02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 01.05.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-05-01
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040501021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904050102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904050102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-05
- Tag1904-05-01
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Die l ivalltoeArund- rkile «ca. s Silben« 20 Pia, iln- kündiaunocn aus der Drivatieiie Zeile rs Lila : die Livaltiae Zeile aus Leu leite so Via.. olS Linaelandt Zeile eo Pia ÄN Nummer» »,« «,au- und »eiert«,r» 1 «valiiie <ömnd»eile so Via. au! Vrivatleile « Pia., rivaltiac Zeile ans Tertseite und alo Einaeiandl so Psg. ÄuLwLrtiaeAus- lräae nur »caen Vorausbezahlung. Beleabliitier werden mit io Psg. berechnet. Nernlvrechanlchlub: «m« I Rr. U und Rr. LOS«. 8ökne .^2° allen?Hnt «r. 121. Süittkl: Neueste Drahtberichte. Hofnachrichten. Eröffnung der Kunstausstellung. Gerichtsverhandlungen. Russisch-japanischer Krieg. Kunstausstellung Dresden 1904. LlMiltlig, 1. Mai 1W4. Neueste. Drahtineldunaei» vom 30. April. Karlsruhe. Per Kaiser machte gestern nachmittag noch einen Besuch bei der Prinzessin Wilhelm und hörte den Bortrag des Chefs des Zivilkabmetts v. Lucanus. Nach der Theatervorstellung fand Familicntafel statt. Heute morgen machte das Kaiserpaar einen gemeinsamen Spaziergang im Schloßparke. Vormittags hörte der Kaiser den Vortrag des Grafen Hülsen- Häseler und nahm militärische Meldungen entgegen. Das Früh stück fand bei der Prinzessin Wilhelm statt. Berlin. sPriv.-Tel.s Der Seniorenkonvent des Reichstags hat sich dahin geeinigt, daß die Beratungen zu nächst bis spätestens am Mittwoch vor Pfingsten fortgesetzt und nach Pfingsten wieder ausgenommen werden sollen. Bor Pfing sten sollen mindestens der Etat und die Vorlage über die Reichs- sinanzreform in zweiter und dritter Lesung erledigt werden. Nach Pfingsten würden zunächst diejenigen Gesetze an die Reihe kom men, welche von der Regierung als besonders dringlich bezeichnet werben und eine Beschlußfähigkeit nicht unbedingt zur Boraus- tzung haben, also in erster Linie das Reblausgesetz und das daß die Regierung auf den Gedanken der Vertagung nach Psing> sten eingeht, nur kurz sein, falls aber ein Schluß des Reichs tages beliebt werden sollte, länger bemessen werden. Zu erwarten stehen noch eine dritte Nachforderung für Südweslafrika, der Gesetzentwurf zur Entlastung des Reichsgerichts und die Militär- vensionsnovelle; ob die letztere indes sehr bald oorgelegt werden soll, erscheint insbesondere deshalb zweifelhaft, weil nach dem neuaefaßten Beschlüsse der Budgetkoinmission die Einzelstaaten die Mehrkosten auf ihre Schultern nehmen sollen. Altenburg. Bei der gestern statlgehabten Reichstags ersatzwahl in Sachjen-Altenburg erhielt Dr. Porzig swns. und Ä d. L.) 17894, Buchwald fSoz.) 17 670 Stimmen. Eine Anzahl Bezirke steht noch aus, inan glaubt aber, Porzigs Wahl als gesichert anschcn zu dürfen. Hannover. Gestern nachmittag wurden in das städtische Krankenhaus zwei galizische Arbeiterinnen eingeliefert, die seit einigen Tagen auf der Spargelplantage zu Kleefeld bei Hannover beschäftigt waren. Die Untersuchung durch den Kreisarzt hatte ergeben, daß eine derselben an schwarzen Pocken erkrankt ist. Die andere erscheint pockenverdächtig. Umfassende Vorsichts maßregeln sind getroffen worden. Triest. Heute vormittag lief das neue Schlachtschiff „Erz herzog Friedrich" glücklich vom Stapel. Die Taufe vollzog Erzherzogin Jsabella, die Gemahlin des Erzherzogs Friedrich. Paris. Heute abend wird im Hotel Continental unter dem Protektorate des deutschen Botschafters. Fürsten Radolin, und seiner Gemahlin ein mit einem Konzert verbundener Wohltätig keitsball veranstaltet, mit dem die Feier des 60jährigen Stiftungs- festes des Deutschen Hilssvcreins eröffnet wird. Der Patronessenausschuß besteht aus zahlreichen Damen des diploma tischen Korps von Paris und der deutichen Kolonie. Petersburg. Nach einer Mitteilung des „Regierungs- botm" sind seitens Angehöriger einiger Staaten Gesuche em- gegangcn, sie als Freiwillige in den Reihen der russischen Armee in Ostasien zuzulassen. Der Kaiser erachtete es jedoch in Anbetracht des Umstandes, daß das Leben und die Kraft des Individuums vor allem der eigenen Heimat angehört, nicht für angezeigt, solchen Gesuchen Folge zu geben. Petersburg. Der Finanzminister empfing gestern die hier zur Beratung über die Frage des de wisch-nieder- ländischen Gctreidekontrakts versammelten Vertreter der Börsenkomitees der Hafenstädte, die auf die Wichtigkeit dieser Frage yirrwiesen. Der Minister erklärte jedoch, ein schlechter Vergleich sei besser, als ein guter Prozeß, und ein Vertrag sei deshalb nur annehmbar, wenn er den Interessen beider Parteien Rechnung trage. Der beste Weg zur Erzielung eines Ein verständnisses seien gegenseitige Zugeständnisse. Diese praktischen , en möchten die Vertreter der Börsenkomitees in ihren weiteren Verhandlungen und auf der Konferenz, deren Einberufung sie gerechterweise fordern, nicht außer Acht lassen. Petersburg. Dem früheren Justizminister Grafen Pahlen ist aus Anlaß seiner 50jährigen Dienstzeit der Andreas orden verliehen worden. Washington. Der Kongreß ist heute geschlossen worden. OertlicheS «nd Sächsisches. Dresden. 30. April. —* Ihre Majestät die Königin-Witwe ist heute früh 6 Uhr 35 Min. wohlbehalten in München eingetroffen. Sie empfing heute vormittag den Besuch des Prinzregenten von Bayern und wird, wie bereits mitgeteilt, heute nachmittag 4 Uhr an der Familientafel in der Residenz teil nehmen. —* Der österreichisch-ungarische Gesandte v. Velics hat einen mehrwöchigen Urlaub angetreten. Während der Dauer seiner Abwesenheit ist dem Leaationsrate Grasen Tar- nowski als Geschäftsträger die Leitung der Gesandtschaft über tragen worden. —* Die feierliche Eröffnung der „Großen Kunstausstellung Dresden 1904" fand heute mittag 12 Uhr im Städtischen Aus- stellunasplalast an der Stübet-Allee mit alt' der Entfaltung feier lichen Ponives und höflichen Zeremoniells statt, die den festlichen Akten monarchischer Staaten ihr typisch vornehmes Gevräge gibt. Schon weit vor 12 Uhr hatten sich die durch herrliche Kunstwerke prächtig dekorierten Räume der Ausstellung von einer wahrhaft illustrcn Gesellschaft dicht gefüllt, die sich aus den Vertretern der ersten Gesellschaftskreise unserer Stadt und unteres engeren Vater landes zuiammenietzte, und die in ihrer Gesamtheit von bunlen Uniformen, besternten Fräcken und kostbaren Slraßcntoiletten der Damen ein farbenprächtiges Bild ergab, zu dem die im großen Stile dekorierte Hauptballe den denkbar wirksamsten künstlerischen Rahmen bedeutete. Unter den Anwesenden bemerkte man die Herren Staatsminister, das divlomatische Korps, die Vertreter der Staatsbehörden, zahlreiche Mitglieder der beiden Ständekammern, mehrere Kreishauvtleute von auswärts. Abordnungen der städtischen Behörden mit Herrn Oberbürgermeister Geh. Finanzrat a. D Beutler und Rechtsanwalt Dr. Stöckel an der Stutze, zablreichc Schriftsteller und Künstler rc. Im Kuppetraum, in deni das Baumbnchiche König Albert-Denkmal malerisch mit lebenden Blumen dekoriert war, erwartete die Ausstellungskommission mit den Herren Regierungskommissar Geh Regierungsrar Dr. Rumpeil als dem Vertreter der Königl. Staatsreaiernng, Oberbürgermeister Geb. Finanzrat a. D. Beutler, dem Ehrenvorsitzenden der Korn Mission. Prokessor Gotthard Kuehl. dem ersten Präsidenten der Ausstellung und dem Schatzmeister Bankdirektor Fritz Günther an der Spitze die Ankunft der hoben Herrschaften. Punkt 12 Uhr fuhren Ihre Königl. Hoheiten Prinz Johann Georg »nd die Prinzessin Mathilde, sowie Se. Königl Hoheit Kronprinz Friedrich August als Vertreter Sr. Majestät des Königs am großen Ausstellungsportal vor, ebrfurchlsvoll empfangen von «ämt- lichen Mitgliedern der Kommission. In Begleitung der hohen Herrschaften befanden sich General L Ir suits Generalmaior v. Criegern und persönlicher Adjutant Hanptmann Richter, Hof marschall v. Mangoldt-Reiboldt und persönlicher Adiutant Ober lemnnnt Garten-Krafft. sowie die Hofdamen Gräfin Vitzthum v. Eckslädl und Freiin v. Gärtner und Kammerherr Gras Wilding v. KönigSbrück. Nachdem die hohen Herrschaften sich unter den Klängen der Königsfanfarcn, die von der Höhe der Nupvel aus ertönten, in die große Ausstellungsballe begeben batten, begann der eigentliche Akt der Eiöffnung Tie hoben Herrschaften nahmen zur Seite des riesigen Nevtun-Brunnens Platz, der Kronprinz in der Mitte, links und rechts von ibm die König!. Hoheiten Prinz Johann Georg und Prinzessin Matbilde. Jbnen gegenüber hatten die Mitglieder der Ausstellungskommission im Halbkreise Ausstellung genommen, an der Spitze der Herren Professor Gotthard Kuehl. flankiert von den Herren Oberbürgermeister Beutler und Ged. Regierungsrat Dr Rumpelt. Rach Ver klingen des KrönungsmarscheS aus Kretschmers „Folkungern" trat lautlose Stille ein. Nunmehr trat Herr Professor Kuehl vor und ergriff das Wort zu solaender Eiöfsnungsrede: Durchlauchtigster Prinz, gnädigster Prinz und Herr! Eure Königliche Hoheit wollen mir gnädigst gestatten, unsere» untertänigsten Dank für die Huld darzudringen, womit Eure Königliche Hoheit geruht haben, an Steile Sr. Majestät des Königs, allcrhöchftdessen Befinden zu unserem innigsten Bedauern eine Teilnahme an unserer Feier nicht gestattet, unsere Kunst ausstellung in höchster Person zu eröffnen. Wir ersehen darin einen neuen Beweis des edlen und aufgeklärten Interesses, womit unser erlauchtes Königshaus das gesamte Kuusiieben verfolgt und fördert. Diesem Interesse, das die Glieder dieses Hauses als eins der schönsten Erbe von Ihren erlauchten Ahnen überkommen haben, ist cs hauptsächlich zu danken, daß die internationalen uns nationalen Kunstausstellungen in Sachsens Haupt- und Residenz stadt eine stehende Einrichtung geworden sind, daß sich in Dresden eine Ausstellungsüberliescrung hcrausbiiden konnte, deren Wir kungen weitreichend und mannigfaltig sind. Ter Kunstsinn der Dresdner Bevölkerung war von jeher bemerkenswert. Die Aus stellungen haben ihn womöglich noch gesteigert und verfeinert. Die Künstler haben überaus fruchtbare Anregungen empfangen von dem Stzorn des Wetteifers, von dem regen Interesse, das sich ihrem Schaffen zuwendete, von dem erhöhten Eifer, womit ihre Werke in der Oeffentlichkeit erörtert werden, von der Er weiterung ihres geistigen Gesichtskreises durch das Studieren und die Vergleichung der so zahlreich aus nah und fern ein gesandten Arbeiten, in denen das beste reich vertreten ist, was die Gegenwart hervorbringt. Beide Welten lernen häufiger den Weg nach dem schönen Dresden nehmen, das ja auch früher ein Mekka aller Kunstpilger gewesen ist, das aber für den Fremden einen neuen Reiz hat, seit sich seinen älteren herrlichen Samm lungen die modernen .Kunstschauen ergänzend hinzuiügen. Der Ruhm der sächsischen Lande und ihrer glorreichen Dynastie er fährt eine Steigerung durch das intensive Geistesleben, das der Einheimische wie der Besucher hier pulsieren fühlt. Die dies malige Kunstausstellung umfaßt einen weiteren Zeitraum als die voraufgegangenen. Sie gewährt einen Ueberblick über die ge samte Kunstarbeit des abgelaufenen Jahrhunderts. Sie gestattet, die Wandlungen der Technik, der Formeln des Schönheitsideals, der Anschauungen von den Zielen und Ausgaben der bildenden Künste zu verfolgen. Sie wird manches lehren und möglicher weise sehr weit auseinander!legenden, ja einander entgegengesetz ten ästhetischen und philosophischen Theorien scheinbare geschicht liche Bestätigungen bringen. Die richtige Lehre aus den Tat sachen, welche die Ausstellung bietet, ist aber vielleicht doch, daß das Wesentliche und Bleibende durch allen Wandel des Kunst schaffens wie des Knnstgeschmacks die Redlichkeit des Strebens der Schaffenden und die Echtheit ihrer Begabung ist. Wenn es Eurer Königlichen Hoheit nunmehr gefällig ist, so wollen Eure Königliche Hoheit geruhen, diese Ausstellung, die unzweifel haft bestimmt ist, den Kunstannalen Dresdens ein Ruhmesblatt hinzuzufügen, allergnädigst zu eröffnen. Aus ein Zeichen Sr. König!. Hobest des Kronprinzen trat hierauf Herr Geh. Regierungsrat Dr. Rumpelt vor und erklärte in dessen Namen und Auftrag die „Große Kunstausstellung Dresden 1904" offiziell für eröffnet, um zugleich aus Se. Maiestät den König als den hohen Protektor dieses schönen Unternehmens ein dreifaches Hoch auszubringen. Jubelnd stimmte die glanzvolle Veiiammlung in die von rauschenden Orchcsterfanfaren begleitete Ovation ein, der die Kapelle der Kaiser-Grenadiere durch das Intonieren der Königshymne festlichen Nachdruck gab. Hiermit hatte der offizielle Festakt sein Ende erreicht. Die hohen Herr schaften traten sodann, geführt von den Mitgliedern der Kommis sion, einen Rundgang durch die Ausstellung an. in dessen Ver laute sie wiederholt in Worten huldvoller Anerkennung ihrer hoben Befriedigung über das Gesehene gaben, um sich kurz nach 1 Uhr direkt in ihre Residenzen zurückzubegcben. In den einzelnen Räumen des Ausftellungsvalastes machte sich schon in den Mittagsstunden ein außerordentlich reges Leben bemerkbar, das im Laufe des Nachmittags noch eine erhebliche Steigerung erfuhr. —* Der Sächsische Eisenbahnrat hielt heute eine außerordentliche Sitzung ab, in der für den beurlaubten General- direktor der Staatseisenbahnen, Herrn v. Kirchbach, der Geheime Finanzrat Gasterstädt den Vorsitz führte. Den einzigen Gegen- Kunst und Wissenschaft. -f* Wochen-Spielplan der Königl. Hoftheater Operhaus. Sonntag: „Der Trompeter von Säkkingen." Mon tag: 1. Volkstümliches Sinfonie-Konzert. Dienstag: „Der Wild schütz." Mittwoch: „Fidelio." Donnerstag: Zum erstenmal: „Das Glück"; zum erstenmal: „Großmiitterchen erzählt." „Die Nürn berger Puppe." Freitag: „Der Prophet" lJohann: Herr Carlen a. G.). Sonnabend: „Die Abreise." „Großmüttcrchen erzählt." „Das Glück.'* Sonntag s8.j: „Rigoletto. Einmaliges Gastspiel des Herrn Caruso mit seiner «italienischen Gesellschaft. Montag s9.s: 2. Volkstümliches Sinfonie-Konzert. — Schauspielhaus. Sonntag: „Wann wir altern." „George Danvin." Montag: „Monna Vanna." Dienstag: „Rose Bernd." Mittwoch: „Wann wir altern." „George Dandin." Donnerstag: „Die versunkene Glocke." Freitag: „Das große Geheimnis." Sonnabend: „Miß Hobbs." Sonntag: Neu emstudiert: „Epidemisch." Montag: „Kabale und Liebe." 7* Mitteilung aus dem Bureau der Königlichen Sof- ^.??ater. Die nächste Opernneuheit ist das Tonmärchen „Dos Gluck", Dichtung in 1 Akt von Th. Kirchner, Musik von Rudolf Freiherr Prochazka. Das Werk wird Donnerstag, den 5. Mai. mit Frau Wittich in der Titclpartie und Herrn Perron als Winfried zum erstenmal aufgeführt. Grosse Kunstausstellung Dresden 1VV4. Verklungen di« festlichen Fanfaren, verrauscht der Pomp der Eröffnungsfeier. — die Arbeit des ernsten Genleßens beginnt. Ein erster Rundgang, — was bringt er? Das Endresultat zuerst: die Ueberzrugung, daß die leitenden Kräfte wiederum der Stadt, dem Lande, dem Reiche und der Welt ein Werk dardieten. das vielleicht an Umfang und äußerem Erfolg. sicher aber nicht an ernstem und tiefem Streben irgendwo überboten werden kann. Und noch mehr gibt das Gelingen des schönen Unternehmens die Gewißheit, daß wir in einem Gebiete des nationalen Lebens, in der Kunst, während der letzten Jahre erheblich vorwärts gekommen sind, daß der ominöse „tote Punkt" in der Entwicklung bildnerischer Emanationen endlich überwunden erscheint, und daß wir selbst unter dem Wettbewerb der Besten oder gerade durch diesen tn Ehren bestehen. Solch' Etfahren gibt fröhlichen Sinn, der uns den guten Geist, der über dem Ganzen schwebt, wohl verstehen beißt, den Geist unaufhaltbaren VorwärtSstrebenS. der allein im stände ist. im Wechsel großer Epochen, im Lauf« von Jahrzehnten «nd Jahrhunderten, die nationale Kunst mit der universellen Welt bildung zu verschmelzen. Als Ganzes bedeutet die Veranstal tung — daS läßt sich schon nach deni ersten, flüchtigen Durch schreiten der Ausstellungsräume an der Stübel-Allee sagen — eine Summe hohen künstlerischen Sinnes und immensen Fleißes, im einzelnen eine Fülle von Werken persönlicher Begabung. Dahei ist das Geiamtbild der „Großen Kunstausstellung Dresden 1904" glänzender als das der gleichen Veranstaltungen in den Jahren 1897. 1899 und 1901. Wohl hat man diesmal darauf verzichtet, die Künstler fremder Völker zu friedlichem Wettbewerbe als Gäste nach der sächsischen Residenz zu entbieten. — die Malerei des Aus landes läßt die diesjährige Kunstausstellung nur von ihrer vor nehmsten Seite in den retrospektiven Sälen und in dem Ehren raume zu Worte kommen. Dafür ist Deutschland Heuer um so besser und erlesener vertreten, dafür bekommt man Sonder abteilungen zu sehen, so die des „Empire" und die der »graphischen Kunst", die allein genügen würden, die „Große Kunstausstellung Dresden 1904" zu einer Sehenswürdigkeit allerersten Ranges zu machen, gar nicht zu reden von ihren mannigfachen .Zugaben", wie sie z. B. in den beiden »Gärten" geboten werden, vei deren kritischer Würdigung man wirklich nicht weiß, ob man dem im Biedermeier-Sm — einer Schöpfung Professor Grafts und Garten baudirektor Bettrams — oder dem km modernen Stil — nach den Entwürfen des Architekten Wilhelm Kreis und Obergartendirektors Bonchs ousgeführt — den Vorzug geben soll. So viel von All gemeinem, — nun zu Einzelnem. Besonderes Gewicht hat man wieder auf das Arrange ment, die .Ausmachung" der Ausstellung gelegt, die für ihre Gesamtwirkung ja von erheblichstem Werte ist. Neu ist hier eine Schöpfung Wallots, der den Ostpavillon der Vorderfront in einen Monumentalraum in srühariechischem Stile verwandelt hat, in dem die Bildwerke der Mitglieder und Ehrenmitglieder unserer Akademie, darunter die Arbeiten Klingcrs, Seffners. Prelis, Rodins rc. wirksame Aufstellung gefunden haben. Die übrige Plastik, die diesmal auch mehrere glänzende größere Stücke auf weift. hat man teils in den beiden Gärten, teils in dem großen Hauptraum untergcbracht, in die, ebenfalls nach Wallors Ent wurf. bereits 1901 eine dreischisfiae Wandelhalle eingebaut worden ist. deren linkes Schiff die Kollektion der Arbeiten Sascha Schneiders birgt, einen Clou der Ausstellung. An der Hand der gegebenen Raumeinteilung des Ausftellungsvalastes bat man die beiden Seitenflügel der Vorderfront ausgeinitzt: die rechte Hälfte ist den lebenden Künstlern, die linke Hälfte der retrospektiven Ab teilung Vorbehalten, wobei man — in der Hauptsache wenigstens — sich an die traditionelle Rubrizierung nach Landsiiiannschaften gehalten hat. Dt« Retrospektiv-AuSstellung, die tn eine internationale und eine sächsische Abteilung zerfällt, wird unbedingt einer der Hauptanziehungspunkte der ganzen Veranstaltung werden neben dem Menzel-Kabinett, das mehr als 20 bedeutende i Arbeiten mit zahlreichen Studien und Skizzen des großen Meisters dem überraschten Besucher Vorfahrt. Was gibt rs hier alles an Elitekunst zu sehen! Da sinv die deutschen Meister, von Grass und Tischbein angefangen. den Bildnismalern aus Goethes Zeit, bis ans Böcklin, Lenbach und Klinger, die Großen unserer Tage, mit ihren besten und am meisten charakteristischen Bildern vertreten. Overbeck. Führich. Schnorr, Cornelius, Steinla, Schwind. Wald- müller, Feuerbach, Rethel. Ludwig Richter, W Kaulbacb. Piloty, Makart, Leibt rc.. — ihnen allen begegnen wir hier. Und dann das Ausland in dieser Abteilung! Hier marschiert Frankreich an der Töte. Hauptsächlich die Schule von Fantainebleau und ihre Ausläufer sind in Helles Licht gerückt. So siebt man von Corot mehrere in Deutschland bislang unbekannte Landschaften neben wertvolle» Stücken von Th. Rousseau. Duprs und Courbot. Daubigny weckt mit einem großen Seestück in effektvollster Sonnen- untergangsstimmnng. Diaz mit mehreren Bildern von höchstem Farbenzauber die Erinnerung an eine Zeit höchster malerischer Blüte. Daneben können sich Troyon, Fromentin, Jsabey. Bastien Levage, Meissonier. Gericanlt. Noia Bonbeur. Manet. Monet. Lisky und Pissaro mit vorzüglichen Werken ihrer Hand sehen lassen. Hinter Frankreich steht das übrige Ausland nicht zurück: England bat u. a. Gainsborongh. Italien Morelli, Spanien Fortuny zur Heerschau entsandt, — kurzum: alles, was »gut und teuer" ist, hat sich in dieser retrospektiven Abteilung zusanimen gesunden, um in großen Zügen einen gedrängten Ueberblick über die Entwicklung der Malerei im 19. Jahrhundert zu geben. Aber schließlich gilt auch in der Kunst das Wort: nur der Lebende hat Reckt; darum nun auf den rechten Fliigel, der in seinen Kojen und Kabinetten die Werke der zeitgenössischen Kunst birgt. Dresden eröffnet hier geziemender Weise den Reigen. Sachsens Residenz bat gut abgeschnitten, im einzelnen sogar vor züglich. Sie sind alle vertreten, die Dresdner Künstler;, doch halt: nicht alle! Richard Müller und Löchrig, zwei Treffliche, fehlen r. B.. weiß der Himmel warum. Dafür ist das übrige „taut vreaäo" um so erfreulicher auf dem Plane erschienen, zum Teil sogar kollektiv und in eigenen Kabinetten, wie der jüngste Prosesso- ren-Aspirant unserer Akademie, Oskar Zwintscher. und der immer interessante Meißner Sascha Schneider. Bon diesem sieht man i» einem seinen Werken sehr genehmen ernsten Raum einige riesige Tafelbilder wie „Glut", ..Nibelungenschlacht". „Un gleiche Waffe»'. »Werdende Kraft", die nicht nur die geradezu exorbitante zeichnerische Kraft des Künstlers wieder außerordentlich
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