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Dresdner Nachrichten : 10.05.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-05-10
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190405101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19040510
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19040510
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-05
- Tag1904-05-10
- Monat1904-05
- Jahr1904
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.05.1904
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- 4A - «Nevlei für die Frauenwelt. »«»Jahr Doore». lTchluß.j Franz stßte sich für einige Zeit vom nste «Spenfieren lassen, da auch seine den, infolge der ständigen Sorge «m geliebte grau schwer lütten. — End lich waren die schrecklichsten Tage vorüber. Nmi würde er sie wiederschen, sie, dre chm das Teuerste auf der Welt war. Und er sah sie wieder. Klopfenden Herzens stand er eines Tages vor ihrer Wohnung, Fra« BSrner» alte Dienerin lieh ihn ein Eine Minute später durste Franz seiner HerzenSkönigin ,n» Auge sehen. Die Rekon valeSzentin, deren Aeußeres noch staü die Spuren der überstandenen K^rancheit tru errötete wie ein Schulmädchen. Sir stre Franz ihre bleiche Rechte hin, die dieser ehr erbietig an seine Lippen zog. „Sie haben mir daS Leben gerettet, lieber Freund, ick schulde Ihnen Dank!" „Haben Sie meine Briefe erhalten, gnädige Frau, besonders den langen, zuletzt geschriebenen?" Sie nickte, genau Noch so innig wie damals böser Mann, und daß ich Dir längst, nicht mehr zürne!" Da umschlang er sie mit starken Armen, während er Mund und Augen der Geliebten mit Küssen be- deckte. Er war zu erregt, als daß er sprechen konnte, zumal da sie. die stolze Frau, die Tränen nicht länger niederkäuipfte. Er dachte unwillkürlich, wie oft sie wohl um seinetwillen geweint haben mochte. Und jetzt war alles Trübe vorüber, jetzt! — ,,Du warst immer meine HerzenSkönigin," sagte er endlich, „auch damals, in der schreck lichen Stunde unserer Trennung und spater noch, wo andere Frauen in meinen Gesichtskreis traten und »ch mir einbildete, sie zu lieben. Und nun frage ich Dich hier nochmals in aller Form: Willst Du Deine Zukunft mir qnvertrauen, Ellen, willst Du mein immerhin bescheidenes Los mit mir teilen?" „Das trägst Du noch, Geliebter, jetzt, nachdem ich Dir so offen zeigte, wie lieb Du mir bist!" „Aber, mein Herzblatt, Du bist doch jetzt eine geleierte, vielbegehrtc Dame und Du wirst Dich, wenn Du mich beglücken willst, in ein einfaches Beamten- frauchcn verwandeln müssen: — wird Dir der Wechsel nicht doch irgendwelche Schwie rigkeiten bereiten?" Ta schlang sie zärtlich und zugleich stürmisch beide Arme um seinen Hals, während sie chm ties in die Augen sah. „Sage mir nie mehr derartiges, mein Franz, sonst bilde ich mir ein, Dir sei die Liebe in ihrer ganzen, bezaubernden Größe fremd!" „O," unterbrach er sia, „sprich nicht weiter, wein Lieb, mein Kleinod, ich Hab« die Macht der Liebe in der veraange- nen schrecklichen Zeit voll und ganz kennen gelernt. Nun bist Du bald vor aller Welt die Meine, Ellen, und dann —" „Und dann," sagte sie in einer Anwandlung von Neckerei, „dann machen wir eine lustige Kahnfahrt, ung von Sruesta ibei der wir aber nickt wieder «mkipp« Heiden jwollen!" „Du bist aber kühn, mria Her,; denke Dir, ich habe «eit jener schrecklichen Fahrt kein Ruderboot mehr anseben können!" Doch er willigte trotzdem in ihren Plan und schon am ersten Tage nach ihrer Hochzeit ruderten sie beide, — nur dieses Mal in einem größeren Boote,—stromabwärts. ES war et« wunderbarer Tag, Monat Mai j-lgt- sich in seiner ganzen Pracht. Tie beiden glücklichen Menschenkinder sahen sich zärtlich in die Augen. Da erinnerte sich Ellen plötzlich einer schrecklichen Stunde und sie erzählte ihrem Gatten, wie sie vor Jahren einmal Kahn gefahren war, dabei sehnsüchtig seiner harrend. Doch er war nicht gekommen, obgleich sie mit jeder Faser ihres Herzens nach ihm verlangt hatte. End lich war sie entschlossen gewesen, ein Gebet zu sprechen, aber es war ein Gebet der Ber» weifluna geworden. Sie hatte ein sünd haftes Gelübde getan und ihr Leben opfern wollen, wenn der Geliebte gekommen wäre. Aber er war nicht gekommen. Gott hatte ibr sündhaftes Gebet nicht erhört. Und weißt Du. schloß Ellen, „als unS vor einem halben Jabre das Unglück mit dem Kahne begegnete, dachte ich unwillkürlich an mein frevelhaftes Gebet, besten Bestrafung ich erwartete!" „Also wärst Du dock nicht gern gestorben," sagte er lächelnd, während er den Kahn an einen Pflock am Ufer festband. „Doch, mein Lieb, nur um Deinetwillen bangte mir vor dem Zusammenstoß der Kähne, um Deinet willen. denn ich bangte für Dein Leben, Du Gute, Liebe, Süße!" sagte er zärtlich, während er sie fest an sich preßte. Sie be fanden sich jetzt am User und eS war gut, daß die beiden festeren Boden als den schwankenden Kahn unter den Füßen batten, denn Heiden hob plötzlich sein Weib koch empor. „Ich tausche mit keinem König," rief er lachend, „und mit keinem Millionär!" Und als er Ellen endlich wieder aus die Füße stellte, gab's ein Jubeln, ein Herzen. daS schier kein Ende nehmen wollte. »Wie kann man nur glücklich sein!" „Weißt Du, mein Franz, glücklich waren wir selbst damals, als wir uns heimlich verlobten, nicht, denn da sahen wir viel Hindernisse vor u..s, während jetzt alles Trübe und Schwere dahinten liegt!" „Du hast recht, mein süßeS Weib! Nun wollen wir auch all die Jahre, die uns und unserem Glücke noch beschieden sein werden, in vollen Zügen kosten, nicht wahr, mein Lieb?" „Ja, mein Herzensschatz, wir werden jede Minute unseres Beisam menseins dankbar genießen; nun. da uns nach trüber, sorgenschwerer Bergangenbeit das größte Glück beschieden ist. werden wir eS erst richtig zu würdigen wissen." Franz sagte kein Wort dazu, aber er ver schloß ihren roten Mund mit einem langen, langen Kusse. Und ein solch« Kuß sagt mehr als tausend Worte. MtriMk... Nil«, sli, * «-gründet 1856 6 Erschein» täglich IT«. IOS Dienstag, den LO. Mai. Lr>v4 Beim Natterlöhm. Roman von Hermann Birkenseld. <t0. fforlstbung.) lNatbdruck „ertöten,) McS andere schien bei Marie für einen Augenblick einer einzigen Idee zu weichen, welche ihr Auge umflammen und ihre Pulse rascher schlagen ließ. Sie nahm die Papiere vom Tische. „Mit diesem Vermächtnis will ich morgen zu ihm herunter — er soll die Briese lesen und muß seine Unschuld darlegt. er soll o meine < . .. . . sank auf ihren Stuhl und preßte die Hände vor das Gesicht. Eine Weile überließ Frau ÜNVke sie ihrem Schmerze und sich ihren Gedanken. Sie konnte dem Mädchen nicht unrecht geben. Dennoch — — „Er ist Dein Großvater, Marie," sprach sie weich. „Allerdings", fuhr sie dann gefaßter fort, „Tu brauchst nicht ganz als Bittende zu kommen, wo Du fordern darfst, mein Schwager hat mir oft gesagt, daß kein Testament Dir den Pflichtteil Deiner Mutter vorenthaltcn kann." Wieder richtete Marie sich auf. „Mein Großvater! Er hat meine Mutter verleugnet 24 Jahre lang. Uiid mein Pflichtteil? Ich will cs nicht, mag es so wenig, wie mein Papa jemals .erz umfestete, tis es milder Menschlichkeit verschlossen ^lieb! Hilflos "ist er? — Er war es nicht, als er sich von jenem — als er sich so leichthin von der Schuld des Manyes überzeugen ließ, an dessen Elend nachher sein eigenes Kind zugrunde ging. O, daß ich ein Mann wäre und kein schwaches Mädchen! Daß ich diesen Erbärmlichen zeigen könnte, wie ein Kind den guten Namen seiner Eltern rächt!" Tante Dorette erschrak über die Wandlung der Nichte, die blitzenden Auges, die geballte Hand fest auf dem Tische liegend, dailand. „O, ich wollte — —" Was? Wußte sie es selbst? Eine peinvolle Pause, jedes auf ein Wort der anderen horrend. „O Tante Dorette!" Wieder hielt Marie inne. Sie kämpfte einen schweren Kampf, bis er siegreich durchbrach, durch Groll und Tränen, der erwärmende Sonnenstrahl der Liebe. „Du hast doch recht! Er ist ja der einzige nun, an den Bande des Blutes mich knüpfen, und er ist krank, alt ja, ich will ihn lieben und sein Herz der Menschheit wieder. In den folgenden Tagen im Neißbofe alles seinen gewohnten Gang; unten knurrte"der Alte über die mangelhafte Pflege der Weibsleute und mehr noch über seine Unbeholfenheit, oben hantierte Marie zwischen allerhand Nähwerk. Sie schasste gern, ober nun wurde ihr selbst leichte Arbeit schwerer als sonst; die Erschütterungen der letzten Tage waren nicht spurlos an ihr vorübergegangen. Ein paarmal kam ihr der Gedanke, ob es nicht am besten sei, auf und davon zu reisen und sich mir Hilfe des Pfarrers, bei dem sie zuletzt gewohnt, eine eigene Existenz zu schaffen; die Nachbarschaft allein war ihr jetzt schon unsäglich widerwärtig — rede Berührung mit dem Neumaynschen Kreise zu meiden, gebot ihr das Ehrgefühl. Aber wenn sie dann im Begriff stand, Frau Kipke in ihre Trennungsgedauken einzuweihem fiel ihr jedesmal das Versprechen ein: „ich will ihn lieben" — und damit brach inniges Mitgefühl mit dem weltseindnchen Manne, tiefer denn je sich Bahn zu ihrem Herzen und ward unversehens zu einer feinen Kette, welche sie hielt. Gleichmäßig öde flössen die Tage hin. In der herrschaftlichen Wohnung des Fabrikanten nebenan war es zu derselben Zeit nicht viel gemütlicher. „Als ob der ^ genommen, daß er kaum zu den gemeinsamen Mahlzeiten zum Vorschein kan^ und die Amerikanerin hatte mit einer Bemerkung über die „Rücksichtslosigkeiten, wüch« er den kaum zu den gemeinsamen VvrlrlSb VOLL sLeLlsLrselLSr / 2 ä 6 oa»»v >tzn»aI»enpIatL. Lvseaüdvr «t«r Hauptpost. 808<?nül»e- «ton» Urvater , ti ülrvr v Sviralst-asso. ao «Iv- »laavwttner 8«-»»»v. zrvrxeaütrer «lei OsvIratLvr 8t-am»e. ksknkm KMim - »SI18 illleiMsleil 8tik. MMiert MtürlLcd von vornherein äie 8Mv8ten OMnen, Sie billigten krei86. ^.lltvgvöunx <lsr slsktrisolwn Lloiobo Oarautio kür xrössts Haltbarkeit. LllAl'os-IrNAsr kür VVioäsrvorkLuksr, LlassoovorrLts kür ^ostalton, Hotels etc. Sostv »orussquolls tür Srantlsuls. «arÄ»!,«», 8t«r«8, 8p»«Iitvl-VItr»s«a «««> Hort«», VäII6««Irea. 81«rv8 vou S,«o M. Vrimk-Stores 4 Nk. LU. ^ aller Art in reichhaltigster Auswahl. M LrtiLel rnr vLwoasolmoläorvl. »tUlzratv I»rvt,v. Lrckmaaa Marter«, HVaNatra»,« i, Saaptat-»»»« SO, Ecke Wilsdruffer Straße. städt. Markthalle. Istoiileiichttt für GaS und elektr. Licht. Gr. Lager von Neuheiten. Ausführung von GaS», Wasser-, elektr. Licht- und Kraft-Anlage». Svrwawr lilodolü, Fabrik: Grohe Kirchgasse s—s. vsä Voreeiosskübol Klimat. Gebirgs -Kurort. Mineral», Moor-E ». Kiefernadel-, elektr. Licht-, kobkensaure Danipf- und gkw. 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