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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 23.01.1903
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-01-23
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030123023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903012302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903012302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1903
- Monat1903-01
- Tag1903-01-23
- Monat1903-01
- Jahr1903
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der allgemeinen Gepacksrocht. etwa aus den Satz von EUgut, sehr erwünscht sei. Die beschlossene Eingabe in ob gem Sinne ist l». .wischen feriiggesteilt und den maßgebenden Behörden übermittelt worden. —* Aus der Deutsche» Städteausstellu » g hier wird der FeiseldaUon große Anziehunaskrost ausuben. In der südöstlichen ticke de« AussreUungSgrundstückeS ikt dem Unternehmer Herrn Direktor Engel ein größeres Areal verpachtet worden Der Fesselballon, der dort Ausstellung findet, wird 22 Perionen lassen und bi« aus ',00 Meter Hohe steigen Die Auffahrten sw den unter Leitung des bekannten Lustschissers Kapitän Godard aus Pari« stall. —* Der Mitgliederbestand der OrtS-Kranken lasse Dresden bezifferte sich Ende Dezember 1002 aus 77645 und zwar !7 86N männliche »nd '29777 iveibliche Versicherte. Krankengeld an Mitglieder für 56005 Tage wurden 74 039 Mark 23 Psg. und Slcrbegeid 5302 Mark 80 Psg. bezahlt —* Ew um seiner früheren Vorträge in der (Gesellschaft tur Literatur und Kunst" mit Recht geschätzter Redner, Herr Dr :N c»h ren h ol tz. kam am gestrigen, lm Weihen Saale der „Drei Raben" abgedaltenen Versauiuilungsabeiide wiederum ,u Worte. Das von ihm behandelte Thema lautete: „Maria Stuart in Geschichte und Ttchlung" In gewohnter klarer und anschaulicher Weise schilderte der auch in weiteren Preisen als Philologe, Literarhistoriker und Versaiser zahlreicher Schnste» »der Molwre, Regnard, Voltaire, Grillparzer. Rousseau, Friedrich Sen Großen, die französische Revolution iffw bekannte Redner Sie Schicksale der unglücklichen schottischen Königin. Wenige ge- ichichtliche Persönlichkeiten liatien, so versicherte Herr Tr. Mahren- iioltz, oaü Interesse in gleichem Mähe gelangen genommen, wie dieie von unserem grohen Dramatiker Schiller verherrlichte Rivalin Elisabeths von England Den mannigfachen Widersprüche» gegenüber sei eS jedoch erst der neueren Geschichtsforschung Vorbe halten geblieben, ein getreues Lebensbild der be den Königinnen zu geben. So habe z. B Elisabeth keineswegs den Grund zu der heutigen Große Englands geschaffen, im Gegenteil habe sie durch ihr ewige« Schwanken und Unentschlossensein ihren Ministern viele Hindernisse in den Weg gelegt. Dagegen sei sie sehr gelehrt und durchaus nicht io häßlich gewesen Mario Stuart, die rkre Er- ttehung ,n Paris genossen, verlebte als Gattin Königs Iran, ll von Frankreich keine freudigen Tage Rach seinem Tode kehrte sie >l sugcndlichem Aller nach Schottland zurück und suchte zur Be-, lampiung der schottischen Wirren eine männliche Stutze in Lord Darnlen. den sie heiratete In ihren Erwartungen gelauscht, wandte sie sich an den Papst, dessen Unterhändler Riecio von chollischen AdelSangehongeo getötet wurde, denen auch 'kr Gatte Darnley zum Loser siel, bis sie nach mannigfachen Wirrnissen elPst aus das Schafott steigen muhte. In der Dichtung nt die Sache wesentlich anders dargeitellt worden. Die Meinung, datz Shakeipeare >>e andeutungsweise in seinem „Hamlet" behandele, sei eben'o verfehlt, wie diejenige, dag Schiller die katholische Kirche n Maria Stuart habe verherrlichen wollen Gerade durch das rein menschliche Geschick ihrer Heldin, sowie durch die Einfachheit und Klarheit des Ausbaues wäre die Tragödie zu einem Lieb- lingsstück des deutschen Volkes geworden und gebe ein ebenso poetisch vertieftes, wie auch in wesentlichen .Lügen historiich treues Bild Langanballcnder Beifall folgte den geistvollen und iciselndcn Ausiührunaen dcS Redners. Herr Superintendent LPitz beleuchtete an'chleßeiid an diesen Bortrag noch die Fehler und Tugenden der beiden Königinnen. Ter nächste Vortragsabend sinder am 4. Februar statt. —* Der Freiwillige Kirchen-EHorgejangvere i n der IobcmneSkirche hielt gestern un grohen Saale des ..Earolagaitens" unter regster Beteiligung «einen Familieiiabeno ab. —* TaS bekannte und älteste Spczialbureau für Gesell- sch asts reisen von Balouö in Dresden. Slruvestraße 13, unternimmt im Frühjahre mehrere Gesellschaftsreisen »ach Italien und Ser Riviera. Am ll. Februar beginn' die erste diessährige Reise nach der Rwiera zur Hochsaison und zum Karneval ui Nizza. Außerdem sinden Reisen „ach der Riviera und Ober- Italien statt am 9. Mär; zum Besuch der Blumenschlacht in Nizza und am 6. Avril. — Ferner werden am 10. und 26. Februar. 0. und 22. März. 6 uns 2«> Avril verschiedene Touren durch ganz Italien bis Rom und 'Neapel unternommen. Aus führliche Programme sind kostenfrei durch obiges Reisebureau und auch dessen Filiale. Pragerslraße 36. zu beziehen. —* Im Fesnaale der Lehr und Erziehungsanstalt zu Dresden-Striesen jFreliiiaurer-Insl tut! findet am 27. d. M. nachmittags 5 Uhr eine musikalisch-deklamatorische Ausführ ung slatt. — P o liz e i b c r i ch t. 22 Januar. Aus dem Rangicr- bahnhose in Fstedrichstadr wurde gestern nbend in der 10. Stunde ein Fcuermaiin ü verfahre n. Er war losart wdtt — In ihirr Wohnung in Autoiisladr hat sich gestern eine 68 Jahre alte kranke Frau er hängr. —* Vergangene Nacht in der 2 Stunde entstand im l. Stock werk des Hauses Pirnaische Landstraße lt sVorsladi Altgrunas ein Stubendrand. durch den verschiedener Schaden, hauot- Hchlich an Gebäudeteilen angcrlchtet wurde. Auch war eine ->ahe in dem dichten Rauch erinckt. Die Feuerwehr kam. da Ser Brand in der Hauptsache schon gelöscht war, nur kurze Zeit in laiigker!. -- Am Dienstag kam au» der Eisbahn an der Carolabrücke ein sunqcr Menlcki zu Fall und erlitt einen Bernbruch —* Rach Erbrechung eines Slallgebaudes wurden vor gestern abend in Seidnitz vier Hühner gestohlen und an Ln und Stelle gelotet. —* Als am Dienstag nachmittag ern Maurer in einer Senk- grübe aus der Lslstraße IN Serkowitz mit seiner Arbeit be- Aanigt war. wurde nebenan ein Pferd scheu, stürzte in die Grube .ud ne! aui den Arbeiter, der schwer an der Brust verletzt wurde und nach Dresden ins Stadlkrankenhaus geschasst werden muhte. — Das 2jährige Söhnckieri des Lokomotioieuermanns E Stein u Wcrmsdort machte sich an der Lscnicuerung zu »'chatten. Die Kleider des Kindes singen Feuer. Es erlitt derartige Brand- unden. daß es nach em-aeu Stunden narb. —* In zwei Grundstncken ser Stadtsluren Leipzig- Hin d e n a u und Leiozig-Plogwitz und P o ckc n e r t ra n lu nge n wi'gctreten. Wen» auch sosori zur Verhinderung einer Westcr- oerbretwnadar Kranlhest all« erforderlichen Schutzmaß^eln ge- «rossen. >n«b«sonder» auch di» Kranken >m Krankenhaus« unter- gebracht worden sind, sind doch für Leipzig-Lindenau und Leipzig- Plagwitz autzerordentlich« Iawsungm, angeordnet worden. — Im vorigen Jahre ist rm Ort-terle Haselbrunn in Plauen ». B. rin Hau» teilweise «ingesrürzt, da» von de» Bau- unternehmern Geßi.er und Hatzig gebaut worden war. Vom Landgericht» wurde vorgestern Getzner zu 500 Mark und Helbig za 300 Mail Geldstrafe verurteilt Militärgericht. Der 1879 zu Maltitz bei Lübau ge borene. disziplinarisch und gerichtlich wiederhoD vorbestrafte Kanonier Karl Heinrich Paul Förster von der 3l Batterie des tff FeldartiUtrie-RegtznentS sollte am 29. November v I. zur Verbüßung einer zehntägigen Arrrftstrale nach der Garnison- arrcstmistakt abgesüdrt werden und wurde zu diese», Zwecke vom Wachtme ster vom Reaiuicnt-dienst mehreren Unteroffizieren über- geben. Während sich der eine Unteroffizier noch fertig zu machen hatte, muhte F eine Weile warten. Es wurde ihm der Befehl „S killgestanden" erteilt, dem er aber trotz mehrfacher Wieder holung nicht nachkam, sondern immer mit „nein" antwortete. Auch gegenüber dem weitere» Befehle, die Mütze abzunehmcn. zeigte er sich widerspenstig. Als er endlich Folge leistete, fügte er hinzu: „Das brauche ich nicht: ich bl» instruiert worden, wenn ich uingeschnallt habe, brauche ich die Muhe nicht abzunehmen" Sein' törichtes Verhalle» setzte F. auch aus dem Wege nach der Garnisviiarreslanstalt fort. Aus den Beseht, aus Vordermann zu marschieren, erwiderte er in unbotmäßigem Tone, daß er es bis zum l. April schon noch aushalten werde, möge es komme», wie cs wolle Dann versuchte er der Instruktion zuwider »nt dem lranSvortierenden Unteroffizier eine Unterhaltung anzuknüpsen Die Beurteilung des Angeklagten, der von nichts mehr wissen will, ist eine »»günstige. Für sein disziplinwidriges Verhallen weih er 'eint Erklärung zu geben. Das Kriegsgericht der 23. Division er- kennt wegen ausdrücklicher Gehorsamsverweigerung und Be sinnens un Ungehorsam, begangen während des Dienstes, in be grifflichem Zusammenhänge mit Achtungsverletzung dem Anträge des Vertreters der Anklage gemäß aus 4 Monate Gefängnis. — Wegen Kameradendicbstahls wird der 1884 zu Sahda bei Freibera geborene Soldat Ma; Lswald Reudert von der 3. Kompagnie des 12 TrainbataillonS — er hatte Mitte 'November v. I. einem Kameraden ein Paar Lederhandschuhe wcggenomuren — zu 3 Wochen mittlerem Arrest oerurieilt. — Amtsgericht Der ungefähr 33 Jahre alte Arbeiter 'Alfred Friedrich Thieme wurde vor Weihnachten aus- h lsswene in einem Kleidecaeschäst als Markthelser beschaslich, er hat in dieser Zeit aus fünf ihm zur Beförderung aus die Bahn übergebenen Sendungen je einen Winterüberzieher hcrausgenom- men und veräußert, um mit dem Erlöse, insgesamt 73 Mark, die Not «einer Familie zu lindern. Der geständige Angeklagte erhält 6 Wochen Gefängnis. — Den vorbestraften Handelsmann Heinrich Ferdinand Fuchs aus Deutsch-Neudon hielt ein Schutzmann in Cotta Ende vorigen Jahres wegen zu schnellen Fahrens an. Er schrie den Beamten an. „es iei sein Gesch rr. mit dem könne er machen, was er wolle" und schimpfte auf den Schutzmann, der sich beleidigt suhlte und durch »einen Vorgesetzten Strafantrag stellen lieh Das Urteil lautet aus l Monat Gesängnis und 1 Tag Haft. — Gegen den verantwortlichen Redakteur de« in Leipzig er- scheinenden Fachorgans „Der Stcinarbeiler". Adolf Staudinger, erhob der Steinmekmeister Adoli Richard Schulze hier abermals Prioatklage wegen Beleidigung Der Beklagte Staudinger ist vom perionlichen Erscheinen entbunden und wirb vom Herrn Rechts anwalt Dr. Bernhardt vertreten: dem Privatklägcr steht als RechtSbeistand Herr Rechtsanwalt Dr. Schopper zur Seite. Erst malig wurde Staudinger wegen Beleidigung des Prioatklägers am 12. November v. I. vom y eschen Schöffengericht zu 100 Mk. Geldstrafe verurteilt ans Grund von früher im „Steinarbeiter" er schienenen Artikeln, die »ich mit den '»folge von Lohnstreitigkeitcn Enschcn dem Privatkläger und seinen Gehilfen ausgebrochenen Differenzen beschäftigte». In dem Bericht über die am >2 November v. I. »tattgesundene Gerichlsverltcindlung schrieb Staudinger zum Schluß, daß diese eine moralische Niederlage gebracht hätte für seinen Gegner, der mit einem Scharfmacher schlimmster Art aus eine Stuie zu stellen sei. Durch diese Aus führungen fühlte »ich Schulze von neuem in seiner Ehre verletzt, weshalb er wiederum Antrag aus Bestrafung stellte. Staudinger beansprucht den Schutz des § 193 des Rcichsstrasgeicdbuchs. da er ln Wahrnehmung berechtigter Interessen gehandelt habe. Das Gericht verurteilt ihn jedoch zu 300 Mk. Geldstrafe oder Mägiger ^Freiheitsentziehung. In der Urteilsbegründung heißt es. da» St. die Behauptung von einer moralischen Niederlage des Prioatklägers nicht ausstcllen durste, denn der Beweis de» Inhalts seiner damaligen Artikel war nicht voll erbracht worden' auch der Ausdruck „Scharfmacher" enthalte eine Ehrcnkränkung des Prioatklägers. Ferner liebt dos Gericht hervor, daß der Verhandluilgsbericht im „Sleinarbeiter" säst nur aus der Wieder gabe der Verteidigungsrede des Vertreters des Beklagten be standen habe, während die Ausführungen der Gegenvartci unk die Urteilsbegründung sehr kurz wiedergeyeben worden »eien, sodaß die Leier dieses Berichts kein klares B'ld über den Stand der Sache erhalten hätte». In der damaligen Urteilsbegründung war auch von, Gerichlsoorsitzendcn gesagt worden, daß der Ver- leidiger des Beklagten mit seinen Ausführungen nicht allenthalben Recht gehaot habe. —- itvenerderta»» der Hamburger Leewarte vom 2S. Aanuar. Das Maximum wri über 778 Mm. hat sich nach Südolt-Suropa verleat, cm Minimum unter 752 Mm. laaert norvweklich von Schoitland. Deulicblan» bat bei leichtem, meist iubmilichem Wind« trockenes, ment heitere« und kal te« Wetter. — Wahrscheinlich ist trockenes metzt heilere«, im Welten wär meres Wetter. , Nieder, Lehrherren, Dirnktherrschasten und Arbeitgeber der «Ulli Besuche der Jortblldung»schule vervflickteten und in letztere nichl bereit» ausgenommenen Knaben haben diese bi» zum 16 Febrmii bei dem Letter der ihrer Wohnung zunächst gelegenen FonbUoui,!,? schule anzumelden oder anmelden «u losten. Ter am 9. April 18S8 hier verstorben« frühe« Gastwirt „zur «ladt Berlin" Earl Lhristian Marschner hat S000 Mk letz,, willig mit der Bestimmung qusgesetzt daß von den jährliche!, Zinsen ein Dritte» zum Kapital geschlaaen. zwei Dritte»« da- «ege» zur Unterstützung armer und hilfsbedürftiger Lohndieuer und Kellner, dir in Dresden ihren Unterstützungswohnsitz haben und auf entsprechende Bekanntmachung um Unterstützung nach- suchen, nach dem Ermessen des 'Armenamt» verwendet werden. In diesem Jahre sind 126 Mk. 13 Psg. zu verteilen und werde» geeignete Personen ausgesordert. bi» zum 81. Januar Gesuche unter Beifügung der Autwrisoapiere einzureichen. Der erste dierjährige Dresdner Roh markt wird Mittwoch den 28. und Donnerstag den 20 Januar in den Räumen des Schlacht- und Biehhoscs. Leipziaerstrahe S. obgehalten. Aus der Freibank in Dorstadt Lobtau. Werner, straße 25, soll bis auf weitere» jeden Freitag mchtbaakwürdigez Fleisch zum Verkauf gebracht tverden. ^ .-.r, . - ...^ . ... ^ Grunü- «Msa, zum verlaus gevracyt tverden. Die bisher im Grundstück Haidestrake Nr. 8 befindlich wesene öffentliche Feuermeldestelle ist nach dem Gr stücke Haide st rohe Nr. 1b verlegt worden Amtliche Bekanntmachungen. Die städtischen Fortbildungsschulen werden in vielem Jahre mit Beginn de- neuen Schuljahre», den 20. April 1903. crimnet. Zum Besuche der Fortbildungsschule sind alle hier wohnhaften Knaben ohne Unterschied deS Glaubensbekennt nisses verpflichtet, die nach Erfüllung ihrer Volksichulvslichr in den Jahren 1901 und 1902 aus öffentlichen oder privaten Volks- ichulanstaltcn entlassen worden sind oder Lstcr» 1903 entlassen werden und nichl entweder höhere Schulanstalten besuchen oder sich darüber ausweisen. daß sie in solchen Vereins- oder Privot-Fort- vvllauf genügen Tns erste und letzte Wort aus der mit gutem i Gelchmack ülsammenaesrellten VoikiagSordnung hatte dle Lrchksler ! Nasse, die unter der Leitung ihres Dirigenten, des Herrn Remmcle. 'vwohl in der Mendelssohiiichen Oilverlilre ',u „Run Blas", wie in eimelnc» Sätzen aus des gleichen Komponisten Schottischer Iinsonie crakteS Zu>ammen,piel und zuve,lässige reine Intonation bewies Schade, daß das Blech, namentlich in der L'uvertille. un der man überhaupt das rechte Nbwögen der Tonstärke in de» einzelnen Lrchestergrnvoen vermißte, last durchaus ;u lelir ins Ieug ging und Holzbläser, wie Streicher erdrückte Von den Dollsten des Konzertes ist Frl. Wagner an erster Stelle zu, nennen, deren vortreffliche kiinstleii'che Entwickelung, die bei der i n,iigen Virtuosin mit dem Ausreiten des »msikalifchni Geiiihls Dchrilt gehalten hat. sich auch gestern aui's neue in hellstem Lichte cigte. Namentlich das Adagio des Bnich'chen Konzertes tO-molls > 'vielte die Künstlerin mit großer Wärme und inniger Schönheit, l während sie das Finale mit ebenlo viel Eleganz, wie Teniverament! nr Geltung zu bringen wußte. Natürlich gab man sich mit Bruch j nicht zufrieden. der stürmische Beifall erzwang sich eine Zugnl'c:, VienrtemvS i>erübmtc „Rövöric". in der Fr> Wagner noch einmal! deionvers die tonlichen Schönheiten ihres Spieles in leuchtendem Glanze ins Tressen nihrte. Neben ihr behauptete sich Irl. W eiß j dach, eine Kotzebue-Schülerin, die schon mannigfach auswärts j als Konzert-und Sratoriensängeritt nicht gewöhnliche Erfolge zn ver- j eichnen gehalst hak. ganz vortrefflich Die immer geschmackvolle Be Handlung des Materials, die d'e Künstlerin nur in dem allerdings unendlich schwierigen Brahmsichcn „Bon ewiger Liebe" im Slicbe! ließ, der liebenswürdige Vorkrag »nd die musikalische Sicherheit f nehmen von vornherein für die innge Sängerin ein. die überdies! mit überzeugender Innerlichkeit den StimmungSgehait der ver schiedensten Kompositionen auszuffhöplen versteht, so dah der reiche Bestall, den Irl Weißbach fand, als wohlverdient gelten bol Schade, daß die Begleitung ihrer Gesänge, wie übrigens noch weniger die der Rsverie Bieuxtemvs'. nicht ganz — um so milde wie möglich zu »ein ^ eimvondsrei war. Hier gilt ,» — seit langem «in schwacher Punkt, an dem nur niemand aus Courtoisie zu rühren wagt — unbedingt Abhülf« ru schaffen, vollends wenn eS sich um Werke wie die eines BrahmS handelt, in denen ein bloße» auf dem Klavier mltgrhen in keinem Falle genügt — Den größten Eriolg des Abends hatte Herr Hosschauivieler Gustav Starcke zu verzeichnen, neben der Grillvarzeffchen „Ode an dir Musik", an der sich die Noblesse des Vortrags gneikennen ließ, vor allem mit einer Reihe humoiistischcr Kleinigkeiten, die der Künstler, schon beim Betreten des Podiums stets mit freudigstem AvvlauS begrüßt, ganz entzückend sprach. mit einer seinen und graziösen Pointierung. die seihst die kleinste Nuance zur vollen Geltung kommen ließ. Hamellings »Liebe im Schnee", Storms.Bon Katzen", die beiden Zugaben — rin reizrnoe« Stück von Rosegger und Baumbachs..lemsior» mntantur" daneve» das liebens würdige Po5m „Mozait. der Tausendkünstler". — sie alle waren Kabinettstücke einer subtilen BoitragSIunst. die vornehmlich in der diskreten Anwendung der Mittel zur Steigerung der tonmalerischen Effekte als mustergslltig be'.eicbnet werden darf. — Alles in allem darf das künstlerische Ergebnis des Abends als hochersreulich gelten: das finanzielle Resultat wird es nicht weniger >«in. da der Saal bis aus wenige Plätze ansvertauit war. KD >* Die 3000 N u mm er der. Fliegenden" hat Her mann Vogel von Plauen mit einem herkömmlich resümierenden Titelblatt eingeleiiet und mit de» Erinnerungen an den Inhalt des vorhergehenden Tausend ansgestartet, eine Art Theater-Vor hang zur allerneuesten Vorstellung, wobei lauter wohlbekannte Diven zur Feslvmstelllttia sich gruppieren. Tie Personen der seitherigen Hauptvianete sind In das Lrchesier versetzt: an ihrer srüliereit Stelle erscheinen die Bildnisse der beiden Giünder. Kaipar Braun, der seinen grimmigsten, von Schalkhaftigkeit glänzenden „ . . . .. >. ^ >. - . ^eundlsch» len bellen , , „ . -«blwtzrtz«» Form den Mitarbeitern sowohl, wie den Zuschauern den verbind lichsten Donk erstattet und zur neuen Saison einladet Dazu > haben Oberländer, JlaShar. Eugen Kirchner. Schlittgen. Harburg« ver längst erst mit einem neuen Album von .Eharaktertbvsen" seine zavllktchen Verehrer erfreute), der keine Zimm. der murwilllgr L Strub. Meister Retnicke. H Aidrrcht, Manblick, Ä Rorieler. Watzle, Stvckmann. Zovf, Ärätz. Ir. Stahl. tulti qu>ot>" ihren Mann gestellt und sind mit dem ganzen Grnnalstab „«» rrr,n4« wgg» nu-gerückt. Blliun. der seinen grimmigsten, von Schalkhasiigkett glänz Kopf ausgesetzt hak. ihm zur Seite der leu»e»g freu» Fr. Schneider. Ein tollcS Faschingsgesinde treibt inzwischen Mk und Schnickschnack, wahrend die Redaktion in gebt» TagrSgeschtchte. X Deutsches Reich. Der Kaiser wirb dem Vernehmen „ach am 23. oder 24. März zur Vereidigung der am 1. Februar ei», zustellenden Marineretrulen in Wilhelm-Häven eintrcffen Aui der Reise nach dorthin beabsichtigt der Monarch, der Stabt Bremen einen Besuch abzustatten und bei dieser Gelegenheit die ResiaurierungSarbeiten in der oberen Rathauskalle in Augenschein zu nehmen. Wie werter gemeldet wird, ist iur den Monat Mai eine von Bremerhaven ausgehende zweitägige Nordlandfahri mit dem Lloyddamvser „Kaiser Wilhelm kl geplant, an welcher außer dem Kaiser auch die Kaiserin teilnrhmen wird. X Oesterreich. In der Hosdury hat Dienstag abends dos zweite Karneoalssest. der Ball be» Hof. stattgefunden Das Fest trug intimeren Charakter und wurde daher auch nicht in den großen Redouiensälen, sondern im Zeremoiucnsaal abgehaücn. Die Zahl der Gäste betrug etwa 700 Wie bei allen Hoffest- lichtesten, überwogen auch diesmal die glänzenden Uniformen und die oft goldstrotzenden Trachten; doch auch den schlichten Frack sah man bei v>«en Diplomaten und und Kämmerern. Tie. Stimmung der Ballaäste war eine viel gemütlichere als beim Hosball. denn diesmal war die Aristokratie ganz unter sich. Bei den Einladungen zu dem Ball bei Hof wird mel rigoroser vor- gegangen, und außer den höchsten Würdenträgern haben nur die Vertreter der alten Adelsgcschk'ckter Zutritt. Um halb g Uhr trat der Hof in den Saal. Zuerst kam Erzherzogin Maria Iosepho mit dem Herzog von Cumbcrlond. hinter ihnen der Kaiser mit der Herzogin von Cumberland Erzherzogin Maria Josephs trug eine reiche Toilette aus Silbertüll mit Stickerei, in Relief aus Silber, im Empirestil gehalten. Rock und Taille sind mit weißen und lila Akazicnbluten garniert. Den Tanz eröffnet«: Prinz Karl zu Windischgrätz mit der Prinzessin Mexandra von Cumberland. Es wurde mit einer Ansdauer und einer Ungezwungenheit getanzt, wie schon seit Jahren nicht. Tic Aufmerksamkeit der Gäste nahm häufig die Braut im Kaiser. Hause, Erzherzogin Maria Anna, in Anspruch, welche mit ihrem Bräutigam, dem Prinzen Elias von Bourbon-Parma, den ersten Walzer tanzte. Der Kaiser war in bester Laune Allgemein fiel eS auf. daß er unvergleichlich irischer und beweg licher aussah als beim Hosball. 'Der Monarch ging die ganze Zeit im Saale umher und sprach eine große Reihe von Persön lichkeiten, zumeist Diplomaten, an. Lange Zeit konversierte der Monarch inst dem russischen Botsckaster Grafen Äapnisi und mit dem deutschen Milstärattach.' Grafen Bülow. Auch mit dem sächsischen Gesandten Grasen Rex sprach der Monarch längere Zeit. Besonders lange konversierte der Kaiser mit dem Ministerpräsidenten Dr. v. Äoerber. Der Monarcn trat ans den Minister, als er mitten >m Saale stand, zu und führte ihn in eine Saalecke, in der er beinahe eine Viertelstunde in lebhaftem Gespräch verblieb. Ein unliebsamer Unfall stieß dem Ober- zcremonienmeister Grasen Eboloniewski zu. .Als er einem tanzen- den Paare auswcichen wollte, trat er aus das Zeichen seiner Würde, den großen Elsenbeinstab, ein« wertvolle, jahrhunderte- alte Aistiauität. Der Stab brach lrr der Mitte «rstztvel. Der Unfall wurde viel bemerkt. X W Prozent der Wiener Schneidergehilfen habe» nunmehr die Arbeit niederaelegt. X Ungar». Das AbgeyrdnetenhauS nahm die Zucker- konvention in dritter Lesung an. X Frankreich. Dcputicrtcnkammer. Der Bericht erstatter Morlot gibt zu, daß die Einrichtung der Umcrpräick- turen und der Präsekturräte veraltet sei, dieselben könnten aber nicht auf dem Wege des Budgets gestrichen werden. Minister präsident Combes tritt dieser Anschauung bei und beantragt Ver- Weisung des Antrages Eonsrant an die zur Beratung der Frage der Dezentralisation eingesetzte Kommission. Er werde in der Kommission für den Antraq eintretcn, denn er sei hin reichend Revolutionär, im outen Sinne dieses Worte», um nichl vor einer Neuerung zurückzuschrccken, die als nützlich erkannt worden sei. sLebhasier Beifall links. Lärm recht».! Andiff'red beantragt die Ablrreichung von 100000 Francs zur Aufhebung von zehn Untervräiekturen. welche der Staat-rot bezeichnen solle EomocS erwidert, daß durch diesen Antrag 10 Arrondissements in Wegfall kommen würden und daß man nicht da» Recht habe, das Wahlgesetz in solcher Weise z.u. ändern. Der Minister präsident wünscht daher, daß auch dieser Antrag derselben Kom- Mission überwiesen werde, wie der Antrag Constant. DaS Haus stimmt dem mit 369 gegen 138 Stimmen zu. Die Kammer nimmt hieraus die Kavitel 6 b's 65 an. Bonözech beantragt. Kapitel 66 lGehcimsondSl zu streichen. Mmistervräsidcni CombeS widerlpricht und erklärt, dcrartiac Fonds könne kein großer Staat entbehren. Man dürfe den Dienst der allgemeinen Sicherheit nicht mit der politischen Polizei.verwechseln. Tie Verwertung der Geheimfonds siche in engem Zusammenhänge mit der Perlon dessen, dem sie unterstellt sei. Es handle sich also um eine Vertraue nssraae gegenüber dem Minister des Innern. sBeisall links.s Bönözcch tritt nochmals sür Streichung des Kapitels ein. welches von der Kammer fcdoch mit 291 gegen 195 Stimmen angenommen wird. sBeisall links » Die folgenden Kapstel werden gleichfalls genehmigt. Bei dem Kapitel ,,Gefängnisverwaltung" beantragt Tejeaiste, die Forde- runaen für Gc'ängnisgeistlichc zu streichen. Dieter Antrag wird, nachdem der Berichterstatter und die Regierung ihm wider sprochen, mit 315 gegen 214 Stimmen aogelehist. X Ter Kommisstonsbericht über da» Budget deS Ministeriums des Aeußeren gibt der Befriedigung Au-druck, daß sich Frank- reich von den lüncsten Ereignissen m Venezuela ferngeyallcn hat. Bezüglich Marokkos schlägt der Bericht eine inter- nationale Verständigung vor. wodurch die Neutralität von Tanger und seine Eigenschaft als Freihafen erklärt werden soll. X Itnlie». Der Gcmeinderat von Venedig bewilligt« außer den für den Wiederaufbau de» Glockenturms bereit» auSgc- worsencn Betrag von 500000 Lire «inen Kredit von 350000 Lire, um gemeinsam mit der Regierung zu den Kosten für die Wieder herstellung der Kunsrdenkmä.er der Stadt bcizutragen. Der Bürger meister erklärte, dix im AuSlandc verbreiteten ungünstigen Gerüchte über den allgemeinen Zustand der Bauwerke der Stadt seien völlig grundlos. X Spanien. Der Herzog von Tetuan ist schwer er- krankt und wird mit den Sterbesakramenten versehen werden. X Der Ministerpräsident erklärte da» Gerücht, Spanien und England hätten sich über eine gemeinsame Aktion betreffend Marokko verständigt, für durchaus» unrichtig. X Rußland. Do» Äaiserpaar und der Großfürst-Thron- solger speisten beim Deutschen Kronprinz«» in dessen Ge mächer» im W'nterpalai». X «merita. Bei dem Angriffe auf Loro sve»e»uelaj hatte General Ricra einen Verlust von 200 Mann. X Afrika. Lhamberlain und Milna hatten in Johannesburg ein« Besprechung mit den Vertretern der Vereinig schassung von Llnaeborenen-Arbaitarn für Milner persprach, den Einfluß deA A " ccltend zu machen, daß Uganda Mt Provinzen Afriküv ,vr Ergänzung de» Bedarf» a» Arbeiten ge- öffnet werden.
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