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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.03.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-03-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030308011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903030801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903030801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1903
- Monat1903-03
- Tag1903-03-08
- Monat1903-03
- Jahr1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.03.1903
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SerugrgeMn -E-VLÜ'tL''-'" a„,»rt>iv» oi'wkn undcrumichtlit: mElanati Mgimlki»», wadm nicht auidcwadu. »»l»ar»mm-»dreNe: «ach rtch»« a »r,«da» SegrSodtl 1856. v«. Lot>i«t-r»ntea Sr. Ll»ie»Utt <le, voll 8»ok»«n. 8vI»olLvI»Äv», L»lL»08, Vossort». Linrc-IvsrlcLuk ^Itmarlct 2. Hauvt-DischLfMell«; viartenftr. 38. /snresgen-carlt. »nnabme von 8nkandiiu»a«n dir nachmitiaa« s Ubr. Gönn- und beierlaos nur Manentlrabc rs Lo<> U bi» '/»I Ubr. Die l ivalligeiLruud- »eile «ca. « Tilbe»> so PI«.. An kü»digu»,en auf der Vrivatieile Keils SS LI».; die rivaltiaeLeil« als „Ein aeiandt" oder auf Tertieit« so P!a In Nummern nach Sonn- und Keier- tagen l. br». rivaltige Brundzeilen so. so de, so und so Pfg. nach bc londerem Tarif. Auüwdrtige Au°- trdae nur gegen Vorau»beiab>u„g. BklegblLtler werden Mit IS Nig. derechuet. vernlvrechanlchlubi «Mt 1 Nr. U und Nr. LOS«. Idlvtaaavr »lMna-Tepplck-Fabrik D'. L-ool» Uetlloli, Alvl„vo. Isar I^rIin»-ZLnn,rn-x«rn-kalrrllrotv Nllrxlervixit. g-r»i»tl»r» »»II Mais«»«» »«««NI«». R ^nli«8 GeiiStUiell -- /»d 4u» 8«s L«, o. I. «t. M ß Srö88te8 MS lvM8t63 Lß 8 A Vrerckon-L.» ?ragvr«tr. 82. — fr vesellarliaNa-, Svldtsl^ MM deaeliiMttrvnki,- o. » , ül»el-8pl<-lv. «LUS. N krüIij»Iir8-L«6vilj«ppen, Ilrlveloeit8, lll8lvi-, vamex- nnü llen vii-kelvi iiiv» sovis Z>»»»«i»-Iro«I«i»»tvKv io grosser H.usvg.k1 emxüeiilt ^»8. L lvolrll aus Viro!, 8«I»Io888tn»88v Mo. LS, pari, urul I. Ltnge. llul. Tie Wkhrvorlagr in Unittir». Major a. D. v. Rouvroy fi. Medizinalwcscn im Jahre 1201, 2.lfii«maßliche Witterung: iLiZonirbO 8 »rs s » v * » Tjmljkl. Pfandrecht des Vermieters, E>dl>cben im Vogtlande. Borienwochendericht. Regnerisch später aufklarend.! klI»SUrj, o» «vl »l» ^ I e/lrrk» Die Wehrvorlage in Ungarn. ES gibt keinen Staat in Europa, der ein so buntes Gemisch verschiedenartiger Bölkergruppen mit zum Teil auseinander streben den politischen Tendenzen und vielfach schroff entgegengesetzten nationalen Machtansprüchen darstellt, wie das habsburgische Reich. In Eisleithanien ringt mit dem Deutschtum um die Vorherrschaft das Slawentum, das im einzelnen wiederum verschiedene Absichten verfolgt. In den Pole» lebt die Hoffnung auf die Wiederher stellung des nationalen Königreichs im tiefsten Herzen fort, so sehr auch gerade sie bemüht sind, den Schein der dynastischen Treue zu wahren. Einen erbitterten Kampf um nationale Sonderrechte führen die Tschechen, deren fanatische Vorkämpfer nach Moskau und St. Petersburg pilgern. Die Panslawisten finden nirgends begeistertere Anhänger als unter den Südslawen, die von einem eigenen Reiche unter russischem Protektorat träumen. Hierzu kommt die Gegnerschaft der beiden StaatShälften, Oesterreichs und Ungarns, die in den letzten Jahren immer bedenklichere Er scheinungen zeitigt. Die realsten Bindemittel der Einheit der habsburgischen Monarchie bildeten seither die Persönlichkeit des Herrschers und die Armee. Beide gehören zusammen. In dem den beiden Reichs- Hälften gemeinsamen Heere hat die Pflege des dynastischen Ge dankens und das Bewußtsein der Zusammengehörigkeit aller Nationalitäten die wichtigste Stätte gehabt, und darum yat es auch Kaiser Franz Joseph mehr als ein halbes Jahrhundert hindurch als seine vornehmste Pflicht und Aufgabe angesehen, von seiner Armee als dem das Reich zusammenhaltenden Machtmittel die nationalen Sonderbestrebungen nach Möglichkeit fern zu halten. Denn von der größten Gefahr würden der einheitliche Bestand und der militärische Wert des österreichisch-ungarischen Heeres bedroht sein, wenn in ihm die zersetzenden und auflösenden Einflüsse der Politik und des Nationalitätenhaders Eingang finden würden. Daß es überaus schwierig ist, ein Heer, in dem so verschiedenartige und auf politischem Gebiete einander bekämpfende Nationalitäten vertreten sind, ein heitlich zusammenzuhalten und darin den Geist der Unauflöslichkeit zu wahren, liegt auf der Hand. Man bedenke nur, daß in dem Habs burgischcn Heere nicht weniger als elf verschiedene Sprachen ge sprachen werden, deutsch, magyarisch, polnisch, tschechisch, ruthenisch, slowenisch, italienisch, kroatisch, serbisch, rumänisch und slowakisch. Dennoch konnte die überaus schwierige Aufgabe, eine innerlich fest verknüpfte, einige Wehrmacht zu besitzen, lange Zeit in der Haupt sache erfolgreich gelöst werden, und zwar vor allem dadurch, daß die deutsche Sprache die Heeressprache bildete. So lange im Heere das gemeinsame Berständignngsmittel, die deutsche Kommandosprache, gepflegt und gefördert wurde, konnte in ihm der politische und natio nale Sondergeist nicht auskommen. Darum begreift man den ge> rechten Unwillen, den Kaiser Franz Joseph seinerzeit so energisch angesichts der Undotmäßigkeit der Tschechen gegenüber den Verpflichtungen der deutschen Heeressprache bekundet hat. Je erbitterter aber in den letzten Jahren die Nationalttütenkämvfe diesicils wie jenseits der Leitha und insbesondere auch der Antagonismus zwilchen Oesterreich und dem magyarische» Chan vüiismuS geworden sind, um so mehr wächst auch die Gefahr, daß das Heer in die Gegensätze der Politik htnelngetrieben wird. Zur Zeit ist eS der ungarische Radikalismus, der mit der Leidenschaft des Fanatismus den Kamps gegen die Einheit der liabSburgischen Wehrmacht suhlt. Im österreichischen Ncichsrate sind die neuen Wehrvorlagen ohne erhebliche Schwierigkeiten erledigt worden; im ungariichen Abgeordnetenbause widertetzt sich ihnen ieit Wochen die äußerste Linke mit einer Hartnäckigkeit, als ob die Zukunft deS ganzen MagyarentumS dabei aus dem Spiele stände. Die UnabhüngigkeitSpartei hat zu der schärfsten Waffe, der Obstiuktion, gegriffen, und dieser revolutionären Taktik im Paria mente entspricht ihr agitatorisch-demagogisches Vorgehen draußen inr Laude, das die Massen zu schreckenden Demonstrationen autzubietc» sucht. Heute soll in Budapest ein großer Umzug vom Stapel gelassen werden, um die Stärke und den Umfang der Opposition gegen die Wehrvorlagen dem Monarchen und seinen Ratgebern zur Anschau ung zu bringen. Den Prolog dazu sprach die wüste Rede, dir der bekannte Schriftsteller und Politiker Karl EötvöS am Freitag im Abgeordnetenhause für eine selbständige national-ungarische Armee gehalten hat. Ganz offen wird hier daS Ziel des extremen magyarischen Chauvinismus gesteckt: die volle Unabhängigkeit von Oesterreich, die erreicht werden soll durch die Aushebung der tat- sächlich bestehenden Organisation der gemeinsamen Armee und die Beseitigung der einheillichen deutschen HeereSiprache. EötvöS erklärte u. a., seine Partei bestände aus elenden Verrätern, wenn sie aufhören würde, für ein selbständiges nationales Heer zu kämpfen. Bon der jetzigen gemeinsamen österreichisch-ungarischen Armee behauptete er. sie sei nur im Aeußeren ein VolkSheer, Im Innern jedoch, im Geiste sei sie ein Konglomerat von Mittelalter lichen Reminiszenzen an die Söldnerheere und eine autolratilch dynastiiche Armee. In diesem Heere läge man dem Ungarn Verleugne Deine Nation, vergiß Deine Vergangenheit, verleugne Dein« Existenz I EötvöS bat schließlich den Antrag auf Errichtung eine- selbständigen ungariichen HeereS gestellt, und man dar sich nicht wundem, wenn die von ihm hierfür gegebene Begründung den Ersolg hat, daß die Sozialdemokraten in Ungarn in der Be kämpfung des .dynastischen" Heeres mit der Uuabhängigkeitsparte an einem Strange ziehen. Die ungarisch« Obstruktion gegen die Wehrvorlagen wird vor aussichtlich zunächst noch keinen Erfolg haben, wenn sie vielleicht auch die Entscheidung des Kampfes auf Wochen, ja Monate hinaus- zuschieben vermag. Immerhin bleibt die Forderung eines ungarischen Heeres ein ernstes Symptom, zumal eine Art Grundlage fiir ein pezifisch magyarisches Heer ja bereits in der Honved gegeben ist. Die Traditionen dieser Honved reichen in die Revolutionsjahre von 1848/49 zurück: so nannte sich damals die vom ungarischen Mim- terium zur Landesverteidigung organisierte Landwehr, und der Name wurde wieder ausgenommen, als durch Gesetz vom 5. Dezember 1868 die ungarische Landwehr auss neue ins Leben gerufen wurde. Eine offizielle Weihe erhielt der Name überdies noch durch ein Honveddenkmal, das vor zehn Jahren in Buda- Pest zur Erinnerung an die Taten der ungarischen Nationalarmee in der Revolution gegen Oesterreich und die habsburgische Dynastie errichtet wurde Die Honved nimmt bereits eine natio nale Sonderstellung in dem Heere der Gcsamtmonarchie ein: die Dienst- und Kommcmdosprache ist nicht die allgemeine deutsche, andern die ungarische, sie untersteht einem besonderen Landes- Verteidigungsministerium, führt Fahnen und Abzeichen in magya rischen Farben, hat ihre eigenen Militärvorbereitungsanstalten und kann nur mit ausdrücklichem Einverständnis der Landes vertretung verwendet werden. Die magyarischen Offiziere zeigen ausgesprochene Vorliebe für den Dienst in der Honved: im übrigen Heere sind sie spärlicher vertreten. Daß die Einheit deS österreichisch-ungarischen HeerkörperS aufrechterhalten wird, ist eine der unerläßlichen Voraussetzungen für die Zukunft und besonders auch für die internationale Machtstellung der habsburglschen Monarchie. Sobald die Armee. Einheit den nationalen Sonderforderungen preisgegebcn wird, ist auch die Einheit Oesterreich-Ungarns in ihrem stärksten Bande gelöst. Spaltet sich die Armee in selbständige, nationale Teile, so er weitert und vertieft sich der Gegensatz zwischen Eisleithanien und Transleithonien zu einer Kluft, die kaum mehr überbrückt werden kann. Die Parole des radikalen MagyarentumS «Los von Oester reich!" wird dann Wirklichkeit. Die Dynastie und die Armee in ihrer jetzigen Organisation sind untrennbar mit einander verknüpft: das Dasein und die Größe der einen steht und fällt mit der anderen. Die Einheit der Armee ist aber nur aufrecht zu erhalten, wenn die deutsche Kommandosprache bestehen bleibt. Daß die Heeres- spräche allezeit unbedingt die deutsche sein muß, diese Einsicht sollte für die regierenden Kreise in Oesterreich die ernste Mah- nung einschlicßen. dem Deutschtum diejenige unumstößliche Position im Gesamtreiche zu sichern, die die deutsche Sprache als die ein heitliche Armeesprache zu einer Naturnotwendigkeit macht, an der alle ümerpolitischen Stürme nimmer zu rütteln vermögen. vom Abg. Müller-Sagan beantragte Resolution betr. Erhöhung der'Diäten der nichtetatinäßigeu Assistenten bis auf die Höbe des Gehalts der etatmäßigen. Abg. Müller-Sagan hat seine Re solution nun auch im Plenum eingebracht. Außerdem liegt eine Resolution v. Waldow-Reitzenstein vor, den Reichskanzler zu er suchen, mit Vermehrung der etatmäßigen Assistentcnsiellen vor» zugehen „sobald zunehmende Verkehrssteigerung die Verwendung Zahl festangestellter Postbeamten irgend zuläßt". — einer höheren Staatssekretär Krätke versichert, daß der Beschränkung auf mir 2000 neue etatmäßige Assiftentenstel en ausschließlich dienstliche Rücksichten zu Grunde lägen. Vor der Abstimmung (4 Uhr) be zweifelt Abg. Ledebonr sSoz.) die Beschlußfähigkeit des Hauses. Das Bureau muß sich diejem Zweitel anschließen. — Vize präsident Büsing setzt die nächste Sitzung auf 4bß Uhr au Die neue Sitzung wird 4 Uhr 35 Minuten vom Präsidenten Grafen Ballest re in eröffnet. Das Haus ist wieder nur ganz schwach besetzt. Auf Vorschlag des Präsidenten wird der Äisi- sienten-Titel von der Tagesordnung cibaeietzt, und es wird in die Beratung des Militäretats, Titel „Kriegsminister" eingetretcn. — Abg. Kunert lSozJ gebt auf das Kapitel „Soldatenmiß- handlunaen" ein. Den Mannschaften müsse mindestens das Recht zum passiven Widerstand durch das Strafgesetzbuch gegeben wer den. Hätte in dem Rendsburger Falle, der jo ekelhaft, so niedrig, so feig, so menschenunwürdig war, der Soldat dem Vorgesetzten gehorcht, so hätte ihn der Richter dennoch zu 6 Monaten der- urteilen müssen. Er würde für solche Fälle sogar das Recht zum aktiven Widerstand für richtig halten. Weiter bemängelt Redner die übergroße Ausdehnung des Manöverwcsens. Dabei gestalteten sich die Manöver zuweilen so, daß man sich frage, ob es Spiel oder Ernst sei. Redner nimmt dabei namentlich Bezug auf das Kaiserinanöver im Hannoverischen 1898, wo der eine Teil unter Neueste Drahtmeldungen vom 7. März. tNackts cingehcude Devescken befinden fick Seite 4). Berlin. (Priv.-Tel.j Reichstag. Bei fast leerem Hause wird die Etatberatung beim Etat des allgemeinen Pensionsfonds fortgesetzt. — Abg. Graf Oriola lnat.-lib.) bedauert das Ausbleiben der Novelle zum Militärpensionsgesetz. Selbst in Kreisen vaterlandsliebender und königstreuer Männer rege sich deshalb ein Gefühl der Empörung. Die Verantwortung dafür müsse der Reichstag allein der Regierung zuschieben, die mit dieser unerläßlichen Reform gewartet haoe, bis ans die sieben fetten Jahre die sieben mageren folgte». Redner verlangt u. a. für die notwendigen neuen Bestimmungen rückwirkende Kraft zu gunsten der alten Pensionäre. — Kriegsminister v. Goßler: Warum das Gesetz nicht erscheint? Weil die Mittel nicht da sind. Jetzt ein Gesetz bloß für die Zukunft machen und dann die Gelder nicht bezahlen, das würde doch erst recht Unzufriedenheit erregen. Der Vorredner will auch rückwirkende Kraft. Das würde allein 40 Millionen Mark beanspruchen. Insgesamt würden dann neue 60 bis 70 Millionen Mark erforderlich sein. Wie ist das zu machen bei solcher Finanzlage? Uebrigens ist es nicht richtig, wenn der Vorredner sagtOdaß für die alten Pensionäre gar nichts geschehen sei. Aber die Ressorts sind einig, daß etwas geschehen müsse, sobald cs nur möglich sei. — Abg. Graf Roon Ikons.) beklagt lebhaft die Verzögerung der Vorlage. Die ungünstige Finanzlage dürfe kein Hindernis sein. Weshalb wolle man zu Gunsten der alten Soldaten nicht die Bicrsteuer erhöhen? Wenn die Gastwirte damit sehr unzufrieden sein würden, so sollten sie doch nicht vergessen, wie viel gerade sie an den Soldaten verdien ten. Er werde jedenfalls alle Luxusausgaben ablehnen, solange für so notwendige Ausgaben kein Geld da sei. auch die militär- technische Anstalt und die Ausgaben für Truppenübungsplätze. a geraoez» lacycriia) mil loicoen oceioiuiloncn, wenn pc er erfolglos, blieben. lBravo. Rechts.) — Abg. :fs sReichsp.s stimmt namens seiner Freunde den Grasen ind Roon zu, dem letzteren speziell auch darin, daß man Deckung denken müsse. sÄbg. Schrad enstcucr!) Herr Schräder, das rufen Si« im Lande zu. Sie wissen se' ' ^ ' ReichSeinkommenstcuer nicht eil um er den Mut gehabt hat, t zuicyiaaeii. — Der PcnsionsLAat wird kommission beantragt, den an sie zurllckverwiesc'nen Titel „Obcr- postafflstenten usw. des Post-EtatS unverändert zu geuchini- gen: sie hat also den Antrag Müller-Sagan aus Einstellung von 3000 statt nur 2000 neuen Ässisteiitenstellen abgelehnt, ebenso eine nare schicken könnten. Die über die Genehmigung katholische nicht aufgehoben werden. Während die evangelischen Krankcn- pslegervercine nur den Bestimmungen des Bürgern und nicht den Bestimmungen geistlicher Oberen die katholischen Krankenschwestern äußert» Berlin. OPriv.-Tel.) Das Abgeordnetenhaus be gann heute die Beratung deS Kultus-Etats. Abg. Dauzen- berg brachte die übliche Paritätsbeschwerde des Zentrums vor. Das Zentrum, das man lm Reiche brauche, und gern brauche, werde in Preußen um so schlechter behandelt. Noch immer sei im Kultusministerium kein Katholik. Die Katholiken würden nicht als ebenbürtige Staatsbürger behandelt, sie würden gebun den und geknebelt, während den Evangelischen unbeschränkte Frei heit gewährt würde. Kultusminister Dr. Studt erwiderte, er unterschreibe es, daß es Aufgabe der Unterrichtsverwaltung sei, den christlichen Geist in der Volksschule zu wahren. Es seien nicht weniger als 30000 katholische Volksschullehrer und -Lehrerinnen tätig, und in den letzten 27 Jahren seien im ganzen nur 3—5 Fälle vorgekommen, in denen Lehrer wegen eines Verstoßes gegen die Lehren der katholischen Kirche moniert werden mußten. Zudem hätten die Bischöfe eine stete Kontrolle über den Geist der Schule« dadurch, daß sie Abgesandte zu den Abganßsprüfunaen der Scmi-, .. t . . hinderen getetzlichen Bestimmungen' 'er Ordensmederlassungen könnten end die evangelischen Kranken den des Bürgerlichen Gesetzbuches Oberen unterlägen, seien .... außerdem von der Genehmigung und den Besehlen geistlicher Oberen abhängig. Grund zu Beschwerden über Verhinderung solcher Niederlassungen liege nicht vor; denn während 1875 nur 600 Niederlassungen,vor handen waren, gebe es jetzt deren 1522 mit 19000 Personen Pflege personal. Im Ganzen seien aus besonderen Gründen seit 18,5 nur zwei bis drei Genehmigungen versagt worden. So weit sein Ressort in betracht komme, könn„ er nur sagen, daß den berechtigten Wünschen der Katholiken jede Förderung zu teil geworden sei. die sich mit den staatlichen Interessen und der Wahrung des konfessio nellen Friedens vereinigen lasse. Auf Anfrage des Äbg. v. Eyncrn erwiderte der Minister noch, es sei ihm nicht bekannt, ob die Ver handlungen des preußischen Gesandten beim Vatikan mit der Kurie über den Trierer Fall zum Abschluß gekommen seien, ebenso sei es ihm unbekannt, in welchem Stadium der geschäftlichen Be handlung sich der Antrag aus Aufhebung des § 2 des Jesuiten- aesehes >m BundeSrat befinde.--Abg. P orj ch verbreitete sich über die Stellung der katholischen Kirche zur Schule. Die Kirche be- kämpfe nur die paritätischen Schulen, weil Simultanschnlen nur stets zum Nachteil der Katholiken eingerichtet würden. Es handele sich heute nicht so sehr um einen Kampf der katholischen und evan gelischen Konfession, sondern um den Kampf des Glaubens gegen den Unglauben, der auch die Grundlagen unseres Staatslebens gefährde. Auch den Schülern der höheren Schulen müsse die Re- ligion erhalten bleiben Er könne es nicht verstehen, wie Abg. Barth, der Freiheit für die Börse und für die Fantasie unserer modernen Dichter fordere, in der Gewährung der Freiheit fiir die Kirche ein Zeichen der Schwäche der Regierung erblicke. Er bedauere die Er klärung des Ministers, daß an eine Aendcrnng der Bestimmungen über die Zulassung katholischer Kficankenpflcgcorden nicht zu denken sei. Er mache da aufmerksam auf das Elend, das man z. B. in Berlin auf den Straßen sehen könne und das nach christlicher Lic- bestätigkeit förmlich schreie. Die Zahl der vorhandenen Ordens schwestern entspreche nicht entfernt dem kolossalen Bedürfnis. — Mi nister Studt: Der Unterschied zwischen den katholischen und eoa»- ge.ischen Krankcnpflegevercmigungcn liege eben in der Organisation. Die Katholiken seien übrigens gar nicht gehindert, ganz Berlin mit einem Netz privater katholischer Krankenpflege zu überziehen. Weiterberatung Montag. Berlin. sPriv.-Tel.) Von der fieikonservativen Fraktion des preußischen Abgeordnetenhauses ist folgender Antrag zur zweiten Beratung des Kultus-Etats Angebracht worden: die Siaatsregiernng zu ersuchen, baldigst den Entwurf eines EK- sctzes vorzulcgen, durch welches die Unterhaltung der Volks schule nach Maßgabe der Verfassung geregelt und unter ent sprechender Erböhnna der Staatszuschüsse den Uebelständcn ab geholfen wird, die aus der großen Ungleichheit der Lchrerbesol- düngen für Schule und Lehrer, sowie für die Bolksjchnlbildung weiter Kreise der Bevölkerung erwachsen. Berlin. sPriv-Tel.) Gras Leo Tolstoi hat in Beant wortung des Briefes eines hiesigen Schriftstellers u. a. erklärt. ,, ^ „ Ehr" ' ' daß er als Mensch, der sich nicht im Recht fühle, «Prinzessin Luises zu nach einen Ehristi Gesetze zu leben strebe, ^ Stein auf die unglückliche Frmr Prinzessln Luise) zu werien, und die Veröffentlichung seines harlen und unchristlichen Briefes sehr bedauere. ^
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