Delete Search...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.03.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-03-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000328014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900032801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900032801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-03
- Tag1900-03-28
- Monat1900-03
- Jahr1900
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.03.1900
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
'ine Ameguim des Aba. Basjermaun betreffend Sicherung der aeutschen «Lchiffspsandrechte im Auslände und speziell in Holland in Direttvi r>. Römer, auf Vorschläge von umercr Seite habe Holland noch nicht geantwortet, die Lache werde aber jedenfalls an Auge bcbalten werden. Beim Reichsamt des Innern führt Mg. Eickhofs «steif. Bollsp.) nochmalS darüber Beschwerde. )aß ein tliünngifcher Jndustrieverei», der in Shanghai eine per manente Ausstellung seiner Erzeugnisse errichtet hat, vom Reiche anbei imt 15,000 Btt. nnlciitützt werde. Staatssekretär Gm lävfadvwskn bedauert, dag die Konkurrenz gegenüber einer Ilciiie» indnstriellcn Vereinigung eine solche Rolle spiele. Er hätte nicht geglaubt, daß wegen einer solche» kleinlichen Sacke, wegen mner Unterstützung, die er auf Empfehlung der welmarischen Regierung gegeben habe, hier Angriffe erfolgen würden. Abg Pm>z v. Earvlath vesürwvrtet die Erleichterung des Frauen Uudiums. Staatssekretär Graf PvsadowSk» erwidert, was er in Aussicht gestellt habe, sei bereits erfüllt. Frauen würden zur medizinischen Approbation zugelasscn, wenn die Vorbedingungen dazu erfüllt seien, letztere feien allerdings noch erschwert, denn bei den hervorragenden Vertretern der Wissenschaft in Preußen bestehe noch 'Abneigung dagegen. Frauen zu den Vorlesungen zuzulassen Es fei auch fraglich, ob die verbündeten Negierungen sich ent ichließcn würden, in dieser Hinsicht einen Druck auSzuiiben. Er könne nur hoffen, daß diese Norurtheile schwinden möchten. Ab Nickert isreis. Vcr». glaubt, daß'hauptsächlich daS Pceußisä Staatsministerium Schwierigkeiten mache, während doch gerade Preußen die Pflicht hätte, in diesem Punkte voranzugehen Staatssekretär Gras PvsadvwSly entgegnelc auf eure Be mcrkung Rolcnow's sSoz.z, dieser könne doch nicht erwarten, daß der BundeSrath in dieser überlasteten Scisio» sich schon mit der Resolution zur Aibciterwohnungssraac beschäftigt habe und darin irgend etwas habe thnn können. Abg. Schräder isreis. Ver. befürchtet nach dieser Erklärung, daß wohl noch Jahre vergehen könnten, ehe etwas in der Sacke geschehe. Es folgen Auseinander feizungcn zwischen den Abgg. Arendt und Singer über An- fchuldigungen, welche der Sozialdemokrat Thiele bei der zweiten Lesung gegen die Bcamtenschast der Mansfelder Bergbangefell ichaft erhoben hatte. Abg. Dr. Paaschc (nl.» hält den Svziab deinotratcn vor, daß sie sehr oft beweiSlose Beschuldigungen ans wracken. So bade Bebel bei der ersten Lesung des Fwttengcsetzeü der Löwe'schc» Fabrik nachgesagt, einen 58jährigen Arbeiter, der nicht mehr voll leistungsfähig war. ans die Straße gesetzt zu haben: nichts davon fei wahr. Abg. Bebel erklärt, nur eine unbcan- ilandet durch die Presse gegangene Nachricht wicdergegeben zu habe» Abg. Dr. Paal che wirst Bebel vor. in unglaublicher Leichtgläubigkeit auf beliebige Preßniitthcilungen hereinzufallen und daraus schwere öffentliche Anklagen zu stütze». — Zwischen den Abgg. Tr. Arendt und Bebel entspann sich dann eine lebhafte Auseinandersetzung über die Tuckcr-Briefe ini Falle PcterS. Abg .Fürst zu Inn- und Knyphciusen beantragte eine Resolution betreffend Verhandlungen init den Nordsee-Uferstaaten im Interesse der Hoch- feefffcherei in der Nordsee, namentlich einer Einführung von Schon zeiten. Staatssekretär v. Posadvwsk» bemerkt, es solle eine Kommission gebildet werden zur biologischen Erforschung der nörd lichen Meere. Auch die Frage der Schonreviere werde geprüft wer den Fürst zu Inn- und Knhphanseu zieht nach dieser Erklärung 'einen Antrag zurück. Abg. Re mb old (Centr.) empfiehlt seine Resolution betreffend Revision der Vorschriften zur Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche, namentlich in Bezug auf die wirth- schaftlich schädlichen Sperrinaßregeln. Staatssekretär Graf Posa - dowskh erwidert, cs werde von, Gesundheitsamt sorgfältig ge prüft werden, ob die Vorschriften vom Jahre 1895 zu ändern seien. Tie Nachtheile der Sperre seien unleugbar, andererseits stehe aber « 2 fest, daß durch nichts die Seuche mehr verbreitet werde, als durch L ^ Viehmärkte und sonstige Verkehrsansammlnngen. — Weiter- berathung morgen. Berlin. Das Abgeordnetenhaus nahm die Eisen bahnvorlage in zweiter Lesung an. — Auch das Herrenhaus »8* . nahm heute nach längerer Pause seine Bcrathungen wieder auf ^ und erledigte eine 'Anzahl kleinerer Vorlagen. Morgen steht das Zwongserziehungsgesetz zur Berathung. Am Donnerstag beginnt die Etatberathnng. Berlin. Im 'Anschluß an die Nachricht, wonach für das Zaudern der Petersburger Regierung hinsichtlich der Beantwortung des VermittelnngsantragS der Präsidenten Krüger und Stcijn Familienrücksichten verantwortlich gemacht werden, bemerken die „Berl. N. N.": Es häufen sich die Nachrichten, aus denen hervor geht. daß iu der russischen auswärtigen Politik dynastische Be strebungen, deren Mittelpunkt die Kaiserin Alexandra ist, iu einer Weise zur Geltung gelange», wie dies zu früheren Zeiten niemals zu beobachten gewesen ist. — Der Kaiser ließ, wie aus London gemeldet wird, durch die deutsche Botschaft in London die Firma Currie benachrichtigen, es würde ihm leid thun, wenn Kapitän Spence seine Stellung verloren hätte Wahrscheinlich wird der Kapitän nun wieder eingestclli. Derselbe hat einem englischen Blatt^crklärt. er habe keinen Lvotsen an Bord gehabt und deswegen sein Schiff bei starkem Winde selbst steuern müssen. Erst als daS . Panzerschiff „Kurfürst Friedrich Wilhelm" an ihm vvrübergcsahren — ' sei, habe er die kaiserliche Standarte bemerkt, doch sei es zu spät gewesen, feine Flagge zu hissen. Er bedaure tief, die Gelegenheit versäumt zu habe», dem Kaiser seine Achtung zu bezeugen. — Ans Brüssel wird gemeldet: Der im 'Austrage des Königs nach Afrika sich begebende Generalgouvcrnem des Kongostaates Wahis. der endgiltig die Lage des Kivu-Sees und der Grenzgebiete zwischen Deutschostafrika und dem Kongostaat bestimmen soll, schisst sich am 15. April nach dem Kongostaate ein. — Die „Weit-Korrc- ivondenz" berichtet über die Feier des Geburtstags des Kaisers in Apia . u. A.: Herr und Frau Konsul Grunow empfingen im Konsulat die Besuche der fremden Konsuln, der Behörde» und der überaus zahlreich cricbieiieiien Einwohner, wobei besonders die überaus. zahlreich erschienenen Einwohner, wobei besonders die Anwesenheit des größten Theiles der hier lebende» Briten aus fallend war. Leider ist Mataasa zur Zeit krank, sodaß er sich durch eine Deputation von Häuptlingen vertreten lassen mußte. Dann befindet sich schon seit einigen Monaten in Fiji. Bon iciner Partei stellten sich jedoch 25 Häuptlinge unter Führung ihres Sprechers Tuloa zur Gratulativnscour cm. Nachdem Tuloa «n feierlicher stiebe seiner und seiner Genossen Glückwünsche und Ergebenheit versichert hatte, geschah etwas ganz Unerwartetes: er iegte seinen Sprecherstab, das Abzeichen jcmes 'Amtes und seiner Würde, vor dcni Konsul Grunow nieder und erklärte, daß er damit alle seine Acmter und Würden Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser zu Füßen lege. Dieser Umstand beweist, daß die fortgesetzten Be mühungen des Dr. Sols, auch die Tanu-Partei friedlich zu stimmen, von Erfolg begleitet sind, wenn cs ihm auch monate- lange harte Mühe gekostet hat. — Die Blldgetkominissioii des Reichstags gedenkt an, Donnerstag die allgemeine Besprechung der Flottenvvrlage zu schließen und such alsdann bis nach den Oster ferien zu vertagen. — Der 'Ausschuß des Bundes der Landwirthe tritt am 29. d. M. hier zusammen. — Ter Maler Hubert Herkvmer erklärt gegenüber der Nachricht eines französischen Journals, daß ans der Internationalen Kunstausstellung in London in diesem Jahre Werke deutscher Künstler nicht zngelassen würden wegen der in Deutschland vorherrschenden Sympathie für die Buren, die Thatiache, das; in diesem Jahre überhaupt keine Internationale Ausstellung in London stattfinde, dürste genügen, die durchsichtige Kombination zu zerstören. — Der Verein Deutscher Ingenieure hat eine Eingabe an die deutsche Stciatsrcgiernng und an die Senate der Technischen Hochschulen gerichtet, worin er fordert, daß für die Prvnwvirnng znm Diplom-Ingenicnr und zum Doktor- Ingcnienr. soweit cs sich um Maschinen-Ingcnieurc handelt, eine mindestens einjährige Werkstatl-Thütigtcit als Vorbedingung aus gestellt bezw. da. wo sic schon besteht, sestaehaltcn werde. — Auf der französischen Botschaft fand heute eine Tafel statt, zu welcher n. A. Fürst Bismarck geladen war. — Oberst V. Oppcll- Bronikowski. Ehcs des GeucralstobeS des 16. Armeekorps, erhielt dos Komthurkrcu, 2. Klasse dcö sächsischen Akbrcchtsordens. Köln. Die „Köln VolkSztg." erfährt zuverlässig, Bischof Anzer's Anwesenheit in Berlin bezwecke, den jüngst stattgefundenen, sowie den weiter drohenden Christenverfolaungen in China gegen über kräftigen diplomatischen Schutz des Deutschen Reiches zu er bitten. Der Bischof denke indes nicht daran, militärisches Ein schreiten durch die Besatzung von Kiautschou zu verlangen, viel mehr nur diplomatischen Schutz durch de» Kaiser!. Gesandten in Peking, damit von der chinesischen Ccntralregierung aus die Pro- vinzmandarinrn gezwungen werben, Ruhe zu halten und Ordnung zu schaffen. Breslau. Au' eine vom ObcUrüsidenten erstattete Meldung über die Eröffnung der hiesigen Marineausstellung ging dem Herzog zu Trachenberg ein Danktelegramm zu, in welchem aus gesprochen wick. daß sich der Kaiser über das Interesse, wüche- die Breslauer Bürgerschaft dem patriotischen Unternehmen zu-> gewandt habe, sehr gefreut habe Ter Kaiser läßt der Ausstellung quten Fortgang wünschen Pest. Das Abgeordnetenhaus erledigte de» Gemuuntetat- Voranschlaa für 1900 nach einer beifällig ausgenomincnen Rede des Jinanzinintsterü v. Luises, welcher sodann dem Hause das Buvget- gesetz vorlcgte. N v »i. In 'Venedig hat sich eine l lhihrige Frau aus Schandau die Pulsadern ausgeschnitten und sich dann in eine Lagune ge stürzt. Sie hinterueß drei Briefe. Der Leichnam ist geborgen. London. Dem „Rcutcr'schen Bnrcan" wird ans Louren?» Marques von heute gemeldet: Der irische Nationalist Michael Davitt ist hier an Bord der „Gironde" eingctrvsfen. Auf dem Schiffe befanden sich 19 andere Passagiere, von denen sich die ineisten nach Transvaal begebe» wollte». — Dem „Neuter'schen Bureau" wird auö Paar! vom 26. März gemeldet: Eine vom Asrikaudcrboiid veranstaltete Versammlung wurde hier zu Gunsten einer vcriöhnlichcu Politik avgehnlte». In dieser Versammlung erklärte Hargrove. die Buren würde» sich niemals mit der britische» Obcrbcrrichast zufrieden gebe». Er stellte weiter einen neue» Krieg iu sechs Jahren in Aussicht, wenn den beiden südafrikanischen Republiken, welche Gerechtigkeit und keine Grvßmuth verlangte», nicht die unbeschränkte Unabhängigkeit wieder cingeräumt werde. MaraiS, Mitglied der gesetzgebende» Versammlung der Kapkolvnie sagte, der jetzige Krieg sei die Fortsetzung des Zuges von James»» und die „gesetzliche" Art und Weise, iu welcher Ryvdes, wie er sich selbst ausdrückte, zu seinem Ziele gelangen wollte. Schließlich wurde von der Versammlung »nt überwiegender Majorität ein Be schluß angenommen, in welchem erklärt wird, daß jede Regelung des jetzigen Konflikts, bei welcher nicht die Unabhängigkeit der südafrikanischen Republiken gewährt werde, sich als eine Schädigung der wichtigsten Interesse» des britischen 'Reiches erwcffen wurde. Petr n g. Die Bewegung unter den Anhängern des Boxers benannte» Ächeimbimdes im Norden nimmt einen beunruhigenden Umfang an. Nach hier ciiigcgcuigenen Nachrichten hat zwischen den BvMs und den kaiserlichen Truppen bei Rven Chiu in der Provinz Tschili ein ernstes Gefecht stattgesunde». Beide Theilc waren ungefähr 150U Mann stark. Die Verluste sollen schwer gewesen sein. Ter Kampf blieb unentschieden. Koiistaiitinopel. Damad Mahmud Pascha übersandte dem Sultan auS Genf ein Telegramm, in welchem er Vor stellungen gegen die Erhebung des Zehnten erhob und Rathschlägc für Herstellung des BudgetaleichgewichtL crtheilte. Simon Stow ii. «Renter Meldung.) Die Krankheitsfälle unter den an Bord von Transportschiffen hier gefangen gehaltenen Bure» »ichren sich. :l sind heute gestorben. 2 wurden heute beerdigt, dabei wurde ihnen die Flagge von Transvaal aus den Sarg gelegt. Von den erkrankten Buren leiden etwa 100 an Typhus; die Krankheitsfälle erregen in der hiesigen Bevölkerung große Unruhe. Berlin. 'Nach Ermittelung der EcntralnvtirungsstcÜe der preußischen LandwirthichcistSlainmern wurden bezahlt in Berlin: Weizen 152, Roggen 14k. Hafer 109 Ml.» Stettin-Stadt: Weizen 147, Roggen 138, Hafer 127 Mk. SraxIIiirt a. M. «Schiutz.i Nttdll LMM DNiconl» lM,M. Dresdner «a»k üiaoisbah» —. Lombarden —. sauradutte L/SM Ungar. Gold —. Portuglole» Lö,M. Fest. Paris. «N Uhr «NachmtttoaS.i Rente 10IM Italiener bt,2v. Soanter TUM Borttigreic» Lö.til. Türke» LU.VLR- Türlcnloole 1M.7V. Vttomandan! S7SM Staati- bahn —,—. Lombarde» —. :>>uhig. Pari-, Produklenmorlt. Wetten per März Ltl.tb, rer Mai-August LlM, matt, vpirmi» oer März »7,2b, per Leptbr.-Lezbr. S7M, matt. MLöl rer März M,7b, per Septbr.-Tezdr. UL,öS. tallend. Amsterdam. Produlten-Bertcht. Wetten rer Mär, —, rer Mai —, geI4LftgIoS. Roggen rer März —, rer Mät —, per Oktober —, geslbäftrioo. Haupt zu der von u»iö gebotenen Dotiruna zu Hab«, seien, die sich in anderen deutschen Staaten, z. B- Prcriße». viel günstiger stell« Am guten Willen, sächsische Staatsangehörige jölchen anderer' Staaten vorzuzirhen, liege es gewiß nicht. Die in der Borverath- »ng vom Abg. Dieterich als zu hoch monirie Aufwendung sur das Kupferstichkabinct durch Erwerbung der Rethel'schen Sammlung betr., bezeichnet der Herr Reaierungskvnnnissar unter Hinweis aus Bayer», welches wie Sachsen jährlich 20,000 Mk. iür seine Sammlung auswende, ohne daß es dort gelungen wäre, dem Kubinet eine derart hervorragende und i»'s Leven eingreifende Stellung wie bei uns zu schassen, als nicht zn hoch. Hur Vc>- hütiliig der weiteren Ausbreitung auSbrcchcnden Feuers im Mincum Johannen»! seien Vorkehrungen getroffen worden durch Schaffung eines feuersicheren 'Abschlusses, der die Räume in zwei Hälften theilc. Weiter zu gehen, sei nnthuulich erlchicnen. Abg. Gon tard-Leipzig bemerkt bezüglich des im Albertinum hcrrichcnden Platzmangels, daß ohne Errichtung eines neue» Gebäudes für das HciilptstaatSarchiv versucht werden sollte, in irgend einer Wciic Abhilfe zu schaffen. Abg. Dieterich giebt seiner Befriedigung über die Miitheiluiigcn des Regierungs-Kommissars Ausdruck und meint, daß eü wohl richtiger wäre, die betreffenden Stellen bei den Sammlungen öffentlich auszuschreiben. 'Nach weiteren kurzen Be merkungen des Abg. Uhlmann-Stollberg, des Herrn Geh. Rath Dr. v. Seidlitz und des Berichterstatters, sowie des Präsidenten Dr. M ehnert. welcher erklärt, daß, wenn nicht die beiden Viec- Präsidenten gesprochen hätten, er sich energisch aus den Standpunkt gestellt haben würde, den Bleepräsi-ent Georgi und Abg. Hähne» eingenommen hätten, beschloß die Kammer einstimmig antrags gemäß. — Daraus nahm das Haus den Gesetzentwurf zur AuS - sührung einiger mit dem Bürgerlichen Gesetzbuch zusammen hängender Reich-Sge setze (Berichterstatter Abg. Dr. Kühl morgen) in Schlnßbernthung. Die Deputation beantragte, den Entwurf in Nebereinstimimulg mit der Ersten Kammer mit den Von der Deputation vorgeschlagenen Aenderungcn und Zniäycn Oertliches und Sächsisches. — Se. Kvnigl. Hoheit Dom Miguel Henog von Braganza ist gestern hier erngetroffcn und hat im Savoy-Hotel Wohnung genommen. — Landtag. Die Zweite Kammer hatte sich in ihrer gestrigen 71. öffentlichen Sitzung, welcher Herr Stnaksminister Dr. Schnrig und mehrere Regierungskominissare beiwohnten, an erster Stelle in Schlußberathnug mit dem Berichte über die Ver waltung und Verinehrung der Königlichcn Sc> inmlunge n für Kunst und Wissenschaft in den Jahren 1896 und 1897 zu be- chästige». Die Rccheiischasts-Depntation empfahl der Kammer durch ihren Berichterstatter Abg. Dr. Schober, sich mit dem vor- aelegten Bericht für befricdiat erklären zu wollen. Als erster Redner in der Debatte ergriff Vieepräsident Georgi-Mylau das Wort, um zur Vermeidung von Mißverständnissen zu konstatircn. daß über die für Nmban und Erweiterung der Sammlungen im Museum Johannen,» bestimmten Mehreinstellniigen im Etat von der Fiiianzdeputation -1 noch «gar keine Berathung gepflogen worden und cs erscheine fraglich, ob für Erreichung des beabnch- tigten Zweckes ein solch' enormer Kostenaufwand nvthwendig sei. Ferner legt Redner Verwahrung dagegen ein, daß die Regierung provocirt werde, zn einem neuen Gebäude für das HciuptstaatS- nrchiv eine Vorlage zu machen in einem Augenblicke, wo mg» be strebt sei, den übermäßig belasteten außerordentlichen Etat einiger maßen zn entlasten. Weiter ventilirt Redner die Frage, ob cs denn angesichts des bestehenden Nauinmniigcls bei unseren Samm lungen nothwendig sei, diese ständig zn vermehren. In dem Falle könnten unsere Sammlungen wohl zu einer finanziellen Kalamität werden. Der Landtag müsse bei allen den verschiedenen Organen der Staatsverwaltung die Ueberzeugniig znm Durchbruch zu bringen bemüht sein, das; er etwas weniger als seither zn Aus- gabebewilligungen bereit sei. Aba- Dieterich-Helfenberg wiederholt seinen ichon im bongen Landtage ausgesprochenen Wunsch, daß bei 'Anstellung von Assistenten und Hilfsarbeitern bei unseren Sammlungen in erster Linie sächsische Stagts- angchvrigc in Aussicht genommen würden. Das Verbältniß von Sachien zn 'Nichtsachsen habe sich seit dem letzten Landtage nicht verbessert, sondern verschlechtert. Abg.Hähnel-Kuppritz schließt ich den Ausführungen des Vicepräi«deuten Georgi an und be merkt, soweit Besprechungen in der Fiiianzdeputation L. über den die Kvnigl. Sammlungen betreffenden Theil des Etats statt- gefundeii, die Deputation auf eine ganze Kette von Schwierig keiten gestoßen und sie heute nicht rn der Lage sei, die Bcrück- ichtiguiig von im vorliegenden Berichte niedcrgelcgten Wünschen n irgend welche Aussicht zn stellen. Abg. Fräßdors- Mickten widerspricht dem Abg. Dieterich. Zwar sollten Ausländer bei Be- etzung von Stellen in der 'Verwaltung unserer Sammlungen nicht lorgezogen werden, das dürfte thatsächlich aber auch nicht der Fall ein. In erster Linie sei darnach zu fragen, ob die Betreffenven Angehörige des Deutschen Reiches seien. Preußen, Bayern rc. ollten doch nicht als Ausländer angesehen werden. Vieepräsident Opitz-Treuen findet die Ausführungen des Vieepräsideiiten Georgi doch etwas zu hart und zmveitgeheiid. Die Rechenschasts- deputation habe in ihreni Berichte die finanzielle Seite wohl zunächst nicht im Auge gehabt, sondern nur im Allgemeinen ihr Wohlwollen mit den sächsischen Kiiiistverhältnissen zu erkennen geben und anerkennen wollen, daß cs wüiischcnSwcrth sei, ver- chiedeiicii bei unseren Samnüiiiigsgebäliden hervorgetrelenen Mängeln cibznhelsc». Bei aller Anerkennung der auf erhöhte Sparsamkeit im Staatshaushalt gerichteten Bestrebungen der Fiiianzdeputation sei doch auch darauf Bedacht zn nehmen, daß Kunst und Wissenschaft in unicrem Lande die ihnen gebührende Stellung einnehmen und diese ihnen geivahrt bleibe. So weit eie» wir mit unseren Finciiize» doch noch nicht gekommen, daß man einen vollständigen Stillstand in der Ncrmehrung unserer Sammlungen eintreten lassen und sich jedes Fortschrittes widersctzen müsse. Die Sparsanikeit müsse auch ihre Grenzen haben. Viee präsident Georgi bemerkt, den Vorredner berichtigend, daß er ich ja kein Urthcil anmaße, inwieweit eine Vermehrung der Sammlungen nothwendig sei, dagegen halte er es sehr nöthig, die Frage der Schaffung neuer Räume ernstlich zu prüfen gegenüber dem seitherigen Verfuhren, wenn die bisherigen nicht mehr mis- reichten. Geh. Rath Dr. v. Seidlitz (schwer verständlich) konstatirt, daß die Ansichten eigentlich dahin neigten, daß inan zusriedcii sein könne, wenn auf dem Gebiete von Kunst und Wissenschaft bezw. den diesen dienenden Sammlungen so viel ge arbeitet werde wie bei uns. Die Direktoren unserer Sammlungen eien bestrebt, das Beste auf ihreni Gebiete zu leisten und sie zu Musteranstalte» zu macken Sie vermöchten damit aber nur dann durchzudrlngen, wenn die Stände entschlossen seien, dm Fortschritt auf diesen Gebieten zu fördern. Damit könne man wohl im Prinzip einverstanden sein, so lange dos Land nicht in eine so verzweifelte Jtnanzlage gekommen sei, daß aus einem solchen Vor ehen Gefahren zu bestirchten seien. Eine solche Periode der Thätigkeit für Verbesserung, Ausbildung und Vermehrung unserer Sammlungen iei nicht zu allen Zelten anzutreffen. Jn's Ewige und Ungemessene gehen derartige Entwickelungen nicht. Sie gehen zurück, so bald die Zeiten ungünstiger werdm, auch ohne daß von >en Vertretern der ausschließlich finanziellen Interessen dagegen angekämvst wird. Was die Besetzung von Stellungen bei der««» Wartung der Sammlungen anlangt. ,o komme außer d« Eignung der betrefsenden Persönlichkeiten auch noch in Frage, ob sie über- anzuiiehmen und die dazu vorliegenden Petitionen des Allgc meinen Deutschen FrciucnvcreiiiS in Leipzig und Genosse», sowie der Aktiengesellschaft König Friedrich 'Angnsihntte in Dresden »»d Genossen, so wett sie nicht durch die Beschlubfassnng zu dem Ge setzentwürfe erledigt sind, «ins sich beruhen zu lassen. 'Nach ei» stimmig angenommenem Anträge des Sekretärs Abg. Mdei Roß wein aus sn bloe-Abstiminniig über den ganzen Entwurf trat du Kammer einstimmig und ohne weitere Debatte, auch bezüglich dr« Petitionen. den Dermtationsanträgen bei. — 'Nächste Sitzung heute. Die Erste Ständekain iner hielt gestern in Gegenwart Sr. Kvnigl. Hoheit des Prinzen Georg und der Herren Staat«, minister Dr. Schnrig und p. Metzsch ihre 44. öffentliche Siymu, nv. 'Nach Entgegennahme des üblichen Negistrandenvortrags und Beschlußfassung aus die Eingänge bewilligte das Hans einstimmig und ohne Debatte die zur Arecilciwcrbuiig für die Errichtung eiucc Erziehungsanstalt für blinde und schwachsinnige Zöglinge in Ehcmnitz und für die Errichtung einer neuen Strafanstalt für Gr- scingiiißstrüflinae in Bautzen im ailßeroldelitlicheii Staats!,aus- haltsetat geforderten Summen, gemäß dem Anträge der 2. Depu tation (Berichterstatter Domherr v. Trützschler, Freiherr rum Falkcnstein-Dorfstadt). Ebenso einstimmig und ohne Debatte üvc>. Wies das HauS die auf 'Abänderung des Gemeilidebeantten- PelisionSgesctzeS (Berichterstatter Wirkt. Geh. Rath v. Eharpen- tier) abzielenden Petitionen der Regierung zur Kenntnißnahme. wogegen man die Petitionen des Erolehngutsbesitzers Gäbler in Hinterhermsdors und Saupsdorf um Verlängerung der elektrische» Straßenbahn Schandau-Lichtenhainer Wasserfall und des Leipziger Spar- und BauvereinS zn Leipzig, die Vergebung von Gemeinde- areal zu Bauzwecken i» Erbpacht, sowie die Gründung einer oder niedrerer Hypothekenbanken betreffend (Berichterstatter Oberbürger meister Dr. Kendler) auf sich beruhen ließ. Schließlich berichtete Landesältestcr Vieepräsident v. Zezschwitz über die wegen Er richtung von Amtsgerichte» cingegangenen Petitionen. Tic Deputation beantragte, die Petitionen von Rötha und Wilkau der Regierung zur Erwägung, diejenigen von Brandic-, Gottleuba. Schönest, Strehla, Weißenberg und Zwönitz znr Kenntnißnahme zu überweisen, die übrigen Petitionen aber auf sich beruhen zu lassen, lieber diesen Gegenstand entspann sich eine kurze Debatte, in deren Verlauf die Herren Oberbürgermeister Keil Zwickau, Rittergutsbesitzer v Wcitzdm,- Störmthal und Gras v. Rcx-Zedtlih sprachen, um theils Wünsche allgemeiner Natur, theils Grunde für und gegen die auf Errichtung von Amtsgerichten bezüglichen Petitionen znm 'Ausdruck zn bringen. Staatsminister Tr. Schnrig erklärte, daß die Regierung au der Errichtung neuer Amtsgerichte kein besonderes Interesse habe, diese Angelegenheit vielmehr unter dem Gesichtspunkte einer den de- treffenden Städten zu erweisenden Wohlthat betrachte Tic Regierung werde keinesfalls irgend einen Ort gegen seinen Willen zwingen, sich in irgend ein neu zu errichtendes Amtsgericht ei» bezirke» zn lassen. Darauf beschloy die Kämmer einstimmig nach den Dcpntatiousaiilräge». — 'Nächste Sitzung morgen. — Petitionen derVichPersichernngs-Vereine zu Tittmannsdois. Arnsdorf und Rathendorf, sowie der Schluchlpichversicherung-- Genossenschaft zu Lniigenlenba-Obcrhain hatten um Abändeinng von 8 0 des Gesetzes über die staatliche Schlachtvich- veisi ch e r n » g in folgendem Sinne gebeten: „Die Versicherung der Rinder und Schweine bei heimatylichen Genosscnlchastcn in zulässig, sobald letztere 80 Prozent Entschädigung gewähren und auch snr Verluste hasten, für welche die Landesanstcilt nichts ge- währt " Tie Petitions-Deputation der Zweiten Kammer de- antragt. die Petitionen aus sich beruhen zn hisse», inii de> Begründung, sic müsse sich gegenüber dem Ansuchen, das iwch nicht einmal i» Kraft getretene Gesetz über die Schlachwieh- versicheruiig zu ändern, prinzipiell ablehnend Verhalten. Sollten sich später bei der Anwendung des Gesetzes Härten oder N». Zuträglichkeiten Herausstellen, so werde es dann an der Zeit sein, etwaige Abänderungen in Erwägung zn ziehen. — Tic zu dem Gesetzentwurf über die Handels- und Gewerbekami» c >» eingegangenen Petitionen des Jnnungsausschusses in Leipzig und Genossen, deü Verbandes sächsilcher Kaufleute und Gewerbe treibender mit dem Vorort Leipzig und der HandelSkannner zu Leipzig sollen nach denr Anträge der Gesctzgebungsdeputation der Zweiten Kammer aus sich beruhen bleiben, soweit sie nickt durch die Deputationsbeschlüsse Erledigung gefunden haben. — 'Nachdem bereits vor Jahresfrist die Bebauung des der Bank für Bauten gehörigen Areals an der Waisenhausslrahe sertiggestellt worden ist. wird demnächst auch das aus den, Kampiere an der Pragerstraße errichtete Gebäude, an dessen Ausbau eifrig gearbeitet ivird, und damit auch die große Passage, welche Waisciihausstrabe und Trvmpetcrstraßc mit de, Pragerstraße verbindet, der Benutzung übergeben werden. Das «n der «Ltraßensront 54,5 Meter messende, 19 bezw. 27 Meter L>e>c haltende Gebäude ist als Geschäftshaus modernen Stils auc- geführt. Deshalb sind Erdgeschoß, erstes und zweites Stockweit zu Geschäftszwecken bestimmt, während das dritte und vierte Stock werk WohnuiigSzwcckcn Vorbehalten sind. Das Erdgeschoß enthält 9 Läden, von denen drei bis 27 Meter, die übrigen 19 Meter tie» sind. Sie erhalten ihr Licht theils durch die mächtigen Schau senster von der Straße, theils vom Hofe aus und durch Oberlicht Das größte dieser Schaufenster aus einem Stück Glas Hut 18 Geviertmetcr Glasfläche und steht in Dresden einzig da. Die Läden sind bis auf einen bereits vemiicthct und zwar werden sic von den Firmen Hirsch n. Co.. Württcniberaische Mctallwaareu fabrik Weißlinge», Handschuhsablik I. Röael, Cigarettenfabrik „Kios", Herrenkonfektion Gustav Tuchler, Friedländer u. Schnelle, Papicrwaaren, und Schuhsabrikant Donndors am 1. April bezogen werden. Die Front des Gebäudes und dessen Inneres ist in Eisenkonstruktion hcrgcstellt. Die Säulen iin Erdgeschoß werden mit schlesischenr Grämt verkleidet und die sonstigen Säulen inch Unterzüge sind zur Erhöhung der Feuersicherheit mit ASbestccnicnt geputzt. Die Decken zu den einzelnen Stockwerken sind massiv ausgeführt und zum Theil Förster-, zum größten Theil aber Cementdieldeckcn. Die Kellerräume sind aSPyaltirt und werden gegen Feuchtigkeit durch eine 50 Centimeter starke Betonschicht ge schützt. Den Eingang zur Passage wird ein Vorbau mit Kupscr- krönung zieren. Die Heizung sämmtlicher Räume erfolgt mittelü eigener von Gebr. Körting-Hannover angelegter Niederdruckdampf heizung. während die elektrische Lichtanlage, von Siemens u. Halske ausgeführt, mit der des Centraltheaters an der Waiscn- hausstraße vereinigt ist. Mittelst eines zwischen freitragenden Treppen sich bewegenden Personenaufzuges, System Stigler- Jngenieur Hackelmann, gelangt man bequem und ohne Anstreng ung bis in die oberen Stockwerke. Mit diesen» Gebäude ist Dresden um ein weiteres imposantes Geschäftshaus bereichert worden, das dem unternehmenden Herrn Mau und den Architekten Lossow u. Vtehweger zur höhen Ehre gereicht. Die Maurer arbeiten fühtte Herr Baumeister Meher, die Zimmerarbeiten Herr Stadtrath Baumeister Kammsetzer aus. während die Eisenkmstmk- tion, die annähernd KOtzvOO Kilogramm Men enthalt, von der
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview