02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 01.01.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-01-01
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040101029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904010102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904010102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-01
- Tag1904-01-01
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Djese» Blatt «i,l> de« Lesern von Dresden und Umgedung am Lage vorher berat» als Abend-Ausgabr -ngesteNt. während e» die Post. Abonnenten am Morgen »a einer G6apstvn»gabe erhalte». verugrgcdüdr: »w»»«»»«, »»,«l«iich utraeun» tz»rck uiNre » >wt «,»>»»«, an , » «ch vr-«ta»«« nur »tnmav »vtl »öHl. dur» au««Lröa»»om. » NN. t«. « Mt »a M. «t «im»a>Err LtilttN»«, durch dl« Voll »MI. «odilkvkiullaeldi. im Au», laud «U rnllvrechrud«« Lukchla,«. V achdru« aller Lttttel u. vnomal. v>itt«t»U>aen «ur «>t deutlicher Quellen»«,ab, l.Dre»d.N,«r.'» »ulüill,. Nachttü»Nch» -anorar- «n'vrüch« dteümi «derüctlichligt! «loeriauat» «a»i»lv>t, «ad« »ich» auldewadrt. lrereara»».«»»»«»: Nachricht«» »««»»«» HegvürrHst 1850 Nevlag vor» Atopsrlr K Netrlirrvdt. Znresgen-caM. Timabme von Ankii«bi,un,t» bi» nachmittag» 3 Ukr. kann- und SkttrlagL nur Marienslratze 3» von N di» '/>r Ut>r Die l ivalliae Biimd- «eile ica. » Sttdntt au 4!t,. -L»< Nindiauiigkn a»I der Vnvaiiette.-ZeN« Sk PI,.: die rlvaltiae.-teile al» „Ein- »etandt' oder a»i TeiNette bo Pia. JnNummcm nach Lonn- und Kein- tagen l- de», ripaltlge <8rund»eilei« sv. ao de» « »nd «o Pfg nach be- ionderein Larü. Aurwürtige iutt- trage nur gegen Bvrau»be»ablun,. velegdliitter „erden ml» »Pich bereLue». 0«rn>vre»a»tcht»r: «m« t Nr. U und «r. LOS«. Inetiee »«Iitlelilii" I» . Hsksov Uuk«, »nE , rvalil« Aor Lldv tLellod rvvi inopAvn» rmä »kvnck» I DM" «siiren »««IiIiiearlluiiL DWO lOiut llnibbv), Keinen, lAnstrusss Xo. 12. «r. I. Mit! s. Theaterb.and tn Chicago. Neiikste Trahtberickk«. HosnacktAchten, Sicidirat Banrat Richter, Gelbe Suppe, s. Neue Raugliste, GerichtSvernaudlungen. Berliner Leben. > Freitag, 1. Januar 1M4. La» vr»mdm»glNck l« Ch'cago. Stne furchtbare Brandkatastrophe. die mit ihrem aranrnvollen Schrecken an da- Wiener B,andunglück im Ringthealer erinnert, hat sich. «te tn einem Teile der Morgenausgabe bereit- kur, gemeldet winde, in Chicago ereignet. Nur schwer vermag die Phantasie sich eine Vorstellung von der Fiiichterlichkeit der Szenen »i» bilden, di« sich wahrend drS allgemeinen entsetzlichen Todes- rampir-. während de» erdormu»g-losr» WülenS aller gegen all» in dem Stadium der äußersten Verzweiflung nnd ToveSangst aus dem Schauplätze der Tiagödie abgespielt haben. Die bi- jetzt vor» liegenden Meldungen lauten: Der Brand im JroauoiS-Theater brach während de- zweiten AttkS der Baiitomlme ..Blaubart" auS. Als die Flammen sichtbar wurden, »scholl der Nus.Feuer I". was eine große Panik hervonief. Die Zuschauer eilten wild auf die Ausgänge zu. wobei Sin den Gänge» zu schrecklichen Kämpfe» kam Viele Frauen wurden ohnmächtig und von der Menge nieder» -etrete». Für die Zuschauer im obersten Range war ein Ent- kommen unmöglich; die einen verbrannten, die andeien erstickten. Die Fenenvehilente faiiden unter ihnen Tote, die ausrecht »wllcheu den Sitzen standen. Viele sprangen nochinden Saal hinunter, wo sie velblaimten. Die Feuetwehr setzte Leitern bi- an den »weiten Rang, wo sich ibnen ein schrecklicher Anblick bot. Die Leichen lagen in Mailen übereinan» der. Biele Peisonen wurden in besinnungslosem Zustand« ge rettet. Die meisten Toten befanden sich aui brr unteren Treppe, die »um »weiten Rang führte, wo die Leichen z« Dutzenden lagen. Viele von den Toten sind ,unge Frauen von kaum 20 Jahren und Kinder von 8 bi- 10 Jahre». 50 Aerzte »nd Krankenwärter waren svkort »ur Stelle, um de» Verunglückten.Hilfe angevclhen zu lasten. Nachdem eiwa 100 Leichen t» dieLeichenschttnhäiiser geschafft wor den waren, muhte man weitere, da kein Platz vorhanden war. »Ntückwelsen. Als die Aufregung miss höchste gestiegen war. ex plodierten die beiden Gasbehälter, und die brennenden Trümmer wlkrden gegen den Vorhang geschleudert. 1300 Personen, größtenteils Frauen und Knder. In den den Thüren zunächst liegenden Gängen spielten sich infolge des Drängens herzzerreißende Szenen ab. Die Leichen waren meist halbnackt und die GesichtSzüge vom Todeskcimpse verzerrt. UhzckM tpMte sich retten ; diese Utten jedoch furchtbar unter dxr VumTvcklle »u?«W veSletdiet chakeir und die TrmpevaM'uMt Null gesunken war. Mehrere hervorragende Küiistier werden vermißt, .. ^ N«10 Uhr abends war die Zahl der Toten uoch nicht festgcstellt. Die Polizei teilt mit, daß 637 Leichen geborgen seien DgA IroguoiK-Theater, ein eist kürzlich der.itoiiiische,, Oper i» Paris I nachgcbitdeter Prachtbau, wurde vollständig ein Rund dlch:Flammen. Wetter wird gemeldet: Nevyork. sPriv.-Tcl.) Der Asbest-2lorhang versagte. Der Komiker rief: „ASbestvorhaiig nieder!" Dieser fiel jedoch nur halb; pkeichzeitig wurde die Hintere Türe geöffnet, so daß Zugluft entstand. Die Mammen, die sofort die gesamten Kulissen er Neueste Dralitmeldnnaen vom 31. Dezember. Kaskel. Tie Kinder der Witwe eines vor 2 Jahren im Jrrenbaiile vrrstoibenen Tagelöhners Möslein kpielten «eit längerer Zeit mit einem Schrapnell-Artille,iegelrhoß. ohne daß jemand ahnte, daß es noch geladen war. Der 10 Jahre alte Knabe wollte gestern abend ein Loch ln eine» Ledeiriemen «chlore» und benutzte als llnteilage das Ge'choß. Beim Zuschlägen mit dem Hammer exvlod irrte daS Schravirell und richtete große Verwüstnnaen i» der Wohnung a». Der Mutter wurde der Nnterleid auigeiisse». so daß die Gcdcsime hervortraten. dem Kjähtigen Mädchen drang der größte Teil des Geicbostrs in den Körper ein. dem Knaben leibst wmde der reckte Amr zerrissen. Die Schwerverletzten win den nach dein Nochuslpitai geschasst, wo das Mädchen innerhalb einer Stunde, die Mntter deute Moracn verstarb. München. Heber das Befinden des Prinzregenten ist heute folgender Bericht auscegeben worden: Ter Prinzregent bat sich gelegentlich der diesjährigen Hochgebirgsjagden der, rechten Fuß übertreten und sich wegen dieser Verletzung bisher keinerlei Schonung auferlegt. Im Lause der Zeit trat jedoch in den Strecksehnen am Fußgelenk ein Exsudat auf, das je nach den körperlichen Anstrengungen von wechselnder Größe ist. In den letzten Tagen ist das Exsudat stetig kleiner geworden. Da aber die Anstrengungen einer großen Hoscour infolge des langen Stehens mit Sicherheit w eder eine Zunahme des Exsudats er warten lassen, so wurde der Prinzregcnt von ärztlicher Seite dringend um Schonung gebeten, damit die Heilung ihren unge störten Fortgang ncbmen könne. Komplikationen irgend welcher Art sind nicht vorhanden. Hof. Wie der „Hofer An»." meldet, verschicd der Bürger meister Hofra-t Ritter v. Mann. Königsberg i. Pr. Ter Arbeiter Wilhelm Nosenbaum wurde heute von der Strafkammer des hiesigen Landgerichts zu 3 Tagen Gefängnis verurteilt, weil er bei der Reiclistagsstichwahl Ein Teil der! m Königsberg sich einer gefälschten Wahlei nladungs- usweiles bedient hatte -M»»»». T«r Kassier-hat henk« «ormittp« AudnmM e» teilt .und wird heute mittag den ncueriiantlten russischen Marsiie- attiack^ Grafen Alexius Kapnist, der den russischen Botschaften in Wien und Rom zugeteilt ist, sowie den russischen Botschafter Grasen Kapnist empfangen. Paris. Das Marineministerium hat das in Oran über eine freundliche Beilegung der Streitigkeiten zu hören... sich von Japan bis zur Unfreundlichkeit beirren lasse. Alexejew habe dann dringend nabegeleat. der chnesischen Negierung zu zeigen, daß dieser Mangel an Klugheit sie unvermeidlich ins Verderbe,! führen werde. London. Dem „Reuterschen Bureau" wird aus Pretoria vom 30. d M. gemeldet: Ter geschehende Rat hat nach aus gedehnter Tebatte mit 22 gegen 4 Ltimmen einen Antrag aua:- nommen, in dem die Reaierung ausgesordert wird, einen Gesetz entwurf vorznlegen, der die Heranziehung asiatischer Hand Werker in Len Nandminen gestattet. Li bau. Ter Kreuzer „Almas" ist nach Ost asten ab- geganac». Konstantinopel. Tie Pforte wandte sich heute an die italienische Negierung wegen Anwerbung eines Generals u!S Gendarme riekommanda nten. Der österreichuchrunqa- rische und der russische Konsul in Prizrend haben sich wegen der Ermordung eines Gerichtsbeisitzers in Djakovo an Hilmi-Pascha gewandt. Gleichzeitig haben die Botschafter der Enrentenicickw d e Aufmerksamkeit der Pforte auf diesen Vorfall gelenkt. Tie Piorte antwortete, daß die Personen, die den Anschlag verübt hätten, Christen seien und bis auf eine sestgenommcn seien. Buenos Aires. Die Kammer hat der Regieruwsvor» laae, die die Erhebung eines Zollzuschlags ans eiugesührte Waren in Höbe von 5 Prozent ab sch afft, zuoestimmt. Der Senat wird alsbald seine Zustimmung geben. Man hofft, noch vor Juli n. I. auch den anderen Zollzuschlag von 5 Prozent ob schaffen zu können. Die Handelskreise und die öffentliche Meinung sind von der Abschaffung, die alle Zweige der Einfuhr entlastet, sehr befriedigt. Der Präsident und der Finanzminister empfingen Glückwünsche für ihr tatkräftiges Vorgehen. OerMches und Sächsisches. Dresden. 31. Dezember. —* An der heutigen Mittagstafel bei Sr. Majestät dem König nahmen Ihre König!. Hoheiten Prinz und Prinzessin Johann Georg mit den Damen und Herren vom Dienst teil. Mit Einiaimng zu dieier Tafel war ferner der Gesandte in Wien Kamme,Herr Gras Rex aiiSgrzeicknet worden. —* Die König in-Witwe empfing heute nachmittag V»2 Uhr im Resivenzschlosse den Gesandten tn Wien Grafen v. Rex mnt Gemahlin. —* Se. Königs. Hoheit der Kronprinz besticht« hyrt« mit seinen drei Söhnen die Eisbahn auf dem Carola-See im Großen Garten. -* Se. Könlgk. Hoheit der Kronprinz begkbt sich hatte Abend 7'/« llbr in Begleitung des persönlichen Ad,»tonten. stationierte Kanonenboot „Arguebuse" beauftragt, Nach dem I Hauotniaiiiis Richter, nach Berlin, um in seiner Eigenickast als vermißten Dampfer „Vienne" zu suchen. „PetitI kommandierender General dem Kaiser die Glückwünsche zum Neu- Jonrnall,' will wissen, dah das Marineministerium bereits Ncick-i ialir darznbringen. Margen nachmittag kehrt der Kronprinz nach richten von dem Unglück habe, von dem der Dampfer „Vienne" betroffen worden sei, und auch den Ort kenne, wo dasselbe er folgte. Das ausaescmdte Kanonenboot soll den Auftrag haben, die Leichen der Bemannung der „Vienne" zu bergen. — Der Inhaber eines Strllenvermittlnngsbnrcans im Hallenviertel, Michail, ist gestern abend von einem beschäftigungslosen Fleischer- griffen, schaffen unter dem Vorhänge in breiten Zungen über das i Parkett bis hinauf zum Balkon. Es entstand die furchtbarste erklärte auf der Polizei, er habe die -.at aus Wut Panik. Die Balkonbesucher sprangen inS Parkett auf die Zu schauer.. meist Frauen und Kinder, die niedergetrampelt wurden Die Außenwelt erfuhr von der Katastrophe durch -das hundert- stimmige Angstgeschrei. Während Hunderte sich durch Li« Türen zudrängen versuchten, kamen stamer ikut einige aus ihnen heraus Die Szene» nach dem Ausbruch des Feuers waren unbe- schreiblich.- Die strichen. d> dutzendweise in den schauhäusern »vd tzeu Polizeistatisnen liegen, find nicht zu rekognoszieren, da di« Kleider »erriffen oder verbrannt sind. Die zertretenen Ge sichter sind »«erkennbar. gegen die Dtellenverwittler begangen. Rom. ^.Popolo Romano" meldet: Monsignore Eaprtto sei zum NuntruS in München ernannt worden. London. Dem „Daily Chronicle" ist ein Schreiben des Keheimsekretörs des Königs. Lord Kuollys, zugegonaen. in wei chem dieser mitteilt, die Meldung, König Eduard werde im Mai nächsten Jahres dem Kaiser von Nuhl^rd einen Besuch abstatten, sei gäiulich unbegründet. London. Die „Times' melden aus Peking, der Direktor der chinesischen Norddalmen Huyufen habe sich nach einer Be sichtigung der Abzweiglina der Bähnline Schanhaikwan— Kiautschau—Niutschwana nach Port Arthur begeben und mit dem Statthalter Alexejew über die Eisen bahnbau-Angeleaen Die EntstehungSursache wird von einigen det fehlerhaften elektrischen Leitung, von den Leitern des . ... . , . ... _ . - . .. ... ^ , d-m.y--«-. d« C-l-mm M s ljbestvorhang ging ^jHis versprechen, ohne nach Peking zu berichten und dann ge fragt, weshalb Rußland fern Versprechen, d:e Mandschurei zu raume», Nicht gehalten hob«. Alexejew habe entgegnet, Ruß land sei sehr rznqeyalten über China, daS, statt auf die Vorschläge Schauspieler siud sämtlich gerettet. Der Asbestvorhang bet dem AuSbruch deS Feuer- herunter, aber nur halb, worauf die Flammen unter ihm hervor bis zum ersten Range htaauffchlagen und die Zuschauer erfaßtem Anwesend waren Dresden znuick und nimmt abends an der Assemblve im Residenz- schlosse teil. —* Ihre König!. Hoheit Prinzessin Mathilde machte beute in der Papier- und Kunsthandlung von M. Wendt, Prager Straße Nr. 1, größere Einkäufe in Neujahrskarten. —* Ter zweite Sohn des Kronprinzen, Prinz Friedrich Christian, vollendete beute sein 10 Lebensjahr. Zur Feier dcS Tages findet im TnichrndergpalaiS »?cbmittags 6 Uhr Tafel statt, an der Ihre Maiestät die Königin-Witwe tcrlnimmt. —"Die drei Söhne veS Konprinzen. Prinzen Georg, Christian und Ernff betuchten geüern mittag das Atelier der Firma Klsiffbnidt u. Ehssen, Prager Straße, bebnss Ausnahmen. —* König Georg hat nachstehende Personalver änderungen in der Armee genehmigt: -tzl- Eck!«in, Faknr. im e». Fcldari.-Reg.. ist zur Nesrrve beurlaubt. Hc Dr Samberg, emj.-freiw. Nrtt im SN. Fel.-att.-Nea., ist „iiter Berscbnna znm 32. lieldari.-Reg. und Beausnaguna mit Wabrnebwung einer bet dem Neg. offenen Affistcnzarzlstklle ,um Unlrrarzt deS akliven Dienftilandci' ernannt. -N- D-döncke, evang.-lurh Dtvilionspfarrer in Dresden, ist ans seinen Antra» in den Rubestand versitzt. —* Dem Grenadier Rteichel der 12. Kompagnie de? 101. Grenadier-Regiments ist die Genehmigung zum Tragen der ihm im Jahre 1902 verliehenen silbernen Lebensrettungsmedaille am weißen Bande erteilt worden. —* Anläßlich der ablehnenden Haltung, die der freisinnige Tlbgeordncte Günther in der Zweiten Kammer gegenüber der ai: König Georg gerichteten Adresse eingenommen hatte, war, wie ßtmrft und Wissenschaft, c ^Mitteilungen aus dem Brrreau der König!. Hof- tbeater. Richard Wagners große romantische Oper ».Der ktteaoude Holländer" geht Montag, den 4. Januar, in folgewtr Besetz«»» in Szene: Der Holländer: Herr Scheide- «antel; Genta: Fn. Krnst; Erik: Herr von Bary; Daland: Herr RainS: Mary: Frl. Schäfer: Steuermann: Herr Petter. — Im Gchauspielhaufe »vird Freitag, den 1. Januar, Grillparzers füns- ^ktioeS TrauerspiSl: „Des Meeres und der Liebe Wellen" mit Frau Salbach alS Hero gegeben. Für den er- krankte« Herrn Franz spielt Herr Decarli die Rolle deS Leander. .. ff Bieveirigkert nt das Ehniakienstiiche >eveS euzytlvpädnchen Wnket^düd« damit e.ne Giündltchkett und bl» tn die neueste OegepMlit reichend« Genauigkeit tn allen Magen zu ve,binden. «-<«« sehr schwere Aufgabe, zumal, wenn eS sich um Mateuen Handelt» die fast.täglich n«ie 11eve,r«sch»ngk» bringen und Gelehrte und Praktiker tn Atem Halden, mn da- gewonnene Wissen in Sichte, Wem den neuen Errungenschaften anzup«sten und damit den Auforderungen de» vraktlschen Lebrn» gerecht werden zu tönuen. tzo.m, eSlMltl der Eleftrivtät, die in den letzten Jahren «ine Fülle Erfahrungen fast tn jeder Richtung answeist, wie kaum » Gebiet- Um über diele Materie «inen klare» Einblick n. in.asten, praktischen Anwendungen vertraut ,,l wer- isthfr-vorliegend,, soeben «rfchtenen« V. «and von »roßem KoaverkationS-Lexikon lVerag ' M ' ' ^ ' — "" ' —'' , Gebiete der WirtschaftSkunde angehörige» Artikel über dg? Eisen I birdnwcsen, da- Berlrhi-misen, die Veisichernng. Veiwaikung, die Hygiene rc. 3", B'ge» sind dem Ci>e», der Geivinnnng. Ver- ! büitnng und welkeren Verarbeitung bis ;ur himnielstürnieiidcn Ko»- ! struttto» deö Skystrapeis und deS Eiffelturms gewidmet. Den mcmchltchen Körver »nd sein Eniilehrn insbesondere betreffen mehrere von trefflichen Tafel» begleitete Abhandlungen. Für die lltr,milche Bildung sorge» neben zahlicichc» Biograp'ie» die Samnielartikel .Englische Literatur" und .Engluche Sprache", . ferner .Drama" und .EvoS". .Edda". ^Enfttklapädie". Auch ocr La»idwirt zieht lernen Vaiieil ans dem Werk durch studrum der Artikel.Drainage", .Dreschmatchine",.Düngung". .Elekiromotoren", »Entwässerung". .ErdarbelteN", wahreirb die Artikel ,.Eige»t»m" „Erbrecht", .Erlwacht". .Towäne". Eirteirnung'. .Einkommen steiier", .Ehe". .Ehriecht" rc fiir alle sozialen Klassen von größtem Interesse sind, zumal gerade hierüder durch Einführung de» Bürger lichen Gesetzbuchs und anderer Ge'ctze noch im Volk« große Nnklm- bert hrrrrcht. Daß dlk Jllitstlirrung auch diereS Bandes eine mustergülttge ist, ließ sich nach den bisherigen Erfahrungen nicht anders erwarten. Ader die Erwartung ist beinahe übertroffe» worden, namentlich tn Holzichnittasel». deren Zahl sich gegenüber der fünften Anstage um 23 vermehrt hat, ist für die vertchirdencn der Elektrizität angehörrnden Artikel Hervorragende- geleistet worden. db ... -i. Zstiupb' . , frage" stber qÜ 8e rechnlscheu Ein fn an »nS heran, die durch -tue fach- n Großen DFyer v-llig geNärt wer- lähzeuder-JstustralionSappärgt. der ... . . ,-t dIe VerstSnblichung des technische» ebieteS besonder» tktch anSgpdsldkt ist., unS peslenS unterstützt, ^.eographtr Städte- und Länderkunde sind gleichfalls h.tvorragend vertreten durch dle Artikel .Doäau". .Elbe"., lEcuador". .Erde". „Dresden", Elberfeld". .England". .Eotnöuia". „Dortmund". Artikel, die lowoht rein geographisch-naturwissrnschaftttch als wirt- lchastkkch Grdtegenr» bringen. Sehr interessant sind auch »te de«, Orirn ein «»ahszti leiem Baude Berliner vebe«. . L. Berlin, 30. Dezember. B'Sher patte ich Silvester nach alter, guter Sitte im Famik entreise gefeiert; aber hie Welt schreitet rastlos fort, und man darf, wenn man nicht schließlich zum alten Eisen geworfen werden will, nicht stillstehen und muß fortfchre.ten. So willigte ich denn ein. diesmal die Silvestrrfeier nach neuer Ber liner Art -u begehen. Nämlich folgendermaßen: ein größerer Bekanntenkreis bat sich zusamwengetan. 15 Köpfe beiderlei Ge- schlecht-. Zuerst besuchen wir selbeinander rin Theater, dann geht eS in em Restaurant, ollwo zurrst eine umfangieichr Atzung den Magen erfreuen und dann das Neue Jahr bei fröhlichein j Becherssang erwartet und begrüßt werden soll. Hinsichtlich des .Theater- war die Oual der Wahl angesichts der vorhandenenI zwei Dutzend Musenteinpel und brr sechs oder acht großen Spezialitätentheater mit Einschluß der beiden Zirkusgebäude außerordentlich groß. Wir einigten uns schlictzlich nuf das Lesung-Theater, wo der diesmal von Blumcntkvl separierte Kadel- burg einen neuen Schnxuik zu Ehren St. Silvesters aufführcu läßt. Das Lessing-Thcatcr war aus diesem weltbewegenden An laß bereits Montag beinahe so ansverkciuft, als ob es fick um eine Sudcrmann-Preinlerc handle. Indessen wurden die 15 Billetts mit Mühe und Not, unter Ausnutzung aller vorhandenen Be ziehungen, schl eßlich doch z»s,ammengcbracht. Nun aber begann die Ausführung des scheinbar so kinderleichten zweiten Punktes unseres Programms, die Belegung eines genügend großen Tisches in einem besseren Restaurant. Nichtsahnend hatte ich diese Mission übernommen, aber nur mit Schauder kann ich an dre zeit-, krast- und stimmungraubende Odyssee znrückdenken, die ich zu diesem Zwecke durch zahllose Lokale zu machen hotte. Der Himmel weiß, daß in der Reichshcmptftadt ein fühlbarer Mcuwer an großen und mittleren Restaurants nicht vorhanden ist. In der Friedrich- und Leipziger Straße liegen sie fast Haus an Hans neben einander und auch sonst sind sie zahlreich über daS ganze Weichbild zerstreut. Ader so viele auch ihrer sind, für die Sil vesternacht scheinen es noch allzu wenig zu sein. Wobin ich kam, wo ick anpochte, überall hieß es mit bedauerndem Achselzucken: „Bis zum letzten Tisch alles seit Wochen bestellt!" Endlich ge lang es mir, in dem „neu renovierten" swie der gebildete Berliner gern sagt) Ratskeller eine Rische mit einem hinlänglichen Tische auszusiöoern. Ich atmete erleichtert auf, -die Sache ist so mit wie abgemacht, da bemerkt der Geschäftsführer so nebenbei: „Die Herrschaften kommen doch nicht zu spät — so bald nach neun?" Als er hört, daß wir erst nach Dheaterschluß, also frühestens 10>ch Uhr, „antreten" würden, ringt er verzweifelt die Hände uiro bedauert unendlich — er wird doch nicht den kostbaren Tisch von 9 bis IOV2 Uhr „trocken" dastehen lassen, während vielleicht schon ringS umher die Champagnerpfropfen knallen! Es war wicdcr nichts, und die Suche mußte von neuem beginnen, bis sie dann endlich, wie zähe Ausdauer gewöhnlich, von Erfolg ge krönt war. Im Stillen aber gelobte ich mir: einmal und nicht wieder. So schwer muß man sich hier ein noch dazu zweifel haftes Vergnügen erkämpfen! Man kann danach ungefähr ermessen, wie viel hier an Feste« und Flüssigem in der einen Silvesternacht vertilgt »vird. ES
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