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Dresdner Nachrichten : 06.11.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-11-06
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190011063
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19001106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19001106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-11
- Tag1900-11-06
- Monat1900-11
- Jahr1900
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.11.1900
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LXrtNcheS ,,«d «Schpsche«. — Dir Ministerien de« Innern und der Finanzen baden zu »« »an dem Kirchenvorslaud derKreuzkkrchengemetndezu Dreien mit Zustimmung der politischen Gemeindevertretungen und Genehmigung der Kircheninspektion beschlossenen Ausgabe von ms den Anhaber lautenden, seitens der Letzteren unkündbaren Schuldscheinen in Abschnitten von 1000 Mk. zum Zwecke der Auf nahme einer mit 4 vom Hundert zu verzinsenden Anleihe von MO,000 Mk. die Genehmigung ertheilt. — Der Kirchrnvorstand zu St. Petri veranstaltet morgen als zekmiäbrige Kirchwrihinvelfeler einen Famillenabend. Wer da« Entstehen der jüngeren Gemeinden unterer Stadt mit erlebte, fteut sich gewiß von Herzen, daß sich bei solchen Gelegenheiten zeigt, wie die Bemühungen der kirchlichen Organe, durch Zrr- thelliing der übergroßen Gemeinden das kirchliche Leben zu heben, nicht vergeblich gewesen sind. — »Die kirchliche Vergangenheit von Dresden-Neustadt, Insonderheit der St. Prlri-Gemeinae" betitelt sich eine interessante Schrift, die ans diesem Anlaß aus der Feder d«S Herrn Pfarrers luv. tkaol. Flade im Verlage von JustuS Naumann s Buchhandlung erschienen ist. — Bezüglich der M i ß st ä n de im Ausstellungswesen »ahm die Handels- und Gewerbekammer Plauen einstimmig ein Gutachten an, da- besagt: 1. Nach den Erfahrungen, insbesondere der letzten Jahre. haben sich in der Thal Mtßstände im AnS- stellungSwelen gebildet, welche eine Bekämpfung erforderlich mache», 2 als Mittel der Bekämpfung sind in Vorschlag zu bringen aj die Einrichtung der Preisgerichte und der Preise nach de» Beschlüssen der Konierenz vom Jahre 1896. d> möglichste Zurückhaltung bei Verleihung van Staatsmedaillen und c> Beschränkung der Gewähr ung sracbtkreier Rückiransporte seitens der EneiibahnverwaUuiig. Der Einführung einer Konzessionspflicht für Ausstellungen stimmte man aber nicht bei. — Ans der Feder des Herrn Geh. Regiernngsrntbs Dr. Hoff man» ist jüngst eine Broschüre über die beabsichtigte Abänderung des Krankenversicherungsgesetzes erschienen, die wegen der in die Organisation der Klankeukassen tieseiuichneidenven Abänderungsvorschläge berechtigtes Aussehen erregte. Der Verfasser weist darin nach, daß eine welentlicke Verbesserung u. A. auch in der Zusammenlegung der an einem Orte befindlichen Ortskranken- kassen (Berlin zählt 59. Breslau 54. Magdeburg 19. München 10. Stuttgart 12 Ortskrankenkassen) zu einer gemeiuianie» Kasse ge sunden werden könne, und stellt dabei als kubisches Beispiel hierfür die Leipziger Ortskrankenkasse mit ihrer Organisation und ihren Leistungen bin. sie als mnstergiltig bezeichnend. Wie be kannt, besteht auch n Dresden nur eine einzige Ortskrankenkasse, die sich Vor vielen Fahren aus mehreren Kassen bildete. — Von den der Packet-Post-Snnimclsielle i» Breme» zugehenden Feldpostpacketen an die ostasiatischcnTruppen ent spricht ein großer Theil — über 10 Prozent — nicht den Bestimm ungen über die Beschaffenheit und Behandlung der Jeldpost- räckereien. Die Mängel sind folgende: Die Inhaltsangabe oder die Bezeichnung des Absenders fehlt; die Aufschrift oder die Frankirung ist unzureichend; die Sendungen sind mangelhaft ver packt. insbesondere sind die zur Verpackung verwendete» Kistchen und Kartons nicht in feste Leinwand oder Wachsleinwaud ein- aeichlagen: die Packete wiegen mehr als 2>/s Klgr.; von der Be förderung ausgeschlossene Gegenstände, wie Flüssigkeiten, werden versendet: da derartige Mängel unliebsame Weiterungen ver ursachen, durch die bei dem großen Umfange des Feldvost-Päckerei- verkebrs der ordnungsmäßige Fortgang der Geichäste bei der Sammelstelle eine empfindliche Störung erfährt, werden Feldvost- vackete von vorschriftswidriger Beschaffenheit fortan unter keinen Umstände» zur Absendung gelange». — Der diesige Männergemngverein „Sänger kranz" beging am Sonntag eine Dvppelfeier: die Weibe eines neuen Banners, verbunden mit dem 15. Stiftungsfest Die Feier, die in Meinhold's Säle» slaltsand. war außer von den Mitgliedern des scstgebendkn Vereins und deren Angehörigen auch zahlreich von Brndervereinen und Deputationen solcher besucht. Der erste Theil des Programms wurde ansgesnllt von Orchesterstiicke» der Hauskavelle unter Leitung des Herrn Musikdirektors Adolf Mardy und Chorgelängen des „Sängerkranz", der unter der tüchtigen Leitung des Herrn Liedermeisters Weite erfolgreich vorwärts strebt, wwi'e mehrerer Brndeivereine. Die Begrüßung ipiach der Vor sitzende, der dabei eine» Rückblick auf die Geschichte des Vereins warf. Der Weiheakt war in den zweiten Dbeil des Programms gelegt. Er wurde eingeleitet mit der Festonverture von Lentner, der der von Fiänlenr Ella Reissig ausdrucksvoll gesprochene Prolog nud das vom festgebenden Verein gesungene Weihelied folgten. Hieraus weihte Herr Archidinkonus Reichel das Banner: er legte seine, Weiherede den Spruch: „Treu uwer Herz, Frei unser Wort, Deutsch unser Sang. Gott inner Hort" z» Grunde. Nachdem das herrliche Banner dem Träger überreicht worden war. encknenen zahlreiche Schrnkgeber. welche orm nenaeweihten VereinS- Wmbol Nägel und Schleife» widmeten, als Einer der Ersten der Vertreter des Elbgansängeibnndes. dessen Mitglied der „Sänger- stanz" ist. Von den Frauen und Jniigsrciiien des Vereins erhielt die Fabnen-Teputatron Bandelier. Stulpen u. >. w. während der Vorstand mit einer Schärpe geschmückt winde. NacbDanlesworten des Vorsitzenden für die viele» Beweise der Freundschaft und Sängerlrede ehrte der Liedernreisler die der Feier beiwohnenden Herren Prof. Döring und Dirigent des Elbgansäiigerbundes Königl. Musikdirektor Kantor Schöne. Ter Weiheakt fand in dem trefflich intonirten «Itnieterländifche» Daukgebet von Kremier leinen Abschluß. Im dritte» Dbeil der Feier konnte man sich namentlich an der gelungenen Ausführung des Prof. Töring'schen „Nimm ei» Schlüsselein" und des Zöllner scheu „Im Krug zum grünen Kranze", von de» Gesaninilchöre» gesungen, erfreuen. Ein änimirter Ball beschloß die Doppelseier. — Nachdem die Niederlegung der Manermasse» beim Terra is e n d » rch brn ch zu Ende gefübrt ist. sib>eitet der Ausbau der Tunnelmauer rüstig vorwärls. Auch die Arbeiten an der Mauer der Terrasse, weiche bis zum neuen Durchbruch nngefäbr 3 Meter breit eingerückt woiden ist. geht ihrer Vollendung entgegen. Stach Fertigstellung des Durchbruchs und der eingerückten Tenasseirmaner dürste» denn auch wieder die alten Brelterplanken auf der Terrasse fallen und mit ihnen auch die Schutt-, Erd- und Steinhaufen verschwinde». Die Arbeiten aus dem Platze des Ständehnus-Nenbaues können dann jedenfalls von der Terrasse ans besser übersehen werden, als dies letzt der Fall ist. Auch ans dem Schloßplatz ist man mit den Kanal-Arbeiten fertig geworden. — Für die VerkailsSansstelluiig zum Besten deSPestalozzi- stists. welche am 23. November im VereiuSbause, Ziiizendorf- straße. stattfindet, regen sich jetzt nicht nur die Hände wvliltbätiger Damen, »m Liebesgaben kerbeizuschafsen. auch die in den Anstalten unreraebrachten und beschäftigten Knabe» und Mädchen suchen das Ihre dazu beizutraaen. Gerade letzt kau» man die Mädchen in ihrem Arbeitsiaal. Pnlmstraße 33. emsig bei der Arbeit sehen Die aus ihren Hände» hrrvorgegangenen Packete von Hemden, Holen, Schürzen, Nachtkleidchen. Frauen- und Kinderstrümvtrn, Socken. Handschuhen. Müffchen. Topflappen. Knfieeiäcken haben im Bazar stets Anerkennung und schnellen Absatz gesunden. Die Knaben tiefem außer den netten Pappsachen ibres Handsertigkeits- unterrichts eine reiche Auswahl von Decken aus Tuchleisten, welche wegen ihrer praktischen Verwendbarkeit von der Königin und den Prinzessinnen gern gekauft werden. Tie Hauptarbeit freilich bleibt dem Damenkvmitee unter Führung der Frau Minister Dr. Schuria. — Vor Kurzem sprach im Saale der Schnhmacherinnnng Herr Schuhniachermelster Franß über Rohprodukte. Zum bessere» Verständnis hatte die hiesige Rohpioduktengenosskuschaft der Schuh macher eine große Anzahl gegerbter Sobleiihänte, Oberleder. Futter leder. Gummi und Strippcnband zur Stelle gebracht. Redner wies daraus hin. wie die Häute und Felle am zweckmäßigsten und nutzbringendsten geschnitten und verwendet werden sollen und be tont«. daß nur der gemeiirschastiiche Ei»kai,s aller Rohprodukte dem Kleingewerbe nutzbringend und dem Großbetrieb gegenüber leistrmgs- imd konkurrenzfähig »rachen könne. Er empfehle deshalb die Gründung von Rvhprodiikten-Elniaufsaenossenschasten und hier, wo bereits eine bestehe, sich ihr anzulchließen. Dem Vortragen den wurde der Dank der Verlammlung. — Polizeiberickt. 5. Nov. Unterhalb der Marien- brücks wurde heute Vormittag derLetch » am eines unbekannte» Mannes au» der Eide gezogen. — Ter im Poltzciderichte vom 31. v M erwähnte Betrüger, der mindcrwerthtge Glüh strümpfe rc. für Auer'schrs Fabrikat verkauft hat, wurde in der Person «ine» 83 Jahr« alten Monteurs an« Berlin ermittelt und festgenommen. Er hat dreißig derartige BetriigSkäUe zugegeben, vo» denen ober nur vier zur Anzeige gekommen sind. Dir übrigen Geschädigten werden ersucht, sich umgehend zu 0. I. 2167 bei der Kriminal-Abtheilung zu melden. — Am 26. v. M. ist von Bam berg der oaselbsr am Königs. Oberbadnamre angrtleLr gewerene, — yekvi r . . ^ - neue. — Vrivztg. 4. pro» Nachdem erst vtqt'ch m der htestqe» verheirathrtr Bureaudiener - Gehlste Willibald Bassing nach katdoktlchen Kirche einer Dame wäbrend des Gottesdienstes aus aus 47 Retchsmffenlcheinen zu 1000 Mk, SS u 20- »nd 5 Mk. und 9 Banknoten zu lt§0 Mt., 50 Mk.. 120 Mk . . , flüchtig ge worden. Bassrng ist am 11. Dezember 1861 in Brüchs. Amts gericht Mellrichstadt. geboren, ist 1.68 Meter groß und von kränk lichem. bleichem Aussehen, hat schwarzes dünnes Haar, schwarzes kleines Backcndärlchen und schwarzen Schnurrbart, den er wegrasirt haben dürste: er trug bei seiner Entfernung schwaizen. jovven- crrtig gemachten Anzug Mittheilungr». die zu keiner Ermittelung und Festnahme dienen können, werden »n 0. l 2150 an die hiesige Krimnial-Abihkiliing erbeten. — Alurmirungen der Feuerwehr erfolgten am Sonntag Nachmittag in der 6 Stunde, in der Stacht zum Montag in der 12. Stunde und gestern Vormittag in der 9. Stunde. Im ersten Falle handelte es sich um eine» Kellerbrand im Grundstück Kamenzerstraße 27. dem eine Anzahl leere Säcke zum Opfer siele», der aber von .Hausbewohner», noch bevor die Feuerwehr zur Stelle war, hatte unterdrückt werden könne». Nachts war im Grundstück Friedrichsallee 2 in einem Schankzimmer im 1. Stockwerk durch einen Gasofen ei» Fußboden- und Balkenbrand entstanden. Nach Entsernuna des Ofens und Freilegen des Brandherdes konnte das Feuer bald erstickt werden. An der dritten Stelle. König Johann-Straße 6. war von de» Bewohnern nur ein Brand befürchtet worden; die Beiorgniß erwies sich zedoch als grundlos. — Ein Zusammenstoß er»er Troichke 2. Klasse mit einen, elektrischen Straßenbahnwagen ereignete sich am Sonntag Mittag aegen halb 1 Uhr Ecke der Albrecht- und Gninaerstraßr Das eine Fenster der Tro'ckle wurde vollständig zertrümmert. Das rechte Hinterrad löste sich los und rollte über die Straße weg. Während der Straßenbahnwagen fast unbeichädigt weilcrfanren konnte, inußle die Droschke sofort außer Betrieb gesetzt werde». Die Insassen der Droschke, ein Herr und eine Dame, kamen glücklicher Werie mit dem Schrecke» davon. — Ter Verein städtischer Poliere und Aufseher feiert heute »ei» 1. Strilnngssest. bestehend in bumorislsichen Borträgen und Ball, im ..Keglerkeim'. — Offenbar betrunken rannte am Freitag Vormittag eine schon ältere Frau beim Tnlchenberg gegen erneu in der Fahrt be griffenen Straßenbahnwagen. Obgleich die zu Bode» ge schleuderte Person unicr den vorderen Standplatz des Wagens zu liegen kani, blieb sie doch anscheinend unverletzt. — Der Militär-Verein „Germania" feiert am 16. d. M- in der Tonhalle sein 22. Stiftungsfest. — Morgen hält im Gemeinnützigen Verein Herr Amtsrichter Hettner den zweiten der diesiährigen öffentlichen Vorträge. Sei» Thema kautet: Das deutsche Recht und die deutsche Einheit. - Der Dresdner Vertreter des Norddeutschen Llohd. Herr G. A- Ludwig lMarienstraße 18) hat seit wenigen Tage» ei» spezielles Llohd-Scharrsensler eingerichtet, das die Aufmerksam keit der Passanten mannigfach auf sich lenkt. U. A. sieht man da eine größere Reihe von Plakaten, von denen das Neueste eine Darstellung der Entwickelimg der deutschen Schifffahrt vom germanischen Einbanm bis zu dem gewaltige» Ozeandampfer „Kaiser Wilhelm der Große" veranschaulicht. Von großem Inter esse ist ferner ein Bild, das de» Dampfer „Kaiser Wilhelm der Große", gedacht als vertikal neben die höchsten Bauwerke in New-Nvrk gestellt, zeigt. Das Prachtstück der Schaustellung ist ein Auloniobil-Traiisparcut-Globus. 52 Ccntinreter im Durch messer, aus Glas, der Abends von innen mit Gasglühlicht er leuchtet wird. Ter Globus, auf dem die Schnell- und Post- damvier-Linic» des Norddeutschen Liv»d vermerlt sind, dreht sich langsam, so daß man ei» anschauliches Bild von dem großartigen Wirken der Llopd-Gesellichnst erhält. — Ter Turnverein für N e n - und A ntvnstadt Dresden läßt sich seit Jahre» die Pflege des Z vgl i n gs t n rn cns an gelegen sein und hat zu diciem Zwecke in seinen schone» Turn hallen Alaniislraße 38 40 besondere Turn Abiheiluiigen für Zög linge »nd Lehrlinge im Aller von 14 bis 18 Jahre» eingerichtet, in denen unter Leitung eines bewährte» Turnlehrers und geübler Vorturner gute turnerische Ausbildung geboten wird. Der Verein sorgt auch anderweit für Kräftigung und geistige Anregung seiner iuilgen Turner. Im Sonunerhalbiabr werden i» der Regel außer oem Tinnen Swele im Freien, Wandernnge» — kleinere und größere — ansgeiührt und im Winter finde» besondere Unterhalt- nngsabende i» den eigenen GeiellschastSräumen des Vereins für die inngen Turner dieser Abtheilungen statt, bei denen durch Gesang, Musik und Vortrüge Unterhaltung und Beletnung geboten wird. Beim Eintritt in das Winterhalbjahr seien Eltern, Erzieher und Lehrberre» auf diese Turnadtheiluiigen des Turnvereins für Neu- und Antonftadt — Alamrslraße 38/40 — hingewiesen. — Die Stronrstrccke zwischen Pieschen und Uebigau wird gegenwärtig durch Baggerarbeiten vertieft. Die gewonnenen Massen werden zumeist zur Auffüllung des vom Gardereiter- Regiment jährlich mehrmals benutzten Uebungsplatzes bei Mickten verwendet. Auch die riesige Sandbank gegenüber von Uebigau ist verschwunden. Ter Schissfahrt ist die Anfbcsscrung der Strom- Verhältnisse zur Abwickelung eines guten Herbslgeschästs sehr zu gönnen. — InEossebaude beunruhigte während der letzten Woche» ein „Gespeirsterspnk" die Geinnthcr- In dem Hause der Bäckerei von Pech in der Thalstrnßc trieb ein Poltergeist sein We>en. Bald warf es mit Flaschen, bald mit Holz- und Kohlenslückche» Es gelang indeß den behördlichen Organen, bald der Sache auf die Spur z» kommen. Wie man hört, ist der Urheber -es Unfugs ei» entlassener Bäckergeselle geweicu. — Am Elbuser in Zschieren landete anr 2. d. Bi. ei» männlicher Leichnaur von mittlerer, nuterietztcr Statur, mit rundem, vollem Gesicht und gmimrelirlem Haar, bartlos, nugesühr 60 Jahre alt. Der Unbekannte ist bekleidet mit duntlem. gekästeltem Jackett und Welle, brauner Hose uird^neuen Halbslrefeln. — Auch im G öl t leub ath a le hat es am Sonntag ge schneit. — Tharandt Was für ei» Amelie» unsere vaterländische Forst-Akademie hat und welches Rufes sie sich auch im Ausland erfreut, geht daraus hervor, daß sie sogar mehrfach Japaner zu ihren Bcnichern zählen durste. Einer dieser He»e». Scbikah mit Namen, hat es rn ieinei» Vateriande bis zur Stelle des höchsten Forslbeainlcn gebracht, denn er ist Direttvr der Forstlehranslalt und Ober-Forsiraih im kaiserliche» Ministerium. Er war letzt in Oeuijchlaub, um neue Slndirendc niuerzubringen und mehrere deutsche Professoren für Tokio zu gewinne», wobei er auch Tharandt zweimal ausiuchte. Zuletzt weilte er 4 Wochen hier. Anr 3. November, dem Gebnustag fernes Kaiiers. hatte Herr Lver-Forslrnlh Schitah die hiesige Prosesivrcmchait rc. zu einem Abichicdsmahl um sich versammelt. Bei dicier Gelegenheit brachte der Direktor der Akademie, Herr Geb- Forslralh Tr. Neiiweisler. seine» Triiitsprrich aus den Kailer von Japan aus. Der fremde Herr vanlte bewegten Herzens, nameullrch dabei der Freude Aus druck gebend, wie Japan und Deutschland i» der letzte» Zeit so nahe gerückt seien, und versichernd, baß die lapanische Foistwrilh- ichast sich jederzeit eng an die dcmlche — nud namentlich säch- silche — Forslwirthichaft anichlicßen werbe. Mit Dank gegen oie Forst-Akademie und ihre Lehrer ließ er die Anlialt „hoch leben." — Großenhain. 5. November. In Uebereinstimmung mit seinem Brnderverein in Dresden beschloß der hiesige Königl Sächsische Milriärvcrciir „Königshusare»". im nächste» Jahre l» Großenhain euren Königshuiarenlag ubznbalten. — Roßwein. 5. November. Im Fleischer Wvlfel'schen Hause in der Nvssener Straße wurde Nachts ein Brandherd noch rechtzeitig bemerlk, der aus Branbstiilrnig schließen läßt. Air der Hoithür brannte ein Hanie» mit Peirvleum getr" lter Hobel- Ipäne, auch war die Thur selbst mit Petroleum besinnen. — Leipzig, 5. Nov. Im Jahre 1891 hatte anläßlich seines 50lähugen Büigcr>nbiläums Herr Konsul Hermann Beck mann dem hiesigen Pvlrzeiamt ein Kapital von 20,000 Mk. ge stiftet, dessen Zinsen alljährlich am 5. November an 10 Polizei beamt«. die sich durch Pflichteifer oder sonstige lobeiisweube Thütigkeit besonders verdient gemacht haben, gleichiträßig veuheilt werden sollen. Beim heutigen Frührapport gelangten nun diese Zinsen durcd Herrn Polizeidirellor Vrelschneider, welcher mit dankbaren Worten des edlen Spenders gedachte, an Wachmeister Arndt und dt« Schutzleute Granpner, Lellman». Kaiser, Traut 11. Schmidt VI, Weder, Anders und Ullrich 111 zur Vertheilung. — Die Anleiheschulden der Stadt Leipzig beliefen sich bei .inn des Jahres 1900 auf 60,282.000 Mk. Die hierauf zu ent richtend,,, Zinsen betrugen inegeiammt 1.960.931 25 Mt. Außer dem blieben Coupons im Betrage von 52.017.75 Mk. unerbodcn. Die Verzinsung sämmtlicher Schulden der Stadt Leipzig lalio «in- Icdließlrch der Anleihen der übernommenen Vororte. Hypotheken rc.) erforderte im vorigen Jahre einen Betrag von 2.38-1,599 Btt. ihrer Kleldtasch« ein Portemonnaie mit einem Geldbetrag von 160 Mk. gestohlen worden, sind gestern die t» der Nähe des Klrchen-Eingana« ankarstellten Opserbüchsen gewaltsam erbrochen und um ihre» Inhalt destoblen worden. — Heute Vormittag smd in der Pleiße hinter dem Freibade zwei unb-kairnte Leichname einer männlichen, einer weiblichen Geschlechts, ongeschwommen. — Frankenberg. 5. November. Unter Leitung des Jlnoenienrs Dänike hat man aut Licbtenwalder Flur begonnen. 12 Bohrlöcher z» senken, ans denen dann, in der Vermotbnna. dal ontes und ausreichendes Wasser vorhanden Ist einen Monat lang Tag und Nacht mittelst einer Lokomobile Wasser grviimvt werden soll Von der Qualität nud Oncnstität desielbc,, wirk dann das weitere Schicksal des Wasserleitnngsproiektes für hiesige Stadt obbängen Die städtischen Kollegien haben kür diele Dauer vnmvverstiche die Summe von 15 500 Mk. bewilligt. — De, Pnvdesberirk Flöba des Könial Sächsischen Milltär-Verelnsbnndes l>4 Vereine) hat sitt die in Ekina kämpfenden deutschen Tnivpen dke Summe von 440 Mk. gesammelt. - Dem Stadtratk zu Annaberg ist vom Ministerium die Erlnnbniß zu Vermesstiiigsarbeiten für eine Schievvbnhn von KönigSwcilde an der Annabera-Welperter Bad» nach dem oberen Tbelle Annaberas erlheilt worden. Desgleichen bat auch das vsterreichlscheEiienbahnminIsterstim dem stir den Ausbau de»- Preßintz »balbabn gebildeten Ausschuß die Aewilliguny zur Vornahme technischer Vorarbeiten kür eine nannalsvnrige Lokalbahn von Knvserberg bez Sonnenberg über Prrßnitz nach der sächsischen Grenze bei Ebrsstoshammer ertheilt. Ein Bg» dieser Babn würde die auch sächsischeiieits längst ersehnte Fortführung der Preßnitz ibalbnln' von der sächsischen Station Jöhstadt noch der Buschtiehrad'e- Eisenbahn briiiae» — Annnberg. 5. November. Der Annaberger Lehre, gesanavereln. der sich über den ganzen Bezirk ansdehnt, beging sein zehnjähriges Bestehen. Am ersten Abend fand vor geladene Gäste» unter Leitung des Semingroberiehrers Thglemgnn ein musikalisch wertvolles Concert statt, dem am zweiten Abend ein Ballveranngen mit Tokel folgte. — Erstbossen bat sich am 2. d kn M a rk » eu k i rch e n der dort befindliche Bnchkinder Vogelmann. Er lag in der letzten Zeit mit großem Eiier dem Studium fremder Svmchen ob. Dn er es jedoch trotz allen Fleißes zu keinem bemerkbare» Erfolg brachte, ia wurde er tieksiimig und machte seinem vermeintlich verfehlten Leben durch einen Revolverschiiß ein Ende. — Zwischen Licbtentanne „nd Zwickau durchstrbr am Freitag der 2 Ubr 25 Min Nachmittags von Hok in Zwickau an kommende Perkonennrg eine Schafherde, wobei verschiedene vo: den Tksierrn zum Theil sofort qetödtet, zum Theil mehr ode, weniger schwer verletzt worden sind. — Ter Eisenbahnstationsassistent Deinert kn Ebers back hat in die Jrrenheilanstalt Hribertnsknirg eingelieiert werden müssen. Der in den 30er Jabren siebende verheiratete Beamt ' hat vor einiaen Wochen durch falsches Signal einen Eisenbahnunkoll veranlaßt Hierbei waren drei Wagen eines Personennros erst gleist »nd ein Wagen 4 Klasse war »maestiir t: einige Passagiere waren leicht verletzt worden. Seitdem war der genannte Beanii' vam Dienste disvensirt: wie sich heransstellte. litt er an nervösen Störringen, die sich nun zur völligen Geisteserkronkung ausgebildc! haben. — Landgericht. Zu 1 Woche Geiängniß wird der Kut scher Jobaon Karl Schotte von hier verurteilt, weil er für schuldig erkannt wurde, am 26 Jnl! an derKreiming Biichofsweg—Königs- briickerstraße mit seinem einspännigen Korbwagen einen Motor wagen der Straßenbahn gefährdet zu haben. — Nach gemeinsamer Verabredung begaben sich der aus Werda» gebürtige, bereits mit Zuchthaus bestrafte Händler Franr Louis Schürer, der gleichfalls nickt mebr unbescholtene Bäcker Paul Moritz Mildner, der bisher »nbestrnste S'bnbmncher Will» Georg Karl Eggert onS Stettin, der Arbeiter Elisio Camillo Schlag ans Lailbai, und der schon früher abgeurtheilte Malergebstse Conrad Krenchel. in Grauden; geboren, nm 15 Anglist, mit einem Handwagen anSgerüstet, in den Hoi der Krmstafndemie und entwendeten dort für 75 Mk. Zink bleche. woraus die Beute gleich z» Geld gemacht wurde. Krenchel unterschlug überdies als Provisions-Reisender des Miisikinskumenten- bändlers Schmidt 22 Mk. vereinnnbmter Gelder »nd eine Zither, die er für 3 Btt. verknuste. Es ergebt folgendes Nrtbeil: Schürer »nd Mildner erhalten je 1 Jghr. Eanert und Schlag se 8 Monate, Krericbcl lo Monate Geiängniß Jedem der Angeklagten werden die Ehrenrechte auf 5 Jahre abgesprochen. — Elf Mal wegen DicbstablS, auch mit Ziichtbcnis. außerdem wegen anderer Strartbaten vernrthei't ist der Arbeiter Ernst Otto Roscher, zuletzt in Wilsdruff aickgegrissen. Als er am 23. September ans der Sttaibäst entlassen worden »vor. trieb er sich die nächste Zeit bettelnd in der Umgegend von Wilsdruff umher und entwendete daselbst am 10. Oktober ein :nm Trocknen ansgehängtes Jacket. N. erhält wieder l Jahr 3 Moimte Zuchthaus, und 2 Wochen Hast, die als verbüßt gelten, und 10 Jahre Ehrverlust. Polizei- Aussicht ist zulässig. Nach Verbüßung der Strafe ist der An geklagte der Laiidcsvolizeibehörde zu überweisen. — Ans dem wahrscheinlich »nverschloffeneir Koffer eines Schlafgenossen stahl der 2tinlirigc Steindrncker Johann Paul Schmied ein Tbaler-1 stück und vertrank eS Das Urtheit lautet auf 14 Tage Gesäiigniß. — Der Motvrwagensiihrer Ernst Hermann Nonge. der ain 28 Juli den Zusammenstoß seines Wagens mi! einer Droschke verschuldet haben soll — dabei wurde auch ein Arbeitsbursche verletzt — wird freigeivrochen. - I» der gestern Abend zu Ende gegangenen Verhandlung gegen den Oberlehrer Dr. Phil. August Hermann Paul Nekker wurde der Angeklaate weacn vorsätzlicher Körperverletzung zu 20 Bck Geldstrafe verurtheitt — A mtSger i ch t. Die am 25. September vom hiesigen Landgericht wegen Urkundenfälschung »nd BelurgS zu 4 Monaten Geiängniß vernrtheilte 29 Jabre alte Markrbelferseliefran Emm Louise Knappe Perm. gew. Scholz geb Züchter hat sich wege> eines weiter hinzukvnimenden Bettugsialls z» verantworten, da si eine Privatperson durch Voispieaelnng falscher Angaben z.: Herausgabe eines Neberziebers bewog, der von ihr sofort ine 3 Mk. verpfändet wurde. Der verursachte Schaden beläuft pro ans 12 Mk.. sie hat rbir mit I Woche Zusatz zn büßen. — Der 42 Jabre alte Bauarbeiter Friedrich Hermann Oscar Klahre ia Heisenberg stahl während seiner vorübergehende» Beschäftigung in der dortige» Chemische» Fabrik von den Znckervörrälben etwa 16 Kilo. Der Angeklagte giebt seine Schuld uro »beilweise zu. durch die Zeugenaussage wird sie aber völlig erwiesen. Das Urtheil lautet wegen Genußmiktel Entwendung ans 9 Mk. Geldstrafe oder 8 Tage Haft. Der 1881 bei Nelsse geborene Joseph Hermann Alexando, Lechmnn» lieferte im Juli und August von de» für leinen Arbeil aeber eirikassirte» Kundengeldern etwa 75 Mk. nicht ab. Dir Unterschlagung wird als eine fortgesetzte angesehen und L- mi! Rücksicht aus leine Jugend nur zu 14 Tagen Geiängniß verurtheitt — Der schon mit 6 Monaten Gesängniß wegen schweren Dieb stahls vorbestrafte >8 Jahre alte Dienstkirecht Hermann Paul Patztt aus Zanckewde, zur Zeit in Somsdorf in Dienst, erhielt, als > , sich »och i» der Schlvsseilelire befand, vo» seinem Meister den Auftrag, die Tlnirschlvsser einer Privalwohnnng zu repariren. Be> dieier Gelegenheit stahl Patzig einen Schmuckgegenstand im Werlbc von 12 Mk. und verkaufte ihn für 4 Mk. Er erhält dafür l Wochr Gesängniß. — Dem 1861 in Posen geborenen Kansmani« Bouislast Mirkiwicz war vom Sladtrath eine Strasversügnna über 20 Ml ziigegaiigen, weil er an dem Laden des mit seinem Bruder gemein lam betriebenen Cigarreirgeschästs nicht auch seinen Vor- »nd Z» namen mit angebracht hatte. Bonislaw M. erhebt hiergegen Einspruch und macht gellend, daß sein Bruder alleiniger Inhaber des Geschäfts lei. Dre Finna lautet ober „Gebrüder Mirtiiviez" n»d da beide Brüder sich in den Reingewinn theilen, was ihn allein schon zum Mitinhaber macht, sicht sich das Gericht ver anlaßt, die in der Strasversügung ausgewvrsene Geldstrafe durch Urtheilsspruch z» bestätige». — Der Musikinstrumeiilenhändler Traugvtt Julius Müller gab den von ihm verkauften Akkordzithein zur Erlernung eine sogenannte „Praktische Schule" bei. deren Titel den Patentvermerk enthielt, während das Patent nicht mehr zn Recht besteht, da es im Jabre 1895 erlosch. Müller wendet durch keinen Verlheidiaer ein. daß zur Herstellung späterer Auflagen der „Praktischen Schule" die gebrauchten Stereotypplatten wieder ver weiidrt wurde» und aus diese Weile der Vermerk mit durckaeschlüpst sei. Daraufhin erkennt das Gericht wegen fahrlässigen Verstoßes zegen tz 40 Ziffer 2 des RrichSpotentaesetzis mit 8 M. Geld- trase. — Der 29 Jabre alte Drofchkenlulscher Ernst Emst Kamtnstti verwirkte durch Beamtenbeleidiaung 10 Tage Gesängniß. — Ter 1858 in Pirna geborene Schisser Heinrich Jährlichen ist wegen Bettelns durch strasbriehl mit >0 Tagen Haft bedacht worden. sein Einspruch dagegen bleibt ohne Erfolg. In der PrivaMagesache Vre»-i»er Uachviehten« Sir. 3«a. Sekte». Dienstag. ». November 1»»»
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