02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 09.12.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-12-09
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19001209025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900120902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900120902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-12
- Tag1900-12-09
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- Jahr1900
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Honnaben SerugrgMIir: ««V»»: die «Älkbkr tn !trr4d« «ib der «Iibktm Umardmi^ Wo die 8ntraa««a d«nb «tarne Boten oder -onnnilkonüre rrtolat. erhalt« da« Blatt an Wochentaaen. die «tü»t am Sonn- »der ilelertaa« tvlaen, »« »ei rdeilaudaalm, «den»» und ««-»«« «aeitellt. Xtr Nilckaabe Än-eiandter SibrM- Küile lein« Berbiudluhkeit. V»rnl»rr»a««idl»hi »«t l «r. U und «r. »OS«. releararnM-Ldrelt,: ««chlktchea» »r«»d«» abe für Dresden und Umgebung. HsgrünSet ISS« V«vtas von Ktepfih L Ueirtzardt. Anretzen-kM. ^ölm'htÄvimvtae^^ihrhe,» den Rebenainiahmeltell« in Dreld« bi» ««hnntraad »Udr. Kon», and yeiertaa» mir Martenllrahe » von U did'/aMr. Dir I ivaltiae Otnmd »eile «ca. » Silbe« so V«a.. S». lündlamiaen ani derPrivalleile Lei!« » V«a.. di« 2lt«Iti^ Seile ol« .Einaeiimdt' od-r ant Tertieitc so P«a. An ddrm»«» na» Soem-und Keler- loam I- b«. rivaltia« «runderilm w.«be».««ld««»LN0» beiouderrm Daris. DnltrLae nur «,« Beleabiätter weet« mit u> Mr. berechnet. ^vgen rorxerUeliter 8»,e...n döäöutsväs ?rei3srmL88'i§M§ »«' Idsmenliüt« 1» in leckem 6vnre, lecke« keeislngv oockvon varnvsimem Kesebmaci. »vAkIinüsstse, pspsünlivli« Liultänro onck Idivelsutoelien ln »«rltn noel IHNIbi V 3Ä9 Drahtberichte. ^Hofnachrichten. Fahnenweihe^ der 107«. Gemeinnütziger Verein. Gerichtsverhandlungen. Sinfoiiie-Concnt der Königl. Kapelle. „Das ist der Tag des Herrn." Sonntag. 9. Dezember 19V9. Neueste DrahLmeldungen vom 8. Dezember Berlin. Der Kaiser nahm heute ini Neuen Valais Meldungen der militärischen und juristischen Mitglieder des Reiche Militärgerichts entgegen. Bert i'n. Stcrnbcrgvrozeß. Del dem Zeuncnmmus ergiebt sich, daß die Masseuse Margarethe Fischer ans Nem-Nork in Berlin eingctroffen. aber nicht anwciend ist. Dr. Sello erklärt im Namen Sternbera's. dieser gebe zn, bei der Masseuse Fischer mehrfach mit weiblichen Personen verkehrt zu habe», deren Namen er aber nicht kenne. Angesichts des Eides der Kallies wolle er die Richtigkeit der von dreier ausgeiagten Tbatiachen nicht mehr be streiten. Sternberg selbst bestätigt Sello's Angaben nud erklärt, er glaube nicht, daß Stierslädier gegen ihn mala tiäo bündelte, und »erlichet daher auf eine weitere Vernehmung der Zeugen gegen Lticrstädter, Berlin. Die Vertretung der Inhaber von Pfandbriefen der Pre » ßii cüen Hyp v t h e k en - A k t ie n - B a n k hat ini Einverständnis; mit dem ihr zur Seile siebenden Anstich und der Pertrauenskommilsion der Aktionäre beschlossen, die Direktion ans- rufordern. aus den 3l, Dezeniber. 10 Ubr Vormittags, eine Ver sammlung der P'andbrieilnhadcr mit folgender Tagesordnung ein- znbenifen: 1. Mittheilnngen der Vertretung und des Ausschusses: 2. so weit erforderlich, Beschlußfassung über Stundung des > Januar- und des Avril-CouponS. Die Direktion der Preußischen Ayvotheken-Aktieri-Bank soll ferner ersucht werden, mit thunlichstcr Beschleunigung eine Versammlung der übrigen Gläubiger, sowie eine Generalversammlung der Aktionäre einzlibernsen. Die Ver tretung der Psandbriekinhaber erklärt gleichzeitig, daß Maßnahmen zur Beschaffung der siir die Bedürfnisse der Hank erforderlichen Mittel in die Wege geleitet sind, daß aber nichtsdestoweniger die Abhaltung der Bersanimlnng der Psandbriesinhaber mit der ver öffentlichten Tagesordnung im Hinblick auf den herannahenden Coupontennin als vorsichtige Maßregel geboten erscheint. Schleswig. Aus.Anlaß des 80. Geburtstages des Propstes d«S adeligen Klosters St. Johannes von Schleswig. Wirkl. Geh. Raths Dr. v. Freiherr Rochus v. Lilienerpn ist der Minister des Innern v. Rheinbabeir hier eingetroffen. Der Ober- Vräsideyt überreichte dem Freiherrn v. Liliencron den Rothen Ablerorden 1. Klasse, die Stadt Schleswig emannte ihn zum Ehren bürger. Leipzig. In der vergangenen Nacht hat eine Feuers- brnnst die Fsstnep'sche Mühle in Knautkleeberg beimgelucht Die Gebäude, in denen sich die Turbinen und das Wasserrad befanden, sind niedcrgcbrcurnt, Tie Müblenaebände sind aus gebrannt. während von dem daran stoßenden Speicher und dem Maschinenbaus der Dachsluhl zerstört worden ist. Das Wohnhaus, die Scheune und die Stallungen sind erkalten geblieben. Wien- In vorgerückter Nachtstunde nahm der Gemeinderath doS Budget in der Generaldebatte an. Ini Laufe derselben kam eS zu heftigen Scenen, worauf die Minderheit mit Ausnahme von 8 Mitgliedern den Saal verließ. Paris. Wir in parlamentarischen Kreise» verlautet, habe der Krieasminisler mehreren Depntirte» gegenüber erklärt, daß er geneigt lei. für eine kürzere Dienstzeit einzutreten: doch könne diele Reform erst nach Annahme verschiedener vorbereitender Gesetzentwürse durchaeiüiirt weiden. Paris. Der „Liberia" zufolge hat der Kricgsministcr ver schiedene Korpskommandanten ersucht, ihm iene Regimenter zu be zeichnen, in welche Oberstleutnant Picguart im Fall einer Reaktivirung eingereiht werden könne. Von den befragte» Obersten hätten sich nur zwei in einem für Picgnart günstigen Sinne geäußert Brüssel. In der letzten Nacht trat südlich vo» Brüssel die Senne mit großer Helligkeit über ihre User. Ein Theil der Gemeinde Forell wurde überschwemmt. Unter den Einwohnern, die ihre Häuser nicht verlassen können, herrscht große Panik. Eine große Anzahl Vieh ist bereits ertrunken. Sofia. Wie verlautet, gab Radoslawow den Auftrag der Sabinetsbildung zurück. Grekow wurde mit der Bildung de- KadinetS betraut. Feiertage Mariä Empfängnis;, wohnten beide VocmittagsgotteSdienst in der katholischen Hof- OertlicheS nud Sächsisches. Dresden. 8. Dezember. —* Se. Majestät der König besuchte gestern Abend daS 3 Sinfonie-Concert der Kvingl. musikalischen Kapelle. — Heute am katholischen Majestäten dem kirchs bei. —" Ihre Majestäten dec König und die K ö n i g i n be sichtigten in Einil R'icbter's Kumt!alon (Pragerstmße) die soeben eröffnet«! umfangreiche Wcihnachtsausstellung und bewirkten zahl reiche Einkäufe. Se. Königs. Hoheit Prinz Georg hat als Protektor des Vereins „Mil für obdachlose Männer" dem Vorstand siic die Weihnnchtsbeschernna 50 Mk. übersandt. —" Ihre Kaiser!. Königl. Hoheit Frau Prinzessin Friedrich August besticht«: in Begleitung Ihrer vofdame Frl. v. Icdvnberg das Geschäft des HofinwclicrS Allred Rvesner. Schloßstr. 7, um Einkäufe zu mnchcn. —* Se. Köiffgl. Hoheit Prinz Johann Georg be suchte heute daS Magazin des Königl. Hoflieferanten I. Olibicr. —" Ihre Königl. Hoheit Frau Prinzessin Johann Georg besuchte heute die Dresdner Kunllgewerbchalle des Hofl Bern'-ard Schäfer, Pragerstraße, um verschiedene Einkäufe zu machen. —* Tic Handels- und Gewcrbekammer Dresden hält am Dienstag den 11. Dezember von Vormittags 10 Nhr Sitzungen ab. —"Kohlentransvorte. Ini Monat November d. I. wurden ans den Sächsischen Staatseisrnbahncn insgesammt 1079 !72 Tonnen Kohlen — gegen den gleichen Monat des Vor jahres niehr 58901 Tonnen — befördert, das sind im Durchschnitt «ms einen Tag gerechnet 35972 To. (-!- 1905 To). Dieie Transportmenge verthcilt sich mit 331979 To. l-i- 4752 To.) auf Sächsische Steinkohlen aus den bekannten drei Revieren Dresden. Zwickau und Luaan-Oelsnltz, mit 46876 To. (-i- 1554 To.) auf Schlesische Steinkohlen, mit 83119 To. s-j- 11610 To.) auf Rhciniich-WeWtische Steinkohlen und solche anderen Ursprungs mit 4N 685 To. (-4-807 To.) aus Böhmische Braunkohlen, mit 138 273 To. (-ff 23 227 To.) auf Altenburgilche Braunkohle» und mit 89240 To. (-j- 17014 To.) auf Braunkohlen «ms Sachsen und Preußen. —An den beiden letzt e n Sonntagen vor Weih- nachten. dem 16. und 23. Dezember, ist der öffentliche Handel überhaupt während der zehn Stunden von 11 Uhr Vormittags bis 9 Uhr Abends gestattet und es dürfen während dieser Stunden auch die Gehilfe», Lehrlinge und Arbeiter der verschiedenen Handelsbetriebe beschäftigt werden. Diejenigen Geschäftsinhaber jedoch, denen der Verkauf von Nahrungsmitteln aller Art, ein schließlich von Kolonial- und Matermlwaaren, Wein. Konditorei- waaren, Fleisch und Fleischwaaren. Butter. Kaie, Eiern. Jisch- und Feinkostwaaren, sonst in der Zelt von ' H7 bis >/-9 Uhr und von 11 bis 12 Uhr Vormittags aestnttet ist, dürfen an diesen Sonntagen ihre Berkaufsstätten erst von 2 Uhr Nachmittags ab wieder öffnen, während sür Ciaarre»- und Tabakhandlungen, sowie Chokoladcn- und Zuckerwaarenverkaulsstellen (Spezialgeschäftes die ihnen an anderen Sonn- und Festtagen nachgelassene» Verkaufs- siunden von >/,7 bis Vr9 Uhr Vormittags sür die bezeichneten Sonntage Wegfällen, —* Die Weihe der neuen Fahne des MilitärvercinS „Ehe maliger 107er" Dresden und Umgegend nahm gestern Abend einen glänzenden Verlauf. Die Ausstattung des bis auf den letzten Platz gefüllten großen Saales des GeweibehameS ließ er kennen. daß eine Feier größeren Stils vor sich gehen sollte, war sie doch auch dein Jubeltag der Gründung des Vereins und dem Ge- däcktmß der vor M Jahren von dem alten Regiment so tapfer ausgesochtenen Schlachten von Villiers und Brie s. M. gewidmet. Aus der reichen Saaldrkorativn hoben sich die Büsten Ihier Maje stäten des Kaisers und Königs heraus. Punkt '/r8 Uhr traf Se, u. A. Platz genommen Ihre Ercellenzen die Herren KnegSmmistci' General der Infanterie Edler v. d, Planitz. Stadtkommandant, und Schubert von den Vczirkokommandos Drc-Ldcn 1 und 1l, Durch Dvvutat!onen waren vertreten das Osst»>cr- und Maun- schastskoivs des in Leipzig gamiionireuden StammregimeatS. Sachsens Milstäivercinsbund. der Bezirksuerbaud. Mffitär-Lebeas-, verstchennigs-Derc:i!. die Brndcrvereine Leipzig und Chemnitz, der Militärverein ehemals iächsiichkr Negimenisangehöriger in Berlin, sowie zahlreiche Kamerndenvereine Dresdens und Umgegend,, Herr Sekretär Kästner begrüßte die Erschienenen, in Soaderheii Se. Kvaigl. Hoheit Prinz Iolxim; Georg, mit einem herzlichen Will kommen und brachte ans das Haus Hohenzvllern und das sächsische Königshaus cm dreifaches Hurrah aus. Nachdem die Kapelle deS 2. Iägerhataü'lcmS Nr, l3 mehrere Concertstücke nüi trefflichem Gelingen zn Gehör gebracht hatte, läuteten Glocken den Weiheall. ein. woraus Festttinglranen und Unteroffiziere des Stammregimento unter den Klängen des Psalmen „Lobe den Herrn" die neue Fahne öffeiiklicht und dann ans Grund einer neuerlichen Clwrbearbeitung desselben von Herrn StabShornist Helbig von« Jägerbataillon für Horitmnnk gesetzt. Mit markigem Ausdruck sprach Herr Hofschau- spieler Waldeck den von Kamerad Emil Lauge-Leipzig gedichteten Prolog, welcher die großen Tönten der Sachsenstreitec beleuchtete und ermahnte, die alte Sachscutreuc in Ehren fest zu halten. Als dann erfolgte die Nebergabe der Fahne an den Verein, wobei der Vorsitzende, Kamerad Kästner, die Versicherung abgab, über dem Kleinod stets zu wachen. Die Weiherede hielt Kamerad DiakonuS Müller von der Trinitatisgemelnde. Die Fahne solle alle Zeit a» die treue Pslichterfüllima unter dem Ausblick zu Gott ernst ge mahnen. Ter Herr Geistliche vergaß nicht, neben der engeren Heimath des Dentschen Reiches zn gedenken und forderte zur Wahrung der höchsten Güter jedes Patrioten auf. Hiernach Mangoldi-Neibo , Hoch emvfcmaen. An der von Offizieren besetzten Ehrentafel hatten , Vereins gericht« . , ... ^ da. wo sie entfaltet werde, jeden Kameraden au den früher ge leisteten Fahneneid erinnere. Stimmungsvoll wirkte der Gesang des LicdeZ „Dir möckt' ich die>e Lieder weihen", tonichön vor getragen vom Gesangverein „Germania" (Leitung: Herr Chormeistec Honerj unter Begleitung der Jägerkapellc. dem der Regiments- Parademarsch folgte Tic Uebergnbe der der Fahne zugedachten Geschenke eröffnet? Se. Königl. Hoheit Prinz Johann Georg, Der Prinz führte ans. daß. wenn er auch jetzt in Folge tiefer Trauer an keiner Festlichkeit theilnehmc, er e-Ssich doch nicht habe nehmen lassen, an dem Ehrentage des Verein? zu erscheinen: es freue ilm. daß der Verein nach erst dreijährigem Bestehen ko viele Mitglieder zähle nud daß in ihm der Geist der Kvnigstreue und Vaterlands liebe eine bleibende Stätte gesunden habe. Mit dem Wunsche, . Vorsitzenden unter dem Ausdruck großen Zankes enlgegcn- genommen wurde. Ini Aufträge Sr. Maj. des Königs übergab Herr Bezirksvorstcher Wolfram einen werttwollen Fahnennagri und Bandschlcffe. Jubelnd stimmten dis Anwesenden in ein Hoch ani König Albert ein. Unter sinnigen Leitsprücken erhielt der Verein eine endlose Zahl von Ehrungen, n. A. von Sr. Königs, Hoheit Prinz Friedrich August, dem Regiincntskommaiidcur Oberst v, Schweinitz und dem Offizierskorps deS Stämmrrgiments. de? 2. Jägerbatcullons und des Bcurlaubtenstandes. sowie den VcreinS- damen Frauen Quent, Kästner, Onasdors. Irl. Müller Namens der Ehreiijungsrauen u. s. m. Die Zahl der überreichten Fahnennügel belief sich au? 80. Großen Beifall rief die Verlesung dec auf das an Sc, Maj, den König abgelcmdte BegrüßiingStelegramm cingelaufenen Antwort hervor. Den Danl an alle Dieiemgen. die zur Verherrlichung drs Festes bcigstragen. erstattete im Mittage oeS Vereins L>err Gerlach: er schlotz niit einem Hurrah aus Prinz Johann Georg. Mit dem Gewng der Hymne „König Albert. Sachsenherz', begleitet von der Musikkapelle, schloß der Weiheall, an den sich durch Nrberreichung se eines Eickenzwciges mit einer Knust und Wissenschaft. L S. ^ Wocheusviefplan der Königl. Hoftheater, vernbaus. Sonntag: „Die lustigen Weiber" (Fluth: Herr Geißler alS Gast); Montag: Geschloffen: Dienstag: „DaS Rhein- gotd'; Mittwoch: „Der Barbier von Sevilla". „Ein Volksfest auf Guinea*; Donnerstag: „TieWalküre"; Freitag: „Die Fleder maus": Sonnabend: „Siegfried"; Sonntag: „Camion und Daliia. — Schauspielhaus. Sonntag: Nachmittags V»4 Uhrr „Die Wunderglocke", Abends Vs8 Uhr: „Flachsmann als Erzieher"; Montag: „Ein SvmmernachtStraum : Dienstag: ^obanneS"; Mittwoch: Nachmittags >/s4 Uhr: „Die Wunder ocke", Abends l/,8 Uhr: .Flachsmann als Erzieher"; DonnerS- Minna von Barnhclm": Freitag: „Unter vier Augen", efsrln"; Sonnabend: „Flachsmann als Erzieher" : Sonn tag: Nachmittags »/s4 Uhr: ..Die Wunderglocke", Abends Vr8 Uhr: hello" (Othello: Herr Decarli a. G.)> 4* Im Königl. Overnhause geht Sonntag, den Dezember, die dreiaktige komische Over „Die lustigen Weiber von Windsor" von Otto Nicolai in nachstehender Besetzung in Scene: Falstaff: Herr Wächter; Reich: Herr Rrbnschka. Fenton: Herr Gießen: Spärlich; Herr Erl; Caius: Hen Gutzschbach; Fmu Fiutv: Frau Wedekind: Frau Reich: Ml. Huhn: Jungfer Reich: Frl, Nast. Die Partie des Herrn Fluth singt Hen HanS Geißler vom Stadttheater in BrcSlau als Gast. — Montag, den 10. Dezember, findet im Königl. Overnhause »tne Borstelliing statt. Billetß für die DlenStaa. den 11. Dezember, pattfindende Aufführung von Richard Wagner s „Rbeingold" und für all» vier Vorstellungen de» „Nibelungen'-CyNuS werden im Borverkauf Montag, den jv. Dezember, von 10 Uhr Vormittags bi» 2 Ubr Nachmittags an der Tagestaffe drs Königl. Opern hauses abgegeben. 4* Königl. Kapelle Das dritte Sinfouie-Concert der ^-Gerle — ausgezeichnet durch den Bestich Sr. Maiestät des Königs — «öffnete mit der Franck'sche» sinfonischen Dichtung .Der wilde Jäger". Mar Franc!, Belgier von Geburt, ist .,»« rebn Jahren, SS Iah« alt, in Pari- als Organist gestorben. Sek» Leben war von BedrLnaniß, von Sorge und Nott, erfüllt, obgleich er unter den Pariser Künstlern daS Ansehen eines Meisters Mlioh. Ungeachtet sein« Pariser Erriehnng und belgischen Ab kunft ist Franck ein Musiker-von deutscher Gediegenheit und Em- PfindungStiefe geworden und geblieben, der längst die Hochachtung —"" Uscher Kreise sich verdient hat. Da er nun auch init Empfehlung, mit sichern vermögen. engerer musika , der Hoffnung hingeben, dem Namen Fcanck's oster :u begegnen und seine Werke m die Programme erster Concert- mstitute ausgenommen zu sehe». Mit seinem „Wilden Jäger" hat er sich bereits vor fünf Jahren in den Concerten der Königl. Kapelle auf das Bortheilkasteste be kannt gemacht. Gleich mit dem ersten Haupttbema der Hörner geht er direkt ans kein Ziel los und schreibt dem Werke in Lavldar- schrift den Grundgedanken: „Der Wild- und Rbeingraf stieß in s Horn". Im weiteren Verlaufe hält er sich von Strophe zu Strophe an die mächtige episch-lyrische Poesie der Bürgcr'jchen Ballade, nm in glühenden Farben den Aufbruch der Jagd, das gute und böse Prinzip, von denen der Graf geleitet wird, zu schildern: er bringt ein entzückendes Bild des Sonntagssriedens, der Klrchen- scene. er malt die Schrecken der Verwüstung in Feld und Flur, bis der weiße Hirsch zum Klausner gehetzt ist und der Finch sich er» füllt. Plötzlich Todtenstille: „Erschrocken blickt der Graf umher, — Er stößt in'S Horn.' es tönt nicht mehr" — von Flammen um züngelt, eigenst gespenstische Gestalten aus dein Boden auf. das Hetzen des wilden Jägers iin dunklen, grauenvollen Forst beginnt, von allen Schrecken der losgelassenen Hölle «stillt. Alles ist groß, machtvoll, hinreißend gedacht. Die Kühnheit der Harmonie, die polhvbone Kunst «heben sich stellenweise bis zu Bach'ich« Größe, und je mächtig« die Anforderungen an die Führung d« Stimmen sich gestalten, je mehr Franck Beherrscher der Polyphonst werden muß. um so stärk« tritt gerade diese außerordentliche Begabung hervor. Klar und viägnant heben sich dazu die einzelnen Gruppen der orchestralen Schilderungen ab. förmlich plastisch tritt namentlich die Bstchbläiemnivpe auf in der immer mächtiger wndenden Pvw des HauptthemaS. daS lich die Posaunen von den örnern übernehmen, um eS in gespenstert!astem , ichreckensmomrnt «scheinen zu lassen. Die Meistert .ehenschung der Dissonanzen, me Franck. dem sprechend, aufeinand« platzen läßt, ohne daS Obr zu thum und die Farbenpracht sein« I " " elodie! lität herabsinkt und dem Sujet angemessen und würdig bleibt, all: diele Vorzüge sind so klar und überzeugend voll in die Er scheinung gebracht, daß Franck mit diesem Werke sich die, volle Anerkennung der Musiker und der seriösen Musikfreunde sichert. Leider «zielte der „Wilde Jäger" tron der vollendeten Wiedergabe unter Generalmusikdirektor v. Tchuch's Leitung keine sonderlich warme Ausnahme. Macht nichts. Hat Franck io lange warten können, bis man ilm fand, so wird es ihm nicht viel schwerer werden, zu warten, bis man ihn nach Verdienst anerkenn!. Nach Franck hörte man einen noch Größeren ans dem Ge biete der Programm-Musik, Franz Liszt, in seinem „Tan; in der Dorfichänke". Man bat dem Stück auch den Titel „Mepbistv-Walzcr" gegeben, der sich aber nur sehr primitiv mir den; Inhalt deckt, denn nicht um einen Walz« handelt es sich in der Hauptsache, sondern um den ganzen Vorgang, der sich in den Lenau'ichen Fragmente, aus „Faust" abspielt: einer von höchster Leidenschaft erfüllten Liebesseene. Früher hat man über den Werts dieser und ähnlicher Liszt'schen Schöpfungen viel gestritten, ganz besonders der Form wegen. Seitdem man einig geworden und einsehen gelernt hat. daß der Inhalt die Form rechtfertigt, sobald das Werk «inen reinen Kunsteiudrnck hervorruft, seitdem gehören Liszt's sinfonische Dichtungen zn den stehenden Revertoirstücken der großen Coucertinstitute. In der hinreißenden Ausführung — auch hier war v. Schuch wieder die Seele der Darstellung — fand dos Werk lebhafte Anerkennung. Als wirksamer Gegensatz stand zwischen Franck und LiSzt der romantische Carl Marra v. Weber mit seiner Ouvertüre zu „Peter Schmoll". Die gänzlich unbekannt gewordene Over gehört, wie das „Waldmädchen" und „Abu Hassan", zu den Erstlingswerken Weber s; sie wurde zuerst im Jahre 1803 in Augsburg aufgeführt. Weber war damals kaum 17 Jahre alt. aber, wie sich unverkennbar aus der Ouvertüre beranshören läßt, er war schon in diesem Alter eine künstlerische Persönlichkit von volksthümlkch«, naturfrischer Eigenart. DaS tarck«.
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