02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 25.10.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-10-25
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19001025026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900102502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900102502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-10
- Tag1900-10-25
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öerugsgebiihr: Blerteliälirlick, 2 Mk. so P'a,: durcki die Poti 2 Air. 75 Pig. Dir „DrcsdnerNachrichteo" crlchclne» «ilgllch Morgens; die Bezieher in Dresden und der nächsten Umgebung, wo die Annagung durch eigene Bolen oder Äonnniilionärc criolgl. erhallen das Blatt an Wochentagen, die nicht auk Sonn- oder Feiertage iolgcn, m zwei TlieilauSgaben Abends und Morgens zngestellt. kür Rückgabe cingelandtcr Schriil- VUcke keine Verbindllchkcit. Fern'vrechan<chlub' »ml 1 Sr. U u. Lr. Lvv«. Telegramm-Adresse: Lnchrichlr» Drosdrii« Mittwoch-Abendausgabe für Dresden und Umgebung. Zeigen ^aril. Tie Annahme von Ankündigungen criolgt in der.vmuvlae'chüilsstclle unb den stiebcnannalnncsteüen »1 Dresden bis Nachmittags L Ubr. Sonn- und Feiertags nur Marienitraste 38 von II bis'-lUhr. Die 1'ballige tiSrund ze,le tca. « Silben» is Pig., An lündl-lniiacn aus dertlirivatscile Zeile so iiiig.l die 2ivallige Zeile als .iungenmdl' oder nni Tertieil: io Pig. In Nununeni nach 2om>- und Feier tagen I bc,;. 2i»allige Grundzclli n Lv, so bei. so und « Pig. nach besonderem Tarn. Auswärtige Auiträgs nur geam Boranobezahlung. Belegblüiler werden mit 10 Pig. berechnet. » . T». sseiilxi'-WlllliblllML. ILIivIu- Uttä Al«»vlHvvinv, SWSZ'SLHDS* 3, ftzl'IIP'.-Nisi. t i l Ii i*. Nr ß Lniaass' Neueste Drahtberichtc. Hoinachrichtcii. Armceveränderuiigeii, Gewerbckammer. Erstes Philharmonisches FPIisikl,. Evnecrt. Begegnung mit Moltke. T^unerstal I, Oktober 1000. Aevttschreib- und Kcri»k»>rec1i-Beriklite vom 24. Oktober. Der Krica i» Cliina. Berlin. Dem „Hannov. Evur." wird geschrieben, das; die bhinapolitik der Mückle eine wesentliche Wandlung crfcibre» habe. Im Juli Hobe der deutsch russische Akiionsvlnn beslcinden in: A»S debnuiig der Interessensphären Deutschlands, Rußlands. Enalands nnd Japans in Nord-China und Frankreichs in Süd-China. Ansgestaltling der Provinzen Mittel Chinas zn einem lclbst- stündigen Reiche. Der Plan habe sich als undurchführbar er wiesen und aus dieser Erkenntnis; heraus sei das dcutsch-enalische Abkommen entstanden, welches das Prinzip k'cstlegt, vorläufig nur handelspolitische, nicht territoriale Bortheilc in Ehina erreichen zn wollen. Es sei Grund zn der Annahme porhanden, falls Russtand im Lanke der Jahre die Mandichnrei nicht räumen sollte, sondern zur Beschühnng seiner wirthichastlichcn Unternchnninaen, Eisen bahnen rc. ständige Beiahnnaen dort nnterhalten sollte, weder Deutschland noch England das Geringste dagegen einwcnden wurden. Lvndo n. Mit Bezug ans die Bemerkung der „Petershniaskna Wiedvmosti", daß daS deutsch-englische Abkommen in keiner Weise gegen Russland gerichtet sei. erfährt das Rcliter'ichc Bnreaii. das; dies vollkommen richtig ist und das; das Abkommen auch die russischen Eüenbahnkonzcisionen in der Mandichmei nicht berühren will. Das Abkommen, welchem hvsientlich alle Mächte znstimmen würden, bezweckt die Auirechtcrhaltimg der Jntearität Ebinas. mibeickadet etwaiger zwischen den Mächten hinsichtlich des Baues von Eiienbahncii im Himmlischen Reiche zu Stande kommender Abmachungen. Tientsin. General Campbell ist mit der linken Seiten- kolonne des von Tientsin nach Paotingin ahmnrichirtcii ErpediiivnSkorvs am 17. d. Bi. in Pasang anaekommen. Pafana lvar während der lelztcn zwei Wochen von 1500 Mann kaiserlich chinesischer Truppen beseht gehalten, von denen 1000 Mann bei Ankunft der Enaländer südwärts zogen. Ein chinesischer General ist am 13. d. M. in einem Kamps mit Boxern bei Pantichai-wn schwer verwundet worden. In Mcnnn-Hsien ist ein Schreiben des Prinzen Tuan ausgefnnden worden, welches den Befehl ertheilt. von Tientsin aligeaangenen Expedition hat sich am 18. d. M. mit der von Peking abgegangcnen Expedition unter General Gaselee vereinigt, und es wird angenommen, daß die ganze Expedition am 21. d. Bk. Paotingsu erreicht hat. Barmen-Elberseld. Ans Anlns; des Besuches des Kastervaares in Barmen, Elberfeld und Bobivinkel liaben diele Orte ein reiches Festkleid angelegt. B>s rum Karlsplatze. wo das Kaiierpaar zunächst Halt macht, um die Wc'he der znm Gedächt nis; Kaiser Wilhelms l. und Kaiser Friedrichs errichteten Ruhmes - Halle vorzunehmen, ist kein Hans ohne Schmuck. Auch weitert» n reiht sich Dekoration an Dekoration. An der Stadtgrcnzc erhebt sich ein mächt'ges Thor. Auch ans Eiberseldcr Stadtgebiet ist ein grosses Thor errichtet, aus dem die Jnicbrist prangt: „Heil dem Kaüervaare!" Aus dem Branieliwerther Plast erbebt sich die ge treue Nachbildung eines Kriegsichisses. ans dessen Raaen über hundert ehemalige Mannschaiten der Marsiie dem Kaiierpaar Will- tommcn entgegenrilscu. Schon vom frühen Morgen an durch wogte, obgleich es regnete, eine gros;c Menschcmneiige die Strahen. Später klärte sich das Wetter ans. Mit allen Zügen trcssen unaufhörlich Fremde ein. Barmen. Das Kaiierpaar traf Bormittags 10 hier ein und begab sich zur Rnlimeshalle ans dem Karlsplahe. Ten Plast um rahmten Tribüne» Gegenüber dem Kaiser waren die städtischen Behörden, die Geistlichkeit und die Ehreiiiniigfrnueii aus gestellt. Anwesend waren die Minister Thielen nnd v Rhein- Haben. Der Kaiser schritt die Ehrenkompagnie ab. Die Ehrcmungsiauen überreichten der Kaiserin einen BInmeiistraiiss. Ter Oberbürgermeister Lenste hielt eine Ansprache nnd lud das Kaiierpaar cm. in die Riiliiiiesliallc einzntrelen. Die Majestäten tiaten ein. besichtigte» die Standbilder Kaiser Wilhelms I. nnd Kaiser Friedrichs, begaben sich dann in die oberen Räume, wo eine junge Dame ein Gedicht »Prack». Ter O berbürgermeister überreichte oem Kaiser einen Ehrentrulik. Ter Kaiser dankte sür den schönen Empsnng. Die Maiestäten zeichnete» sich i» das goldene Buch ein und besichtigten die Gemäldegalerie der oberen Säle Viele Anwesende wurden in ein Gespräch gezogen. Sodann fand die Fahrt durch Bannen nach Elberfeld linier dem Jubel derBcvöltc lung statt. Tie Hochrufe pflanzten sich durch das ganze Wupper thnl fort. Berlin. Ter Reichskanzler Gras Bülow staltctc heute dem Fürste» Hohenlohe einen längere» Bestich ab. Berlin. I» der gestern abaehalteiien Schling des preusst- schcn SlaatSministcriiims erfolgte die Einführung des iieuernann tcn Ministerpräsidenten Grafen Bülow. welcher bei Nebernahme deS BvrscheS in warmen Worten der Veidienste seines Vorgängers, des Fürsten Hohenlohe, gedachte. Es fand dann eine allgemeine Besprechung der politischen Lage statt, wobei eine »ngesähre Tis Position hinsichtlich der Arbeiten deS loinmcndc» Landtags ge troffen wurde. Wie berichtet wird, zeigte sich wenig Neigung, die am 15. Januar beginnende Tagung mit bcdentniigsvollcii Vor lagen auSzuslatlen. namentlich soll vermieden werde». Vorlagen, über welche die össentliche Meinung noch m wenig geklärt ist nnd über welche die Ansichten weit nnseinanvergehen. einzubringen. eS dürste» allo die Kanalvoilage und das Dotntlvnsgeiest anSicheiden. — Vom dritten Reichskanzler. Fürste» Hohenlohe, existnen Memoiren, die bis in des Fürsten Jngendinhrc znrüctrcichen und eine stattliche Anzahl von Bänden stillen sollen. Ihre Veröffent lichung ist bei Lebzeiten des Fürsten Hohenlohe jedoch nicht zu erwarten. Eisen tNnhr). Die Prinzen Adalbert und Eitel-Friedrich sind bier eingetrossen. Zwickau. Im Beirugsprvzes: des Epinnereibcschcrs Knge Lichltttstha! geaen die Gebrüder Werner-Werdan wurde Louis Werner zu 7 Monaten Gesäiigllii; Pernrlhciit; Richard Werner wurde freigesprochen. Gera. Zwei österreichische katholische Geistliche. Swiderskv und .Herold aus Prag, welche ans einer Wanderrciie durch die ezcchischcn Vereine in den thüringischen Jiidnstriebezirten begriffen waren, wurden aus dem deutschen. Reichsgebiet nnsgewieien. Lüneburg. Vom hiesigen Schwurgericht wurden nach zweitägiger Verhandlung drei Ziichrhausgefangene, der Handlungs gehilfe Arthur Kornman» aus Dresden nnd die Arbeiter Fried rich Weber aus Bremen und Andreas Bremer ans Altklostcii, wegen Ermordung eines als Kalesaktor aiiitircnden Mitgcmngenen Kroll, welcher ihnen bei einem am 10. Juni geplanten Ausbruche im Wege war, zum Tode vernrtheilt. Tberesienstadt. Hier wurde sin Hofe der Kaserne der Infanterist Kola» des 01. Jnsanwric-Rcaiments vom Prager Scharfrichter Wohlschläger hingerichtet. Kola» batte am 1. Mai d. I. in Kuitenberg mit seinem Dicnstgcwehr seinen Korporal er- schicsjcn wollen, diesen nicht getrosten, icdoch einen Infanteristen gctvdtct und einen anderen schwer verlebt. Paris. Dem „Soieil" znfoige hängt die Reise des KrieczS- ministcrs nach Algier theilweiic mit den Vorbereitungen für eine militärische Expedition zusammen, die im Sommer nach dem Tual- gebiet nnternömmeii werden soll Paris. .Handelsminister Millerand wohnte einem Banket bei, an dem sich Bedienstete nnd Arbeiter der Weltausstellung, aller Nationen, mehr als 120»» Penoncn. behelligten. Als e- erschien, brachten die Anwesendev^Hochnste an» ihn, die Republik und die Sozialdemokratie aus. Sämmtlichc Reden hatten sozial demokratischen Anklang. Paris. Dem „Matin" zufolge wird der Gesandte Dr. Lehds, der gestern Abend hier cmgetrvfsen ist. wahrscheinlich mit der französischen Regierung über die Frage verhandeln, unter welchen Bedingungen Präsident Krüger durch Frankreich nach Holland reisen könne. London. In der mit dem 13. Oktober abgelanfenen Woche sind in der Präsidentschaft Bomba» 163 EholerafäUe. darunter 108 Todesfälle, vorgckoinmcn. In den Eingeboreiienstaaten sind nur vereinzelte Eholcrafüllc zu verzeichnen. In allen Distritten ist Regen lehr nötliig. Slin la. Em britischer Lcniiiant und 15 SikbS sielen gestern bei Jandvla im Kampf gegen Mahsu WnziiiS, die ans einen'. Raubzug begriffe» waren. Oertlicheö lind Sächsisches. Dresden. 21- Oktober. —* Se. Majestät der König ist gestern Vormittag nach vorherigem längeren Spaziergänge in Montzburg von dn nach Strehlen übergesiedelt und im besten Wohlsein dort angelangt. Ec nahm gestern an der gemeinsamen Mittagstafel Tbcil und jeü Allgemeinbefinden ist ei» durchaus zufriedenstellendes. —* Zn», Besuch Ihrer K ö » ig >. M alestäien trifft heule die Frau Gräfin von Flandern hier ein und nimmt in der Konic... Villa Streblen Wohnung. —" Sc>. Majestät der Köllig hat dem Major z. D. Freiherr,l v. Enmpc die Erlaubnis; zur Anlegung der ihm von Sr.Majenät dem Kaüer mit der Eenennung znm Eljrcnrittcr deS Johanniter Ordens verliehenen Abzelchcn ertheilt. —° Dem Wachtmeister Flach des 1. Ulanen-Regiments st'r. 17 i'st das Allgemeine Ehrenzeichen verliehen worden. — '-Nachdem Herr Amtshanvtma»» «steh. Regicrungsralb v. Palenz in Planen i. V. aus Gesundheitsrücksichten seine Entlastung ans dem Siaatsdienste für den 1. Januar erbeten bat, ist von d;e»em Zeitpunkt ab der AmISHanptmann Herr Tr. für. Rudolf v. Ovven. Vorstand der AmtShanptmanmchaft Marien berg. in gleicher Eigenschaft zur Amtshauplmaniischaft Planen verseht worden. —^ Tie dieSiähngeii Königl. Jagden aus den Werms dorfer Revieren werden von morgen bis Sonnabend srattsiiidcn. Se. Königl. Hobest Prinz Georg, der heute Abend dort ciiitrifst. nimmt ii» Königl. Schlosse Wohnung. In seiner Begleitung befinde» sich: O sterstallmeisler v. Hangt. Hvsmarschall Freiherr v. d. Busühe-Slieitborst und der persönliche Adjutant Rittmeister v. Mel.vch Reichenbach. Se. .Königl. Hoheit Prinz Friedri ch üingilst wird am 20. nnd 27. Oktober an den Jagden theil- nehmen und morgen Abend in Wermsdorfesistreffeii. Die Jagden sind wie folgt in Aussicht genommen: Morgen, Donnerstag, ans Wcrsmdoner Revier lKtesiie Lnvpaer Jagd). Freitag aus Onhatzei Revier «Raths- »nd Kircheuwatd) und Sonnabend aut Hubertus burger Revier lBärbachjagd). Zu den cinzetncn Jagden sind ferner mit Einladungen beebrl worden die Herren Staatsminister v. Wai'.dors. Generaladjutant und General der Infanterie v. Msiickwih. der kommandircnde General des 10. >2. König!. Sachs.» AuneetolpS iOeneral der Infanterie v. Treitschke, Oieneral der Kavallciie v. Kirchbacb, Oberbosineisicr Wirtl. Geb- Rat!: v. Mnlortie. o>eneralleutiia»t v. Minckwit; und GencraUentiiani. Müller v. Peiiieck, außerdem die Oirohgrnndbesiher aus der Um gebung von Wcinisdors. welche znni Tbcil Grenznachbarn sind, und niedrere Ossiziere und Staatsbeamte. Tie Rückreise Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Georg »ach Hostcrwitz ist für Sonnabend Abends 8> ? Uhr ab Dahlen in Aussicht genommen. _G ewerbeia m m er Dresden hielt heute Vor mittag nnierVorssüdesHerrn SladtcathsBlichdrnckercibesitzersSchröc'r eine vssenliiche Sihnng ab. Vor Eintritt in die Tagesordnung widmete der Vorsivendc dem im September verschiedenen Kanimcr- mitglied Tchnhmacherobermeister Feller in Köiiigstein Worte ehren den Gedenkens, zu dessen äliherem Zeichen sich die Anwesenden von ihren Blühen erhoben. Sodann berichtete K -M- Ncuschüd über den Entwurf eines ernenien Gutachtens über die Bekämpfung von Bit h st ä nden im ?! nsstel! itn a Sw esen. DiestNinisteria!- Verordnung vom 18. Blai d. I. ist wiederholt in der Kammer ve- rnilicn worden. Diele gelangte dabei zu der Ucherzeugung, das; Misiständc im AuSstellungswcseii in erheblicheni Mähe vorhanden seien und das; es sehr erwünscht sei. besonders soweit inländische Ausstellungen in Frage kommen, Mahnabmcn gegen dieic Mist stände zu ergreifen: die Kammer konnte sich aber nicht verhehle!', das; ihre eigenen Ersnlirnngen über diese Mis;stä»de im Ausstellungs wclen nicht ansreichend genug sind, um ihrerseits bestimmte Anträge stellen zu können. Sie muhte sich deshalb vielmehr daraus de »chränken, die von verschiedenen Seiten innerhalb der Kammer gcäuhcrten Vorschläge den: Ministerium zur Erwägung nnd, ioweit diele Vorschläge als dnrchiührbnr und niibcdcnklich sich erweist» sollten, zur Berücksichtigung ;n »nterbrciten. Das Gntochten »pri:ht zugleich den Wunsch aus. dah die Fachnusstellimgcit der Innungen. Geiverbevercine und sonstigen gewerblichen Vereinigungen von den Kunst und Wissenschaft. -h* Im Königs. Op er» ha »sc yeht Sonntag, den 28. Oktober, die seit dem Jahre 1805 nicht mehr ailsgeführte zweiaktixie Oper „DaS Nachtla g e r zu Granada" von Conradjn Kreuher neu einstudirt in Scene. Tie Hauptpaitien der Oper sind mit Ausnahme der Rolle des Jägers, die schon früher von den Herren Perron »nd Scbeidcmantcl gesungen wurde, neu beseht wie folgt: Gabriele: Irl. N'ast: Gvmez: Herr Jäger: Amvrosio: Herr Wächter; Pedro: Herr Rains: Vasev: Herr Plaschke. Für den zweiten Akt hat Herr Hvfthcatcrnialcr Nicck eine neue Dekoration gemalt. ck* Die Philharmonischen Concerte bewähren ilnc alte Zugkraft, als natürliche Folge immer gleich trefflich gewählter und hervorragend künstlerischer Darbietungen, auch in dieser Saison: Das gestrige erste der Eoncerte hatte den Gewerbehailsiaat voll ständig gefüllt, der Erfolg war bedeutend. Der Abend brachte zwar niwts Neues, dafür aber durchaus Bewährtes in den meist ausgezeichneten Vorträgen hier bereits aut accreditirter Künstler. Tic stärkere Anerkennung der an Beifall sehr slcigebigen Hörer verdiente sich Frl. Therese Bchr mit einer Arie aus dem Bruch'schen „Achilleus" („Aus der Tiefe des Grams"), die sic mit Orchester lang, und mit Liedern am Klavier. Es ist. wie inan schon früher wiederholt zu beobachten Gelegenheit hatte, keineswegs das Material, das Frl. Bchr zu einer bevorzugten Sängerin stempelt, denn dieses, ein ziemlich bcllgefärbter Mezzosopran, ist klein, im Umfang, namentlich nach der Höbe, begrenzt und nicht gleichwerthig in den Registern, vielmehr macht auch hier der Vortrag des Redners Glück und erhebt und verklärt, was die Natur ver schwenderisch nicht verliebe» bat. Uni diese Beobachtung zu be gründen. genügt cs, die „Achilleus"-Arie gehört zu haben. Der erste von Trauer und Resignation erfüllte Theil gelang Frl. Behr ungleich besser, als der Schluß, der nach heroisch grob peianlagten Mitteln, nach tragischem Schwung verlangt. Im Erfassen nnd Festhallen von Stimmungen, in der Kleinmalerei. liegt die Stärke Frl. Bchr's. und wenn man sic eine von gutem Stilgefühl geleitete Stimmnngskünstlerin, nach Art der Alice Barbl. nennt, trifft man vielleicht das Richtige. In solchen Stimmungen — maßgebend hierfür waren auch die Gesänge: »varo mia den" von Giordani. „Ständchen" von Franz und Andere — verfeinert sie den Vortrag bis zur künstlerischen Vollendung, dnrch delikate, lebte Nuancen, die sich zwischen den Ton und die Stille ichieben, bis ni.» Pianissimo von ätherischer Zartheit. Damit entzückt und berückt sie nnd damit holte sie sich auch gestern wieder den Erfolg. — A!S begabter, technisch gut bestellter Geiger bewährte sich wieder Herr ?l l e r an der P eti ch n ik o fs. Seitdem wir ihn liier nicht gehört, hat er an Sicherheit, an männlicher Austastung »nd Selbststäiidigteit wesentlich gewonnen; seine weiche, süs;e, an Ausgiebiglest nicht sehr reiche Tongebung ist dagegen noch ganz dieselbe, wie trüber. Die VicurtempS'ichc Istinta>jc> appaümomitn und kleinere Stücke wie die lE-clur-Melvdie von TichnikowSkv, Havanaisc von Saint- Saöns musste seinem Talent daber »ngleich bester entsprechen, als die Fuge ans Sei». Bach's 5. Sonate. Herr Pelschnikoss lies; cs zwar auch hier an Klarheit und Deutlichkeit der Stimmführung nicht fehlen, aber der unerlässtiche Lavidarstil wurde doch nur andentunasweise erreicht. Anstallend sür einen in der Routine bereits erfahrenen Künstler, wie Herr Petichilikoff. lvar ferner die nicht zuverlässige Berechnung des Bogens, wie in den lang n»S- zuhaltendcn Tönen im Andante des Vieuxlemps'schcn Werkes. Möglich, daß hier der Zufall mitsprnch, unbcmcrit tonnte dicke technische Schwäche aber nicht bleiben. In der Hauptsache hielt sich Herr Petschnikoss über auch gestern wieder ans der Höhe eines liemerkenswerthcn Talentes, dem man immer wieder gern begegnet. — stiebe» der Phädra-Ouvertnre von Massenet — ein Zleiniich unruhiges, geräuschvolles Stück, ohne hervorragende Erfindung — bot das Programm ein Vorspiel zum 3. Akt der Oper „Dürer in Venedig" von W. v. Bauhncr». Das Fragment bat zweifellos die Bestimmung, eine »Heils feierliche, thcils romantische Scene vvr- zubereiten, oder einer solchen iiachziiflingen. Abgelöst vom Ganzen, dessen Inhalt unbekannt ist. kann es kann, von besserer Wirkung werden, wie gestern, wo das Vorspiel nicht mehr als einen so genannte» Achtungserfolg erzielte. Mehr als die Erfindung ist icdensalls die sorgfältige Arbeit zn schätzen. Ter Komponist, der das Stück selbst leitete, lvurdc mit fremidlichcr Anerkennung ausgereichnet. Tie GeweibehauSkavelle unter Herrn Musikdirektor Treuster begleitete ebenso vortrefflich die wlislüchen Hauvt numnier», wie Herr Kall Prclstch sich niS Begleiter am Klavier bewährte. ü. 8t. Meine Begeflnilttg mit dem (Vencralfeldmarschall Grafen Moltke. Erinnerung von Max Dittrich. Am W. Oktober 1000 sind lmndert Jahre verflossen, dag zn Parchim in Mecklenburg der grosse deutsche Schlachtendenker und Schlaclitcnlenker H e I l m n t h vv n M ollke geboren wurde. Sein einfaches Gebnr>s!hniis steht noch dort nnd ist über dem Eingänge ii»» mit einer Gedenttasel geschmückt worden. Dicier Jilbclfcicrtng wild gewis; vielfach dazu benutzt werden, io mnnchc Erinnerung wachznmfcn an den seltenen und genialen Mann, dessen stilles einsames Leben von einem seltsamen gel>eim>iis;vollen Zauber um geben war nnd dessen bedeutsame geschichtliche Person nicht nur in der Residenz deS ersten deutschen Hohenzollernkaiscrs Wilhelm des Siegreichen die allgemeinite Verehrung genos;. sondern überall im streiche, wo der Fcldmarschall lniilam. zur Erholung oder ans Dienstreisen. Das war auch im Königreich Sachsen der Fab. dessen Iriegserprolster König für den grohcn Mann die aufrichtigste Bewunderung hegte nnd sie ihm zn wiederholten Malen durch seltene Auszeichnungen und Aufmerksamkeiten der verschiedensten Art bezeugt hat. Die lächsiiche Handelsstadt Leipzig bat in ihrem Siegcsdcnk- mal ans dortigem Markte auch dem «strafen Moltke ein Standbild errichtet - neben der stieilerfigur des Königs Albert erhebt sich die jenige des groben Schweigers. Ter König wohnte der feierlichen Enthüllmig desselben am 18. August 1888 leibst mit bei. Auch in dem sächsöchen Manchester, der blühenden Industriestadt Chemnstz. . . .. . pursten , marck erhebt. Die Enthttllungsfcierlichkciken fanden in Anwesen heit des Königs Albert von Sachsen und der Königl. Prinzen am 22. Juni 1800 statt. Jni ganzen Sachwnvolke aber wird noch heute gern erzählt von der Anwewnhcit des Grafen Moltke da und dort, von seinem eiiisachcn schlichten Auftreten, der freundlichen, höflichen und seinen Art. wie der weltberühmte Mann auch mit Leuten geringen Standes zu verkehren vstcgie und sie sür sich cin- znnclnnc» und zn gewinnen wusste durch gütige Antheilnahme an ihrem stillen Leben, ihren Arbeiten und -sorgen im cuabeiueuzleu
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