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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.01.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-01-07
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187501071
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18750107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18750107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1875
- Monat1875-01
- Tag1875-01-07
- Monat1875-01
- Jahr1875
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.01.1875
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los Hie LandeSvertretang dieser Materie bemächtigt »»d durch Aufdeckung von Mißbräuchen im Eon- «sßonöwefen rasche Abhülfe geschaffen, so bedurfte e» i» Oesterreich der direkten Auflehnung gegen ausdrückliche Befehle te« Minister», um nach zwei Jahre» eine UeberfÜlle von Mißbräuchen und be trügerischer Finanzwirthfchast dem wohlverdienten Richterspruche zu überlasten. Der Proceß Osen- hei« bildet wohl uur den Anfang einer Reihe Ähnlicher Proteste, welche ihm in nächster Zeit schon folgen dürften. Nirgend« wohl hat die neueste Umwälzung in Spanien eine« tieferen Eindruck gemacht, nl« in Rom und in Italien Überhaupt. . Die Episode de« König« Amadeu«, welche eine engere Verbindung zwischen den beiden lateinischen Böller« samilieu herzustellen schien, ist noch zu frisch im Gedächtnis E« macht auf die Italiener einen »»angenehmen Eindruck, daß man den italienischen KünigSsohn verschmäht hat und dafür einen Bour bonen erkürt, den Sproß einer Familie, aus welche man sich gewöhnt hat. mitleidig herabzusehrn Der italienische Nationalstolz ist verletzt Man stellt daher auch dem nvuen Königthmn kein günstige« Prvgnostikon, sondern meiut, daß die Herrschaft de« Don Alfonso nicht länger dauern werde als die de« Don Amadeo, denn die Parteien haben ihre Nüstungen noch nicht abgelegt und stehen bereit, den Kampf, den sie nur zeitweilig einge stellt haben, bei erster Gelegenheit wieder aufzu nehmen. Der Einfluß der Königin Isabella auf ihren jungen Sohn werde auch da« Seinige dazu beitragen, daß die Kämpfe im Innern nicht auf hören. Man ist fest überzeugt, daß in der nächsten Zukunft nicht geringere Umwälzungen zu erwar ten find, al« unter der früheren Königin. Nur i« Batican herrscht Befriedigung über da« telegraphische Versprechen de« jungen König«, daß er wie seine Borfahren die Reckte de« heiligen Stnhle« vertheidigen werde. Man hütet sich aber, seine Freude allzu offen an den Tag zu logen, weil man sich mit Don Carlo« zu tief eingelasten hatte und nun, nach jesuitischer Art, erst abwarten will, wie sich die Verhältnisse ge stalten. Der Papst wird dem jungen Monarchen vorläufig den erbetenen Segen ertheilen und mit gewohnter Uneigennützigkeit Hunderterlei von ihm verlangen, ohne sich selbst durch eine Anerkennung >» binden. Der Papst hat dies Mal mit seinen Neu jahr« g eschen ken Unglück gehabt. Die Vati «mischen Leibjournale verkündeten schon seit mehreren Wochen, daß der heilige Vater der Königin-Wittwe von Bayern die Tugend rose verehren werde. Diese Freude ist indeß zu Wasser geworden, denn kaum hatte der König von Bayern erfahren, welche zweifelhafte Ehre seiner Mutter zugedacht sei, so ließ er sich die- selbe durch feinen Gesandten beim Vatican sofort verbitten. Man scheint im Batican überhaupt befürchtet zu haben, daß Bayern seinen Gesandten ganz abberufen wolle, denn Monsignore Bianchi hat Hal« über Kopf seinen Posten in München «ntreten müssen. Man hofft damit da« Schreck Kche abwenden zu können, daß da« bajuvarische Königreich, die letzte römische Stütze in Deutsch land, dem Vorgänge des Reiches etwa folge. Der französische General Tavs, der sich schon unter dem Kaiserreiche durch seine militairischen Arbeiten einen Namen gemacht hat, hat unter dem Titel „Die französische Armee seit dem Kriege" emen Artikel veröffentlicht, welcher die Differenz in Bezug auf da« CadreSgesetz noch verschärfen dürfte. Der General stellt sich im Allgemeinen auf den Standpunkt de« Generals Chareton und empfiehlt die preußische Armee al« Muster Er beklagt e«, daß man da« in Deutschland herrschende Regionalsystem nickt angenommen habe Auch hält er eine dreijährige Dienstzeit zur AuS- bAvung der Leute für vollständig genügend, während dadurch zugleich nicht nur bedeutend am Armeebudget erspart, sondern auch ermöglicht werde, daß die Leute ihrer Familie erhalten bleiben. Durch eine Abkürzung der Dienstzeit könne man e« allein dahin bringen, daß die Armee so zahl reich werde, wie e« die Zukunft von einer Groß macht verlange. Daß eine geringere Dienstzeit zur Ausbildung der Truppen genüge, zeigen nach Ansicht de« General« wiederum die Preußen, welch trotz fünfzigjährigen ununterbrochenen Frieden« doch die Oesterreicher und Franzosen geschlagen hätten. Neues Theater. Leizyiß, den L. Januar. Theodor Wachte eröffnet« am 5. sein diesmalige« Gastspiel mi dem Arnold in Rossini'« „Tel!" und riß von seinem ersten Auftreten an zu bewunderndem Schwelgen in der Pracht seine« Organ« hin. Nur die Reprise de« Oesckursatze« im 1. Duett, die znr Zeit wohl nur Wachtel allem in der Originaltonart Aaäur nimmt, gelangte diesmal nicht zu gleich phänomenaler Wirkung wie sonst, um so glänzen der entschädigte er dafür in den folgenden Acten. Wachtel faßt den Arnold feuriger auf al« andere Sänger und läßt blendende Kraftentfaltung und heroischen Timbre der Stimme so überwiegend vorwalten, daß man al- wohlthuende Gegensätze hierzu, welche seine glanzvollen Momente nur umso mehr hervor heben würden, noch einige «ehr lyrische Momente, noch einige jener feinen Züge wünscht, in denen gerade Wachtel im „Postillon", der „Weißen Dame" rc. bekanntlich ein fo unübertrefflicher Meister. Necitation und Darstellung haben natürlich bei einer in sich so abgeschloffenen Persönlichkeit ihr längst feststehen de« Gepräge, auch verleitet ihn seine Siege«- gewißhect, sich nickt immer der Aufgabe völlig »nterzuordnen. Gesanglich gelangen ihm am Schönsten die zugleich am Künstlerischesten behan delte Romanze im 4. Acte, nächstdem da« Duett Mit Mathilde und der Anfang de« Männer« erzett«. Die diesmalige Vorstellung hielt sich onst auf der Höhe der letzten. Am Bedeu- endsten zeichneten sich au« Krau Pefchka- ?eutner, ohne deren bewunderungswürdige Gewandtheit da« Duett mit Wachtel wohl 'chwerlich frei von UnglückSsäüen geblieben wäre, Herr Gura, welcher nach der Schußscene dreimal stürmisch gerufen wurde, Frl. Gutfch- »ach, und Herr Reß, welcher in Bezug auf Kraft der Stimme mit Wachtel wiederholt erfolgreich wetteiferte; und ebenso boten alle anderen Sänger Vortreffliche«. Die anziehende Frauenfcene im 4. Acte mußte leider wegen starker Indisposition von Frl. Steinhäuser wegbleiben. Der Chor er freute zugleich durch ungezwungenere Bewegung und da« durch den wiedergenesenen Herrn Spange vervollständigte Ballet durch angemessene Kürze. Eine gestern von Herrn Eapellmeister Mühl dorfer gegebene, ebenso rücksichtsvolle al« mir meist au« der Seele gesprochene Erklärung veran laßt mich, meine Verwunderung auszusprechen, wie e« möglich, meinen so warm und unzwei deutig im Interesse meiner Kunstcollegen aus gesprochenen Worten persönliche, verletzende Hinter gedanken unterzulegen! Jene Worte fußen aus den übereinstimmenden Aussprüchen der hervor ragendsten Kunstphilosophen unserer Zeit und schließen überdie« durch den ausdrücklichen Zusatz, daß jene unwürdigen Zeiten Gott fei Dank längst beseitigt, jeden Versuch einer Mißdeutung doch wohl entschieden genug au«. Wie soll die Kritik den wahren Kunststandpunct mit der nöthigen Frische und Freudigkeit vertreten, wenn bei jeder irgend tiefer greifenden Meinungs äußerung gehässige Hintergedanken zwischen den Zeilen gesucht werden? — vr. Hrm. Zopfs. Aus Sta-t un- Land. * Leipzig, «. Januar. Da« Thauwetter hat sich sorterhalten und all den Schnee und das Ei«, womit die Straßen bedeckt waren, zum Schmelzen gebracht. Da- Wasser in den Flüssen ist indessen bi« jetzt nur ganz langsam gestiegen, wa« wohl feinen Grund darin haben mag, daß der auf den Feldern und in den Wäldern siegende Schnee meist in den durch lange Trockenheit im vorigen Sommer und Herbst fast auSgedorrten Erdboden gesickert ist. Die Landleute sind mit diesem Umstand sehr zufrieden und erwarten gün stigen Einfluß auf die Saaten. In den Straßen unserer Stadt ist nun freilich von dieser Erschei nung nicht viel zu bemerken, im Gegentheil, hier sind der Schneekoth, die Pfützen und Sümpfe an sehr vielen Stellen wirklich grauenhaft geworden, und glücklich Derjenige, welcher in diesen Tagen in seiner Behausuug bleiben kann. Hier und da waren auf den Straßen und Plätzen sogar ganz ansehnliche Bächlein entstanden, die ganz munter flössen. Wir haben vor einigen Tagen die Bermuthung auSgebrückt, daß in neuerer Zeit seiten« der städtischen Verwaltung mit der Abfuhr de« Schnee- nicht mehr mit der früheren Be schleunigung verfahren werde. Wir erfahren in dessen heute von guter Hand, daß einem so be deutenden Schneesall gegenüber feiten« der be treffenden Rath-deputatwn da« Mögliche geleistet worden ist. Dieselbe hat sofort zum Schnee räumen alle nur irgend auszutreibenden Geschirre in Betrieb gesetzt und es sind tagtäglich 93 solcher Geschirre mit einem Kostenaufwand von etwa 300 Thlr. in Thätigkeit gewesen. Mehr Wagen und Pferde konnten nicht erlangt werden und man hatte selbst die Geschirre von den städtischen Rittergütern requirirt. Mit den Räumung« arbeiten waren und sind noch beschäftigt 183 Per sonen. Zur Säuberung eines namentlich dem Meßverkehr dienenden Stadttheile«, des Brühl« und der Ritterstraße, hattte die RathSdeputation außerdem mit einem Privatunternehmer ein Ab kommen getroffen und den besten Erfolg erzielt. Aber selbst alle diese Maßnahmen konnten die durch da» so rasch einge tretene Thauwetter herbeigeführten Uebelstände nur zum kleinen Theil augenblicklich beseitigen Biel genützt würde e» haben, wenn die Thätig keit der städtischen Behörde energisch durch die Hausbesitzer beziehentlich deren Beauftragte unter stützt worden wäre. Aber in dieser Hinsicht herrscht eine bedauerliche Nachlässigkeit, welche, wie wir hören, Anlaß zu vielen Bestrafungen gegeben hat. E« ist eine bekannte Vorschrift, daß bei Schnee fall und Thauwetter der Besitzer eine« Grund stücke« auf der Hälfte der Straßen breite vor demselben den Schnee oder Schmutz zusammen zu kehren und in Haufen an den Seiten der Straßen zu bringen hat, indessen ist Da bei der gegenwärtigen Ealamität entweder gar nicht oder viel zu spät geschehen, lieber die Strafen, die deshalb verhangen werden, wird natürlich auch wieder raisonnirt. Möchte doch endlich einmal in den betheiligten Kreisen de« Publicum« der Geist erweckt werden, welcher in Fällen der Noth nickt Alle- von oben herab, vo« der Behörde erwartet, sondern selbstthätig mit eingreift uud dadurch allein große Erfolge er zielen kau». * Leizyi-, 8. Januar. In der Dienstag. Nummer der „Köln. Zta." veröffentlicht da«zur Vornahme diese« Actes bestellte königliche Gericht«- amt im Bezirksgericht zu Dresden eine Edictal- Ladung wegen Todeserklärung der im Kriege von 1>70—1871 dem 12. (sächsischen) Armee- corp« zugehörig gewesenen und m Folge jene« Kriege« vermißten Personen. Solche Ver mißte sind im Ganzen 408 aufgeführt unter ge nauer Angabe ihres Namen« uud ihrer mili- tairischen Charge. lH Leipzig, 6 Januar. Die Pitzin ger find wieder da. Diese Nachricht wirkt jedeSmal in der angenehmste« Weise auf die Freunde de« Tyroler Gesänge« und auch bereit« am gestrigen ersten Abende waren die Räume der Theater- Konditorei, in der die P tzinger feit Jahren bei ihrem Hiersein domiccliren, zahlreich besetzt. Da« Repertoire ist auch diesmal wieder mit hübschen und wirkungsvollen Ludern auSgestatlet u 'd jerer Nummer folgte reicher Applaus, namentlich auch den Vorträgen auf Schlag- und Slreicbzither Die Pitzinger, welche zuletzt in BreSlau mit vielem Erfolg austraten, werden jedenfalls auch in Leipzig einige Wochen lang ihren Verehrern angenehme Abende bereiten. * Leipzig 6. Januar. Der seither jeden Sonn- und Festtag Abend« 10 Uhr 30 Min von Leipzig über Gaschwitz nach Meuselwitz abgegangene Extra-Perfonenzug ist bi« zum 1. April eingestellt worden. ) Leizyig, 8. Januar. Gestern Nachmittag ist e« unserer Polizei gelungen, dreier Meß- industrierittec habhast zu werden, die sich ür Haudel-leute au« Krakau auSgaben und zu einem anderen Zwecke hieher gekommen zu fern cheiaen, al« Betrügereien aus von ihnen neu er- undene Art und Weise ausruüben und so »unsere Meßverkäufer zu schädigen. Anscheinend um Meß geschäfte zu machen und den oder jenen Artikl einzukaufen, waren sie in die Läden fremder Fa brikanten eingetreten und hatten alsbald einen kleinen Posten Waare erhandelt. Als Zahlung legten sie in der Regel einen Fünszigthal rschein vor und ließen sich nach Abzug der nur wenige Thaler betragenden Kaufsumme da« Uebrige herauSgeben. Hierbei hatten sie aber plötzlich etwa« auSzusetzen, fanden die Waare zu theuer und machten mit Einwilligung de« Verkäufers daS Geschäft rück gängig, woraus ihnen letzterer auf Verlangen den gezahlten Künfzigthalerschein wieder zurück gab, von den Käufern aber da« zuvor schon beim Kauf der Waare auf diesen Schein zurückerhaltene Geld ebenfalls wieder auSgehändigt erhielt. Hier mit war der Betrug geschehen, denn alsbald merkte der Verkäufer, daß er zu wenig wieder erhalten.hatte und jene Leute das KausSgeschäft nur als Deckmantel ihrer rasfinirten Betrügerei be nutzt hatte. Während nun die Betrüger in einem derartigen Falle über der That ertappt wurden, da der Verkäufer noch rechtzeitig da« Fehlen eine« Zehnthalerscheins bemerkte und die polizeiliche Festnahme der Herrchen veranlaßte, sind ihnen bereits einige andere derartige theil« ausgeführte theils versuchte Manöver nachgewiesen. Der ver dächtige Besitz von Geldmitteln,! in dem man die Leute betroffen, deutet aber noch auf eine Mehr zahl solcher Betrugsfälle hin, bezüglich deren e« der Polizei wünschenSwerth sein muß, baldmög lichste Kenntniß davon zu erlangen. Verschiedenes. — r. Eine ungewöhnliche „Agitation" wird jetzt für die Universität Jena und eine daselbst entstandene studentische Corporation gemacht. Bewohner Leipzig«, von denen man weiß oder erwarten kann, daß sie zahlreichen Verkehr un terhalten, bekamen Päckchen eines Flugblatte«, ohne Zweifel zur Vertheilung, zugeschickt, worin „ein vielgereister Freund der akademischen Jugend" verkündigt, daß Jena seit Begründung der freien studentischen Bereinigung ein Eldorado für den akademischen Bürger, eine Pflanzstätte der Bildung, die zu den schönsten Hoffnungen berechtige, geworden fei. Die „freie studentische Bereinigung" wurde am 18. Februar 1871 als eine regenerirte Burschen schaft gegründet, mit dem Wahlspruche: „Ernst m»t Lust gepaart, da« heißt bei uns Studentenart. ES wird von ihr der Universität Jena der Vorwurf gemacht, sie habe im Laufe von Jahrhunderten stet« mehr oder weniger in dem Ruse gestanden, daß de« daselbst in der Studentenwelt herrschen den Tone« halber e« dem wirklich für da« Stu dium interessirten Studenten kaum möglich wäre, sein Ziel zu erreichen, es sei denn, daß er sich von allem Verkehre abschlösse. Und so sei e« denn geschehen, daß trotz der mannichsachen Refte, die da« idyllische, von dem geräuschvollen Verkehr der großen Welt abgeschloffene Jena bietet, die dortige Universität niemals die erwünschte Theil- nahme habe finden können und viele Eltern nur mit äußerstem Widerstreben und mit angst erfülltem Herzen dem Wunsche ihrer Söhne, in Jena zu studiren, willfahrt hätten. Leider fei diese Besorgniß eine sehr berechtigte, indem in Jena manche hoffnungsvolle Existenz, der Stolz, die Freude und Hoffnung der Angehörigen, geknickt worden fei. — Um nun diese in so schrecklichem Grade corrumpirten Zustände der akademischen Welt zu beseitigen, gründete sich die freie studen tische Verbindung. Es wird von ihr ge sagt, daß ihr Die« in hohem, ja die kühnsten Er wartungen übertreffendem Grade gelungen sei, und fick die binnen drei Jahren erzielte Besserung al« durchgreifend und dauernd erwiesen habe. Daß aber diese« Bestreben, welches an anderen deutschen Universitäten so oft mißglückt, in Jen« gelungen, sei zum großen T heile dem Ernste und dem Fluge der edlen Begeisterung zu verdanken, der während de« gewaltigen Kriege« da« ganz« deutsche Volk durchwehte und »uch die Jugend der Hochschulen mahnte, mit alten verrotteten Insti tutionen anfzuräumen und den Geist den höheren Zielen der Bildung zuzuwenden. So habe die freie studentische Vereinigung mit geringer Mühe zwei der bedenklichsten Auswüchse de« deutschen Stu dententhum« beseitigt, die Spielerei mit bun ten Mützen und Bändern, nebst der darauf basirteuUeberhebung übernicht derartig ausgeputzte Commilitonen, sowie die noch im höheren Grade verwerfliche Pauk- und Duellsucht. Und durch dieses Frontmachen gegen die genannten Uebel- stände, wird weiter gesagt, erwarb sich die neue Bereinigung schnell die Sympathie, Achtung und Unterstützung der Gebildeten in und außerhalb Jena, in welcher letzteren Universitätsstadt die Mehrzahl der Professoren von vorn herein de« neuen Bunde ihre sympathische Unterstützung ge währten, wodurch ein früher nie gekannter uud dock fegenbringender Verkehr zwischen Lehrern und Schülern entstand. Die Vereinigung zädlt jetzt etwa 80 Mitglieder, deren jede« einer Sectio« seiner erkorenen Wissenschaft beitritt, eine Eia- richtung, die sich insofern bewährt hat. al« da« Studium hierdurch nicht allein auf die Hörsäle beschränkt bleibt. Außerdem sorgen wissenschaft liche Vorträge Über allgemein Verständliche« und Interessirenbe« für die geistige Anregung, wobei auch mehrere Koryphäen der Universität Jeu» sich mit abendlichen Borträgen betheiligen und dadurch dem Vereine eine nicht zu unterschätzende Ermunterung zu Theil werden lasten, auf der betretenen Bahn fortzuschreiten. Und so steht denn zu hoffen, daß diese in der That nicht ge- ringfügige Errungenschaft der neuen Aera de« kriegerisch-muthigen Forlschreiten« auf den fried lichen Pfaden der Bildung möglichst weiten Kreisen der deutschen Jugend beglückend und nützend zu statten kommen möge. ktuckolk Nasse, Uunonreu - Burea». Grimm Str. 2, I. r«r» U«»««»e«» Au»vertt»uf »Iler Sudtunsor» 1Vsiaav»»roa lteiebr«!«»»!«« 2«. 8« im oeiten 8'oelc Tageskaleu-rr. ««racken bei Gohli«. Krüh « bi» «a, OeffenUiche Bibliotheken: Universitätsbibliothek 11—1 Uhr. Keuermrldeftellen: urnrraipelle tu der wach« de« Nachhalls««; l. Feuerwache, Naschmarkt im Stock- Hause; lv. Feuerwache, Magaziugaffe 1: V. Feuer wache. Tchletterstratz« IS, in der V. Bürgerschule; VI. Feuerwache, HoSpitalstraß« 2 b, im atteu Jo- hauntShoSpitale; vn. Feuerwache, Fleischerplatz 8; vm. Feuerwache, Brühl 42. in der Aeorgeuhalle; l. Bezirks-Polizeiwache, Grimma scher Steimveg 4tt, im alten JohanniShoSpitale; ll. BezirkS-Polizetwache, Windmühlenstraße 1; Ul. Bezirk«.Polizeiwache, Frank furter Straß« 47; v. Bezirks-Po'izenvach«. UlricbS- gaff« Z7, Ecke der Nürnberger Straße; Vil. BezirkS- PolizeiwacheF Tauchaer Straß« 14, im Thorhause; Neue« Theater, an der Goethestraßr; »aSanstalt, au der Eutritzsch« Straß«; Krankenhaus zu St. Jacob, iSaisenhaoSstraß« 28; Neue« Johann,«Hospital, HoSpi- talstraße 4d; Zeitzer Thorhau«. Zeitzer Straß« 28; Dresdner Thorhau«, Dresdner Straße 32; BlüthueLsch« Hof-Pianofortefabrik, Weststraße 20; Steib'scher Zun- merplatz, Waldstraße 12 und Kregestraße?; Reichet'« Garten im MittelgebLud«, Dorotheenstraß« «—8, i» Durchgänge; Grundstück de« Erbländischeo Ritter» schastllchen Lredit-Berrin«, Gerberstraße 2; Marieu- Lvotbeke, Georgeostraße »o. Ecke der Schützen streß« Städtische Anstalt für Arbeit«- und Dienst - «ach- «ktsuilg. UmversttatSstraße Rr. 9 (»ewandhau« I Tr.) werktäglich eröffnet vom 1. October 1874 bi« s 1. März 187S, Bormittags von 8—12 Uhr. Nachmittags »ou 2—8 Uhr. Herberge für Dienstmädchen. Kohlgarieustraß, 12» S Ngr. für Kost und Nachtquartier. Herberge zur Hctuutth, Nürnberger Straße S2. «acht» quartier 2—5 Ngr.. Mit tags ttscb 4 Ngr. Ltadtbad t« alten Jaeobühosptkal, m den Wochen tagen von früh « bis Abend« 8 Uhr und Sonn- uud Feiertags von früh S bis Mittags t Uhr geöffnet. Städtische« Museum, geöffnet von 10—Z Uhr, gegen Eintrittsgeld von s Ngr. Del «recht»'« KuuftauSftrlluu«. Mark» 10, Kaufhag» 10- 4 Uhr. Ruust-eVerbe»Musen«, Verbünde» mit der dildersammlun«, LhomaSkirchhof Nr. 2«. SanntaD« von io—l, M»tt>ag«, Mittwochs uud Freitag« m» 11- i uud Abend« von 7—»Uhr mmrtgettlich gBßnch. Schillerhau« tu Sahlis täglich geöffnet. )rama in kol «r. z. mi«»u»'a A«1h»»a».. I»,ti«—t-L»attam. kaaäla»». Non« Vassari» m tetdaaetaN N» Wmtü. cdt»»i1r,U,» ». kiaao,.) U»a»»»dt 14, Aad« Ulla» umM»»,-»» »avmmr»«, Sr. «iodmühlmfttaß, »7 Svmchstuudea van 8—12 uud 2—» Uhr. , »«u»d»»»M S» >»»»ard1 Laa»»««»-I»r»»v Naamaedt d» «eMmdmana O keateeäat, L»tbarta«»^m», IR MW» »». Uw» VR»«», »UR«w» 2dll»»a»»4«», S«R»»»«dl»»«R«a, R»«>M»1- 4N4«» «4«. ^ CtrlMaM»»'»«R«r »4«t»M«U «, L Vrwpp«, »«R« M«n I»«»«« R»t1q»14K1«» ». MG»,«» «1«. Eia- u. Verkauf hei »aoRt«»»!,« M »«AOI-, KömgSstraße 2S. s?««e«»4 s Ka»r«-a^aaaa ö «s liutta kaeebu-Uaureo-baAv» > «»Uk Usvrteotbriamm, bat L». Seb»t»a ,tr v»a4»U Gl««»«»«» Sor«lW»«»e »«» Rrr»ISr Kr Os» V1«iu»«»» I lMUZe«, Ailtamtrm»« Ar i. B»»I >4r«e»«,t»»»»»», Schillerstraß, Nr. ö, affov- tirieS Ofen-L«ger a>«! bekannt« Oese» n«V Ue»e» ff Sir Brrnhai ,dh Unna, anny. sein« john Harris ir Maxwcl öilkrns Silliam, tz Diener. Ück, ein Bo Va« Stück s )riginal-L! Snob-StslockrovstorsI für kaufmännische GeschäftSpapier«, GesellschastS- ».Privat- fachen aller Art von »«tnut«!» kl»et»«r G!«., Katharinrnstraße Nr. 2. dicht am Markt. arl von El !«rtha, sein« Salter kber, Sccr >aviv, Lien I Ort d, V S" «nlo Gtu»7'8«!b« »msrllcanteeiu', »»ckelllrt» krpiericregm, iLmdettea aaä Vdeamett« kllr u«-rr»o, Hainau un<t Lioäar W lv kM VM »Sv S Ackllod, SR«-»»»»!-!*«», bickpritt, ireßanüdsritsin SeM»nitt»»n». kupisrväacrtts rrrlt I-sinsu-IIodorurtg;. Lrurts kuptsrvüaotts kür Oanasrr rr. 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