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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 16.11.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-11-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19041116027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904111602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904111602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-11
- Tag1904-11-16
- Monat1904-11
- Jahr1904
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«nstirache» erkundigt« sich der König b'Im Bundespräsideiiten em. gehend nach verschiedene» Bundesangelrgenveiten und lieh sich wdann sämiliche 17 Herren des Präsidiums oorsielle». um sich mit ihnen einige Zeit auts leutseligste z» unteidallen. BerondrrS zeichnete der Monarch die Henri, a»-. welche Invaliden sind —* In unierrr SoniitagSnummer liatie» wri ln elnem Artikel über die bevaistebenoen Stadtverordneten wählen be merkt. daß die Zunadme der Bürger in diese», Jahr, etwa b8rX) betrage. Wie wir auS zuverlässig« Quelle eifahrr». lst diese Ziffer zu niedrig ES sind in diesen, Jahre 6310 und seit der letzten Stadtverardneleii-Ergäuzungsivabl überhaupt 87/2 Bürger ueu verpflichtet woiden. . —* Die Stadtverordneten haben am 37. Oktober die Mittel für den Landerwerb zu dem neuen Wasserwerke i n H o st e r- Witz an zusammen 762600 Mk. und da» BerechnungSgeld sur weitere Vorarbeiten von sOOOclO Mk. nicht aus dem Erneuerungs, fonds der Wasserwerke, sondern vorschußweise aus dep Anleihe unter -restseyung einer Verpflichtung des ErweiterungStondS der Wasserwerke zur Erstatiung nach Maßgabe seiner Betlände be- willigt. Der N«u trat dieser Abweichung von der Rats- Vorlage bei. —* Mil der Deutschen S t r a ß e n l> ah NZ es ell- t ch a ' t ist vereinbart morden, das! zur Verbesserung der Llraßen- üahwiittensüdrung über den Paziplatz die Linie Friedrichstratze- Vlaiew'k von der Qstra-Mee durch Zwinger- und Äettiner- srratze über den Postplatz nach der Wilsdrusserstraße geführt werde, und das? die neu" Linie Oslra-Allcc—AltenbergerSlraße nicht in einem Standgleise an der Stallslraße. sondern in einer Schleife endiaen soll, die, von der Ostra-Mee abzweiaend, durch Zwinge» und Wettlnerslrabe über den Postplatz zur Lvilsdrusser- straße zurückfübrt. , —* Das Qvcikommando der Schutztuippen ln Berlin hat die Vereinigten Bezirks- und Bürgeiveieiue brnachiichkiat. daß die von diesen veiairstaltete Sammlung von Ltevesgabeii sur die lnSüdwrstalrika k ä m p s e » d e n T r u v p e n am 17. Noveniber geichlvsseii weide» muß. damit die Gabe» am WeiknachtSabenb bei »nsere» wackeren Soldaten einaetrvssr» sind. Zu Gaben eignen sich besonders Zigarren. Tabak. Tabakspfeife». Lbag. Tafelchokolave. Kakao. Kaffee, Tee. Konserve». Wein, Schreibpapier. Toilettengegeiistäiide. Unterzeuge. Stlümvse. leichte Moigeiischlihe. Handschuhe, Taschentücher »»o^Geld — viel Geld! Liebesgabe» weiden aut Wunsch auch von der Dresdner Transpoit- uiid LaaerdauS Akliengesillschasl. hier. Telephon 1768. Friedlich- straße 32. spesenfiei abgeholt —* Jm Gewerbeverein führte gestern Herr Fabrik- besitzer Ltadtrat R. Kändler zwei neue selbsttätige Feuer- Meldeapparate vor. die beide auch zum Anschluß au das öffent liche Feuertelegraphennetz unserer Stadt geeignet sind und dem nächst — die behördliche Genehmigung dazu ist bereits erfolgt — seitens verschiedener privater und öffentlicher Etablissements be hufs raschester Brandmeldung nach den städtischen Feuernmchen in Benutzung genommen werden sollen. U. a. werden auch im Gewerbehause derartige automatische Melder ausgckängt werden. Der eine dieser beiden Apparate lPreis 3,50 Mk.s ist der Schöppesche selbsttätige Feuermelder, dessen wesentlichster Bestandteil eine leichtgekrümmte, aus zusammen- gelöletem Neusilber und Eisen bestehende Feder ist. die sich sda sich da-) Neusilber unter dem Einslusse der Wärme rascher und weiter ausdehnt als das Eisens bei 'Ausbruch eines Brandes nach der Neusilberseite zu stärker krümmt als bei normaler Tem peratur. Tritt dieser Fall ein, so berührt die stärker gekrümmte Feder einen Leitungskontakt, wodurch ein Alarmläutewerk in Bewegung versetzt und — bei Anschluß an das städtische Feuer- telegraphennetz — eine Meldung aus der Feuerivache bewirkt wird. Der Schöppesche Apparat läßt sich auf jeden gewünschten Tbermo- metergrad einstellen. Ans einem anderen Prinzip beruht das von dem dänischen Privcitgelehrten Hilkier erfundene Autov gro ll hon sPreis 12 Mk.s. Dieser Feuermelder besteht aus einer hufeisenförmigen, oben geschlossenen, mit Quecksilber kzalbgefülllen Masröhre, in die ein wenig unterhalb des Ouecksilberipiegcls zwei Platindrähte eingeschmvizen sind. Ans dem Quecksilbernweau des einen Schenkels der Glasröhre schwimmen einige Aeihcr der Umgebung des Autopnrophons, so dehnt sich der Archer erheb lich aus, drückt aus den Quecksilberspiegel, sodaß sich dieser senkt und dadurch das Plalindrahtende freilegt. Wenn nun an die erwähnten Platindrähtt ein elektrischer Stromkreis angeschlossen ivar, so wird natürlich in diesem Augenblicke dieser Stromkreis unterbrochen: dadurch wird der federnde Anker eines Elektro magneten von diesem entfernt und dem Kontakt eines anderen Stromkreises genähert, -er ms diese Weise sich schließt und ein Läutewerk betreibt, bez. eine Meldung nach der Feuerwache abgibk. Beide Apparate wurden in der Weise praktisch vorgcführt, daß oben in der Wölbung der Orcheslerinuschsl des Gcwerochaus- saalcs je ein Schöppescher Apparat und ein Autopprophon ans gehängt worden waren, die mit einem elektrischen Läutewerk in Verbindung standen. Aus dem Qrchcsterpodinm wurde nun ein kleiner Brand in Gestalt eines Spirilusfeuers in Szene ge- setzt, und alsbald — das erste Mal nach 26 Sekunden, das zweite Mal, als der Brandherd in etwas geringere Entfernung verlegt rourde. bereits nach 7 Sek. — erfolgte prompt der Feueralarm am Läutewerk. Dresden wird die erste deutsche Stadt sein, die auch Privatetablisssments die Möglichkeit gewährt, durch den Anschluß derartiger Mktdeautomaten an die öffentliche Feuertelegraphen leitung direkte selbsttätige Brandmeldungen nach den Feuerwachen zu bewerkstelligen. Da die erste Bedingung für die Unterdrückung eines Schadenfeuers «ine möglichst rasche Brandmelduna ist sdie Feuersgefahr wächst bekanntlich proportional mit dem Quadrate »er Brenndauer), so ist die Erfindung dieser bereits hinlänglich als zuverlässig erprobten Apparate, sowie di« Füglichkeit des An- schlusses an das städtische Leitungsnetz als ein bedeutsamer Fort schritt aut dem Gebiete des Feuerlöschwesens zu bezeichnen. — Den Hauptvortrag des Abends hielt Herr Dr. med. Mühlstädt über das Thema: „Der Kampf gegen die Tuberku - l o s c". Seitdem durch Professor Dr. Kockis Forschungen zweifel los sesrsteht. daß die Tuberkulose, dieser fürchterlichste Erbfeind menschlicher Gesundheit und schafsenssreudigen Lebens, hervor- geru?en wird durch den Tuberkelbazillus, sind auch die Richt linien für einen rationellen Kampf gegen diesen Erbfeind fest- gelegt. Einer Ueberlragung der Tuberkelbazillen von gewissen Haustieren sHund, Papagei, Meerschweinchen, Rind, Schwein) ist bei einiger Vorsicht, bez. durch genaue ärztliche Untersuchung der zum Schlachten bestimmten Tiere, verhältnismäßig leickt vor zubeugen. Weit schwieriger aber ist cs, zu verhüten, daß eine Ansteckung von Mensch zu Mensch erfolgt. Zwar, durch den bloßen Ätemhauch eines Tuberkulösen ist noch kein Gesunder an gesteckt worden, wie man wohl zuweilen meint: wohl aber be kanntermaßen durch die ausgctrockneten und gleich dem Staube in der Luit herumwirbelnden Teilchen der Auswurfstoffe von Schwindsüchtigen. Daher müssen sich Tuberkulöse unbedingt der besonders konstruierten Hustensläschchen bedienen: denn auch Re »vosscrgesüllten offenen Spucknäpse bieten noch keinen genügenden Schutz. Redner betonte weiter die Notwendigkeit »es DesinsektionSzivanges, der strengsten Verbote des Aus- wuckens aus den Fußboden, der Isolierung schwerkranker Tuber kulöser in besonderen Heil- und Pflcgstätten sbcsondcrs, soweit es sich um Personen lmndslt, die sonst in engen Räumen mir etlichen anderen Personen Zusammenleben müßten), ferner die Notwendigkeit größter Reinlichkeit an solchen Orten, wo viele Leute Zusammenkommen sin Sälen, Hotels, Restaurationen, Theatern, in Eisenbahn- und Straßenbahnwagen usw.): er empfahl die Anwendung stanbbindenden Qels sür die Fußböden, die Wasser- und Petroleumsprengnngen öffentlicher Wege, nament- lich auch der Promenadenwege, die behördliche Ucberwacbung der Wohnungsverhälrnisse in den Großstädten usw. Die Frage, ob Tuberkulöse heiraten dürften, beantwortete er in negativem Sinne, da die Gefahr einer Vererbung hier besonders groß sei. Der zweite Vortragsteil erläuterte und bekräftigte die Ausfüh rungen des Redners durch eine lange Reihe von trefflichen Licht bildern. — Beide Redner des Abends ernteten reichen Beifall. — Am nächsten Montag wird Herr Ingenieur Pieschel über seine Eindrücke von der Weltausstellung zu St. Louis einen Lichtbilder- oortrag bieten. —' Am 13 d. M trat der Vorstand de« „Konseevatkven Vereins tn denLößnitzortschoiten" lm Babndotel zu Kötzlck>enb,oda zusammen, »m gegenüber der am9. d M. national- liberale, seit» gefaßten Mißbllliqungsiesolut'on Stellung ,n nevmen ES wurde beschlossen, von einer anfangs beabsichtigten Erklärung imInseratenteile de, Blätter auS folgenden Gründen abzulehen: 1 Ein Angrlsf aus dl« „atlouallideratr Bartet ist selten» de« Konlervativen Verein» anläßlich letne» Vorgehen« gegen da» .Radedeuler Tageblatt" überbaupt nicht erfolgt, ebenso wenig wie konservativ,Fett» die Vertretung nalionalltdrraler Ten denzen al» mit dem Charakter eine» Amtsblatte» unvereinbar bjn- gestrllt woiden ist. 3 Die Ttrllungnadme von konleivativer und von viel«» anderen Setten gegen da» .Radedeuler Tageblatt" bot letztere» de,vorge>ulrii: durch seln» Verhetzung der Bevölkerung», klassen gegen e,»ander, durch seine Bridachtlgungeu — di« nicht einmal vor dem Throne Halt machten — und durch seine schon nicht mehr zweideutige Haltung det den Reich»tag»wahlen. Mutz e» doch beispielsweise noch in aller Erinnerung seur. wle da» .Radedeuler Tageblatt" unmittelbar vor der letzten ReichStagswahI dte Erfindung von einem Komplott der Konservativen gegen da» Reich-tagswahlrecht tiuttlichte und damit nicht nur dle Chancen de» diesige» Kariell-Kandidaten. sonde,» vieler anderer nationaler Kandidalk» tm Reiche zu guulien der Sozinldriiiokialie schädigte, indem diese Skilsalio»S»nch»icht des voiher knum beochieten BlaiteS Eingang in die ganze deutsche Presse fand. 3 Also nickt wegen gelegeutttch »alioiiallideialrr. daher nationaler Propaganda, sondern gerade umgrkebrt wegen lemer daneben aus eigener Hand bet,irdener antinariviialer Zwecke wird korilervativeiseltS das .Radebeuler Tageblatt" sür ruckt würdig aiigksebe», als Amtsblatt zu snngirien. 4- Bet dieser Lage der Dinge nnd nachdem foga, die natlvnatliberale Äe>samnil»»a selbst sich nur .lm allgemeinen" mit dem „Radkbeiiler Tageblatt" einverstanden erkläite. muß der gegen den Kvnsr,vativen V«ein gerichtete Angriff jedem U»bef>»,. zzenen edensv unmvtiniert und »„verständlich. wie lm Interesse eines friedlichen Be,häll»isseS zwischen nationalen Pariere» hoch- dedauc,lich ericbeinr». — Dem HilsSver «in ist eS wiederum durch königliche Vergünstigung gestattet, die i» semem Wäschegeschäft Am See 37 gefeUigtcn Lachen jm Palais am Taschenberg Freitag, den 16.. »nv Sonnabend, den 19. November, zuw Verkauf zu stellen. Es verdient bemerkt zu werden, daß der HilsSverein außer den regelmäßigen Unterstützungen an Familien, die er in seine Pflege zur Ueberwindung ihres Notstandes ausgenommen hat, auch hilss- bedürftigen Näherinnen bei gutem Lohn Arbeit gibt zur Anfer tigung von Weiß- und Mollwaren, die aus Lager kommen im Vcrernsgescbäst Am See 37. Da der Erlös des letzt wieder an- gezeigteii Verkaufs dem wohltätigen Zweck gilt und weiter daraus neue Mittel gewonnen nwrden solle», so ist diese Veranstaltung der Gunst interessierter Kreise zu empsehlen. —* Jn> alte» Stadlverordnetensaale z» Leipzig tagte Sonntag der Landesverband der Tter>ch»tzverei»e im Königreich Sachken Vriticte» waie» die Vereine: DreS de». Leipzig. Meißen. Zwlcka». Piina Freiderg. Plauen « B.. Bantzen und Sevn tz. Ter Be>va»dsvo>sitzende. UulversitätS- proseisor Tr Falke, gedachte ein>r,te»d des HetmgaiioeS Sr Ma,e- >läl des Königs Georg, dessen Andenken man in Tier'chrrtzkte>srn stets in drsvttbercl Berrbiung halten wiid. und ging aus de» derik- wüidige» Gnadenerlaß Sr. Mawstät des Königs FUediich August ein. der ausdrücklich die Tlkignäler au-lchließl. Der Verband vr- schloß. an den Laiidesbenii eiue Daiikesadresse zu richten. — Ober- sekrelär Rade-Lclpzig kistaitelc den Jabresvericht. auS dem heraus- zuliebe» ist. daß der Verband eine Sammlung der tn Sachsen be uchenden, irgendwie in das tiriichützellschr Gebiet schlagende», überall veischiebenen Polizeiveividiiimgen veranstaltet hat und in Diuck lege» wird, ebenso zwei Hesle über Stnllpflege und über Hniidebaltniig. lieber die destgeeigneken Anspannvorrichlunge» stir Zugrinder sind vom Veibande prattüche Versuche angrstclll worden. Wegen der Emlichtllng von Bieliiränkru ani Eiienbah,i- itatio»e» mit Biehveiladung iAnirag Mettzen) setzt sich der Ver band niit de». Sä.bi. Bezirkslierärzieverein ln Beziehungen. — Ein Anliaa des Meißner Ve»ei»S wendet sich gegen eine u n ver- uiinttige Löaldvogeihaltung durch Sochuiikundiae und gegen die, kcotz bes VvgelschntzgesrtzeS, »vck immer tn Deut,chland häufige Vogeluellewt E> so,de,t schälseieAiissüh,u»gSbestiii»iiu»gen zum Äeletz und macht diesbezügliche Vorschläge, welche der Regierung »nteibleitet weiden. Die ans einem gioßcn Akteiinmlerial unv svlgiältigcn Studien der Fach- unb Hä»dle,p>ksse beuiheiiden Aus' inhrnngen des R,selente». Direktors Schansnß. die übrigens keineswegs etwa daians ziesten, dem Vogel kenn er seinen Sinbenvogel zu »ehnien, unb die folgende Anssvrache warfen Helle Schlaglichter ans das dunkle Treiben der Vogelsteller. Es soll hier erwähnt weiden, daß kürzlich in Leipzigs Umgebung polizeilich 1000 Leimrnteil gesunden wurde», die zwei gibeiisicheiir Bummle, ansgclegt batten : de» Vvaelleim trugen sie tn Tabakspfeifen del sich! — Professor Dr Falke und Bezlrksticiarzl Dr. Noack lviachen über die Zucht bes schwere» Pferdes in ihrer Bedeutung für de» Tieiichntz. De» Kassc„be,icht erstattete SaiistätSrat Dr. Ranibobi-Leipzig, die Rechn,ingsprüs»iig übeinahmen 9,'eltor Pro- sesjor Dr. Bcrnbaidt und Dilektor Kunatb'Dreödrn. — Schließlich wa,d eine Anregung eiivoze». mit bellet,isti'cher Tik,schutzlitr,atiir ans die Insasse» der Ltiasaiiiialten einzuwirken. Ter nächste Verbandslag findet in Jahresfrist in Freiberg statt. — Im „Hotel Kaiserhof" zu Pirna wurde am Sonntag nachmittag die D e l e g i e r t e n v e r s a m m l u n g des Ge- birgsvereins sür die Sächsische Schweiz crb- aehcülen. Vertreten waren 27 Sektionen des Landes mit 70 Stimmen. Ter Vorsitzende des Zentralausschusses, Herr Prof. Tr. Mnth-Pirna, erössnete die Versammlung mit einer Gedächt nisrede an den verewigten Protektor des Vereins König Georg, und teilte im Anschluß daran mit, daß König Friedrich August III. die künftige Schirmherrschaft über den GebirgSverein übernommen habe. Es wurde beschlossen, Sr. Majestät durch eine besondere Deputation den Tank des Vereins zum Ausdruck bringen zu dürfen. Es folgte hierauf die Beschlußfassung über die Ver- Wendung der von der am September d. I. in Neustadt ab- gehaltenen Generalversammluna deS Vereins der Delegierten- versaiiimlung zur Verfügung überwiesenen Gelder in Höhe von 1100 Mark. Es wurde beschlossen, folgende Beträge zu de- willigen: 200 Mark dem Ausschuß für Schülerherbergen für das Jahr 1905^ 200 Mark als dritte Rate für den Ankauf der Wünschejchen Sammlung in Pirna, 100 Mark der Sektion Gohrsfch, 75 Mark der Sektion Oelsen-Oelsengrund. 300 Mark der Lektion Pirna und 63 Mark der Sektion Rathewalde M Baubeihilfen zu gewähren. Der Rest bleibt zur Verfügung der nächsten Delegiertcnversammlung. Hierauf erfolgte die Bericht- erstatiung über die Ergebnisse der Bootsfahrt aus der Oberen Schleuse, welche diejenigen des bisher günstigsten Jahres 1903 wiederum übertrotten haben. Verkauft wurden 15 608 N 903: 14 414) Fahrscheine mit einem Bruttoerlös von 4665,60 Mark. l1903 : 4270,65 Mark). Die Ausgaben stellten sich auf 1539,05 Mark, fodatz ein Reinertrag von 3126.55 Mark s1903 : 3025,27 Mark) verblieb. Von der auf den GebirgSverein entfallenden Hälfte von 1563,28 Mark wurden 100 Mark der Blobme-Ttistung und 300 Mark dem Bootserneuerungsfonds zugewiesen. Die restlichen 1163,28 Mark wurden zur Nnterstützungskass: der Sek tion Dresden abgesührt. Ter Bootscrneuerungssonds ist von 3884 Mark Ende 1903 aus 4289,86 Mark gestiegen. Weiter wurde mitgeteilt, daß seitens des Zentralansschnsses Herr Real- ichnloberlchrer Dr. Meischke zum Istirstand des Vereinsmuseums ernannt worden ist. In den Weaeausschuß ist an Stelle des uirückgetrctenen Herrn Schneider, dem der Dank der Versamm lung votiert wurde, Herr Radisch-Dresden gewählt worden. Herr Lchrer Fickenwirth-Dresden-Strehien berichtete alsdann über den Stand der Tchülerherbergen, Herr Faktor Liebe-Dresden brachte die Errichtung einer nenen Gebirgsvcreinssektion in der Löynitz in Anregung. Schließlich erfolgte noch eine endgültige Beschlußfassung in der Angelegenheit der neuen Sektion Blasewitz. —* Unter den lungeren Militärvereinen Dresdens hat sich der M i l i t ä r o er e i n 4. Jnf.-Regt. Nr. 103 seit seinem Be stehen, dank seiner vorzüglichen Leitung zu einem der geachtetsten Vereine in Dresden cmporgearbeitet. In der letzten Monatsver- fammlung am 12. d. Mts., ln welcher u. a. über eine Weihnachts- spende sür unsere kämpfenden Brüder in Südwestasriko Beschluß gefaßt wurde, hielt der erste Vorsitzende, Herr Äürgersckulleyrer W. Arit, einen interessanten Bortraa: „Aus dem Leben und Treiben der Herero". Zum Schluß seines beifällig aufoenom- mencn Vortrages sprach Redner die Hossnung aus, daß recht bald unsere Soldaten die Sicherheit des Landes Herstellen und Ordnung und Kultur daselbst dauernd Platz nehmen möchten. —* Heute obend V?8 Cbr begeht der Stadtverein für inrrere Mission die Feier seines 30jährigen Bestehens durch Veranstaltung eines sür jedermann unentgeltlich zugänglichen VereinSabrnds nn großen Saale de» Vereinshausr». Herr Geh. Kirchenrat Keller wird von der ersten Zeit berichten, in der er selbst die Vereinsarbeit einrichtete. Der Tätigkeit de» jetzt schwer geprüften früheren zweiten VereinSgeisllichen, de» späteren Vitzthum gedenken. Bo» uperintrndenten v. Zun- «ins, hat Herr Mini- Hosprediger» Klemm, wird Herr v. Gr der Zeit und dem Wirken de» jetzigen < mermann, zumal dem Hausbau de» O, . ^ . . slerialdirektor Geh. Rat Dr. Roscher eine zusammenfassendeDarslek» lungzugebrnübernommen. DieÄcschichte vesVereinü wird also den Hörern von hervorragenden Persönlichkeiten vorgesührt werde». Mit einem Ueberblick über die unter Sorgen dennoch vorivärlSge. schritten« Arbeit der letzten sechs Bahre wird der derzeitige Ber ' Gesamtbild avschließi cinSaeilMche da» Musik, die ja im Gtadlverein ste chlreßen. Für Äbweci >ei» einen treuen "" durch ut. ist rchen- wechsluna I «sorgt durch Borträge von Fräulein Alberti und^dtt» 5nr chore» der Johannrtkirche. -* Et»» ueu» und wichtige Einrichtung ist ln da mit dem Säuglingsheim verbundener, Sinderpolikltntk in der Jobannstadt aet,osten wachen. Bekanntlich neigen viele Kinder dazu, tväkrend da Schulzeit schief zu werden. Tritt man in den eisten Ansätzen dies« Abnormität entgegen, so aeltngt e» obne welteik». wieder ein normale« und «>ade» Wachstum herbeizu- sübren Ab«, auch in vo>aelch,Itle«>en Fällen von Krümmungen der Mirbebäiile und ähnliche» Haltungsannormallen ve,mag die moderne Otttinpädie noch Beste,»ng zu schaffen. Es ist nun in der Kliideipolillinik. Wourrs« Stratzr 4. eine orthopädische Sprech stunde jeden Mittwoch und Sonnabend von '/,ü bl» >/,6 Ubr sür llnbemttteltr etiigritcdtrt wurden. Die ärztllcheiselt» hierfür be- ittmmlen Kinde, turnen zu den angegeben«« Stunden untr, Lei- tung der »amhastr» in der Klinik des Hen» Gehelmiats PioiessorS Dr. v. Mikulicz ausgebildelen Orrbonäbln Frl. Etisndr»d Be»ec an den eigen» hie,kür bestimmten Appaiaten- Wo r« »ötia lst. w«id durch maniiklle Mastage die aktive Gymnastik Uttteiitützt Die neu einaritchlete orthubädtlche Sprechstunde ersreut sich bereits gute» BklucheS. — Dr'iinerSlag, den 17. November, findet die zweite AuSkunlt- sipimg des Ber eins iürBerbesserung der Jraue»- tletdung lm „Blitish Hotel". LaiidbanSstrahe 6. nack,»>ll>igs von 4 dis 6 Ndr. statt. Außer der übtiche» Ausstellung von Obe,- i»rd Uniertlridttna wird die neue Emrichtiing des Leserliches und der Leihdibllnthek Inte,esse erregen. ES werden Modebilder, Brvschüle» und grötze>e Weikr über Fraueuklridung an Miiglirder und Nichrnittglieder zu niätzigrii Piersen verliehen. Diese Aus kiinftsitziing dielet auch dte beste Gelegeudelt, sich über de» Grlell- schastSabriib. welcher am b. Dezember in den Räumen des A»s- sleUiinaSpalaste» odgehalten werden soll, zu erkunvlgen und zur Teilnahme zu melden. Eintrlttsgrld wird bei de» Auskunslsitzun- gen nicht «buben. — I» der MunatSvkisammlung de» „OrtsverbandeS Dresden derVeiisioiiSanslalt deutscher Journalisten und Schritt» steller" am Sonnabend im Saale des .Hotel de Fiance" wurde die Abhaltung eines originelle» Winterfestes größeren Stiles im Januar und eines geselligen KiinieStesteS beschlossen, da» un Laute des Monats im Vvroite Cotta in origineller Ausstattung adge- dallen werden loll. — Illach Schluß des geschäftlichen Teile« des Abend» brachte da» Berbandsnutglied. Herr Schriftsteller Stecher, unter g>oben, Bestall mebiere «neue Dtchlniigen zum Vortiage - Der Bezirks, und Bürgerverein Dresden- Friedrich st adt hält Freitag, den 18. November, im .Keglcrhcim" seinen ersten Vor>raasabend im Winterhalbjahre ab. Herr Lehrer H Müller hält den durch zahlreiche Lichtbilder erläuterten Vortrag über: „Meine Reise nach Jerusalem und in den Orient." - Am Sonntag fand tm Volksbrtin deS Vereins „Volksnwbl" a»s dem Crtspivlatz die Griiildung eines Ledrlingsvkietns Löbtau" nach dem Muster der bekanure» Hamburg« Lebrltngs- veretiie statt. Mitglied kann jeder luuae Mann zwitchen 14 und 16 Jahren werden. Zweck des Vereins ist. de» Mitgliedern Äelegenbeit zu guter geieütg« Ni»erdalt»ng und Ausbildung zu geben. Die Versammlungen finden ln der Regel an den Soniiiag- abeiide» von 7 bis 10 Uhr im Saale deS «wähnten Volks- heimS statt. —* DaS am Sonntag lm „Bürg«kasino" abarhaltene Prü fungs-Vorspiel der Dresdner Zither sch ule sandln allen reinen Einzelheiten lebhafte und «munternde Anerkennung Rach Schluß der Schüleivotträge spielte, allietttgem Veilangen nachgebeud. d« Dt»ektvr Herr Lenz die .Herbstklage" von Albert und .Erinnerung an alle Zellen" von Smetak unter größtem Belsall. - —* Ihre Majestät die Königin-Witwe besuchte heute das Putz- und Modewarengeschäft von Rosalie Elsner, Königs. Hoslief., Prager Straße 9, 1. Etage, und bewirkte daselbst Ein- lause. —"Polizelbericht, 15 November. Ein wegen Zech prellerei vier in Halt befindlicher Lliätnig« Salti« namensAlsred Walther hat es ve»standen, »ni« univalneii Angaben veischiedenen Gr'chästSleuten und seinen früheren Wlitsleutrn Geldbeträge ; u entlockrn Es liegen bereits eine Anzahl Anzeiarn gegen ihn vor. doch glaubt man, daß die Zahl der Brtiogenen weit giößer ist. Es werden deshalb etwaige weiter Geichädigte eisucht. Mitteilungen u»ve,züglich an die Kliminalabteilurig gelangen zu lassen. —* Heute mittag in der 12. Stunde wurde die Feuer wehr nach Wilsdruffer Straße 19 gerufen, wo im ersten Stockwerk die Balkenlage an einem Schornsteine in Brand geraten war. Da zur Freilegung des Brandherdes auch dos Ab trägen eines Ofens in einer zum Vorteil leeren Wohnung no>- wendig war, mußte die Mannschaft etwa eine Stunde tätig fern. — Jm Ok'over waren 7 G > oß > euer. ei»sct>>>rß>lct> l außer halb des Stadtbeziiks. 3 Mitteilen«. 56 Kleinien«, zusammen . l>6 Brände zu »«lerchnen. Die Uittallwagen rückten 107 Mal ans Andeiwlttige Hille wache in 4 Fällen gewährt. Für Bedöiden und Private ward«, un Iuleiesie des JeueilöschwesenS 44840 Är- deilöttuube» geleistet. —* Die Mörderin der Frau Wendrich irr Meißen, die unverehelichte Quasdorf. ist am vergangenen Sonnabetck nach Dresden gebracht worden. —* In der Gegend von B ö h m is ch - K a m n i tz trieb sich in den letzten Tagen emtollwütigerHund herum, der nicht weniger als 17 Personen durch Bisse verletzte, sodaß in der ganzen Gegend eine wahre Panik entstand. Endlich gelang eS, das Tier, dos aus Sohland bei Bautzen i. S. stammt und einem dortigen Schuhmacher gehörte, zu töten. Mehrere ver Gebissenen liegen schwer darnieder. —* Schwurgericht. Unter Ausschluß der Oefsentlich- keit wird verhandelt gegen die 1865 in Deischhuse aevorene Arbeiterin Auguste Wichelmine aesch. Schiller geb. Eichhorn sBerteidiger: Rechtsanwalt Tr. Thieme), die 1859 m Münchberg geborene Strohhutuäherin Christiane Elisabeth Sibolle verw. Klinischer geb. Fickenscher sBerteidiger: Rechtsanwalt Tr. Lang- heinekcn) und die 1850 in Nodenzechau geborene „Kranken pflegerin" Ernestine Karoline Marie verw. Eberlein gev. Schwanitz sBerteidiger: Rechtsanwalt Dr. Knoll) wegen Ver brechens gegen das reimende Leben und Beihilfe dazu. Die Sch. war früher mit einem hiesigen Tischlermeiiter verheiratet, gab 10 Kindern das Leben, wurde im vergangenen Jahre wegen Ehe bruchs von ihrem Manne geschieden und zu 3 Wochen Gcfäng- nis verurteilt. Jm Jahre 1897 erhielt die Eberlein wegen Ver- brechcns gegen bas keimende Leben 7 Jahre und 19l)2 wegen Lohuabtrerberei vom hiesigen Schwunzericht noch 3 Jcchre Zucht haus. Auch die Klinischer ist wegen Beihilfe zur Abtreibung vor bestraft. Der Angeklagten Schiller wird zur Last gelegt, daß sie 1897 unter Beihilfe der Küntschcr ein Verbrechen gegen das keimende Leben begangen habe, während die Eberlein gegen Ent gelt die Mittel geliefert haben soll. Zur Verhandlung ist als ärztlicher Sachverständiger Professor Dr. Wolf geladen. Die Anklage vertritt Staatsanwalt Naaler. Dl« Angeklagte Schiller wird unter Annahme mildsrnder Umstände zu 6 Monaten Ge fängnis, die Eberlem umer Ausschluß mildernder Umstände zu einer Zusahstrafe von 1 Jahr Zuchthaus und k Jahren Ehr- Verlust verurteilt, die Mitangeklagte Küntscher dagegen kostenlos sreigesprochen. —* Landgericht. Wegen Herausforderung zum Zweikampf mit tödlichen Wösten hat sich vor der 3. Strafkammer der vier wohnende Schriftsteller Willy Häfker zu verantworten. Ucver die Ursache zum Zweikampfe verweigert er die Auskunft. Soviel geht nur auS der nur ganz kurze Zeit dauernden Hauptverhandlung hervor, daß H. mit dem hiesigen tzauptmann Schöne m Differenzen gekommen ist. in deren Folge am 6. September in der Dresdner Heide «in Zweikamp aus glatte Pisto'en. 35 Schritte Entfernung bei einmaligem Kugel- Wechsel zwischen den Gegnern stattfand. DaS^Duell ve.rlie un» blittig. Häfker erhält die Mindeststrafe von g ' " aamdem auch Houptmonn Schöne len Strafe verurteilt worden ist. ^ost,"nachdem, anA Honptmann Schöne vom Militärgttlch"^ der i —»Amtsgericht. Der Fleischergesekke Otto Emll Lantsch befand sich Mitte August in Geldverlegenheit: der ihm unter-
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