Delete Search...
Dresdner Nachrichten : 16.12.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-12-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189912163
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18991216
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18991216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1899
- Monat1899-12
- Tag1899-12-16
- Monat1899-12
- Jahr1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.12.1899
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Svesöne* Nachrichten. 348. Seite S. M» Sonnabend, 18. Tezbr. 18SV . .1 ganza. sowie die Damen und Kavaliere vom Dienst theilnahmen and HeruwreAsVerlAte vom 15. Dezember., und zu der eine Anzahl Damen und Herren der Hofgesellschaft mit Einladungen ausgezeichnet worden waren. — Ihre Majestäten der König und die Königin besuchten rn Nachmittag das Magazin des König!. Hoflieferanten B- Schäfer, Pragerstraßc, die Königin allein nacheinander die Kernschre» . Die Kommission stir Arbciterstatistik einte sich s dabin. für die in den Gast- »nd Schankwirlhichaflen als Kellner, l Oberkellner. Kellnerinnen. Kellirerlehrlinge. Koche und Kochlehrlinge - Rochmrttag mrd Betten) und das Magazin für Kunstgewerbe und Beleucht, innechalb Ader RI Stunden ^eine ununter- °^n"ffände Stunden gewählt werden soll, wurde ab- "Ucn^diejeu Geschä tc» wurden ^eihiiachtsemkäufe bewirkt. , der Mindestrnhezeit soll noch Beichlnh -.^^^"wvch mit der Maß wonach jeder Hilsspecsvn wvcheinlich destens 24 Stunden und brochene Ruhezeit von S gelehnt. Ausnahmen von der Mnidestruhez der Kommission für höchstens 60 Tage im Jahre gäbe zulässig sei», daß eine Kürzung der voraeschriebenen Mün digen Ruhezeit aus höchstens 6Stunden slattfiuoen darf. Jugend liche Personen unter 16 Jahren sollen in der Zeit von 10 Uhr Abends bis 6 Uhr Morgens nicht beschäftigt werden bürten. Betreffs weiblicher Personen wurde ei» besonderer Schutz dahin empfohlen, daß weibliche Personen unter 18 Jahren in der- regel mäßigen Bedienung der Gäste nicht bcschäitigt werden dürfen. — Der dem Bundesrnthe vorliegende Gesetzentwurf über die Bestraf ung der widerrechtlichen Entziehung fremder elektrischer Arbeit be stimmt: 8 1- Wer einer elektrischen Anlage oder Einrichning fremde elektrische Arbeit dadurch entzieht, daß er sie in Vorricht ungen überleitet, die zur ordnungsmäßigen Entnahme elektrischer Arbeit ans der Anlage oder Einrichtung nicht bestimmt ist, wird, wenn er die Handlung i» der Absicht begeht, die elektrische Arbeit sich rechtswidrig zuzueignen. mit Gefängnis! und mit Geldstrafe bis zu 1500 Mk. oder mit einer dieser Strafen bestraft. Neben der Gefäiignibslrafc kann aut Verbist der bürgerlichen Ehrenrechte erkannt werden. Der Versuch ist strafbar. 8 2. Wird dir i» 8 I bezeichnete Handlung mit der Absicht begangen, einem Anderen rechtswidrig Schaden zuzusügeu. so ist auf Geldstrafe bis zu 1000 Mk oder ans Gesängniß bis zu 2 Jahren zu erkennen. Der Versuch ist strafbar. Die Versorgung tritt nur aus Antrag ein. Ha »ibur g. Bei starkem Eisgang wurde aut der Uutcrelbe der auslanfende englische Dreiniastichooner »Minna Elkan" vom Eis durchschnitten und sank sofort. Wien. Das Handelsgericht hat in dem zweiten Prozeß gegen die Kreditanstalt wegen dos bekannte» Beschlusses der letzten Generalversammlung bezüglich der Gemcindcrcchte das Klagc- begehren abgewielen. Prag. Die Czechen orffanisiren einen passiven Widerstand in großem Maßstabe. Bei oem Prager Handelsgericht und bei den Kreisgerichte» in Pilsen. Bnschiveil. Ehiudim, Kuttenberg. Tabor und Gitschin haben die czechischen Laienrichter in Handels sachen ihre Thätigkeit wegen Aufhebung der Sprachcnvervrdnuug eingestellt. Paris. Der heutige M.inisterrath beschäftigte sich mit einer Vorlage betreffend die Legung unterseeischer Kabel zur Verbindung der französischen Kolonien mit dem Muttcriaude. Die Vorlage soll der Deputiltenkammer vorgelegt werden, nachdem der Finanz- minister sie einer Prüfung vom finanziellen Standpunkte aus unterzogen haben wird. — Jzr den Wandelgängen des Üuxembiirg- PalaiS verlautete, der Oberstaatsanwalt werde die Anklage gegen ,9 Angeschuldigte falle» lassen Die Vertheidiguna werde ihrer seits auf die Vernehmung von l08 Zeugen verzichten. — Der Variier .Figaro' berichtigt seine Meldung von der Abschaffung des hiesigen deutschen Militärattachspostens dabin. daß der Posten nicht unterdrückt werden, sondern nur eine Weile unbesetzt bleiben London. Ein Korrespondent der .Central-Newö", der mit einer Abtbcilung des Rothen Kreuzes einen Besuch auf dem Schlachtfelde von Stvrmberg machte, giebt die englischen Verluste an aus 25 Todte. 68 Verwundete und 607 Offiziere uud Mann schaften gefangen. Der Verlust der Buren hätte nur 5 Todte und 14 Verwundete betrag«,. Der Kvmniandant der Buren habe ihm mitgetheilt, daß die Streitkräfte der Buren, welche die englischen Truppe» geschlagen haben, nur 800 Mann stark waren. Die Regier ung ist im Begriffe, eine 8. Division gleichzeitig mit einem beritte nen, aus Engländern und Kolonialtruppen bestehenden Korps zu mobilisiren: in Allem sollen außer der 7 Division 16 Regimenter Infanterie, 3 Regimenter Kavallerie, nebst den genannten Spezial korps der Artillerie aus Kriegsfuß gesetzt werden. Nm Vieles Programm anszusühren. müßte die jetzige Reserve der Armce eingezogcn werde». London. Eine amtliche Depesche berichtet von einem hef tige« Scharmützel, das 10 Meilen ostwärts vom Oranjeflnß am 13. d. M. slatlgcfunden hat. Eine Patrouille berittene Infanterie vertrieb die Buren aus Zoutpansdnst. Die englischen Verluste sind: I Offizier und 3 Mann gefallen. 2 Offiziere und 7 Mann verwundet. Petersburg. Die geplante Vermehrung der deutschen Flotte besprechend, bemerkt die .Nowosti": Niemand wird leug nen. daß eine Großmacht, die Welliiitcressen besitzt, die zm Auf rcchtcrhallung der Sicherung vieler Interessen nölhigen Mittel braucht. Unter diesen Mitteln nimmt eine starke Kriegsflotte eine der ersten Stellen ein. Die geographische» Verhältnisse Deutsch lands begünstigen die Enlivickelnug der Flotte. Deutichland hat in allen Weltgegcnden große Kolonien, fein Seehandcl blüht und wetteifert svga, erfolgreich mit demjenigen Großbritanniens. Es versteht sich, daß Deutichland. welches überall Unterlhanen hat, die des Schutzes bedürfen, nicht ohne eine starke Flotte aiiSkommeii kann. New - Nork. Einer Depesche aus Rio de Janeiro zufolge, berief der Finanzmiiiister die Direktoren der dort befindlichen aus ländischen Banken zu einer Sitzung zuiaminen und erklärte, dir brasilianische Regierung habe den Beschluß gefaßt, die aus ländische» Bankucjellschasten zu nölhigen, ihren Kapitalbestcmd dem Gesetze gemäß zu vervollständigen. Dies versetzt 5 auswärtige Vaiikiuslitule in die Rvlhwendigkeit, vertchiedene Millionen frem den Kapitals an Stelle des einheiniiicke» heranzuziehcn. Pretoria. Aus Malopo ist hier eine amtliche Depesche erngegcuigcir, der zufolge der Ort am Montag von den Buren bombardirt wurde, woraus sich ein heftiges Gesecht eiitipau». — Bor Masekiug fand in vergangener Nacht ein heftiger Kampf statt. Die Bure» versnchten das britische Fort zu nehme», mußten sich aber nach General Snffmair's Fort zurückzichen. Die Verluste sind noch nicht bekannt. Tie Berliner Börse war heute fest aus Hauffcnachrichte» aus London und Paris, wo das Gerücht von der Entsetzung Ladhffniths stimulirte; die Bestätigung der Nachricht fehlt noch Die MiUheilrmg der »Köln. Zig." wonach das Kvhleusyndikat an die Stantsbahncn nach Ablauf der laufenden Beiträge um 1 bis IVO Ntt. pro Tonne höhere Preisfordemilgen stellen wolle, lenkte das Interesse dem Mvnta»markte zu; besonders Kohlcuwerthe zeigte» regen Verkehr bei steigenden Kursen. Banke» etwas besser, namentlich Dresdner. Von Eisenbahnen waren amerikanische fest aus View-Bock. später aber nachgebend. Am Renlenmarkt waren Spanier aus Pariser Anregung bevorzugt. Die Börse schloß fest. Prrvatdiskont 6 Prozent. Am Spiritus -Markt nvtirre Loco 70er bei geringem Handel 40.60 Mk.. also uirveründeit. Termine behauptet. Der Getreide-Markt «öffnete fest aus die arr- daucnrd strenge Kälte und höhere Notiruirgen in Amerika. Für Roggen war einiges Deckungsbedürfiriß für Dezember vorhanden. Weizen per Dezember nicht umgcietzt, ipatere sichten nach festem Beginn etwas schwächer. Beide Brotartikel ungefähr wie gestern. Hafer still und schwächer. Nach Ermittelung der Eeistralirvtlruiigs- stclle der preußischen Landwirthschastskammcrn wurden bezahlt r» Berlin: Weizen 149, Roggen 147. Hafer 140 Mk.: Stettin- Stadt: Weizen 144, Roggen 139, Hafer 126. — Wetter: Kalt, Schnee, Westnordwestwind. Grlllcnburg zur Jagd begab, hat dort nach in Zeit von 2 Stunden M - - ffrrmlsurt a. M, (Lchlutz.r «red» 234,7V. LISconr, l«2,70. Dretdne, «anl iss.öb. Li»»rsbahn I37.SV. Lomrarden 3l,vv. r<ui«Htrtte —. Ungar, «old — Porlugxlen 24,4V. Ruhig. Pari». «V Uhr Nachmittag».» Rente lM.V7>/,. Italiener »4,so. Svanier »7,70. Pormgikien 24,0V, raetcit LS,ob. Türceitloole -,28.70 Lttomandanl »rs.oo. «taar»- dahn «jg2,«0 Lombarden —. Fest. ' Pari», Produtlenmcrk». Weizen per Dezember I8,5S. per Mürz-Iilttt II,S«, ruhig, Spinn,» «er Dezember S7,vy, rer Mai-August 38,2», behauptet. lXitdSl per Dezember b»,2», per Mai-August b7,b0, lest. Anisterda», Produr>en<«er>cht. Wetzen per Mürz gelchiiftsio», per Mai nihi«, behauptet, Roggen per Mär, >38,8», per Mai lSS.oo, ranbau, ProduNen - Berich», «erreidemarkt fest «her ruhig, Hafer irlg,. — »etter: Redet. adjutaut v. Kospvlh. wurden 3 Stück Hochwild erlegt. — Ihre Durchlauchten Frau Prinzessin Egon von Natibor. Prinzessin Hermine von Lobkvwitz und Prinz von Thurn und Taxis trafen heute hier ein uud nahmen in Sendlg's Hotel „Europäischer Hvs" Wohnung. — Ihre Durchlaucht die Prinzessin Neuß XXVHI. tras hier ein »nd nah», im Grand Union-Hotel Wohnung. — Das Königl. O b erh vs mars cha lla in t veröffentlicht eine Anlage betreffend die Glückwünschungsconre » i» den Paradeiälen des König!. Schlosses am Neujahrstage. Montag den 1. Januar 1900. — Se. Kvulgl. Hoheit Prinz Johann Georg ernannte den großherzoglichen Hoflieferanten Kaufmann Ernst Göcke. Porzrllaiihai-dlliiig. Wilsdrufferstraße 18. zum Hoflieferanten. --Der Präsident der Erste» Kammer, Excellenz Gras v. Köiiiicritz, veraiistaltet nächsten Dienstag im Koni gl. Belvedere eine» parlamentarischen Abend mit Souper, wozu Sc. König!. Hoheit Prinz Georg sein Erscheinen bereits zugejagt hat. Geladen sind die Herren Stantsminister und die Mitglieder der Ersten Kammer. — Landt a g. Die Zweite Kammer beschäftigte sich in ihrer gestrigen Sitzung in Gegenwart der Herren StaatSministcr p. Metzich und Dr. V. Sehdewitz, sowie mehrerer Regierungs- kvmniissare mit der Hauptvvrberathuna über den Entwurf eines Gesetzes über die Berw a l tu n gs rrch t sp sl ege. ferner übe, einige weitere Abänderungen des Einkomineilsiencrgeictzes vom 2. Juli 1878 und die Zuständigkeit des OdcrverwaltnngS- gcrichts bei Streitigkeiten über die Besteuerung der Wanderlager. Berichterstatter: Abg. Dr. Schill-Leipzig. Mitberichterstaltcr: Abg, Dr. Kilhlmvraeii-Scheibeilbelg. Tie Referenten beantragen, im Gesetz über die Verwaltniigsrechtspflege 8 52, Abs. 2 folgenden Satz cinznfi'igcn. „Hat eine Partei zur Sicherung des allgemeinen Beweises beantragt, ihn vor der mündlichen Verhcrndliriig zu er heben. io hat das Gericht alsbald darüber zu entscheiden. Gegen die Ablehnung kann Beschwerde eingelegt werden". Im klebrigen wird beantragt, Abschnitt 1 bis 9, bez, 8 1 bis 103. nebst lieber- > schrift „Eingang und Schluß" des Gesetzentwurfes irr,verändert' nach der Borlage anziinchmeir. desgleichen de» Gesetzentwurf, einige Abänderungen des Eiiikvmmeiistcuergesetzcs betreffend, und den Gesetzentwurf über die Zuständigkeit des Oberverwaltringsgerichts bei Streitigkeiten über die Besteuerung der Wanderlager ebenfalls »»verändert nach der Vorlage anznnehiiicn. Zur Debatte ergriff Berichterstatter Dr. Schill das Wort und bemerkte, daß er ein erneutes Eingehen aus die Nvtbivendigkeit der Errichtung eines VerwaltlingsgcrichtshvscS für überflüssig erachte, höchstens ließe sich noch Nachträge» ein neuer Beweis für die Notl,Wendigkeit des Gerichtes, insofern ans der» Gebiete des BereinsrechtS in de» cerlliche» an» Sächsische». — Gestern Vormittag kam Se. Maiestät der König nach de« Residenzschlosse und nahm militärische Meldungen, sowie die Vorträge der Herren Siaatsininister, der HosdepartementschesS und des Könlak. Kabirictssckretärs entgegen. — Vorgestern Abend fand bei Ihren König k. Majestäten in Villa Strehlen Soiröc statt, an der Prinz Michael von Bra- verfahren zu schaffen, dasselbe hineinzrlpressen in die unzulänglichen Formen des 0,-Gcsetzes. welches nr'piünglich überhaupt gar nicht für derartige Fälle, in denen der Einzelne der Staatsgewalt acgenüberstt'he, geschaffen worden sei. Abg. Dr. Spieß vermißte »r dem 8 5 des Entwurfes die Feststellung des Verhältnisses der Zahl zwüchen den dem Beiwnllungsgcrichtshvf als Mitglieder an- gehörenden Verwallrinasbeamten und richterlichen Beamten. Nach der Borlage werde sich das richterliche Element voraussichtlich durchaus in der Minderheit befinden. Redner beantragte deshalb dem 1. Absatz des 8 5 die Fassung zu geben: „Die Mitglieder des ObciverwaltniigSgerichls werden ans Vorschlag deS Geiaimnt- minisleninils vom Könige ans Lebenszeit ernannt und müssen zur Hälfte zum Richtcramt, zur Hälfte z»m Verwaltungsdienst befähigt rein", Staatsiniiiisker v. Metzsch konstatirt. daß die Regierung dem eben gestellten Anträge aus verschiedenerlei Gründen nicht st»n- palhisch gegcnüberstehe. Wenn Abg. Dr. Spieß in der Zuziehung einer entsprechenden Anzahl von richterlichen Beamten eine größere Garantie für die Obiektivität in den zu treffenden Enffcheidnngen erblicke, so sei er anderer Ansicht. Er glaube, daß dilith die Depntirnng einer enisprechendcn. vielleicht auch, was gar nicht beabsichtigt sei, überwiegenden Zahl von Bcrivallnngsbeamten nach den Erfahrungen der Rechtsprechung im Gebiete der Ver waltung dieselbe Garantie für die Objektivität geboten sei. Er mochte aber auch noch aus das praktische Moment, welches für die allnenreine Faffniig bestimmend gewesen sei, aufmerksam machen daß, wenn man die Füglichkeit hatre, den gesannnten Richterstand and das gestimmte höhere VcrwaltungSpcrsvnal zur Verfügung zn haben ohne Begrenzung der Ziffer, man auch vielmehr in oer Lage sein werde, die Wähler, einzurichten. je nachdem die Persönlichkeiten für daü OhervenvaltiingSgcricht passend sind. Ferner iei daraus hiiizuwcisc», daß die Mehizahl der Verwaltrnrgshcamten auch die richterliche Qualität besäßen »nd daß das schon genügen würde, um die vom Antragsteller vermißten Garantien zn schassen. Abg. Leupvld -Dresden möchte noch weiter gehen als der Antragsteller, nämlich daß auch diejenige» höheren Verwaltuugsbeamkcn. die in den Berwaitungsgerichlshof cintrcten, die Benvaltinrgsiähigleil hätten. Jedenfalls möchte er die nöthigen gesetzlichen Garantien gegeben habe», daß der Vcrwalrungsgerichtsbvs entsprechend zu- >c»nmengcsctzt lei. Er für seine Person möchte dem 8 5 eine solche Fassung gegeben wissen, daß diejenigen höheren Verwaltniigs- bcamten von der Verusnirg in den BcrwaltnngSgcrichlshos auS- geichlvffen bleiben, welche die Nichterprüsnng nicht bestanden haben Abg. Dr. Schill ist gegen den Antrag Spieß, dieier würde die Sache allein noch nicht treffen, sondern müßte ergänzt werden in Bezug darauf, wie das Verhältniß in den einzelnen Senaten lei» solle. Für die Unabhängigkeit der Richter seien rm Gesetze alle Garantien geboten, und er jei überzeugt, daß irgend welche Unznträglichlciten aus dem Gesetze nicht hervorgehen würden. Er wünsche leinen Unterschied gemacht zwischen bisherigen Richtern und bisherigen Verwaltniigsheamten. Die Mitglieder des Ge richtshofes seien alle Richter. Aba, Opitz- Treuen kkonj.) ist mit den Ausführungen des Antragstellers nicht einverstanden. Auch seiner Meinung »ach sei das Moment der Unabhängigkeit der Richter im Gesetze gewahrt. Er möchte der Annahme wider spreche». daß mit dem Gedanken eines Verwaltunasgerlchtshoks der Gedanke unzertrennlich verbunden wäre, daß dem sormalen Recht gegenüber dem praktischen Recht eine gewisse Vormrurdschaft eingerämnt weiden solle. Man müsse der Regierung vertrauen, daß sie so verfahre, wie cs im Interesse des Gesetzes und der ganzen Institution liege. Mitberichlerstatier Dr. Kühl morgen erklärt sich ebenfalls als Gegner des Antrags Spieß und tritt den Ausführungen der Abag. Dr. Schill und Opitz bei. Darauf änderte Abg. Tr. Spieß seinen Antrag dahin ab: - und müssen zur Hälfte zum höheren Verwaltungsdienst, zur Hälfte zm» Richteramt befähigt und in einer solchen Stellung thätrg gewesen sein". Abg. Leupold erklärt seine Bedenken oainit noch nicht für erledigt und stellt den Antrag, den Absatz 1 des 8 5 folgen dermaßen zu fassen: „. . . sie müssen auch, so weit sie aus dem höheren Berwaltungsdieiiste berufen werden, zum Richteramte be fähigt sei», so lauge sie nicht die Prüsung ans Grund in Zukunft neu zu erlassender Vorschriften über den höheren Verwaltungs dienst bestanden haben". Der Antrag fand jedoch keine ans reichende Unterstützung. Staatsminister von Metzsch erklärt, daß er auch denr neuen Anträge nicht beitreten könne und betont werter, daß das Ge!ammti»inisterlum selbstverständlich es als leine Pflicht erachten werde, gleiches Maß vei de, Berufung von Justiz beamten und höheren Vcrwaltrrngsbeamten in den zukünftigen Verwaltungsaellchtsdof anzulegen. (Bravo» Hierauf zog Abg. Dr. Spieß seinen Antrag zurück. Nach einigen Bemerkungen und Erläuterungen deS Avg Dr Schill wurden sämnrtliche Ab schnitte und Paragraphen der drei Gesetzentwürfe einstimmig nach den DeprrtationSantrügen angenommen. Nächste Sitzung Montag den 18. Dezember. . . „ -Dem Landtage ist et» Dekret» betr. den Bau mehrerer Nebenbahnen, zugeganaen. Der tn den Auf sätzen zu den Allerhöchsten Dekreten an vre Stände vom 3. De zember 1897 und vom 16. Februar 1899, mehrere Eisenbahnbauten betr. ausgesprochenen Absicht enlsprerhenv, hat dle Staatsregler- riira in der laufenden Finanzperiode generelle Vorarbeiten fü, Eisenbahnen von Äeißeirberg nach Radibor, von Wilsdruff über Miltitz. Lötbai» und Leuben nach Gadewltz. ferner von Thum nach Meinersdorf, von Siebeirdrun» nach Markneiikirchen und vor« Bühlau nach Dürrröhrsdors auSsühre» lasse». Außerdem oder sind solche Borarbeiten für eine Zweigbahn von Schönheider- hammer nach Elbenstock, für die Fortsetzungen der Nebenbabi, Piuia-Beragicßhübel bis Gottleuba und oer Jndustriebahr Reichenbach i. B.-Hel»sdorf bis Oberheinsdorf angefertiat worden. Das generelle Projekt für die schmalspurige Güterbahn Nebitzschen- Kroptewltz ist zwar sertiggestellt, doch kan» hierüber zur Zeit »och keine Vorlage gemacht werden, weil die Verhandlungen, welche mit den betheiligten Gemeinden wegen der von ihnen für die Bahn zrigesagtc» Leistungen eingeleitet worden sind, noch nicht zu einem befriedigenden Ergebniß geführt haben Für die elek triichen Straßenbahnen von Dresden (Cotta) über Nieder wartha nach Kötzichenbroda. sowie von Dresden (Plauen) nach Hainsbcrg sind die erforderlichen Planungen zwar in Angriff ge nommen. jedoch edenio wie die Projektsirnterlagc» sin die Limen Wilsdruff-Gadewitz und Bühlau-DürrröhrSdors zur Zeit noch nicht zum Abschluß gelaugt. Indessen sind diese Unterlagen soweit vor bereitet. daß die Vorlage voraussctzlich noch an die gegenwärtige Ständeversamniliina wird erfolgen können, während unerwarlet dessen die Entschließung betreffs der übrige» vorgenannten Projekte im Folgenden beantragt wird. In der nächsten Finanzperiode be absichtigt die Staatsregicrung generelle Vorarbeiten für eine Industriebahn iin Zichovauthale und für eine solche Bahn in der Thaisvhle zwischen Werdau und Crimmitschau, ferner für eine Eile? bahn von Rieia (Zeithnin) über Großenhain nach Königsbrück uiia für eine Zweigbahn von der Linie Zwickau-Schwarzenberg nach Wildeirscls voriiebmen zu lassen. Die Staatsregieruna richte: nlinmchr an die Ständevertainmliing den Antrag: Dielelve wolle i. zur Herstellung a) einer »ormalspnrige» Eisenbahn von Weißeü- berg nach R'adivvr, d) einer rivrmalspinige» Nebenbahn von chöiiheiderhainmer nach Eibenstvck, o) der Fortsetzung der normal- spilrigen Nebenbahn Pirna-Bcrggiel,hübel bis Gottleuba. <i) einer iiormalipnrigen Nebenbahn von Siebenbrunn nach Markneiikirchen, o, einer Verlängerung der schmnbpnrige» Industriebahn Reichen- bach i, V -Hcirisdorf bis Oberheinsdvrf. k) einer ickinalspurigen Nebenbahn von Timm nach Mcinersdors das Einverständniß er klären: 2. zur Ansffihrnng der unter k genannten Bahnen und der dabei erforderlichen Anschlußgleise, sowie einer iiormaiipurigcii Nebenbahn von Scbnitz nach Nsrdorf und einer schmalspurigen Straßenbahn von Rinnbirrg nach Warnsdorf samnit Anschluß gleisen für die ans diesseitigem Staatsgebiet gelegenen Strecken die Exprovrialionsbeffigniß der Staatsregicrung ertheilen, und 3 zur Herstellung der unter 1 genannten Bahne» die erforderlichen Summen und zwar zn a) rm Betrage von 5,067,000 Mk., b) 1.314,000 Mk.. e) 585.000 Mk.. ä) 929,000Mk,. o) 169,000Mk . t) 1,655,000 Mk. bewilligen. — Das Gesetz. dieprovisorischeForterhebungdcr Stenern und Abgaben im Jahre 1900 betr., vom 13 T ez. 1890. lautet: Wir. Albert, von Gottes Gnaden König von Sachse» n, haben aus Grund des die Abänderung einer Bestimmung des Gc icncS vonr 5, Mai 185l betreffenden Gesetzes vor» 27, November löl-t lG-- u. V.-Bl, S. 176 flg,< wegen der provisorischen Fvrterhebung der Steuer» und Abgaben im Jahre 1900 mit Zustimmung Unser« getreuen Stände beschlossen und verordnen hierdurch, wie folgt: 8 1. In, Jahre l!)00 sind vorbehaltlich der definitiven Regulirung durch das kür die Finanzperiode 1M/0I zu erlassende Finanzaeseß, dis zum Erlasse dieses Gele es zu erhebe»: ->) die Grundsteuer nach vier Preunigen nach icdcr Steuereinheit, k> die Einkommen steuer, e) die Steuer vom Gewerbebetriebe im Uinherziehen. cts die Schlachtslciici, inglcichen die UebergangSabgade vom verein-s tändischen »nd die Verbrauchsabgcide vom vereinSausländischen Fleischwcrke. s) die Erbschaftssteuer und kt der Urknndcnstempe!, 8 2. Alle sonstigen Abgaben. Natural- und Geldleistungen, die nicht ausdrücklich aufgehoben sind oder noch aufgehoben werden, bestehen vorffhrislSmäßig fort. Auch bleiben den Staatskassen die ihnen im Jahre 189!» in Gemäßheit des Staatshaushalts-Etats zngctheiltcn übrigen Einnahnreguellen ebensalls bis zum Erlasse des tünstige» Finanzgesetzes für die Finanzperiode 1900/01 zugewieset',. Urkundlich haben Wir dieies Gesetz, mit dessen Ausführung Unser Finanzministerium bccmstragt ist, eigenhändig vollzöget, und Unser Königliches Siegel bcivuicken lassen. Gegeben zu Dresden, den 13. Dezember 1899. (gez.) Albert, (gcz) Werner v. Watzdorf, — Nach der von der Stäiideversammlnirg vorgenommcnen Wahl des L a n d tcr gs a n ss ch n > s es zrr Verwaltnng der Staatsschulden ist der Ausschuß in folgender Werse zu sammengesetzt: Es sind gewählt worden: a> aus der Ersten Kammer: als Mitglieder: der Rittergutsbesitzer Domherr v. Trützschlcr ans Dorsstadt, der Rittergutsbesitzer Rittmeister n, D, ». Bodenhausen ans Pöhl, der Ministerialdirektor a. D. Wirk! Geh, Roth, Mensel. Excellenz in Dresden: als Stellvertreter: der Oberbürgermeister Geh, Finniizrcsth a D, Beutler in Dresden, der Landesälteste v. Zczschwitz aus Deutschbaselitz, der Rittergutsbesitzer Dr. v, Wächter aus Röcknitz: b) aus der Zweiten Kammer: als Mitglieder: der Vorsitzende 'Direktor des landwirthschastlichen Kredit Vereins rm Königreich Sachsen, Geh. Hvsrath Dr. jnr. Mclmert ans Medingen, der Vorsitzende der Handelskammer zn Plane» i. V,, Geh. Kommerzierrralh Gcorgi aus Mhlau: als Stellvertreter: der Rechtsanwalt, Jnstizra h Opitz ans Treuen, oberen TheilS. der Privalus Mah ans Potenz bet Neustadt. Die Mitglieder haben durch Wahl aus ihrer Mitte den Geh. Hosrath Dr. jur. Mehner: zimi Vorsitzende» und den Rittergutsbesitzer Domherr v Trützschlcr zu dessen Stellvertreter bestimmt. In der Person des bei dieier Kasse angestellten Oberbuchhalters, des Kammerraths Friedrich Otmar Dittrich, ist keine Aciideruug ciiigetreten. — I» Glauchau erfolgte am 13. d. M., wie bereits kurz erwähnt, die feierliche Beisetzung der irdischen Hülle der Frau Gräfin Elisabeth von S ch ö n burg - G la » ch a u. Im Aufträge des regierenden Fürste» von Schivnrzbuig-Rudvljtadt war Kammer- Herr Jreihenr v, Ketelhodt erschienen. Auwescud waren ferner Fürst Otto Victor, Fürstin Pamela und die Prinzen Friedrich, Siegismnnd und Ulrich von Schönburg-Waldenburg, Gras Joachim und Gräfin Sophie vvn Schönburg-Jordcrglauchau. Gras MagrnrS von Solms-Wildcnsels mit Bruder Otto, Gräfin v. Einsicde!- Wolkenburg mit Komteß Tochter, Baronetz Adele v. Fabrice. Ferner waren von auswärts erschienen die Herren Kreisdanptmann Freiherr v. Welch Laiidgcrichtspräsideiite» v. Loebcn-Zwickau und Freh-Chciiinitz. Unter den eingcgangenen äußerst zahlreichen Kranzspenden befand sich ein prachtvoller Kranz von der Königin Carola, sowie ein solcher Vvn dem regierenden Fürsten van Reuß ä. L- Das Geläut der Schloßkirche zeigte um 12 Uhr den Beginn der Beisetzungsseierlichkeite» an. Herr Superintendent und Hos- prediger Wcidaner hielt die Gcdächtnißrede, der er, anknüpfend an die gegenwärtige AdventSzcit. das Wort zu Grunde legte: »Der heilige Christ steht vor der Thür". — Sticht blos in Plauen gewinnt der Gedanke einer Ekn- verleibunq in Dresden säst täglich neue Anhänger: die gleiche Erscheinung zeigt sich jetzt in Cvtta. Hier war erst völlige Ab neigung vorhanden: neuerdings ist aber nahezu ein Umschwung eingetreten. Man verschließt sich nicht der Wahrnehmung, dag der Anschluß an das große Dresden einem kleinen Gemeindeweseri überwiegende Bortheiie vertpricht. Größere Aufgaben, wie sie die Gegenwart immer dringender auch an die kleineren Gemeinden stellt, können jedenfalls von diesen allein nicht so zweckmäßig gelöst werden, wie im Anschluß an eine Großstadt. Daß aber in Löbtau die kommrrnlickerr Verhältnisse immer lebhafter zur Ein verleibung tn Dresden drängen, ist bekannt. Man ist in den westlichen Vororten Dresdens allgemein gcsvannr auf die Stellung, die Dresden selbst gegenüber den Einverleibungsbestrebungen einnehnren wird Es verlautet, daß man eS in der Residenz gar nicht besonders eilig damit hätte. - Man schreibt uns: In Ihrem Artikel: Eisenbahn Meißen —Riesa haben Sie dle bedrängte Lage der vielen Bewohner beider Elbrrse» Meißen—Riesa lehr richlrg und wahr heitsgetreu geschildert I Die Mißstände. z. B- Entvölkerung, Dienstboten- und Arbeitermangel. Entwerthunu des Besitzthums u. s. w. sind einzig de» schlechten Verkehrszustärrven zuzuichreibe». Petitionen und Begründungen um Zuführung einer Elsendahn sind bis jetzt unbeachtet geblieben, obgleich die Nothwendigkeit einer erweiterten Verkehrsverbindung klar zu Tage liegt. Die wunder volle Gegend Diesbar-Seußlitz, die so vielen Leidenden Genetuirg bietet, die großen Rittergüter mit ihrem tulturrrichen Besitzthum re., bedingen eine bessere VeikrhrSgeleaenhett; Alles empfindet das Bcdürfniß einer Eisenbahn, die diese naturschöne und kultmreiche Gegend erschließen und fördern würde. Die Dampfschiffe der Elbe genügen nicht dem sich immer mehr fühlbar machenden Bedarf des Verkehrs mit den Städten Dresden, Melßen. Riesa, denn der Betrieb wird bet eintretendem Frost resp. Eisgang auf circa 8 Wochen ganz eingestellt und sind die Bewohner dadurch
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview