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Dresdner Nachrichten : 10.02.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-02-10
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190302105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19030210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19030210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1903
- Monat1903-02
- Tag1903-02-10
- Monat1903-02
- Jahr1903
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.02.1903
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— litt Allerlei für die Frauenwelt. oke Mchrzah i und die An> t de» irdische» äumt sich ihr Glück wieder Wenn sie chm. ihre» Herzen» olzen, schönen Mann, dessen «a» ist Glück?" a» nennt die gro vch gar verschieden über die Vollkommenheit de» irdischen , ück». Der junge Schauspieler, er versteht unter Glück: schnelle» Emporsteigen. Ruhm und reich« Lorbeerkränze! Und — da» junge Mädchen erträumt sich ihr ' ganz ander». 5" ideal, dem stoF„», vev«u>, vcnco leurlge Augen e» ihr angetan — wenn sie chm als Gattin angebörea dürfte — ja — da» wäre nach ihrer Ansicht — da» höchste Glück. — — »Der Gaul laust famo», er wird gewinnen. Wie gut, daß ich auf den „Padmanaba" gewettet! Ich habe wirklich Glück." So murmelt der schneidige Leut- »ant. als er am Turf seinen ganzen Monats- uschuh auf ein einzlge« Pferd gesetzt. Glück at er. aber nrcht nur beim Wetten und rn, Lpiel — nein, auch in der Liebe. Das ver- altet« Sprichwort ..Unglück im Spiel — Glück in der Liebe" kann ja auch für einen " ucken Offizier nichts bedeuten. Ob seine in den wohl aynnM» oenri? nein; ein nmes, behag liche» Heim, «inen Gatten zu besitzen, der nicht seine Zeit zwischen Rennplatz. Klub, und Spielsälen teilt — da» dünkte ihr das wahre, heißersehnte Glück. — Seht dort den hochge wachsenen. stattlichen Mann. Ein berühmter Maler ist'», von dem die ganze Stadt voll Anerkennung spricht. Seine Werke wurden gekauft und machten ihm schnell einen Na- mm — « batte Glück. Doch woher der müde, veitschmerzlich« Zug in dem durch- m-istigtci, Antlitz? Da» Vaterhaus hatte sich Hutter ihm geschlossen, ol» er. dem Drange seine» Herzens folgend, sich der schaffenden Kunst zu eigen gab. anstatt nach des Vaters Wunsch «in Diener Gotte» zu werden. „Ich bin >a ein Priester der göttlichen Kunst! so ries er dem Vater zu. „Gotteslästerer, Abtrünniger!" hatte der alte, streng orthodoxe Geistlich« nur tonlo» erwidert, „geh'!" Und er war gegangen, well er nicht ander» ge- könnt. Nie aber wird er den alten weih- haarigen Mann vergessen, dessen Liebe er der Kunst hat opfern müssen. Also auch hier kein vollkommenes Glück. — Jene Familie, welch« durch Reichtum und glasende Lebensführ- ung den Neid und die Bewunderung aller ' ussordert, o, wie wenig kennt sie in ihrer Unzu- edeckten . >ar gc- S zur »olle. — „v Menschen- » ist dein Glück?" so fragt der un- giumiche Dichter Nikolaus Lenau: „ein rätselhaft geborener und, kaum gegrüßt, ve» lorener. unwiederholtrr Augenblick!" Und Heinrich Heine erklärt uns das Wesen des Glücks also: „Das Glück ist eine leichte Dirne, es weilt nicht gern am selben Ort — es streicht das Haar dir von der Stirne und küßt dich nur und flattert fort." Es flattert fort, drum ist's auch so schwer zu halten. Drum fragen wir uns vergeblich ist fr, ... da» wahre Glück?" Ruhelos jagen nur thn, nach, hasten und mühen uns — doch finden wir e» wohl nimmer. So wollen wir uns denn genügen lassen an den kleinen Glücks- aaben, welche das Leben uns beschert. Denn daS Glück, wie es im Märchen gütige Fee» austeilcn. wir armen Menschenkinder können e» nicht erreichen. Sagt doch schon Haraz in seinen Oden: ^bkiliil vot ab omut pari« bvatuw" — e» gibt kein vollkommene» Glück!" Srlda Keller. 6» war ein Lraum. Ein Tag ging wieder nun zu Ende, Such müde meine Klause aus, — Ich sitze träumend, fast' die Hände, Latz meiner Phantasie den Laus'. — Ich trete, wie dereinst vor Jahren. Ins wohibekannte Gastlokal, Dort warten schon der Freunde Scharen Bei Becherklang zu frohem Mahl. Bald sitzen wir in trauter Runde Nach Tagesmüh'n im Zecherkrcts, Wo allzu schnell entflieht die Stunde» Wenn >edcr viel zu plaudern weiß! Auch dich begrüß, wie einst, ich wieder, DeS Wirtes holdes Töchterlei». Ich höre deine süßen Lieder, Sie dringen tief ins Herz mir ein! — Beseligt lausch' ich deinem Sange/ Halb träumend, am Klaviere dann. Den Tönen, jubelnd oder bange'. Du Holde hast mir's angetan! Wehmütig kliugt's im trauten Raume, Im Herzen widerhallend leis: Vom „Traume unterm Lindenbaumc", Und: „Ach, du bist so kalt wie Eis!" — u bald nur hieß es, Abschied nehmen! >och oftmals vacht' ich noch zurück, n tiefem Leid, in stillem Grämen st mein verlor'nes Liebesglück. . Ich wache auf, — es war ein Traum! Otto W. L h a r a d e. Die erste Silb' ein deutscher Strom, An Lied und Sagen reich. Die zweit' gehöret unbedingt JnS Mineralienreich. DaS Ganze hoch auf Felsen thront, Ein Fürst und Dichter hat's bewohnt. M«. «ZA Dienstag, den 10. Februar. Erschein» täglich Der andere Tag. Roman von Philipp Wengerhosf. I. Kapitel. (Nachdruä °«t»t«n.> Das cisenbeschlagene schwere Tor in der Umfassungsmauer der Strafanstalt knarrte, von der Hand des Pförtners bewegt, in seinen Angeln, lieber bas wetlcrgcbräunte Gesicht deS robusten Mannes flog em gutmütiges Lächeln, als er sich mit einer anfsordernden Handbeweglina nach rückwärts wandte. Aber die schmale Gestalt, die hinter ihm gestanden hatte, drückte sich schon durch den lnappcn Spalt. Einen Moment lang war ein färb- loses, versteinertes Antlitz ihm zuacwandt, vor dem der brutale Scherz, sein gewohnheits- mäßiges: „Auf baldiges Wiedersehen!" nicht über die Lippen wollte. Fast bestürzt sah er denl schon vorwärts Schreitenden nach, bis er mit einem: „Ah, der verdrehte Schreiber!" sich wieder zum Gleichmut verhasst Bald daraus siel dröhnend die Pforte ins Schloß. Dieser Ton erreicht noch den anderen. Er läßt ihn erschreckt zusammen',ucken und «inen scheuen Blick rückwärts aus den Gcbändekmupler Wersen, der sich hinter den hohen Mauern erhebt, ohne jedoch seine Schritte zu hemmen. Kalte, bleigrane Dämmerung liegt noch auf den Feldern Ter dichte, nasse Nebel eines Oktobermoracns hängt wie schwere Schleier über den kahlen Aeckern Bon den Bäumen, die die Chaussee begrenzen, fallen Wosserlrovten, und aas 'adle, durchweichte Laub, das der Wind »och nicht nom Wege ivchlc, hattet pch an die Schuhe des Mannes. Er achtet dessen nicht. Nicht Hagia, nicht zögernd schreitet iein Fuß aarnhei. Es liegt cuie Undurchdringlichkeit über seinen .Fügen, eine dumpse, stumpfe Gleichgültigkeit in leinen Augen. Sein Blick wird weder von eiiwi» Gegenstand auf der Erde, noch von der durch Wolken und Nebel in eine blasse, weiße Scheibe verwandelten Sonne, die über dein Walde siebt, sestgebalten. . Einmal versucht der gebeugte Rücken, sich auszurichicn, als drüben, in Rauch und Dunst gehüllt, ein Eijcnbahnzug >n seinen Gesichtskreis tritt. Aber die flüchtige Er. schcinung ist kaum verschwunden, da sinkt der Körper gleich wieder in seine schlappe Lage. Jetzt macht die Fahrstraße eine Biegung und teilt sich, links nach einigen kohllicgeudcn Gebäuden, offenbar eine Eisenbohn-Haltcstcllc, hinfü^rend. während sic nach der rechten Se'te einem Städtchen zustrebt, das einige hundert Schritte von hier gelegen, scineZAns- läuser, die Scheunen, säst bis zu dieser Gabelung erstreckt. Gerade an dieser Stelle steht ein knorriger, abgestorbener Weidenbaum, aus dessen Wurzeln junges, auch jetzt noch etwas belaubtes Gesträuch emporstrebt. Hinter dieser Deckung tritt nun ein alter Herr hervor und geht auf den einsamen Wanderer zu, der, durch die schnellen Schritte aufmerksam gemacht, den Kops wendet, zweifelnd den andern ansieht und, während ein blasses Rot auf seinem Gesicht erscheint und vergeht, unsicher hervorstottert: „Onkel Ernst — bist Dn's wirklich?" Der Alte nickt. „Ja, ich bin's," sagte er kurz und barsch. „Ist Dir natürlich nicht lieb, mich zu sehen. Wäre um Deinetwillen auch nicht gekommen. Ein alter Soldat ist gewohnt, sein Wort zu halten. Gab einmal Deiner verstorbenen Mutter das Versprechen, ihrem Jungen an den Wendepunkten seines Lebens zur Seite zu stehen. Nun, und heute ist ja wohl solch' einer. Weiß freilich längst, daß jedes Wort vergeudet und — nun nichts mehr zu ändern ist. Wollt' aber jene Zusage erfüllen — trotz allem." Die hageren, eingefallenen Wangen des anderen färbten sich von neuem, während er, starr vor sich hinblickend, leise wiederholte: „Trotz allem. Sei dafür gedankt. Du kannst mir nicht verzeihen, das verstehe ich. Wie durste ich wagen, Dich darum zu bitten. Ich bin vom Wege abgeirrt, gestrauchelt und gefallen. An der Schuld zahle ich mein Leben über. Aber, — sei gerecht, — gestehe es mir zu: Die Verhältnisse haben mich hineiu- gedrängt —" „Die Verhältnisse?!" rief der Alle auffahrend und hob kampfbereit das Weiße Haupt. „Ich war so jung," murmelte der Neffe, „hatte bisher in engumfriedeten Kreisen: dem Korps, der kleinen Garnison, gelebt. Mein Charakter war nach keiner Richtung geprüft und gefestigt. So kam ich, gerade mündig geworden, mit meinem elter lichen Erbteil in der Tasche, das mir unerschöpflich dünkte, nach Berlin. Unlautere Elemente machten sich an mich. Rie Unterhaltung, die sie mir boten, reizte bald am meisten. Ich ahnte ja nichts von dem Gift, das auf dem Grunde des Bechers lag. Dabei fehlte das Gegengewicht: der väterliche Rat, der Hinweis aus —" Kill »««Kklt-UIllk äsr köstliodot« all,« DülSr« Z deitrede »m«Gev»»-llmi«r- kibrttz kcteärlod t v,.. UMchÄ»«. llosl«. f VsrEotorr I*. IN ««tan, vro»«I«w»bk^ L»»vaon»tr. Xo. 15. Vorn-pr. L.wt H, 214. Kw!(f'sn!(Su.5sugImrse. Daselbst sind auch l« W z> »kckiisk». Billigste und beste Bezugs^ auelle. 8Mi>kt«s, per Dutzend 6.50, 7, 8 und 9 M., empfiehlt kau! kosäsr NgM. (Inh.: ttzrtst»« »AI»»»»»), Breiteste. 6, zunächst d. Seestr. Telephon Amt I. 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