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Dresdner Nachrichten : 22.07.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-07-22
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187907228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790722
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790722
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-07
- Tag1879-07-22
- Monat1879-07
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.07.1879
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«v«stanri,iopel. «.Jul«. DerlranMche m>b englische Botschafter ü-ernicksten gestern der Vtorte die «ndentische und energische Note, die Pforte nustorrernd. den Inhalt de» Jnvestituriermanö dr- vlcrkdnIgS der iranzö- sischrn und knglischrn Re» gieruna hinnen st Tagen msizuthcilrn. widrsgeniall- die Pforte liir ernste Kon, ieguenze» verantwortlich sei. Man bebauptet, Frankreich und England würden. »all« «vre Schritte lruclstlo» seien, die Unab hängigkeit Egvptcnö pro- klamiren. «okr-lvioxrammo ^»oiso i Mstredalteur vr. -ömll FürdasFeviU Illae-Hvlx ? 60., , 8t!l»Iv88-8tra880 14, gogouUlivr stör 8i>ororg»«so,^ ^n- und Verlcuiit' ullor LlLLtspspierv, 4vtivn eto. ^UMtlilunk aller Ooupon^. Uimnt^olOiollv Lontrvls der VvrlootzUNg illlor FVtntlij'iipinrv. aut ln iosimlisiu >Vopa Ghelm-torv, v.»t» Juni. Zehn Mellen von Ulundl angekommen, cr» öffnete man den Ab-«, sandten Etstwayos. li« Feinkscklgkclien würden nur elngestclit, wennEcte» wavo die grstcllien Be dingungen anuev'ue. Wol- sele»S ist am L.Jnli i» Pott Durniord ang: kommen. London. 2>. J»I«. Die „Pallmall Gazelle' will von einer Depesche de« Gouverneurs von Natal wissen, wonach die biiti- scheu Truppen In der Re sidenz Eetewavoö, Ulundi angekommen sind, aber Druck und Elgeinbun, der Herausgeber: Berantwortl Redakteur : V dei>'"^Laaorr l^itze" " nst-dcr- L.tvp«-!» Nk in Dresden. Lt!tuei«r1» »'«»tilt-nN in Dro-'»-^'- gebraui» aeiundcn bitten I Lindau. 21. Juli. Der Kaiser verlies, das Schloß Mainau per Dampicr und besuchte i» ntsnliorivfv, z l FrletrlchShalen den König und die Königin von Württemberg, welche mit dem Prüfen und der Herrmann voi^Sachsen - Weiinar den Kaller erwarteten. Bei der Ankuuit wurde der Tagebkatt für Politik, Untertialtiuig, Gefchiistsverkelir. Börsenbericht. Fremdenliste. i.up 0omieil8t«li« für i/VseksvI. naiier vom König von Sachsen und der Prinzessin Louiic von Preußen begrüßt. »Am 2l. Juli reiste der Kaiser weiter naa, Nosenhcim. — R osenbcim. 2l.Jult. Der Kaiser iu deute.'ident vier angekommen. Die Weiterreise nach Gastetn erfolgt morgen irüh. «r. S0rr. Si. Mrg. 187». Witterungsaussichten: Veränderlich, Niederschläge, windig, kühl. TreSScn. Dienstag. 22. Juli. Für die Monate August und September «erden Abonnements ans Sie „Dresdner Nachrichten" t« der (-xpedilton, Marienstrasje Nr. 13. zn > Mark V« Pfq., sowie für auswiirts bet den Postämtern zu L Mark 84 Pfg. augenommen. Politisches. Unter allen Wipfeln ist Nuh. Die europäischen Unruhmacher, die man gemeinhin mit dem Gattungsnamen Diplomaten belegt, sind in die Bäder gereist, in die Berge, an die See und erholen sich mit mehr oder minderem Erfolg vom Unruhmachcn. Damit es aber der friedenS- und ruhebedürstigen Menschheit nicht gar zu wohl werde, hat der Matador aller Diplomaten, der Fürst Reichskanzler in einen» aparten Wipfel ein Kukuküei placirt, das sich zu einem wahren Zankapfel entpuppt. Auf allen Zweigen, aus jedem Busch zwitschern di« erregten Vögel aller Farben gegen Bismarck s neueste Escamotage, gegen die Idee der zweijährigen Budgetperiode. Nur die Klerikalen und einige Schattirungcn der Konservativen schweiget» oder reden der Neuerung das Wort. Aus der ganzen Front aber, vom Eentrum links, herrscht eine hochgehende Erbitterung gegen daS Projett. Und doch hat sich ganz links, in der „Franks. Ztg.", eine Kritik der BiSmarck'schen Vorlage aufgethan, die Nichts weniger ist als eine brüske Verwerfung derselben, wie sie im nationalliberalen Lager beliebt wird. DaS Sonncmann'sche Organ hält sich rein sachlich und beginnt freilich mit einer Ablehnung der Vorschläge. Sicher stärke «ine zweijährige Budgetperiode, überhaupt die Verlängerung der Legislatur, einseitig die Macht der Reichsregicrung, und, da die Einzelländer mit einer gleichen allzweijähngen Sitzung der Landtage nachfolgm müßten, würden auch die Mittel- und Kleinstaaten in den RcgierungSkreisen gestärkt und in den parlamentarischen Rechten geschmälert. Aber, meint das süddeutsche Blatt, die Uebclstände der jetzigen abhctzenden Art des Parlamcntisirens Hab; Bismarck ganz richtig erkannt und wenn es chm um Verbesserung dieser Uebclstände und nicht um Machtzuwachs der RegierungSgemaltcn zu thun wäre, so könne man ja wohl auch noch bessere Vorschläge finden, als sie Bismarck mit der zweijährigen Periode gesunden habe. Ohne Zweifel seien die Unzuträglichkeiten des jetzigen Zustandes groß, wir kommen aus den parlamentarischen Verhandlungen nicht heraus und diese selbst leiden am meisten unter dem Drängen Der Parlamentarismus droht in einen Zustand der „Versumpfung" zu gerathcn, der die schlimmsten Gefahren für un er politisches Leben birgt, der Parlamentarier muß bei der Ucbcranstrengung, die ihm seine Mandate zumuthen, mehr und mehr Routinier werden, das Volk versinkt in Gleichgiltigkeit den parlamentarischen Verhandlungen gegenüber und wird aus derselben höchstens durch Jntereffensragcn und zwar nicht zum allgemeinen B> sien ausgerüttelt Wo die Abgeordneten müde und abgehetzt daS Geschäft der Gcsctzevfabrikation um jeden Preis zu erledigen suchen, wo man nicht den Verhandlungen mit Spannring folgt, da liegt auch der Constitutionalismus in den letzten Zogen. Aber man braucht zur ultima» riuiaderEurschränkung der parlamentarischenZusammenlünsle erst im Nothsalle zu schreiten. Man kann ja probiren, ob dem Uebks anders zu steuern sein wird und kommt man nicht damit zum Ziele, so ist gerade Sachsen der Beweis, daß Bismarcks Vorschlag der allzwcijährlichcn Parlamente kein Attentat ist aus den Eonstituiio nalismus; denn bekanntlich befand sich Sachsen, lange vor Gründung deö Reiches, finanziell und constitutionell recht wohl bei allzweijährigen Landtagen Die Frankfurter Eollegin m.int nun, zuerst solle man bei alljährlichen Budgets verbleiben, aber richtige Ordnung in die Reihenfolge der Parlamente bringen. Hingen schon bisher bezüglich der Höhe der Matrikularumlagen die Landtage der Einzelstaaten vom Reichstage ab, so wird das künftig, nachdem der Zolltarif die EtatSangelegenheiten wenigstens äußerlich sehr bedeutend verändert Hot, in noch höherem Grade der Fall sein. Das Reich soll den Einzelstaatcn Einnahmen überweisen und einen Theil derselben als Leistungen zurücksordern. Soll und Haben der Einzel- etalS wird also gar nicht festzustellen sein, wenn nicht der Reichs haushalt fertig vorliegt. Es muß daher zuerst etwa im Oktober der Reichstag einberusen werden und das Budget erledigen, dann erst können, etwa im Januar, die Einzellandtage folgen und eS wird dann ein Leichtes sein, sämmtliche Etats vor dem Beginn des Bud getjahres, vor dem 1. April, zu erledigen. Zuzwcit meint das Blatt, es sollten, um die Landesbotcn frisch zu erhalten, Doppelivahlen in» Reich»- und Landtage gesetzlich untersagt sein. Das klingt allerdings sehr gut — aber woher die Fülle von parlamentarischen Talenten nehmen, wenn z. B. die 397 Reichütagsabgeordneten und die 433 preußi chen Landboten nur einmal, also 830 Männer beschafft werden sollen? Doch — auch dafür gicbt cs Rath: man mindere z. B. die preußische Abgcordnetenzahl auf 1: 100,000 Einwohner, was nur 260 Abgeordnete ergeben würde. Dann Hütte man, um bei Preußen zu bleiben (denn was hier zutrisit, gilt auch von den Mittel- und Kleinstaaten) jeweils im Januar einen Landtag, der frisch an die Arbeit gehen tonnte, dessen Mitglieder dem parlamen tarischen Beruf nicht länger als höchstens vier Monate im Jahre obzuliegcn hätten. Wird die Trennung der Mandate durchgc- führt. so werden, falls einmal der Reichstag seine Geschäfte bis Neu jahr nicht erledigt haben sollte, die Landtage zugleich mit ihm tagen können, ohne daß irgend welche bedeutende Schwierigkeiten oder Störungen entstehen. Man darf gespannt sein, wie die „Nord deutsche Allgemeine" diese Wendung der Diskussion pariren wird. In Frankreich hat die Senatökommission den tz k» des Ent würfe-, der von der Uebcrsiedlung der Kammern nach Paris handelt, angenommen. Stimmt der Senat dem Beschluß seiner Kommission bei. so ist ein sehr wichtige-, in keinem Lande der alten Welt bisher bestandene- Bollwerk der VolkSsreiheiten gegründet: das Recht einer Volksversammlung, zu ihrem resp. »um Schutz der Lande-gesetze sofort die bewaffnete Macht requirircn zu können, ohne erst Minister oder Präsidenten rc. zuvor befragen zu müssen. Freilich gehört dazu eins: die Zuverlässigkeit des Militärs. Und daß in Frankreich ge rade bei den Armcesührern der Pietismus und die Bigotterie eine bedenkliche Rolle spielen, haben die letzten 10 Jahre mehrfach be wiesen. Erst das Gesetz der Unterrichtsrcsoim, wenn es rückhalt los durchgeführt würde, könnte dem beschränkten Geist der Land bevölkerung in Frankreich jene Stütze der Bildung geben, welche dem gemeinen Mann von jeder Art Beeinflussung, kleritaler wie bonapartistischcr, unabhängig macht. Ein Bild, wohin der offene und versteckte Jesuitismus führen kann, zeigt sich jetzt in Belgien. Die Drohplakate gegen daS Leben des Königs von Belgien, das des Arbeiters oan Hamme, wie ein neuere- eines verlömmcncn Subjektes van den Brock, sind vom Jesuilenlaicnbrudcr P. Nicolai verfaßt worden. In Rom regt man, Dank der klerikalen Strömung in Deutsch land, gewaltig die Flügel. Nicht mehr sendet der Vater der Christen heit einen Legaten nach Kissingen, sondern ostentatiös wird dieser nach Lissabon versetzt, und wenn Bismarck unterhandeln will, muß er es in Rom durch den Botschafter thun. Und um die erlahmende Theilnahme für den päpstlichen Stuhl in Deutschland neu anzu- sachen, ist an alle Bischöfe der Welt ein Cirkularschreiben ergangen, das sie zum DrcikönigStage 1880 zu ihrem Oberhirten Leo XI>1. beruft, um der Welt die ungebrochene Kraft unv Herrlichkeit der Hierarchie zu zeigen und die schwankenden Gcwiffen „im Glauben an den endlichen Si g der Kirche" zu stärken Locale- and Sächsische». — Der Ehausiceaelteinnchmer Thiele in Oederan hat baö allgemeine Ehrenzeichen erbauen. - Vom königl. Ministerium res Innern sind für tieKunst- gewerbeauostellung in Leipzig 68 silberne und 86 broncene Meceiillcn, sow>e 176 Ebrendivlome für zur Prämiirung vorgeschlagcne Aussteller bewilligt worden: auch will cö Ehren- briefc iür soiebc Arbeiter sanclionlrrn, weiche hervorragend an der .Herstellung pr »tiirter Geaensrände bcihciitgt waren. — Gestern früh gegen 6 Uhr starb hier Herr Justizrath Mar Gerat dt. i»iolge der Biederkeit und Lauterkeit seines Charakters nicht nur von allen seinen zablrclchcn Freunde» und bekannten geschätzt, sondern durch seine Tüchtigkeit und Shrcn- haitigkeit eine Zierde tcö Atvokatcnstankeö überhaupt. Der Ver ewigte gedörte eine Zeit lang dem -taktratbe und Klrchenvorsianb alö Mitglied an. war seit viele» Japrcn tcr RechtSbeisianb dcS Königl. Kriegsmin sttrlumo und gcnoß sowohl in den Kreisen des Adels, wie der Bürgerschaft und dev Bauernstandes altz Sach- wa ler ei» gcrarezu seltenes Vertrauen. - Dcr Ltadtratd beabsichtigt, zur Verbindung der Pestchoz-.t- straße mit der gr. Ziegelstraße einen gutzweg durch den Eii a S- ktrck' boIzu lege». Dazu t-rdari es »oed tcr Gcnebmlgung bcö KirchhotsatiSschnsscS tcr Kreuz-, Frauen- und IobanneSparvchie. - In Friedrichstadt hat außer der Bczirktüchuie nun aui' die BürgrrIchule wegen der ezMttschen Augenkrantpcil ge schlossen werde» müncn. — Von den Niern trö Chiemsees sendet unser Im Hoch gebirge eine Somincr liiche abbaitcnreS Redaiilons-Mirgiicd Or. Biercv folgenden Bericht: Unablässig kreuzen seit etwa 14 ragen mehrere Fischerboote, um die Leiche res Tcplitzer Advo katen 0r. Ltratat und ieivrr 2 Begleiter a»szustse!kn. Tic Wittwc hat :ioo M. Belohnung iür daS Austinden tcr Leiche auogesttzt: vorgestern hat man daö Fischerboot, in welchem On. St. vcrunglückte, auigeiunden. leider leer. Es ist kaum »irbr einem Zweiicl untern orte», daß der Untergang Or. St.'ö nur seinem stolze» Selvstbewnkitsein zumichretbe» in. Er rüi mte sich stets, de» „See zu bei errschen". A-ö an dem Unglüetblage ein starker Sturm tobte, trieb jene verhängnißvolle Lcikciischait den <>-jährigen Mann, i» daS wütl ende Mccr htnauszuicgeln. Er stürmte aus seiner Villa tort, nahm nicht einmal Uhr und Geld mit, gelangte auch mit 2 Begleitern glücklich an s jenseitige User, versah es aber am tcr Rüeksai'tt. Er wollte »>it aue-gespanntem Vock- und Hauptsegel vom Festland zu seiner Villa segeln und. vcrdäiignißvoiler Fehlgrist ! band die Segel -est. Ei» jäh aus den Schluchten tco Wendelsteino vordrechcnder Sturm warf sein Boot um. Run jammern :i Wittnen u.n ihre Männer! Or. St. trieb den Sport des Kahniahrens mit Lcidenschait; vor seiner '.'-illa ankert eine ganze Flottille. — Ans der „Hcrrenlnsel" des Ediemiees erhebt sich bereits bis ins 2. Stock der eine Flügel desjenigen Schlosses, welches der König Ludwig von Baiern hier errichten läßt. Die schone waldreiche Hcrrcntnicl hatte vor einigen Jahren eine würtenibergiset e Aclicngeselliet ast erworben, um daselbst de» herrlichen Wald abzutreiben. Für'.>«>,000 Gulden schlugen die Schwaben an Holz heraus: da protcstirte die öffent liche Meinung so energisch gegen die liniulturelle WaidverwNstung. baß der König Ludwig die ganze Insel, die jener Gcseliiehast 2 Gulden gekostet hatte, um NästgXiN Gulden erwarb. Aus jener Waldbiöße beschloß »un rer König ein zweites Ver- iallier Schloß zu errichten. Tie Bauzeit Ist, vorausgesetzt, daß die Civilktste immer die nötoigen Mittel vorräthig hat, aui 6 Jabre noch berechnet, die Kosten sind im Minimum aui 16 Millionen Mark veranschlagt. DaS Schloß soll Im Barcckstvl erstehen. König Ludwig ist ausdrücklich inei riach- in Versailles gewesen, um die Baupläne des daiigcn Schlosses zu slubiren. Teiche. Baistnö, Wasserkünste sind vorgesehen. Die innere Auö- siatlung ioll mit unerhörtem LnruS erfolgen. DaS Himmelbett, in weichem der König vielleicht ein einziges Mai im Fahre schläft, ist bcreiiö fertig. ES wird von 16 vergoldeten Säulen getragen. Mehrere Stickerinnen ardciten seit Jahren an den Portieren deö Schlafzimmers und den Gardinen teö Bettes. Welche Verschwenkung l Namentlich wenn man weiß, daß das neue, cbcnialiS zaubcrhait auögcslattcte Schloß zu Hohenschwangau noä, lange nickst icriig ist! Um da- Ehiemieeschloß herzuttelien, sind Eisenhahnstränge und ein Dampischlff zur Beförderung des BaumatcrichS vom Festland nach rer Im» hergestellt worden. Und wenn der Prachtbau einmal fertig iel» wird, wird das Schloß im Barockiihi innerhalb der herrlichen Gebirgslandichait aumchcn, wie ein Herr In einer Allongcverrücke. der in einen moderne» Gcsangövcrcin tritt. Gcirbcn hat der mcnschcnschcnc Alpcnkönig den Edlcmsee nur ein einziges Mal. Ob er sein Schloß später überpaupt siebt, bezweifeln alle Personen, die lhn kennen. — Der FrlrthoisanSschuß der Kreuz, Frauen-und JobanneS- paroci'ie bat neuerdings die Erwerbung von Friedhof-areal aus Reicker Flur in Erwägung genommen. — DaS am Sonntag Mittag über unsere Stadt gezogene Gewitter bat auch noch rin Hau- In der Falkenstiaße und ein- ln der Floßholstraße <Skr. 12) hur» Blitzschlag beimgeluch». aber zum Glück ohne großen Schade» anznrlchien. In dem einen Hause hat das vernichtende Element einige Daanparren zerrissen und einige 'Bilder mit Goldrabine» beschädigt, wo.»cend rö in dem ander» seine» Weg an der Wasserleitung hinab in den Keller genommen und dort daö Verichlnßpcistil abgeschlagen hat, so baß der Keller überschwemmt wurde. — Die am Sonntag an der Saloppe stattgeilintcnc Probe mit den maritimen Erfindungen unseres Mitbürgers, des Herrn Ingenieur Tippncr, bat das Publikum im Allgemeinen nicht sonderlich iür diele Erfindungen begeistert, während sich die Sachverständigen geradezu ablehnend darüber äußern. Der Gedanke, ein löSbarcö, auö Bohlen und Pontond be stehendes LchifsSbeck zu selmsfen, das beim Untergeben des Schifseö über Wasser bie«. ist verblühend elniaci' — freilich sehr einfach ist auM.rtaö Ei deS Eolumbus. Jedenfalls steht so viel lest, «k^ ^tven» der Gedanke wirklich durchiührdar wäre, zuvörderst eine neue Schiftobankunst ge schaffen werken müßte, welche nie bestehende Verbindung der Plasten und Essen vom SchifsSkirper aisthebt - ein Problem, dessen Lösung selbst Herrn Tippncr Kopfschmerzen mache» dürste. Die Probe ans der Elbe war nicht viel mehr, alS ei» Spielchen — aus dem Meere stibrt man nicht ein Schill aus eine bestimmte Stelle, ankert da und läßt nun dad Schiff gemüthllch unter geben, um dann secienvergnügt auf dem festlich gcichmücltcn Verdeck weiter zu schwimmen. Etwa- mehr Werth würde die Probe mit dem Stoß-Reduktor gehabt haben; dieselbe unterblieb aber. Die am Vortcrtheile der-Schiffes an- gebraci'ten Holzptrorten waren nur zum Staate da. Eine beson ders gute Einnabme bat der Unternehmer sicher nicht gemacht; in den 8(> Blechbüchsen, sowie in den übrigen Kassen sollen sich nicht mehr alS 218 Mk. vorgcfunken haben. Aut den 5-Mark- Piätzcn war eigentlich gar kein Publikum, natürlich abgesehen vom Kassircr. Tic Gunst einer fördernden Gönne:in. welwe die Rcalistrnng der Ertindnng durch eine Summe von MMOMark unterstützt haboi soll, dürste wobt etwas erschüttert worden sein. - An Ertraziigen mußte» am Sonntag wieder aut dein Böhmlichen Bahnhoi i6 — io a»s Borcndacher unk 6 aut Tha- rantter Linie — und aus dem Leipziger Bahnvos 4 eingekchoben werten. Ucbcrbaupt l at sich bie Freguenz der Bahnen seit Frei tag ganz dcmcrillch gcb> den. — Der Geucke'sche Ertrazug, welcher gestern trüb vuiikt 0 Uhr mit geschmückter Lokomotive den b hmis>t cn Bahn boi verließ, iührte in 16 Personenwagen, hauptsächlich in zweiter Wagcnklasie. gegen Pcrlourii der Schwei- zu. Unter den Klängen einer ans dem Perron ausgestellten Kapelle entw ickelte sich ein Hin- und Hergcwegc, ein Lrben und Treibe», daß man meinte, es würden nicht alle m't toUkommcn. Doch vom Reste» burean, welches mitten im Zuge nntergebracht und durch ein Schild mit terSlusschit t: „Hier stick Geuckc", kenntlich Ist. wurden tle Anordnungen in lo'chcr Weste getrosten, daß trotz der uner wartet großen Ainahl Tbcilnel'incr alle wohl uickcrgebracht werden konnten. Allerdings mußten nach Fi elberg, Ehemnt» u. s. w. sofort d e notl lge.n Westnngc» telegraphisch ergehen, damit auch die dortige» Thcilnchmcr Platz finden tonn'cu. Pott. Vom 25. Juli ab werden die Pertonenposten des KurieS von M ügeln nach Glashütte und GeItin g un mittelbar nach Ankuntt der Züge von Dresden abgclertigt und zwar die Petionenpoiicn von Mügeln nach Geising um 6 ' trüb, noch GiaSdücke um 7-" AbendS und von Glashütte nach Geising um lo^> Abcndö. Das Pcrlouengckd wirb »ach folgenden er mäßigten Sätzen erhoben: zwischen Mügcln-GlaShüttc M. >.40, Mügcln-Gcising M. 2.50, D-dna-Gcising M.2Ri', Weesenstein» Geisuig M. 2.00. GlaShütte-Geistna M. t.OO. Für Reick» nach und von den übrigen Pestanstallen bez.Zwischcncnicii 'Pfennige für das Kilometer, jedoch mindestens :ck> Pfennige. In der Rich tung von Geising bez. Glashütte nach Mügel» behalten ttc Posten vorläufig den ictzigcn Gang. — Ler gestllge Schlachtviehmarkt. welcher, da aus wärtige Fleischer wenig erschienen waren und der Konsum in folge rer »Abreste vieler Herrschastc» nur gering ist. noch flaueren GeschättSgana brachte, als der vorwöchcntlichc Hanvtmarkt, halte 401 Rinder, nur Hammel, 248 Ungar- und 410 Lanrschwcine, sowie >2:', Kälber zum Verkant gestellt. Die Preise waren denen der lctzlverflossencn Märkte last in allen F-itvicbiortcn so ziemlich gleich: nur Lanrschwcine zogen etwas im Preise an und einige auögelucht schöne Rinder wurde» ciwab höher noilrt. wie vor acht Tagen. PriinciguaUtät von Rinteln, welche hinlänglich vertreten war, kostete pr. Etr. Schlachtgewicht 66 Pik., während Mitteiwaare bei 51, geringe Sorte mit 20 Mk. nur schwer ver käuflich war. ö animel wurden zu porwöchentlichcn Prellen »och -iemllch gut gelaust und das Paar englischer Lämmer »u 50Kilo Fleisch mit 66. Laiitbammel dagegen mit <>:< Pik. bezahlt, wäh rend Aus'chußschöpie den gewöhnlichen Preis von Ist» Mk. pro Paar erzielten. Lanbichweine englischer Kreuzung stiegen clwaS und wurden unter 5l Mk. pr. Etr. nickst abgegeben. Schlesier landen bei 46 bis 48 Mk. Abnehmer, da Mccklcnbnracr wiederum nicht zum Auitiub gekommen waren. In Bako- »lern wurde kein nambaitcr Umsatz trotz der gckrückien Preise erzielt, da der Mcistenimport amerikanischen Schweine schmalzes unaemein vemmcnb aus den Verlaus dieser Vichiorte ciiiwirkt. Sollte der Zoll, welcher künftig aut Schmalz gelegt wird, einen lliiiichwting in dieser Richtung nickst ermöglichen, io dürsten die Häisticr mit Ungarsel'weincn vem hicstgcn Markte mehr und mcbr >cr» bleiben. Schöne Waare wurde bei tcr üblichen Tara iür den ungemein niedrige» Preis von 4l- 4:!Mk pr.Etr. gern verlaust, ein Preis, wie er sich in den jetzige» Manatcn nie zu stellen pstcg c. Kälber fanden, da der Austrieb sehr geling war. bei letzte» Montagöprcstcn ihre Abn-Hmer und wurden pr. Kilo Fleisch bester O uasttät bis zu l Mk.. gcringeie Sorte Mit 75, Pi. bezahlt. -- Der letzte Kleioviehmarkt. ans weichem 2 Rin der, 600 Schweine, NI Hammel und 65,0 Kälber zum Verkant gestellt waren, war nur miste,mäßig bestickst nud fanden Kälber und Schweine nur schw er Abncbmcr. Eitlere wurden fast aus nahmslos unter dem EinkamSpleiie loögcick lagen, während letz tere, iretz der gedrückten Preise, bei Schluß des Marktes eine ziemlick k Zahl Ucbcrstände alitwicien. — Die Aktien - Baugcscllschair „P ri» zcnaue" hat, nach kein daS ihr gehöligc A'eai geebnet und der Hochfilithdamm be endet worden, daS zwischen dem Damme unk Elbe gelegene Vorland, das fick' von der Vogelwiese aus bis nach Blastwitz erstreckt, unter sür die Gcielitchast aünstigcnBedingungen verkauft. TicwS Vorland, circa «25, Schelle!, bat nur iandwirlistck-astlichen Worth, da eS nickst mit Häuicr» bebaut wcrde» darf. Herr Gutsbesitzer Adolph Mendel in - stehlen hat dasselbe zur Erwei terung seiner Landwirthichatt für 04.000 Mark an sich gebracht und bereits in Bewirihschattung genommen. Das 'Areal eignet sich vor Allem vortrefflich zur Wiclenkni ur und bedari nur guter Düngung. Der jetzige Besitzer, welcher von Jugend aui Gele genheit tand. die rationellste» Düugungsmethoden kennen <» lernen, bat seit einigen Tagen circa 5tx> Fasste flüistae» DüngsioffcS durch die Danger-Erpott-Gtckllichast hinaus iabrcn lassen ; mit Rücksicht aus die wieder einaetretrne Wärme aber bat die Blase-
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