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Dresdner Nachrichten : 26.03.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-03-26
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190103269
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19010326
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19010326
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-03
- Tag1901-03-26
- Monat1901-03
- Jahr1901
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.03.1901
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DreLSirer Nachricht«,4. »«5. Seite 2. IM» Dienstag. 2«. Ältarz Itt«I namentlich in Montanvaplnen «tt einig« Lebhaftigkeit. Bank« aktt« setzten etwa» höher ein und zogen später noch mehr an. besonder» Deutsche und DorinitSdtrr Bank. Eilenbahnaktien n»aren wenig beachtet. Prlnce Henri und Warschau-Wiener matt auk schlechte Betriebsausweise; höhn waren Ostpreußen und Franzosen. Bon Montanpapierrn wurde Laurabütte zu über 5 Prozent höherem Kurse gekauft. Kohlrnaktien lebhaft gefragt, Konsolidation 8 Prozent höher. Fremde Renten wenig vn- ündert Heimische Anleihen schwach behauptet. Kassa» und Jn- duftriepapirre sehr fest- Die Börse schloß fest. Privatdiskont stV- Prozent - Auf dem Getreidemarkt« benschte Zurück haltung, und das Geschäft beschränkte sich aus Käufe der Kom missionäre für auswärtige Rechnung. Welzen bei kleineren Um- lutzen etwa» hob«. Frankreich und England matt. Die öster reichisch ungarischen Markte waren Feiertags halber geschlossen. Sehr groß war das effektive Angebot von inländischem Weizen nud rrmffchem Roggen zu allerdings nicht ermükigten Preisen. Roggenlieferniigen lagen bei uns still und unverändert; Mehl gut behauptet: Haler ruvia. aber seit: MaiS höher und zur Ab- tühwächring neigend. Ri'iböl war per Pla! unwesentlich schwächer, wätere Sichten unverändert SviritnS zog 10 Pfennig an, .l>er Loco ll.l>» Mk.: der Schluß für Weizen war fest- — Wetter: Leichter Schneesall: 'Nordwestwind. irra,kf*rt ». V«. zSchtutz.» Cred«» »27 00. «Mconio 187.40 Dre«dn», riank »48.60. »raatsdah« 146.SO Lombard«» S4 20. LaurahUtt« 216.10. Ungar. Gold . Vottug1«<e:t —. Mhig Paris. ,s Uhr §.'c,chm,nag« -Nenl« 1UI.42«/,. Italiener SL.72»/,. «panier 78.20 Porlugte ei« L4.SO. Türken 23,75. T>irkenlooi< 114.20. Lttomandank 646,00. Staats- dahn 736.00. ßsomdardrn . behauptet. Part». KrrodukilnmarN. »«,»«« prr Vtärz l».5v. per Mai-Auauft 1» »0. ruhta rttlbsl o,r Mar, 6S.LO. per Seprbr.r-j«md,r 56,2». matt. SptrUu» per «Lr- »7.70. »er September-^e-ember 80 00, matt « »tterbam. Produkten . Perrcht «eize,' per »uar, —, per M«t , g'sch^tSloS per Mir, —. per Mai 129 00. behaikptet London. 'Vrodukren-Berlcht. l^etreidema:kt ruhig. greife gegen Anfang unoer- nver:, Mai-r golatn fo,amrr feit und ehe, teurer angeboren, Äetjen E- niedriger als vorige Woche — Wetter. Schneefall. RathhauSplänc. In einem der großen Pavillons des im Rohbau nahezu vollendeten Johannitädler Krankenhauses an der Fürstenstraße und seit Kurzem all' die Pläne ausgestellt, die auf das .stonkurrenzariSichreive» zur Erlangung von Entwürfen für >:>:ftr neues R atl> bou s eiiigegangen sind. Es sind wohlgezählte 77 Stück die mit den verschiedenen Ans- und Grundrissen. Detail- ftizzen und Protesten einen erstaunlichen Aufwand von Fleiß und Arbeit revräsentireu. über den man in jedem Falle erfreut sein doft. Freilich allzu viel Neues und Originelle- ift. wie das nun emmal bei Konkurrenzen zu gehen pflegt, auch diesmal nicht herauS- gek umnen. ,a eS fehlt — mag »ran die preisgekrönte» Entwürfe noch io trevlrch im Einzelnen finden — unter de» 77 Plänen ee rill ich ein überzeugendes Projekt, von dem mau sage» könnte: ,o und nicht anders muß das neue Dresdner Rathhaus auSseken. vielleicht haben die Gegner des Konkurrenzmvdus wirklich recht, die da meine», auf dem Wege des freihändigen Vergebens käme nia» äo tacta weiter. Haben doch unsere erste» deutschen Architekten aut Jahre birrarrs io viel an seiten Bestellungen zu thrrrr, daß eine 'llekheiftguirg aller ersten Künstler, wenn die Konkurrenz nicht ganz Außerordentliches veripricht, heute kaum »och zu erwarten ist; sie bat auch tu uniereiir Falle, soweit sich das aus der persönlichen Haird'chrrst der 77 Plärre bei einem flüchtigen Rrurdgang erkennen läßt, nicht ftatlgesrriiderr. Desto reichlicher haben sich die Dresdner Architekten an der Lösung der Ausgabe bekhciligt und zwar, wie „ran wohl sirgen darf, mit lehr kchätzenswerkhem Erfolg. Allerdings enthielt das Preisanslchrerben manches Verlockende: namentlich die prächtige Lage des Planes, die der AuSnüNung für einen Menrmrerltcilh.ru den weitesten Svielraum gab. mußte jeden 'Architekten rur Veküeiligung reize», neben den nicht gerade strengen Vorlchnften Istirftckstlich der Vertbeilnng der Inrieiiräumk, den ziem sich reichen Vanmitteln rc. In der StUbe'okgirna war mar, über dies auch nrcht allzrr'ehr an seile Nonnen gebunden, da Dresdens Stadtbild sich bekanntlich aus Renaissance- nnd Barockbauten zu wmmerffctzt. Merkwürdiger Weise haben sich alle Autoren der vrersgekröiite» Konkurrcnzvlcine, mit einer Ausnahme, für die deutsche Renaissance entschieden. Für den ausgeiprochcncu Barockstil, der schließlich in seiner Gestattung um 1710 (Pövel- nrairir, Zwinger) am passendsten wäre, ist nur er» Entwurf eingetreteii, der mit dem Kennwort „Unserem schönen Dresden" «Nr. 21) manches Schöne enthält, aber im Ganzen zu verworren und uncibgeklart sich prätentirt. Alles in Allein scheint sür daS Urtheil der Iurir. uni nu» zu den preisgekrönten Entwürfen zu komme», in erster Linie die mehr oder minder glückliche Vcrtheilung der einzelnen Räume des Innern entscheidend gewesen zrr lein, die >a auch neben einer stilvoll »nd liwiillmcirka! wirkenden Faeade die Hauptsache bei der crrrr Generationen bin berechneten Verwendung des Baues ist. Als der künstlerisch wcrlhvollste und originellste Entwurf vräientftt sich da der von dem Dresdner Architekten Hauschild «Kennwort: Roland) eingereichte, der mit dem zweiten Preis aus gezeichnet worden ift. Er verrcfth in der Anlage wie in der Durch- inhurng große künstlerische Kraft, verwendet sehr geschickt Motive vom Schloß und Zwinger zu glücklichen Wirkungen und rückt — ein guter Gedanke bei der Länge der Front — die Hanplsa?ade um ei» Beträchtliches hinter die Flügelbante» zurück, wodurch der monumentale Eindruck des Ganzen erhöht wird. Dabei ist die Dresdner Barrweile von 1750 kkrrg gewahrt, ohne in sklavische Nach ahmungen zu verfallen. Einzelne nicht ganz gelnirgene Kleinig keiten, so die Härten in den scharf abgehenderr Tachabschlnssen, werden sich leicht beseitigen lassen ; auch den Vorwurf, daß sein Entwurf allzu sehr „Museumscharakter" an sich trage, wird Hau- fthild durch einige Aenderungen leicht entkräften könne», um so eher, als die Freitreppe nach der Marimiliansallee und der Brunnen 'chließlich nichts weiter als formelle Nothbehette sind. Im Innern des Hauichild'iche» Rathhaiisdaues fällt vor Allem der prächtige Festraunr und die pompöse Trcppenanlage aus. die allerdings ein ziemlich wlerrdrdes Umgehe» mit den, vorhandenen Platze bedingt hat. Alles in Allem eure treffliche Arbeit, die wohl verdient, in die engere Konkurrenz gezogen zu werden. — Bon den drei mit dein erste» Preire ausgezeichneten Entwürfen verdient der des Düsseldorfer 'Architekten Friedrich Ostendors (Kennwort: St. Michael) her vorragendes Interesse. Er behandelt vor Allemdie deutsche Renaissance origineller, als man das tonst gewohnt ist, und zeigt Im Jaradenent- wurs, der sich mit seinen reizvollen Einzelheiten an das Vorbild hollän discher Rnthharrsbauten hält, einen großen, monumentalen Zug in reiner ruhigen Einfachheit: außerdem ist der Entwurf mit all' seinen Detailplänen geradezu musterhaft bargestellt. Besonders gut nimmt sich das von zwei flott entworfenen Thürmen slankirte EinsahrtSthor auS, das der Fa^ade etwas ungemein Charak teristisches gicbt. Die Raumverlhciiung ist etwas ängstlich, aber hinsichtlich der Lichlverhültnrsse sehr glücklich; daS Ganze macht einen planvoll disponrrten Eindruck bis aus die kleinen Treppen, die nur eine Ansgairgsbrefte von 3'/, Meter aufweilen. — Mehr durch zahlreiche gut erdachte Einzelheiten, als durch die interessante Conceptio» nimmt der Entwurf ves Berliner Regierungsbausührers Franz Wendt (Kennwort: Brei Feind', viel' Ehr's für sich ein. An der im Stil des Emdener RathhauseS gehaltenen Fahnde ge fallen besonders die schlanken Fenster und die Ruhe, mit der die ein zelnen Motive behandelt sind. Sehr apart wirkt die Unterbrechung der ca. 180 Meier langen Fcm.adensrvnt durch et» rechtwinkliges Einrücker,, wodurch ein dreieckiger Platz von beträchtlicher Aus dehnung entsteht. 'Nicht glücklich scheint dagegen das weite Zurück- ichiebe» des ThnrmeS. der 30 Meter von der Vorderfront entfernt steht. !o dnß ihn der Beschauer nur bei einem ganz außerordentlich günstige» Standpunkt in seiner ganze» Größe sieht. Befremdend wirkt auch hier an dem sonst fein erdachten Entwurf der Verzicht aus größere Treppenanlage». ohne die man, wenn vollends der neue Ban ge legentlich zu festlichen Zwecken verwendet werden soll, kaum auskommrn wird. -- Der Entwurf der rühmlichst bekannten Dresdner Archi- tektensirma Lossow u. Viehweger (Kennwort: Februar 1S0I) hält sich im Stil an die späteren Formen der deutschen Renaissance, wie sie im beginnenden 17. Jahrhundert bei nnS heimisch utrung da» Grundrisse« «eihßt. wobei die «antralr Obrrkichttrrpve und HP «usgezrichnet« Umage de« RathSkrL«« i« Erdgeschoß den besten Eindruck mach«. Gehr gut nimmt sich daned« der 7Ü Met« hohe rhu«, au«, d« eine wrnze Reihe glücklich ge wählt« Mott»« »u einer wtt« Gesammtwlrkung bringt. Die Fagad« weift dagegen in der Anlage tt»a« von Zerrissenheit aus. d<« «4 zu «in« einheitlich« monumental« Wirkung nicht ganz komm« läßt — Dn mit dem dritten Peel« ausgezeichnet, Entwurf, de, die Herren Architekten Skeich«l».»ühn (Dresden) »u Urhebern hat und da« Kennwort .Fünf Thünne" trägt, »eigt »war in de, Fagade recht kraftvolle Form«, aber eine zu geringe Brhenschung der großen architektonischen AuSdruckSmittrl. Außerdem hängt der Prospekt diese« Entwurf«« bedauerlich« Weis« so hoch, daß Aine Einzelheiten nur von sehr scharfen Augen erkannt werden können. Doch dürste dieser Plan wohl ebenso wenig bei d« enbgililgen Ver gebung des Baue« In Frage kommen, wie — hoffentlich I — der außer Wettbewerb gestellte de« Städtischen tzochbauamtr«. dn recht „ne ruhig im Stil »nd kleinlich lm Grundriß ausgefallen ist. nicht zu reden von den beinahe im indilchrn Charakter gehaltenen Tbürmen. DleBankosten der einzelnen Entwürfe schwanken ungefähr zwilchen 5 und 7 Millionen nach de» selbstverständlich nur paulchal gemachten Anschläger,. Ehr man an die Uebertragung d« Ausführung de« Baues geht, wird es gerathen sein, nochmals zu einer engeren Konkurrenz die Künstler der preisgekrönten Entwürfe zusammen- nirufen, um Arbeiten zu «langen, welche dle von verschiedensten Seiten in praktischer, wir künstlerischer Hinsicht vorgebrachtr» Ein wendungen thunlichst berücksichtigen. Auf diese Weiie wird man am ehesten zu einem Projekt kommen. daS allen Anforderungen entspricht, die man an den Entwurf für einen Ban von der Be deutung des neuen RathhauseS in unserer schönen Vaterstadt zu stellen füglich berechtigt ist. —o— L.-UCMVi Größe und zugleich meist«. « hat un- dak « «n« berufen, stehen, der in sich b . «S. von der» der «lüche s6>>« «HW als de« mens «in eckchüt« >e an die hinge. 1u»d und «er Wdaß d . erblenduna entspro) «m«to IN» blumerigeschmks ne« theur« ffeu. daß « au» wa unr- da« Mensch«,. Oerlllche« und Sächsische« — Am Sonntag Bornrlttag besuchte Seine Majestät der König de» Gottesdienst in der HauStapelle in Strehlen, während Ihre Majestät die Königin dem Gottesdienst in dn katho lischen Hofkirche beiwohnte. — Mittags 12 Ilbr empfing Seine Majestät in Villa Strehlen den Fürsten zu Jnnhausen und K»NV- bausen. Nachmittags 2 Uhr fand beim Königsvaar Familientafel statt, an der dir Prinzen und Prinzessinnen des Königlichen Hauses und der Fürst zu Reuß j. L- Heinrich XIV. Theil nahmen. — Gestern Nachmittag wohnte Ihre Majestät die Königin von 3 Ubr ab den vsientlichen Prüsiinae» der Mädchenklassen 4» und 4b der vierten Bürgerschule. Tieckstraße 14. bei. In ihrer Begleitung besonder, sich Hofdame Fräulein von Nauendorff und Oberhotmeisler Wirkt. Geh Rath v. Malvrtie. — Ihre Majestät die Königin beehrte das Magazin von I. Oltvier, König!. Hoflieferant. Pragerstraße mit ihrem Bestich. — Ihre König!. Hoheiten Prinz Georg und Prinzessin Mathilde traten gestern Vormittag 10 Uhr 50 Ministen eine aus längere Zeit berechnete Reite nach Lugano in der Schweiz an I» der Begleitung befinden sich Hofdame Freün v. Gärtner und Adjutant Rittmeister v Metzicb Zur Verabschiedung hatten sich Se. König! Hoheit Prinz Friedrich Anglist mit seine» Söhnen aus der» Hguptbohirhos eingefunden. Die Ankunft auf dem Dresd ner Bahnhof in Leipzig erfolgte >/,1 Uhr. Die Herrschaften speisten im BahnhcOshotel »nd reiften sodann vom Thüringer Bahnhöfe ans nach Frankfurt a. M. weiter Die Ankunft in Lugano erfolgt heute Nachmittag 1 Uhr 24 Min Ihre Königl Hoheiten nehme» in der zu den Dspendances des Hotels du Pore gehöriger, Villa Benuseiour Wohnung. Nach beerrdiglem Aufenthalt in Lrrgarw gedenken die hohen Herst Rosten zunr Besuche Ihrer Königl. Hoheit der Frau Prinzessin Elisabeth, Herzogin-Mntter von Genua, i» Turin eirizritressen. Die Rückkehr Ihrer Königl. Ho heiten nach Dresden ift kür Anfang Ma! in Aussicht genommen. — Der hier ei'igetroffeire Fürst zu Jnnhausen und Kn» pHausen, sowie Prinz und Prinzessin Heinrich Schönaich-Carolatb sind irn Hotel Bellevue abgestiegen. — Se. Majestät der König hat genehmigt, daß der Obcr- stallineifter v. Haugk und der Hosinarschall Kammerherr v Haugk das Komthurkrruz erster Klaffe deS weimariichen Ordens der Wachsamkeit oder vom Weißen Falken annehmen und tragen. — Dem Wernhändler Jorge Küftner in Malaga, einem Deutschen, wurde die silberne spanische Rettungs-Medaille für Hilfelerstuira beim Rettungswerk deS „Gneisenau" verliehen. — Dem Oberlehrer am Seminar ru Dresden-Friedrichstadt und Organisten an der evangelischen Hoffirche zu Dresden Heinrich Wilhelm Otto Zocher wurde das Ritterkreuz 2. Klasse vom Albrechtsordcir verliehe». — An Stelle des vom nächsten Monat ab zur Amtshaupt nianistchask Leipzig versetzten Amtshauptmanns Heink in Annaberg ist vom I.Mai ab der Rcgiemngsratd Gras Vitzthum v. E ck städt zum Amtshanvimann und Vorstand der Amtsbanvb Mannschaft Aiiiiaderg ernannt worden, zu dessen Ersatz wird von, gleichen Zeitpunkt ad der RegiernngSrath Dr. zur. Raschke, dermalen juristischer Hilfsarbeiter bei der AmtSharrptmarrnschaft Pirna, zu der genannten Kreishanptmannschaft versetzt. — Sämmtliche Flüsse Böhmens sind im rapiden Steigen be griffen, insbesondere die Berau». Elbe und Moldau. Man be fürchtet große Ueberschwerumnngen. — Am Sonnabend Mittag trat In Knelst's Restaurant, hier, der Borstand des Laudesmisichiisses des Deutschen Flotten- Vereins für das Königreich Sachsen unter Vorsitz deS Herrn Geheimrat' s Präsidenten von der Planitz rn einer Sitzung zu sammen. Unter Anderen wohnten derselben die Vorstände mehrerer auswärtiger Ortsgruppen, io dieHerren AmtSbariptmann v. Beschwitz- Zittau, General Fiedler-Chemnitz und Herr v. BressenSdorf- Leipzig bei. Gegenstand der Berathnng bildete zunächst eine neue Art der Bertheilung deS Vereinsorgans .Die Flotte", welche für die Mitglieder in Sachsen nicht mehr direkt von Berlin auS. son dern durch Vermittelung de« hiesigen Sekretariats «folgen wird. Sodann wurde von Hern, Kommerzienrath Mackowsky der Kassenbericht über daS Jahr 1900 vorgetragen. Auch dies« giebt Beweis davon, mit welch' großer Umsicht und schönem Erfolg der Landesverband Sachsen wirksam ist. Am Ende des Jahres 1900 belief sich die Mltgliederzahl bei einem Zngana von 356l Im Lause des Jahres auf 17156. Dieselben gehören 75 Ortsausschüssen an. Tie Einnahmen stellten sich im Lame des Geschäftsjahres 1900 aus 45 359 Mk. 73 Pfg., wozu ein Kassenbeitand beim Abschluß des Vorjahres in Höhe von 5853 Mk. 48 Psg. kommt, so daß sich die Gesammieinnnhmen in Summa aus 5i 213 Mk. 21 Pfg. stellten. Die Ausgaben beliefen sich auf 47867 Mk. 81 Pfg., wovon allein 40000 Mk an die Berliner Centrale abgeführt worden sind. Am Schlüsse des Berichtsjahres ergab sich somit ein Bestand von 3845 Mk. 40 Pta. Dem Vorstand wurde ferner die Frage vor- aelegt, ob eine Eintragung des diesseitigen LandesausschuffeS in'» Vereinsregister stattfinden solle. Der Vorstand sprach sich ab« im verneinenden Sinne auS. — Dir Beerdigung de« durch Meuchelmord auS dem Leben geschiedenen König! Nammermusikcrs A d o l f Gunkel, die aus gestern Nachmittag >/-2 Uhr angrietzt war, hatte eine kaum glaub liche. nach Hunderten und Aderhunderten zählende Mrnge scheinbar ieniationsdürstiae». schließlich aber jedenfalls unbefriedigt ge bliebenen Publikums aus vre Beine gebracht, daS sich vor der Parenialwnshalle des TrlnItallsfriedhoseS derart staute, daß die Theilrrehmer an dn Trauerfeierlichkeit sich geradezu durcharbeiten mußten. Zu drei Biertheilen bestanden die Massen au« weiblichen Therirrrhnrrrn. Höchst störend mrd einer Trauerfrier in hohem Grade unwürdig envie« sich ein vorübergehender, sonst nur der Ansammlung größter VolkSmassen charakteristisch« Lärm vor dn Dalle, nachdem die Feier eben begonnen halte. Allerdings war auch das Aufgebot von Schutzleuten in diesem Falle ein zu ge ringes. als daß eS dem Andnrnge deS Publikums hätte allenthalben widerstehen »nd die Ordnung voll ausrecht erhalten können. — Der geschlossene Sara mlt dn irdischen Hülle deS Verblichenen war in der ParentationShalle unter kostbaren Blumen- und Kranz, spenden ansgebnhrt. Dle zahlreiche Trauerversammlung setzt« sich neben den Angehörigen deS Verstorbenen in de» Hauptsache au« Mitgliedern der Hvfopn, der Köntgl. musikalische» Kapelle und de» Königl. Schauspiels zusammen, an deren Spike die Herren Generalmusikdirektor Geh Hofraih v. Schnch, Hofkapellmrister Hagen »nd Hofrath Dr. Meyer zu bemerken waren. Auch der Schaffner und der Führer de« Straßenbahnwagen«, in dem die Mordtbat verübt wurde, wohnten der Feier in Uniform bei. Nach den üblichen Trauercerrmonierr der katholischen Kirche und einem lateinischen und deutsch« Gebete hielt Herr Kaplan »io gern dofienh in di« Zukunft de« irdische» Leben« lchaur." D« geistliche Redner rühmte den treu« gleiß und den Elftr. mit denen der Entschlafene dos lbm eigene große musikalische Talent ausgenützt und veredelt. Trotz seine« kurzen ErdendaselnS Hobe eS ihm an Freuden und Erfolgen nicht aeseyit. Sein reiches Können und Wissen batte « der Kunst geweiht, dt« da« Göttliche im Mensch,» zu pflegen, »u «halten und zu erzieh« bestimmt iel Ais Tondichter genoß « die Freundschaft und Bewunderung vieler seiner Kolleg« und Kunslgenvssen. Die Tröstung« d« Religion gründete der Geistliche in lies durchdacht« bilderreich« und er- bauender Sprache aus de» gestrigen katholischen Fetertag Mari« Verkündigung, al« de« Festes de« beginnenden Frühling«, urch da» nahende Osterfest. Nach Beendigung der Trauerrede trat Herr Hofrath Dr. Meyer zum Sarge, um an dies«, al« letzten Scheidegruß dem so früh und so jäh seinem künstlerisch« Beruft Entrissenen einen prächrigen Lorke« niederzulrae». Auch überdas Grab hinaus werde ihm seine Vorgesetzte Behörde ein dankdares urrd dauerndes Andenken bewahren. Namens der Kollegen de« Verblichenen sprach Herr Kammervirtuos Blickmann Worte dankbaren und ehrende» Gedächtnisse« und legte ebenfalls einen Lvrbeerkranz am Sarge nieder. Schließlich that Herr Hofschau spiel« Winds daS Gleiche Namens der Genossenschaft deutscher Bühnern»,gehöriger. Hieraus wurde der Sarg von Mannschaften der Beerdigungsanstalt .Pietät" ansgrboben und unter den Klängen de« von einem Sextett mr Trompete». Posaune und Tuba der Königl. Kapelle gespielten Chorals .Jesus, meine Zuversicht" nach dn letzten Ruhestätte überführt, wo n nach Gebet und den üb lich« Lraueiceremonirn des Geistliche» dem Schooße der Erde übergeben wurde und da- Lled .Wie sie so sanft ruh«" die ernste Jeirr beendete. — Die Erde hat sich nun über dem Königl. Kammermusiker Adolf Gunkel, dem tirsbeklaaensiverthen Opfer des sensatio nelle» EifcrsuchlSdrainas geichlosse», aber immer noch werden Thatiachen bekannt, die den traurigen Fall zu einem ganz anßer- arwöhulichen stempeln. Ganz aus dem Rahmen der gewöhnlichen Rache-Akte fallen namentlich die ruhia und klug überlegten Vor bereitungen. dle von Setten der Mörderin Jahnel getroffen wurden. So steht eS beute durch Zengei, erwiesen iruzweiftlhaft fest, daß Frau I. die AuSjübrruiä des Mordes zunächst und irr erster Linie im Königl. H o f ov e r» h a use geplant hatte. Ui» die That sicher und nach ihrer Meinung unfehlbar anssuhrrn zu können, hat sie Alles aufgeboten, sür dle Premtäre der .Nau- sikaa" vier BilletS in die erste Parauetreihe. in dn unmittelbarerr 'Nähe der ersten Geigerputte, also direkt vor deni Platze zu erhalte», den Gunkel während der Vorstellungen im Orchester ciiizunehnreu pflegte. Wären diese Parqueiplätzr nicht bereits vergeben gewesen u»0 hätte Frau I. von dort aus i» daS Orchester nach G. geschossen, so wäre d»rs Unglück ein fast unabjehdares gervmdc». Ma» braucht, mn sich die eve»tnellen Folge» zu vergegcnwärkrgen. sich nur des gettopst vollen Haukes der ersten ..Rausikaa" - Vorstellung zu erinnern und der Möglichkeit, daß hier ein Mord mittelst einer Schußwaffe arrsaejildlt wird. Ein Opfer wäre bei dn Kalt blütigkeit der Mörderin sicher gefallen, aber ganz abgesehen hiervon, was sür schreckliche Folgen hätte der über daS Haus und die Menge vcrbreilete Schrecken nicht nach sich ziehen müssen! Um die Vorstellung wäre es ohne Weiteres geichehrn gewesen — Er» anveres markantes Zeichen der ruhigen und kluge» Uebcr- iegung und Haudlungswette der Mörderin ist folgendes: Um kein Aussehen, kerne» Verdacht zu erwecken, hat Frau I. nach der Vor stellung rhr Opser keineswegs an einer Stelle erwartet, die sic verdächtig hätte mache» können. Ohne irgend welche Verzögerung bestieg sie »ach der „Nausikaa" den erste,, besten Straßenbahn wagen der Linie Schlvßplatz—Blasewitz. Mit diesem Wagen fuhr sic bis zum Sachscnpiatz. Hier hat sie aber den Wage» verlassen und io lange gewartet, bis der Straßenbahnwagen ankam. in dem sich G. befand. G. stand aus dem Hinteren Perron, d« voll besetzt war. Ohne irgend ein Anzeichen der Anfregung hat Frau I. diesen Wagen bestiegen und im Innern desselben Platz genommen. So hätte sie sich ihrem Opser also nicht gut nähern können. Nun ist aber ein in der That fataler, gleichsam wie vom Schicksal ge führter Zwischenfall eingetreten. Al» sich der Wagen lm Verlauft seiner Tour nach und »ach leerte, hat eine bekannte Dame der Blasewitz« Einwohnrrichast Herrn G. aufgesordert, den Perron zu verlassen und im Innen, des Wagen» Platz zu nehmen. G. der die I. wohl bemerkt hatte, lehnte die Aufforderung zunächst ad, ließ sich durch wieder holte Aufforderung aber schließlich bestimmen, in das Innere des Wagens zu kommen und sich neben die Dome zu setzen, mit der er tosort ei» lebhaftes Gespräch begann und unterhielt. Er war somit in niunitteldare Nähe der I. gekommen und nun vollzog sich die That, wie sie bereits eingehend geschildert worden ist. Zweifellos hätte die I. ihr Opfer auch auf andere Weise getroffen, vielleicht erst beim Verlassen de- Wagens, immerhin ist es selttam und wie vom Schicksal bestimmt, daß G erst durch die spezielle und wiederholte Aufforderung, i« Wagen selbst Platz zu nehmen, seiner Ermordung sozusagen entgegenging — 'Noch ein anderer Fall spricht laut für den in jeder Hinsicht beabsichtigten Mord. Am Tage nach der That wurde der Polizei vou Seiten eines diesigen Restaurateurs gemeldet, daß die I. eure kleine Handtasche im Restaurant zur Aufbewahrung gelaff« Hobe. AIS die Polizei die Tasche beschlagnahmt und geöffnet hatte, fand sie in derselben u. A. auch einen icharfaeschlifsenenDolch. dessen Bestimmung wohl nicht zu verkennen ist. Bei der Ver haftung hatte die Mörderin drei Revolver bei sich und einen !» den Kleidern eingrnähten Dolch. Alle diese Vorbereitungen werftrr untrüglich daraus hin, daß das Ops« nach menschlich« Be rechnung fallen mußte. — Se. Majestät der König hat folgende Personal- Veränderungen in der Armer genehmigt: Im aktiven Leere: DieHauptleut«: Bartckv. Komp - Chef im Jnf.-Rea. Nr. l07, unter Aggreg. beim Jrff.-Rea. Nr. lVS. Roß berg. Komv.'Ldei im Jns.-Aeg. Nr. 139, unter «ggreg. »er dickem Reg., zu überzähl. Maiorcn befördert, v. Lmfingen, aggr. dem Ären -Reg. Sir. tt», unter vefürd. zum Major, «l« Vat.-Komimmd. tn bis. Rrg. erngereihi. Zjchill«, Komo.-Lhes >m Jni.-Rrg. Nr. 11». unter Agareg. bet diesem Reg., zum überzähl. Major befördert, Frbr v. Gecken. borfi-Gudent. Komp.-Ches im Ären.-Reg. Nr. lvt unter «eförd. zun, Maror al« Val.-Kommand. in da« Ären.-Reg. Nr. 1«t veckrtz», Hammer. Komp.-Chef im Br«n..R«g. Nr. 10l. unter Stell, t I» »ult« d«S Reg. zum Dir. der Munit.-Fabrrt «mannt. Günther. Koiny.-E-ck tm Rnf.-Meg. Nr. «>«. zun, UeklerdunaSamt l2 <1. K. S.) «rmrecor»«, Leundach t I» eutro de« Jns.-Reg. Nr. 101, von dem Kommando alS Komv.-Südiec der der Unteroffizrerschul« enthoben und al« Komp.-Ehrs tn da« Jrrf.-Reg. Nr. »0S verreyt. v. d. Decken, ä I» «utrs d«a Ären -Rog. Nr. löt u. Jntend.-Rath bei der Inlend. lS. tt. K. S.f Armeecoc»«. al« Komv.-LHi in da« Reg. wieder erngereiht. Ju«. ä I» »ult« des Jns.-Rra. Nr. >K, al« Komp.-Lhef in da« Jnf.-Reg Nr, lOS etngeretht. Krancke, Kamp -Ldei tm Jns.-Reg. Nr. 17«, untre Aurüävers. in den ÄmeralVad. de« »«neral. stab« brr 1. Dw. Nr. «0 zugetbeitt. Leidend, Kom» -Cbes mr Jnf.-Reg. Nr. l<». unter Stell. L l» »uito des Reg. al« Komp.-Führer zur Unter- otfiz«erschul» kommanbtrt. v. Wach«monn. im Aeklei»una»a«t« de« »ß. (t. K. S.f Armeecorps, al« Komp.-Sdef in da« Jnl.-Reg. Nr. >R »er- ftdt. Ovpe. Komp.-Lbef tm Jns.-Reg. Nr. U». als >»t. zur Jnf.-Brig. Nr. »3 kommandirt. Wagner im Jns.-Neg. Nr. >3g. unter Änthrb. von dem «omrnanoo als Adj. der S. Jnß.-Vrjg. Nr. S8. als Komp.-Lhef tn da« Jnf.-Reg. Nr. lO«, Fürstenau, u I» »mta de« Jnf.-Rea. Nr. 17», von dem Kommando al« Komp.-Führer bet der Uuterosfijiemorschul« enthoben u. al« Komp.-Lhef tn da« Jns.-Reg. Sie. 17» v»ck«»t. v. Süßmilch - Löriria. t la »ult« de« GrenTZirg. Skr. i00 u. Jnteno.-Rath bei der gntmd. de« l2. <l. K. S.» Armeecorp«. al« Komp.-Ehes in da« Gren.-Re«. Rr. toi verseht. Derselbe bletdt bt« 30. «prtld.I. bet dar Intend.de«,,. tt.K. G.) «rmeecorv« konimaiwirt. Lchrüdel, Haupt»,, u. Kour-.-Lbet im Ins.-Reg Nr. lSI, »tn Patent feines Dir,iftgrades verliehen. — Die Oberltnt«.: v. Ertmern tm Jns.-Reg Rr. >07. Metschier ün Jns.-Reg. Nr. tv». dicken unter Verl, in da« Ins.-Rrg. Nr. 179. zu Hauvtl« ut« n u. Komp. > Ebef« befördert; v. Schroeter im Jns.-Rrg. Nr. «77. unter Siet! Sr l» »utts dr«. Reg. u. unter vrlass. tn dem Komnrando bet der Unter- offiziervockckNlte ,un, Koinp.-Führer ernannt, v. SrHüt» tm Jnf.-Rea. Nr. 102, unter Stell, it I» auitv dl«. Reg. vom l. Avril d. I. auf > Jnl» beurlaubt, Hentich tm Jnst-Reg. Skr. 1V3. unter Belass, tn dem Kommando beim Kgl. Preuß. Gr. General»«»«, tn den Generalstab verseht, Frhr. Hamm«,stein, v. Schmal» tm Ären.-Reg. Rr. U», Alt« im Schuhen- Reg. Nr. 10S, vom ». ilorll d. I. ad auf l Jahr zur Dtenftlrm. beim Kgl. Preuß. Gr. Äeneralstabe »onrmandtrt, Fischer im Jns.-Reg. Nr. 1«r, tn dem Kommando ». d. Unterossiztervortchule zur Unterossizterlch vr- ur»«,rcu loirriiururii uno orurruzen vrvrrr uir», azrrr aeupu», Direktor ^ RtA. 17V, von dem Kommando bet der Irrtend, de« l», t«. K>^ö.) wuiden. Das Hauptgewicht ist auch hin auf di« genaue Di«po-lRtchter die Trauenede, die «mit da, «Mtttm einieitete. ^)er'«rm«e»r»« enthhbrn UN» ft, da« Jnf.-Ne». »r. 177 v«rsr»t. «MÄa tm zur Unterosftjtrrichute uder- Erdmann-dorls im Jnss-Rrg. Nr. lüg unlettm 3l. Mär» d. I. offtztervorichul« enthoben, Kell i« Jm- «ttettm, v. von dem «oinmanbo bck der Unter»!
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