Dresdner Nachrichten : 28.05.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-05-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190005288
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19000528
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-05
- Tag1900-05-28
- Monat1900-05
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- Dresdner Nachrichten : 28.05.1900
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Würzburg, die Versammlung beglicht hatte, hielt Prinz Rupprecht eine Ansprache, in welcher er betonte, daß Deutschlands Industrie und .Handel Schutz durch eine starke Kriegsflotte brauche. Nichts sei falscher als unzeitige Sparsamkeit. Heer und Flotte bedeuteten eine große nationale Versicherung, beide seien eine sich rentirende Schuld. Das Anwachsen des Fiottcnvereins in Bayern möge beweisen, daß die Bayern stets bereit seien, auf das Tkatigste mitznwirkc», wenn es sich um das Wohl des gelammten deutschen Vaterlandes handele. Unterstaats- iekretär z. D. Prof. v. Maar bezeichnet!) es als sehr erfreulich, daß es gelungen sei, die neue Flottcnlast mit kleinen Steuer mitteln zu decken. Tic großen Stenerreserven, welche setzt nicht angetastct würden, würden in ernsten Zeiten Deutschland in die Lage setzen, noch weit größere Summen anfznbringen. Paris. Anläßlich der Wiederkehr der Woche, in welcher 1871 der Sturz der Kommune erfolgte, zogen verschiedene Gruppen von Sozialisten, mit ihren hervorragendsten Führer» an der Spitze, mit Kranze» und rothcn um de» Fahnenschast gewickelten Fahnen in üblicher Weise zu den Gräbern der Gefallenen, um dort Kranze niederzulegcn. Es waren umfassende Maßregeln zur Aufrcchi- erhaltung der Ordnung getroffen. Einige Gruppen wollten ihre Fahnen entfalten, wurden aber von der Polizei daran gehindert. Die Manifestanten fügten sich den Anordnungen, ohne daß ein ernster Zwischenfall Vorgekvmincn wäre, und cs fand in aller Ruhe «in Vorbeimarsch an den Gräbern statt. Paris. Der frühere Ministerpräsident EharleS Tnpny. welcher im Departement Hantc-Loire für einen Senatssitz kandidirt, bat teil Wählern des Departements sein politisches Glanbensbekennrniß wrgelcgt, in welchem er dem Nationalismus und Kollektivismus ,'ntgegcntritt und erklärt, die Republikaner müssen sich einer Wiedcr- :ehr der Dreysns-Angelegenhcit widersetzen, welche über Frankreich o viel Unheil gebracht habe. Paris. Amtlicher Saatenstandsbericht. Ter Stand der Wintersaaten ist sehr gut in 2 Departements, gut in 22. ziemlich M in 45, leidlich in 17 und mittelmäßig in einem. Ter Stand ver Frühjahrssaaten ist iehr gut in 5 Departements, gut in 23, ncmtich gut in 20 und leidlich in N o m. In der Basilika von St. Peter fand heute Vormittag in Gegenwart einer zahlreichen Menge die feierliche Seligsprechung von 77 Personen statt, die in Tvnkin und Eochinchina den Mürtyrertod erlitten haben. Nachmittags begab sich der Papst in feierlichem Zuge nach St. Peter, um die neuen Scliggesprochcncn am Hanptauar der glänzend beleuchteten Basilika zu verehren. Der Ccrcmonie wohnten 30.000 Personen bei. Modena. Zwischen Spilamberto und Vignola flog gestern eine Pulverfabrik m die Luft. Drei Personen wurden gctödtct, zwei schwer verletzt. Brüssel. Ueber das Ergebnis; der heutigen Wahlen zu den beiden Kammern lagen bis Abend 7 Uhr erst ans einigen Kreisen Meldungen vor. Darnach erhielten in Brüssel die Sozialisten 13,200, die Katholiken 9777, in Antwerpen die Liberalen 20,309, die Katholiken 23,420, in Lüttich die Sozialisten 14.132, die Katholiken 643-1, in Namnr die Katholiken 906, die Sozialisten 828, in Gent die Katholiken 8801. die Liberalen 7996, in Eharlcroi die Sozialisten 8322, die Katholiken 3076 Stimmen. L ondon. Dreizehn Pachten haben gemeldet für das Nennen von Dover nach Helgoland um den Becher des Deutschen Kaisers, welches am 16. Juni stattsindct. Tie Zahl der Theilnchmer wäre großer, wenn nicht viele Pachtbesitzcr an dem Krieg in Südafrika thcilnäkmen. Christin nia. Der Stvrthing bewilligte heute Abend ein stimmig eine Million Kronen für neue Schnellfeuer-Feldgeschütze und mit 55 gegen 48 Stimmen eine halbe Million Kronen als erste Rate für die Befestigung von Ehristianiand. Konstantinopel. Ein außerordentlicher Ministcrrath be riech im Mdiz-Palast über die Durchführung eines Iradcs, be treffend Bewilligung der Forderungen des armenischen Patriarchen. Taaibosch. Die Buren haben die Vcrthcidignng des Vaalslusses ausgegeben. Ihre Truppeniührer haben sich ver sammelt, um darüber zu berathen, ob eine Fortsetzung des Kampfes angebracht sei. Inzwischen bleibt der Feind in Mcycrton. — General French bat gestern bei der Furt von Lindeques den Vaal überschritten. Heute ist die berittene Infanterie vorgerückt. Pekin g. Gestern fand hier eine Berathung des diploma tischen Corps statt. Es wurde beschlossen, das Tinng-li-Pamen ausznsordern, genau anzngebcii. welche Maßnahmen die Regierung in der Frage der Boxer-Bewegung zu treffen gedenke. Oertliches rurd Sächsisches. Sr. Majestät des Königs ist an- daß seit gestern keine Bulletins mehr — DaS Befinden dauernd ein so günstig ansgegeben werben. — Se. Königs. Hoheit Prinz Georg trifft nächsten Donnerstag 9 Uhr 30 Min. Abends auf dem Dresdner Bahnhose in Leipzig ein. -In seiner Begleitung werden sich der Chef des Generalstabes, Oberst v. Carlowitz, und der persönliche Adjutant befinden. Der Prinz wird den am Freilag aus dem Lindcnthaler Exerzierplätze stattfindenden Bataillonsbesichtignngen des Jnfaiitcric- RegimentS Nr. 106 beiwohnen und sich an demiclben Tage 6 Uhr 30 Min. Nachmittags nach dem Triipvennbnngsplatzc Zeithain begeben, wo am 2. Juni die Besichtigung des Infanterie- Regiments Nr. 181 statt findet. — Se. König!.Hoheit Prinz Friedrich August empfing gestern Mittag in der Weinbcrgsvilla in Wachwitz eine Abordnung des Königl. Sächi. Militärvereins -Prinz Friedrich August" — Hperr viymnniiaiooeriemer eana. rav. mm. rzuowig -vr > cyer in Plauen i. V- wurde nach seiner am Sonntag Rogate gehaltenen Probepredtgt zum Diakonns an der hiesigen Drcikönigskirche gewählt. — In Verfolg der auf der letzten Generalversammlung dcS Nationalliberalcn Vereins für das Königreich Sachsen beschlossenen neuen Satzungen wird der mit der Durchführung der- lelben betraute seitherige Vorstand alsbald eine Bertrauensmänner- Bersammlung einberufen, die voraussichtlich in Dresden zu- sammentrcten wird. Es wird Ausgabe dieser Versammlung sein, den Landesausschnß zu wählen und über die sofortige wirksame Vollziehung der Satzungen zu einer allgemeinen Verständigung zu gelangen. — InNetzschkau i. V. fand am Sonnabend und gestern der gut besuchte sächsische Landessamaritcr-Ver- bandstag statt. Die vom Verbandsvvrsteher Herrn Dr. med. Aßmus-Leipzig geleiteten Verhandlungen wurden am Sonnabend Abend mit einer Sitzung des Landes- und des Ortsausschusses über innere geschäftliche Angelegenheiten eröffnet, denen später ein Begrüßungskommers im Gotz'schcn Gasthofc folgte. ' Die Hanpt- tagnng am Sonntag brachte Vormiltags 1l Uhr im Schießhaus in Anwesenheit von Vertretern Königl. und städtischer Behörden und etwa 200 Samaritern, größtentheils Mitglieder sächsischer Feuerwehren, als Erstes eine praktische Hebung der Netzschkancr Snnitätskolonne der Freiwilligen Feuerwehr. Tie von 12 Mann unter Leitung des Herrn Tr. med. Bvrsitzky Netzschkau auSgcführten theoretischen und praktischen Hebungen (Prüfung über den Vau des menschlichen Körpers und Berbnndanlegen re.) waren recht instruktiv und interessant. Nach kurzer Panse trat man dann in die Berathnngen ein. die Herr Tr. Aßmns als VerbandSvorsleher mit herzlicher Begrüßung und Herr Dr. med. Kvrmann-Leipzig als zweiter Schriftführer mit dem Vortrag des Berichts öder die Ver- bandsthäligkeit im letzten Jahre ervsfnete. Nach diesem Bericht zählt der 1896 begründete, unter dem Protektorat des Königs stehende Verband zur Z. 16 Vereine mit 67.190 Mitgliedern. 14 Stadtgemcinden und 16 Einzelpersonen zu Mitgliedern. Als nächstes Hauptziel gilt die Beschaffung guter Transportgeräthe und Verbandskästen. Dann theilte Herr Dr. Aßmns mit. daß Her? Kreishanptmann Frhr. v. Ehrenstein zum Ehrcnmitgliede des Verbands ernannt wurde. Als Abzeichen des Verbands soll bei allen seinen Angehörigen das sog. Samariterkreu; ein- gcführt werden. Als erster Vortragender sprach hiernach Herr Dr. rned. Streifer Leipzig über die Mitwirkung der Aerzte am Samariter- und RcttilNgsweicn. die absolut nöthig und allein die rechte Hilfe bei Unglücksfällen sei. Nur der Arzt kann den Samaritern die Anleitung zur ersten Hilfe und zum Samariler- wejen überhaupt geben. Der zweite Bortrag lRedner Herr Dr. med. Bach-Dresden- behandelte den Samariter- und Rettungsdienst im Eisenbahnwesen, speziell im sächsischen Staatsbahnbetrieb, der ja bereits, soweit die erste Hilfe in Betracht kommt, ans's Beste ein gerichtet und ständig in modernster Weise weiter nusgebaut wird. Auch im r ollenden Zuge hat man für erste Hilfe in einzelnen Unfällen bereits gesorgt: anders aber werden die Verhältnisse bei Zugszu- sammenstößen, wie Redner am Oederaner Zngszruammenstvß zeigte. Hier müßte» Rettnngszüge und Rettungswagen geschaffen werde», und das Eiscnbahnpersonal müßte obligatorisch Smnnriter-Unterricht erhalten. Auch zur Heranziehung von Aerzte» sollten Vereinbarungen geschaffen werden. Mit dem Wunsche, daß dic-e Betrachtungen Erfolg habe» möchten, schloß unter allscitigcm Beifall der Vortrag. AIS nächstiähriger Tagungsort wurde Bautzen gewählt. Len Schluß des ganzen Tages bildete eine Festtafel und darnach ein Ausflug nach Jocketa in die vvgtländische Schweiz. — Die Freie Vereinigung „Kampfgenossen von 1 8 70/71" hielt am Sonnabend Abend im Saale des Restau rants „An der Herzogin Gatten", Ostra-Allee, ihre Jahres- Hnupivcrsammlnng unter zahlreicher Vetbeiliczung der Kameraden ab. Nachdem der Vorsitzende des geschästsführcndcn Ausschusses, Herr Gustav Lorenz, die legal erfolgte Einbernfnng der Versamm lung konstatirt, richtete er an die erschienenen Kameraden Worte herzlicher Begrüßung und brachte schließlich den fürstlichen Kampf genossen. de» einzige» noch lebenden Heerführern aus Deutschlands großer Zeit, König Albert und Prinz Georg, ei» dreifaches Hoch, das begeisterte Zustimmung innd. Ter Ehrenpräsident der Ver einigung Generalleutnant z. D. v. Zescl-au war am Erscheinen in der Versammlung verhindert, übermittelte ihr aber kameradschaft liche Grüße in Verbindung mit den besten Wünschen für das fernere Gedeihen der Vereinigung. Hieraus wurde in die Tages ordnung eingetreten: der stellvertretende Vorsitzende, Herr Bau meister V- Kretzschmar, erstattete den Jahresbericht über das ab- gelausene Geschäftsjahr, worauf der Kaffirer, Herr Kriminalpolizei- Inspektor A. Unger. den Kassenbericht vortrng. Beide Berichte landen anstandslos und einstimmig Genehmigung, und es wurde dem gejchäfkssührcndcn Ausschuß und dem Kaffirer Entlastung cr- thcilt. Schließlich gab der Vorsitzende bekannt, daß der gcschäftS- sührcnde Ausschiiß ans an die Vereinig»!!» ergangene Beitritts- Einladung den Beitritt in eorpors zum Deutschen Flottenverein und zur Vereinigung zur Schmückung und dauernden Erhaltung der Kriegergräber und Denkmäler bei Metz beschlossen habe, wozu die Versammlung ihre Zustimmung erklärte. Nach Erledigung der Geschäfte blieben die Kameraden noch eine Zeit lang in froher Geselligkeit vereinigt. - Der Festwoche deS 13. Dcutsche nB undcsschies; cns wird Sonntag den 1. Juli eine Vorfeier mit Volksbelustig ungen vorausgehen. Von 4 bis 7 und 8 bis 11 Uhr Abends finden Orchester-Eonccrte des Allgemeinen Musiker-Vereins und Geianasansführiingen bon drei Mämiergesniigocrciiicn (Alemannia. Vorstadt Striesen und Striesener Mannergesangverein) unter Leit ung des .Herrn Organisten Birn statt. Um 5 Uhr wird eine Luftballon fahrt vom Luftschiffe» Spiegel aus Chemnitz erfolgen. Daran schließen sich von halb 6 bis 7 Uhr Fußballspiele. Wettlaufen und Hochspringen, ausgeführt vom Dresdner Sportklub unter der Oberleitung des Herrn Oberlehrers Netsch - auch Tanzbelustig- ungen im Freien sind vorgesehen und um 6 Uhr wird das Braten eines Rieienochsen am Spieße zu sehen sein. Ten Schluß bildet Uhr ein vom Allgemeinen Turnverein ausgefiihrter Das Eintrittsgeld beträgt für Erwachsene 20. für um 10 Fackclreigen. . Kinder 10 Pfg. — Der Festausschuß beschloß, das große Banket ani 8. Juli in der Festhallc mit Damen zu veranstalten, die Spitzen der Behörden und die Ehrenmitglieder des Festausschusses zu laden, sowie an die Bürgerschaft Dresdens eine öffentliche Ein ladung ergehen zu lassen. Die elektrische Beleuchtungsanlage aus dem Festplatze wird von der Firma Siemens u. Halste ansgesührt. > — Zur Veihütung der Wciterverbreitung ansteckender Krank heiten ist es außerordentlich wichtig, da« Gegenstände, welche mit an ansteckenden Krankheiten leidenden Personen in Berührung gekommen sind, namentlich Wäsche, Kleider, Möbel und dergleichen, nicht weiter benützt werden, bevor sic einer sorgfältigen Entseuch ung unterworfen worden sind. Gelegenheit hierzu ist in den beim Stadtkrankenhause in der Friedlichstadt (Eingang Mcnagericstraße) und beim Stadt-Irren- und Siechenhaufe (Eingang an der tedenden Städtischen Entseu« Ziegelscheunet bestellenden chungS- anstaItcn geboten, wo die Entseuchung gegen Bezahlung einer mäßigen Gebühr, für Unbemittelte aber kostenfrei erfolgt. Nähere Auskünfte, sowie die erforderlichen Vordrucke sind in den Stad: bezirks Inspektionen zu erhalten. Uebrigcns ist das Städtische Krankeiivsiegamt (Landhausstraße 9, 2) gern bereit, die schcnknngs wetze Ueberlassnng solcher Gegenstände zu wohltbätigcn Zwecken (sür die Ferienkolonien, für Arme, zu entlassende Kranke u. s. w, zu vermitteln und hierbei die Kosten der Entseuchung selbst zu übernehmen. Solche Schenkungen sind thnnlichst vorher beim Krankeiipsieg- und Ttistsaiiite oder bei der Inspektion des Sind! krankenhauieS oder des Irren- und Siechcnhanscs schriftlich oder mündlich anziimclden, und es ist zugleich bei der betreffenden An Meldestelle eine Annahme-Anweisung für die Entseuchungsanstalt zu entnehmen. In dringlichen Fällen kann die Ablieferung der Gegenstände unmittelbar mit der Anmeldung bei einer der Anstalts- Inspektionen erfolgen. Tie Gegenstände sind unverändert, in einer dichten Hülle fest verpackt, und unter Beifügung der Annahmc- Anweisnng in die Entseuchungsanstalt abzuliefern. — Die im Königl. Schanspiclhansc geplanten „Tel!*-Aus führungen sür VoIksschüler sind leider nicht den drei oberen Klassen aller Volksschulen zugänglich zu machen, sondern mir die Schüler der ersten Klassen können zum Bestich zugclaffcn werden. Aus erziehlichen Grunde» ist seitens des pädagogischen Vereins davon abgeiehcn worden, einen völlig unentgeltlichen Besuch an- znstrebcii, vielmehr soll jedes Kind den geringen Betrag von 25 Pfg. zahlen. — Die deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiff brüchiger, welche i» diesem Jahre auf ein 35iähriges Wirken im Dienste der Nächstenliebe zurückblicken kann, hält, wie bereits kurz erwähnr. vom 28. bis 30. Mai in Dresden ihre 34. Geiell- schafts-Ansichnßversammlunst ab. mit der verichiedene Festlichkeiten verbunden sein werden. Die Gesellschaft steht unter dem Protekto rat des Kaisers, und Prinz Heinrich von Preußen ist ihr Ehren präsident. Tein vorliegenden Bericht aus das Rechnungsjahr 1898 99 ist n. A. zn entnehmen, daß von den Rettungsstationen 72 an der Ostsee und 41 an der Nordsee liegen. Die Zahl der seit Begründung der Gesellschaft durch deren Geräthschaften geretteten Personen ist auf 2510 gestiegen, wovon auf das Berichtsjahr 96 entfallen Die Zahl der Bezirksvereine ist mit 24 Küsten- und 37 Biiiiien-Bezilkspcrciiicn unverändert geblieben. Außerdem gehören der Gesellschaft noch 273 Vertrelerschasten an, die direkt mit dem Vorstände korrespoiidiren. Tic Gesanimteiiinahnlc belief sich auf 301.714 Ml. gegen 298.051 Mk. iin Borjabre. Tic Jahresbeiträge betrugen von 53.558 Mitgliedern 151,061 Mk. (52,106: 148,838.) Tie außerordentlichen Einnahmen betrugen 87,107 Mk.. wozu die bekannten Sammelichiischen 23,259 Mk. beitrugen. Die Ausgaben beliefen sich aus 199,816 (203.640) Mk.. wovon entfallen 48,719 Mk. aus die allgemeinen Verwaltiingskoste». 35,360 Mk. ans sonstige Ausgaben, 97.014 Pik. auf die Errichtung der Rettungs station Fehmarn. 19.834 Mk. auf die Erneuerung von Nettimgs- geräthen, 79,380 Mk. auf die Stationsbetriebskosten und 6836 Mk. auf Prämien sür Rettungen aus Seenoth au den deutschen Küsten. — Die Regatta, die am 17. Juni zwischen Wachwitz und Blasewitz stattfindet, wird sich einer lebhaften Betheiligung er freuen. Von ausländischen Vereinen, für welche vorigen Freitag Meldeschluß war, haben gemeldet: Nuderverein Germania, Leilmerik (Senior-Einer), Ruderklub Regatta, Prag (Junioren Vierer, Preis des Prinzen Friedrich August, zweiter Junioren Vierer und Senior-Einer) und Nuderverein Aussig (Junioren Einer). Es sei dabei bemerkt, daß ans Oesterreich nur denischc Vereine melden dürfen: czcchische Rndervereinc sind durch die Aus ichreibnng ausgeschlossen. — Der evangelische Innglingsverein der A n n e n gemeinde beging am Himmelfahrtstage im Keglerheim seine trotz der Ungunst der Witterung gut besuchte und in all ihren Veranstaltungen trefflich gelungene 14. Jahresfeier. Richteten die Herren Diakonen Schmiedel und Koßniann in ihre» Ansprachen tief eindringliche Mahnungen an die versammelten Jünglinge, so konnte der Jahresbericht von einem fröhlichen Aufblühen des Ver eins niilcr der bewährten Leitung des Herrn Diakonns Schmiedel Kunde geben. Besondere Pflege findet neben den idealen Gütern dcntsch-evangelischcr Jugend die edle deutsche Turnerei, wofür prächtig gestellte Tnrnergruppen Zengniß ablegten. Deklamationen wechselten mit musikalischen Darbietungen ab. Auch die Aufführ ung des vaterländischen Schauspiels „Freund und Feind" war eine recht gelungene. — Bedenken gegcnDatirungOO. Es ist bei dem Eintritt des JahreS I960 ziemlich allgemein üblich geworben, in Tatiimsaiitznben die Jahreszahl einfach niit 00 abzukürzen. Das geschieht nicht nur in privatlichen Schreiben, sondern auch in amt lichen Stempeln und Urkunden, ferner aiich in wissenschaftlichen Publikationen. Diese Gewohnheit, bemerken die „Leipz. Neues: Nachr.". ist von cincni nicht geringen Interesse in Bezug am Pibliotheksaiigelcgenhcitcn. übrigens wohl auch auf andere Ver hältnisse. und cs ist daher die Frage aufgeworfen worden, ob man vom wissenjchasttichen Standpunkte ans die Abkürzung 00 sür das Jahr 1900 aiinchinen dürfe. Ein Mitarbeiter der „Science" glaubt diese Frage verneinen zu müssen, weil anderenfalls bibliographische und urkundliche Verwechselungen späterhin unvermeidlich sein werden. Der Brauch, die Jahreszahl nur mit ihren beide» letzten Ziffern zu schreiben, ist gegen das Jahr 1880 hin allgemein geworden, denn seit jener Zeit findet man diese Gewohnheit in sehr vielen Schriftstücken. Nun' ist es aber ohne Weiteres klar, daß diese Ab türznng ohne Gefahr von Jrrthümcrn nur für ein Jahrhundert gebraucht werden kann. Würde mail z. B. während des ganzen 20. Jahrhunderts dasselbe Verfahren beobachten, so würden später einmal Bedenken entstehen können, ob eine mit dem Datum 80 bezcichnete Publikation aus dem Jahre 1880 oder ans dem Jahre 1980 stammt. Man könnte ja sagen, daß diese Möglichkeit zu weit in der Zukunft liege, als daß wir uns darüber den Kops zerbrechen müßten, aber der Kulturmensch hat doch gewissermaßen die Pflicht, in allen seinen Angelegenheiten Ordnung zu halten. Wenn nun aber z. B. die Datnmbezeichnnng 87 bisher für das Jahr 1887 gegolten hat, so dürfte die Bezeichnung 00 auch nur sür das Jahr 1800 und nicht für I960 gelten. Folgerichtig wäre es demnach, wenn man jetzt in Datiimbezeichimiigcil die Jahreszahl stets voll cmSschriede, eine Forderung, die selbstverständlich sür Stempel und Bezeichnungen von lediglich vorübergehender Be deutung nicht beobachtet zu werden brauchte. — Die Reise-Apotheke. Zum Beginn der wärmeren Jahreszeit ist cS angebracht, an eine Reihe von Mitteln zu er innern, welche man bei jeder größeren Fuß- oder Radpartie bei »>- E 2 2 w - E L? !O « § L
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