01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.08.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-08-26
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000826015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900082601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900082601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-08
- Tag1900-08-26
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- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.08.1900
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8 Mir lavier-, ichülcr. onisten. r» auf n m>d «u»t- uf aus- tlavier- änglich »elfach- s (der ng und ,er der irk, für cn für er und werden Viertel. «»-«- », I. nstalts- 12 dis ;s den rktisch st-Bcil SP. aamn.. Hochei. ist für zu Verl, lleell.i. eur. jlasuvltz verugggebülir: Lierteliäkir»» r Mt so P'a : durck d>« Pos, , Mt. 7b P«,. Die.DreSdnerNachrichieii' erscheine» täglich Morgen-,- die Beicher in Dresden nnd der »achtle,> Uingebuna. wo die Zutragung durch eigene Boten oder Kommissionäre ertolat. ernatte» das Blatt an Wochentagen, die nicht aut Lonn- odcrgcicrtaae solgm. in zwei Tdeilausigaben Lüend- und Morgens jugeslcllt. Für Rückgabe eingetatidler Schrift stücke leine Berbiodlichkeil. Fernldrcchanichlub: «Mt I »r. ll u. Nr. rooa. Telegrainm-Adicsse: vachrichlen rrrndr». Gegründet 1856 votUokerLvdcD 8r. LsüjosUlt. ,!«, LvmßJ von knokrik-a. E7LLL0S, Dvsss^ts. tzlnrütvertraat lütvs ^IlmniKt 2. Telear.-Adrcssc: Nachrrchleu, Dresden. kdaiorrrspiälsedk -Apparate x L iu r^ir lättr de' jA LölÜ8-.1<.Uoiluu»LrLd»«y'). rsdnk: IdctedL der vr«^KN l-'iliLlva: ^ lseiplclf;. Verlill. ». öl.. A As üreslLu. 5l6neti/»n, ss.^rvdurk, -/> d i. 6. ^ N Luk VerluLxev. ^ 'tVkriscm- ^ daus8tr. 15» u Niimnpnf o-k« W kvorsss Vivtrivd, voillsur ß >1« ^ LWi§. RH .IoIi»nne8-^II«v, Im OrM Lönirr. E M M» M!« MM i« kWÄir» EZ LzEMd -LM». § biolil, m-vt-rlvlii-n In v«-niz;«-n bi<»«,Ion. I FItt. t.sv Alk. ß^Ivia Hummer, ^ 17 Oppetl^trssüs. * Dt68Ü6H'!5. * OppLlIstessss 17. 7- P > ^ Anvakms von Iu!g,>»'u1ea unck 4I»«nl»eni«n1« kill ckis I h ,,HNni r 1Vr»< Iieii-IülviL «. R tErr^>rti-dr^rr^rrdWL^»rrd»'-!i*««M^^«MrrM>^?SÄM^sW^: Nt kii(!iLI'.lKliH lrl iilIIII»IlIL liolraltsteri Iralta luojllk! nach ckvll Oruitil- Ätron cker IViLSSnsekakt eoustruirlrn -MIO - L2«»r^«; t^z "PUU omj>l»>d!ou. l-ili'! i!einl8c!üik!!. "Z7 8triire8trsM!1. llotliokeiurrt, Sir. SS4. »»ie«el:«!"»- Zeryng indafrikn. Die Jahrhundertwende, .tivnmci; der deuitchen >r>aiike»t'!le,ier, Nechtsmiwal! ^ Muthiiias;!. LVittertinc,: vlcrichtsverlinndlungeii. Philvwvli Friedr. 26iII>. Nictitche f. Bmieiiwecheiiltericht. > Beivvlkuiiti. Adkühliititr. Dev 5rricq in Südafrika. Als die Enctlmider olinc erlisten Widerstand zn finden in Pretoria and Johannesburg eingnogen waren, ging die allgemeine An nahme dahin, daß der südafrikanische Krieg zu Ende sei und de» Buren nichts Anderes mehr übrig bleibe, als sich früher oder später bedingungslos zu unterwerfen. Inzwischen hat sich heraus- gestellt, daß diese Annahme eine sehr üliereilte gewesen ist. Ein Londoner Blatt dringt jetzt die überraschende Meldung, daß die Zahl der im Felde sichenden Bure» noch immer AAM Mann betrage. Entspricht diese Angabe auch mir einigermaßen den Thatlachen, dann fällt ein eigenthümiicheS Licht ans die britische K'liegsberichterstattlmg, insbesondere ans die des Obcrlvmmandiren- dcn Lord Roberts, der seine souveräne Herrschaft über de» afrikanisch- europäischen Telegraphen dazu benutzt ;n haben scheint, nni in den letzten Wochen über die wahre Sachlage ans dem Kriegsschauplatz zu täuschen. Zwar ließen die Rvberls'schen S irqesdepeschen noch immer erkennen, daß den Engländern kleine, aber unangenehme Ueberraschnngen nnd Enttäuschungen auch nach der Einnahme der Hauptstadt der Transpaal-Repnblik nicht erspart blieben, aber im Ganzen waren doch die Berichte des britischen Generalissimus so gehalten, das; das englische Publikum den Eindruck gewinnen mußte, die überwiegende Mehrheit der Buren habe sich in das Unvermeid liche gefügt und bei den militärischen Operationen handle es sich nur noch darum, einige Hundert „Rebellen" abzusangcn. Die volle Wahrheit über die gegenwärtige Lage in Transvaal zu ermitteln und sich über die Bedeutung der Vorgänge, die sich dort seit der Einnahme Pretorias abipiclen. Klarheit zu verschaffe», ist bei der unkontrolnbaren, einseitigen, überwiegend zn Gunsten des eng tischen Optimismus gefärbten Berichterstattung unmöglich. Indes; dürfte doch io viel seststehen, das; der Krieg noch keineswegs zu Ende ist, das; vielmehr die Engländer in dem Bestreben, das Ende des Krieges anznbabiicn. nicht vorwärts kommen. Man begreift immer mehr, daß Lord Roberts ans die Frage des Londoner Kriegs- ministerinmS, vH er Truppen sür Ostasicn zur Verfügung stellen könne, eine unbedingt verneinende Antwort gegeben hat. Der Kern der letzten Nachrichten aus Südafrika scheint der zu sein, daß der englische Marschall nicht nur keinen einzigen Mann entbehren kann, sondem selber weiterer Verstärkungen bedarf, um daS Ziel der Kriegs führung, die vollständige Unterjochung der beiden südafrikanische» Freistaaten, zn erreichen. Wenn der Kampfesmuth der Buren, wie es englische Berichte unausgesetzt behaupten, wirklich im Erlöschen wäre, wenn thallächlich nur noch einige winzige Abibeilungen den Guerillakrieg fortfnhren, dann versteht man nicht, daß cs der un geheuren Ueberlcgcnheit der britischen Strcitkiätte nicht gelingt, die englische Oberherrschaft in Transvaal in unzweifelhafter Weise zu besiegeln. In Wahrheit dauert der Krieg fort, und zwar der gestalt, daß sich die Engländer auf keinem Punkte sicher fühlen, sondern beständig der Befürchtung ansgeietzt bleibe», überrascht zn werden und Schlappen zn crleir.cn. Selbst anßcrhalb^Transvaals scheinen die Briten noch nicht einmal Herren der Situation zu sein; in Natal taucht ans einmal der lange Tom wieder auf und bedroht die Rückzugslinie des Generals Bullcr. während sich auch im Omnie-Freistaat noch etliche Dnrenkommandvs durch Gefährdung der Etappenlinien bemerkbar machen. Trotz seiner numerischen Uebcrlegenhcit, welche offenbar die Buren zwingt, Entscheidungen durch größere Feldichlachtcn wrgiam aus dem Wege zu geben und sich aus den Kleinkrieg zu beschränken, dürste sich das britische Heer in keiner erbauliche» Situation be finden. 30,000 Manu liegen krank in den Hospitälern, wöchentlich kehren 800 Invalide» nach England zurück nnd die Pferde krepiren zu Hunderten. Nach einer Darstellung der „Rhein,-Wests. Ztg." ist die Verproviantirung der englischen Armee äußerst mühsam, dabei nngenngend. Ter Etappendienst zwilchen dem Heer nnd der Operativnobasis Kapstadt—Port Elisabeth—Durban erfordert über '-0,000 Mann und trotzdem werden die Transporte von den flinken und unermüdlichen Brirenschaaren beständig bennrnhigt nnd bald hier bald da aufgehoben. Die Kavallerie bat eigentlich auf- gchöri, eine mobile Truppe im Sinne dieses Wortes zn sein, nnd ist nicht im Stande, de» wenig belasteten Bur ans seinem beweg lichen eingeborenen Pferde, das mit gerinacr Nahrung auskommt, zu verfolgen. Das cngiiiche Heer ist mit Mühe nnd Noth immerzu ergänzt nnd vermehrt worden, seine besten Regimenter sind ver braucht, und was heute neu ausgestellt werden könnte, hätte keinen militärische» Werth. Wie die „Dailh NeivS" wissen wolle», ist ein großer Tbeil der Infanterie wegen allgemeiner Körperschwäche nicht mehr marsch- und kampffähig. TaS Blatt sagt, wer das ab leugne. leugne die Wahrheit ab Die Mängel des englischen Heer wesens sind um so verhängnißvoller, als das Heer rn Südafrika nicht nur einem heldeiunüthigen und an Kriegstüchtigkeit über legenen Gegner, sondern auch großen natürlichen Schwierigkeiten gegenüber steht. Es gehen Gerüchte, das englische Heer, das den Vormarsch io plötzlich wieder eingestellt hat, sei so wenig mehr operationssähig. das; es sich wieder rückwärts concentrircn müsse: das Hanvtauarticr werde wieder nach Kronstadt oder nach Bloem- fontein zurück verlegt werden. Jedenfalls niuß die Verlegenheit groß sein, wenn man den verächtlichen Versuch nicht scheute, die Burensübrer zu bestechen. Richtet das Schwert nichts aus, so greift England zum Golde. Die englische Regierung hat den Burengeneralen ein hohes Jahresgehalt geboten, wenn sie die Waffen niederlegen würden. Der frühere Adjutant des tapferen Burenführers Botha hat bei seiner Ankunft in Neapel der Ueber- zeuguna Ausdruck gegeben, daß die Buren schließlich doch Herren ihres Landes bleiben würden. Die Engländer, meinte er. könnten sich nicht lange in Südafrika halten, da sie zur Okkupation des Landes ständig ein Heer von 200,000 Mann brauchen würden, die England nickt dauernd entbehren könne. Ucberdies sei ihre .«trage« könnte. Inzwischen scheint Lord Roberts, vermntlstich unter dem Drucke Ebamberlain's. der den Krieg vor de» Parlanicntswahien im Oktober unter allen Umständen beendigt sehen möchte, noch ein letztes Mittel zu versuchen, um zn diesem Ziele zu gelangen, nämlich die Anwendung der rohesten Gewalt. Ter englische Jeld- marschall führt den Krieg wie Barbaren, die allem Völkerrechte Hohn wrechen und Gebote der Menschlichkeit nickt kennen. Das ist die logische Konscguenz der Chamberloin'scheu Ranbthierpolitik! Tie Buren werden nicht mehr als eine kriegsnhrenLe Partei be handelt, sondern als ein Gegner, dem gegenüber alle Kriegsbränche gesittcler Völker mißachtet werden müssen. Lord Roberts und seine Horden kämpfen jetzt mit allen Mitteln des Vandalismus, mit List. Betrug und nusgcsnchier Grausamkeit. Es sind eng listhe Blätter, die das bezeugen. Ein Regiern»gsorga». die „St. James Gazette", schreibt: „Als wir vor Kurzem den Verlaus des Krieges in Südafrika besprachen, wiesen wir darauf hin. das; es unsererseits Viel geschäftsmäßiger sein würde, wenn wir die Politik der vom General Wehler in Cuba erlassenen „Re konzeittrirniigs-Ordre" annähmen. Nach einigem Verzug hat sich Lord Roberts zu unserer Ansicht bekehrt. Tie von ihm erlassene neue Proklamation ist im Wesentlichen eine - natürlich nicht be wußte, sonder» durch die Nothwendigleit herbeigeführte Nach ahmung der dratvnilchen Maßregel, durch welche der spanische Gcneralkavitän die Perle der Antillen zu pac-stziren suchte." Das Shstem Wehler genügt aber diesem sauberen RegiernngSblatte noch nicht, es verlangt noch radikalere Maßregeln, als sie der Spanier vergeblich versucht hat: Die ganze Burenbcvölkemng soll ansgerottet werden. „Wir haben es nun einmal übernommen," sagt es. „Transvaal zn erobern, und wenn sich dies durch nichts Anderes erreichen läßt, als durch die völlige Austreibung der holländischen Einwohner, so müssen sie ausaetrieben werden — Männer, Frauen und Kinder." Es gicbt in England noch einige Blätter, die ans solche Brutalität zu reagiren wagen, Sv bemerkt der „Morning Leader" zu der von „Lt. James Gazette" ein Pfoblenei! Methode: „Wir sollten als eine Nation, die das Völkerrecht kennt und es aufrecht zn erhalten gedenkt. Vorschläge und Rathschläge von dieser Sorte überhaupt nicht anhören uns jedenfalls kein Wort weiter darüber verlieren. Sie sind mir ein Maßstab für unsere nationale Decadence nnd in sich ein schlagender Beweis für die Nnmoraiitat unserer Ambitionen." Ein anderes Blatt, der „Star", ruft entrüstet aus: „Es wäre besser, wir verlören ganz Südafrika, als daß wir mit dem Sultan und dem Spanier in Ärntalität wetteiferten. Die Nation, die mit Nebertegung ein so riesiges Verbrechen, wie es die „Tt. James Gazette" befürwortet, beginge, würde verdienen, unter dem Fluch der Menschheit zu Grunde zn gehen." Hoffentlich führt das Ehambcrlain-Roberts'schi' Spstem zu demselben Ergebnis;, wie die Cnba-Pvlitil eines Wculer! Kernschrcib- ,,«d Aerttsvrerh-Berichte vom 25. August. Ter Krien in Cbina. Berlin. Unter der Uebenchrift „Das Programm der Mächte über die schließlich Eliina antznerlegenden Fricdensvedingnngen" wird geschrieben: Wenn die schuldigen Personen bestraft sein würden, mnsse zur Eintreibung einer viele Hundert Millionen Taels betragenden Knegskosten.Entschädigung eine internationale Kontrole eingesetzt, sowie die Ansstellung eines Staatshaushalts angeordnct werden. Um solche Kontrole wirksam zu gestalten, bedürfe es einer Aufsicht in allen Zweigen der Finaiizgebalming des Reiches. Die kontrolircnden Beamte» der Mächte müßte» berechtigt sein, in die Finanzvcrwaltnng der Provinzen wie der Eentralgcwalt bis in's Kleinste Einsicht zn nehmen, nötliigenfalls bessernd nnd strafend cinzngreisen. Eine derartige Maßregel biete auch für die Zntnust die zuverlässigste Bürgschaft, daß eine Wiederholung der jüngsten Ereignisse unmögltch wäre. Man wisse nicht, ob die Mächte bereit-? über die zn leistenden Bürgschaften sich geeinigt hätten, cs sei aber angezeigt. die Möglichkeiten zu erörtern, unter denen solche Bürgschaften, die zugleich wirksam wären nnd nicht einen Keil in's interiiativnale Einvernehmen trieben, zn erziele» seien. Berlin, Anscheinend offiziös wird geschrieben: Bei den Kämpfen um Tientsin handelt es sich nach Ansicht hiesiger amtlicher Stellen nur um kleinere Geplänkel mit irregulären chine sischen Banden. DenlschcricitS sind aus der Rückzugslinie Peking— Tientsin—Takn keinerlei Truppen iiirückgelassen worden, weil dcren daldmögliche Ankunft in Peking, nnd zwar in möglichster Stärke, als Hauptbedingung angesehen ivird. Außerdem sollen inzwischen die weiteren deutschen Truppen landen, den Vormmich ans dem selben Wege antreten und dadurch die rückwärtigen Verbindungen aufrecht erhalten Außer den Denlschen befinden sich zahlreiche russische Truppen in dauernden Bewegungen auf dieser Heerstraße, so daß von einer Gefährdung im Rücken dieser Verbündeten nicht die Rede sein kann. — VvmKricgüministerinm ist^die Mittheiinng nach Bad Nauheim gelangt, das dortige Konitzkh-Slist, ein großes Krankenhaus mit eigenem Badehaus, zum Empfange zahlreicher, in China verwundeter deutscher Soldaten bereit zn halten. Köln. Nach einem Berliner Telegramm der „Köln. Ztg." sucht besonders die Berliner chinesische Gesandtschaft mit großem Ester dafür Stimmung zu machen, daß die Mächte Friedens- Verhandlungen mit Li-Huny-Tschang aufnehmen. lieber die Frage der Vollmacht wird dabc, leicht hiiiweggeglitten und ganz in Ueberemstimmilng mit der eigenen Haltung Li-Hnna-Tichang's behauptet, daß, wenn dieser sich als Friedensunterhändicr anbiete, er auch das Recht und die Macht dazu habe. Deutscherseits werde man erst in die Friedensverhandlunaen cintreten, wenn durch die Berichte der Gesandten durchaus klargestellt sei. wie die Dinge liegen und welche Faktoren heute die Autorität besitzen. Dan» werde sich auch Herausstellen, ob und inwieweit Li Hnng-Tschang bei dem Friedenswerk eine Rolle spiele» könne. Paris. Der „Figaro" veröffentlicht einen Brief des Admirals Lord Seymour an den französische» General Cvurrejolles. worin er in den wärmsten Ausdrücken von der Tapferkeit der srauzösischcn Abtheilung bei der Einnahme der Forts von Tat» und bet dem Marsch nach Peking spricht, an die Waffenbiüdrrschast von Eng ländern und Franzosen im Krimkrieae erinnert und die Hoffnung ausspricht, der neue Wafsengang in China werde die Freundschaft zwischen beiden Völkern fcstknüpfen. Paris. Nach einer amtlichen Meldung würde in China, unabhängig vom Gcneralstalie unter dem Grasen Waldcrsee. eine iniemationale Kommlsion eingesetzt, bestehend aus ic 8 Mit gliedern aller Verbündeten. Diese Kommission, der sranzüsischer- ii'nntng, 2i». AmM- iWO. ieits die Lberstleninants Marchand und Francket präsidiren. hat für die Auswahl der zu besetzenden Pnntte, für die Ausrüstung nnd Verpffegnng der Truppen zn sorgen. s London. Aus Peking wird vom 17. d. M. gemeldet: l Tie japanischen Truppe-! besinden sich an den Thoren der „Ver botenen Stadt". Sie erwarten die Befehle ihrer Rc gierung, ob sie die „Verbotene Stadt" beietzt halten oder zerstören , lollcn. Es heißt, Prinz Tnan sei in Peking gesehen worden. Man stellt estrig Nachforschungen an. um ihn aufzunnden Cbine- , sische Kavallerie ist in der Nähe von Tung'chn ausgetaucht. Eine ! Schwadron indischer und amerikanischer Kavallerie bat sich zur > Verfolgung der Kaiserin aufgemacht, die. wie man glaubt, ihren - Hof nach der srnherc» Hauptstadt Singansu verlegt hat. L ondo n. Nach einem Telegramm aus Hongkong zerstörten Ausrührer das Miisivnsgcbäiide zn Pintn? am nördlichen Uffr des Kantvnstns'es. Eine Anzahl Christen und Europäer, die gelangen genommen worden waren, wurden gefoltert und ihnen angedroht. daß sic, falls sic kein Lösegeld anibringen könnten, enthauptet werden müp.tcn, Einstnßrciche Europäer in Kanton erhielten Briefe, in denen ein Löiegeld von 21 Taels für jeden englisch j erzogenen eingeborenen Christen verlangt wird. — Die Schwarz- ! flaggen verwüsten an» ihrem Marlche nach Peking alle Gebiete, die sie durchziehen. Nach einer Shanghaier Depesche des »Daily Erpreß" hätten die Verbündeten, da sie keinen anderen Vertreter ^ der chinesöcbe» Rcgieinng in Peking fanden, eine provisorische i Negierung gebildet, die bis zur Bildung einer neuen chinesischen Hsiegierung die Verwalrung der Stadt leiten solle. — Eine chinesische i amtliche Depesche ans Tsinnnsu meldet. Kaiser Kwangiü sei von Japanern gesunden und befreit worden. — Eine Washingtoner Depesche meldet, , das Kabine! habe die Verwickelungen erörtert, die entstehen dürften, wenn Rußland unabhängig in China Vorgehen § dürste. Es ici beschlossen worden, in einen "Schriftwechsel mit den i übrigen Mächten z» treten behuis Vereinbarung einer gemein- ,-amen Aktion und Feststellung dc-s Verfahrens, das Rußland gegen über eingesthlagen werden solle, wenn diese Mackst fortsahrcn tollte, s unabhängig von den übrigen Macksten zu handeln.. 1 L o n d o n. Tie „Daily Mail" berichtet aus Rom, der italie nische Gesandte in Peking iei anr^Arm verwundet. Ter Arm habe amymirt werden müssen. — Der „Daily Erpreß" berichtet, i der chinesiiche Gemndte in London habe einem Interviewer erklärt, : ein dauernder Friede sei unmöglich, so lange sich Missionare in , China befänden. j Shanghai. Die Nachricht, die heute hier umlief, daß der ! Vicetönia von Hupe und Hunan. Tschang-Tichi-Tung, heute 30 der Resormvartci angehörende Chinesen habe verhaften und 2 derselben kövsen lassen, eniipricht nicht völlig den Thatsachen. Tie Leute, gegen welche Tschang-Tichi-Tung in der angegebenen Weise vorglng. gebären nicht der Reformpartei. sondem einer GcheimgeielOchaft an. Das Vorgeben des Bicekönigs ist von geringer Bedeutung. — Tie hiesigen fremden Bewohner sind beun ruhigt durch die Ankunft io vieler Kriegsschiffe, da sie in Folge denen europäische Verwickelunaen befürchten. Es ist ihnen jedoch versickert worden, daß die Ansammlung der Kriegsschiffe rein zufällig ist. Tientsin. Die Transportschiffe mit den Truvven der ein zelnen Mächte an Bord, treffen allmählich in Takn ein. Drei I große deutsche Transportschiffe sind bereits angekommen und haben ! die Truppen an Land gelegt. Ein Regiment ist ichon auf dem l Wege nach Peking, das zweite auf dem Wege nach Tientsin. Im Haien liegen noch 3 russische Transportschiffe. 100 Personell, . danrnter auch Zollbeamte, haben Peking verlassen und kommen : inner Eskorte den Fluß herab. Tie Ausländer wünschen, cs möge eine Eipedition nach Paotingsu geiandt werden, um zur Vergeltung j sür die dort begangenen Mordthalcn die Stadt zu zerstören. * Berlin. iWolss's Bureau.) Ter zweite Admiral des ! Krcuzergeichwaders meidet aus Takn vonr 25. August: Russische. ! ein 22. August in Tientsin eiiigetrvfsene Telegramme sagen, das; ! in dem Tndtheil Pekings noch starke Voxermengen und in der ! Kancrstadt chinesische Truppen unter Prinz Tlching stehen. Ter ! staiier nnd die Kaiserin verließen Peking. In Peking ist Militär- ! Verwaltung eingerichtet worden. Am 22- August früh sollen iiiigcsähr hundert Flüchtlinge aus Peking von Tungschau aus Prahmen abgercist lein. * Paris. General Frey kelegraphirt aus Peking vom 20. Aug Es gelang den verbündeten Truppen, unter denen sich auch das erste von Indochina geinndte sranzösiiche Kontingent befindet, all- mütstig die Boxer von allen Punkten, welche sic nach besetzt hielten, zu vertreiben. Die Verbündeten lagern rund um den Kaiserpalail, welcher von einigen Soldaten der regulären chinesischen Armee be setzt gehalten wird. Die Generale der verbündeten Truppen be schlossen, die internationale Armee aner durch den Palast durch ziehen zu lassen. Daraus sollen die Palastihore geschlossen werden. - London. Die Abendblätter melden aus Shanghai vom 21. August, dort sei die Nachricht eingetrosfcn. die Kaiserin nnd ihr Hof seien von den zu ihrer Verfolgung entsandten japanischen Truppen 80 Meilen südwestlich von Peking eingeholt worden; der Kaiser Kwargstie habe sich sofort unter den Schutz der Verfolger gestellt. ' Kopenhagen. Die in der Nähe von Island gesunder« Boje trägt die Inschrift „Andree's Polarervedition 1896. Numero 8" und trieb am 28. Juli i»r Grindavik an Land. Ein Isländer aus der Gegend von Grindavik fand die Boje. Der Minister des Acnßern stellte heute Nachmittag die Bore dem ichwedischen Geschäftsträger zu. Berlin. Der amtliche „Reichsanzeiger" bringt folgendes Eommnnigus: In einem Theil der Presse tritt immer mehr unver hüllt das Bestreben hervor, den nach China gegangenen deutschen Oberbefehlshaber über die Truppen der Verbündeten Großmächte durch Angriffe vom Standpunkt der parlamentarischen Fraktions- Politik zu verunglimpfen. Den Generalscldmarichall Grafen v. Walderiee begleiten auf seiner Fakrt nach Ostasien neben der ehrenvollen Anerkennung der seiner Wahl zum Oberbefehlshaber beigctretencn ausländischen Staaten das unerschütterliche Vertrauen Sr Majestät des Kaisers und die Scgeiiswünichc der Nation, die in dem zur Elfrillnirg einer hohen Ausgabe auszielrenden Feldherr» den Schildhalter ihrer Ehre in fernen überseeischen Ländern erblickt. Schon die Rücksicht auf diese einzigartige Stellung, wie sie biSber niemals einem deutschen Heerführer zu Theil ward, sollte hinreichcn, rn» ihre» Träger gegen parteipolrtiichc Befehdung zu schützen. Es kommt Hinz», daß Graf Walderiee nicht in der Lage ist, sich der Angriffe von Gegnem zu erwehren, die dem fern von der
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