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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.04.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-04-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187004212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18700421
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18700421
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1870
- Monat1870-04
- Tag1870-04-21
- Monat1870-04
- Jahr1870
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.04.1870
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3678 Knaben- Setecta der1. Bürgerschule. Die Prüfung der zur Knaben - Selecta angemeldeten Schüler findet Sonmabeud de« 23. d. MtS. Vormittag- vsa tt'/s Uhr an im Amtszimmer de- DirectorS statt. Leipzig, den 19. April 1870. K Friedlaender. ein Papier in die Höhe zu treiben; daß sie aber ein ihrer Dis kretion übergebene- Unternehmen in einem anderen Sinne alt zu ihrem eigenen Bortheil zu verwalten verstände, davon hat ft bisher auch nicht den geringsten Beweis abgelegt. Nachfolgend die Wochenchronik: Montag: Die neue Woche eröffnete wie die abgelaufeve ir gedrückter Haltung und mit niedrigeren Coursen, die sich i» weiteren Verlaufe noch ermäßigten. Zum Schluß bewirkten Kauft deS ersten HauseS eine Erholung. Credit, bis 251 gesunken, schloß 253,20 (2*/i Fl. Ausfall), Anglo, bis 312 rückgängig, endete» 315*/, (8 Gulden unter SonnabendcourS). Andere Banken und Bahnen folgten derselben Richtung. Auch StaatSrenten erführe» kleine Rückgänge. Dienstag: Heute fand zwar in Folge von Deckungen eine Er holung statt, dieselbe vermochte aber nur mühsam sich Bahn z»! brechen. Zum Schluß verzeichneten Credit 256,20. Anglo 322. Banken und Bahnen im Preise anziehend. Renten niedriger. - Abends weitere Besserung der Course der Speculationspapine. Mittwoch: Auch heute bewirkten Deckungen eine Erhöhung der Course. Crevit von 257 auf 260 steigend, schloß 258 (1 Fl. I höher alö gestern), Anglo notirte zuletzt bei 326 einen Gewin» von 2*/, Fl. Andere Bankactieu schlugen denselben Weg ei»; ebenso Bahnen. StaatSrenten etwas fester. Donnerstag: Der Verlauf der heutigen Börse bildete ganz das Gegentheil zu dem der gestrigen. Die Baisse war vor herrschend. Credit verlor bei 254 vier Gulden, Anglobank bei 319 sieben Gulden. Andere Banken und Bahnen folgten der selben Richtung. — Abends trat eine Erholung ein. Freitag: Feiertag. Sonnabend: Die heutige Börse endete nach mancherlei Schwankungen mit besseren Coursen. Rothschrld'sche Käufe Hobe» Credit auf 258,60. Ebenso stiegen Anglo auf 327. Andere Bahneffecten profitirten gleichfalls von dieser Richtung. Auch Bahnen waren theilweise etwas besser. Prioritäten derSüdbrhn rückgängig. Im Ganzen haben Credit-Actien 4 Fl., Anglo-Actien 5 Fl. im Laufe der Woche gewonnen. — Die Haussiers hoffen auf deu Maicoupon; es ist aoer wohl mit Sicherheit anzunehmen, baß derselbe den Speculationspapieren nicht zu gute kommen wird. „Der Glaube an die Consortien, sagt ein Bericht, ist durch die letzten Vorgänge in bedenklicher Weise erschüttert worden. Seit dem sich die privilegirten Faiseurs und ihre Mitschuldigen, welche eben solche Syndikate bildeten, als Börsenspieler vom gewöhn lichsten Schlage entpuppten, die von den Verhältnissen der von ihnen patronisirten Papiere kaum etwas mehr wußten al- irgend ern Coulissier vom letzten Range, seit damals ist auch die Meinung geschwunden, daß derlei Zusammenrottungen, die das Gel» Anderer im Auge haben, mehr als eine vorübergehende Beachtung ver dienen. Wien hat seinen Glauben an die Allmacht dieser yerren theuer bezahlt. ES sind hier ungeheure Summen von Lombarden verloren worden, und die Verluste würden ohne den Verbrauch der fremden Plätze noch viel größer sein." Die Katastrophe in Lombarden beherrschte die ganze Woche über den Platz. AuS dem Agioconto waren die Dividenden der Bahn bezahlt worden. So lange die von der Gesellschaft für ihre Einzahlungen und Emissionen in Silber einzucassireude» Gelder im Auslande die Zinsen und Amortisationskosten über stiegen, nährte sich bei der Berechnungsweise der Betrieb auf Koste» deS Baues, indem einerseits die schuldigen Lasten ohne Agio u»d andererseits die lastenden Schulden al pari in Silber in Rechnung eingestellt wurden. Jetzt wo daS Agioconto aufgezehrt ist, bricht der Schwindel zusammen. Die „Presse" sagt: „Eine weitere Benachteiligung des Baucontos fürchten wir rn Hinsicht auf die emittirten und von 1869 bis 1878 rückzahlbaren 600,000 Lov- ü 200 Fl. Mit dem Erlös von über 99 Millionen Thlr. ver zeichnet, sind dieselben in gedachtem Zeitraum mit über 120 M- lionen Fl. rückzahlbar. Wird nun die SUdbahn den Minder- erlös von über 2V*/, Millionen in den entsprechenden ZeitrLuwe» auS dem Betrieb decken lassen, oder diese Differenz einfach wieder zu den Anlagekosten ihrer Linien schlagen, die dafür nicht die ge ringste Gegenleistung erhalten?" — Dasselbe Blatt meint, daß die Südbahn zwei Millionen Franc- jährlich an Stempel erspa ren könnte, wenn sie ihre Obligationen nicht länger an der Pa riser Börse kotiren ließe. UebrigenS wird gegen den Berwal- tungSrath der Südbahn, wie Wiener Blätter melden, eine De monstration beabsichtigt. ES werden nämlich in einzelne» Wech selstuben Unterschriften zur Anstrengung einer Klage gegen du Verwaltung gesammelt, welche in früheren Jahre« Dividende» auS dem GesellschaftScapital bezahlt hat. Wird wohl nicht- hel fen. Iadeß klingt e- ordentlich wie Hohn, daß in de» Augen blick, wo da- Hmrs Rothschild eine so schmähliche Niederlage ch Finanzieller Wochenbericht. ES giebt im Einzel- wie im Gesammtleben Augenblicke, wo eine tiefe Entmuthigung Platz greift und eS gewissermaßen An strengung kostet, neuen LebenSmuth zu schöpfen. Ein solcher Moment ist gegenwärtig an der Börse und in der Politik ein getreten. In Oesterreich und Frankreich glaubte man in dre Bahnen ruhiger Entwickelung eingelenkt zu sein und sieht daS Kartenhaus der Hoffnungen Zusammenstürzen; an der Börse schwor man auf Lombarden. und hielt sich durch die Protection Roth schilds gegen alle Angriffe gefeit; statt dessen erfährt man von gefälschten Bilanzen und Dividenden und sieht trüben Jahren entgegen. So müssen Völkerglaube und Speculation durch das Fegefeuer harter Prüfungen wandern, um dann von neuem den Weg der Selbsttäuschung wieder einzuschlagen. Die krummen Linien überwiegen einmal in menschlichen Strebungen die geraden. Die Börfenstimmung wird noch immer von denselben Mo menten beherrscht wie in der Woche vorher. Die Enttäuschung hinsichtlich der Lombardendividende schädigte auch die Meinung für die übrigen Papiere, um so mehr als die Ueberladung der Speculation die Bahn für daS Fortschreiten der Baisse ebnete. UebrigenS coursirten schon seit Wochen ungünstige Berichte über die Lombarden in den Börsenkreisen, und die Erwartungen waren bereits sehr herabgestimmt. Wenn dennoch der Cours so lange sich hielt, so geschah es deswegen, weil die Speculation nur un gern von Haussegedanken sich loßriß und den armen Sündergang der Baisse einschlug. In unserm vorigen Berichte, der mit dem Course von 120 Thlr. pr. Stück für Lombarden schloß, bemerkten wir, daß gegenüber dem Wegfall jeder Dividende der CourS der Actien noch zu hoch sei. Ein Preis von 75F wäre wohl daS Allerhöchste, waS man in gegenwärtiger Lage dem Effect zugestehen könnte, um so mehr, als die permanenten Mindereinnahmen nicht den Aufschlag rechtfertigen, welcher sonst Speculationspapieren gewöhnlich zu Theil wird. Der Sachlage nach zu urtheilen sollte man meinen, daß die Speculation in nächster Zeit ziemlich steril bleiben wird. Ob von einflußreichen Händen versucht werden wird künstlich einzu greifen, bleibt offene Frage. Von Wien signalisirt man bereits Käufe Rothschilds in Creditactien. In unseren Zeiten, wo die Börse fast mehr äußeren als inneren Impulsen folgt, läßt sich über künftige Couröbewegungen nur mit Vorbehalt eine Meinung abgeben. Die inneren politischen Verhältnisse Oesterreichs und Frank reichs sind in ihrer neuesten EntwickelungSphase nicht geeignet den ungünstigen Eindruck zu verwischen. Das Programm des provi sorischen Ministeriums in Wien enthält nichts als Worte und wird seinem Schicksale in den Maculaturkorb der Geschichte zu wandern nicht entgehen. Die Zeit der Wunder ist vorüber, und wer es Allen recht machen will, befriedigt Niemand. In Frank reich ist eS entschieden, daß die neue Aera nur von der Gnade deS Kaisers leben, daß das Damoklesschwert stets über dem Haupte deS Parlamentarismus schweben soll. Damit ist Olliviers Ver- söhnungSversuch zwischen Imperalismus und Nation ins Herz getroffen. Für die liberale Opposition bleibt die Lahmlegung deS Kaisers fortgesetzt Feldgefchrei. Auf die Pariser Börse machten die politischen Vorgänge keinen Eindruck. Im MammonStempel legt man mehr Gewicht auf die Ordnung als auf die Freiheit und begnügt sich nötigenfalls mit der bloßen Aufrechthaltung der Ruhe, ohne welche freilich nichts gedeiht. Dennoch vermögen wir in der Hausse der 3procentigen Rente am Schluffe der Woche nicht- zu erblicken als ein künst liches Manöver, daS den tatsächlichen Verhältnissen Hohn* spricht. Rente 73,50. 73,72. 73,62. 73,77. 74,5. Italiener 55,25. 55,45. 55,45. 55,45. 55,55. (gegen 73,47 und 55,40 in der Woche vorher). Die türkischen Loose werden in Konstantinopel gezogen werden. Wer kann den Türken verdenken, daß sie nicht darauf subscribiren wollten? — Die Blätter machen auf die plumpe Täuschung einer sogenannten französischen TabakScompagnie aufmerksam, welche hypothekarische Obligationen zur Subscription auflegt. Bei den Namen der VerwaltungSräthe sind im Prospecte ihre Orden in Lebensgröße abconterfeit. DaS Ganze läuft höchstens auf eine gewöhnliche Tabaksfabrik in der Havanna hinaus. Nachdem die amerikanischen Prioritäten so leicht Eingang gefunden haben, kommt der ganze Abhub nach, und jeder Schwindler glaubt die guten Deutschen scheeren zu können. In Wien war die Bewegung weniger lebhaft als in der Woche vorher, wo eS den Kampf um den CourS der Analoactien galt. Die Creditanstalt bereitet eine neue Emission vor. Möglich, daß deren Actien seiten- Rothschild ein weitere- Haussebenefizium zu Theil wird. Tiner solchen Geldkrast ist eS freilich etwa- Leichte- der össeutli Verdienste «an sollte dringender, Wienei Lahn künf de» Coupr falls würd »erden. 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