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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 08.06.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-06-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040608021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904060802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904060802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-06
- Tag1904-06-08
- Monat1904-06
- Jahr1904
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Dresdner Nachrichten. Mittwoch. 8. Juni 1»01 M» Nr. 158 MWWWWWWMWWM ZU« Gegenstand« hatte, kam e» zu Streitigkeiten, in deren ver- lauf eine Person erschossen wurde; sich» andere erlitten ver- letzungen. Die Mili» ging sodann gegen die BerfammlungS- halle vor, von der ouS der Union angehorend« Arbeiter aus die Truppen feuerten. Sieben Bergarbeiter wurden erschossen. Di« Gesamtzahl der bisher im Enpplrcrrek-Bezirk umgekommenen Personen wird auf 21 geschätzt. 100 »monistische Bergarbeiter sind abend» verhaftet worden. Oertliche» u»ld Sächsische«. Dr«»d«n. 7. Juni. —* Seit gestern früh sind Schmcrzanfälle bei Sr. Majestät dem Könige nicht wieder ausgetreten. Die vergangene Nacht verlief ohne Störung. Das Allgemeinbefinden ist befriedigend, Bettruhe aber noch weiter notwendig. —* Der Kronprinz, der geilem in Vertretung de-König- an der Beisetzung de- Grotzherzoa» von Mecklenburg-streich teil- genommen hat. tias deute such 6 Udr. von Neustrelitz über Berlin—Görlitz kommend, in Zittau ein. um die BalatllonSbesich- tigung des dortigen Infanterie-Regiments vorzunehme». Heute nachmittag trlfst der Kronprinz wieder in Dresden bezw. Wachwitz ein. —* Ter Rat erteilte Erholungsurlaub Herrn Bürgermeister Leupold für 37. Juni bis 30. Juli und Herrn Stadtrat Hartwig für 29. Mai bis Ende Juni unter Zurückziehung der Beurlaubung für 15. Juli bis 31. August. —* Der Nat verlieh folgende erledigte Hospitaliten- st eilen beim Materni-Hospttal: der Schneidcrmeisterswitwe Thomas verm. gew. May geb. Lippold; der ledigen Näherin Schlicke; der Hausbesitzerswitwe Privata Sicgling geb. Fritzscke; der Baugewerkenswilwe Heinrich geb. Harz: beim Güntz-Haufe: eine Frauenstelle der ledigen Weißnäherin Wenzel und eine Eye- paarpfründnerstelle dem Tischlermeister Hüttig und dessen Frau geb. Heinz gen. Rentner; beim Bartholomäi-Hospital: der Schlosserswitwe Schlenckrich geb. Barth. —* Auf Antrag der Stadtverordnelen beschloß der Nat. die schulärztliche Untersuchung aller neu eintrctenden Elementarschülcr bei den städtischen Bezirksschulen in den Jahren 1904 biS 1906 sortzusehen und dafür eine besondere Vergütung von 50 Pfg. für jedes untersuchte Kind zu gewähren. —* Die Straße VIH des Bebauungsplanes für Vorstadt Seidnitz wird „Wesensteiner Straße" benannt. —* Deutsche Evangelische Kirchenkonferenzin Eisenach. In den drei ersten Sitzungen vom 2. bis 4. Juni wurde» zunächst an der Hand des Geschäftsberichts die bisherige Tätigkeit und die künftigen Aufgaben des Kirchenansschusfes, ins besondere seiner beiden Kommissionen, der Rechtskommistion und der Diasporakommission, dargelegt. Unter anderem wurde es als erstrebenswert bezeichnet, dem Kirchenausschuß die rechtliche Möglichkeit des Vermögenserwerbs zu sichern. Auch wurden die Grundsätze und Richtlinien rür die Diaspora-Fürsorge-Arbest des Ausschusses bezeichnet. Weiter wurde verhandelt über die Frage: „Was kann die Kirche tun, um die Pflege der Kranken auf dem Lande zu fördern und in die rechten Bahnen zu leiten?", wobei den Leitsätzen des Referenten, Obcrkonsistorialrats Werner- Dessau, zugestimmt und diese den Kirchenregierungen zur Be rücksichtigung warm empfohlen wurden. Endlich ' ' ' " Wirk!. Geheime OberregierungSrat Freiherr v. ! dura über die Frage: „Empfiehlt es sich, durch machiingen zwischen den deutschen evangelischen Kirchenrcgierungen die in den einzelnen Landeskirchen bestehende Ordnung der Zu ständigkeit zur Vornahme von Trauungen gegen Umgehungen durch Inanspruchnahme der Geistlichen einer anderen Landeskirche zu schützen, und auf welche Weise würde ein wirksamer Schutz yerbeizuführen sein?" D:e Beratung und Beschlußfassung hier- über wurde vertagt. —* Die „Vereinigung sächsischer Vorturner- schäften", bestehend aus den Vorturnern der Turn vereine in Dresden, Leipzig, Chemnitz, Plauen im Vogtl. und Zwickau hielt am Sonnlag ihre dies jährige Zusammenkunft in Dresden ab. Am Vormittag fand in der großen Turnhalle des Allgemeinen Turnvereins an der Permoserstraße ein gemeinsames Turnen statt. Dem vom Vor sitzenden des hiesigen Allgemeinen Turnvereins gebotenen Will kommensgruß und einer Begrüßungsansprache des Obmannes der Bereinigung, Turvinspektor Barthel-Chemnitz. folgten allge meine Hantelübungen und daS Turnen der einzelnen Vereine. Ein Kürturnen am Neck und Weithochspringcn schlossen die turnerische Arbeit ab. Den Vorführungen wohnte ein zahlreiches, meist aus Turncrkreisen zusammengesetztes Publikum bei, welches den dar- gebolenen, durchweg prächtigen turnerischen Leistungen mit großer Aufmerksamkeit und Spannung folgte. Die Turnräume des hiesigen Allgemeinen Turnvereins erregten bei den fremden Turnern wegen ihrer Größe und Einrichtung allgemeine Be wunderung. Nach dem Turnen fand in der „Turnerschänke" ein gemeinsames Mittagessen statt, bei welchem durch manch schönes Wort der Geist der Zusammengehörigkeit und Brüderlich keit zum Ausdruck kam. Tie hiesigen Turner beoleiteten am Nachmittag ihre Gäste bei einem Ausflug nach Loschwitz, Blase witz, Grotzer Garten, worauf die meisten der auswärtigen Turner wieder ihre Heimreise antratcn, jedenfalls in dem Be wußtsein. neue Anregungen erhalten, vieles gesehen und gelernt zu haben. —* Nochmals sek auf die nationale Veranstaltung des Sommerfelles des Allgemeinen Deutschen Schul vereins der vereinigten Ortsgruppen Dresden. Mittwoch, den 8. Juni, ans dem „Linckcschen Bade', hingewieien. Die Festord nung verspricht für jung und alt mancherlei Vergnügen und Ge nüsse; für Gewinnlustige bietet die Gade»vrr>osung große Aus sichten auf reiche Gewinne. Der Kartenverkauf läßt auf lebhafte Beteiligung der nationalen Bürgerschaft schließen. Das Fest findet bet ledrr Witterung statt. —* Ueber die Tätigkeit der Sanitätswachen des Samariter-Vereins Dresden im Mai ist zu berichten: Die beiden ständigen Sanitätswachen sWallstraße 14 und Mar schallstraße 8j nahmen 202 Hilfesuchende in Anspruch und zwar: 167 Mal bei Tage und 35 Mal bei Nacht. Die Hilfe wurde bei 186 Fällen auf den Wachen und bei 16 Fällen in den Wohnungen geleistet. Von den Fällen waren 189 äußere Verletzungen und 13 innere Erkrankungen, davon 102 Betriebsunfälle und 100 Unfälle aus den Straßen bezw. in den Wohnungen. Besonders bervorzuhcbende Fälle sind: 49 schwere äußere Verletzungen, da runter 6 Knochenbrüche, sowie 6 innere lebensdrohende Erkran kungen. Transporte machten sich 8 erforderlich und Befund scheine wurde einer ausgestellt. —* Ter Ausschuß zur Bekämpfung des Alkobol- genniseS auf den städtischen Arbeitsplätzen batte beschlossen, den Arbeitern in den städtischen Gas- und Elektrizitäts werken. namentlich soweit sie an den Oefen und in den Heiz- ränmen beschäftigt sind, während der Arbeit Tee und Kaffee zur Hälfte des Selbstkostenpreises verabreichen zu lassen, um sie dadurch vom Genüsse alkoholischer Getränke abzulenken. Der Rat hatte hierauf in Aussicht genommen, Kaffeekiichen in den städtischen Gas- und Elektrizitätswerken aus seine Kosten einzurichten und die Kasseeznbereitung und den Ausschank womöglich den Arbeitern selbst zu überlassen. Die hierzu gehörten Vertreter des Arbeiter ausschusses haben jedoch erklärt, daß die ganze Arbeiterschaft mit den jetzt gebotenen Einrichtungen zum Herstellen heißen Wasser- für das Kaffeekochen zufrieden sei und vom Betriebe einer be sonderen Kafseeknche absehcn wolle. Ter Nat beschloß deshalb, es bei der bestehenden Einrichtung bewenden zu lassen. —* Wegen Beleidigung des Eyrenrate» des Chemnitzer ärztlichen BezirksverrinS hatte sich am Montag vor dem dortigen Schöffengericht der praktisch« Arzt Dr. med. Boesser zu verantworten Von allgemeinem Interesse ist die Sache deshalb, weil ihr Anlaß in Zeitungsartikeln liegt, die Dr. B. in der dortigen .Allgem. Ztg." unter der Rubrik „Stimmen au» dem Publikum" vrrössrmlicht hat. Ter erste Artikel kritisierte ein Urteil drS Chemnitzer Ehrenrate». durch da- ein Arzt zu 1400 Mk. Geldstrafe deshalb verurteilt wurde, well er mit der OrtSkrankrnkasse in ein Vertraa-verhältniS getreten war. obwohl er dt« hierfür vom ärztlichen Bezirk-verein ausgestellte Karenz,ei» — einjährige ärztliche Praxi- am Orte — noch nicht hinter sich hatte. Dabei kritisierte B. die Institution der ärztlichen Bezirks- Vereine und da- ehrengerichtliche Verfahren in derber Weile. Diese- Artikels wegen wurde gegen ihn vom Ehrenrate da- ehren gerichtlich« Verfahren eingeleitrt. Darüber ichrieb nun B- in einem zweiten Artikel. Er bezrlchnrte da» argen ihn einaelritetr Verfahren al» unmotiviert, wrach von diplomatischen Mätzchen sr M. an. in der i. welch' entsetzlicher Trnott»mn» und welch« Kleinigkeitskrämerei sich auf Grund de» Gesetze«, detrrffend die ärztlichen Bezirk«, verein«, in der sächsischen Aeizteschaft hat entwickeln dürfen. Die Mitglieder de- Ehrenrate» fühlten sich dadurch beleidigt und stellte« Strasantraa. Der Anaeklagte bekannte sich al» Verfasser, bestritt aber entschieden, daß er die Absicht gehabt hat»». den Edrenrat zu beleidigen: er bade n«, zur Aufklärung der Oeffent- lichkeil beitragen und wie „AuSnahmeaesevarbuna. unter der der selbständige und unabhängige Teil der sächsischen Aerztrschaft leide, öffentlich kennzeichnen und brandmarken wollen. Da» Urteil lautet wegen öffentlicher Beleidigung durch die Presse aus 100 Mk. Geldstrafe, rveirt. 10 Tage Gefängnis. Da» Gericht erblickte in den veischiedenen. auf den Ehrenrat vezügltchen Aeußernngrn eine schwere Beleidigung desselben, erkannt« auch nicht an. daß der Verurteilte tu Wahrnehmung berechtigter Inter« essen gebandelt habe. —* Die Bezirk-Versammlung de» Dresdner Bezirk-Verein» deutscher Barbier-, Friseur- und Perrückenmacher- Innungen tagte am Montag in Freiberg. Der Bezirks- verein zählt gegenwärtig 511 Mitglieder, darunter Dresden 280. Auf der Versammlung waren die Innungen Dresden, Radebera, Großenhaick, Meißen. Nossen. Oschatz, Pirna und Freiberg durch 48 Delegierte vertreten. In Dippoldiswalde ist eine «tue Innung in der Bildung begriffen. Nach Erledigung mehrerer VereinS- angelegenheiten kam ein Antrag der Innung Dresden, die Ar beiten der Bahnhofsfriseure betreffend, zur einaebenden Erörterung, wozu die Zustände auf dem Dresdner Bahnhöfe An laß gegeben haben. Der Referent über diesen Gegenstand, Herr Bezirksvereinsvorsidender Enterlein-DreSden, teilte in auS- führlicher Weise mit, welche Schritte in dieser Angelegenheit bereits unternommen worden sind und welchen Erfolg sie gehabt haben. Nach längerer Debatte wurde folgende Resolution an genommen: „Der Bezirksverband Dresden spricht sein Bedauern auS, daß daS König!. Sächs. Ministerium des Innern trotz der jahrelangen Beschwerden der Barbier- und Friseur-Innung in Dresden, noch keine Veranlassung genommen hat, die dem Bahn- bofSfriseur in Dresden gewährte Ausnahme, an Sonn- und Feiertagen nach Schluß der Geschäfte weiter zu arbeiten, zurück zuweisen. Tie Versammlung steht auf dem Standpunkte der Entschließung deS Oberverwaltungsgerichts vom 1. August 1902, welches durch Entscheidung die Unhaltbarkrit der Vergünstigung dem Gesetze über die Sonntagsruhe gegenüber zum Ausdruck gebracht bat. Es kann den hohen Verwaltungsbehörden nicht un bekannt sein, daß ausschließlich Dresdner Publikum in fraglicher Zeit dort bedient wird, daS haben die Verhandlungen der Peti tion in der hohen Zweiten Ständekammer gezeigt. DeS weiteren legen wir Verwahrung ein, daß dem Bahnhofssrisenr zu Dresden gestattet wird, im VertretungSsalle einen Gehilfen zu beschäf tigen." Ferner wurde beschlossen, in dieser Frage auch auf dem Verbandstage in Köln Stellung zu nehmen und in einer Petition an das Reichskanzleramt um Abänderung de« 8 105« der Ge werbeordnung ilgchziisiichen. Den Landesverband für daS König reich Sachsen betretend, hatte der Vorstand den Antrag ein gebracht, daß der Schwerpunkt,der bisher auiden Bezirksverbänden gelegen habe, auf den Landesverband zu legen sei. Demgegen über wurde von der Versammlung beschlossen, daß die Bezirks verbände unverändert bcibehalten werden und der Landesverband nur nach Bedarf tagen solle. In bezug aus die Lehrbriefe und PrüslingSzelignisse wurde der Wunsch ausgesprochen, daß diese so viel als möglich vereinfacht werden. Der Vorstand wurde wiedergemählt und Pirna als Vorort für die nächste Bezirks- oersammlung bestimmt. —* Der unter dem Protektorate deS Kaisers stehende Ver- band deutscher Brieftauben-Licbhaber-Vereine hat für daS Abschieben und Fangen von Wanderfalken, Hühnerhabichten und Sperberweibchen für das lausende Jahr eine Prämie von 3000 Mk. ausgesetzt, welche durch daS preußische K'riegsministerium um 500 Mk. erhöht worden ist. Dieser Betrag gelangt Anfang Dezember zur Ver teilung, »nd zwar 2900 Mk. nach dem Verhältnis der eingelie- ferten Fänge, während die weiteren 600 Mk. als Sonderprämien an die höcbstbeteiligten Schützen verteilt werden. Für jedes Paar Wandersalkensänge wird eine Zusatzprämie von 1 Mk. bezahlt. Zur Erhebung eines Anspruches an diese Prämien müssen die „beiden Fänge", nicht der ganze Raubvogel, bis spätestens Ende November dem Verbandsgeschäftsführer W. Dördelmann zu Hannover-Linden franko eingesandt werden. Die Läuse sind bis kurz über dem ersten Gelenk abzuschneiden, sodah ein kleiner Federkranz sieben bleibt, und vor Absendung sm Brief oder als Muster ohne Werts sind die Fänge gut zu dörren. Im vorigen Jahre wurden für 3436 Paar einaegangene prämiierungsfähiae Fänge 80 Pfg. für das Paar und für Wanderfalkenfänge 1 Mk. M Pfg. bezahlt. Den Schützen, die 25 und mehr Paar Fänge einlieierten, wurde außerdem eine Sonderprämie von mindestens 15 Mk. bewilligt, die sich je nach Anzahl der Fänge biS zu 50 Mark steigerte. —* In McinboldS Sälen veranstaltete gestern der Vor- traaskünstler und Schriftsteller Herr Ado Eonrad einen drama tischen Abend, bei dem er Szenen aus dem Drama Alfred Svringers „Des Vater» Fluch" zum Vortrag brachte. Die ersten Szenen diese» Dramas, in dem der Kamp; des deutschen Geistes mit dem JesuitiSmuS sehr wirksam geschildert wrrd, spielen auf einem verlassenen Friedhof, in dem die Toten, wie der Dichter sagt, den „Schlaf des Lebens" schlafen: hier >»innt sich d>e Liebe des Helden zu der Trägerin der Hauptrolle an, die für den ersteren mannigfache Kämpfe im Gefolge hat, denn daS Weib seiner Wahl ist Protestantin. Der religiöse Gegensatz der tragenden Charaktere »nd die Anschauungen eine- freidenkenden Sohnes, der sich in Widerspruch zu seinem Vater setzt, der.«in tiefüberzeugter Anhänger deS ren mannigfache Konflikte Dramas ausmacht. Im vierten Akte wird das Drama zu getreuen und wohlgelungenen Spiegelbild der inS Leben über tragenen Jesuiten in oral. DaS Drama, daS in erster Reihe als B.ichdrama geschrieben ist, soll in allen größeren Städten als Warnung für und vor Rom zur Rezitation kommen. Der Vor tragende fand sich mit der ihm gestellten Aufgabe nach Mög lichkeit gut ab, wenn er auch nicht frei aus dem Gedächtnis rezitierte, sondern das Drama mehr aus dem Manuskript vor- las. was ihm nicht weiter zum Borwurf gemacht wurde. Die Vortragsweise, unterstützt durch ein modulationsfähigeS Organ, war klar und wirksam, so daß eS das wenn auch kleine Audi torium zum Schluß nicht an Beifall fehlen ließ. Der Autor des Dramas wohnte der Vorlesung bei. * Die Nabattgenossenschaft im Schuhverband für Handel und Geweroe hat seit ihrem erst kurzen Bestehen anz bedeutende Fortschritte gemacht und zwar durch die tat Mitglieder haben allen Kaufenden 5 Prozent Rabatt in Klebe marken zu gewähren: ist die Summe von 200 Mk. erfüllt, erhält der Käufer an den obengenannten Kassenstellen 10 Mk. bar auS- ezahlt. Bis jetzt sind rund 3000 Mk. erhoben worden und gegen 20000 Mk. liegen noch zur Abhebung bereit. Der Zutritt noch vieler mittlerer Geschäftsleute in allen Stadtteilen dürfte der Ge sellschaft, wie in anderen Städten, einen ganz bedeutenden Vorteil bringen, und dem kaufenden Publikum einen vollkommen sicheren Divioendengewinn gewährleisten. Die Geschäftsstelle ist Grunacr Straße 4. —* Der VerbandStag nebst Ausstellung mit Prämiierung Bäckerei, Konditorei und verwandte.Gewerbe deS —* Di« Crbprinzessin von Montenegro geb. Herzogin von Mecklenbura-Strelitz besuchte daS bekannte KonfektionS- und Kostümgeschaft der Firma E. Witte u. Co., Prager Straße Nr. 22. um größere Einkäufe zu machen. —* Die Gesellschaft „Bürger-Casino" unternimmt Sonntag, den 12 Juni, eine Gr^ üraer-Castn -esellfchaftS-Tage Schandau. Äv drufter Straße 48, zu entnehmen. «Spartie na fahrt früh . hrkartenbonS sind biS Herrn Franz Buchholz, onn- US- asthauseS in der Neust« osamentenhändler au' ' gewordener . " wurde S dem Erzgebirge. - I« Vorst frühes« infolge längerer Ar r I7lthriger Gewerbe Er wurde schwer c u» gebracht. — Am Fr« vieriähriae» Mädchen v ßen^und am Kops« Lii« au! ,tadt rbei! , werbSgehils« rm verletzt in da» Jo! «itag wurde auf ' von einem Straße«! pf« nicht unbedeutend verletzt, rer ist schuldlos. - Der Malergchilf« Ernst 1 ,ur Reif au» Dresden ist gestern wegen dringende« D stahlsverbacht» sestgenommen worden. Tr hat au halt angegeben, wcchnungSlo» zu sein und die letzten 1i im hiesigen Stadtgebiete im Freien aenächttat »u haben. Angaben erscheinen jedoch unAaubbaft. Nach der Beschatt» der Kleidung R.» ist vielmehr mit Bestimmtheit anzuneymen, er ein Unterkommen besitzt, wa» er nur deshalb verschweigt, Entdeckung weiterer Diebstahl-gegenstände zu verhütt». Hörde liest viel an der Ermittluna der betretten E» die Entdeckung weiterer DlebstahlSgegenstände zu Behörde liegt viel an der Ermittlung der betreffenden «oynung. ES werden deshalb dir, die dem Beschuldigten Wohnung ge währt haben, oder sonst sachdienliche Mitteilungen machen können, ersucht, sich im tzauptpolizeigcbäude zu melden. rm — Rrtsedüchrr und vltderfUdrrr. In der Sammlung Grieben» Reiseführer, Ve> lag von Albert Golvschmidt. Berlin, " ' d und der Rachbarkuror, Reis,»»», en« Reisrfübrer. Brilon vo» . „ »richten in IS. Aust. Band «2 Marienbad und der Nachdarkurort Köni.Swatt nebst Umgebungen, Preis IM.; tn 2t. neu beardrtteler Auflage Band t» München und dt« K»aiä»schll>ss»r, Preis 1,20 M . tn ». Auslage Band ll Baden-Baden und Um,«düng. Preis 1 M.; Band 32 Bad Neuenabr, das Adrtal und die bttltchr Etfel, S. Auslage, Prei» 1 M-, und Band VS dir Oftire- bäder, 11. Auslage, Preis l.SV M. Dle Geiebenschen Stelsestlbrer, aus- gestaltet mit gutem Rartenmaterial, haben sich durch tbr« Genauigkeit bet praktischer Kürze längst einen ersten Aus beim rrtsenden Pudlitum er- nmgen, sie debürsen deshalb kaum einer weiteren E>np»hlu»g. — Recht, und link» der Etsenbabn nennt sich eine bet JuftuS PertbeS in Golko erschienen« Sammlung von Führern aus den Hauptbahnen be, Deutschen Reich«,, di« allen denen willkommen sein wird, d>« sich dt« so bäusig al, langwellig rmpsunvene iztsenbadnsnbrt in gnaenebmrr und doch belebrenver Weise verkur,en möchte,i. Dle neuen „Recht, und links"- ffübrer, von denen un« Heft 17, Berlin —DreSven —Prag Vor rat, «nirollrn an der Hano einer prächtigen genauen Karte de« Schienen- weg, und seine« SeitengeländeS in unterhaltender Fori», aber aus ernster wissenlchalilicher Grundlage vor dem geistigen Auge de« Reisenden «in an- schauliches Bild der durchfahrenen Gegend. Vo aewinnl die Landschaft recht« und link« der Badn Irische« Leben und spricht zum Belchauer >n hunderterlei Aeußerungen von beut« und vergangenen Zeiten. Drei« Führer find in allen BahnbosS- und Slaotbuchdanolungen käuflich tdä« einzelne Heft mit zwei Karten kostet nur äö Ps t. — Kostenfrei versendet da« Heinonl. Badekommisianai zu Bad Haizonra «in Schriiichen über den Kur- ' einer Bei«! " ' - „ - - aedrauch der Krodo - Quelle, nebft einer Belcbreibm a deS Bade« Harz- bürg, seiner Hotels unv Sommenvoknungen. — Ad elbolzen. Wilo- bao «m bäurischen Hochgebirge, bearbeitet von Heinrich Friede. Leip„g, Verlag von Bernd- Friede, Preis 1.V0 DaS Buch sott in erster Linie dazu beitragen, die großen Vorzüge de- BadeS in diigieniicher Beziehung, andererseits aber auch sein« wunderschöne Umgebung tn weiieften Kreisen bekannt zu machen. - Bon Ob erbos im Lbininger Wald versendei das Fremde» - Komitee drS Höbenluftkurortes ebensnü« gratis «ine reich illustrierte Broschüre. — Desgleichen liegt der «Prospekt de« Königlichen Norvseebade« Nordernov in neuer Auslage vor. Geschmackvoll auSgeftatiei, mit vielen guten Illustrationen versehe», enthält der Führ« in gedrungener Kürze alles da«, was zur Orientierung für die Beiucher diese- gröhlen und saiblonadelften Jnselbades unsere« deutschen Meere« notwendig ist: er widerlegt aber au« durch dle Preisangaben dl« irrig, Annabm«, als sei der Aufenthalt in Rardernev mit unerschwtnyiiche» Kosten vrrbuiwen. Der Prospekt wird völlig kostenlos und portofrei allen Jiiieresienien von der Königlichen Bade - Inspektion und dein Gemeinde. Vorstand« zugesicllt. — * In Meißen ist am Sonntag dle Fahnenweihe und da- 60jährige Stistungssrst des MilitüiveleinS 1 unier gkvßer Be teiligung gefeiert worben. —* Ein EinbruchSdiebstahk ist am Sonntag nach- mittag in einem Uhrengeschäft in der Wnrzner Straße in Leipzig. Volk in arsdorf auSgeführt worden. Die Diebe, welche sich durch Nachschlüssel Eingang verschafften, stahlen: 64 goldene Damen-Remontoir-Uhren, 6 go>dene Herren- Remonto>r-Uhren, 25 silberne Herren- und Tamen-Remontoir- Uhren, 30 goldene Trauringe, 20 Double-Trauringe, 44 goldem Herren- und Tamenringe mit verschiedenfarbigen Steinen. Ter Gesamtwert der gestohlenen Waren beträgt 2050 Mk. Auf die Wiedererlangung seines Eigentums hat der Geschädigte «ine Be lohnung bis zu 200 Mk. ausgesetzt. — Landgericht. Einen betrügerischen Pferdehandel betrieb der letzt in Gelfenkirchen ovohnende 27jahrige Pferdeknecht Muno Arthur Veilh un Oktober und November 1899 in der Riesaer Gegend, um darauf bis jetzt spurlos zu ver schwinden. Er war vorher beim Pferdehändler Fischer in Riesa in Stellung, kam am 28. Oktober 1899 zu einem Guts besitzer in Stauchitz und handelte um ein Pferd im Werte von 350 Mk. Ta V. zudem ein gefälschtes Telegramm vorzeigte und sich als Beauftragten Fischers ausaab, überließ der Guts besitzer dem Knecht das Pferd ohne sofortige Bezahlung. Auf ganz dieselbe Weise betrog V. am 2. November 1899 in Schieritz einen Mühlenbesitzer um ein Pferd im Werte von 200 Mk. Die Geschädigten haben bis jetzt keinen Pfennig erhalten. Veith hat mit 1'Jahr 7 Monaten Gefängnis und 5 Jahren Ehrverlust zu büßen. — Ter mehrfach mit Gefängnis und am 6. Mai d. I. vom Landgericht Schweidnitz mit 1 Jahr Zuchthaus vorbestrafte Hut macher Andreas Spryha auS Oberschlesicn trat am 23. Junuar d. I. in Dresden als Heiratsschwindler auf, gab sich einer Auf wärterin gegenüber als ledigen Mann aus und behauptet«, in Görlitz «inen reichen Onkel zu hoben, der nur aus die Verhei ratung deS „Neffen" warte, um diesem sofort einen Gastbof zu kaufen. Die Auswärterin war ganz glücklich, eine so gute Partie machen zu können und unterstützte ihren Zukünftigen sofort nach ihren Mitteln mit einem Darlehen von 5,50 Mk. In ähnlicher Weise schädigte der HeiratSkandidat einen Schuhmacher um ein Paar Schuhe und einen ArbeitSmann um ein Paar Stiefel. Die 6. Strafkammer diktiert dem rückfälligen Betrüger insgesamt 2 Jahre 2 Monate Zuchthaus und 450 Mk. Geldstrafe oder wei tere 60 Tage Zuchthaus und 5 Jahre Ehrverlust zu. — Das 20jährige Hausmädchen Jda Therme Selma Schury auS Dresden diente vom Januar 1902 in Radebera hintereinander in zwei ver schiedenen Gastwirtschaften, war anfangs brav, kam aber dann aus Abwege. Sie stahl ihren Mitbediensteten Wäsche, Kleider, einen Regenschirm und in Einzekbeträgen 120 Mk. bar, ihrem ersten Dienstherr» eine Quantität Kaffee und Zucker und dem zweiten auS einem unverschlossenen Vertiko nach und nach 560 Mark. Kaffee und Zucker nahm die GloSarbeiterSehefrau Pau line Wilhelmine Seifert geb. Reich auS Radeberg als Geschenk an und verwahrte dafür zum Danke den gestohlenen Regenschirm. Die Schury wird unter Anrechnung der Untersuchungshaft mit 8 Wochen zu 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis, die Seifert wegen Begünstigung de« Diebstahls zu 10 Mk. Geldstrafe oder 2 Tagen ?ann erst jetzt erfolgen, da W. inzwischen in Oesterreich und zu 3 Monaten Kerker verurteilt worden ist. Di« 6. Straf kammer erkennt auf 4 Monate 2 Wochen Gefängnis und 2 Jahre Ehrverlust. -Amtsgericht. Der 21 Jahre alte Tapezierer Joief Petrack aus Lievenau in Böhmen gab Anfang Mat seine teste Stellung, die er dt« dahin bet einem hiesige« Meister tnne batte, auf und annoncierte nach GelegenhetlSaibeit. DaS Inserat fubrte eine arme Witwe zu ihm mit dem Aufträge, eine ihrer Matratzen nebst Krtlktssrn Kisch aufiupolstern. Petrack holte die Gegenstände am 16. Mai vormittags 11 Uhr auS der Wohmma der Auftrag gebertn ab und brachte sie abends 6 Uhr wieder zurück, ohne etwas wesentliches an den Sachen vorgenommtn etnztge. wa» er au-aetührt hat, ist da« H neuer Nägel in da» LoUgestell der Matratze, da» er ne« beziehen sollte, hat er einfach da binargeben, da« er al» Untermieter benutzte, er da» alte Ketitiyen. Petrack hatte ferner 4 haar» erhalten, die er bet der Umarbettunn de, verwenden sollt«: die ließ er ruhiain seiner Arbeitslohn berechnete er dann 8Mk„ um die d«e « vollständig geschädigt ist. De, Anaeklagte destrrltet de« ihm z«r Last gelegte» Betrug, behauptet vielmehr, dt« ihm oufartragene Arbeit sachgemäß auSaelübtt zu baden, an dm aber zur Verhand lung tn den GerichtSlaal herbeigeschafften Sachen wkd a de. : Löhnung . „ . um dir die mittellose Frau
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