02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 27.01.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-01-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040127029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904012702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904012702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-01
- Tag1904-01-27
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Berlin. (Priv.-Tel.i Dem Reichstag ist eine Denk schrift über Südwestasrika zugegangen. >4ol»> Der „Köln. Ztg." wird berichtet: Zu Zwecken der reeraliouen in S üd w e si a s r i i a verhandelt die Regierung augenblicklich in Kapstadt über den Butans von zsiigochsin, die voraussichtlich mit einem Wörmann-Dampscr nach südwestasrika gebracht werden, ferner ist neben dem «Ankauf von Pferden auch der von Maultieren und Schlachtochscn in Argentinien durch Vermittlung der Gesandtschaft in die Wege geleitet worden. Berlin. Ter Kaiser begleitete gestern abend das hier emaelroffene badische Grostherzogspaar nach dem niederlän dischen Palais und verweilte mit den Herrschaften bis gegen Mitternacht. Heute machte der Kaiser den gewohnten Spazier gang iin Tiergarten und halte dann eine Unterredung mit dem Reichskanzler in dessen Palais. Mittags fand ein Familien irühstück statt, woran die bisher hier erngetrossenen Fürstlich keiten teilnahine». Berlin. Tie Wahlprüsungskomnisision des Reichstags erklärte die W a bl B r a u n ö sSoz.h Wahlkreis Frankfurt a. -O.- Lcbus, für ungültig. Sigmaringen. Der Fürst von Hohenzollern ist zur Feier des Geburtstags des Kaisers nach Berlin abgcrcist. Frankfurt a. M. Der „Franks. Zig." wird ans Peters burg gemeldet: Auster dem Leiter des Laboratoriums des kaiser lichen Instituts für Experiincnlalinedizin Wishnekcwitsch sind auf dem Fort „Alexander l." noch zwei Feldscherer an der P c st erkrankt. Köln. Der „Köln. Ztg." wird aus Dortmund vom 25. gemeldet: Auf der Zeche „Kaiser Friedrich" liest der Maschinist einen mit Bergleuten besetzten Fördcrkorb in den mit Wasser gefüllten Schachtsumps gehen. Drei Mann retteten sich, drei konnten ins Leben zurückgernsen werden, ein Steiger ertrank. Köln. In einer in Mannheim gelegenen chemischen Fär berei und Wäscherei verunglückten gestern, wie die „Köln. BolkS- zeitung" meldet, infolge einer Venzinerplosion 8 Perso nen, meist Familienväter, und criiüen schwere Brandwunden. München. In der heutigen Sitzung der Kammer der Abgeordneten war die Abstimmung über die Frage, ob der beschlagnahmte Artikel des „Simplicissimus ' im Hanse verlesen werden dürfe, ;u wiederholen, da sich gehen:, wie ge meldet, Beschlustunfähigkeit hcransgcslellt hatte. Präsident v. Drlerer schlug jedoch Beringung der Abstimmung vor, da nicht alle gestern nachmittag schriftlich geladenen Abgeordneten Zeit gehabt hätten, heute zu erscheinen. Die liberalen und iozialdemo- rratischen Abgeordneten erhoben hiergegen lebhaften Widerspruch. Daller sZentr.j unterstützt dagegen den Vorschlag des Präsidenten und fragt an, wie sich düe Regierung zu der Streittrage stelle, ob der beschlagnahmte Artikel im Hauie verlesen werden dürfe. Iusiizminister Miltner antwortete, wenn das Hans es wünsche, würde das Gesamtministerium über d:e Frage beraten. Schsiest- sich läßt der Präsident nach einstnndiger GcschäftsordnungSdcbatte die ^lbstimmnng vornehmen. Dabei wurde die Perlcsung mi> 69 Stimmen des Zentrums gegen 53 Stimme» der übrigen Par- leien für unzulässig erklärt. Paris. Dos „Echo de Paris" will wissen, die französische Regierung habe einen Vertrauensmann nach Rom gesandt mit dem geheimen Auftrag, in nichtamtlicher Weise Vorbesprechungen über die das Konkordat betreffenden Fragen einznleiten. Der Ministerpräsident Eombes wolle gegenwärtig nicht die Abschaf, siing deS Konkordats: sie würde nach seiner Ansicht verfrüht sein. Tie Abschaffung wäre erst dann in Angriff zu nehmen, wenn sie ohne besondere Unzuträalichkcitcn und ohne Erbitterung möglich wäre. Ter erwähnte Vertrauensmann habe den Auftrags den Vatikan wegen, einer Revision des Konkordats auszufonchcn, durch welche die französische Regierung das Recht erhalten wurde, alle Priester, vom Pfarrviko': bis zum Bischof, selbst zu ernennen. Turin. Heute nacht entstand in der hiesigen Universitäts bibliothek eine graste F e >, c r s b r un st. durch die 5 Sale aus- brannien. Handschriste» sind nicht verbrannt. Bern. Nach Wtägiger Verhandlung fällte da» hiesige Amtsgericht das Urteil in dem Prozest gegen den städtischen Polizeidirctior, den Polizcihanvlman» und 2l städtische Polt- zisien, die des A m t S m i st b r a u ch s »nd der Misthandlnng, begangen anlästlich der vo» der Studenienschost dem Professor Vetter am 20. Juni IM gebrachten Katzenmusik, beschuldigt waren. Der Polizeidircktor und der Hanptinann wurden srei- gesprochcn, 9 Polizisten erhielten je i Tag Gefängnis. London. Tic „Toll» News" schreiben, das Ergebnis der langen Beratungen, die das Kabinett am Freitag und gestern abgehalten hat, sei, das, der Rücktritt des Ministers des Aeustern Marquis os Lansdowne, des Lordprändenlen deS Ge heimen Rats Marquis oi Loiidonderrp und des Handelsminisicrs Gerald Valfonr bevorstehe. Diese Temissionc» seien als Pro test dagegen beabsichtigt, das; der Premierminister seine eigene Finanzpolitik durch die Ehamberlains verdrängen lasse und die Anhänger Ehambcrlains bei der Kandidatur für das Parlament nittcrsliitze. Wie das Blatt weiter erfährt, habe der K ö»ig während seines letzten Besuches i» Ebatsworth dein Premierminister Balfour nachdrücklich seine Ansichten über E h a m b e r l a i n s Vorgehen ausgedrückt, besonders über dessen Tragweite für die Prärogative der Krone. London. Dem .Standard" wird aus Washington ge meldet, der dortige koreanische Gesandte habe gestern bei einem Besuch ini StaaiSdcporlcmcnt sein Bedauern über die Unruhen in Söul ausgesprochen und versichert, dost die amerika nischen Interessen geschützt würden. Ter Gesandte habe die Abschriften eines Schreibens, durch das er von seinem Posten abbernfcn wird, und einer Erklärung der koreanischen Re gierung hintcrlassc», worin diese die Neutralität Koreas in der Streitfrage zwischen Japan und Rußland bekundet. Ein Grund für seine Abberufung sei nicht angegeben. — Der „Daily Mail" wird aus Tschisli von gestern telegraphiert, die Erkrankung des Statthalters Alexe jefs sei ernster, als angenommen wurde. Infolgedessen hätten sich die Geschäfte sehr angehäust, welche die unteren Beamten nicht werden erledigen können. Washington. Der russische Botschafter Graf Cassini hatte gestern mit dem stellvertretenden Staatssekretär Loomis eine Besyrechnng. Castim erklärte hierbei, er sei nicht ohne Hoff nung. daß derFricdcin Sstasien erhalten bleibe. Oertliches und SnchsischeS. Dresden. 26. Jannar. —* Se. Majestät der König hat sich mit Sr König!. Hoheit dem Prinzen Johann Georg beute nachmittag 2 Uhi 18 Mmnlkn zur Gebnitstagsieier des Kaisits nach Berlin begeben In der Begleitung besiudcn sich die Herren General a In «uite Äeneralmaior d Elsa. Flngrladstitant Oberstleutnant v. Schönbelg und peiiönstcher Adiutant Oberleutnant Garten-Krakt. —" Tic erste groste musikalische Soiree, die gestern bei Sr. Königt. Hoheit dem Kronprinzen im Tajchenbergpalais Mittsaiid, wurde durch die Anwesenheit Sr Majestät des Königs und Jlner König!. Hoheit der Prin; eisin Mathilde ans gezeichnet. Einladungen waren an Mitglieder der Hofgeicllschast und vmnehmiich an Lksizieie des 12 Armeekorps mil ihren Damen ergangen. Man zählte 160 Teilnehmer. Das Konzen wurde mit Tbrnia und Vannttonen ans dem Streictianartktt v-nmU von Franz Schubeit Glnsstihrende die Heuen Lrwingrr. Schilling. Slriegler. Fmkeit) eingeieitrt. wonach Herr Perron mehrere Lieder sang. A» die hieraus folgende Tellaniation (Dinlektgedichtei von Irl. Serda schlosse» sich Schnmannsche »nd Schudertsche Lieder, die Frl. Nasi Vötting Ten Schiust der lehr deitällig anigenom- ineiien Datt'ietungcit bildete das Streichannrtett I1-ckur von Joseph Haydn. Nachdem das Souper an kleinen Tische» sciviert und Eeielc gehnlic» woiden war. zog sich der König mit den prinzliche» Hctrschasten > >>12 Uhr zurück, womit die glänzend verlaufene Abendgesellschaft ihien Adschlust fand. Sr. Königl. Hoheit der Kronprinz fuhr heute früh mit Herr» Gencralmajor v. Erlegern »ach Nickern, um auf dem dorilgen Revier Jagd abtuhallen. 20 Herren waren hierzu mir Eiuladunge» ailsgezeichiicl worden. Tic Schutze» versammelici, sich »in 9 Ubr a» ver Ziegelei »r Prohlis. Das Iagdfrirhsiück wurde unilags im Gasidauie zu Goppeln eingenoinmen. —* Für den verstorbenen Herzog Friedrich von An halt wiid am hiesigen königlichen Hose von heule eine Woche Trauet angelegt. —" Bor dem hiesigen Landgericht wurde gestern im Ehe strcit S ch v n b ii rg - Wa l d e >! b ii rg über die Aiiscchtuügs kiage der Ptiiizessin wegen BelinögeuSherausgabc ve'.handcll. Ter Prinz war zugegen. Tie Eniicheiviing würbe nnsgeletzt. —* I» de» letzien Woche» ist Herr Hosrat T r. B e s ch vrne r wiederholt von Hciin (sich Rat Professor Dr. Fiedler zur Begui- achlung veS Katarrhs des^Königs mit Innuigezoge» worven. —* Tic aa anderer Stelle kurz erwaliuic Erklärung des säch sischen Bundesratsbcoollmüchtigtcn Gehcii'iral-5 D r. Fiichcr in der gestrigen Neickstagssitzunci lautete des Näheren dahin, daß er später be> der Resolution über de» Marimalarbeitstay. eine:! ausführlichen Bericht über den Streit i» (5rim in itscha". abslatten werde. Jetzt sei er noch nicht in der Lage dazu; aber auigesclwben sei nicht ausgehoben. —* Zur Tuellassäre in Chemnitz erfährt das „Chcnin. Tagebl.", daß der Gegner des gefallenen Leutnonls Schubert der Hauptmann v. Schrveler vom 8. Ins.-Rcg Nr. 107 aus Leipzig war. Tie Angelegenhcil, welche das Tuest vcrnnlastte, soll nicht netteren Datums sein, ivndcrn aus dem Iastr 190:) datieren, als Herr Hauptmann v. Schroeter noch zur Untcr- osiizicrsvorichtilc in Marienbcrg kommandiert war, woselbst da mals auch schon Leutnant Sch. weilte. —* Am Sonntag, den 2-i. d. M.. beging der Königl. Hosuh, macher Herr Johann Audtcas Ludwig Teubner hier sein 50jäh tiacs Inbiläiini als Bülgrr der Stadt Dresden. Aus diesem An lasse fand sich gegen 12 llhr eine Abordnung, bestellend ans den Hellen Bütgerineislet Lcupold, Skavttäten Kammeccat Schrvei und Dr. phil. Blochwitz, Stadtveioldneten-Porsteber Rechtsanwail und Notar Dr. Stöckel und Slavlverotdiiclen Kaufmann Ange, und Privatmann Wiedner, bei dem Iubiiar ein. um ihm die Glückwünsche der släStl'chen Körpcischasken ailszilsprechen. Hcn Bülgeimeister Leupo d überreichte dem Jubilar hierbet als licht bares Zeichen einen künstieiifch ausgeführten Iubkil'ücaeifchein. —^Dresden stand heute unter dem Zeichen des Nebels, der sich zeitweise io stark und intensiv verdichtete, daß in den Gr schäftsräumen uns Läden die künstliche Beleuchtung zu Hilfe gc nommen werden mußte. Es war eine Art Rauhfrosr, der anftrat, wie er in England, und besonders in London, gefürchtet ist und um diese Jahreszeit oft und dauernd in die Erscheinuna zu treten pflegt, sich beklemmend aufs Gemüt legt und noch un gemütlicher aus die Nerven wirkt. — Ter Vorstand des Vezirksverban dessächsischer Bau-Innungen, welcher bereits in gleicher Angelegenheit Gesuche an das Ministerium des Innern und an den Rat z» Dresden gerichtet, von letzterem auch beifällige Rückäusteruna erfahren hat, ist dieser Tage auch bei den Ständekommern vor stellig geworden, um Abhilfe wegen der zur Zeit namentlich in grö stercn Städten austretenden Mist st an de im Baugewerbe zu erreichen. Es gilt, die unsolideBauspckulationdurchbeichrönkende gesetzliche Vorschriften zu treffen, da durch deren tie'einschnci- dcnde verwerfliche Tätigkeit ganz unerhörte Zustände geschaffen werden. Die eingcreichte Petition beleuchtet und erörtert die zur Zeit bestehenden Miststände in sachverständiger, sachgemäßer Ausführung und ersucht um Herbeiführung gesetzlicher Maß nahmen gegen besitzlose Bauspekulanten und deren Mithelfer. Tic Petition stellt folgende Anträge zu wohlwollender Erwägung anheim, um dem beliebten betrügerischen Gebühren die Lpitze abzubrechen: „1. Wer ein Grundstück ganz oder teilweise bcbaui. gleichviel ob snr seinen eigenen Bedarf oder zum Zweck des Verkaufs, Hai einen zum Baue verfügbaren Besitz in .Höhe von mindestens 10 Prozent des Bauobiektes nachzuweisen und zwar in Form eines Verzeichnisses, welches unterichristlich vollzogen u den Bauaktcn vor Erteilung der Baugenehmigung beizn- ringcn ist. 2. Derselbe ist verpflichtet, in Bezug aus das Bau objekt nach Maßgabe des Handelsgesetzbuches ordnungsgemäß Bücher zu führen. 3. Handelt es sich um die Neubebänung Kunst i Wisse »schuft. Mitteilung c.is dem Bureau der Königl. Hof- iheater. Die Ausgabe der Iah res-Stamm sitze im Opernhause für die Zeit vom 1. Februar 1901 bis zum 31. Januar 1905 erfolgt für die bisherigen Stammsitz-Inhaber gegen Entrichtung der bekannt gemachten Prc.se und Rückgabe oer vorjährigen Gutscheinbücher Donnerstag, den 28. Januar, von vormittags 10 bis 1 Uhr. Stammsitze, die von ihrem bisherigen Inhaber nicht wieder entnommen werden sollten, wer den Freitag, den W. Januar, von vormittags 10 bis 1 Uhr weiter- gegeben. si* Kammermusik. Die Herren Henri Petri. Warwas, Spitzner und Wille brachten in ihrem 4. Streichquartett- Abend an erster Stelle des Programms ein I>-moU-Ouartett von Ch. V. Stanford, eine interessante Arbeit, die man gern cinmal wieder hört. Ihr Wert und Reiz liegt allerdings weni ger im schöpferischen Gehalt, als in der technischen Geschtcklichkeit und in zahlreichen geistvollen Ziigen. Diese treten am markan testen im zweiten und vierten Satze hervor. Hier fesselt der gut melodische Fluß, glückliche Kombination der Klangwirkun- gen der Instrumente zu- und gegeneinander und einige gut ge troffene Steigerungen, die natürlich hcrbeiaeführt lind. Zu einer Art Gesangsszene ist das Andante gestaltet, aus dem sich, gleichsam in freier Phantasie, die Sologerge öfter effektvoll her vorhebt und die alleinige Führung übernimmt. Nicht wenig /chm allgemein vorteilhaften Eindruck trägt die duftige, poetische Stimmung bei, in die der Satz ausklingt. Weniger günstig sprach d-r erste Teil an, der ziemlich vergeblich nach leidenschaftlichem Ausdruck ringt. Etwas Neues sagt uns Stanford in seinem v-rnoU-Ouartett nicht, waS er aber sagt, geht aus den Empsin- düngen eineS feinsinnigen, vornehmen Künstlers hervor. Nach Stanford waren eS zwei alte, liebe Meister mit allgemein be- kannten und gern gehörten Werken, die zum Worte kamen: Mendelssohn mit seinem effektvollen L-ruoll-Quartett log. 44, Nr. 21 und Cherubinr mit dem v-moll-Quartett Mr. 31- Aus das Lebhafteste ausgezeichnet wurde wieder daS erstere, mit seinem herrlichen L-ckur-Scherzo, ein Meisterstück des TtilS und dn Noblesse, und mit seinem reizvollen Andante. das in seinem cantilenreichen Inhalt wie ein Lied ohne Worte anmutet, aus dem die ganze liebenswürdige Persönlichkeit des Meisters spricht, allerdings auch der Ncberschwang von akade mischer Glätte und die aus die Nadelspitze gehobene technische Korrektheit, bei der cs ohne eine gewisse Trockenheit des Empfin dens nicht abgcht. Dafür entschädigt die Grazie seiner Muse, die nie versiegende Vornehmheit der Eingebung und die bewun dernswerte Kunst, mii der die einzelnen Teile, wie mit einem ein zigen Federzuge nicdergeschricbcn sind Das Werk wurde vor trefflich gespielt und zuiidete namentlich in seinem, wie aus Spinnweben gefügten Scherzo. Aus Eherubinis Quartett klingt und singt, wie in allen seinen Schöpfungen, vie universelle Rich tung Mozarts, aber verdüstert, ernst und schwermütig, obne besondere Beweglichkeit der Phantasie. Die gewaltige Persön lichkeit des vergrämten, gegen alle seine Zeitgenossen verbitterten Italieners spricht auch aus diesem D-mc>II-Ouartett. das uns wohl als ein Kunstwerk ohne Makel erscheint, für das wir indes mehr Bewunderung für die Klassizität der Forin, für die Meister schaft der motivischen Arbeit finden, als Liebe und Entbusiasmus für die Echtheit und Innerlichkeit der schöpferischen Ein gebung. H. 8t. si* Der glänzende Erfolg, der dem Konzert der Robert Schumannschen Lingakodemtc auch gelle,n abend in dem dicht gestillte» groijen Saale des Vereiiishanies erblühte, war dem Zu- »amnientlessen einer ganzen Reihe glücklicher Umstände zu ver danken. Zunächst durste das bei aller Reichhaltigkeit nicht bunte Programm aus die lebhafteste Aneikeninmg rechnen. Allein Saint-Saöiis großes Oratorium .Die Sündflnt'' für Soli, Chor und Orchester, das seliieizeit in Dresden eingesühit zu haben ein gar nicht hock genug rinzuichähendeS Verdienst desHelrii Albert Fuchs bedeutet, und daS auch diesmal unter der stilistischen Aisistrnz der Dame» Hedwig Kgufmgiiii-Beilin und M. Frcstag- Wintler-Dresden, sowie der Herren Kamnicisäiiger Gießen-Tiröden und Konzeltsnuger Fiauz Fitzan-Berlin eine im ganzen und großen vortreffliche Wiede,gäbe erfuhr, hätte genügt, der Voitiagsordnung den Reiz des Außeloldeiitlickien zu geben. Nicht genug daran, ama dieser tzauptminimer deS Abends noch ein umfangreicher erster Teil voraus, der allerhand inteiessanke alte »nd neue Musik ins Treffen führte. Zunächst Höne man aus Pani Colbergs Oper „Das Iukobiter-Regiment" das Voiipiel »nd die Einzugsizene des dritten Aktes für Chor und Orchester, die namenllicd des Künstlers Talent snr gcschniackvolle Insirnmenlativn in ein Helles Licht rückt und sich durch die dankbare Führung der Singstinimen vorteilhaft auszcickmet. Hieran schloß sich der Beitrag der schon mchriach in Dresden mit mehr ols gewöhnlichem Erstlqe gespielten Tonale für Violoncello und Klgvier iop. 27> von Albert Fuchs, für die der Komponist zwei ausgezeichnete Künstler gewonnen hatte: Herrn Pioscsior Bertiand R o t h »nd Herr» OSkar Brückner, de» bekannten Wiesbadener Koiizritmcister »nd Kammerviitiiosen. Beide Herren überboten sich Zellern gegenseitig i» der schwung volle» Ziiteipretgtion des mnukaliich ebenso gehaltvollen wie sü> Konzeitiweckc dankbaren Werkes, an beste» Schlich Herr Alben Fuchs mit seinen mnsikalische» HeliciSheiiern. slürmsich akklamicN. zu wiedeiholten Malen vor dem Publikum ericheincn mußte. Herr Konzeitmeister Brückner risienie dann noch durch den eipritvollen Voittng einer Ko»zert-A»da»te bon M. B- Molique und des „ElienianzeS" von Popper, die, brillant gespielt, selbstverständlich »m eine Zugabe veiinehlt werbe» mußten. Die vokale Kunst ver trat im eisten Teile Herr Konzertiängel Fra»; Fitzau aus Berlin, der zwei Balladen .Jung Dieterich" und „Der Liebliimsankcr" vor, Plüddenrann zu Gehör brachte. Das Organ des Sängers, ein mächtiger Baß-Bariton, hat leider durch das beständige Offen- singen in der Höhe etwa? an Noblesse des Tones verloren; dafür erfreut der Künstler dnich tadellose Behandlung des Textes und ein sicheres nmsikaliichcs Verständnis, das selbst der etwas reichlich langen zweiten Ballade zu einem starken Erfolge verhaft. Alle Milwiikenden wurden mit gleich reichem »nd lebhaftem Beifall ausgezeichnet, in de» sich mit den Solisten der Chor, die verstärkte Robert Schnmannsche Sing-Akademic. und das Orchester, die treffliche Keiveibekaiiskapelle. dessen Kapellmeister, Herr W. Olsen, i» der „Simdstut' den Part der Svlovioline ganz aus gezeichnet spielte, mit vollem Reckte teilen tonnten. Den Löwen anteil von den Ehre» des Abends darf aber Herr Albert Fuchs iür sich beanspruchen, dem in elfter und letzter Linie das Gelingen der ini ganze» wie im einzelnen gleichbedeutenden konzeitalen Ver- aiislallmig zu danken ist. si* Der Sckristiührcr des Hauptvorstandes der Allgemei - neu Teui'chen K » n stg e u o ssc n s ch o f t, Herr Maler Max Schlichting, Val de» Mitgliedern der Rcichstaaskommission
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