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Dresdner Nachrichten : 04.05.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-05-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187905040
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790504
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790504
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 15-16 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-05
- Tag1879-05-04
- Monat1879-05
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.05.1879
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«Etdabruna ke» ersten - U >' c.u»rt»tSl87tt«usoigrst«d ^ ^ dleEinahmen argen gleich« LorsahrS » Periode um I.8>a,27i «uiden gvnftU «er. dir Ausgaben gegen die VoriabrSprrwde um 4.771,ültü <S»lben ungün« stlger, hiervon enttällt eine SNebratiSaabe 0.4.629,102 Guiven für Zinsen der ungar. Golbrrnte. Im Unterhause beantworiete der ,>«„ inMinister die In« tcrpellation «Falkö dahin, bau brr Goldrenteverkaus soweit vorgeschritten sei, bau die Ianuarvorichüsse beglichen u. St Millionen »ur Schntzbonb-einlösuna verwendet den. welche zur Einlöiung noch eirkulirender Schaxbonö von 2.630,<ilX) Gulden jeden Augenblick verwendet werbe» können. Bel dem billigeren Schatzbonkourse kan» die Einlösung sofort eriolgcn, nachten, »Nr den Staatöbedari ausreichend gesorgt ist. habe die Regierung nicht die Absicht. Do- »ttauialaulehen ouljunehmen. Tageökatt für Uokttik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsenbericht, Fremdenllste. SNttredarteur: vr. Lin» Druck und Etaentbum der Herausgeber: Für das Kruill. Laü vtU IL»rta»»aa. cke »«tetiarckt in Dresden. wurden und Ende April 28,2t)6,i»l0 Gulden veriügbar wer verantwort!. Redakteur: ^«tarlet» in Dresden. Konstanttnopel, ».Mai. Dieostrumelischl Kommission bürste beut« die Frage der Entichävt gung an Rußland kür bi« Kosten der OkiupatlonOst« rumeliens vertändeln. Di« Armee - Reorganisation-. Kommission erlieft eine neue Oniru «ja tmisillv iür den Frleteiiöstaiid der türkischen Armee. 7 Ar« meeko-vs mi» den Haupt quartieren in Konstant!- novel, Abrianopel, »No« nastir, Eharput, DamaS- kuo. Bagdad und Liemen umsassenv. o l Oa., »/G-u. Verkloui Mll-l 8iit»l8pL^a-ee, t»lsn«ibel«ss./Zollen ^te. Xu«rl»)«-1 > lunx Lllerttoupon». O,u>»txeltl.0ontrol«<ter Vseiooeung illi rgVertl,- ' Spiers, /Zlioi sueii inis ll->lä'li<ä><n> N' x<- 0omIvIIsteiIe filrVk«ok»eI.^ MIJI^SLMffrn. 1879. Witterungsaussichten: Meist heiter, kühl, trocken. »oltttsche». Zwei lange Vorträge brachte der erste Tag der zollpolitischen Debatte im Reichstag: vom Reichskanzler Fürsten Bismarck und seinem früheren Generaladjulanten Delbrück. Erst spät kam der Reichstag zu dein Zolltarif überhaupt, vorher entspann sich eine fstmdenlange Debatte über die Advokatengcbühren, denen, trotz ihrer relativen Wichtigkeit, Niemand Aufmerksainleit schenkte. Fürst Bismarck, der inzwischen im Reichstage erschienen war, empfand diese Berathung mit sichtlicher Ungeduld ; als dann mehrere Anträge eingereicht wurden, die weitere Auseinandersetzungen nothwendig «emacht hätten, ertönten zahlreiche Zeichen des Mißmuiheü rings -m jer. Laskcr hatte einmal einen gescheidten Einsall, er beantragte das Gesetz über die Advokatentaxe mit allen Anträgen gleichsam als Packet in die Kornmission zurückzuweisen. Laster sprach damit das rettend« Wort aus, allgenieine Zustimmung dankte ihm. Fürst Bismarck, den die trockenen Verhandlungen ermüdet hatten, erschien wieder im Sitzungssaal und ergriff, während alle Welt geglaubt hatte, die erste Rede würde durch Delbrück, als Führer der Opposition, gehalten werden, selbst das Wort. Der Kanzler sprach mit leiser Stimme,Ermüdung merkte man ihm jedoch nicht an; dasHaus folgte seinen Darlegungen mit lautlosem Schweigen, das nur, wenn der Sprecher einen besonders frappirenden Ausdruck gebrauchte, durch eine Bewegung unterbrochen wurde; zum Schluffe erfolgte einiger Beifall. Des Kanzlers Rede ist der getreue Ausdruck des Kampfes der sich widersprechenden Interessen. ES wird Niemanden, auch weder eine volkSwirthschaftliche Richtung, noch eine politische Partei geben, die sich nicht einzelne der BiLmarckischen Auseinandersetzungen gern aneignen könnte. Ein Jeder findet in dieser Ouvertüre der Zoll verhandlungen Etwas, was ihm gefallt, und ebenso stößt er auf Gedanken, denen er zu widersprechen gezwungen ist. Das kann nicht anders sein, die in Frage stehenden Interessen sind zu mannich- saltig und entgegengesetzt, als daß sie unter eine Formel zu bringen wären. Sehr glücklich ivar Fürst Bismarck, unseres Erachtens, in der Vertheidigung der von ihin vertretenen maßvollen Schutzzoll politik. Hier fand er treffliche Ausdrücke, die in einem Satze ganze Zustände zusammensaffen. Deutschland, „die Ablagerungü- stätte für die Ueberproduktion de« Auslandes", der „deutsche Volks wohlstand seit dem Freihandel in einem Verblutungöprozeß be griffen", „die prekäre Lage bloßer Exportindustrien und des Export handels", „wir sind allesammt Schuyzellner", „die Handelsverträge dienen nur dazu, einander zu übervortheilen, »ran merkt cs nur zu spät" — das charakterisirt auf's Packendste die wirkliche Lage. Ebenso goldene Worte sprach der Kanzler, als er sich gegen die Herr schaft der Theorien in wirthschaftlichen Dingen erklirrte und darauf drang, sich auf praktische Erfahrungen zu stützen. Andere Theile seiner Rede sind bei Weitem anfechtbarer. Die Nothwendigkeit, ja nur die Näthlichkeit, die Matrikular beitrüge zu beseitigen und das Reich, wie das Schlagwort lautet, unabhängig von den Einzclstaaten zu machen, wurde in keiner Weise nachgewiesen. Seine Bemerkungen über die Einkommensteuer und die indirekten Steuern enthalten manches Wahre neben vielem Zweifelhaften. Rußland als Beispiel für Deutschland hinzustellen, mußte dasKopf- schütteln selbst seiner getreuesten Anhänger erregen. Gerade jetzt haben die Zustände Rußlands, auch die sin Finanz- und Steuer wesen, nichts für Deutschland Anlockendes. Die Klagen Bismarck s über die üble Lage der Landwirthschast sind zum guten Theil be gründet, aber zu übersehen ist dabei denn doch nicht, daß der Preis, zu dem Ritter-und Bauerngüter zuletzt gekauft wurden, so unnatür lich hoch war, daß sie sich unmöglich noch so rentiren können. Ein Rückschlag musste auch hier, ebenso wie beim städtischen Grundbesitz und bei den Fabriketablissements eintreten; der Kaufwerth landwirth- schastlicher Güter ist heute ebenso wenig wie der Pachtschilling in seiner Höhe zu erhalten. Ganz frappirt war der Reichstag von einer Mttheikung, die sich darauf bezog,« daß Preußen 186 t' die Steuer freiheit der Rittergüter aufhob. Die Beseitigung dieser Ungerech tigkeit wurde damals gegen den Widerstand des Adels durchgeletzt ; Fürst Bismarck hat die seitdem erfolgte Heranziehung der Ritter güter zur Steuer noch nicht verwinden können und meinte, man hätte 1861 die ganze Landwirthschast steuerfrei machen sollen. Ein so berechnender Staatsmann wirft ein derartiges Wort nicht ohne Grund in die Debatte; bald wird die Welt widerhallen von der Forderung der Landwirthe, daß nur die Städter Grundsteuer zahlen sollen. Delbrück, der dem Kanzler folgte, suchte unter allerhand viel z» früh vorgebrachten Details und ohne auch nur ein Wort zur Widerlegung des Vorredners vorzubringen, nachzuweisen, daß der Zolltarif nicht der Logik und Systematik entspräche. Zugegeben! Aber mit logischen Schlüffen und Schulweisheit allein regiert man die Welt nicht. Die Ausstellungen Delbrück s gegen einzelne Partien der Tarifvorlage mögen mehr oder weniger begründet sein — hier läßt sich in der Einzelberathung abhelfen. Wie die Katze um den heißen Brei drückte sich die Ex-Exccllenz Delbrück um den politischen Theil der Steuerfrage herum. Wie denn überhaupt das Bestreben der Nationalliberalm dahingeht, einstweilen noch über die Vernich tung deS BudgrtrechteS de» Reichstages zu schweigen. Ewig wird dieses Schweigen nicht dauern. „Keinesfalls wird der verfassungs mäßige Besitzstand des Reichstages schweigend fallen", erklärt feierlich die „Nat.-Ztg." Also fallen wird dieser Besitzstand doch? Erspare man sich dann doch die tapferen Worte und begrabe schweigend und beschämt sein und das gute Recht des Volkes. Berlin hat inzwischen seine Gewerbeausstellung eröffnet und schwelgt in der Bewunderung der Erzeugnisse seines GewerbfleißeS. Auch das übrige Deutschland nimmt an dieser Freude landS- männischcn Antheil. Das Blühen und Gedeihen der mannigfaltigen und reichentwickeltcn Industrie Berlins verdient dieselbe Berücksich tigung, wie die der Industrim in andrren Theilen des Vaterlandes. des Ackerbaues und der Schifffahrt. In der Frage der Gewerbe- ausstcllungm ist übrigens die „ReichShauptstadt" längst von dm meisten großen deutschen Städten überflügelt worden, Berlin kommt jetzt erst nachgchinkt. Die Eröffnungsfeier war von einer Unfertig keit und Tumultuosität, die man anderwärts vergebens suchen würde; viele Aussteller kamen mit Palleten dazwischen; die Polizei mußte mühsam einen freien Raum für die Festredner schaffen, man schubste und stieß sich wie auf einein Jahrmärkte. Höchst auffällig war das Verhalten des Handels- und Gewerbeministers Maybach. Bis am Abend vorher hatte er erklärt: er komme zu der Eröffnungsfeier nicht, er habe mehr zu thun. Auf einmal war er da und erklärte: das Hindernis; seines Erscheinens sei unerwartet behoben worden. So recht stimmt dies mit der obrigkeitlichen Fürsorge für die Indu strie nicht. Freuen »vir uns daher umsomehr, daß die eigene Thätig- keit Berliner Bürger so achtungswerthe Leistungen dem Publikum vorzuführen vermag! Wahrhaft empörend ist das Verhalten der Ungarn. Die ihnen zum guten Theil aus Deutschland zugcsandtcn Unterstützungen wenden sie keineswegs zum Besten der Szegediner an, sondern zur Unterdrückung der Deutschen. Außerdem setzt die Regierung ein gewaltthütiges Gesetz durch, wodurch die deutschen, slavischen und rümänischen Kinder in Ungarn gezwungen werden sollen, magyarisch zu lernen. Ohne alle Scham erklärt der Minister TiSza diesen Sprachzwang als eine Nothwendigkeit. Der Magyare spielt nach außen hin gern den Kosmopoliten, gegen die in Ungarn wohnenden gleichberechtigten Völker verfährt er als Tyrann. Dieser Sprnch- zivang wird die Deutschen, Slave» und Rumänen auf's Aeußerste erbittern und ohne alle Noth. Diese Stämme werden ihre Mutter sprache umso höher schätzen, als die unkulüvirten Ungarn sie ihnen entreißen »vollen. Schon jetzt kann Niemand in Ungarn ein Amt erhalten oder vorwärts kommen, wenn er nicht magyarisch spricht; diese Prämie sollte genügen. Wenn der magyarische Uebermuth sich damit nicht befriedigt, so fürchten wir, müssen noch ganz andere Strafgerichte als die Szegediner Danimbrüche ihn heimsuchen. Nicht böse Zufälle, nicht die schlechte Bauart der russischen Ortschaften tragen die Schuld an der Zerstörung der Stadt Oren- burg, vielmehr spricht Manches dafür, daß hier ein neues Bubenstück der Nihilisten vorliegt. Wiederholt haben unzufriedene Parteien in Rußland ihre Zuflucht zu Brandstiftungen genommen, um Schrecken unter die Bevölkerung zu werfen. Selbst wenn der Brand Oren burgs ein Werk des Zufalls ist, glaubt doch das russische Volk all gemein. daß die Nihilisten die Hand im Spiele haben. Schreckens herrschaft vonoben und unlen zerstören gemeinsam das Reich. Neueste Telegramme ver „Dresdner Nachrichten." Berlin, 3. Mai. Der Reichstag fuhr beute in bcr Be ratung des Zolltarifs kort. Zunächst »prach der Abgeordnete Reichensperger gegen die gntrigen »Auölührungcn dcö Adg. Delbrück. Man könne die passive Frclhandclcpolstik gegenüber der aktiven Schutzzollpolitik deSAnS-andco nicht aairccht crbalten. Man müsse sich »ach den praktiichcn Bedürfnisse», n!a l nach Doctrincn richten. Der Rer »er will keine Mehrbelastung dcö Volkes und hält eö »lir selbstverständlich, daß der Reichstag die verfassungsmäßigen Garantien Iür die Be willigung »euer Steuer» crbaltc. welche zur Wahrung deö parlamentarischen Elnnahmebcwtiligungorechtcö eriorterlich sind. Abg. Dr. Bambcrger regt die Frage der gcichaini.len Be handlung der Vorlagen an und hält eine sorgfältige Prüfung auch In angesircngten Komniiisioiicberarvungen iür unmöglich, irr würde deshalb Plenarberalbung vorgcichlagen babcn. Das Eharaktcristischc dev ncnen Wirihichattoproickleo sei. daß man einerseits von dem größten Notstände spreche, andercrscito neue Hiliömsttcl schassen »voue aus de» raschen der Ration, um deren Notstand zu beben. Bambcrger poiemisirt dann gegen die gestrige Rede des Reichskanzlers, welche nicht zu befriedigende Honr,ringen crmeclc, was bei der Fortdauer sozialistischer Gefahren doppelt bedenklich sei. Er bedauere, daß die Geschicklichkeit des Reichskanzlers, die er voll anerkenne, ii reLpitze nach Junen statt nach Außen gerichtet habe. Die praktische Folge der Schutzzoll politik deö Reichskanzlers sei. daß daö Eenirum dessen Kcrn- truppen bilde; der BunteSrath sek ln den Hintergrund gedrängt. Bambcrger findet in der gestrigen Rede des Reichskanzlers »An klänge an agrarisch-sozialistische Anschauungen und spricht die Bcsorgnitz aus: Bismarck wolle diese'bei» realisiren. Die »Aus legung von Zöllen aus Nahrungsmittel, speziell aus Getreide, zeuge von vollständiger Verkennung dcö inodcrncn Weltverkehrs. Ba mb erg er erklärt: Kamvtzölle seien zwar gut. wenn man sie maßvoll anwcnte, die Vorlage stelle deren Höhe und Ein- sühnmgSzeit aber vollständig inö «Belieben des Reichskanzlers. Die Motive der Vorlage beruhten am unrictstlgcn Thalsack'en. Darin sei nicht erwogen, ob die neue Zollpolitik bei sremden Völkern nicht iür die deutsche Industrie die schädlichste Gegen wirkung Hervorrufe. Doppelt gefährlich sei die llebcrstürzung, womit man die neue Politik inö Werk setze. Die Tariikominisslon hake flüchtig und hastig gearbeitet. Frankreich arbeite bereits vier Jahre an seinem Tarif. JnDeniichiand wolle man danelvc In zwei Monaten mache». Man düric die Krankheit nicht dura- iirne Krankheit heilen, WlrthschaitSkriicn nicht durch Zollerhöhungen beseitigen »vollen. Die ZoUcrhöhnngcn würden zahlreiche kost spielige Erporthonlfieatione» zur «Folge haben. Gefährlich seien endlich die init der neue» Pollt k drohenden Eoalstivnen In dustrieller, ganz abgesehen von dem unausbleiblichen Ruin der See. städte. Schifffahrt und Handel gehörten zusammen, könnten nicht ohne einander bestehen. Man solle nicht Gewisses zerstören, um Un gewisses auizurlchten. «Beifall links, Zischen rechts nnblinEentruin). Finanzminister Ho brecht weist de» dem Bundeörathe gemachten Vorwurf der Unselbstständigkeit zurück und bezeichnet den Vor wurf: die WirtbschastSpolitik deS Reichskanzlers leiste der Sozial demokratie Vorschub, gerade alS Uebcrtrelbung. Bambcrger'ö System des baff, vomselt lHIlf dir selbst!» habe der Sozialdemo, kratte Vorschub geleistet. Eö handle sich nicht uin Ideale Ziele des Reichskanzler», sondern UIN »Beschaffung der Mittel zur Bc- srledtgung der dringendsten Bebürtnisie, wie ja auch die Majo rität bcS preußischen Landtages anerkannte. Die Erträge ans dem neuen Tarife würden weit überschätzt; von Hundcrlen von Millionen sein keine Rede, über die zu beirlctigende» Bcdürinisie komme man aber nicht hinaus. Abg. v. Wernigerode wünscht vor Allem Schutz sür vle bedrängte Landwirthschast. Fortsetzung Montag. LresSe«. Smintan. 47Mab London. 3. »Mai. Iacub Khan hat die Absicht anSae. sprochen, sich nach dem englischen Lager bei Gunbamnc zu de« gebe», um mit den indischen »Behörden persönlich zu verhandeln. Derselbe wird unverzüglich mit inchrcren Siudarö, »Ministern und einem großen Gefolge von Kabul abrclsen. Locale« and Sächsisches. - Gestern Vormittag trat I. K. K. H. Erzherzogin A n« toinette, Prinz«,,»», vonToskana hier ein und >st i» der Villa S. K. H. des Prinzen Georg in Hosterwitz abgesticgen. — Der Vorstand der Ncbcnzvlläintor I. »Bvcenbach und Tetschen, Zollinspector Menzel. l-at den Titel und Ran« eines „Zollrcithcö", der Llkuer-Rechnungs-Eaiculator Lehmann das Vcrdienstkreuz erhalten. - Eine», uns nabe berührenden, erschütternde» Todesfall haben wir hcute zu verzeichnen. Der bica coigc Miliheiu-abec an den „Dreopucr Nachrichten", Herr »Buchdruckereibcsitzer Ernst Paul Julius Liepsch. ist in der »Blüthc seiner Jahre - er hatte das 26. »och nicht znrückgelegt — gestern Wrustttag am Herzschlag seinem vor zwei Jahren erst zur ewigen Ruhe gegange nen Vater gefolgt. Nach einem Krankenlager von nur wenigen Tagen ist der junge Mann zu», schmerzlia e» Schrecken aller Derer, die chm nahe standen und wegen seiner vielen trefflichen Eigenschaiten ichätzien und lievlr». gestorben. Eine Zeit lang war er auch der verantwottliche Rebalicur dieses »Bmttco, und imnier erfüllte er geivissenhaft den The l der Arb.it, den er in nnicrem Geschäfte übernoucmen hatte. Der Tod eines so jungen Mannes ist doppelt Ichmerziich. Leiter ist er nicht so selten. So ist am 1. dieses auch der Sohn unlercö hochgeschätzten »Mit bürgers Herrn Iustizrath Di-.Schafjrath, der sw,i. zur. Hermann S cb a f iratb, nachten» er vergebens i» Dabvö Heilung eines schweren Lungeuleidcuö gesucht, gestorben. Wäorcnb Dav.ö so Viele» Hcliung bietet, — einer unserer jüngerer Sachwalter, Hr. »Adv. Herraann. ist völlig gchcstt von drrt zurück ekominen — konnte das Le en dieses hoßnungovollcn Jünglings leider nicht erhalte» bleiben. — Die durch den Tod des Bürgermeisters von Grimma. Hennig, erledigte Stelle eines Vertreters der Städte in der I. Kammer ist dem Bürgermeister von »Borna, Heinrich, über tragen worden. — Ein »Artikel im „Dresdner Journal" bezeichnet unsere gestrige Mittbeliung über die Gründe, »reiche zur Peniionilung des Präsidenten der Oberrecbnungekanimcr R ö m i s ch geiührt haben, nebst den daran gekuüptten Schlußfolgerungen als „jeder tbatsächlia en »Begründung" entbehrend. Der genannte Beamte habe sein EntiasiungSgesuch „aut dringende Gesundheitsrücksichten" begründet und schon Eftde März etngereichl. Wir nehmen zu nächst von diesem Dementi mit großem Interesse Notiz. — Der Bezirksausschuß der Dresdner Amtshanpt- mannschast genebinigte in der gestrigen Sitzung die Neubesetzung deö Standesamtes Rippten, die E »bezirkung von 7 st,»st dein schrist'ästlgen Kanzieigute „Weißer Hirsch" zugehört hadcntcn Grundstücken In tic politische Gemcinde „WeißerHIrsch". die von der Geinellike Rcnncrseors beschlossene Eiii-Ichung ccS von da nach Obenvl rtha lühreiitcl» Kominunikatlonswcgcö «a s Fußneg bleibt crbcstchens, DiöpcnsationSgesuche iiiDiSmemb-akwnssachin Kicbcr'ö in Striesen und Tracbe's in Kötzschenbroda, die Gesuche Längs animer'ö u. Gen. ln Deubcn um Eriaubnlß zur Errichtung einer Glashütte. Zscbocke's und Hosmaim'S in Deubel» und Mierich S in Stochlcn uni Errlctstung von RIngz>egelöfen «In de» letzte» beiden Fällen handctt eö sich um Veibcsscrung bestehender »An lagen). Die Genehmigung dcö neuen Rcgnlatibs über »Besitz- vciändcruugkabggbc» an die Gcmcindciassc zu Grmpitz wurde be- lürwvrict. Gcnohiiiigung fanden ferner eine von der Steuer« beborde angeregte Diömcinbration und Konsolidation von graft. Luckucr'sche» Grundstüllen in Alttranken und die vom Potzblttz- Bäcker in Blaiewitz, Heinke, in seinem Grundstück proiektirte S chiachshauSanlagc. Gegen letztere hatte ursprünglich Hr. »Bank« dircktor Schweinitz Widerspruch erhoben, »veil aut dem Häschen Grundstücke schon ei» - Soniincrthcater und ein Eiö cllcr sichen. Das Sonimeithcalcr aber besteht nick t mcbr und so zog L. seinen Widerspruch zurück. Als s. Z. um die Dresdner Diakonissenanstalt »Mauern enickstet wurden, machte sich eine große Erregung da gegen geilend, »veil man annahm, daß die »Anstalt dadurch einen klösterlichen Ebarakler erhalte. Jetzt will die Gemeinde Nictcr- lötznitz nicht leide», daß die dortige Filiale tcrDiakonIssenanstalt, das LicchenbanS „Bcsthesda". durch eine Mauer vollständig ab- gcschiohkn »verte. Der Bczlllöautzjchuß konnte nur wünschen, daß die i» „Betbeota" uiiiergcbrachtcn Liechen bei ihren Promenaden In den Garten- und Hoiräuincn den »Vorübergehenden nicht ein Gegenstand der Neugier sein möchten, weshalb er dte iiachgesuci te Ablvclchungvo» der NicrerlößiiitzerLokalhaliorkiiung besüiwortcte. Ein neues Piaudlcihrcgulativ iür die hiesige Aintöhauptniann- schast wurde genehmigt. Der vcrebcl. »Burghartt i» Naundorf Gesuch um Konzession znm Branlitwcim'ci'ank wurde abgclchnt. (Die Gemeii'.deNtter von Naundorf, deren Gutachten elngeholt worden »var, hatten beichlossrn, „den Branntwein, und Spir!« ttwscnschauk der »Annöhauptmannschaft zu tue lassen".) Kein beiscrcö Resultat battcn ein gleiches Gesuch Anscrgc'S in Wclftlg und daö Gesuch MöbiuS' in Loschwitz. woselbst cS bereits 14 Stätten gicbt, wo man Sebnarö bekommt, um Erlaubulft zuin Kleinhandel mit Spirstuoscn. Der frübcic Pächter der hiesigen „Tonhalle", Gclpel. welcher die Restauration zum untern Burg berg in Loschwitz übernommen bat. erhielt die nachgcsuchte Kon« zcsston. Haas- in Nicderlosmitz erhielt für die Sänaerhöbe die Konzeiiion zum »Branntwcinsck ank. Dlc Gasihosögerechtlgkclt deö GasthoiS zu Kaitz wurde am die vcriv. Franz, die deS GasiholS zur Gompitzcc Hohe aui die vcrw. Walther übertragen. Gesuche uin Konzcision zm» »Bier- und Weinschank Eckcrt'ö in Micklen uno Burckhardt ö in Striesen wurden genehmigt. - Ein schwerer UnglückSiall hat am Fre'tag die Familie elneö Kaufmanns aus der Güterbahnhoistraße betroffen. Daö süngstc circa einjährige Kind halte ein Stück Apselstne er langt und wie man cinimbin. dabei eine» Apscisinenkern oder, was wabrschcinlicher, ein Stückchen Schale in die Luftröhre ge bracht. Da» Kind war in höchster Gctahr zu ersticken, 3 Aerzte, zu denen die geängstete Mutter sofort mit dem Kinde rannte itcr Vater »var aui Reisen>. nicht anzutrcffrn. Sie wandte sich in ihrer 'Aiigst in die Annenapotheke iEcke der Güterbahnhof- und Ammoiittrasie) mit her »Bitte um einen Löffel Brechwein. Dav Kind wäre wahrscheinlich damit zu retten gewesen; aber die Herren erklärten, sie dürsten daö nicht, die Fra» „möge sich fort« schccrcn, hier habe sie gar nichts zu thun, sie solle nicht da hcruin- schrelcn". Die Acrmste lies setzt, gefolgt von einer Menschen menge. zu »Bekannten auf die Matcrnlstraße. Man luhr per Droschke zinn 4. und 5». »Arzt, endlich in die Engelapotbeke, wo der bereits lm letzten Todrökampte liegenden Kleinen ln bereit willigster Weise endlich ein Löffel »Brechwein verabreicht wurde- leider zu spät. Herr vr. Tbleme. der unterbek berbelacbolt
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