Delete Search...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.10.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-10-22
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19021022010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902102201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902102201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-10
- Tag1902-10-22
- Monat1902-10
- Jahr1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.10.1902
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
! L ^ st 1> pH! tv «-» merip uuu oie isievylittuua der Beaimenstellrll im deuttchen Sprachgebiet« bisver Stellung genommen bade«. Sank und Anerkennung au« Dir Versammlung dankt den Abgeordneten der verschiedenen Parteirichtungen im ihr Erscheinen und ihr energisches Eintreten für die gerechten Focheninge» der drutschen Bevölkerung unsere« Krei-grrichkSsprengrlS und erwartet, daß die selbe» ruckucht-lvü nicht nur sür die g rechten Forderungen der drutschen Bevölkerung diele« »reiSaerichlSwreugelS, sondern auch der deutsche» Bevölkerung in Böhmen. sowie der gelammten Monarchie üderhauvt eintreten und bi« zum Aeußersten schreiten rverden " Diese Entschließung wurde unter tosendem Beifall ein- stimmig angenomnien Araukreich. Deputirtenkammer. Bor der Abstimm ung über die beantragte Dringlichkeit kür de» Antrag Roche rRatlrttialistl auf Trennung von Staat und Kirche führte Minister Präsident Coindes au«, über den Antrag Roche selbst soll» das Haus i» aller grechtit deratden: die Frage. welche der Antrag betreffe, lei aber so wichtig, daß die Dringlichkeit sür den Antrag zweisellri« nur deantragt 'ei. um der Regierung Schwierigkeiten zu bereiten B r iss o n schließt sich dieier Ansicht au und fügt dinzu. er werde deute »och einen Antrag, betreffend den vrivate» Unterricht und die Kongregationen, eindringe». Rach Ablehnung der Dringiichfeit für den Antrag Roche findet ein Antrag Reveillaud aut Ernennung einer Kommission von 33 Mitgliedern, der alle aus die Trennung von Staat und Kirche, auf Kündigung de« Konkordats u. s. w bezüglichen Anträge überwiesen werden solle», die Zustimmung de« Hause«, nachdem vorder die Dringlich keit sür dieien Antrag angenominen war — Deveze richtet an den Mariiiemiiiiiler eine Auslage über die von niedrere» Zeitungen aittgestellie Bedaul't»»g. das; die P'äne der französischen Unter- >ee boote Raout Pictet, der ein Hau« in London und in Vciiin habe, zugänglich gemacht worden leien. Marineminister heilem» erwidert, Pieter habe >di» d e Plane eine« neuen Unker- leeboote« vorgelegi und darausuin bade er — der Minister - Picket Gelegenheit gegeben, seiue Pläne im Einzelne» anS- zuardeiteu. Pieiet leien aber weder die Pläne der französische» ilnkerieebovte noch sonstige Geheimnisse der siaiizösisihen Marine dekannl gegeben worden, der!» das wäre >a Benalb geivelen. Wenn er — Pellela» — Raoul Picket zuvorkommend empfangen l ade. >'v sei das geicheben, weil er sich nicht sür berechtigt halte, delaitlge Mlktbeilungen zurückzuweiie»: kein Land weise eine Eisuidiing zurück, weil lie von einem fremden komme. Ter Minister gebt dann aus eine Zwischenbemerkung Lackro»'«, der ver- iaiigt. dap Admiral Marauer vom Marmeminlsterittm. aus dessen Zeugin» sich mehrere Pläner berufen batten, vom Diensrgebeimnik entbunden werde, ein und versichert aus Ehrenwort, daß, seitdem er' an der Suche des Manneiin»islerlumS stebe, in keinem Tiensk- iweige Ptlichkwidrigkeilen der i» lliede stebenden Alt vorgekommen leien: der Minister piotestiil ichließlich dagegen. daß man Be unruhigung in das Land zu tragen nicke, und gegen den Feldzug, der in gewissen Pläliern gegen >dn grsükrt werde. (Beifall links.i Vettdeniiat beanlragl Umwandlung der Ansrage in eine Inter pellation. Der Mariiiemliiister erklärt sich mit der sofortigen Be- rathung dieier Interpellation einverstanden und d>e sofortige Be- ralbung wird mit lrffst gegen 2)4 Stimmen beschlossen. Perthoulat kvirtr Peüetan vor. eine große Uiikiugbeit begaiigen zu bade», als er Pieiet. der nichis ReueS gebrachl habe und der im Solde der ei'gii'chen Admiralllär stebe. iein Pertrauen schenkte. Ter Marine- ikliniiler verlangt hierauf Aniighiiie der eüisacheu TageSolbnuug kid da« HauS nimmt mit .336 gegen 2ll Stimnie» die einfache Tageserdiiuig an. Tie Sitzung wird hieraus geschlossen. (Aus- sühriichcr wieeerbols.s Tie kleriksten Blätter fahren fort, die von der „Aurore" ent hüllten Mißbrauche im Kloster 'No:re-Tame-be-Cbaritö in TourS abjuieugnen oder wenigstens aozuschwächen. Rach dem „UnioerS" hat der „Messager v'Indre et Loire , der in Tours selbst erscheint. eine Untersuchung angestelli, deren Ergebniß ist: „Daß keine der Aiischuldigungen der ^.Aurore" begründet ist." rer Vertreter de« Blattes hat dem Kloster einen Besuch gemacht, bat die Schlassale hell, lustig und von einer Reinlichkeit gefunden, „die 'eine Bewunderung erregte". Die Nonne, die ihn führte, zeigte .hm Alles. „Man hat Ahnen," sagte die Rönne, „von einem keuchten, dunklen Kerker erzäyil, m welchem, man die Leichname niederlegie und in den mau die Kinder einsperrle. Hören Sie die volle Wahrheit hierüber!" Nun führte uns die Schwester .a einem Verschlag, der mit Holz und allen Kisten anaesüllt war. „Tiefer kleine Raum." saate sie, „diente ehemals als Todtenkam- liier. Seit mehr als li Tagen sdie „Aurore" hat ihre Enthüll ungen einige Zeit vorher angekündigtj benützen wir ihn als Ruurpelkammcr." — „Und wo," fragten wir. .^befindet sich gegen- wärttg das Todtenziinmcr?" Tie Schwester führte uns in einen geräumigen Saal, in welchem sich große Schränke aus poliriem Nußbaumholz befanden. „Wcr haben rein Todienzimmer mehr," sagte sie. „hier in diesem Saale werden die Leichen aufgebayrt, wenn em Todesfall vorkommi." — „Und diese Schränke?" — .Es ist Wäsche darin." Wir wollten Genaueres wissen. „Wo ist denn der schreckliche Kerker?" fragten wir. „Ich will Sie äinsühreil." antwortete die Schwester. Sie geleitete uns in ein niederes Zimmer, das durch em kleines Iensier Licht erhält. „Ein oder zweimal." sagte sie, „mußten wir ein unbändiges Mädchen, das im Schlanaal einen solchen Lärm, ein solches Geschrei auf- >'chiuq, daß Niemand schlafen konnte, für die Nacht in diesen ^aal bringen." — „Ist das schon lange her?" — „Ueber ein Jahr. Manchmal." fügte die Sberin bei. „finden wir widerspenstige Charaktere, die sich nicht bändigen lasten. Unsere Zöglinge rekru- uren sich nicht aus den besten Kreisen. Was soll man denn von ihren ererbten Fehlern sagen. Wer sind oft die Eltern der armen Kinder, die man uns bringt, die die Polizeiagenten -erber führen, wenn man anderswo alle möglichen Mittel, sie n bessern, erschöpft hat, ohne einen Erfolg zu erzielen." Der Berichterstatter fügt dann noch bei. Alles gebe Anlaß zur Ver- nmihung. „daß diese gehässigen Verleumdungen das Werk eines eienden Mädchen« sind, das wegen seiner schlechten Führung aus der Anstalt entlassen wurde." Tre „Aurore" hatte auch gesagt, -gs Kloster iei ein Herd der Tuberkulose und der Blularmuth. «egt veröffentlicht ein klerikales Blatt eine Unterredung mit dem -'losterarzl. der gewiß kein Antiklerikaler ist Er hat sich also aeaußerii „Ich muß Ihnen sagen, daß die häufigste Ursache der LodcS'älle iin Kloster die Tuberkulose nt Tie Lokalitäten müßten rundlich desinftzirt werden. Unglücklicherweise sind die Hiiss- Mittel der 'Nonnen, wie ich glaube, so beichränkl, daß die iheure Desinfektion. die nolhwcndig wäre, über ihre finanzielle Leistungs fähigkeit gehr." Italien. Bei der Eröffnung des W e in b a u k o ngresses m Couealicnio kiü Luzzaiii eine Ansprache, in welcher er daraus nnwies, daß Italien denselben Weg einschiagen müsse, wie Teuijch- ind, dessen Weinbau durch die Vereinigungen der Landwirihe nnd Winzer zu gemeinsamen Weinverkäusen zu seiner hervor ragenden Bedeutung gelangt sei. Luzzaiii hob hervor, was reuischlond sür die technische Ausbildung der Winzer geihan habe, und gab seiner Zuversicht Ausdruck, daß der italienisch« Weinbau iii der nächsten Zukunft aus eigener Kraft seine frühere Höhe wiedergewinnen werde. England. Im Unterhause erklärte Staatssekretär des Auswärtigen, Cranbornc, die englische Regierung habe eine Mit teilung der russischen Regierung erbalien, in der diese vor- 'chiägt, daß sich Rußland nii» Afghanistan direkt in Verbindung setzen wolle bezüglich der Grcnzangelcgcnheiien, wobei nach wie vor Afghanistan als außerhalb der russischen Interessensphäre liegend betrachtet werde. Tie englische Regierung habe geant wortet. daß sie keine andere der bestehenden Vereinbarungen er wägen könne, bevor die russische Regierung nicht eine genaue Dar- legung der Art und Weise gegeben habe, in der sie sich den Verkehr Zwischen den Grenzbeamten bezüglich der ihnen aufzu legenden Beschränkungen denke. Bisher sei keine Antwort em- aegangen. Rumänien. In Constantza wurde in Anwesenheit des Prinzen und der Prinzessin von Rumänien, der Minister, der stemdrn Gesandten und Militärattaches und der Mitglieder der Tonaukommiffion der Donau-Kanal zwischen Tultscha und Sulina, durch den die Strecke um 22 Kilometer verkürzt wird, er öffnet. Aus eine Ansprache des Voisitzenden der Tonaukommissio», des österreichisch ungarischen Generalkonsuls v. Borhek. gedachte der Prinz von Rumänien der Thätigkeit der Donaukommffsion und brachte eine» Trinffpruch aus die Delegieren der Großmächte aus. Darauf statteten der Prinz und die Prinzessin von Rumänien und die Minister Besuche an Bord der anwesenden fremden Stations'chiffe ab. Serbien. Ueber das neue Kabinct wird aus Belgrad noch gemeldet: Ter neue Minislervräsideni. der bisherige Baüienminisler Peter Welimiro witsch, ist gegenwärtig einer der gemäßigtesten Radikalen, war aber in jüngeren Jahren ein Fenerbrand und wurde anläßlich eines PuischcS von Zajiichar im Jahre 1983 langer Serke ^...ickerstrase Als «»igrant nd war dort ' verurtheilt. der er sich durch gestellt un wurde er «um erste« de« Generals Seuva sunsmal inne Der »ant Waffa Anloaitsch. der die au Rußland verkörprrt. und der neue Todorowirsck. der »par al« radikal ^Stipendiat de« König» Milan war. mSwärtiae! wlimich« Berstimmuna gegen lntster de» Innern, Welunir WMinseiner Hugend Kr! de« Kon Vertraute de« König«. , .. 1889 Hermann Juncker» .Aideiltlpser»«' nndDito gikentl bmet der «uechadn". Bon dem aieiche» Künstler fti» - medikre andere «rdetten ,u leben, dir lein, i» der naturmadren Sr»asiung von allerda» in düchtz «ffeulicher Weise bekunden. Zu daß der landschaftlich« Hintergrund bel den i ruille tieut »uuft u»d rvtfteitschafi. Söuigl. Hofoper, «uerint'« erlebte gestern hier ihre deutsche Uraufführung vor ausvrrkauftem Hause unter b^eisterter Ausnahme und sensationellem Erfolge Die Handluna, nach Saidou « Se»sativn«brama gleichen Ramen» deardritet. spannt und fesselt in auiregendrn. steigernden Wiklungr» di» zum Schluß. Dt« Musik folgt den öfter bi« auf die Spitze der Möglichkeit getriebenen Effekten getreu und außeiordentltch wirkungsvoll im Gefüge und Stil des modernen Musik- d r a in a - Dir Musik läßt Raffe und Eindringlichkeit erkennen, und es sind nicht nur die Sänger mit großen und dankbaren Aufgaben bedacht, sondern ganz besonder» auch das Orchefter ist vom allrrfeinsten Organismus, der alle psvchiichen Schwingungen der Bülinenvvrgänar auaendltckltch vergrößerl und sardrnprächtia intereffiit Es in die fesselnde, eigenartige Musik eines starken «elbst ständigen Talents, eines reichen Naturmusikeis »nd RervenkünstierS. eines in leidenschaftlichen Accenten lchwelgen- den LniikerS — da« echte Produkt de« ausaeweochenen Reo- Italianismus. Von gleichem Schwünge und gleicher in nicht« versagender Spannung, wie das Werk selbst, war die in Alle,» voll- endete Ausfübrung. WaS v. Schuch und die Königi. Kapelle in der Ausführung deS Vvn rhythmischen und dynamischen Schmie- rigkeiten strotzenden Werkes boten, war ebenso unüdertresslich. wie die hinreißenden soiistischen Darbietungen der grau Abend'- roth lTosecis, der Herren Burrian Marios und Scheide- mantel sScarpias. Bon solcher eminenten Darstellunaskunst getragen, schlug schon der erste Akt zündend ei». Ganz den gleichen Erfolg batten die beiden anderen Auszüge. Die genannten So- iistcn wurden ml« Puccini und v. eschuch unter lauten Brav» des Hauses zu Dutzend Malen gerusen, und auch darnach leerte sich der Saal nur langsam und unter ^Stimmungen, welche die durch das Werk heroorgeru'enen seelischen Erregungen deutlich erkennen ließen. II. 8t. ' ' ^ .Die Afrika- Königi Schauspiel- Ut>rl netzen. j Im König! Hofovenibause gelangt heute .Di nerin" zur Aufführung lAnsana 7 Uvr): im König hauie .Der Störeniried" iAnsang halb 8 Udi -f Im Residenz-Theater findet heute die 2S. des Schauspiels „Alt Heidelberg" statt. : 7 TaS .Di Journal" schreibt: .Nach u»S zugegangenen! privaten MItkheiiungen scheint es sich zu bestätige», daß Herr Kammersänger Georg Anthes Dresden verlassen und an einem der letzten Tage nach Amerika abgrreist Ist. Here AntbeS soll schon vor längerer Zeit, wiewohl er dem Königs Hoftbeater noch kontraktlich vervsuchtet «st. einen Vertrag nach Amerika unterzeichnet haben, der ihm dort große Honorare sicher' Seine Abceoe würde einen ausgesvrochcnen Konlrakldruch bedeuten, durch den Herr Anthes in eine Konventionalstrafe von 28000 Mk. ver fällt und aller Pensionsansvrüche verlustig geht Die General- direktion der Königi. Hoftbeater hat. wie uns aus cingezogene Eikundiguna mikgetheilt worben ist. unmittelbar von der Abreise des Herrn Anthes noch nicht« erfahren. Ihr ist von dessen Iran auf An'iage der Be'cheid geworden, daß Herr Anthes sich aus einem Ausflüge in der Sächsi'chen Schweiz befände." Wenn Herr Anthes wirklich in der Sächsischen Schweiz weilen wllte, wird er sich wohl bald meiden, um sich gegen den Vorwurf des Konlrakt- bruches zu verwahren. 1° Heule, Mittwoch, sinket der Trio-Abend der Damen Klara Brauer, Roedcr-Milanollo, Agga Irilsche un Musen hause statt. s In »ein morgen. Donnerstag, statlfindenden l. NovttSten- Loncer« nn Wewerbehause kommen zur Ausführung: >. Quver- mre zur Oper .Di« Krlienmüble" von Ä. Ruhiger: 2. Einteilung ,um Z. Alle aus der Over »Das veimchrn am Dero" von C. Goiomark: Z. Kaniasie scir Poiaune von F. Grützmacher (Herr Landke): 4. Schwedische Rbapjovi« Nr. 2 von A. cöallsn i i.Malt; b. Ouveriur« zur Over „Oberon" von Weber: 8 ^le Vnvls dir Violine von Bsriot <Herr Eoncerimeisser Turecek»: 7. Polksjubelmarsch von K. Mahio <1. Mals: 8. Tondiider von «Äovesrov jun. aus der Over „Ntenzt" von R. Waaner: 9. Ouvertüre zur Overelle „Der Belielsiudenl" von Millöcker: w. Serenade Nie Lart« von Oderihue <Fr>. Memmingers; ». „Liebrstraum" sür Slretchquariett von Z. Winogrodki tt- Mals: lll. »Seschichlrn au« dem Wiener Wald". Walzer von Job. Strauß. 7 In dem morgen. Donnerstag, im BereinShaus« unter Mitwirkung der Robert Schumann'schen Sing akademie stattfindenden Coacert^elangt u. A. eine Kammer- sonate von Eoarlsto dall Avaco zur Aufführung. Das um 1720 geschriebene Werk kommt in der Originalvesetzung — zwei Violinen, Eello und Cembalo — zur Wiedergabe. Ganz eigenartig und ungewohnt unserem Ohre ist der Klang des Cembalo sKielslügelj, der demjenigen der Harfe wohl am nächsten siebt. Dcis Cembalo wurde einjt lediglich als harmonie^üllcnbes Äegleitinstrument ver wendet. so tritt es auch in der sonate aus. Da jedoch für den heutigen großen Concertsaal ein solcher Flügel kaum ausreichen würde, gelangen zwei derartige Instrumente zur Verwendung. Das eine derselben ist ein klangschöner Silbermann'scher Flügel aus dem Besitze Sr. Majestät des Königs: das andere, ein Werk I. B. Giusti's, zeigt Schnitzwerk im Barockstil und ist 1681 in Lucca erbaut. -f Nachdem seit einer Reihe von Jahren Bach'« .MatthäuS- valsion" der CborfrrilagSfeirr in der Kreuzkirche d>e musikalüche Weihe gab, wird im nächsten Jahre vielfachen Wümchen ent sprechend deS Altmeisters große Messe in L-moll dem gleichen Zwecke dienen Im Hinblick ans die enormen Schwierigkeiten des gewultiaen Werkes ioüen die Proben zur Aufsühiung. für deren Vortrefsiichkeit eS bürgt, daß sie in gewohnter Weike von dem Königi. Musikdirektor Professor Oscar W ermann geleitet werden wird, bereits am 8. November beginnen. Und zwar finden sie in achttägigem Turnus lebe» Sonnabend im Geiangswale der Kreuzschule statt. Stimmlich gut begabten und musikalisch tüchtigen, auch im Cborsingrn bereits geübten Damen und Herren, die geneigt sein würben, in der Aufführung initzu- wirkrn. ist anzuemviehlen. ihre Anmeldung bei Herrn Prof Wermann iPragerstraße 31) Nachmittags zwischen 8 und 4 Uhr möglichtt bald zu bewirken s Ter „Dresdner Kunst gewerbeverein* veröffent licht soeben sein Wmlerprograinm. Es sind drei orößere Vorträge geplant und für jede Woche ein „Kunstaewerbevereins-Abend" jDienstags bei Kneifst Das Stiftungsfest ist für den 24. Januar 1903 angesetzt f Nim hat auch — ein seltenes Ereigniß! — der .S ä ch- iische Kunstverein" seine künstlerische Sensation: In seine Ausstellungsräume ans der Brühl schen Terrasse haben die Karls ruher Kün stier mit einer hervorragend sehenswerthen Kollek tiv-Ausstellung ihren Einzug gehalten. Das bars in jedem Falle, zumal die Sai'vn bisher nur wenig Bemerkenswerthes gebracht Hot. als ein freudig zu begrüßendes Ereigniß gelten, das übrigens auch vom Publikum durch vermehrten Besuch reichlich anerkannt wird Fehlt auch vielleicht in diesem „Karlsruhe in Dresden" der oder jener Name, der in den Künstlerkrrisen der badischen Residenz einen guten Klang hat — so vor Allem Altmeister Thoma —. und übrrwiegen, was übrigens nicht von Karlsruhe allein gilt, wiederum die Landschaften bei Weitem, so baden es doch die auS- stellenden Künstler verstanden, in dieser Kollektiv-Ausstellung nicht nur ein« schätzenSwerthr Probe ihres Können«, sondern zugleich einen glücklichen Uebervlick über ihr besonderes Kunstschaffen zu erbringen. In der Mehrzahl sind freilich die hier vertretenen Künstler bei uns schon lange keine Fremden mehr: so manche« Bild, das bereits aus unserer letzten „Internationalen" von dem Wollen und Können seine« Schöpfer« Zeugnik ablegte, ist jetzt via Hamburg, Breslau und Leipzig zu unserer Freud« wieder nach Dresden zuruckgekrhrt. Die- gilt zunächst von dem einzigen Porträt der Ausstellung, einem Bildnis Otto Prophet«'», da- den tüchtigen, auch tu unserer Königs. Galerie hervorragend vertretenen Tdiermaler Professor Wei-Haupt ln vortrefflicher Cluirokterisirnng wledergiebt. DaS Gleiche trifft für Friedrich Fehl's Pastellsludie „In der Sonne" zu. die ein chices Balleteusenpaar in sehr ge schickter Beleuchtung dem Beschauer vor Augen fuhrt. Neben diesen Arbeiten Hoven Georg Thrahn'S und Emil» Stevhan'S Bilder einen schweren Stand, da ihnen die Verbindung deS Figür lichen mit dem Interieur recht wenig geglückt ist. Befriedigt in dem „Adagio" des Elfteren die Haltung und Durchführung der Violine spielenden Dame nicht sonderlich, so wirkt da« einwchc Stillleben der Letzteren mit dem Theeservlce bet Weitem geschloffener »vcd dies«, «twe: de« Vckichti-e» «beträchtlich , noch «nten r«.t0 " «»<ti beffelben arg vernochla'sig« ist. woduech — »t« ». v b Adleibilde —der vannvniich«Eindruck de« ofan»«»» aeslc'i, wird FikcniicheP-Thierdilber» reihen Engelhardt'« -Pflügende Pferde" vollständig eben dir rein landichaftlichen Motiv« von Ließen «nd 1 Künstln« beweisen «in bedeutende« malerische« Geschick, «rslnr« namentlich durch die geschickt wtedergegedent Gtadtsildouette im Hintergrund», ledtere» durch die trefflich« Belichtung ve« Vorder grundes Recht vertraut mutdet un« fern« Gustav Kanwmann s fardenglüdender .Späiderdstndknd" an. der mit seiner fast tragisch ausklingenden Stimmung einen lebhaften Kontrast »u de« beiter anmutdenden gr»dllna«bilde de« trefflichen Karlßruhn« bildet. Mehr eine vermittelnd« Siellung nimmt der. vom Künstln «der- die« mit leichter Abänderung auch in Lithographie wiedergegebenc .Mondaufgang" mit seinen milden, ruhigen Linien ei», nur daß bin der Eindruck d« Monotonie in den breiten Flächen der Dar stellung nicht ganz vermieden ist. Besser weiß sich Hau« v. Volk mann vvn diesem Ponvurw frei zu halten, sei e«. daß er die weiten Felder- und Wirtenbreiten «n rechteckiger Gliederung und verschiedenen Fardennnancen parzrllirt. sei e«. daß er seine Land- Ichasien. wie »n .Stillen Lano". durch einen von Meister Adebar dewvdnren Tümpel unterbricht, oder a»ck durch geschickt angebracht»- und trefflich hrrau-aeardeiirte Lichteffekte belebt Imme, und überall zeigt er sich als Künstler von '»mpathischer Raturouffassung »nd seinem Stin»nung«gesüh>. der mit gesunder Fardensreude dar Einzeln» am « Reizvvllite zur Anichauung zu dünge» verstedi Als das wirksamste seiner Bilder muß diesmal «michiedrn die „Rubrnde GSiisryerde" gelten, au» dem der Gegensatz zwilchen den rudigen Linien der Landschaft und der aufgeregt bin und her wat schelnden Schaar, zwischen dem klüftigen Grün de« Wiesenbodens und dem lichten Weiß deS GrsirderS eine geradezu verblüffendc Wirkung erzielt. Albcrl Haueisen'» sonst nicht übler -Spätherbst ist leider viel zu sehr vvn oben geiebrn. io daß die Horizontlmie zum Nachtdeil der vettvektiven Linie verschoben erscheint. Rechl gut. nur vielleicht zu scharf bebt sich Herrmann Daur's -Kapelle" von ihrem lichtweiße» Hintergründe ab. während dl« „Heideland schast" wiederum etwa» zu dunkel gehalten ist- Sehr büdnd nedmen sich dagegen der „Ein'ame Hügel" mlt seinen sanft ge schwungenen Linien und .St Kirchena" mit «eine, weilen und - dem Auge noch mehr zu verbergen^ scheinenden Perspektiv« au« Aufführung' Durch einen guten koloristiichen Effekt besticht Franz Hein s ' -Farren >m Hribiiwald" mit dem kräftigen Gegensatz der arünrn und wrißgelden Wedel zu dem röthlichen Falliaud de« Weges Weniger a«s sonst begrenzt Walter Eon« diesmal dir Detail« seiner Landschaften mit den gewohnten starke» Konturen; doch wird auch io noch lein dünner, aus dem -Schloß im Tchwarzwalb" geradezu glatter Faidenaustrag, der irden kräftigeren Ton vermeidet, nicht nach Jedermanns Äeichmack sein. iFpriittziinzz folgt.) s Friedrich Haase tritt wieder auf — allerdina« nur in einer Privatvorsiellung vor dem Kaiser. Er spielt heutc seinen berühmten Chevalier Rochejerrier in der „Partie Biquet" >m Schlosse zu Potsdam. f Professor o. Le n bach, der in letzter Zeit nicht unbedenklich erkrankt war, befindet sich auf dem Wege zur Besserung. s- Die Generalintcndanz der Wiener Hofoper hat die Ver fügung getroffen, daß die täglichen Einnahmen für die Garderobe, die Tdeaterzeitel und die Teztbücher — 200 Kronen per Tag - dem Pensionslnsiitut zusallen. um da« Deficit von 260000 Kronen einigermaßen zu decken. > Die Villa Arnold Bä-cklin'« bei Florenz ist in den Besitz eine« Berliner Großkaufmanns und Kunstfreundes über- gegangen. Ter Verkauf der Billa ist bei geschloffenen Thüren. das heißt mit dem gesammten Inhalt und der ganzen Aussiatt ung, erfolgt. Ter Preis beträgt dem Bernehmen nach 20000«' Mark. Der Käufer der Villa wird sie wohl pieläwoll tn dem alten Zustande bewahren. Neueste Tratrtmeldungen vom 21 Oktober. * Berlin. Preußischer Saatenstandsberichi um Oktober-Mitte. sDie eingeklammerten Zahlen sind von Oktober- Mitte 1901.) Winterweizen 2,9 s2,4>, Winterspelz 2,2 s2,A, Winter- roggcn 3.0 s2,1>, junger Klee 2.3 s2.8>, Luzerne 2.4 12,7). Die naß kalte Witterung verzögerte sehr die Einbrmgung der Ernte und er möglichte sie theilweise noch gar nicht. Die Halmfrüchte räumten sehr spät das Feld. Mit dem AuSnehmen der Kartoffeln ist man jetzt überall beschäftigt, jedoch sind hinreichende Arbeitskräfte nicht überall vorhanden zur Bestellung der Felder; nur die Wintersaat ist infolge ungünstiger Witterung ungewöhnlich gehemmt. Von thierischen Schädlingen sollen sich die Mäuse in den letzten Monaten sehr vermehrt haben. Ueber den Stand der jungen Saaten lauten die Nachrichten vielfach unbefriedigend. * London. Reuter s Bureau meldet aus Curaqao vom 20. Oktober: Ter Kapitän des Dampfers „Valetta" der Hamburg- Amerika-Linie. sowie der erste Ingenieur- und drei Matrosen sind ertrunken. * WtlkeSbarre. Die Konvention der Bergarbeiter nahm rinmüthig und unter großem Beifall den Bericht de- Aus schusses on, wonach die Annahme des Antrages Präsident Roose- velt's aus Einsetzung eine« Schiedsgerichts und Wiederaufnahme der Albest am Donnerstag empfohlen wird. Der AuS staub ist mithin für beendigt erklärt. 8tvt»v »uvil evstrtxv Drahtberichte. Hofnachrichten, GesammtrathSsihung, Vermögens- Verhältnisse von Plauen b.Dr., Gewerbeverein, Luther als Erzieh«. Wetterbericht des Kal. Sächs. Metrorolog. Instituts in Chemnitz vom 2i. Oktvber 8 Uhr Morgens (Temperatur nach Celsius). Wetterlage in" Europa am 21 Oktober 8 Uhr stütz: 2UM«n»< Nom» 'S! Mchtuna u. Starke 'Wetter desWmde» > 21ornow. ! Blackwd Christi unsd! ZttideAnklö Sta«khol»n I 7S, >v schwach^ heiter rV8w stark wolkig rnu !b«d«i> so - s-md,. Helder Lcilly mäßig bedeckt !— k! - Mlinster 4 Sttll woMg -s- Berlin 0^0 leicht molken! 's- S - Karlsruhe ^»- N»v«I»>>>!l l »>!k>iV M>iNg .»«-IN Memel ! 80!0S0 leicht Dunft rwinein.r «e s miißig Sk»,«, ! »1 Still lDun«, L,lt ! 42 k>iV mW, d«d«n tt!? StaNon»- H-m« «ichvin, li S Niete »—«inde« «etlei 7»« V leichl ded«», »» 77 miUiqö»,»,, ielchlwoM« V ieiltl R»,»n t irii»!«,,»« c -r,i<» 7 teil-»'»«deckt V müßt, dev»ck> ft-n d«»«ck« V ft-Nd«»«« >5 4 - Me, « 2 vaei» l» München ü ff- »i— tiyemn,, 7 von dem Skagerraä. über welchem da« darometrilch« Minimum mit 748 Mm. tl««t, breitet sich tiefer Druck noch Lemraieuropa aus: bah« Druck erstreckt sich vom Süden der brUiichrn Inseln nach dem südlichen Kontinent. Lebbatte, nordwestlich« bis iüdwestltchr. bei uns fteffeWtnd« bringen irübe« Wetter mit ausaebreuelen Neaeuslillcn; dt« Temveraiur hat zu- genommen. Wenig Aendening wahrscheinlich. Witterung in Sachsen am 2V. Oktober. kr«»d«> M riextzen MNau Üldemnitz h»d« r«m». i «in» a> Statt«» xretbee» ^ MS Schneedee, 4» «ft» i «a» «Nenber, 74t iliestzenhain 771 FichMIder, 1 «» 4« 1.7 I» 4 v, »»M » n ^sv » Still i o.« s » 1 O.i SSV dl 0.4 »er 20. Oftab« war bei schwachen südwestlichen Win»«» der Bewölkung «tn vorwiegend trockener Dag i Verhältnissen. In, Gebirge trat Nachlsrost (MInin und Stetsdildung «in, di« Mazima stiegen bis 1l.» csrao ,wr«mn». Dresden, »t. Oktober. Varometer «« Odttker »ft«>mch <vm». Otto Bösotd), Wallttrajie 2. «7».«« 6 Ubr; 748 Millimei«. 4 s rhenuonietrvgravb nach Lelstus. Temveraiur: böchste >7,b Ge. meorigft« 8.L »r. W-irme. ««deck» und Regen Wastwmd. Wasserftand »er «lde uv» Met»«,. BudwciS Prag Pardubitz Meinst Lettmerttz Lee»« 20 O«br.. -st 3 Z-31' -st 1» -28 -» - 1« . 21. Oftbr.. -st4 -st 22' -st6 -28 -21 -1« » Sie«,-Her am Pe,«I insot,« »»stttlm,, »M rro^e,
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview