Delete Search...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 02.05.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-05-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020502023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902050202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902050202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-05
- Tag1902-05-02
- Monat1902-05
- Jahr1902
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
-- Di »önial. Hausdiener Robert Sachs« feierte heut« sein Ä jädrtgeS Dtenstiudiläum. -* Iu, groben Saale de« EoncerthauseS »Zoologischer Karten" hielt am Mittwoch Abend der Pächter deS genannten Eta» blissemenis Herr Adria» Iacobsen vor einer zahlreich er- ichreneneu Zuhörerschaft einen zweistündigen, interelsanle» Bor rag über seine Reisen >u> indischen Archipel, die er i» den Jahren 1487/88 iln Austrage des Berluier Museums für Völkerkunde agS- iutzrte A» der Hand einer Schnlwandkarte von Asien und einer ur Besichtigung auSaelegien. überaus reichhaltiaen ethno- graphischen Sammlung führte der mit dem ihm vom König Oskar ion Norwegen - Herr Iacodseu ist geborener Norweger — ver- lehena» St. Olaj-Orden sür Kunst und Alsft'nichast geschmückte Vortragende daS ausmersiauie Auditorium zunächst nach Makassar auf der Insel CeleöeS, wo er sür die eiaentliche Forschungsreise eine .Praa . en, kleines, malaischeS Lastschiss, kaufte und die dazu aschige Mannschaft anward Befrachtet wurde daS Schiff anbei ecru erforderlichen Proviant mit allerhand zum Tauschhandel be- it'uimten Artikeln, als Baumwollenstoss« aller An. Messer. Scheeren, Glasperlen. Handspieael. Streichhölzer usiv. wofür Waaren und Gegenstände von emnographischenl Interesse eilige- tauscht werden wllten Zum Reisegefährten batte Herr Iacobse» einen geborene» Dresdner, Herrn Heinrich Küh». der als Zoologe und Ornithologe für Rothschild und Herrn Staudinger in Blase- witz sammelte und »och ,egt als Sagemühtenbesitzer auf den Hag- Jas ei» lebt Hs würde liier zu weil führen, den ForschiittgSreijeil- deu überall hin zu folgen und alle von ihnen bestandenen Abenteuer and Gesahren zu Wüster und zu Lande zu schildern. Air müssen ans daraus beschranke», zu konstatne», das! eS der Vortragende vortrefflich verstand, in leinen zum Theil humoristisch gefärbten Ausführungen das Aubilorium mit der Bodenbeschasfenyeit, der ?,auna n»d Flora jener zahlreichen Inseln, vor Allem aber mit den Sillen und Gebräuchen ihrer Bewohner bekannt zu muäzen. Ein- gehend schilderte der Portragende, wie eS ihm oft nur unter groben Schwierigkeiten gelungen sei, von den mintraunchen Insulaner» ihnologisch interessante Gegenstände eiiizulauschcn. namentlich sei es nicht leicht gewesen, Götzen- und Ähnenöilder zu erwerben. Immerhin sei eS ihm geglucki, seine Sammlung auf jeder Insel am 200 bis 100 Gegenstände zu bereichern. Was da Alles euige- iauschl worden ist. das zeigt die uuSgelegte Saurnilung: Fruuen- ivcke, aus Fibeni von Palmblättern hergestellt. Ohrringe auS Süber und Knochen, Hellen und Arurringe aus Muschel», Horn and Horallen. Lendenanrte aus Muulbeerbaumrinde. Haurpsschtlder -US Leder und Holz. Pfeile uiit knöchernen, eisernen und hölzernen Stutzen nebst den dazu gehangen Bogen. Wursivcere mit Stotz- raren uiit und ohne Widerhaken, allerhand zur Ausrüstung eines -'riege-Z gehörige Ahnen-Flguren und Ämulete, Horde und Kästen, wie ne im Haushalt der Insulaner gebraucht werden. Wedstühle, .lovarale auS BainbuS zum Feuerrelden Lr"'el aus Muscheln und Kokuonuß'chatcn. Stemäxte. Blasrohre sür die Bogeljagd. Pfeile ur Jagd auf Milche, Sattel^euge mit Steigbügeln auS Kokus- cheiben. die zwischen die große und zweite Zehe geklemmt werden, 'urz iausenderlei Gegenstände, ganz abgesehen von den zahlreichen Pholograhpien von Volkstypcn. Schitten. Landichatte» usw aus lenen Gebieten Herr Jaeobien ichloß seinen Bortrag mit der Milkheüung. daß Uch ichließlich se», Neiiegeiährie von ihm getrennt iahe, um die nördlichen Inseln noch ru bereisen, während rh» selbst daS lieber gepaekt gehabt und er daher lern Borhabe», die Intel Borneo noch zu durchforschen, habe ausgeben und schleunigst nach Europa zurückkehren müssen. Dem Vortragenden wurde der angc- lhellte Beifall des Auditoriums zu Theil. das seinen Anssührungen von Änrang bis zu Ende mit gewanntem Interesse gefolgt war. —* Tie iogaldemokralstche Maifeier hatte heule Bor- mittag daS Verkehrsleden in der Stadt ui keiner Wege beeinflußt. Tie ui de» PormMagsuundeu ubgchalteneii iechs BolkSversamm- langen — im Trianon. >m Gambrinus, im Gasthof zu Pieichcn. im Senneselder sKaulbachitraße lös. in der Teuiichen Eiche zu ItriZen and un Restaurant Schoilbrniinstraße I — waren nur schwach besucht lind wiesen zusammen etwa 2000 Personen aus, von denen etwa die Hälfte auf das Trianon enl'rel Es traten zwei Redner aus Ehemniy und vier aus Leipzig au» Die Ber- sammlnngen Verliesen, bis auf die in der Deutschen Eiche in Striesen, die wegen ungehöriger Aeutzerungeii ansgelösr werden muhte, ohne Zwischenfall. Vereinzelte Geschäfte, wie die der Firma Paichk», trugen die Aufschrift: „Am 1 Mai geschlossen". Nachmittags unternahmen die „Genossen" einen zwanglose» Soaziergang in den Großen Garlen. Für den Abend sind iiu Trianon. GambriiiilS und ui Pieschen Eöncerte geplant —' Tie Iabresvenammlung des Verbandes Sächsischer V e r k c l> r s v e r e > n e finde! aiii 8 Mai, Porniiiiags I I Uhr. in Auauilnsdurg, Rande! >um .zehnienckl lia». Jur Tagesordnung heben II Punkte: u A die Derbeifubrung eiiiheiil>ch«r Bestimmungen, weich« die Verunstaltung lanüichasitnd hervorragender iN-gende» durch Anbringung von AcklanaSchitdern und wnsvgen Aüfichriftcu und Abbilonnge», die daS Landtchaitsbüo verunzieren, gusierhgib der geschlossenen OrlichglNn in Mach'en verbleien und die Herausgabe eines »NenebucheS durch das König reich Sachsen" leiten« des Verbandes Sächsischer Verkebrsvereinc. —* Poli;e i berrcht, l. Mai. 'An der llcbigauer Fähre wurde gestern Nachnuttaa der Leiehnain eines unbekannlen. S0 bis lO Jahre allen Mannes auS der Elbe gezogen, dessen Tod schon vor mehreren Monaten eingelrete» lein muß. Der Verstorbene Hai schwarze Haare, dunklen Schnurrbart und ist ingefähr 1,70 Meter lang Tie Zerstörung des Körpers ivar chön weit vorgeschritten. Belleide! war der Verstorbene uiit dunlleni Iackeianzug, grauem Winlerrock. weißleineue»,. mit verschlungenem „0. IT ' gezeichnetem Hemd. Trikothemd, Trikotunterbeinkleid, weißem Vorhemd mit Stehkragen, schwarz- videvem ShlioS mit Nadel in Halbmondwrm und unt Stiefeletten rur Gummizug. In «einen Kleidern 'anden sich ein Paar Winlerhandlchuhe. zwei weihe Taichemücher. gleichfalls „1 E !< ' gezeichnet, ein kleiner Spiegel, eine Eigarrenimtze, eine ' fgarrenicheere. ein kleiner Schlnnel, ein kleines Mesi'er und f P'evmgstuck vor — Am Montag 'Nachmittag siel in der Irichmtz-Strahe ein 20 Jahre aller Kalicher von ie'nem ichioer- ladeven Laitwaaen und erlitt medr'gche O » e t > ch u n ge n Er ::rde dem Stadlkrankenhauie znge'nhrt - Aui .V. April war ewe Jahre alle 'Verkäuferin in einem aut hiesiger .rmdrichnraße gelegenen Blnmengeichail ein Raubankall rubt worden Ter Thälec in jetzt in einem hier wohnungS- lo« ansUeaeadea GelegruhntSarbeUrr von der Kriminalpolizei ermittelt »ordeu. — M« von der Hnmuialpollze, verdgsleler Prwateroedienl ift als derjenlae Dieb seltaesiellt worden, welcherv» zwei Fällen «»der Kkmgl. «wlio^irk und ft, der Gehestistung Ueberzieher gestohlen hat. —* Heute sruh iu der vierten Stunde rückte rin Löschzug der Feuerwehr nach dem Grundstück Grohe Brüderaass« Nr. lü auS. wo lm Dachgeschoß des linken Seitenflügels e»n Hammerbrand entstanden war. Lurch ein herunter gebranntes, frei aus einem Reisekord gestandenes Licht waren der Korb. Wäsch« und eine Anzahl Kleidungsstücke in Brand aeratbe». Nur dem rechtzeitigen Dazwischenkommen von »aus- oewohnern ist eS zu danken, das» daS Feuer nicht einen größeren Umsang umrahm und der in der Kammer schlafend« HauSbursch« eines dortigen Restaurants mit dem Leben davonkam. Die Zeuerwehr konnte, da sie den Brand schon gMcht fand, bald Wieder abrücken. —* Wodm dir Trunksucht führen kann, zeigte sich in «r> schleckender Art während der letzten Tage an einem kräftigen, erst im Anfänge der dreihiaer Jadre stehenden Arbeiter. In einem durch Alkvdolmihdraalh hervoigerusenen 'LobiuchtSansalle zerschlug er einen thönernen Krug und brachte stch mit den Scherben an medreren Körpemellen Beiletzungen bei Deshalb in etne Krankenanstalt ausgenommen, zriichlug er dcnelbft in eineui euieuten Ansalle von Ra»eret verschiedene Gegenstände unter Ent wickelung einer kann, satzdaren Kralt und rannt« schließlich mit dem Kvvie durch ein ge>chlosseneS Fenster. Die Verletzungen, die e dabei noch weite, erlitt, führten einen so starken Blutverlust herbei sah bald daraus der Tod eintrat. —* Zwischen Tolkewitz und Wachtnitz schlug am Sonntag auf der Elbe ein Ruderboot um. Die drei Insasse» sielen in s Wasser , der «in« rettete sich durch Schwimmen, der zweite klammerte sich an dem Boote fest und wurde gleich dem dritten von einem herbeieilenden Kahne gerettet. —* Blasewin. Auf Ansuchen des Ruderregattavereins hat der hiesige Gemeinberath iu seiner gestern Abend abgehalteneu Gemeinderalhasitzung beschlossen, sür die am 15. Juni stattfindende Ruderregatta einen Ehrenpreis m Höhe von 75 bis 100 Mk. zu stiften. — Weiler ertbeilte der Gemeinderath die Genehmigung zur Errichtung eines städtischen BolksbadeS auf Blase» witzec Flur, gegenüber der Saloppe. — In Langel, rück und Umgebung sind die Nachtfröste so bedeutend ausgetreten, datz aus den un Frühjahr bestellten Feldern die junge Saat vollständig erfroren ist. —' Der weben «richienene ,. FUdrer sür dt« Leut ich« Hebrerverlaininluna in Lbemni»" entdält an inieresiantm Bniläge» «men »ocuschen Icnsend von Otto TKörner, .Weroenun» jßeien oer Stadt Edeninit" von Emil Vembold »ünlwickrluno der Boli«f<dulcn von Edrnuttß" von Rodeei Beridold. „Der aegenwörnge Stand des Ebeni- ni»«r Volk«i»ulive>en»" von Riwar» Oedinnhen. .Da» FortdUduno»l<bul- iveien von Ebemui»" von Ludwig Veil und ..Da» Vcremileben der Ebein- nitzer Volksfchuliebrer" von Wiidelm itzelfert. — Von, Ler«ln»-«lfttichen de» Landesverein« für innere tzliihon, Herrn Battor Weida „ er. iß io«d»n unter dem Du«, vandduchder Liebestbätigkeit im NüniuretL SaLien «in Auch e>schienen, wel ches eine wt>«>nainch« Au'animenh«»ung ber >m Land« destedenden Stift- unge». woblibätigen Anstalten und Verein« entdäit. ckt toll daS »0S Lei ten umfassende A erk vorzngSwef« al» Nachiidlageduch dienen für sol-d« wo ein« Vevärbe. eine Fann ie, ein Geistlicher oder Vormund Mr eine» irgendwie dilwdedursiiaen Menschen «rn« a««»,nrle Umertunst, >Lr< »«bungdanflolt. Btleasläit« oder Veisorgnng sucht Aus alle Fragen, uui di« e» sich in Wimen Fällen dandel». , B. dinsichtlich der Kosten, Freistellen, iLrinäßignug de» Pst-gw»«». nölhiaen Papiere :c. wird man tn dtesem Vuch« Annvorr finden, defien Jndatr dmfichNich der allgemeinen Ltedesthällgkeit auch ans geme>nnn»ige. ioaenanni, bunianilär« Anftalie» und Vereine, aus di« Fuiwrgeonsiallin des Sioaic», der Bezirke und grös>er«n Weinein- weien ausoedednt worden ist. Das Buch ist un Vorlage de» Lanoesvereins iur mnrrr Mission evchienen, durch die Nleoeilag« dev Ächrislenverein», Dresden, Iodanne»ftraßo 17, zu beziehen und kostet ungebunden «,L0 M.. gebunden r SV M. —* OberlandeSgericht. Der Ziegeleibesitzer Hermann August Kunze ans Ebemnitz und kein Sohn, der GeichättSlübrer Enist B'lnio Kunze aus L>chte»ba!n, waren vom Schössenaeücdl wegen Psanbeiitstieckung zu 6 Wochen bezw. l Monat Gesängniß veiurtbeilt woldeii. Born Landgelicht wurde das Unheil bestätigt. Am 1 Oktober v I. war bei dem Ziegeleibesitzer Kunze der Gerichtsvollzieher erschienen, um im Aufträge der Sächsischen Banderussgenossemchast lü» eine Forderung van inehre,en huiiveit Mail eine Piändnng an dessen Ziegelveständen vorzunelimen Trotzdem verkauste der Sotm des Genannten im Aufträge seines Vv.teiS einige Zeit nachher die gepsändeteu Ziegelsteine. Die An geklagten legten gegen ihn Bernrtlieilung Revision ein mit der Vegrundiiiig, daß die Pfändung nicht genünend kenntlich gemacht woide» iei. Sv hätten sich a» etwa 50000 Ziegelsteine» »ur acht Siegelniarlen besunde» Das OberlandeSgeucht eikennl aber, dem Antiage des Obelstaatsainvalts gemäß, aus Berwelsung der Re vision da die Aiisttapelnng und Lagerung der fraglichen Ziegel steine über den Umfang der Psändnng gar keinen Zweifel bestehen lassen konnte — Amtsgericht. Ter 1875 in GroßwhrSdors geborene Tischler und Zimmelniann Friedlich Emil Rv'enkranz versprach vor zwei Jahren einei aus Galizien gebüiligen. damals l!8 Jahre alten Tienllniagd in Helienbera. nachdem dieie ihm ei» Kind ge boren halte, dw Ehe TaS Mädchen glaubte den Worten ihres Geliebten und gab ihm nach und »ach 150 Mk., weil er angab, darür Auöslallnngsgegenslände beichassen zu wolle». EincS Soiinabcnds holte R nochmals 8.5 Mk. mit den Worten: .Marte. Vas Geld langt nichtBon da ad sah daö Mädchen den Roien- lioiiz niemals wieder; den» er ging aus Wande>schait und bat sich nach keiner Rückkehr in Dresden anderweit vrrhrlrathek. R. steht nun unter Anklage des Betrugs. Er behaustet zu seiner Ber- theidigung. dem Mädchen niemals die „aktive" Heiralh verivrochen zu haben. Eme Definition dieses Begriffs vermag er nicht zu geben. Unstreitig ergiebt sich durch die Beweisauluahme, daß er die Geldbeträge.-von denen er noch nichts zurückzahlt«, von dem Mädchen erhielt mit Rücksicht ouf daS EHeoerivrechen. DaS Urlbeil lautet auf 3 Monate Gelängnltz. — Die 18 Jahre alte Fabrik- ardeilcitn Paultne Meta Scholz entwendete rdrer Studengenolsin. etiiem auneii Arbeitsinüdcheii, Ä Mk Sic ist geständig und er hält r, Wochen Gr-länglich; die UnIeriuchungShaft kommt mit l Woche in Anrechnung. — Der 17jährige Albclter Mar Bruno Alsiev Zasvel aus Löbtau nahm im Januar aus einer Kassceivirth- fchat'l eine» neuen Filzhut mit soit und lies: ieinc alte abgetragene b«std act, dem Tode 'einer recht,» Mutier, schrieb. Saß er fiel) wieder ->>ralhen wolle. Ioi-ana Ia-oh hatte die Sechzig bereits oer> vrilleo. al^ er Iran Earoline heiuifiihrie und wenn er a h noch >n Sen Hamburger Philharmonischen Eoneerreu Zliitig -inen ..Hunterban" ilrick. ia schien doch die Wiederverehelichuug -i ein r uw achtzehn Jahre jüngeren Wittive. die ihm einen .-mch'cnen Sohn in die Ehe inübrachle. ein nicht weniger ' Meuerlfches Unternehlnen za «ein. als der Jugendstreichs dem Johannes Sa-s Leben verdankte, eines gewe'e» ivar Val,r Iaeob iere als oiernndzivanzigjähriger Jüngling Ehrijliaue Nisie», ein 7i siebzehn Jahre alleres Mädchen, geneiralhet. und diele un- öeriegte Ehe war ,»letzt ein für beide Theile io uneriräglicher 'aiiand geivvrdeii. daß die Elterii aui den Ralh ihres Johannes, "er Valer und '.0üilter mit gleicher Zärtlichkeit liebte. 188t. ein sahr vor dem Tode der Mutter, auSeinandergingen Frau 'chroline hatte die Bekanntschaft mit Johann Jacob ihrer schmuck- ,1'teu f.nnfr za verdankeil gehabt! Tenn vor ihrer Hcirath iclt cuien .buraerlichei' Mitlagstlich", der beionScrs bei :n Trchetiermilglietccn des Stadttheaters in ivohlverdieniein Rn'e iiand Vater Brahms ivar h-ii dxg, Schiffbruch seiner :'icn Ehe ihr getreuer Stammgast, und er betrachtete die slatt- Ne Witline bald inlt den 'Angen der Liebe. Mit einer Er- tlarung traute er sich lange nicht heraus. Ta er aber ein Schalk >ar, ganz wie lein Sohn, so verfiel er auf ein ebenso seltsames, oie sinnreiches Mittel, um der verehrten Äirthin seine Liebe i gestehen. Nach eingenommener Mahlzeit zog er eines Tages, nährend er mit Frau Earoline vlauderte. einen Zettel hervor, ms den, mehrere Tarnen seiner Bekanntschaft verzeichnet standen, 5cau Schnack darunter, und sprach: „Sie sind wohl 'ne ver ständig« Frau, die neu ollrn TöSkopp nen guten Rach geben kann. Ich will doch nu' wedder Heirat Herr. Nu segaen Tie mich blo«. wen Soken Tie mich gefällraft eene auS!" Nur -oenige Jahre sollt« Vater BrahmS sich seines häuslichen Be hagens erfreuen 1869 muht« er di« Baßgeige für immer in den Winkel stellen, und 1872 begann er zu krankön. Johannes eilt« -«stürzt von Wien herbei Vierzehn Tage wich er nicht von der Seite des Bakers, bis der Kranke den Tod Herannahen suhlte. Drei Wochen trauerte er dann mit seinen Angehörigen in Ham« bürg und ordnete 'bre Angelegenheiten Seit me'er Zeit siebte Johannes Frau Earoline wie eine zweite Mutter; ihr und ihres Sohnes Wohlergehen blieb fortan eine ber Hauptforgen semeS Lebens." b* Fräulein Gertrud Adam, frühere Schülerin des Honigl. .ztoiiservatoriumS zu Dresden s.Hlasse Frl. Iievcrt), ist an da-S König! Hoflhealer in Kassel cngagirt worden. Vermischtes. *'* El» Prozeß uni einen Logenplatz. Ob gewijse Plätze in einem Theater auch den Anforderungen entsprochen, die der Inhaber der betreffenden Harte bezüglich deü guten Sehens uno Hörens za stellen berechtigt ist, wird demnächst das Gericht zu entscheiden bube». Bekanntlich werden die Plätze im Theater bei der baupolizeilichen Abnahme geprüft: ist das Theater für den Betrieb freigcgcbeii, so ist damit konstatirt, datz von allen Plätzen des HauicS die Vorgänge ans der Bühne zu vcrsolaen sind Ter Inhaber eines Platzes in der Scitenloge deS „Thalia- Theaters" zu Berlin suhlte sich aber jüngst in seinem Hunstgcnusi geichinälcrt »iw reichte, unter der Begründung, daß er von seinem Platz nicht jeden tonnte, wie Thielftycr den kleine» Eokn suchte, gegen die Direktoren Jean Kren und Alfred Schönfeld die Klage ai» Rückerstattung des gezahlten Eintrittsgeldes ein. Vorgestern erschien min in dem Theater eine Gerichlslommissioii, um sich von dem Thatbcstand durch eine Lokalbesichtigung zu überzeugen. Tic Herren von der Houiiniision nahmen nacheinander den in Frage kommenden Ifilatz ein und verfolgten sehr ansmerksam di« Vorstellung von „Seine Kleine": dann wurde ein Protokoll aus- aenommen, dessen Beröffentlrchung dem nächsten Termin vor- behalten bleibt. ** In einer Ciaarrensabrrk in Philadelphia, in der mchr all 600 Arbeiterinnen beschäftigt sind, rannt« «in Taubstummer, der sich an der Hanl. Schaden aethan hatte, a«e» un» Grupp« Arbeiterinnen, sein« Hand heilig schünrtnb. Die Mädchen «v- schraken heftig, glaubten, «» lei Feuer auSgebrochen und stürzten nach der Treppe, wo ein Bedra»-« entstand, wobei viel« Verletzungen erlitte»; ander« stürzten sich au- dem Fenster. 7 Arbeiterinnen sind todt, 20 verletzt, darunter 3 tödmch. Wettere- vermischte- steh« S Gett«. et« rntseintr Er muß «e»un» ^ ,, »4 dezahlen. - Der Ä5 Jahr« alte Nüütt tÜLt sicd am Ädend -de, Altstadt gütlich, lieh rchnitt Bier veradrrlckmn nachdem er eS sich hatte schmecke» sich ferner im vorlaen Hervst aus _ ktaen Glalcidtamanten a«. Las Gericht wlrst 1 Woche Gelänanik au«. — Der W Jadre alte DrolchkLstutlcher Earl -elnrlch Muhland tu Löbtau unterschlug Irlnrm Dienstherr» nach und nach 24 Ml., die er von Fadrgätten sür geleistet« Tarametr,.Fahrten vereinnadmt hatte. Der An geklagte wirb iu TO Lage» Grsänanttz verurlheilt. — Der «t«a K) Jahre alt« Albeiter Ftiedrich Iultu« Sach,« sprach in der Be- trui'kendeil um 13. April Passanten des LalchendergS an. de- t« sie und leistet« dem etnsch,eilenden Oendarmensiwtderstand as Urthell lautet auf lO Tage Gesänanttz und S Tag« Hast. — 15 Jahre alt« Fleilche,Ietnklag Paul Oswald Rieger ln tcker» ver untreu tr seinem Meister V Mt-, die er von dessen Kunden vereinnahmt batte, und byi'na auch zwei aertnae Dieb stähle. Vo» dem Geld» karttte er sich Klridung-stückr. Pier und Eigarren. Der jugendliche Angeklagte erhält 6 Wochen 2 Tage Gesängniß —- sseeweseetche ü«» Ha»s«»ai» Va>W«a» vom l. Mai Da» Marti»am d«S Luftdrucks mit Uber 7<» Mm. tagett ud« Äüdmekt Eurioa. cstn» Devretfion ist Uder Mtnolouropa auaaedreüet. deren Mini- mun> mu unter 74» Mm. stch Uber dem Slagerack bestndet. In Deutsch land verricht lall«». re,n«rttch», Wetter, dessen Fortdauer mertzetetzetuttch M raqe»A»fch«chr«. X Deutsches Reich. Der Kaiser hat bestimmt, dah künftig bei Denkmälern für Kaiser Wilhelm I. als Inschrift nicht „Kaiser Wilhelm I", sondern „Kaiser Wilhelm der Grotze" §u fetzen ,st Nur beim Gebrauch dieser Bezeichnung wird fortan die lästerliche Erlaubnis, zur Errichtung solcher Denkmäler «rtheill werden. x Nach einer Münchner Mittheilung solle» mit der Nelle des Grasen Walder > ee auch miUtürische Zwecke verknüpft gewesen sein. Der Feldmarichall habe den Wunsch zu übermitteln gehabt, dab das zweite bat>er»che Armeekorps, dessen Kommando setzt i» Wurzdrng korrzentrtrt irt. vollständig nach der Pfalz verlegt werde, wo bisher »ur eine Division stand. Auch hätte Gras Walberike eine Verständigung darüber zu erzielen gehabt, das, die alljährlich wlederkehrrnden Manöver zwvche» den davrrtiche» und den übrigen deutichen Truvven al» regulär« Institution eingetührt werden. X Der Reichstag-Präsident Gras Ballestrem ist bei den Polen ur Ungnade gefallen Seit mehr als Jahresfrist Hab-' all« polnischen Blätter von Zeit zu Zeit es als selbstverständlichen Ausfluß der nationalen Selbstachtung bezeichnet, daß kein Pol, dcur Grafen bei der nächsten Wahl die Stimme geben dürfe La aus die Anfrage, wann die Interpellation Radzuvill wieder ans die Tagesordnung des Reichstags gesetzt werben soll, der Präsident trotz der aimedrohten polnischen Oostruktion den Herren nicht gleich zu Wille» war. wird jetzt auf's Neue gegen ihn gehetzt. So meint der „Wieltopolaiirn , seine Wähler mußten dem Grasen einen Denkzettel geben Die oberfchlesischc polnisch. Presse habe die Pflicht, dementsprechend zu agirrren Denn es lieg« im Interesse der Polen, jene Interpellation zu besprechen, d. h. also, agitatorisch auSzuberrten X Der Beschünk der PetitionSkornmilsiou des Reichstags, durch de» di« sozialdemokratische Marseier als offizieller Festtag anerkannt worden sein soll, hat allgemeine scharfe Mißbilligung gesunden Wie nunmehr bekannt wird, wurde nachträglich dre Sache ur der Kommission selbst wesentlich anders und harmloser hingestellt Aus Anstage erklärte der Bor sitzende Abg Wattendors. er habe orei auf einander folgende Tag«, 29 und 30. April und 1. Mai, als SitzungStaae der Kom Mission in Aussicht genommen und das in der vorhergehende» Sitzung erklärt Die sozialdemokratischen Mitglieder hätten daraus nütgetherlt. dah die meisten von ihnen für DonnerSta» sich nicht frei machen könnten: auf ausdrücklichen Wunsch der drei freisinnigen Mitglieder der Kommission sei er von seinem Vorschläge, am Donnerstag eme Sitzung abzuhalten, zurück- gekommen, zumal er sich erinnert habe, bah aus Rücksicht für seine eigene Partei wegen der Trauerseier für Dr. Lieber in der HevwigSkirchc, auch lediglich eine private kirchliche Feier, an jenem Tage die Sitzung ausgesalleir sei. Der Beschluß der Kommission bedeute keineswegs eine Sanktionirung des „Mai seicrtageS". Bon verschiedenen Seiten fand diese Erklärung, wn berichtet wird, in der Kommission Zustimmung. Auch so bleibt cS merkwürdig, dah seitens deS Centrums die Trauerseier für Dr. Lieber auf eine Stufe mit der sozialdemokratischen Mai stier gestellt wird Wenn aber auch dieser Beschluß dieser Kom Mission an Bedeutung verliert, so gewinnt doch andererseits die Angelegenheit dadurch weit größere Bedeutung, daß auch die Budget komulission, und zwar ausdrücklich, beschlossen hat. am 1. Mai, als dem Weltseiertage der Sozialdemokratie, keine Sitzung abzuhalten. Der Beschluß wurde dadurch möglich, das: die Mitglieder deS Centrums im Verein mit Freisinn und Sozial demokratie dafür stimmten Anders hat die Zolltariskom Mission beschlossen. Auch hier wurde beantragt, die Sitzung am 1. Mai aussallen zu lassen: die Kommission beschloß aber mit überwiegender Mehrheit, diesem Verlangen nicht stattzugeden Auch di« EeutrumSmitglieder lehnten den Antrag ab. Air sind, meint die ..Deutsch« Tagesztg ". nun nicht geneigt, den Beschluß der Budgetkommiiflon und der PetitionSlommission über Gebühr anszubauschen: aber daß im Deutschen Reichstage wegen des sozialdemokratischen^ Mattestes eine Sitzung unterbleibt, ist denn doch ein starkes Stück und muß einen beschämenden Eindruck machen. Man batte ün Plenum deS Reichstages erwartet, daß auch hier ein ähnlicherVersuch aemachtwurde. Die,.Genossen"haben daraus verzichtet und sich die Anregung dieieS Gedankens vielleicht sür das nächste Jahr Vorbehalten. Sie können mit ewigem Rechte hoffen, daß der Reichstag dann reif dazu geworden ist. X Ueber die Ausnahme deck steisprechenden llrthclls im K r oi igk-P rozeß wird berichtet: Morten bricht vor Freud« in Helle Thronen aus, Hickel macht ein sehr vergnügtes Gesicht Die Angeklagten werden von allen Seiten in herzlichster Weise bc- glückwünicht Bor dem Kajernenhofe bewegt sich eine große Menge Menschen, die ebenso wie alle Bewohner der Kasern« die Freisprechung mit Hellem Jubel begrüßen In der Kantine der Tragonerkaserne, die an den Gerichtssaal stößt, wird Hickel mit Hurrah begrüßt. DaS sreisprechende Unheil verbreitet sich wie ei» Lauffeuer und wird überall mit lautem Jubel ausgenommen. X Der verstorbene frühere Oberpräsident der Provinz West- sale» Hagcr» eister wurde gelegentlich deS großen Bergarbetter- ausstandcs im Jahre >889 viel genannt. Er hatte die Bedeutung deS Streiks in seinen Maßnahmen sehr unterschätzt und wurde deshalb in den Ruhestand verletzt X Der 'Verband der Baugeschäste Berlins erklärte die sozial- demokratische Maifeier für eine Demonstratioir und Provo- kalion, beschloß die achttägige Aussperrung aller an ihr theil- nehmenden Arbeiter und protestirtc gegen die unter dem Deck- mantel des Arbeiterschutzes angestrebte Bankontrole seitens der sozialdemokratischen Arbeiterorganisationen. X Oesterreich. Dem Präsidenten des Abgeordnetenhauses Grasen Vetter von der Lilie wurde die Geheimrachswürde verliehen. X Der Maifeier wegen erscheinen von heute früh bis uiorgen Nachmittags in Wien, mit Ausnahme der amtliche» „Wiener Zeitung", keinerlei Zeitungen. X Italien. Die „Iriouna" thcilt mit. der amerikanische Botschafter bat Prinetti, die oechafteten amerikanischen Offiziere zur Abbüßung ihrer Strafe an den Kommandanten der „Chicago" auSznlicser». Die Antwort Prinetti'» steht noch aus. X Asien. Die vierte Monatsrate der chinesischem Ent- schädigungssumme von 1820000 Tael» ist bezechst worden. X Afrika. Gegenüber Nachrichten, denen zufolge Delarey stch ergeben haben sollte, erfährt da» „Reuter'sche Bureau", daß di« von einer solchen Ueber- ' aus «ln« solch« hindent«. sen glaube «an. die Die verlaute, steÜe di« l- LwWmReitz und dem srradan-au-sichta» sei« die staprebelle»- lomnmdcmten Bcherr statt,
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview