Dresdner Nachrichten : 31.12.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-12-31
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190012313
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- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19001231
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19001231
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-12
- Tag1900-12-31
- Monat1900-12
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- Dresdner Nachrichten : 31.12.1900
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Ldnstkuu», von Lroclom «ein zfv- oowwsu. Nsseds SV kt., L dlruch, L.7» Ll«Il M-t »lLric. ^ai!ei8ei>IeliL!'1lii'Zi> V» klssoko 7» ktz. '/, kl»«d« i^r» M. o»ed »asvLrl«. Migl. fiss./lpoldeke, WWW UKLHVküV, Li«»rse»tl»«r. UW» Nr. 360. t»ie«el: ^N-,«-zi.Dezemdert-vll. 3«rr Jahrhund erttv ende. Lerwnno» des Jahrhunderts letzte Stunde? Run horch! «S regen sich metallne Schwingen, Der Zeiger bat vollbracht die letzte Runde: Bon nah und ferne nun die Glocken klingen. WaS künden sie mit ihrem eh'rnen Munde, Die ernster noch als sonst zum Herzen dringen? Nicht nur des Jahres Ende dies bedeutet — Nein — ein Jahrhundert wird zu Grab gelautet! Ja, ein Jahrhundert schwand im Strom der Zeiten Und scheiden sehen wkr's mit leisem Bangen. Wir möchten noch Im Geiste es begleiten In seinem Laufe, dem bewegten, lange». Der doch ein Hauch vor Ihm, dem Ewigkeiten Wie Zeit — und Zeit wie Ewigkeit vergangen. Bor Ihm sind tausend Jahr im Nu entschwunden: UuS dünkt oft lang «in Zeitraum wen'ger Stunden! Schwer wiegt ein Tag im menschlichen Geschicke; D«S JahreS Inhalt birgt oft tiefe Schauer! LaS bringt dem Sterblichen an Leid und Glücke Ein Leben oft --- wenn auch von kurzer Dauer! UnS gleicht das Glück dem flücht'gen Sonnenblicke: Uns scheint da- Leid oft Ewigkeit voll Trauer! Soll Glück und Leid Dir werden gleicher Segen, La»' Zeit im Licht der Ewigkeit zu wägen l Ei» Jeder soll kein Theil am großen Wale Da Menschenwohliohrt treu und tüchtig schaffen. Nicht das ermißt den Werth der Willensstärke, Was für uns selbst wir streben und erraffen 1 Nicht Selbstsucht machet frei und groß — nein — merke: Nur wer da kämpfet mit des Geistes Waffen Für Menschenwohlfahrt, fest, mit treuen Sinnen Für Wahrheit streitet, wird den Kranz gewinnen! ES ward das alte Jahr ein Grab für Viele! Wie leicht bringt eines Deiner Wallfahrt Ende! D'rum in da Zeiten Drang. Im Wcltgewühle. Steh' still I Dick sammelnd falte Deine Hände; D«S Lebens Ernst und seine hohen Ziele Bedenk, o Mensch, an des Jahrhunderts Wende I vedenks auch Du. mein Volk, st, Deinem Streben. Biel fordert man von Dem. dem viel gegeben. Ja. deutsches Volk, gar Großes hat bescheret Dir die- Jahrhundert I WaS in langen Jahren Du heiß ersehnt, eS ward Dir nun gewähret: .Ein einig Reich I- o mögest Du eS wahren! Parteienhader hat Dich lang verheeret; Der Zwietracht Unheil hast Du voll erfahren, Eh' Dir's gelang, vereint Dich aufzuraffen — In Einigkeit «in herrlich Werk zu schaffe»! ^ Run gilt «S. o mein Volk, in steter Treue ^ Den Bilck auf's große Ganze fest zu richten; Am heil'gen Werke schaffen stets auf's Neue. Im Innern bau'u und friedlich Zwietracht schlichte», De» Schatz bewahre», hüten Dich vor Reue l Erfüllt ein Jeder treulich seine Pflichte«, Dann wird doS Ganz« herrlich sich entfalten Und über Dir wird Gottes Gnade walten. Dann trittst Du wohlgerüftet in'S Jahrhundert! Es pulst in Dir ein frisches, starkes Leben. Di« Völker — Freund' und Feind« — seh'n verwimdert, Wie Großes Dir der Herr. Dein Gott, gegeben. Zu Älem Wettstreit dann durch Dich ermuntert Steh'n sie zu Dir in gleichem ernstem Streben. Sei Du des Guten Hort! Dem Bösen wehre Zu« HeN der Menschheit und zu Gottes Ehre! Marie Jrfr. v. Malapert-Neufville. svruch aus vollständige Bezahlung der festgesetzten Zinsen, da sie das Convent» nicht gutgeheißen hätten. QueenStow n. Der transatlantische Dampfer .Lake Me- ntic", der Mittwoch mit MV Reisenden und Post von hier nach .alifax ausgelaufen war. kam heute früh hierher zurück, da er durch Sturm schwere Beschädigungen erlitten hatte. Ein Ma trose kam um'S Leben. Mehrer« Schiffe sind vor dem Sturm chutz suchend hier elngelaufen. Die See ist noch immer sehr stürmisch. London. Das .Reuter'sche Bureau" meldet aus Newcastle vom gestrigen Tage: Wie aus guter Quelle verlautet, hat Louis Botha den Kommandanten Spnugt benachrichtigt, daß Präsident Krüger Informationen gesandt habe, nach welchen die Buren entweder die Waffe» niederlegen oder den Kampf ganz allein sort- setzen müßten, da jede Hoffnung auf Hilfe ausgeschlossen sei. London. General Sir H. Colvile äußerte sich gegenüber einem Vertreter des „Reuter'schen Bureaus" über die mit seiner Abberufung zusammenhängenden Vorgänge. Ec sagte, an der llebergade von Lindleh sei nicht er Schuld, sondern die Unzuläng lichkeit der ihm vom General st ab zugegangenen Informatio nell und daS Verhalten des Kommandanten Spragae. der 500 Mann Neomanrv. tue bei Lindleh kapitultrt haben. Er. Colvile, habe von Lord Roberts bestimmten Befehl gehabt, Heilbron zur festgesetzten Zeit zu erreichen, und er könne nicht zugeben, daß die Sicherheit der SOV Mann Aeomanry, obgleich mehrere Millionäre darunter waren, wichtiger gewesen sei, als die Sicherheit der von ihm befehligten 4000 Mann schottischer Truppen oder als der Erfolg emer bedeutenden allgemeinen Bewegung. Der General bemerkte, er gebe sich nicht zum Sündeubock des Generalstades her, dem er auch noch in anderen Punkten scharfe Vorwürs« macht. Carnarvon. Eine beträchtliche Burenabtheilung bat sich bei Blaauwkranz, sechs Meilen von hier auf der Heer straße nach Victoria West gezeigt. Peking. Prinz Tsching und Lihungtschang machten den Gesandten der Mächte Mittherlung von einem kaiserliche» Edikt, wort» d« Kaiser erklärt, daß Ch i.. a dieNote derMächte an nehme. Er ermächtigt Lihungtschang und Tsching. dktzÄdr. Handlungen zu eröffnen und bittet um Einstellung der Feindselig keiten. Neueste Drahtmeldrmgen vom 30. Dezember. « Weimar, lieber daS Befinden des Großherzogs ist he»te Morgen folgender KrankkeitSbericht auSgeaeben worden: Der gestrige Tag und die Nacht sind für Se. Komgb Hobest günstig verlaufen. Der Hustenreiz bat nachgelassen. Am 29. Dez. Abends Temperatur 3SH Puls SO, Athmung 34. Herztbntigkcit glelchmäßia, Am SV. Dez. früh Temperatur 37,3. Allgemeinbefinden ist durch ausreichende Nahrungsaufnahme günstig beeinflußt. Die Nacht hat mehrere Stunden guten Schlaf gebracht. Krankheitsbcrlaus ist bisher ohne neue -omvlikattonen Dr. Pfeiffer. Dr. MattheS. Köln. Im großen Eürzenichsaale fand beute Mittag eine Wblreich besuchte Trauerfeier für die beim Unteraang de» .Gneisenau" verunglückten Offiziere und Mannschaften statt. Nachdem die Feier durch Militärmusik und Gelang einaelestet war. hielt OberlandcSgerichtSpräsident Hamm die Gedächtnisrede. Zum Schluffe brachte der Gouverneur General der Infanterie ? von Nucreck ein begeistert aufgenommenes Hoch auf den Kaiser auS. Madrid. Der Regierung ist ein Protest gegen daS Eon - de» io seitens ausländischer Besitzer von Stücken der äußeren Schuld zugegangeu. Die Unterzeichner des Protestes erheben An» Lertliches und Sächsisches. — Ihre Majestäten der Kvnig und die Königin wohnten gestem Vormittag der Messe in der Privatkapelle der Villa Streh len bei. Später ertheilte Ihre Majestät die Königin im Residenz schlosse mehrere Audienzen. Nachmittags 5 Uhr fand in der Villa Strehlen Familientafel statt. — Das Befinden Sr. König!. Hoheit des Prinzen Fried rich August war auch gestern ein »echt gutes. — Se. Königl. Hoheit Prinz Friedrich Christian, zweiter Sohn Ihrer Konigl. Hoheiten Prinz und Prinzessin Fried rich August, vollendet heute sein 7. Lebensiahr. — Der sächsische Gesandte in Wien, Graf Rex und Frau Gemahlin, sind hier eingetroffen und in A. Hensel's Hotel du Nord abgestiegen. — Am Donnerstag vor dem Christfeste fand im Schlosse zu Sibyllenort die Einbeichcrung statt. 104 Schulkinder wurden mit ihren Angehörigen vom Schloßkastellan Wähler in den EmvfangSsaton geführt, wo cm mächtiger Christbaum brannte Die Feier wurde cingeleitet durch Gesang der Schulkinder. Hierauf hielt Pastor Katterwe aus Peuke eine Ansprache, die mit Gebet und Segenswünschen für das sächsische Königapaar schloß. 30 Kinder, darunter alle, welche Ostern die Schule verlassen, wurden ganz vom Kopf bis zum Fuß bekleidet, 74 andere Kinder erhielten einzelne Kleidungsstücke. Unmittelbar an diese Feier schloß sich die Einbescherung in der von der Königin vor Jahren aearündelen und aus eigenen Mitteln unterhaltenen, von zwei Alvertinerinnen geleiteten Aleinkinderichule. Hier erhielten 40 Kinder Kleidungsstücke und Svieliachen, welche die Königin für einzelne Kinder selbst ausgewählt hatte. Pastor Katterwe wies in seiner Ansprache ans den reichen Segen der Anstalt hin und schloß mit einem Gebet für die Königin, die bei ihrer Anwesenheit in Sibyllenort so oft und so gern unter den armen Kindern weilt. Noch dieser Hier erfolgte dre Eröffnung der von Ihrer Majestät in Erweiterung der Kletnkinderschule gegründeten Strippe". In dieser sind zunächst 6 Betten ausgestellt nebst allem anderen für die körperliche Pflege von Kindern unter 2 Jahren nöthigem Inventar. ES werden nur Kinder von Eitern, welche aus dem königlichen Grundbesitz in Arbeit stehen, ohne Unterschied der Konfession ausgenommen: diele werden früh vor Beginn der Arbeit den Schwestern zugesührt und nach dem Feierabend wieder obgeholt. Pastor Katterwe legte den anwesenden Eltern den hohen Werth der Anstalt an's Herz und ermahnte zuc'Dankbarkert gegen das sächsische KönigSpaar, welches sich durch seine Huld und Leut seligkeit nicht mir die Herzen Einzelner erworben, sondern sich auch durch zahlreiche Wohlsahrtseiirrichtungen in Sibyllenort und Um gegend um daS Gemeinwohl in reichstem Maße verdient gemacht hat. — Unter der Spitzmarke -Die Korrektur des Lob tarier AuchthauS-Urtheils" theilt der .Vorwärts" mit. daß die Bauarbeiter Pfeifer und Leiber ans dem Zuchthaus zu Waldheim entlasten worden sind. Der.Vorwärts" bemerkt, damit sei wieder ein Stück von dem Urtbeil des Dresdner Schwurgerichts, das im Anfang deS Jahres 1899 ein gewaltiges Aufsehen erregte, .durch eine bessere Einsicht korrigirt worden". Man wird gewiß nimends ^—" dagegen einznwenden haben, wenn bei schwerer strafe für Recht waltet, nachdem die zuständigen Stelen den gewonnen haben, der Zweck der Strafe sei erreicht. Doch etwas dagegen einzuwcnden haben. Gnade s-"' -- -- «Wmck N»W IW im Interesse der noch im Zuchthaus sitzenden k Löbtauer Verm- theilten kann eS nicht liegen, wenn die Sache seitens der Sozial demokratie io dargestellt wird, als ob die sächsische Justiz mit der Begnadigung einen durch daS Uribeil begangenen Fehler aut machen wollte. Dabei verhöhnt noch der .Vorwärts" den sächsischen GeneralltaatSanwalt Rüger, welchem er vorwirft, im Reichstage bei der Behandlung deS Löbtauer Falle- erklärt zu haben: .Sie mögen sagen, was Sie Wollen: Ihr Einfluß reicht jedenfalls nicht o weit, daß sich die Ttu:e des Zuchthauses auch nur «ine Viertel nde früher für die Herurtheilten öffnen werden." — Diejenigen lstanzen, welche dke Begnadigung der unglücklichen Verführten herbeigeführt, zeigen jedenfalls mehr Menschlichkeit, als der höh nende -Vorwärts. — Während der Dauer deS Schloßnmbaue» haben bei Hof» sestltchkeiten diejenigen Wagen, deren Insassen im Besitze einer Vorfahrkarte sind und davon Gebrauch machen wollen, du- Zufahrt zum grünen Lhore des Königl. Residenzschlosses aus schließlich vom Theaterplatze (Hauptwache) her zu nehmen. — Prof. Dr. Ernst Hasse veröffentlicht kn den .Alldtsch. Bl." folgenden Dank: .Gelegentlich meiner Reichstagsrede vom l2. Dezember über den Nichtempfang des Präsidenten Krüger sind mir von Ortsgruppen und Einzrlmitgliedern des Alldeutschen Verbandes, aus den Reiben meiner Leipziger Mit bürger. aber auch von Vereinen, Versammlungen und von Deutschen des In- und Auslandes so überaus zahlreiche Zustimmungen und Bekundungen freundlicher Gesinnung zugegangeu, daß es mir ganz unmöglich ist, jedem Einzelnen zu danken. Ich muß diesen Weg wählen, um meinen aufrichtigen Dank zum Ausdruck zu bringen. Ich gedenke auch in Zukunst durch Rücksichten irgend welcher Art mich nicht abhalten zu lasten, auch unbequeme Wahrheiten, die die Belangen des deutschen Volksthums berühren, öffentlich aus- zusprechen." — Es ist gewiß nicht ein Triumph der Kirche, daß ihre be rühmten Männer und hohen Würdenträger Schutzgcborene von- Vereinigungen sind, zu denen fröhliche Menschen beim Klange der Becher sich zusammenfinden. Der fromme Papst Sylvester gab seinen Namen jenem heiteren Abend, an dem das grämliche alte Jahr dem in frischer Juaendkraft daherschrertenden neuen Jahre den Platz räumt, und mrt welchem Tranke begrüßen und begießen wir den freudigen Wechsel? Abgesehen vom blanken Flaschenweine mit der Bowle, bei der wiederum kirchlichen Würdenträgern, Bischof und Kardinal, eine führende Rolle zufällt. Den Svlvesterabenv im Kreise gleichgesinnter Freunde oder in der vollzählig um das Oberhaupt versammelten Familie zu verbringen, ist ein rechtes Thun, und wer daran nicht theilnimmt und sich heute vor Mitternacht die Schlafmütze über das Haupt zieht, der gilt mit Recht als «m Grämling oder ein Mcnfch mit bösem Ge wissen, der die Geisterstunde zu fürchten hat. Solchen mögen, wenn die Glocke zum ersten mitternächtigen Schlage aushebt, wohl allerlei Schreckgestalten «scheinen, die ihnen eine üble Neujahisrechmmg vor Augen halten; wer ab« guten HSrzeM rrn, Dkl Hekßt dle Geister -hm, willkommen, denn bei ihm kehren nur die guten Geister ein. diejenigen ein« heiterer» Unbekümmertheit, die hinter sich läßt die vergangenen Nebel und den Gedanken an die kommenden lachend ein Weilchen bei Seite schiebt. Hierin liegt kein frevelhafter Leichtsinn, denn süß ist das Schwärmen zur rechten Zeit. Wie der Weihnachtsabend den Erwachsene» die Stunden ein« innigen, rückschauenden Freude bringt, so ist ihnen Sylvester ein Abend berechtigten, lauten Jubels. Man kann ein gar bedächtig«, ruhig« und kühl überlegend« Mensch sein, und zu Zeiten packt Einen doch un widerstehlich die Lust, einmal aus d« philisterhaften Haut zu fahren, fröhlich mit den Fröhlichen den Becher zu schwingen und derb auf den Tisch zu schlagen, daß die Gläser nur so Hüpfen. Gerade die Stillen, von denen ma» sonst meint, daß sie . es in sich haben'" sind oft bei solcher Gelegenheit die Lautesten, und darin offenbc.rt sich wieder die Dmrderkraft des großen Sylvester. Freilich hat er* wackere Helfer in den schon «wähnten guten Geistern, die mit seinem: Hauche aus Gläsern. Flaschen und Mischgefäßen auffteigen und, mitten unter uns Platz nehmen. Wir sehen sie nicht, aber die Spuren ihres neckischen Treibens werden wrr wohl gewahr. Hier geben sic einem in finsteres Brüten Versunkenen plötzlich den lange gesuchten glücklichen Gedanken ein, und mit feurigem Schwünge geht die herrliche Rede vom Stapel, dort wird ein durch seine Schüchternheit berüchtigt« Jüngling zu ungeahntem Thatendrangc beseelte so daß er wahre Witzraketen steigen läßt, und selbst die svröde^Zurückhalturig des zarten Geschechts neigt im Banne Syl vesters und keiner hilfreichen Geister sanfteren Regungen zu. — Der 1893 hier verstorbene frühere Gattwirth zur Stadt Berlin, Marsch»«, hat ein Berinächtniß von 5000 Mk. letzt- willig mit der Bestimmung ausgeietzt. daß von den jährlichen Zinsen ein Dritttheil zum Kapital geschlagen, zwei Dritttheile da gegen zur Unterstützung armer und hilfsbedürftiger Lobndiencr und Kellner, die in Dresden ihren Unterstützungswohnsitz haben, verwendet werden. In diesem Jahre sind 122 Mk. 46 Psg. zu vertheilen. Gesuche sind bi- zum 15. Januar 1901 unter Bei sügung der AuSweispapiere beim hiesigen Armenamt einzureichcn. — Jahrhundertpostkarten konnte die Deutsche Reichs- post-Berwaltung in diesem Jahre zur eigentlichen Jahrhundert wende selbstverständlich nicht ein zweites Mal Herausgeber, da nach offizieller Auffassung auch an höchst« Stelle eben bereits das vorige Neujahr als ver Beginn eines neuen, des 20. Jahr hunderts, sanktionirt worden war. Die vielen Sammler von seltenen Postkarten werden sich also wohl oder übel mit der im vorigen Jahre erfolgten postalischen Bescheinigung des Jahrhundert anfangs begnügen müssen. Einen Sammler in ein« Stadt des oberen Erzgebirges aber hat die Mißstimmung üb« das Fehlen ein« Jahrhundertpostkarte zur eigentlichen Jahrhundertwende dazu vemnlaßt, eine derartige -moffiztelle. ab« faktische Jahrhundert- Postkarte" — wie der Aufdruck besagt — Herstellen zu lassen und der Post zur Beförderung über die Schwelle des Jahrhunderts,! natürlich an seine eigene Adresse, anfzugeben. Das Kästchen zeigt: auf der Rückseite folgendes originelle Gcdichtchen: Zur Jahrbundertswende 1900/1901. Wenn PodbielSki auch sich wundest: Zu Ende ist erst das Jahrhundert Au diesem ersten Januar. Mag es d« Kais« auch verfügen. Wir können nimm« uns begnügen Mit hundert minus einem Jahr. Damit nun auch die Post bekundet; Daß das Jahrhundert abgerundet, Ser dieses Kästchen ikr verehrt: >, Sonst muß man auf Jahrhundestkaste», - Noch 99 Jahre warten — . ! Und die sind wist»« dann verkehrt! - " -Ter Verein für K anarien,acht, Vogelschutz und -Pflege zu Dresden «öffnete gestem tm Bürgnkasino, Große Brüdergasse, seine 20. allgemeine Ausstellung edler- Kanarienhähne und überseeischer Sing- und Ziervögel. Die Ausstellung, mit der eine Berlooiuna verbunden ist, ist reich be schickt. Insonderheit mit Kanarienvögeln, und weist einschließlich der Hauptgewinne der Vcrlooiung 971 Nummern aus. Sie zerfällt in 5 Gruppen: PrämiimngS»Kanarienvögei. 1. und 2. Klaffe», Verkaufs-Kanarienvögel. Exoten. Käfige und Utensilien, seitens'
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