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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.06.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-06-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010612014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901061201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901061201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-06
- Tag1901-06-12
- Monat1901-06
- Jahr1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.06.1901
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4 ^Tresdurr -tachvicktte»" 4 Mittwoch, »L Juni 1U«»1 «» 21r. li.I Der Offiziere hmeindrinak. in desto klarere Beleuchtung wich die Gewissenhaftigkeit. die Gereihttukeit. das Wohlwollen und die Für karge derielben für ibie Unleiaeöcnen geruckt werden. Kein Metall iit ickiiackentrei. Erweist sich ein Distrier als eine werthlole Schlacke, so wird die Oeffentlichkeit des Verfahrens dein Stande als solchem nur die erwünschte Gelegenheit geben. daS Benehmen desselben weit ovir sich zu iveisen und daS Bestreben aus AuS- icheiduug solcher unlauteren Elemente ru offenbaren. ES ist dekanntllch schmutzige Wasche »ach dem Sprichwort, die ii» Hause ini "lecborgeneii gewaschen wird. Der vom Gumb inner Kuegsgericht von der Anklage des Mord ca und der Menterei rreiqeiprochene Sergeant Hickel ist. wie der „Rar Ztg." als zuverlässig verbiirgt mitgetheilt Wird, trotz 'einer Jrei'vrechung aut Betreiben der GerichtSherreu erster und cwe» er Jn'tan; nicht sreigelassen. sondern in Untersuchungshaft behalten .zorden. Diese Beringung steht im Wider'ornch mit dem ; 17!' der Militärftrataerichisordiiiing, wonach die Unteriuchuiias !,au ani.ubeoen ist. „wenn der Beschuldigte ireigewrochen wird". Durch Einreichung eines Rechtsmittel»". >o beißt eS im ß 17!« der Militär Srratvrvzeliordiinng .dar» die Freilaffung des Angeklagten nicht oenoaert werden." Am 7 Juni erbiellderVerweidigerdie Aach richi. daü der Gerich'sberr der BeruumgSinftanr durch Hattbekebl vom >i ds. M die Unternichnnasdatt angeordnel habe. iveil Hickel ilrotz 'einei svreuprechungi dringend r>eidächtig sei. sich der Sbeiluatnne an dem am 71 Januar l!»'l zu Gumbinnen erfolgten Morde des Ritl- meiner.' v. Krosigk 'chuldig gemacht zu haben, »nd „iveil Hickel der Umtil verdächtig 'ei und Kollufioiisgesalir vorliege, iowie ein Ver brechen den Gegenstand der Uniersiichmig bildet". Ein neuer Ver- daiktsgrund oder ein neues Beweismittel ist in diesem Hastbefehl nicht angegeben. ", Bezug ans den „Prozeß au» hoben Regionen" wird oon au' nnkerrlchteter Seite milgetheilti Es handelt sich i» dem ee/lieieuden Falle nicht um eine Hofdame, sondern um eine polnische '.aiuuierjungs« Milcwski, deren Vater ein Schlächtermeister in Westp:eußen ist. Diese war seiner Zeit durch Vermittelung des Vereins zu Vrinzest Amalie zu «Schleswig-Holstein gekommen a 'drille dementsprechend die Mahlzeiten der ädrigen Dienstboten. Die an'rauchte jedoch das Hohr Aller und die Krankheit der Prim st > allerlei Hochstapeleien, gab sich unter Anderem siir eins nraini «s. und die Klagen der Koniulardehörden mehrten sich von l>en Seilen. Infolgedessen begab sich ein höherer preussischer Hof- -..'.lüer. ber Eeremonienmeister Kammerherr von Blumenthal, im ','stirage der Verwandten der Prinzessin nach Kairo, um sie von > ier limaebung zu befreie». Die Verbafknng und Entfernung der Iuiiaier Milewski erfolgte aus Veranlassung der eghptischen Polizei, s,e noraefundenen Gelder und Werthgegenständc, über welche ein MveG nicht vorhanden war, wurden in Verivahrung des kaiserlich uiscnen Vertreters der eghptischen Finanftontrole, Geheimen Re 'lernnzc-ratbs o. '.'Roh!, gegeben. Voraussichtlich wird der Staals- stvili Veraistastung baden, sich mit den Machinationen der Jungfer Rstewsst zu beschäftigen, und so durfte die Assaire sehr viel weniger msationell erscheinen, als aus den anderweitigen Artikeln zu er .neu war. Der beim Landgericht I sich abspielende Prozeß wird i Iledriaen die Situaiion näher beleuchten. Zum zweiten Male fand in Jarotschin ein „Deutscher sag" statt. lieber tOM Personen, namentlich Angehörige der nsteicn Volksschichten, hatten sich ans allen Tßeilcn der Provinz Po'eu euiaesuiiden. Auch viele hervorragende Personen aus Stadt md Provinz Polen waren anwesend. Herr Landesökonomierath 'i nnemann. der Senior der Deutschen, erinnerte an einen Deutschen , Dag. der vor lln Jahren in Jarotlchin gefeiert wurde. Damals habe es sich nur um eine Auslodening des dentichcii Rational- geiuhls gehandelt: deute stehe es ,a danim besser. Es sei nicht ! wochr. dag der Ostmarkenverein die nationalen Gegensätze ver- ichäne Die Polen schlössen sich viel eifriger zusammen und i machten ans ihren Festen gegen das Deutschlhum Front. Wir ! wollen ihren Haß nicht erwidern. wer uns die Hand reicht als Einer, der sich in unser Staat-Wesen einstigen will, soll u»s willkommen «ein. Wenn die Polen iväreu, wie die bal- i röchen Deutschen, könnten sie die höchsten Edrenstellen ein nehmen. So lange sie den Wunsch hegen. daß Deutsch- § laud zu Grunde geht, können wir daS nicht. Herr v. Tiedemann gedachte des verstordencn Herrn v. Haniemann. der keine Kann! ven; und kein Kompromiß kannte, wenn es galt, die Interessen des Dent'chthttms zu fördern. Wenn wir nur unterer Kraft uns ' bewußt werden, müssen wir gewinnen. Die Regierung ! und werde eS auch bleiben. Redner erörterte den Brief Miguel s an den Ostmarkenverein. Redner habe immer die Ansicht gehabt, daß die Deutschen stark genug seien, den .Kampf, der ihnen von den Polen ausgezwungen werde, siegreich zu Ende zu führen. Die , Verdächrigung. daß der Oftmarkenvercin Jemand die Religion I randcn wolle, sei eine Unwahrheit. Der Verein habe dafür ge- ! singi. dan den deutschen Katholiken in deuricher Sprache gc predigt I werde. Redner könne versichern, daß auch Graf Bülow fest ent schlossen iei. eine deutsch - nationale Politik durchzusnhren. Die i Denöchcn mußten zusammenstchen. Er wolle nicht das Wort i Vovkott nennen, aber er müsse den Deutschen sagen, sic sollten i ihrer von den Polen bedrängten Landsleute gedenken. Das Kloster Heiligengrabe, eigentlich „Zum heiligen Grabe", .deren Aebtilsin der Kaiser, wie gemeldet, persönlich einen kirnst- Mizollen Stad als Zeichen ihrer Würde überbracht hat. ist ein ehe maliges. >28!Z begründetes Cistncienier-Kloster. da? bei der Ein- 'übrnng der Reformation zu einem adligen Tamenstist umgewandelt wurde. Es zähst 12 Stistsdamen. die sämmtlich dem Adel an- aehoren und befähigt fern müssen, in einer im Kloster bestehenden Mädchenschule Unterricht zu ertdeilen. Zum Kloster oder Stifte gehört auch das Kur Heiligengrade. das LOfttz Hektar, also über >>XX« Morgen um laßt, mit einem Grundsteuer-Reinerträge von mehr als IlOOO Mk. Das Kloster gehört zum Ressort des Evan- elöchen p berkirckenrnthcs : die Aussicht über Vermögensangelegen- helteil führt ein Kuratorium, das ans se einem geistlichen und weltlichen Mitglied des Lberkirchenrothes und einem verwalrungs- 'undigen. vom Minister des Innern und vom Kultusminifter zemeiniam ernannten Beamten besieht. Tic Vorsteherin des Klosters. zur Zeit eine Frau v. Rohr, suhrt den Titel „Aebtissin". . Otiftsvropsl" ist der Generaliuveriiitendenr Tr. Fader, als „Stiftshauptmann" fungirl der Ende 1800 in den Richesland ge rretene Landgerichtsvrnsident Petrrnz aus Magdeburg, der früher Landgerichtsvräsident in tlicii-Ruppin war. Aebtilsin, cstistSdamen. Dtiftsvropft und Stiftsbauptmann tragen einen besonderen Stists- orden. der ans einem Lrdenskrcuze und einem Stern besteht. Das Srdenskreuz wird am 'chwarzen Bande mit silberner Einfassung an der linken Hüfte getragen, der achteckige Stern auf der Brust. DaS Kreuz ist für die Stfttsdame von Silber, für die Aebtilsin. Sen Stiftsprovst und den Stiitshauptmann in Gold, der Stern der Stiftsdame ist ebensalls von Silber, der der Aebtilsin von Gold, der des Stistsprovstes und des Stiftsbauptmanns wieder von Silber, aber bei diesen beiden ist das aus dem Stern befind liche Kreuz mit goldener Einfassung versehen. Ausgewiesen worden sind nach dem »Fränk. Cour." 'ämmtlichc in Dessauer Staatsbetrieben beschäftigten czechischen Arbeiter. Oesterreich,. Der Ausgleichs ausschuß bat sich gedil- Set und wählte den Ädg. JaworSki zum Dbmann. Mehrere Red ner. darunter der Jungczeche Kaftan, hoben hervor, daß sie zum Eintritt in die Verhandlung betreffs der Quote bereit seien, jedoch in Rücksicht aus die bevorstehende Vertagung des Reichsraths dirie .trage der nächsten Herbsftagnna überlasten wollten. Ter Minister präsident v. Koerber erklärte, die Verhandlungen über die gemein- amen Angelegenheiten mit Ungarn müßte» zum Abschluß gebracht werden, da sie die Grundlage der dandelspolitüche» Beziehungen Oesterreich-Ungarns zu den anderen Mächten bilden. Der Dbmonn erklärte hieraus, er werde den Ausschuß bei dein Wiederzusammen- tritt des ReickSratbeS im Herbst zur Fortsetzung der Berstlmngen embernsen. Tic Sitzung winde hieraus geschloffen. Die Landtage wurden für die nächste Woche embernsen. Der böhmische Landtag tritt unmittelbar nach Abschluß der Kaiser reise am 18. Juni zusammen. Ungarn. In Bnoapest fand eine von lOOOst Personen be uchte Volksversammlung statt, in welcher Burenkoinmaildant deWet unter dem sturmstchrn Jubel leiner Zuhörer über den 'üdasriknniichen Krieg sprach. Ltürmüchc Eil ennffe begleiteten jede Kennung des Namens Krüger. Nachdem noch Dr. Vallentin ge- vrochen batte, wurde eine Resolution angenommen, tn welcher gegen die Barbareien der Engländer vrotesnrt »nd den Buren die Svmpathien der Ungarn ausgedrückt werden. Gleichzeitig fordert die Resolution die Negierungen zur Intervention ans. NbendS erneuerten sich im CircuS die Kundgebiingen tü> de Wet. der mit Blumen überschüttet wurde r den iniS ausgezwnngenen Kamps auck — das flehe fest — sei streng national t Akte«. Dem Bureau Laksan wird au» Vestua gemeldet: Die chinesischen Bevollmächtigten erhielten eine geheime Instruk tion von« Hof. wodurch sie beaustrogt werden 1. die Errichtung von den Kaiserlichen Palast bedrohenden FoitS in den Geiandt- schasle» zu verhindern. 2. eine ,u starke Belebung der Eisenbahn init Dnivven zu verhüten nnb ft. da» gegrinvärttae Abkommen, ivonach die Eöenbahn bis in die Stadt hinein fortgesetzt werden darf, zu widerrufen. Afrika. Tic englische Militärverwaltung veröffentlicht in der südafrikanische» Presse folgende Bekanntmachung: .Jeder Offizier oder Soldat, welcher vordem Feinde die weiße Flagge ober sonst ein Zeichen der Uebergave zieht, soll krieg-rechtlich ab- geurtbeilt werden. Die Aburihrilung erfolgt nach Poragraph 10 der Heeresaste." Dies« Erlaß «folgte im Hinblick auf die Er tahnuig. daß die englische» Soldaten mit Vorliebe die Waffen streckten, wenn die Chance» des KonipseS gegen sie waren. Wußten sie dock,, daß die Huren keine Gefangenen machen konnten, sondern sie stets wieder sreigaben. Neueste Dralitmeldungen vom 11. Junü ' Budapest. In Relchitza beschtvstrn di« Gießnri- arbeiter d« Eiienmnke der österreichisch-ungarischen StaatSdahn- Gc'ellichaft, welche bisher gearbeiict haben, aus Furcht, von den Ausständigen angegriffcii zu werden, auch in den A usstand zu ticke». Tie Hälfte derselben schloß sich bereits heute den Aus ständigen an. die Urdrigen morgen. ES heriicht eine erbitterte Stimmung. Das Militär und die Behörden beabsichtige», auch die kleinste Unordnung im Keime zu ersticken. * Petersburg. «Meldung der Ruisiichen Telegraphen- Agentur.) Der Finanzminist« hat heute eine Verfügung er lassen. wonach fortan zur.Kvtirung an den russischen Börsen die Werthpapiere von Handel-- und Jndustriegeiellichaften. an deren Gründung oder Verwaltung deutsche ReichSangehörige de- theiligt sind, nicht anders zngelassen werden, als jedes Mal kraft besonderer Bewilligung des Fincmzminister?. Kunst nnd Wistentchaft. f I», .Kvnigl. Hosopernhause gelangt beute «m Nibclunaen- Evklus »Siegsric d" zur Auitührung. Anfang 6 Uhr. DaS Königl. Hosichauipiel giedt „Die Zw il l i n gs sch wester". Anfang halb 8 Uhr. st Im Residrnzthecfter aelonzzt deute mit Frau Adele Sandrock in der Titelrolle das Lchanspiel .Deborah" von Roienthal zur Ülussührung : morgen verabschiedet sich die Künstlerin in derselben Rolle. Sonnabend den 15. d. M. geht zum ersten Male der Schwank: „Leontinens Ehemänner^ mit Richard Alexander als Gast in Scene. st Die Königl. Hofoper plant für die nächste Saison eine Reihe rnteressanier'E r st a u s f ii h r u n g e n . unter denen die von Richard Strauß' Einakter . Fe u e r S n o th " und Dr. Alfred Sielzner's. des Erfinders der Violotia. „Rübezahl" als fest stehend angesehen werden können. Betreff» einer Oper von dem so jäh aus dem Leben geschiedenen Adolf Gunkel ist die Wahl noch nicht endgiltig getroffen, doch dürfte sie auf die smnbolistische Märchenoper „ I in LiebeSwahn " (Tert von Peter Studniannj fallen. Von Werten, die anderwärts schon die Feuerprobe bestanden, dürften zur Aufführung kommen: Karl Weiß' „Polnischer Jude", der in Prag ehrenvoll bestanden, und Biwnglorno's ,. M äo ch e n h e r z , da» in Leipzig und Kassel levhaft ange sprachen bat. st Internationale Kunstausstellung. Bildhauerei (Nl.) Eine 'Anzahl kleinerer Bildwerke ist noch in den Brldersälen verstreut. Bvm westlichen Flügel des Hauptgebäudes angesangen. sind es im Stuttgarter Saal die flotten naturalistisch und mit gesundem plastischem Empfinden durchgeiührten Arbeiten von E. Kiemlen. auch nahebei die vielfarbige Mannorbufte mit eingesetzten Augen von H Kokviskv: Busch's niedlich« Harsenrngrl in Holz geschnitzt und bemalt nebst Benrer's Mädchen mit Hühnern : im Lenbachroume noch zwei feine Statuetten von Tb- v. Goien und de! den Berlinern außer Bcrnewik' lebendiger Bildnißstatuette ein« sitzenden Dame in bemalter Bisauitmaffe Schulz' Arftar äolow-n und Baumbach's Broncekovs. die beiden feinen kleinen Figiircken C- Starck's. der viel gesehenen Motiven durch reizvolle Gewandbedandlung und anmuthige Auffassung iiberhauvt doch noch etwas gutes Neuartiges abzugcwinnen weiß. Durchweg vortrefflich geben sich die Dresdner Arbeiten, die sich in den benachbarten Sälen anreiben. Earl Röder's. des beaabten Hcibnel Schülers, von dem man io lange nichts gesehen hatte, kraftvoll dingelagerte Bacchantin und die allerliebste Leiendc. Movc s recht seiner Bogen schütz in versilberter Bronce. der zu Fabricins' Eva als Gegenstück wie geschaffen scheint. Päßler's kleiner charakteristischer Lucifcrunddiegiiteil einfachen Bronceköpse Francesco und Giovanni von G. Kolbe. Rich. König'» Muie ist ein Wnk beionderrn Schlages, originell und fein in der Zusammenstellung von Marmor mit Schmiedeeisen, aber nicht mind« interessant durch die stimmungsvolle Eigenart des dargestellten Mädchenkopres. Die Broncegnivpe „Besiegt" von demielben Künstler, welche als Tbeil des Hauptgewinns in der Hoffmann'ichen Zimmereinrichtung ausgestellt ist. zeichnet sich durch ausdrucksvolle Mcisseiiverthcllung und vor Allem durch ein sehr beträchtliches künstlerisches Können auS. das sicher und cnergüch mit dem Organiichen des Körpers schaltet. Pöppelmann s ver silberte Bronce „Reigen", welche früh« das Gegenstück abgab. gleicher Weite die Brunnenfigur in Bronce spiegeln die anmulhige Schlichtheit mied«. welche meistens seinen Werken das Signum giebl. Bei dem weiblichen Bildnißkovf in Marmor kommt eine weiche, sein dem Material angevoßte Formbehandlung hinzu. Selmar Werner's zwei Bildnißbiistcn und ein Mädchenkopf in Marmor, der «treulicher Weise iiir die Vcrioosung angekauft ist, sind ohne Ausnahme ganz vortreffliche Leistungen, die nberraschen. auch wenn man von ihrem Urheber Gutes erwarten konnte. Ganz besonders ist der Mädchenkops ein Muster knapper, einfacher Be handlung und ungestlcht dedenttingsvoller Auffassung. Tie Por trät- des Bildhauers Höiel «in d« kleineren Sknlpturenlialle) und des Architekten Kreis find gleichmäßig gut. Tie Persönlichkeit des Letztgenannte» dürste uns nur siir die griechisch ieherdaite Anschauung, weiche sich darin manisestirt. noch zu nahe sichen. Feine Bronceilatuctien von Iriedr. Hecht — besonders der Knabe ist ein überaus liebenswürdiges Werk, der Paris wirkt bei allerlei Vorzügen rein durch die Glätte des GußeS und den Ton der Pattniruna ein wenig iüh — machen dann den Beschluß, nicht zu vergessen Wedcmever's icbr gute Erzbüste Sr. Majestät des Königs, Prof. Henze s ernst« klein« Bronce „Traun" und Felix Pfeffer s vortrefflich« Mädchcnfigur. Von diesem Künstler find im Raum 42 auch noch ichr gute Plaketten nnd Schaumünzen ausgestellt, welche in jeder Hinsicht der Aufmerksamkeit empfohlen leien. Eine Ueberraschuna eigener Art bereitet endlich noch Pro». H. Prell, der als Bildhauer mit zwei Statuetten und einen, Mädchenkops drbutirt. von denen namentlich die versilberte Aphrodite, gleich dem Gegenstück in großer Ausführung für's Treppenhaus des Aldertinums bestimmt, io geschickt gemacht, w cmmutlftg in Haltung und Umriß ist. daß man vom Debütanten wenig merkt. —Im östlichen Flügel wären außer Tajchner'S luftigem Raubritter nnd Heiligem Marlin noch zu nennen: ganz zu äußerst in den Seitenlichtiäuinen Ockel- mann s bedeiiffcnn aufgesaßte Böcklin-Büste, welche derjenigen Engelmann's in ein« der Nische» am Eingang der Hauptballe entschieden über ist, und an anderer Stelle die graziöse Bronce „Frühling" vom gleichen Kiinstler. auch der feinfarbige groß- gesormlc wächserne ^rnuenkopf vo» Ringel-Jllzach, Berncwitz' nied liches Knäbchen mit Eidechse und Samuels gut« Frouenkops „Cattlrva". In der Porträtiammluna sind außerdem ausgestellt zwei vorzügliche Gelrhrtenbüsten von Seffnn. und von demselben eine Bach-Büste nebst einem Bildnißkopf Ihr« Majestät der Königin, der mehr wie eine Studie ansprtcht. Sie theilen sich hier >n das Interesse mit dem marmornen Liszt-Kops »nd ein« weiblichen Holbfigur. aus verschiedenartigem Stein zusammengesetzt, von M. Kling«. Beide Arbeiten fallen ohne Weiteres dum» ihr besonderes und eigenartige» Gepräge auf: da» ist gewiß schon ein Vorzug. Bei näh«« Beirachlung wird man gegenüber dem Lisit sestzusiellen hoben, daß ihm die wirklich chamlteristiiche Arhnlich- kett — das. wa? auch in einer guten Karrikatur steckt — eigentlich mangelt. Ei» Bilbniß. daS alles Unwesentliche zu Gunsten eines Ausdrucks sollen läßt, ist gewiß dankbar und berechtigt. Ein« Störung im angedenteten Sinne für Dieienigrn. welche eine klare Vorstellung von d« Erscheinung des Dargestellten haben, darf eS ab« sicherlich nicht verursachen. So wenig von der Erscheinung auch geasben werde, etwa» vositiv Fremdes darf nicht dabei sein. Wkleotlich vortkeiwast« «lebt sich Kling«'» zweite» Änt: das Blldniß «ne, mssilchrn Schriftstellerin. Spätrömlich ist es durch und durch mit seinen eingesetzten «uoreScirenden Opalauae». den gemalten Brauen und Wimpern, dem aus dnnteliardlg»,,, Stein aufgesetzten Haar, da» plastisch von Haar laiim noch etwas a» sich bat und mehr al» farbige Masse wirkt. Ader was Hilst s! — wir sind nun einmal Dekadente», deren überlättlgtes Kunst empfinden schon besonderer Reizmittel bedarf: es gefällt »ne eben' Darüber hinaus stecken In der merkwvrdlg naive» Art, wir das Gesicht der Dargestellten durchgebltdet ist, der weiche» vollci, cmßkrvldeiftlich charakteristischen Modelttrnng. vor Allem in der Auffassung, die es zu Wege bringt, bei allen, Naturalismus der Einzelerscheinung einen bestimmten FrouentvpnS hinznstrllen. sicherlich ganz bedeutende künstlerische Qualitäten. V Trotz des allabendlich gestillten Hauses findet die letzte Vorstellung von Wvlzogen'S „Ueberbrettl" im Central- Theater unwiderruflich morgen Abend statt Eine Verlängerung deS Gastspiels ist unmöglich, da die Künstlerichaar bereits am Sonnabend in Frankfurt a M. austreten muß. Die Abschieds Vorstellung des „Bunten Theater-" wird »eben den bekannten Schlagern des ReprrtoirS verschiedene neue Numinein zm» Vortrag bringen, u A. werden auch Gedichte der Dresdner Dichterin Johanna M. Lanka» zu Gehör kommen. s Narb 27iähr!gn vrrdienstvi'llcr Thätigkeit bat der Leiter de, Robert Schumann'schen Sing Akademie Herr Königl Musikdirekie, Friedrich Baum selber aus Gk'nndhkilsriicksichlen die Direktion dieses Vereins niedcrgelcgt. s Angeregt durch den großen Erfolg, den „Der General- relboberst" von Ernst v. Wildenvnich bei seinen Wiederhol- ungen in Weimar gefunden bat. beabsichtigt da» dortige Hostheater iin kommende» Herbst den .Generalfeldoberst" und nnmittelvar di rau anschließend den „Neuen Herrn" zur Aufführung zu bringe, Es sieht zu erwarte», daß auch andere Bühne» diesem Vorgänge folgen, und daß die beiden eng zusamniengehörigen. einander er gänzenden Stücke dadurch zu vollem Verständnis; »nd zu der Wirk n»g komme» werden, die der Dichter vecidsichtiqt hat. l Die deutsche Nation alb iihnc, deren Gründung dor Jahren dereiis die „Allgemeine deutsche Bühncngesellschaft" »liier Führung der Herren Diretlor Marie»Neig Riga. Professor Schrcycr Sctuiipsorta, Geh. Hofrath Kürschner u. A. fflr di« War! diiigftadt erstrebte, soll, nachdem diese Bestrebungen tcincn Erfolg haften und die Gesellschaft sich autgelöst hat, nun dennoch m Eisenach errichtet werden. Eisenach wurde als geeignetster Ort deshalb empfohlen, weil es durch seine Lage in der Mitte Deutsch lands, durch vegueme Eisenbahnverbindungen to„ überall her leicht zu erreichen ist. und weil e-t durch seine anmuthige und geschichtlich bedeutsame Umgebung ein Anziehungspunkt geworden ist. wie wenige Orte in Deutschland. Rach umfangreichen, in der Stille ge führten Vorarbeiten ist da» neue Projekt, das mit dem früheren in leinerlei Verbindung steht, so weit gediehen, daß an seiner Verwirk lichung nicht zu zweifeln ist. Nach dem Projekt wird mit dem St? in Eftenach in aller Kürze ein „Eisenacher Schillervcrein zur Er dauuiig der deutschen Naiionalbühiie" gegründet, an dessen Svitzr angesehene und wohlbekannte Bürger der Stadt stehen. Damit dir Theiinahmc zur Ausführung des Werkes eine allgemeine wird, iit der Jahresbeitrag auf nur 1 Mk. fesigeseht. > Bei dein Preisausschreiben für ein „Lied de. Deutschen im Anslande" hat daS Preisrichterkollegium unter Führ urig von Dr. Wilhelm Kleefeld das llrlheil gesprochen. Der Preis von ,500 Mk. fiel dem Münchner Musitlehrer Karl Werner zu. ch Die philosophische Gesellschaft zu Berlin hafte auf Antrag ihres Vorsitzenden Professor Dr. Lassan einen Aufruf an weite Kreise gesandt zur Bildung eines Ausschusses zur Errichtung eines Denkmals in Berlin für den Philosophen Johann Gotilieb Ficht e. Auch der Reichskanzler Gras v. Büto w hat seinen Bestritt zu dem zu bildenden Komitee erklärt, und «war in einem an Professor Dr. Karl Kchrbach gerichteten Schrciveii. welches laute»i „Hochgeebrier Herr Professor! Die mir freundlich uiiigelheilie Ab sscht der Philosophischen Gesellschaft zu Berlin, die Errichtung eines Denkmals für Johann Goltlieb Fichte an der Hauvistäite seine- Wirkens herbei-usühren. hat meinen vollen Beifall. Den muihigen Bekämpf« nationaler 'Verzagtheit, der auf die Gefahr des Todes zu Deutschen sprach, als Andere schwiegen, die Jugend mit dem eigenen festen und gewissen Geist erfüllend, nnd der so durch die innerliche Erneuerung des Geschlechts, das zu seinen Füßen saß. die zuoerfichiliche Hoffnung einer neue» glorreichen heiilschen Geschichte verwirklichen hals, diesen Geilleshelde» in der Form »nd in den» Sinne zu ehren, wie cL ibr Ausruf ausspricht, ist in der Thai eine zu lösende Schuld der nationale» Dankbarkeit. Das Bild des großen Patrioten, nach Goethe'S Wort eine der tüchtigsten Persönlichkeiten, die man je gesehen, muß unter »ns a»sg«ichlet werde», zugleich als eine Mahnung für die kommenden Geschlechier. seiner Lehre getreu, die sittliche Aufgabe der Betämpsunq der Selbst- suchr und die Hingebung an den Staat rm Bewußtsein und Willen festzuhalten. Ich «kläre mich gern bereit, dem Komitee für Erricht ung eines Fichte Denkmals in Berlin beizuireten. Mi aufrichiige: Hochachtung Graf v. Bülow." s- Kammersängerin Lola Beeih verabschiedete sich im Wiener Hofoperntheät« als Elsa in „Lohengrin". Das dichtbesehte Haus bereitete der scheidenden Künstlerin großartige Ovalionen und rief sie über .10 Mal hervor. Die «wartete Abschiedsrede wurde der Künstlerin nicht gestattet. Der Generalintendant verabschiedcie sich auf der Bühne in schmeichelhafiest« Weise von der tief ergriffenen Sängerin. Wetterderickit des Kal. Sächs. Meieorolog. Instituts in Ehcmnitz vom ll Juni, 8 llhr Morgens lTemvcrolur nach Celfi»s>. cn. Var.f Wind. ' Wetter. Tp. Ort. Var j Uind. Ostler. r» >Lt0N1010. -> ! —- ) — Hamburg 758 >'>V leichl wolkig -siir tNacklod mäszig klirr -^-N Öeloer KN vv schll kich heitre Lbrlftiansd «r miifslg u olkenl. ;^-12 ß-cilly 88 VX>V ruäsita wolkig ^ >» öavarand sitll :i»o!kEnl. Mi.nst« «i0 ft'" LkudcSnS» 47 ^ stürinisch Berlin .',S rnasita! wolkig Stockholm 1kick>i bedeckt >-^-14 Har Sruhe 'rischjwokksg Noperihag. -! Franks. M. 01 IV leicht baldded. -Z'-i Mem<l ^ ! snll molken!. ,4 20 Me, ^ >r p.wtnem. 5« ,1V8>Vtibwa-lr bedeckt 4 >7 Pan- rkaqrn kl lnchts'arfit'kd. -»-ir Mltnckien 84 srrsch batt'bcd. -t-Ui Sylt öS schwach bedeckt Übemm, 6Ü 8 leicht, woUenl. ZiS Minimum und -riederlchlüge werden am Mittag abgelejen. Unter leichten, vorwiegend südlichen Winden kam eS am gestrigen Lage vielfach ru Gewitterbildrmge». Es wurden gcmelvel fern« Gewitter aus Zittau, Chemnitz, Arciberg und Einer, nades Gewitter aus Neitzenliain- Der unter Gewtlterertchemungen eingetrclene Niederschlag war tn Finder« am größten. Zumeist ical nach Verlaus des Gewitters wieder heitere» Weller ein. Die Temperatur ist ««fallen. Das nördliche Minimum hat sich d ate wesentlich verliest. Auch tn Schweden, Rußland und Schottland zeigt vas Barometer wesentlich tiefere Werth« als am Vortag. Das Druck marimrim befindet sich heute über Irland, jedoch ist auch in Süddeutschland der Lustdruck im Stetgen begriffen. Die Temperatur hat «tue auffallende Aenderring nicht erfahren. Ein Umschlag der herrschenden Witterung ist noch nicht zu erwarten. Dresden, 11. Juni. Barometer von Ovtiker Wlegand «vorm Otto Bösoldt, Wallftraße L Abends 6 Uhr: 752 Millimeter, l gestiegen Aussichten. llnsicher. Thennometrograph nach Celsius. Temveramr- höchste 29 Gr. Wörme, niedrigste lv Gr. Wärme. Beränderlich. Nord. Westwind. >o. n. H o»»» vdio» »,„k> «ienda» Bud»>»i« v»»0 Zimdudi, Mein» e«üm-r>, ln ««-- uni — s — »« —LI — «z — r» — 118 M« - i» — S7 - ro — es — « — lso Dagerwarm« der SW« am w. Hunt: »r>», Sr. 0. Für unsere Hausfrau«». WaS speisen wtr morgen k Für höhere Ansprüche: Sagosuppe. Deutsches Beefsteak mit Spinat. Gebratene Rehkeule mit Eompot. Rkabarberstcinnnri. — Für einfachere: Gekochtes Kalbfleisch mit Spargel»»»«. Kopfsalat ol« Gemüse. Derselbe schmeckt ähnlich dem Spinal, nur ist er schneller zu bereiten. Die schlechten äußeren Blätter werden «ni- sernt, die Köpke tn s Tdeile geschnitten und gewaschen, dann läßt man sic abtropsen und legt sie r Minuten tn wallendes Wasser, bebt sie beraus und läßt ff« aus dem Durchschlag ablausen. Mit ein« Hand voll vetersilic und «in wenig grüner Zwiebel backt inan den Salat sein, dünstet ikn intt etwa« Fe» oder Butter durch, würzt ihn mit Sali, Pscffcr »derMuokaldlülbe und macht ihn mit etwa« Mehl oder Semmel nebst Fleischbrühe dick »nd ge bunden. Eine ante Bezuasguelle für gerösteten Kaffee iit di« Firma Kurl Buhmann. Waiienhansstr. !». Daselbst sind läglich frisch aeröstele Kaffees zu 75—200 Ps. erhältlich: besonders beliebt find: Afi^ Morca-Mischung Pfd. 110. iowie Weltkaffee Pfd. 140 Pf- KIs1«r»-VIl»«nüI von köstlichem Frucht geschmack. Pfund I Mk.: »»«N. garanlirt rein, in Krankenhäusern. Königs. Kliniken eingeführt. Pfd. 2 Mk. Specialität der NuMeben Handlung, Dresden. Reitbahnstr. 4.
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