02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 30.09.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-09-30
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000930026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900093002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900093002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-09
- Tag1900-09-30
- Monat1900-09
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öerugzgebiidr: Nrrteliährlich 2 M so Pi».: «w-s, die Voll 2 Mk. « Vs». Die.DresdnerNachrichtm" erscheinen ,»glich Morgen»; die Bezicber in Dresden und der »ächilcn Nmgedun», wo die üuiragun» durch eigene Bolen oder Konnnüsionäre erfolgt, crlmllen das Blatt an Wochenlaaeu. die nicht aus Ton», oder Feiertage solgen. m illvei Tdcilaudaaben Abend« und Morgen« «ugkstcllt. Für Rückgabe eingelandler Schritt- stücke leine B-rbüidlichleü. Keriilvrcchanschlub: Smt I Lr. U u. 2r. 20V«. Telegramm-Adresse: llnchrirhirn Drosdrn. Aonnabend-Abendausgabe für Dresden und Umgebung. Verlag von Kiepsri, L NLiU,avdt. Mresgen can'f. Die Annaümc von Anlündiaungen enolgt in der va»t»geichäit»stelle und de» Nebeiianiialimestcllen i» Trc-den t»c Nachuiitlaa-s Ulir. Sonn »nd Feiertags nur Ütiariennraiie 28 von ii bi«r,iUln. Die Iipalnge Gnind- »eile >ea, s Silben) IS Pi».. An- kündiguiige» aiii derPnvarieite Heile 20 Via.: die 2>valti»e Heile als „EingeiMtdt oder aut a.erticüe <>o Big. I» Nummern »acl, Samt- und Feier tagen i bcz. Livaliige Grunüzcileu 3v. « be>. eo und so Pig. nach beiondereni Tarii. AilSwärtiae Auiträac nur gegen Loraiisberrlilun». Beleablüticr iverden mit io Pig. derrchnet. Mj88iiki' .»L S'o 8 A, .2. «L IkiiNilanlwlt, l'unniirt mit nalcioiien gsack.ulleu. «r. LKS. Kpiezel: stkencste Trahtberichte. Hofnachrichten. >!nter>nch»ng von Schulkindern. Tenliche Franenvereiiie. Ein Königsworl. Verein für Poikshugicne, Loutttar^ :W. Teptemberi;N)0. Aernschrcili- und ^crnsprech-Berichte v. 29. September. Der Krica in China. Wien. Nach einer Londoner Meldung der „Pol. Korr... wird die Antwort Englands auf die deutschen Vorschläge in der China-Angelegenheit zwar Non Einwendungen dnrchfwchten sein, keinesfalls aber einen ablehnenden Charakter tragen London. Dem „Standard" wird aus Shanghai vom 27. telegrabhirt: Hiesige chinesische Beamten behaupten. Russland habe China Geldmittel vorzustrecken versprochen behufs Rück zahlung der englischen Anleihe. Londo n. ..Dailh Mail" meldet ans Yokohama bom 27. d. M.: Das Kabinet Aaniagata demisswnirlc. Das neue Kabinct wird wahrscheinlich durch Marquis Jto gebildet. Da kn. Ein französisches Bataillon, das von Peking aus gebrochen war, besetzte Lu-Ku-Kiao und Tichang Sin Dien ans der Linie nach Paotingsu. New-Aork. Eine von der amerikanischen Gesandtschaft in Peking stammende und vom 22. ds. M. dalirte Tepeiche betagt, im Besitze von Borern sei eine Subskriptionsliste gefunden worden, aus welcher drei Mal Beiträge auf den Namen des Prinzen Dsching eingetragen seien. Ncw-A or k. Ein Telegramm aus Tientsin vom 25. d. M. meldet: Wie ein Bote berichtet, wurden 13 schwedische Missionare im Norden der Provinz Schansi ermordet. Nagmaki eingelaufen. Der Kapitän wurde gerettet: 17. Perwue» - Schulärzte einer U nt er,» eh u n g unterzogen, die in der Wege der Mannschaft und Passagiere sind ertrunken. vorgenommen wird, dag die Kinder grupvenwene in Anwesenheit London. Ter Cnnnell »f h.reu-'n Inmlhablm- veronentlicht des Lehrers und. loivelt Mädchen ,n ,rrage tomincn. in 'An- ein Memorandum des Vertreters der britirche». l,olländii>l! ,r und ! Wesenheit einer Lehrerin dem Schulärzte vorgesichrt werde». Tic belgischen Vvndsinhaber cm die Verwaltung der türliichen Staats- j Kinder baben sich ein,ein und unmittclt'ar vor der Uittermchmig schuld. Das Memorandmn heschästigl sich mit der Drage der Er- > Oberkörper. sowie die Beine vom »nie abwärts und die Füße zu Höhung dn^ Zinsen ans Ist« Prozent vermittelst zieranzrehmig des > entblößen. Von etwn vorgernndenen Krankl,ertszustanden werden Reservefonds und kommt zu dem Schluß. dal; eS »ich! wnin-hens ! die l-Ilern durch den -whulcmsichm; benachnchrigt. Es^ ttt ledvch Merck, sei den Zinssi»; zu erhöhen, es sei denn, daß sicl, die > den Eltern oder Erziehern gestattet, eine von der schule ver- Erhvhmig eine Reihe von Jahren anfrecht eil,alten liege. Unter langte törperliche Untemichimg des Kindes anstalt vom Schul- Berlin. Der Dampler „Prinz-Regent Luitvold" ist mit der gbgelösten Besatzung de? „Cormvran" am 28. d. M. in Suez cin- gctroffen und geht am 29. d. M. nach Port Said. Tie „Hcrlha" ist am 25. d. M. in Takn eingetrofsen. „Geier" ist am 28. d. M. von Tschifu nach Takn gegangen Leipzig. Heute Mittag fand die feierliche Eröffnung der Neubauten des Zoologischen Gartens in Anwcsenheit der städti schen Behörden, der Aktionäre und zahlreicher Ehrengäste, unter denen die Direktoren fast aller Zvologrschea Gärten Europas vcr treten waren, statt. In seiner Bcgrnßiiiigsainvrache legte der Vorsitzende des AnssichtSraths. Herr Stndtrath Meißner. die Ent stehung und den Entwickestlngsgnng des Unternehmens dar und dankte insbesondere dem Rathe und den städtischen Behörden für die rege Unterstützung. Sodann erwähnte Redner die vorzügliche Ausführung des Baues durch Baumeister Rust und dankte ihm, sowie den Banhandwerkcrn. Er bedauerte, das; die Einladung, die n» Sc. Majestät den König ergangen, von diesem in Folge der letzten Vorfälle nicht angenommen werden konnte. Se. Mä scstät babc aber das grösste Wohlwollen für daS Unternehmen aus gesprochen. Die Rede schlns; mit einem Hoch am den König. Die Militärkapelle trug Mnsikstnrke init Oraelbeglcittmg vor. Dann betrat Oberbürgermeister Jnstizralh Tr. Dröndlm die Rednertribüne, um dem Unternehmen, unter Versicherung fvrtz dauernden Wohlwollens der Behörden, den beste» Fortgang zu wünschen, damit es der Stadt zmn Rubine und zur Ehre gereiche. Kiel. Prinz Heinrich von Prenszen hat heute die erste Division des ersten Geschwaders mit Flaggensalltt übernommen. H a m biirg. Um Innern der Ocliveicher wnthet der Brand noch fort, aber jede Gefahr ist beseitigt. 36 Rohre waren i» Dhätigkeit. ein Denerwehrmnmi wurde schwer verletzt. Vier Züge der Feuerwehr sind noch in Dhätigkeit. Paderborn. Der Reichstagsabgeordnete Hesse zEentr.) hat wegen Kränklichkeit iei» Mandat niedcrgelcgt. G o rDer Kaiser ist ans Anlns; der Mhährigen Feier der Zugehörigkeit der Grafschaft Gor; und GradiSca zu Oesterreich heute stich hier eingetrofsen und von der Bevölkerung mit be geisterten Kimdgebnngen empfangen worden. G örz. Dem Kaiser wurden vei seinem Einzüge in Gör; von einer großen Menschenmenge lebhafte Ovationen bereitet. Auf eine Ansprache des Bürgermeisters in italienischer Sprache ant wottctc der Kaiser ebenfalls in ftnlienstcher Sprache, indem er 'eine Frende ansdrückte über die Inltnrellen Fortschritte der Stadt, der leine Fürsorge stets zugewcndei bleibe. London. Llvhd's Agentur meldet anS Nagasaki: Ter nor wegiichc Dampfer „Ealanda" und der japanstchc Tampfer „Jsenrarn" stiegen bei Jwosima ziiiamnien: der erstere sank, der letztere ist in den gegenwärtigen Umständen sei wenig Anssicht vorhanden, den Zinssns; länger als drei Jahre aufrecht zu halten; denn nach dieie» drei Jahre» wmde der Reserveso»ds nicht mehr nusieichen. um das durch die Zinserhöhung hcrvorgenffene stNehrersordernis; zu decken ^ G insgow. Im hiesigen Kranlenhans ist der sechste -rodes sntl an Pest voraekoimncn. Petersburg. Kaiser Wilbelnr Nerlieb denk Zc>„chft knminandirenden der an den Gefechten von Datn mid Dientsin betheiliaten inteniattonale» Trnnpendetachements. dem riosiichen lsteneraltnaior v. Tloessel. den stioihen Adiervrden 2. Klane mit dem Stern und Schwerter». A t b c n. In Regicrungskreiie» wird versichert, der Entschlich des Pirnzen Georg von Griechenland, leine Stellung als Lber- komniisiar von Kreta niederzillegen. bezwecke nickst eine Vereinig ung dieser Iigel mit Griechenland Iicrbciznsnhren. sondern den Kretern Gelegenheit zu bieten, den Prinzen Georg destnitiv zmn Fürsten nnsznriifen. Sofia. Der Schah von Persien ist heute früh nach Konstantinopel abgercist. OcrtUches s:nr, sächsisches. .resden. 2>t :epte»tber. arzte von einem anderen apvrobirtcn Arzte vornehmen zu taffen, der aber hierzu das vom Schnlansichnffe festgestellte Formular zu benutzen hat. —* Zmn Zwecke der Grnndmig einer Ortsgruppe Dresde n des D entschen Verei n s snr V o l ks l> n g i e n e >aitd gestern silbend im kleinen Saale des Vereinshames. Zinzcn dorssttlifze. eine konstiinirende Versammlnng statt. Erschienen waren u. 2l. die Herren Geh. Medizinalraih Prof. Dr. med. Renk tsteheimer Finanzrath n. D. Oberbürgermeister Beutler. Stadtrath Köpven :e. 6 er Einbernter der Venaimnlnng Herr Dr. med. Pillina dantie alsMitglied des Eentralvorftaitds des Deut- ichcn Vereins snr Volkshpgiene für das Intcreffc, das die Sache hier gesunden, und bat dann, nachdem er den Anwesenden für ihr Ettcheinen gedankt, m» Unterstützung der segensreichen Vcreins- hesttehmigen. über die er sich hieraus eingehender verbreitete. Der Deutsche Verein für Poltsbnaicne bat nch die Aufklärung des Volkes in gesundheitliche» Fragen zmn Ziele gesetzt und will, das; sich insbesondere das Lebe» in den ärmeren Kreisen gesünder ge stalte. Praktisch will der Verein sich durch Errichtung und Nnter- ! stütznng von Arbeitertüchen, -Erholungsstätten und dergleichen be- thättge» und icdem Elend und jeder Noth Vorbeugen, die auf der ! Ualcmilms; in hygienischen Dingen beruhen. Einen wirksamen Helfer wird der Verein in Ziitnnst auch in den vom 1. Oktober an erscheinenden „Blättern für VolkSgesmidheitspflegc. gemein grofze Zahl hcrvor- verständliclie Zeilschriit" vesitzcn, für die eine Ihre Maiestkien der K i>» i g und die K ö „rgi n werden > ragender Männer auf dem Gebiete der Gesiindheitsvstege ihre sich mit Ihren Königl. Hoheiten den Prinzen Georg und Fried ^ Mitarbeit zngesichert bat. Sich in grasten Zügen über Zweck r i ch Anglist morgen Sonntag mitteist Sonderzuges von Coswig Aind Ziele dieser »euen Zeitschrift änstemd. betonte Redner, das; ans Nachmittags 3 Ulir :!8 Minuten nach HermSdori-Nebeseld! 'ich deren Inhalt lediglich mir der KrankhertSverhütnng, nichl aber begeben, dascibsi i: Ubr w Mimiten cintrcsten »nd im dortigeii Diiit der Krantenbebniidlnng belassen wolle. Gerade in der Hütte Iagdhanse Wahnung nehmen. In ihrer siDglcitung werden sich! des armen Mannes 'olle und wolle das Blatt sich eine Stätte l'ksstiden: Hofdame ciiräsi» Reutti,er v. We»l, Sherhoininrichall suchen. Ein genmdes, arbeilskrästiges. frohes Bvlk. das »ei das Gral Vitzthum v. Eckstädl „nd Oberhofnicisler Wir!!. Geh. Raih § Ziel, das der Verein erstrebe. In Sachsen bestehe erst eine Orts- v. Malvitie. Oberslallmeiste, v .Miiigk. Hvfmarschall Freihen von ginnpe deffeib»». Leipzig, nach Gründung des hiesigen Vereins dem Vussche-Streitliorst. Flügeladintant Obcrstlenlnant Sensit >ollc ein Landesverband gebildet werden. In Dresden baben sich v. Piliach und Oberarzt Dr. Höffniann l nhoii gegen !A> stierste znni Beitritt bereit erklärt. Im Anschluß - Ihre Mmestät die Königin und Ihre Hoheiten. ders au vorstehende MUthcilmigei, gab Herr Dr. Pilling ein Begrüst- E r bprin; und die Frau Erbpri n z eisi n v o » S a ch > en -; nngs Telegranini betamtt. das die Berliner Mitglieder des Central- Me i n sngeil nebst Snsten unternahmen st, de» gestrigen Rach-z Vorstandes gesiiiidt batten. Nachdem Herr Oberbürgermeister imstagsstmide» von Schlaf; stNoritzbiirg aus eine gemestffame! Vemie, einige Anregungen gegeben batte, erklärte »lau sich mii Spazierfahrt durch den Thiergatten „iid'l'rstichten hierbei die Wild- j der Gmiidlim; einer Ortsgruppe Dresden des Deutschen Vereins füttermig. Zn der »m 7 Uhr in Schloß Maritzburg statb.iesnndenei, für Volkshvgiene einverstanden. Die Versammlung trat nunmehr Königliche» Tafel war der Obcrfvrstmcistcr Plant mit Einladung in die Verathung eines gedruckt vvrliegenden Statutenentwurfs beehrt worden ein. der nach Vornahme mehrerer Abändernngen Giltigkeit er- Ihre Niaicstät die K ö ii i g i n gedenkt nächsten Montag i langte, woraus man. die Wahlen zmn Vorstände vornahm wn Ende dieses Monats ans seinem Amte ansscheidenden und in den Ruhestand übertretenden Kallerl. Bank Direktor Herrn Geb. Reg.-Ratb Edler hier, bat auch der Vvlstand der „Dresdner Kauimannschast" dmck den Vorsitzenden Herrn Koni- iiierzienraili Eollenbnsch nnter dem 26. d. M. durch ein Dank- rmd Aiierkenmiiigsschreibcn geehrt, worin n. stl. besonders betont worden ist. daß Handel und Industrie im Bereiche der hiesigen ReichSbnnkstelle, insbesondere in der Ltadt Dresden selbst, weiche Direktor der Dresdner Bank, als erster Schriftführer .wen Dr. med. Pilling, als Stellvertreter Herr Dr. med. Graupner. als Schatzmeister Herr Konstll Klemperer. Direktvr der Tresdiicr Bank, als Stellvertreter Herr Konnncrzicnrath Eollenbnsch ge wählt; ferner siel die Wahl noch ans die Herren 8aiisiiinmi Eckoldt. Oberlehrer Tr. Haaie, Dr. med. Hopf. Avotyt'enbesitzcr Klose. Stadtrath Köbven. PrivatnS Mendel, Geb. Medizinalratb Dr. Rcnck. Zahnarzt Stuhr und .König!. Hoflieferant Uhthofs. zu ihrem Emporblnhen wesentlich auch an! die Unterstützung der! Nach den Sminten ivird die hiesige Orlsgrnnvc lälnlich imndesleiis Reichsbnnl aiigeivieicii ist, sich dabei vor allen Dingen des vereik Zwei auch Nichtniitgliedern zugängliche Sitzungen veranstalten, mn der privaten und öffenttichen willigen mid vcriläiidiiißvollcn Entgegcnkoninicns von Seilen des, durch Vorträiw ans deni Gebiete der Herrn Direktors Edler alle Zeit zu erfreuen gehabt baben. l Gcstindlieitsvstege belehrend zn wirken. >. Kunst und Wistcuschaft. M W o ch cn s p ie lpZa II der Kö!ligl. Hostbeater. Kanigl. Opern Hans: Sonntag: „Tie Afrikanerm": Montag: „Ter Wildschütz"; Dienstag: „Earmcn"; Mittwoch: „Dann häuier": Donnerstag: „Der Freischütz"' Freitag: „Der Barbier von Sevilla". „Ein Volksfest aus GnineM': Sonnabend: »Die stibrelle", Kain" «beide zmn ersten Male) - Sonntag: „Der Wildschütz". — König!. Schauiviclhans: Sonntag: Für die Dicnstags- Abomleisten des 18. September: „Die guten Freunde"; Montag: ..Jugend von heute"; Dienstag. „Zwei Eisen im Feuer"; Mitt woch: „Tragische Konflikte", „Der Hochzeitstag"; Donnerstag: Für die Mittwochs-Abonnenten deS 19. September: „TcinetriuS- Fragment". „Das Lied von der Glocke", Epilog von Goethe: Freilag: „Die Jüdin von Toledo"; Sonnabend: „Die verstinkcne Glocke"; Sonntag: Zum ersten Male: „Johamiisfeuer". Vitt Köniqswort. Der ermordete Kvnig Hninbert bon Ita 1 icn befand sich einstmals ans einer Rundreise durch sein Land. Dabei be rührte er auch die kleine Stadt Eastelgondolsi, wo er bei dem Bischof zn übernachten beschloß. Da er sich erst zwei Stunden zuvor durch seinen Eonrier meiden ließ, so mußte sich die Munizipalität beeilen, wollte sie dem geliebten Landcsbater einen würdigen Empsang bereiten. Unter Zuziehung aller verfügbaren Kräfte wurde ein Dlilimphbogen errichtet, die Honoratioren warfen sich i» Gala, weißgekleidete Jungfrauen stellte» sich auf und die liebe Schuljugend bildete Spalier. I» Anbetracht der kurzbemessenen Zeit konnte Se. Majestät mit deni Empfange wohl zufrieden sein. Upd er war es auch. Huldvoll dankte er dem Bürgermeister für dessen schwungvolle Ansprache, huldvoll nahm er die gespendeten Blumensträuße entgegen und huldvoll winkte er leinen Unterthanen zn, die ihm mit kanten Evvivarnfen zn- jubelten. Nachdem er ein fruaalcS Mahl bei dem Bischof eingenommen, machte er eine Rundfahrt durch die Stadt, die ihm zu Ehren illuminirt worden war. 'Alsdann zog er sich in dir für ilm be stimmten Gemächer zurück. Er hatte sich icdoch kam» zur Rulic —"Im Monat Oktober werde» die nstnmtlicheil Schul > kinder der achten Kiasien in den Schicke» durch die! begeben, als die Hausglocke erscholl. Wenige Minuten später trat der dienstthnende.Kaimnelherr bei deni König em. blieb aber zögernd auf der schwelle siehe». „Nun. mein lieber Eonie, was giebt's ?" fragte der Monarch, ein wenig verstimmt nbe> die Slin nng. „Verzeihung, Majestät, der Anwalt des hiesige«! Gerichts bittet dringend, vvrgelaffen zu werde». Es handle sich nni eine hochwichtige Sache, die keinen Anffchub dulde. Ter Kaplan, der ihn begleitet, unterstützt seine Bitte. „Führen Sic d>c Herren herein." befahl der König, „ich will sie cmviangen." Er üeidetc sich bastig an und nach kaum zehn Minuten standen der Priester und der Anwalt vor ihm. „Majestät." tzegann der Advokat »ist tiefer Verbeugung. „Sie sind der oberste Richter des Landes Ich bitte »in Verzeihung, das; ich gewagt habe, Ihre Ruhe zn stören, allein es steht ein Menschenleben in Frage. Es handelt sich um einen zum Tode Verntthciltcii, an dem morgen früh das Unheil Vvllsttrclt werden soll." Der König tust einen Schritt zurück, machte jedoch keine Be merkung und so fuhr der Anwalt fort: „Wäre Eure Maicstät nicht hierher gelvmine», so hätte man einen Unschuldigen zum Schaffvt geführt." „Erzählen Sie mir den Sachverhalt!" '.iiiterbrach ihn der König, sich auf einen Sessel niederlassend. „Ein innger Bauer a»S der Umgegend ist angeklagt worden, eine» Wildhütei er schossen zn haben," berichtete der Advokat. „Alle Beweise sprechen gegen ihn; seine Schuld erschien sonnenklar »nd somit wurde er zum Tode vemrtheilt. Trotzdem ist der Mann unschuldia. davon bin ich fest überzeugt. Er leugnet ia auch hartnäckig, die Dtzat begangen zn haben, weigert sich aber ebenso standliast. den Mörder zu nennen, obgleich er ihn keimt. Man führte sein Weib und seine drei kleinen Söhne zu ihm. Als er sie sah, weinte er bitter lich. war jedoch nicht zu einem Gesländniß zu bewegen. Es ist mir ein liiierguindliches Räthscl, weshalb er die Todesstrafe für einen Anderen erdulden will, ich hätte aber keine ruhige Stunde mehr, würde der Unglückliche hingcrichtet. Deshalb habe ich eS gewagt, mich an Eure Majestät zu wenden. Ich lege das Geschick dieses Mannes in Ihre Hände." König Humbert hatte anfmerksani zugehört, da er jedoch noch immer schwieg, nahm der Kaplan das Wart: „Majestät, icb babe die Beichte des Verurtheilten gehört. Er ist iinschnldig. will aber den Dad erleiden, um einen Anderen zn letlen." „Haben Sir leine Ahnung, süc wen er sich opfern will?" fragte der König. gestern Abend Gcwctbehauics Vor einer zahlreichen Hörerichast sprach Frau Marie Strilt Dresden im große» Saate des »Mi»»»»»»«» l „Nein, auch mir wollte er es n'cht gestehen." „So führen Sie > mich zn ihm." beicckck der Monarch, „ich will sein Geheimnis; er ^gründen." „Wiek' stammelte der Anwalt. „EureMaicstät wollen ! selbst " .Sagten Sic nickst vorhin, ich sei der oberste Richter -des Landes?" unterbrach ihn der König scharf. „Nun wvhi. ich !will keine Gnade erwecken, wildern Gerechtigkeit üben. Kommen I Sie. meine Herren!" 'Ans dem Wege zum Gefängnis; lies; sich der Monarch dmi : näheren Dliatbestand erzählen. Die Geschichte klang ein'ach > genug: „Ein Flintenichnß. am Hellen Tage abgeienert, hatte das ^ ganze Tors in Aufregung verletzt. Bor dein Hänschen, das Lnigi ! Tviiiinaso mit Weib und Kind und seinem alten Vater vewohnie. ! fand man den Wckdhntcr Soltini von zwei Kugeln getroffen lodt !am Boden liegen. 'Neben ihm siand Lnigi. aschfahl, den Blick ! starr ans den Erschossenen gelichtet. Tic Flinte, die zn der Dhat benützt worden, gehörte ibm und da Jedermann wußte, daß er mit Soltini in bitterer Fehde gelebt, so breit inan ihn für den Mörder und er wurde zum Tode vernrlheili. Aber er ist dennoch unschuldig!" schloß der 'Anwalt seinen Bericht. ..Vockeroina!' war deS Königs einzige Bemerkung und dann beiraten sie die kleine düstere Zette des Gefangenen, der bei dem Anblick des Fremden jäh enworiprang. „Reden Sic!" befahl der König dein 'Advokaten, j der ni't vor innerer Bewegung zitternder Siimme begann: „Lnigi j Dommaso. in 'Anbetracht des snrchtbarcn Verbrechens, dessen Ihr l be'chnldigt worden seid, hat Euch das Gericht znni Tode vor > nrtheill. Ihr habt ein braves Weib, Ibr habt drei Söhne, die ! fortan einen entehrten st,'amen tragen müssen. Das wißt Ihr. und dennoch wcigett Ihr Eiicb. die Wahrheit zn gestehen. Besinnt Euch, noch ist eS Zeit! Ick weiß, Ihr habt die That nicht be gangen." Der junge Bauer, der bisher mit geieilttcii! Blick dagestanden. erhob setzt den Kops. „Ich bin nnichickdig," erklärte er in festem Ton. „und wenn Sic es glauben, so genügt eS mir. Ich habe nichts weiter zn sagen und weide auch nichts sagen." „Du wirst dennoch reden, mein Sohn! Dein König befiehlt cs Dir!" klang die Stimme des Monarchen durch den niederen Raum. „Der König?" stammelte Lnigi. erschrocken in die Knie sinkend. „Steh auf!" gebot der Herricher. „Wer mit der Welt abgeschlossen bat, kniet nur noch vor Gott. Ich bin gekommen, ans Deinem Munde die Wahrheit zu Horen. Oder willst Du, daß man von Deinem
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