben-Schützen-Gesellschaft an. Die Verweilrmg in die Einzelausschüsse erforderte ebenfalls umfangreiche Arbeit; die Ausschüsse selbst konstitukrten sich und wurden mit herbei- aeichafften Materialien so wert möglich versehen. Eine übersichtliche Geschäftsordnung aiebt die feste Richtschnur für die Arbeit der Ausschüsse an. welche angewiesen sind. Vorschläge für den HauS- haltungsvlan einzureicheu. Der am Schluffe des verflossenen Jahres die Summe von 275,099 Mark erreichende Barantiefonds hat sich auch in der letzten Zell wiederum erhöht. Ein Aufruf, ver heute in dein Jnseratentheue unseres Blattes erscheint, trägt nun mehr den Bedankn des Festes hinaus in die Leffentltchkeit, in der Hoffnung und m der Erwartung, daß sich noch viele Einwohner Dresdens und Umgegend bereit finden werden, ihre Arbeitskraft dem Unternehme,,! zu widmen und die pekuniäre Förderung desselben dadurch zu unterstützen, daß sic auch ihrerseits zum Garantiefonds durch Zeichnung beitrage». Je größer der Letztere wird, um s» weinger wird eure Belastung für den Einzelnen ciirtretcn. Bel gutem Gelingen des Festes ist überhaupt ein Defizit nach den aus den frühere» Festen gemachten Erfahrungen gänzlich ausgeschlossen. I» der nächsten Zen wird nun der Festausschuß für vie immer umfaiigrcichcr werdende Thätigkeit aller seiner Ausschüsse ein be sonderes ständiges Geschäftslolal eröffnen und Beamte anstelle» und ersucht daher, sich mündlich ober schriftlich nur an dies« Geschäftsstelle zu weuden. — Der Gelchästsauöschuß für die st» Oktober dS. I. in Dresden stattnndeirde Allgemeine deutsche Obstaus stellu ng und Jubiläuins-Auöstcllunn des LandeS-Obft- l»a »Vereins für das Kvnigreich Sachsen trat vorgestern Freitag "Abend unter dem Bvrsitz des Herrn Kammerherrn Amtshauptmann v. Schroeler in Kneist'S Restaurant zu einer Gelammtsitzung zu» samm-ii, in welcher die Kostenvoranichlüge für die Geschäftsstelle der Ausstellung, für den Bau-, Dekoratlons-, Fest- und Preß- ausschuß, sür das Preisgericht und den Kassenausschuß cndgiltig festgestcllt wurden. Angesichts der beträchtlichen Kosten werden von der König!. StaatSregicrung und von der Stadt Dresden Zu schüsse zu erbitten sein. Selbstverständlich werden von dem Aus stellungs-Direktorium die umfassendsten Anordnungen getroffen, um die "Ausstellung zu einer auserlesenen und hervorragenden zu machen und die Geschästslettung erwartet daher, daß der unter dem Protektorat Sr. Konigl. Hoheit des Prinzen Friedrich August stehenden Ausstellung aus ganz Sachsen sowohl als auch aus allen Tl,eilen des Deutschen Reiches, Oesterreichs und der Schweiz die gleiche große Tbeilnahme zngewendet werde, wie allen früheren, mit den Wanderversainnilungen des deutschen Pomologen- vereins verbunden gewesenen Obstansstellnngen. Die Ausstellung, welche inr städtischen ArisstcUungsvalast und dessen Park abgehalicn wird, soll alle Sorten frisches Obst und "Weintrauben. Obktcrzeug- nisse aller Art. alle dem Obstbau und der Obstverwerthuug dienenden Apparate. Gcräthe, Hilfsmittel und Modelle, Banm- schnlcn-Erzciignisse aller "Art, Obstbau-Litteratur und Lebrniittil umfasse». "Ans dem Belvedere ist eine größere Enrvsangsscstlrchlcit für die Aussteller und Thcilnclnner am 15. Deutschen Poinoivgen- tag geplant. Wäbrcnd der "Ausstellung finden regelmäßige Comertr statt. "Außerdem ist in, Gcwerbcbaiffc die Ablialtung eines Hcrhst- scstcs inr Genre der Licdcrtasel-Kmncsscste. ferner "Ausflüge nach Meißen. Pirna-Rvttwcrndors. Weißer Hirsch :c. in "Aussicht ge nommen. Weiter soll niit der Ausstellung auch eine große Ver- loosung von Fruchtkörbcheii veranstaltet werden. "Neben einer Fülle von "Belehrendem wird c-s dader auch nicht a» abwechielungs« reicher Unterhaltung fehlen. Schließlich sei noch bemerkt, daß alle "Anfragen und "Annieldnngcn an die Gejchäjtsstelle des Land« ' Obstbauvcreins in Dresden "Neustadt. Glacisstraße 7 (vom 1. "Avril an Drcsden-Altstadi. Gcrokstraßc 45». zu richten sind. Die nüchila GeRninitansschnß-Sitzung ivird Freitag, den 17. März, "Abends 7 Uhr in Kneist'S "Restaurant abgchalten werden. — Unter dem bescheidenen Titel eines „Wintervergnügens, bestehend in Eoneert re." bot der Allgemeine Musiker» verein am Freitag Abend in dem geschmackvoll dekorirten Diana» saal seinen Güsten eine» auserlesenen Kunstgenuß. Freilich muß!« man sich denselben durch eine harte Geduldsprobe erkaufen, denn das Eonccrt begann erst gegen >,511 Uhr, weil die meisten der ausfübrendcn Künstler als Mitglieder der Königlichen musikalische», Kapelle vorher ihren dienstlichen Verpflichtungen in, Sinfoniecomc» t im Konigl. Hcffvpcrnhguie obgelegen hatten. Emgeleitct wurde das Concert mit "Beeihoven's "serengden-Trio in V-cknr für Vio line, Viola und Violoncello (M. SwedcrvwSkp. N. Rokohl und Pb- Hcinunigt. Die "Aussührnng war, wie es vou Mitgliedern unserer Königlichen musikalischen Kapelle gar nicht anders zu c>- wartcu ist, tadellos. Dasselbe gilt von den Darbietungen der Ouarteitvcreinigring: Ritter Schmidt. G- Pietzich, E. Lehncrt und Lr. O'Briun. weiche in einem "Andante sür zwei Oboen, engl. .Horn und Fagott von G- Lange und dem reizend gespielten HcrNdnffcheii sogenannten Ochsenmeiiuett (als Zugabe» bestanden, iowie von dem Trompetensolo des Herrn Kannnernnisitns E Se»> fert „"An "Alcris" von H. Hartman». Einen durchschlagende» Crsoig erzielte der rnhinIichstbetaiinteVivIinsoliitderGewerbchi»«-- Kapelle Herr Evnccrlmeiiier "A. Mahr mit der "Wiedergabe cimr „Fantasie" über Ungarische Lieder von H "W. Ernst, in welcher er sich als ein tcmpcranientvoller, sein Instrument virtuos beherr schender Geiger tundgab. während mau ihn in einer von den» Vereine Mitglied Herrn Kannnermusitus Karl Braun tomvonictc». melodiös wie harmonisch gleich werthvollen und dantbaren „Eavo> tine" st» U-clar »eine nuisitalischc Ncwitä!» als feinsühligen. den In» halt der Tondichtung warm erlassenden Musiker zu bewundern Gelegenheit hatte Daß sich Frl. Eva König unicr einem solchen Künitlecensenible ehrenvoll behaupte» konnte, rst ihr sicher hoch cm.» zurechnc»!. Sie sang die ..Schmuck-Arie" aus Evunvd S „Marga rethe", die „Verschweigung" von Mozart und das reizende „Mägd> lein, nimm' Lick, in Acht" von G. Pittricl». Ihre zwar nicht große Stimme hat einen sehr snmpathnchen Klang und zeugt vag vortrefflicher Schulung. "Als "Begleitung am Klavier bewährten sich die Herren Petrenz und Pommer bestens. Nack» dein Eoneert trat der Ball wieder in seine Rechte, diesmal in dauerhafter "Weise. — In der dcuricheu Kiinstlcrschaft haben, wie zahlreiche Stimmen bekunde», die "Auslassungen einiger "Abgeordneten inr Reichstage über die zwci bedeutenden Meister Wallot und Stuck einen Sturm der Entrüstnug hcrvorgeruseu. Von dieser Seite beeilt mau sich, diesen Künstlern Zeichen der Verehrung darzrrbnncien. "Besonders ist dies auch in Dresden der Fall. So wird der Ärchrtettenvercirr eine »große Versammlung abhalten, u»n Stellring zu der "Angelegenheit zu nehmen. Ganz besonders hoch schlagen auch die Flammeri der Begeisterung unter den jüngeren Künstlern. So sind sicherem "Bernebmeii in der Dresdener Studenten schaft Porbereftangen ..u einer gemeinsamen Ovation im Gauge; auch an einen Fackel,ng wird gedacht. — Der »ationallibcrate Deutsche RerckiSvercin hält am Freitag den 17. d. M. im MuienhauS einen Vortragsabend um 8 Ubr ab. Der als vortrefflicher Redner in weiten Kreisen be kannte Snperrntendcnt Melier aus Zwickau wird über den Ernst der ultra montanen Gefahr sprechen. Dieses "Thema ist zur Zeit gerade hochbedcutianr in» Hinblick auf die jüngsten Vor gänge in der BuLgeikonmrission des Reichstags bei Erledigung des Militärctcits. am die Umgestaltung des Gemcindcwahlrcchtcs in Preuße»! und die Preisgabe der Städte an die Ultramontane» und ans die sich mehrenden ernsten "Anzeichen, daß eine Wieder aufnahme des seiner Zeit zurückgezogenen Zevlitz'schen Schulgesetzes in Preußen im Werke ist, dnrcb eine Koalition des Centruins mit den Konservativen. Der Eintritt ist Jedermann »gestattet gegen Karten, die rmciitgeitlich an den rm heutigen Inserat genannten Stellen zu haben sind. Mögen alle Frenirde einer offenen AuS- svrache über die zunehmende Gefahr einer römisch katholischen Hegemonie im überwiegend protestantische» Deutschland sich bei Zeiten Eintrittslarten sichern. — Herr Oberbürgermeister Geh. Finanzrath Beutler hat der Kreuzschuie und dem Aiinenrealgnmnasinnr je erii Ezemplar des 2bändigen "Bismarckweltes „Gedanken und Erinnerungen" mit der Bestimmung überwiesen, daß diese Prämie derjenige "Abiturient er halte, der die besten Geschichtskenntnisse besitzt. — Wegen des ans dem Altmcrrkte slattfindcnden Jahrmarktes wird die svrrntägli ch e. Platzinusik heute nicht aus den» Altmartte, sondern aus der Brühl'schcii Terrasse vor der Konigl. Kunstakademie in der Nähe des Seinper-Lenkmals ob- gehalten werden. — Zu dem am 15. März "Abends 6 Uhr inr Barbarossasaol (Khffhäuserstraße) slattsiirdendcn ersten Osterprüfunasabcnd der Iohannstttdter MNiikschule sind unciitgcltllch Eintritts karten in derselben, Blaicwitzerstraße 58, zu haben. - "Auf dem am Ende der Freibergerstraßc gelegenen Platze (Eirkuöplatz) in Löbtau hat sich I. Falt's Men an er re rriedergelaste», um dem hiesigen Publikum ca. 109 lebende Thicrc aller Art. darunter ein vorzüglich dressirter Elefant, vormsübren. Tie Eröffnungsvorstellung findet heute Nachmittag ft Uhr statt. — Am Ostermontag, dein 3- April, Nachmittags 2 Uhr und am darauffolgenden Sonntag, den 9. April, finden die ersten Rennen des Dresdner JcennvereinS auf Seidnitzer Flur statt. — Herr Geh. Losrath Dr. Mehnert hat der Kirchengcmciirde Klösterlem-Zelle zu A ue eine Stiftung von MOO Mk. überwiesen, deren Zinsen zu wohlthätiacn Zwecken verwendet werden sollen. — Leipzig. 11. Marz. Heute feierte hier i» voller Rüstig keit ebrer der namhaftesten Pianofortebauer de- Königreichs Sach sen. ia der ganzen Welt, der Könial. Sächsische Kommerzienrall) Hofpranofortefabrikant Ferdinand Julius Blüthner. seinen 7o. Geburtstag. Am 11. März 1821 zu Falkenhain aeborttl. grün dete Blütbnrr IW in Leipzig eine Pianofortefabrih dir jetzt «in«
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