Dresdner Nachrichten : 20.08.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-08-20
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190008200
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- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19000820
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-08
- Tag1900-08-20
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- Dresdner Nachrichten : 20.08.1900
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Lrnansa - Unter- nohmnuz M ILrai»ü«rk dvl LÄupUlipot. klAirptaleilorlakren küi Drosclen u. Hluk;6l>uiizr: k. stioudert, >Voür- s.'rvsr'IirrnkUun^, LloKerin^'k^lraxso 7. — 6edr. 8tro«<»nu»vn, I*uiuüsed<.-r I'lutr. — II»»pl6»pot kür 6ns LnxFc-dirxv: K. .^plnu Uennoivit/., .^unnd.K-^. > LNkcksm! dkrtki'Lsuki'bfimn ß ffS LLL L2«LS, ClMl'6üIlMl!lUl1§. ß K kilials L ß Lor „Vrvsüillvr As»«I»r1«I»1vir" ^ S LüNueistra^v, Lek« 8tr1«8ea«r8tra88« H empkieblt vielt rar Annahme von In^«r»1«n iiml Vk«»ii«nirnt^ für obixs 2situvx. UuuävLsMIvll, ltlnrlr« IL«l. Hnf»i»ntiii«k«, vorrünliebes Kittel r.nr tto-eiti'/nng- »Imin O'eruclioo aus üluvck cxier -koccon. k-edaolttel HO ttb-nnine. IE" V«>«nn«It iiritli au„«ärt8. "MZ s « Ntivsrlvi», ÄMOorxvullLvr. Nr. 228. -piekel'. Neueste Trahtbcrichte. Grcnadiertag. Bauausslellung, Briefkasten. »Der Salamander" Muthmaßl. Witterung:! Heiter, warm. Montag, 29.-lUMst 1999. Fernschreib- nnd Fernsprech-Berichte vom 19. August. Der Krieg in China. Berlin. Wieder zweite Admiral des Kreuzergeschwaders meldet, ist der Generalmawr v. Hopfner mit den Seebataillonen, 5 Uhr Nachmittags am 15. August in Taku eiugetrofsen. Das! Wetter war für die Ausschiffung ungünstig. Bis 16. Abends j sollte die Ausschiffung aber beendet sein. Kapitän Pohl iKom--! Mandant der „.Hansa") hat am 14. Vormittags Ho-hsi-wn erreicht.- am 15. um 0 Ulir Vonnittags Ma-tou und beabsichtigte dort zu bleiben, bis Verbindung mit Kapitänlcntnant Hecht hergestellt ist da Proviant für weiteres Vorgehen unbedingt erforderlich war. Hecht hat Uangtsn» 15. Mittags verlassen. Die Gesundheit der Mannschaften ut trotz grosser Anstrengung gut. l Rom. Die „Agenzia Stesani" meldet aus Taku über Tschifu vom 18. d. M.: Nach Meldungen aus Peking soll der Kampf in: den Straßen der Stadt »och fvrtdauern. Die verbündeten Truppen beschossen Punkte, an denen Widerstand geleistet wird.' Prinz Dung hinderte die Kaiierin-Wittwc an der Abreise. — Gin Bataillon italienischer Marincsvldaten ist hier gelandet und: marschirt schleunigst nach Peking. Fortdauernd treffen hier russische Truppen ein. < Petersburg. Der Kaiser hat. wie der ..Ncgierungsbotc" meldet, dem Generalleutnant Lcnewitsch nachstehende Depesche zugehen lassen: „General Lenemilich-Tschifu. Ich begrüße Sie innig zn der schnellen Einnahme von Peking. Für die erfochtenen Siege verleihe ich Ihnen den St. Georgs-Orden 3. Klasse: den hrldenmüthigen sibirischen Truppen meinen wärmsten Dank. Stellen Sie dem Admiral Alexcjew Diejenigen vor, welche sich ausgezeichnet haben. Nikolaus." Petersburg. Am 10. d. M. haben russische und Ver bündete Truppen nach unbedeutendem Geplänkel die stark von den Ehinesen befestigte Stadt Matou eingenommen, am 11. d. M. wurde auch die stark befestigte Stadt Lschang-kia-wan eingenom men. Kundschafter melden die vollständige Dcmoralisirnng der chinesischen Truppen und der Boxer, die ihre Stellung verlassen, sich nach allen Seiten hin zerstreuen und ihren Führern voll ständig den Gehorsam verweigern. Petersburg. General Renncnkampf meldet vom 16. d.M. vom Passe über den Cbingan: Der Patz ist »ach blutigem Kampfe eingenommen. Der Feind erlitt durch meine bei Nacht nnsgcführte Umgehung seiner Flanken nnd seines Rückens einen starken Schlag. Unsere Verluste sind noch unbekannt. 3 Ossiziere sind gefallen. Unter den Trophäen befinden sich vier Kruop'sche 67-Millimetcr- Geschütze. Einzelheiten folgen später. Ich gehe mit der Kavallerie zur entscheidenden Verfolgung über. Es werden noch mehrere Geschütze eingedracht, die alle gut erhalten sind. Eine große Menge Munition ist erbeutet. Der Sotnvk Arseniew ist gefallen. Shanghai. Da gestern hier englische Truppen gelandet wurden, haben die Franzosen Vorkehrungen getroffen, um 150 Matrosen in der französischen Niederlassung zn landen. Washington. Die Mächte haben ein Uebereinkommen getroffen, nach welchem die Admirale der i» Shanghai vertretene» Mächte bei der Uebcrwachnng der chinlcsischcn ?)a»gtseflotte gemeinsam handeln, anstatt daß der britische Admiral diese Auf gabe allein aussührt. Wild elmshöhe. Zu der gestrigen Abendtafel beim Kaiserpaar war der deutsche Botschafter in Paris Fürst Münster geladen. Heute früh besuchten die Majestäten den Gottesdienst in der Schloßkcwellc. Kiel. Die Prinzen Eitel Friedrich und Adalbert trafen heute Vormittag ans Plön hier ein und begaben sich an Bord der .Iduna", um eine Fahrt in See zu machen. Wien. Der österreichisch-ungarische Gesandte in Cbinn Frbr. Czikann v. Wahlborn hat gestern Wien verlassen nnd schifft sich am 21. d. M. in Bremen nach New-Aork ein. Von dort reist der Gesandte nach Vancouver, wo ihn ein Kriegsschiff abhvlt und nach Shanghai bringt. Rom. Der Papst empfing heute aus Anlaß des St. Joackim- Festes die Kardinäle, Prälaten und Vertreter katholischer Ver ewigungen. Paris. Der Bericht der Untersuchungskommission über das SchiffSunglück der Framäe besagt, es sei, da es an Aussagen von Augenzeugen der Katastrophe fehle, unmöglich, deren Ursache fcst- zustellen. Die Kommission nehme einen Jrrthum in der Uebcr- mittetung der Befehle an den Steuermann an. Der Bericht spricht alle Offiziere und die Schiffsmannschaft von jeder Schuld frei und Hebt ihr Verhalten rühmend hervor. i Foix (Dep Ariöge). Die Vertreter des Generalrnthes gaben ZU Ehren Telcassü's ein Festmahl, auf welchem der Minister eine Rede hielt, in welcher er auf die Erfolge der Regierung auf poli tischem Gebiet und die gethanen Fortschritte hinweist, und erklärt, die Regierung sei entschlossen, keinen Schritt zu thnn, der den Frieden stören könnte. Darauf geht der Minister zur Besprechung der auswärtigen Fragen über. Es könne ohne Uebertreibuna ge sagt werden, daß es gefährlich wäre, sich den Ernst der chincsilchen -Frage zu verhehlen. Die Stimme des Gewissens der ganzen Welt habe den Mächten das nächste Ziel gewiesen: Befreiung der Ge sandten. DaS >ei auch der Hauptzweck der gemeinsamen militäri schen Aktion. Dieser Zweck sei nunmehr erreicht oder doch so gut wie erreicht. Die Anwesenheit der Truppen der Mächte werde so dann dazu dienen. Genugthuung für das Geschehene und Garan tien für die Zukunft zu erlangen, mögen auch in dieser Hinsicht die besonderen Gesichtspunkte jeder einzelnen Macht sein, welche sie wollen. Er nehme on, die Mächte würden ihre Forderungen dem Erreichbaren anpassen und vornehmlich sich hüten, exklusive Forder ungen zu stellen. Das würde die Einigkeit zerstören. Mißtrauen erwecken und von der ersten Stunde an bedrohliche Mlßverständ- niste schaffen. Die französische Regierung stelle sich auf dielen Standpunkt und werde davon auch In Zukunft nicht abgehen, dabei stet- in Uebereinstimmung mit der russischen Regiernna bandelnd, inetche ihrerseits vor 3 Tagen e» sich angelegen sein ließ, ihre voll kommene Ueberrtnstimmung mit der verbündeten und befreundeten Nation zu verkünden. - Algier. Ei» algerisches Regiment bat sich heute Vormittag nach China elngeschifft, ES ist lllvO Mann nnd 15 Offiziere starr. Eine große Menschenmenge bereitete den Truppen lebhafte Huldig« >,a, i». Bei einem gestern Abend abgeljaltenrn venettanischen in der Ausstellung, zu dem eine aubrrordentlich zahlreiche Menge hcrbeigestrvmt war, gab das Geländer einer Lanibrncke an der Kreuzung des Boulevard de la Tonr-Maubvnrg und des Quai d'Orsai nach und etwa 30 Personen stürzten aus einer Hohe von 3 Meter herab. 6 Personen wurden schwer verletzt, 2 von ihnen sind gestorben. Die übrigen wurden mehr oder weniger leicht verletzt. Petersburg. Tie Kaiscrin-Wiitwe und die Großfürstin Olga sind nach Dänemark abgcreist. London. Die Blätter veröffentlichen ein Telegramm ans Loureliyo Marques, welches meldet, daß Dewet 4000 Engländer gefangen genommen und 7 Geschütze erbeutet hat, und daß Lord Roberts Middlebnrg geräumt hat. Pretoria. Feldmarschall Roberts hat folgende Pro klamation erlassen: Alle Personen, welche ihren Eid, neutral zn bleibe», brechen, machen sich der Todesstrafe oder einer Frciheits- odcr Geldstrafe schuldig. Alle Bnrghers, die innerhalb der britischen Okkupation wohnen, die den Ncutraiitätscid nicht ge leistet haben, werden als Kriegsgefangene betrachtet und fort- gcschafft. Alle Häuser und sonstigen Gebäude derjenigen Farmen, die Feinde beherberge», sollen dem Erdboven glcichgemacht »nd den Besitzern dieser Farmen Geldbußen anferlegt werden. Die Bcslimimmnen dieser Proklamation werden rücksichtslos dnrch- gesührt werven. Pretoria. lRcutcr-Meldnng.) Am Freitag erschien Dewet von Norden her hei Kommando Nek, daS von Bndcn-Pomell ge halten wird und forderte dielen ans, sich zu ergeben. Baden- Pomell fragte, welche Bedingungen Dewet ihm stellen wolle. — Weiter meldet dasselbe Bureau ans Kapstadt: Durch den Borwand, die Ucbergabe Badcn-Pvwell's ln Kommando Nek zu verlangen, erhielt Dewet Kenntnis;, daß die britische Garnison daselbst sehr stark!ci. Daraufhin nahm er, von Laden-Pvwcll verfolgt, den Marsch nach Norden ans. OertlicheS und Sächsisches. — Den Glanzpunkt des 1. Sächsischen Grenadier tages bildete der Festkommers, welcher am Sonnabend Abend in der Turnhalle des Allgemeinen Turnvereins in der Permoierstraße stattfand nnd welcher sich zugleich zn einer Ovation ohne Gleichen für König Albert gestaltete, wie sic eben nur in den Kreisen alter Soldaten möglich ist. Ter Eingang zur Pcrinoicr- straße zeigte eine sich über die Straße ziehende Gniilande. an welcher weithin sichtbar ein mächtiges Schild mit der Inschrift „Willkommen, sächsische Grengdiere" prangte. Ans dem weiteren Wege bis zur Festballe grüßten über die «traßc gezogene Wimpel- schnnre und zahlreiche Fahnen die Festiheünehmer, während die Einfriedigung des Gartens der Festhalle ebenfalls mit Fahnen reich besetzt war und diese selbst sowohl außen als innen festlichen Schmuck zeigte. Fm Innern der Halle erhoben sich ans einer prächtigen Blattpstanzengrnppe hinter dem Musikpodium die Büsten des Königs Aldert »nd des Kaisers und von den Galerien grüßten die Fahnen der sächsischen Grenadier-Vereine und zwei mächtige Pellarien mit den verschlungenen Initialen des Königs und des Kaisers. Von, Eingänge znm Garten bis zur Festhalle hatten eine Anzahl Grenadiere in den verschiedenen historischen Uniformen nnd in voller Ausrüstung Ausstellung genommen, während in der Halle unweit der für die Mitglieder des Königs hauses bestimmten Plätze ebenfalls zwei historische Grenadrer- gestalten vostirt waren. Scho» lange vor Beginn des Kommerses war die Festhalle auf's Dichteste gefüllt und um 8 Uhr waren so viele Personen versammelt, daß von einer freien Bewegung deS Einzelnen kaum noch die Rede sein konnte. Auch die Galerien waren zum Brechen voll nnd es wird kann; zn hoch gegriffen sei», wenn man die Tkeilnehmerzahl auf 5000 amchlägt, eine Zahl, für die sich die Halle entschieden als zu klein exoeoen mußte. Unter den zahlreich erschienenen Ehrengästen gewahrte man in/.'l. Abord nungen der beiden Greiindier-Regimenter, an deren Spitze deren Kommandeure Oberst d'Elsa und Oberst Graf Vitzthum v. Eck- städt, ferner den kommandirenden General Freiherr» v. Hausen. General der Infanterie a. D. v Rehhcr, Stadtkommandant Generalleutnant v. Schmalz. Generalleutnant a. D. 6 Bhrn, Generalleutnant z. D. v. Loeben, Generalmajore z. D. v. Cenini di Monte-Varcbi, Generalmajore v. Uslar-Gleichen und Freiherr v. Friesen. Die städtischen Kollegien waren durch die Herren Bürgermeister Leupold »nd die Stadtverordneten Ahlhclm und Banmann vertreten. Eine ganz besondere »nd von den alten Soldatenherzen freudigst begrüßte Auszeichnung erfuhr der Kommers dadurch, daß sowohl Se. Majestät der König, als Ihre König!. Hoheiten diePrinzen Georg und Friedrich August ihn mit ihrem Besuche bedacht batten. Sic erschienen kurz nach 8 Uhr in Begleitung der Herren Generalleutnant Hingst, Flügeladiutant Major v. Kospoth, Rittmeister v. Metzsch-Rcichenbach und Hanvtmann v. Heygcndcnff, von dein außerhalb der Festhalle versammelten Publikum mit Hochrufen empfangen und am Eingänge zu dieser vom Gesammworstand des Vereins Sächsischer Grenadiere und Mitgliedern des Festausschusses chlfnrchtsvollft begrüßt. Als Se. Mazestät der König mit den Prinzen die Festhalle betrat, dlirchbrailstcn aus vielen Tausend Kehlen, aber wie aus einem Munde stürmische, nicht enden wollende und sich immer und immer wiederholende Hurrahrufe den weiten Raum und übcrtönten beinahe de» von der Kapelle der Königs-Grenadiere, di unter persönlicher Leitung des Hcrm Musikdirektors Herrman» die Fest musik ausführte. angestlmmten König Albert-Marsch. Noch ehe Se. Mchestät Platz nahm, schritt er auf den ebenfalls anwesenden, zur Zeit ältesten sächsischen Grenadier, den 86lährigcil Feldwebel a. D. Friedrich Schurig, zn, um ihn zu begrüßen und mit einer kurzen Ansprache aiiSzuzeichnc»; das Gleiche tbat Se. König!. Hoheit Prinz Georg. Nachdem das Intermezzo von Wieprecht „Im Biwak" verklungen war. ergriff der Vorsitzende deS König!. Sächsiichen MIlitärveretnS „Sächsische Grenadiere" in Dresden, Herr Paul Schnitze. daS Wort zu einer Begrüßungsansprache, in welcher er den Gefühlen nnkerthänigsten herzlichsten Dankes gegen Se. Majestät den König Ausdruck verlieh für die den sächsi schen Grenadieren durch den Besuch de» Kommerse- erwiesene Gnade. Freudig schlage jedes Sachsenherz, daß Se. Majestät wieder von schwerer Euranknng so weit heraestrllt sei und Aller Deutschen zu einer vollständige» werde», lassen möge dankte der Herr s" " Georg nnd grir-dr daran die Bitte, rr Redner Ihren König!. Hoheiten den Prinzen iedrtch August für den Besuch des Feste- und knüpfte ik, da- de» Grenadieren damit bewiesene Wohl wollen ihnen auch ferner erhalten zn wollen. Weiter widmete er dem Osfizicrkorps. den Vertretren der städtischen Kollegien, dem Präsidium von Sachsens Militär-Vereinsbund, den Abordnungen der ilntcroffizierkorps und den Vertretern der Presse innigste Dankeswortc nnd hieß die von nah und fern in ihrer Garnü'on- jstadt Dresden erschienene» Kameraden herzlichst willkommen. Redner führte weiter aus: Ter erste Sächsische Grenadiertag ! unterscheide sich von einer Reihe ähnlicher Veranstaltungen dadurch, daß ihm ein nationaler, ein patriotischer Gedanke zu Grunde liege nnd das sei die 30jährige Gedenkseier des Tages von St. Privat, des Ehrentages der iächsnchen Truppen, der sächsischen j Grenadiere. Tiestr Tag solle den jüngeren Kamemdcn vor Augen i sichren, was gute Führung und Disciplin in den Jahren 18'0/7I bewirkt haben. Vorbildlich sollen diese alten Kämpen jederzeit jein, daß. wenn ja einmal der Ruf des Kaisers und Königs an sie ergehe, sic mit demselben Opsermuthe und mit derselben Tapferkeit Vorgehen. Die kameradschaftlichen Bande, die während der aktiven Dienstzeit geschlossen wurden, sollen hier in Dresden fester 'geknüpft werden. Ter Grenadiertag soll der Welt vor Augen führen, daß die alte Kameradschaft nicht schlummert, daß sie zeit und nncrichntterlich steht, daß sie einen Wall bildet für GotteZ- . furcht, KönigStrene und Vaterlandsliebe. Allezeit »vollen wir treu s zn dem anaestannnten Fürstenhaus, zu Kaiser nnd Königs stehen, dis znm letzten Athemznge getreu dem Eide, den wir als Soldaten geleistet haben, jederzeit mit Gut und Blut einzutreten znm Schutze von Thron und Vaterland. Zum Zeichen, daß das Aller Wille sei, forderte er die Kameraden zu einem Hurrah auf die er lauchten Evess des 1. Grenadier-Regiments „König Albert" und des 2. Grenadier-Regiments „Kaiser Wilhelm ll." auf. Ein nicht endenwollcnder Stnrnr von Hurrahrnsen dnrchbranste darauf die weiten Räume: die Kapelle intonirte die Sachsenhvmne, die von iämmttiche» Anwesenden stehend mitgesungen wurde. Nachdem die Bravour-Fantasie aus der „Regimentstochter" von Donizelli verklungen war, erhob sich Se. Majestät der König zu folgender Ansprache: „Grenadiere! Ich bin noch Rekonvaleszent und muß die Versammlung jetzt verlassen: es war Mir aber Bedürf nis;. Meine alten Grenadiere einmal wiederzusehm. diejenigen, mit denen Ich gefachten, diejenigen, die Ich geführt habe. Ich bin ja wohl der älteste Grenadier, der hier anwesend ist, nnd hoffe, das; die G-enadiere dieselbe Gesinnung, dieielbe Bravour, dieselbe Disziplin behalten werden, die ihre Vor gänger gehabt haben und die, die jetzt dienen; und wenn der Zins an Sie ergeht, dann rechne Ich auch noch «ns Sie. Ich werde alio jetzt Adieu sagen und spreche nochmals Meinen Tank für die mir gewidmeten Worte aus. Gute Na ht, Grenadiere!" Aus lausenden von Kehlen erscholl ein mächtiges „Gute Nacht, Majestät!" Unter fortgesetzten Hochrufen und Tuschs der Musik verließ König Albert niit Gefolge gegen 3'zg Uhr die Festversamin- lung, begleitet von den König!. Hoheiten Prinzen „Georg nnd Friedrich August. Letzterer kehrte alsbald in die Kesthnllc zurück, j »in noch bis halb lo Uhr dein Feste bcizuwohnen und die nun folgende Festrede an;uhören. In dieser warf Herr DivisionS- pfarrer Dr. Wolf einen Rückblick auf die Geschichte der sächsischen Grenadiere nnd schilderte in lebhaften Zügen den Tag von St.s Privat. „Möge", schloß der Herr Redner, „dem Grenadicrtage ein glücklicher Verlauf beschiedcn sein! Möge in der Erinnerung an eine große Vergangenheit die Gegenwart verschönt und für die Zukunft neue Kraft nnd Freudigkeit gewonnen werden! Es lebe die deutsche, die sächsisch? Kameradschaft, die sächsischen Grenadiere, sie leben hoch!" Begeistert stimmten die Festtheilnehmer in diesen Zins ein. Ter Vorsitzende des Leipziger Grenadiervereins, Herr Haubold, brachte im Anschluß an die Worte „Treu bis zum End' dem Grenadicr-Reaiment" znm Zeigen der Erneuerung des Tren- gclübdes beiden Grenadier-Regimentern und deren ritterlichen Offizierkorps ein donnerndes Hoch, während Herr Oberst d'Elia den bisher in den Grenadier-Regimentern herrschenden Geist feierte und die Kameraden aufforderte, diesen Geist weiter zn pflegen und zu beihäligen, der daS deutsche Volk, wenn es wieder einem Feinde ciitgegeuzutreten habe, ebenfalls zum Siege führen werde. Manch' treffliches Wort wurde noch gesprochen, umrahmt von dem Tage angepaßtcn musikalischen Darbietungen, bis sich um Mitternacht die »veite Halle nach und nach leerte: in den Restaurants der Standquartiere, namentlich denen, die den Vorzug genießen, einen Garten zn besitze», herrschte aber noch lange ein reges Leben, denn wohl die meisten der Theilnchmer fühlten das Bcdurfniß. nach der drückenden Temperatur in der Festhalle, noch die reine Lust einer prächtigen Augiistnacht in vollen Zügen zu schlürfen. Nachdem sich gestern früh zahlreiche Kameraden vielfach mit ihren Damen zum Frühconcert in der Großen Wirthschaft im Großen Garte» ein Stelldichein gegeben, sammelten sich andere von 0 Uhr in ihren Standquartieren entweder zu einem fröhlichen Frühschoppen oder zu der in verschiedenen Gruppen vorgesehenen Bcsichiigung^der Kasernen, der Arsenalsammlung, der Armeeinmm- lung. des »Lchlachtcnpanoramas und des Historischen Museums, während sich Deputationen nach der Grenadier-Exerzierhalle, dem inneren Neiistädtcr Friedhöfe und dem Siegcsdentmal begaben, um aus Anlaß der 30-jährigen Wiederkehr deS TageS von St. Privat den im Kampfe für das Vaterland Gefallenen Zeichen dank baren Gedächtnisses zu weihen. Am hervorragendsten gestaltete sich aoier-Regimenter. die von Offizieren untn -Regiments. Oberst d'Elsa. ausgezeichnet wurde. Hier sprach der Vorsitzende dcS hie-- sigen Vereins „Sächsischer Grenadiere". Herr Paul Schnitze, indem er, ausgehend von der Bedeutung des Tages von St. Privat, auf die in den Wänden der Exerzierhalle eingelassenen Ehrentafeln zum Andenken an die gefallenen oder den erhaltenen Wunden erlegenen Kameraden htnwies. Der Grenadiertag habe besondere Veranlass ung. deren Gedächtniß ehrend zu erneuern, als sich jetzt ein Zeit raum von 30 Jahren vollendet habe, seit jenem denkwürdigen Tage. Redner betonte ferner, daß durch den gestrigen Besuch de» König-, der trotz seiner Rckvnvalescrnz den Kommers durch sein Erscheinen beehrt habe, dem Ärriiadiertaac erst die rechte und höchste Weihe verlieben worden sei. Möge, schloß der Herr Redner, jeder Grena dier da«, Seine dazu beitragen, daß diese Ehrentafeln, so lange Deutschland, so lange Sachsen existirt. nie auch nur im Geringste» veniiiglimpst werde». Zum Gedächtnis; an die gefallenen Kamera den winden dir Tasrln dlirch Eichenkränze mit grün-weißen Wld ninngsschleifen arichmückt. Hen Oberst d'Elia gab dem Wun Au-druck. daß KönigStrene uiw Vaterland-liebe, die auch di« fedrr zu dem überaus zahlreichen Besuche de- Verlangen Sie überall Aiilhsrn'» Nähr-Äakas
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